Corpus iurisprudentiae Romanae

Repertorium zu den Quellen des römischen Rechts

Digesta Iustiniani Augusti

Recognovit Mommsen (1870) et retractavit Krüger (1928)
Deutsche Übersetzung von Otto/Schilling/Sintenis (1830–1833)
Pap.quaest. XVII
Quaestionum lib.Papiniani Quaestionum libri

Quaestionum libri

cum Notis Pauli

Ex libro XVII

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Dig. 1,1De iustitia et iure (Von der Gerechtigkeit und dem Recht.)Dig. 1,2De origine iuris et omnium magistratuum et successione prudentium (Von dem Ursprung des Rechts und aller Staatsbeamten, so wie der Folge der Rechtsgelehrten.)Dig. 1,3De legibus senatusque consultis et longa consuetudine (Von den Gesetzen, den Senatsbeschlüssen und dem Gewohnheitsrechte.)Dig. 1,4De constitutionibus principum (Von den Constitutionen der Kaiser.)Dig. 1,5De statu hominum (Vom Zustand der Menschen.)Dig. 1,6De his qui sui vel alieni iuris sunt (Von denen, die eigenen Rechtens, und denen, die fremdem Rechte unterworfen sind.)Dig. 1,7De adoptionibus et emancipationibus et aliis modis quibus potestas solvitur (Von der Annahme an Kindes Statt, der Entlassung aus der [väterlichen] Gewalt, und andern Arten deren Aufhebung.)Dig. 1,8De divisione rerum et qualitate (Von der Eintheilung der Sachen und deren Beschaffenheit.)Dig. 1,9De senatoribus (Von den Senatoren.)Dig. 1,10De officio consulis (Von der Amtspflicht des Consuls.)Dig. 1,11De officio praefecti praetorio (Von der Amtspflicht des Präfectus Prätorio.)Dig. 1,12De officio praefecti urbi (Von der Amtspflicht des Stadtvorstehers.)Dig. 1,13De officio quaestoris (Von der Amtspflicht des Quästors.)Dig. 1,14De officio praetorum (Von der Amtspflicht der Prätoren.)Dig. 1,15De officio praefecti vigilum (Von der Amtspflicht des Wachtvorstehers.)Dig. 1,16De officio proconsulis et legati (Von der Amtspflicht des Proconsul und des Legaten.)Dig. 1,17De officio praefecti Augustalis (Von der Amtspflicht des Kaiserlichen Präfecten.)Dig. 1,18De officio praesidis (Von der Amtspflicht des Präsidenten.)Dig. 1,19De officio procuratoris Caesaris vel rationalis (Von der Amtspflicht des Procurators des Kaisers oder Rentbeamten.)Dig. 1,20De officio iuridici (Von der Amtspflicht des Gerichtsverwalters.)Dig. 1,21De officio eius, cui mandata est iurisdictio (Von der Amtspflicht dessen, der mit der Gerichtsbarkeit beauftragt worden ist.)Dig. 1,22De officio adsessorum (Von der Amtspflicht der [Gerichts-] Beisitzer.)
Dig. 2,1De iurisdictione (Von der Gerichtsbarkeit.)Dig. 2,2Quod quisque iuris in alterum statuerit, ut ipse eodem iure utatur (Welche Rechtsgrundsätze Jemand gegen einen Andern aufgebracht hat, die sollen gegen ihn selbst in Anwendung gebracht werden dürfen.)Dig. 2,3Si quis ius dicenti non obtemperaverit (Wenn jemand dem, welcher Recht spricht, nicht gehorcht haben sollte.)Dig. 2,4De in ius vocando (Von der Berufung ins Gericht.)Dig. 2,5Si quis in ius vocatus non ierit sive quis eum vocaverit, quem ex edicto non debuerit (Wenn Jemand vor Gericht berufen worden und nicht gegangen ist, oder die dahin berufen worden sind, welche man dem Edicte nach nicht hätte berufen sollen.)Dig. 2,6In ius vocati ut eant aut satis vel cautum dent (Dass vor Gericht Berufene dahin gehen, oder Bürgen oder anders Sicherheit stellen.)Dig. 2,7Ne quis eum qui in ius vocabitur vi eximat (Dass Niemand den, welcher vor Gericht berufen wird, mit Gewalt entreisse.)Dig. 2,8Qui satisdare cogantur vel iurato promittant vel suae promissioni committantur (Von denen, welche gezwungen werden, Sicherheit zu stellen, oder ein eidliches Versprechen leisten, oder auf ihr einfaches Versprechen entlassen werden.)Dig. 2,9Si ex noxali causa agatur, quemadmodum caveatur (Wie Sicherheit gestellt wird, wenn eine Noxalklage erhoben [oder: wegen Schädenansprüchen geklagt] wird.)Dig. 2,10De eo per quem factum erit quominus quis in iudicio sistat (Von dem, welcher daran Schuld ist, dass sich Jemand nicht vor Gericht stellt.)Dig. 2,11Si quis cautionibus in iudicio sistendi causa factis non obtemperaverit (Wenn Jemand dem geleisteten Versprechen, sich vor Gerichte zu stellen, nicht nachgekommen ist.)Dig. 2,12De feriis et dilationibus et diversis temporibus (Von den Gerichtsferien und Aufschubsgestattungen und der Berechnung verschiedener Zeiten.)Dig. 2,13De edendo (Vom Vorzeigen.)Dig. 2,14De pactis (Von Verträgen.)Dig. 2,15De transactionibus (Von Vergleichen.)
