Corpus iurisprudentiae Romanae

Repertorium zu den Quellen des römischen Rechts

Digesta Iustiniani Augusti

Recognovit Mommsen (1870) et retractavit Krüger (1928)
Deutsche Übersetzung von Otto/Schilling/Sintenis (1830–1833)
Pap.resp. V
Responsorum lib.Papiniani Responsorum libri

Responsorum libri

cum Notis Pauli et Ulpiani

Ex libro V

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Dig. 1,1De iustitia et iure (Von der Gerechtigkeit und dem Recht.)Dig. 1,2De origine iuris et omnium magistratuum et successione prudentium (Von dem Ursprung des Rechts und aller Staatsbeamten, so wie der Folge der Rechtsgelehrten.)Dig. 1,3De legibus senatusque consultis et longa consuetudine (Von den Gesetzen, den Senatsbeschlüssen und dem Gewohnheitsrechte.)Dig. 1,4De constitutionibus principum (Von den Constitutionen der Kaiser.)Dig. 1,5De statu hominum (Vom Zustand der Menschen.)Dig. 1,6De his qui sui vel alieni iuris sunt (Von denen, die eigenen Rechtens, und denen, die fremdem Rechte unterworfen sind.)Dig. 1,7De adoptionibus et emancipationibus et aliis modis quibus potestas solvitur (Von der Annahme an Kindes Statt, der Entlassung aus der [väterlichen] Gewalt, und andern Arten deren Aufhebung.)Dig. 1,8De divisione rerum et qualitate (Von der Eintheilung der Sachen und deren Beschaffenheit.)Dig. 1,9De senatoribus (Von den Senatoren.)Dig. 1,10De officio consulis (Von der Amtspflicht des Consuls.)Dig. 1,11De officio praefecti praetorio (Von der Amtspflicht des Präfectus Prätorio.)Dig. 1,12De officio praefecti urbi (Von der Amtspflicht des Stadtvorstehers.)Dig. 1,13De officio quaestoris (Von der Amtspflicht des Quästors.)Dig. 1,14De officio praetorum (Von der Amtspflicht der Prätoren.)Dig. 1,15De officio praefecti vigilum (Von der Amtspflicht des Wachtvorstehers.)Dig. 1,16De officio proconsulis et legati (Von der Amtspflicht des Proconsul und des Legaten.)Dig. 1,17De officio praefecti Augustalis (Von der Amtspflicht des Kaiserlichen Präfecten.)Dig. 1,18De officio praesidis (Von der Amtspflicht des Präsidenten.)Dig. 1,19De officio procuratoris Caesaris vel rationalis (Von der Amtspflicht des Procurators des Kaisers oder Rentbeamten.)Dig. 1,20De officio iuridici (Von der Amtspflicht des Gerichtsverwalters.)Dig. 1,21De officio eius, cui mandata est iurisdictio (Von der Amtspflicht dessen, der mit der Gerichtsbarkeit beauftragt worden ist.)Dig. 1,22De officio adsessorum (Von der Amtspflicht der [Gerichts-] Beisitzer.)
Dig. 2,1De iurisdictione (Von der Gerichtsbarkeit.)Dig. 2,2Quod quisque iuris in alterum statuerit, ut ipse eodem iure utatur (Welche Rechtsgrundsätze Jemand gegen einen Andern aufgebracht hat, die sollen gegen ihn selbst in Anwendung gebracht werden dürfen.)Dig. 2,3Si quis ius dicenti non obtemperaverit (Wenn jemand dem, welcher Recht spricht, nicht gehorcht haben sollte.)Dig. 2,4De in ius vocando (Von der Berufung ins Gericht.)Dig. 2,5Si quis in ius vocatus non ierit sive quis eum vocaverit, quem ex edicto non debuerit (Wenn Jemand vor Gericht berufen worden und nicht gegangen ist, oder die dahin berufen worden sind, welche man dem Edicte nach nicht hätte berufen sollen.)Dig. 2,6In ius vocati ut eant aut satis vel cautum dent (Dass vor Gericht Berufene dahin gehen, oder Bürgen oder anders Sicherheit stellen.)Dig. 2,7Ne quis eum qui in ius vocabitur vi eximat (Dass Niemand den, welcher vor Gericht berufen wird, mit Gewalt entreisse.)Dig. 2,8Qui satisdare cogantur vel iurato promittant vel suae promissioni