Dig. 40,1De manumissionibus (Von den Freilassungen.)Dig. 40,2De manumissis vindicta (Von den durch den Stab freigelassenen [Sclaven].)Dig. 40,3De manumissionibus quae servis ad universitatem pertinentibus imponuntur (Von den Freilassungen, welche Sclaven ertheilt werden, welche einer Gemeinheit angehören.)Dig. 40,4De manumissis testamento (Von den durch ein Testament freigelassenen [Sclaven.])Dig. 40,5De fideicommissariis libertatibus (Von den fideicommissarischen Freiheiten.)Dig. 40,6De ademptione libertatis (Von der Zurücknahme der Freiheit.)Dig. 40,7De statuliberis (Von den Bedingtfreien.)Dig. 40,8Qui sine manumissione ad libertatem perveniunt (Welche [Sclaven] ohne Freilassung zur Freiheit gelangen.)Dig. 40,9Qui et a quibus manumissi liberi non fiunt et ad legem Aeliam Sentiam (Welche Sclaven durch die Freilassung wegen ihrer selbst, und wegen ihres Freilassers nicht frei werden, und zum Aelisch-Sentischen Gesetz.)Dig. 40,10De iure aureorum anulorum (Von dem Recht der goldenen Ringe.)Dig. 40,11De natalibus restituendis (Von der Zurückversetzung in den Geburtsstand.)Dig. 40,12De liberali causa (Von dem Rechtsstreit über die Freiheit.)Dig. 40,13Quibus ad libertatem proclamare non licet (Welche nicht auf die Freiheit Anspruch machen dürfen.)Dig. 40,14Si ingenuus esse dicetur (Wenn behauptet werden wird, dass [ein Freigelassener] ein Freigeborner sei.)Dig. 40,15Ne de statu defunctorum post quinquennium quaeratur (Dass der Rechtszustand Verstorbener nach fünf Jahren nicht untersucht werden soll.)Dig. 40,16De collusione detegenda (Von der Entdeckung eines heimlichen Einverständnisses.)
Dig. 43,1De interdictis sive extraordinariis actionibus, quae pro his competunt (Von den Interdicten und ausserordentlichen Klagen, die an deren Statt zuständig sind.)Dig. 43,2Quorum bonorum (Welchen Nachlass.)Dig. 43,3Quod legatorum (Was von Vermächtnissen.)Dig. 43,4Ne vis fiat ei, qui in possessionem missus erit (Dass Dem keine Gewalt geschehe, der in den Besitz gesetzt sein wird.)Dig. 43,5De tabulis exhibendis (Von der Auslieferung der Testamente.)Dig. 43,6Ne quid in loco sacro fiat (Dass an einem heiligen Orte Etwas nicht geschehe.)Dig. 43,7De locis et itineribus publicis (Von öffentlichen Plätzen und Wegen.)Dig. 43,8Ne quid in loco publico vel itinere fiat (Dass an einem öffentlichen Platze oder Wege Etwas nicht geschehe.)Dig. 43,9De loco publico fruendo (Von dem Genuss eines öffentlichen Platzes.)Dig. 43,10De via publica et si quid in ea factum esse dicatur (Von öffentlichen Strassen und wenn etwas in demselben errichtet werden sein soll.)Dig. 43,11De via publica et itinere publico reficiendo (Von der Ausbesserung öffentlicher Strassen und Wege.)Dig. 43,12De fluminibus. ne quid in flumine publico ripave eius fiat, quo peius navigetur (Von den Flüssen, dass Etwas in einem öffentlichen Flusse oder an dessen Ufer nicht geschehe, wodurch die Schifffahrt beeinträchtigt wird.)Dig. 43,13Ne quid in flumine publico fiat, quo aliter aqua fluat, atque uti priore aestate fluxit (Dass in einem öffentlichen Fluss Etwas nicht geschehe, wodurch der Wasserfluss gegen den im vorhergehenden Sommer geändert wird.)Dig. 43,14Ut in flumine publico navigare liceat (Dass die Schifffahrt an einem öffentlichen Flusse gestattet sei.)Dig. 43,15De ripa munienda (Von der Befestigung des Ufers.)Dig. 43,16De vi et de vi armata (Von der Gewalt und der Gewalt mit Waffen.)Dig. 43,17Uti possidetis (Wie ihr besitzet.)Dig. 43,18De superficiebus (Von Erbpachtungen.)Dig. 43,19De itinere actuque privato (Von Privatwegen.)Dig. 43,20De aqua cottidiana et aestiva (Vom täglichen Wasser und dem Sommerwasser.)Dig. 43,21De rivis (Von den Kanälen.)Dig. 43,22De fonte (Von den Quellen.)Dig. 43,23De cloacis (Von den Kloaken.)Dig. 43,24Quod vi aut clam (Was gewaltsam oder heimlich.)Dig. 43,25De remissionibus (Von den Remissionen.)Dig. 43,26De precario (Vom bittweisen [Besitzverhältniss].)Dig. 43,27De arboribus caedendis (Vom Baumfällen.)Dig. 43,28De glande legenda (Vom Auflesen der Eicheln.)Dig. 43,29De homine libero exhibendo (Von der Auslieferung freier Menschen.)Dig. 43,30De liberis exhibendis, item ducendis (Von der Auslieferung der Kinder und deren Abführung.)Dig. 43,31Utrubi (Vom (Interdicte) Wo immer.)Dig. 43,32De migrando (Vom Ausziehen lassen.)Dig. 43,33De Salviano interdicto (Vom Salvianischen Interdict.)
Dig. 7,1,33Pa­pi­nia­nus li­bro sep­ti­mo de­ci­mo quaes­tio­num. Si Ti­tio fruc­tus, Mae­vio pro­prie­tas le­ga­ta sit et vi­vo tes­ta­to­re Ti­tius de­ce­dat, ni­hil apud scrip­tum he­redem re­lin­que­tur: et id Ne­ra­tius quo­que re­spon­dit. 1Usum fruc­tum in qui­bus­dam ca­si­bus non par­tis ef­fec­tum op­ti­ne­re con­ve­nit: un­de si fun­di vel fruc­tus por­tio pe­ta­tur et ab­so­lu­tio­ne se­cu­ta post­ea pars al­te­ra quae ad­cre­vit vin­di­ce­tur, in li­te qui­dem pro­prie­ta­tis iu­di­ca­tae rei ex­cep­tio­nem ob­sta­re, in fruc­tus ve­ro non ob­sta­re scri­bit Iu­lia­nus, quon­iam por­tio fun­di vel­ut al­lu­vio por­tio­ni, per­so­nae fruc­tus ad­cres­ce­ret.

Papinian. lib. XVII. Quaest. Wenn dem Titius die Nutzung und dem Mävius die Eigenheit vermacht worden ist, und Titius noch bei Lebzeiten des Testators mit Tode abgeht, so verbleibt dem eingesetzten Erben gar nichts; diesem trat auch Neratius bei. 1Der Niessbrauch hat zuweilen nicht die Wirkung, die ein Theil der Eigenheit11Partis effectum. Haloander hat proprietatis, sowie auch Ed. Fradin. von 1527, Baudoza und ein Codes Erlangensis (Glück IX. p. 286. n. 47.) die Lesart partis bestätigen, hingegen die Basiliken: οὐκ ἔοικεν η χρῆσις μέρει, und setzen nur noch hinzu: τὴς δεσποτείας Nach der Erklärung des Contius, dass unter partis: proprietatis zu verstehen sei, kann man sich über die Lesart füglich beruhigen (s. d. Gött. C. J.-Ausgabe). Es ist also nun zu verstehen, wie wenn geschrieben stände: partis proprietatis. hat; denn wenn auf einen Antheil an einem Grundstück oder der Benutzung Klage erhoben, nachher aber, wenn hier Lossprechung [des Beklagten] erfolgt ist, ein anderer, durch Zuwachs angefallener, Theil in Anspruch genommen wird, so steht zwar, schreibt Julian, die Einrede der entschiedenen Sache, wenn die Eigenheit Gegenstand des Processes ist, [dem Kläger] entgegen, nicht aber, wenn er die Nutzung betrifft, weil der Antheil an einem Grundstück [selbst], wie eine Anschwemmung dem [andern] Antheil, die Nutzung aber der Person durch Zuwachs anfällt.