committantur (Von denen, welche gezwungen werden, Sicherheit zu stellen, oder ein eidliches Versprechen leisten, oder auf ihr einfaches Versprechen entlassen werden.)Dig. 2,9Si ex noxali causa agatur, quemadmodum caveatur (Wie Sicherheit gestellt wird, wenn eine Noxalklage erhoben [oder: wegen Schädenansprüchen geklagt] wird.)Dig. 2,10De eo per quem factum erit quominus quis in iudicio sistat (Von dem, welcher daran Schuld ist, dass sich Jemand nicht vor Gericht stellt.)Dig. 2,11Si quis cautionibus in iudicio sistendi causa factis non obtemperaverit (Wenn Jemand dem geleisteten Versprechen, sich vor Gerichte zu stellen, nicht nachgekommen ist.)Dig. 2,12De feriis et dilationibus et diversis temporibus (Von den Gerichtsferien und Aufschubsgestattungen und der Berechnung verschiedener Zeiten.)Dig. 2,13De edendo (Vom Vorzeigen.)Dig. 2,14De pactis (Von Verträgen.)Dig. 2,15De transactionibus (Von Vergleichen.)
Dig. 26,1De tutelis (Von den Bevormundungen.)Dig. 26,2De testamentaria tutela (Von der testamentarischen Vormundschaft.)Dig. 26,3 (2,9 %)De confirmando tutore vel curatore (Von der Bestätigung des Tutor oder Curator.)Dig. 26,4De legitimis tutoribus (Von den gesetzlichen Vormündern.)Dig. 26,5De tutoribus et curatoribus datis ab his qui ius dandi habent, et qui et in quibus causis specialiter dari possunt (Von den durch eine competente Obrigkeit bestellten Vormündern; ferner welche zu solchen Vormündern bestellt, und aus welchen Gründen diese eigentlich bestellt werden können.)Dig. 26,6Qui petant tutores vel curatores et ubi petantur (Von denen, welche um Vormünder oder Curatoren nachsuchen müssen, und wo dies geschehen soll.)Dig. 26,7 (8,3 %)De administratione et periculo tutorum et curatorum qui gesserint vel non et de agentibus vel conveniendis uno vel pluribus (Von der Verwaltung und Verantwortlichkeit der Tutoren und Curatoren, welche die Vormundschaft führten oder auch nicht, und von dem Verhältnisse derselben als Kläger oder Beklagte entweder einzeln oder in Mehrzahl.)Dig. 26,8De auctoritate et consensu tutorum et curatorum (Von der Ermächtigung und der Zustimmung der Vormünder und Curatoren.)Dig. 26,9 (27,8 %)Quando ex facto tutoris vel curatoris minores agere vel conveniri possunt (Wann aus der Handlung des Vormundes oder Curators Minderjährige klagen oder verklagt werden können.)Dig. 26,10 (0,9 %)De suspectis tutoribus et curatoribus (Von verdächtigen Vormündern und Curatoren.)
Dig. 40,1De manumissionibus (Von den Freilassungen.)Dig. 40,2De manumissis vindicta (Von den durch den Stab freigelassenen [Sclaven].)Dig. 40,3De manumissionibus quae servis ad universitatem pertinentibus imponuntur (Von den Freilassungen, welche Sclaven ertheilt werden, welche einer Gemeinheit angehören.)Dig. 40,4De manumissis testamento (Von den durch ein Testament freigelassenen [Sclaven.])Dig. 40,5De fideicommissariis libertatibus (Von den fideicommissarischen Freiheiten.)Dig. 40,6De ademptione libertatis (Von der Zurücknahme der Freiheit.)Dig. 40,7De statuliberis (Von den Bedingtfreien.)Dig. 40,8Qui sine manumissione ad libertatem perveniunt (Welche [Sclaven] ohne Freilassung zur Freiheit gelangen.)Dig. 40,9 (0,9 %)Qui et a quibus manumissi liberi non fiunt et ad legem Aeliam Sentiam (Welche Sclaven durch die Freilassung wegen ihrer selbst, und wegen ihres Freilassers nicht frei werden, und zum Aelisch-Sentischen Gesetz.)Dig. 40,10De iure aureorum anulorum (Von dem Recht der goldenen Ringe.)Dig. 40,11De natalibus restituendis (Von der Zurückversetzung in den Geburtsstand.)Dig. 40,12De liberali causa (Von dem Rechtsstreit über die Freiheit.)Dig. 40,13Quibus ad libertatem proclamare non licet (Welche nicht auf die Freiheit Anspruch machen dürfen.)Dig. 40,14Si ingenuus esse dicetur (Wenn behauptet werden wird, dass [ein Freigelassener] ein Freigeborner sei.)Dig. 40,15Ne de statu defunctorum post quinquennium quaeratur (Dass der Rechtszustand Verstorbener nach fünf Jahren nicht untersucht werden soll.)Dig. 40,16De collusione detegenda (Von der Entdeckung eines heimlichen Einverständnisses.)
Dig. 43,1De interdictis sive extraordinariis actionibus, quae pro his competunt (Von den Interdicten und ausserordentlichen Klagen, die an deren Statt zuständig sind.)Dig. 43,2Quorum bonorum (Welchen Nachlass.)Dig. 43,3Quod legatorum (Was von Vermächtnissen.)Dig. 43,4Ne vis fiat ei, qui in possessionem missus erit (Dass Dem keine Gewalt geschehe, der in den Besitz gesetzt sein wird.)Dig. 43,5De tabulis exhibendis (Von der Auslieferung der Testamente.)Dig. 43,6Ne quid in loco sacro fiat (Dass an einem heiligen Orte Etwas nicht geschehe.)Dig. 43,7De locis et itineribus publicis (Von öffentlichen Plätzen und Wegen.)Dig. 43,8Ne quid in loco publico vel itinere fiat (Dass an einem öffentlichen Platze oder Wege Etwas nicht geschehe.)Dig. 43,9De loco publico fruendo (Von dem Genuss eines öffentlichen Platzes.)Dig. 43,10De via publica et si quid in ea factum esse dicatur (Von öffentlichen Strassen und wenn etwas in demselben errichtet werden sein soll.)Dig. 43,11De via publica et itinere publico reficiendo (Von der Ausbesserung öffentlicher Strassen und Wege.)Dig. 43,12De fluminibus. ne quid in flumine publico ripave eius fiat, quo peius navigetur (Von den Flüssen, dass Etwas in einem öffentlichen Flusse oder an dessen Ufer nicht geschehe, wodurch die Schifffahrt beeinträchtigt wird.)Dig. 43,13Ne quid in flumine publico fiat, quo aliter aqua fluat, atque uti priore aestate fluxit (Dass in einem öffentlichen Fluss Etwas nicht geschehe, wodurch der Wasserfluss gegen den im vorhergehenden Sommer geändert wird.)Dig. 43,14Ut in flumine publico navigare liceat (Dass die Schifffahrt an einem öffentlichen Flusse gestattet sei.)Dig. 43,15De ripa munienda (Von der Befestigung des Ufers.)Dig. 43,16De vi et de vi armata (Von der Gewalt und der Gewalt mit Waffen.)Dig. 43,17Uti possidetis (Wie ihr besitzet.)Dig. 43,18De superficiebus (Von Erbpachtungen.)Dig. 43,19De itinere actuque privato (Von Privatwegen.)Dig. 43,20De aqua cottidiana et aestiva (Vom täglichen Wasser und dem Sommerwasser.)Dig. 43,21De rivis (Von den Kanälen.)Dig. 43,22De fonte (Von den Quellen.)Dig. 43,23De cloacis (Von den Kloaken.)Dig. 43,24Quod vi aut clam (Was gewaltsam oder heimlich.)Dig. 43,25De remissionibus (Von den Remissionen.)Dig. 43,26De precario (Vom bittweisen [Besitzverhältniss].)Dig. 43,27De arboribus caedendis (Vom Baumfällen.)Dig. 43,28De glande legenda (Vom Auflesen der Eicheln.)Dig. 43,29De homine libero exhibendo (Von der Auslieferung freier Menschen.)Dig. 43,30De liberis exhibendis, item ducendis (Von der Auslieferung der Kinder und deren Abführung.)Dig. 43,31Utrubi (Vom (Interdicte) Wo immer.)Dig. 43,32De migrando (Vom Ausziehen lassen.)Dig. 43,33De Salviano interdicto (Vom Salvianischen Interdict.)
Dig. 26,3,6Idem li­bro quin­to re­spon­so­rum. Si fi­lio pu­be­ri pa­ter tu­to­rem aut im­pu­be­ri cu­ra­to­rem de­de­rit, ci­tra in­qui­si­tio­nem prae­tor eos con­fir­ma­re de­be­bit.