Dig. 7,4,2Pa­pi­nia­nus li­bro sep­ti­mo de­ci­mo quaes­tio­num. Si duo­bus se­pa­ra­tim al­ter­nis an­nis usus fruc­tus re­lin­qua­tur, con­ti­nuis an­nis pro­prie­tas nu­da est, cum, si le­ga­ta­rium unum sub­sti­tuas, cui al­ter­nis an­nis le­ga­tus sit usus fruc­tus, ple­na sit apud he­redem pro­prie­tas eo tem­po­re, quo ius fruen­di le­ga­ta­rio non est. quod si ex duo­bus il­lis al­ter de­ce­dat, per vi­ces tem­po­rum ple­na pro­prie­tas erit: ne­que enim ad­cres­ce­re al­te­ri quic­quam pot­est, quon­iam pro­pria quis­que tem­po­ra non con­cur­ren­te al­te­ro fruc­tus in­te­gri ha­buit. 1Si non mors, sed ca­pi­tis de­mi­nutio in­ter­ces­se­rit, quia plu­ra le­ga­ta sunt, il­lius an­ni tan­tum, si mo­do ius fruen­di ha­buit, fruc­tus amis­sus erit: quod et in uno le­ga­ta­rio, qui fruc­tum in sin­gu­los an­nos ac­ce­pit, de­fen­den­dum est, ut com­me­mo­ra­tio tem­po­rum re­pe­ti­tio­nis po­tes­ta­tem ha­beat. 2Cum sin­gu­lis fruc­tus al­ter­nis an­nis le­ga­tur, si con­sen­tiant in eun­dem an­num, im­pe­diun­tur, quod non id ac­tum vi­de­tur, ut con­cur­re­rent: mul­tum et­enim re­fert, duo­bus si­mul al­ter­nis an­nis le­ge­tur (quod sa­ne ul­tra pri­mum an­num pro­ce­de­re non pot­erit, non ma­gis quam si uni le­ga­tus ita fuis­set) an sin­gu­lis al­ter­nis an­nis: nam si con­cur­re­re vo­lent, aut im­pe­dient in­vi­cem prop­ter vo­lun­ta­tem aut, si ea non re­fra­ga­bi­tur, sin­gu­lo­rum an­no­rum fruc­tus va­ca­bit.

Papin. lib. XVII. Quaest. Wird Zweien der Niessbrauch ein Jahr um das andere besonders vermacht, so besteht die Eigenheit fortwährend nur allein; da hingegen, wenn man nur einen Vermächtnissinhaber annimmt, dem der Niessbrauch ein Jahr um das andere vermacht ist, der Erbe während der Zeit, wo der Vermächtnissinhaber das Niessbrauchsrecht nicht hat, das volle Eigenthum hat. Stirbt einer von jenen Beiden, so besteht je nach dem Wechsel der Jahre volles Eigenthum; denn dem Andern kann hier nichts anwachsen, weil22Quoniam propria quisque tempora — fructus integri habuitHaloander, Baudoza und ein Codex Erlang. (s. Glück IX. p. 285. n. 46.) lesen qu. per pr. t.fructus integros hab. Dies halte ich mit Glück für richtiger, Ed. Fradin. hat ganz dieselbe Lesart, und die Glosse des Azo scheint zu verrathen, dass dieser auch so gelesen habe. jeder, ohne Theilnahme des Andern, seine eigene Zeit hindurch die Nutzungen ganz gezogen hat. 1Wenn nicht der Tod, sondern eine Standesrechtsveränderung eintritt, so wird, weil mehrere Vermächtnisse angenommen werden, nur der Genuss von dem [laufenden] Jahre, vorausgesetzt, dass der [Betheiligte] das Benutzungsrecht hatte, verloren gehen; dies lässt sich auch von einem Vermächtnissinhaber, der die Nutzungen auf einzelne Jahre zieht, behaupten, so dass die Erwähnung der [verschiedenen] Zeiträume die Wirkung einer Wiederholung hat. 2Wenn [zweien] Einzelnen die Nutzung ein Jahr um das andere abwechselnd vermacht worden ist, und sie sich auf dasselbe Jahr einigen, so werden sie hieran verhindert, weil man nicht annehmen kann, dass [der Testator] ein Zusammentreffen gewollt habe; denn es ist ein grosser Unterschied, ob zweien zugleich ein Jahr um das andere [etwas] vermacht worden ist, (weil hier [das Vermächtniss] sich über ein Jahr [jedesmal] nicht erstreckt, ebenso, wie wenn nur Einem so vermacht worden wäre), oder ob Einzelnen ein Jahr um das andere; denn wenn sie hier in einem Jahre beide die Nutzung ziehen wollen, so hindern sie sich entweder gegenseitig, wegen des Willens [des Testators], oder es geht der Niessbrauch, wenn dieser [ihnen] nicht entgegensteht, ein Jahr um das andere verloren.

Dig. 7,5,8Pa­pi­nia­nus li­bro sep­ti­mo de­ci­mo quaes­tio­num. Tri­bus he­redi­bus in­sti­tu­tis usum fruc­tum quin­de­cim mi­lium Ti­tio le­ga­vit et duos ex he­redi­bus ius­sit pro le­ga­ta­rio sa­tis­da­re: pla­ce­bat uti­le es­se cau­tio­nis quo­que le­ga­tum nec re­fra­ga­ri se­na­tus con­sul­tum, quia cau­tio non im­pe­di­re­tur, et es­se al­te­rum le­ga­tum vel­ut cer­ti, al­te­rum in­cer­ti. usus fruc­tus ita­que no­mi­ne par­tem pe­cu­niae pe­ten­dam ab eo, qui sa­tis ac­ce­pit a co­he­rede, in­cer­ti­que cum eo­dem agen­dum, si sa­tis non de­dis­set. eum ve­ro, qui sa­tis prae­sti­tit ac prop­ter mo­ram co­he­redis sa­tis non ac­ce­pit, ne­que fruc­tus no­mi­ne in­ter­im te­ne­ri prop­ter se­na­tus con­sul­tum ne­que ac­tio­ne in­cer­ti, quia co­he­redi sa­tis­de­dit. il­lud et­iam no­bis pla­cet le­ga­ta­rium co­gen­dum pro­mit­te­re. fi­ni­to au­tem usu fruc­tu si co­he­redes ex cau­sa fi­de­ius­so­ria con­ve­ni­ren­tur, eos man­da­ti non ac­tu­ros: non enim sus­ce­pis­se man­da­tum, sed vo­lun­ta­ti par­uis­se: de­ni­que cau­tio­nis le­ga­to li­be­ra­tos. de il­lo nec diu trac­tan­dum fuit se­cun­dum le­ga­tum, id est cau­tio­nis, non he­redum vi­de­ri, sed eius, cui pe­cu­niae usus fruc­tus re­lic­tus est cui­que tes­ta­tor pro­spi­ce­re vo­luit et cu­ius in­ter­es­se cre­di­dit fi­de­ius­so­res non suo pe­ri­cu­lo quae­re­re.

Ad Dig. 7,5,8Windscheid: Lehrbuch des Pandektenrechts, 7. Aufl. 1891, Bd. I, § 204, Note 7.Papin. lib. XVII. Quaest. [Jemand, der] drei Erben eingesetzt hatte, vermachte dem Titius den Niessbrauch an 15,000 [Sestertien], und befahl zweien der Erben für den Vermächtnissinhaber gut zu sagen; hier nahm man an, dass auch das Vermächtniss der Sicherheitsbestellung gültig, und dem Senatsbeschluss nicht zuwider gehandelt worden sei, weil der Sicherheitsbestellung nichts in den Weg trete, und gleichsam ein [doppeltes] Vermächtniss vorhanden sei, das eine über etwas Bestimmtes, das andere über etwas Unbestimmtes. In Bezug auf den Niessbrauch könne daher die Hälfte des Geldes von dem gefordert werden, dem von seinem Miterben die Bürgschaft bestellt worden ist, die Klage wegen etwas Unbestimmten aber gegen den erhoben werden, der noch keine Bürgschaft bestellt habe. Derjenige hingegen, welcher selbst Bürgschaft bestellt, und wegen der Zögerung seines Miterben noch keine bestellt erhalten hat, hafte einstweilen weder des Senatsbeschlusses wegen, für die Nutzungen, noch durch die Klage wegen etwas Unbestimmten, indem er seinem Miterben Bürgschaft geleistet hat. Auch das hat man angenommen, dass der Vermächtnissinhaber zu dem Versprechen [, nach beendigtem Niessbrauch das Geld wieder herauszahlen zu wollen] genöthigt werden könne. Werden aber nach Beendigung des Niessbrauchs die [beiden] Miterben aus der Bürgschaftsangelegenheit [vom dritten] belangt, so können sie ihrer Seits keine Auftragsklage [gegen den Vermächtnissinhaber oder seine Erben] erheben; denn sie haben keinen Auftrag besorgt, sondern dem Willen des Testators gehorcht, auch sind sie durch das Vermächtniss der Sicherheitsleistung [von Verantwortlichkeit] befreiet. Denn darüber kann nicht lange gezweifelt werden, dass das zweite Vermächtniss, das der Sicherheitsbestellung, nicht der Erben, sondern dessen wegen [als bestellt] anzusehen sei, dem der Niessbrauch am Gelde hinterlassen worden ist, für den der Testator sorgen wollte, und dem er dadurch zu dienen glaubte, dass er nicht, auf seine Gefahr, Bürgen zu suchen nöthig habe.

Dig. 28,5,78Idem li­bro sep­ti­mo de­ci­mo quaes­tio­num. As­se to­to non dis­tri­bu­to ita scrip­tum est: ‘quem he­redem co­di­cil­lis fe­ce­ro, he­res es­to’: Ti­tium co­di­cil­lis he­redem in­sti­tuit. eius qui­dem in­sti­tu­tio va­let id­eo, quod, li­cet co­di­cil­lis da­ri he­redi­tas non pos­sit, ta­men haec ex tes­ta­men­to da­ta vi­de­tur: sed hoc tan­tum ex he­redi­ta­te ha­be­bit, quan­tum ex as­se re­si­duum man­sit.

Übersetzung nicht erfasst.

Dig. 31,66Idem li­bro sep­ti­mo de­ci­mo quaes­tio­num. Mae­vius fun­dum mi­hi ac Ti­tio sub con­di­cio­ne le­ga­vit, he­res au­tem eius eun­dem sub ea­dem con­di­cio­ne mi­hi le­ga­vit. ve­ren­dum es­se Iu­lia­nus ait, ne ex­is­ten­te con­di­cio­ne pars ea­dem ex utro­que tes­ta­men­to mi­hi de­bea­tur. vo­lun­ta­tis ta­men quaes­tio erit: nam in­cre­di­bi­le vi­de­tur id egis­se he­redem, ut ea­dem por­tio bis ei­dem de­bea­tur, sed ve­ri­si­mi­le est de al­te­ra par­te eum co­gi­tas­se. sa­ne con­sti­tu­tio prin­ci­pis, qua pla­cuit ei­dem sae­pe le­ga­tum cor­pus non one­ra­re he­redem, ad unum tes­ta­men­tum per­ti­net. de­bi­tor au­tem non sem­per quod de­bet iu­re le­gat, sed ita, si plus sit in spe­cie le­ga­ti: si enim idem sub ea­dem con­di­cio­ne re­lin­qui­tur, quod emo­lu­men­tum le­ga­ti fu­tu­rum est? 1Duo­rum tes­ta­men­tis pars fun­di, quae Mae­vii est, Ti­tio le­ga­ta est: non in­ele­gan­ter pro­ba­tum est ab uno he­rede so­lu­ta par­te fun­di, quae Mae­vii fuit, ex alio tes­ta­men­to li­be­ra­tio­nem op­tin­ge­re, ne­que post­ea par­te alie­na­ta re­vo­ca­ri ac­tio­nem se­mel ex­tinc­tam. 2Sed si pars fun­di sim­pli­ci­ter, non quae Mae­vii fuit, le­ge­tur, so­lu­tio prior non per­emit al­te­ram ac­tio­nem, at­que et­iam hanc ean­dem par­tem ali­quo mo­do suam fac­tam pot­erit al­ter he­res sol­ve­re: ne­que plu­res in uno fun­do do­mi­nium iu­ris in­tel­lec­tu, non di­vi­sio­ne cor­po­ris op­ti­nent. 3Non idem re­spon­de­tur, cum duo­bus tes­ta­men­tis ge­ne­ra­tim ho­mo le­ga­tur: nam qui sol­ven­te al­te­ro le­ga­ta­rii fac­tus est quam­vis post­ea sit alie­na­tus, ab al­te­ro he­rede idem sol­vi non pot­erit: ea­dem­que ra­tio sti­pu­la­tio­nis est. ho­mi­nis enim le­ga­tum ora­tio­nis com­pen­dio sin­gu­los ho­mi­nes con­ti­net ut­que ab in­itio non con­sis­tit in his qui le­ga­ta­rii fue­runt, ita frus­tra sol­vi­tur cu­ius do­mi­nium post­ea le­ga­ta­rius ad­ep­tus est, tam­et­si do­mi­nus es­se de­si­nit. 4In fun­do le­ga­to si he­res se­pe­lie­rit, aes­ti­ma­tio re­fe­ren­da erit ad to­tum pre­tium fun­di, quo po­tuit an­te se­pul­tu­ram aes­ti­ma­ri: qua­re si fue­rit so­lu­tus, ac­tio­nem ad­huc ex tes­ta­men­to prop­ter lo­cum alie­na­tum du­ra­re ra­tio­nis est. 5Eum, qui ab uno ex he­redi­bus, qui so­lus one­ra­tus fue­rat, li­tis aes­ti­ma­tio­nem le­ga­tae rei abs­tu­lit, post­ea co­di­cil­lis aper­tis ab om­ni­bus he­redi­bus eius­dem rei re­lic­tae di­xi do­mi­nium non quae­re­re: eum enim, qui plu­ri­bus spe­cie­bus iu­ris ute­re­tur, non sae­pius ean­dem rem ei­dem le­ga­re, sed lo­qui sae­pius. 6Fun­do le­ga­to si usus fruc­tus alie­nus sit, ni­hi­lo mi­nus pe­ten­dus est ab he­rede: usus fruc­tus enim et­si in iu­re, non in par­te con­sis­tit, emo­lu­men­tum ta­men rei con­ti­net: enim­ve­ro fun­do re­lic­to ob re­li­quas prae­sta­tio­nes, quae le­ga­tum se­quun­tur, age­tur, ver­bi gra­tia si fun­dus pig­no­ri da­tus vel alie­na pos­ses­sio sit. non idem pla­cuit de ce­te­ris ser­vi­tu­ti­bus. sin au­tem res mea le­ge­tur mi­hi, le­ga­tum prop­ter is­tas cau­sas non va­le­bit. 7A mu­ni­ci­pi­bus he­redi­bus scrip­tis de­trac­to usu fruc­tu le­ga­ri pro­prie­tas pot­est, quia non uten­do pos­sunt usum fruc­tum amit­te­re.

Übersetzung nicht erfasst.

Dig. 33,2,2Pa­pi­nia­nus li­bro sep­ti­mo de­ci­mo quaes­tio­num. Ho­mi­nis ope­rae le­ga­tae ca­pi­tis de­mi­nutio­ne vel non uten­do non amit­tun­tur. et quon­iam ex ope­ris mer­ce­dem per­ci­pe­re le­ga­ta­rius pot­est, et­iam ope­ras eius ip­se lo­ca­re pot­erit, quas si pro­hi­beat he­res ca­pi, te­ne­bi­tur. idem est et si ser­vus se lo­ca­ve­rit. et quia le­ga­ta­rius fruc­tua­rius non est, ad he­redem suum ope­ra­rum le­ga­tum trans­mit­tit: sed ser­vo usu cap­to le­ga­tum per­it.

Übersetzung nicht erfasst.

Dig. 34,2,12Pa­pi­nia­nus li­bro sep­ti­mo de­ci­mo quaes­tio­num. Si ima­gi­nem le­ga­tam he­res de­ra­sit et ta­bu­lam sol­vit, pot­est di­ci ac­tio­nem ex tes­ta­men­to du­ra­re, quia le­ga­tum ima­gi­nis, non ta­bu­lae fuit.

Übersetzung nicht erfasst.

Dig. 35,1,71Idem li­bro sep­ti­mo de­ci­mo quaes­tio­num. Ti­tio cen­tum ita, ut fun­dum emat, le­ga­ta sunt: non es­se co­gen­dum Ti­tium ca­ve­re Sex­tus Cae­ci­lius ex­is­ti­mat, quon­iam ad ip­sum dum­ta­xat emo­lu­men­tum le­ga­ti red­iret. sed si fi­lio fra­tri alum­no mi­nus in­du­strio pro­spec­tum es­se vo­luit, in­ter­es­se he­redis cre­den­dum est at­que id­eo cau­tio­nem in­ter­po­nen­dam, ut et fun­dus com­pa­re­tur ac post­ea non alie­na­re­tur. 1Ti­tio cen­tum re­lic­ta sunt ita, ut Mae­viam uxo­rem quae vi­dua est du­cat: con­di­cio non re­mit­te­tur et id­eo nec cau­tio re­mit­ten­da est. huic sen­ten­tiae non re­fra­ga­tur, quod, si quis pe­cu­niam pro­mit­tat, si Mae­viam uxo­rem non du­cat, prae­tor ac­tio­nem de­ne­gat: aliud est enim eli­gen­di ma­tri­mo­nii poe­nae me­tu li­ber­ta­tem au­fer­ri, aliud ad tes­ta­men­tum cer­ta le­ge in­vi­ta­ri. 2Ti­tio cen­tum re­lic­ta sunt ita, ut a mo­nu­men­to meo non re­ce­dat vel uti in il­la ci­vi­ta­te do­mi­ci­lium ha­beat. pot­est di­ci non es­se lo­cum cau­tio­ni, per quam ius li­ber­ta­tis in­frin­gi­tur. sed in de­func­ti li­ber­tis alio iu­re uti­mur. 3‘Ti­tio ge­ne­ro meo he­res meus do­tis Se­iae fi­liae meae no­mi­ne cen­tum da­to’. le­ga­ti qui­dem emo­lu­men­tum ad Se­iam, quae do­tem ha­be­re in­ci­pit, per­ti­ne­bit, sed quia non tan­tum mu­lie­ri, sed Ti­tio quo­que, cui pe­cu­niam le­ga­vit, con­sul­tum vi­de­tur, pro­pe est, ut ip­se le­ga­ta­rius in­tel­le­ga­tur et le­ga­tum pe­te­re de­beat. si post di­vor­tium ge­ne­ro pe­cu­niam he­res sol­ve­rit, ae­que li­be­ra­bi­tur, quon­iam in do­tem so­lu­tio con­ver­ti­tur. con­stan­te au­tem ma­tri­mo­nio et­iam pro­hi­ben­te mu­lie­re Ti­tio rec­te sol­ve­tur: hoc enim et mu­lie­ris in­ter­est, ut in­ci­piat es­se do­ta­ta. nam et si quis ip­sam quo­que pe­ti­tio­nem ha­be­re re­spon­de­rit ea­que pe­cu­niam pe­tat ne­que do­tis fie­ri ve­lit, non du­bie do­li sum­mo­ve­bi­tur ex­cep­tio­ne. an­te nup­tias ve­ro Ti­tio vel mu­lie­re de­func­tis le­ga­tum apud he­redem ma­net. quod si no­lit eam uxo­rem du­ce­re, cau­sa le­ga­ti, quod ad mu­lie­ris per­so­nam at­ti­net, sa­tis­fac­tum in­tel­le­ge­tur, sed Ti­tio le­ga­tum pe­ten­ti no­ce­bit ex­cep­tio do­li. Sa­b­inus au­tem ex­is­ti­ma­bat nup­ta mu­lie­re Ti­tio si­ne cau­tio­ne le­ga­tum de­be­ri, quon­iam pe­cu­nia do­tis ef­fi­ce­re­tur: sed cum an­te nup­tias, quia pu­rum le­ga­tum est, pe­ti pot­est, cau­tio ‘mu­lie­ri pe­cu­niam red­di’ ne­ces­sa­ria erit. quod si ma­ri­tus vi­tio suo cau­sa ce­ci­de­rit ne­que sol­ven­do sit, num­quid ad­ver­sus he­redem mu­lie­ri, quae ni­hil de­li­quit, suc­cur­ri de­beat ob eam pe­cu­niam, quae do­ti fue­rat de­sti­na­ta? sed quon­iam am­bo le­ga­ti pe­ti­tio­nem ha­bue­runt, sal­vam ha­be­bit, non so­lu­ta pe­cu­nia vi­ro, mu­lier ac­tio­nem.

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Dig. 36,1,53Idem li­bro sep­ti­mo de­ci­mo quaes­tio­num. Cum he­res de­duc­tis le­ga­tis he­redi­ta­tem per fi­dei­com­mis­sum re­sti­tue­re ro­ga­tur, non pla­cet ea le­ga­ta de­du­ci, quae pe­ti non pot­erant. sed cum uxo­ri pro par­te he­redi scrip­tae dos prae­le­ge­tur ea­que de­duc­tis le­ga­tis he­redi­ta­tem re­sti­tue­re ro­ga­tur: et­iam­si quar­ta, quam per le­gem Fal­ci­diam re­ti­net, tan­tum ef­fi­ciat, quan­tum in do­te est, ta­men pro sua por­tio­ne do­tis prae­le­ga­tae par­tem de­du­cit. cum enim utrum­que con­se­qui­tur, ni­hil in­ter­est in­ter hanc mu­lie­rem et quem­vis alium cre­di­to­rem he­redem in­sti­tu­tum et he­redi­ta­tem re­sti­tue­re ro­ga­tum. idem pro­ba­tur et si non de­duc­tis le­ga­tis fi­dei­com­mis­sum ab ea re­lic­tum sit.

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