Idem lib. V. Respons. Wenn ein Vater seinem mündigen Sohne einen Tutor, oder seinem unmündigen einen Curator gab, so muss diese der Prätor ohne Untersuchung bestätigen11Die Uebersetzung folgt hier der Florent. Lesart, weil die Haloandrina, die nach Mehrern auch Beck aufnahm, nur eine höchst gezwungene Auslegung zulässt, nach der Florentina aber der Sinn deutlich hervortritt, wie dies v. Glück a. a. O. S. 273. und 274. einleuchtend darthut..

Dig. 26,7,39Idem li­bro quin­to re­spon­so­rum. Tu­to­res, qui post fi­nem tu­te­lae per er­ro­rem of­fi­cii du­ran­tes re­rum ad­mi­nis­tra­tio­nem re­ti­nue­runt, no­mi­num pa­ter­no­rum pe­ri­cu­lum, quae post pu­ber­ta­tem ad­ules­cen­tis ido­nea fue­runt, prae­sta­re co­gen­di non erunt, cum ac­tio­nem in­fer­re non po­tue­runt. 1Cu­ra­tor a pa­tre tes­ta­men­to da­tus im­pu­be­ris neg­otiis se per er­ro­rem im­mis­cuit: post­ea a prae­to­re tu­to­ri­bus aliis da­tis pe­ri­cu­lum fu­tu­ri tem­po­ris il­le, qui post­ea ni­hil ges­sit, non prae­sta­bit. 2Qui se neg­otiis im­pu­be­ris non iu­re tu­tor da­tus se­cun­dum pa­tris vo­lun­ta­tem im­mis­cuit, er­ro­re com­per­to tu­to­rem a prae­to­re con­sti­tui con­sul­tius pe­tet, ne for­te, si rem coep­tam de­se­rue­rit, frau­dis vel cul­pae cau­sa con­dem­ne­tur. non idem ser­va­tur, si quis ul­tro neg­otium alie­num ges­se­rit, cum sa­tis ab­un­de­que suf­fi­ciat vel in una spe­cie per ami­ci la­bo­rem do­mi­no con­su­li. 3He­res in­sti­tu­tus, qui non ha­buit sub­sti­tu­tum, prius­quam he­redi­ta­tem ad­iret, quam im­pu­be­ri re­sti­tue­re de­buit, vi­ta de­ces­sit: cum he­redi­tas in Ita­lia es­set, scrip­tus au­tem he­res in pro­vin­cia vi­ta de­ces­sis­set, tu­to­res pro­vin­cia­lium re­rum cul­pae no­mi­ne con­dem­nan­dos ex­is­ti­ma­vi, si cau­sam tes­ta­men­ti non igno­ran­tes uti­li­ta­tem im­pu­be­ris de­se­rue­runt: nam he­redi­ta­tis in pro­vin­cia fi­dei­com­mis­so re­sti­tu­to cau­sam qui­dem iu­ris ex­pe­di­ri po­tuis­se, re­rum au­tem ad­mi­nis­tra­tio­nem ad eos re­ci­de­re de­buis­se, qui tu­te­lam in Ita­lia sus­ce­pis­sent. 4Ad­ver­sus tu­to­rem, qui pu­pil­lum he­redi­ta­te pa­tris abs­ti­nuit, ac­tio­nem de­ne­ga­ri non opor­tet cre­di­to­ri, qui cum ip­so tu­to­re con­tra­xit, quam­vis tu­tor pe­cu­niam in rem im­pu­be­ris ver­te­ret. 5Cu­ra­to­res ad­ules­cen­tis mu­tui pe­ri­cu­li gra­tia cau­tio­nem in­vi­cem si­bi prae­bue­runt et in eam rem pi­g­no­ra de­de­runt: cum of­fi­cio de­po­si­to sol­ven­do fuis­sent, ir­ri­tam cau­tio­nem es­se fac­tam et pig­no­ris vin­cu­lum so­lu­tum ap­pa­ruit. 6Tu­tor da­tus ad­ver­sus ip­sam crea­tio­nem pro­vo­ca­vit: he­res eius post­ea vic­tus prae­ter­iti tem­po­ris pe­ri­cu­lum prae­sta­bit, quia non vi­de­tur le­vis cul­pa con­tra iu­ris auc­to­ri­ta­tem man­da­tum tu­te­lae of­fi­cium de­trec­ta­re. 7Re­rum pro­vin­cia­lium tu­to­res in ur­be cau­sas ap­pel­la­tio­nis im­pu­be­rum agen­tes, re­rum Ita­li­ca­rum cu­ra­to­res ut im­pu­be­ri­bus con­sti­tuan­tur, ad of­fi­cium suum re­vo­ca­re de­bent: alio­quin si prius in pro­vin­ciam red­ie­rint, do­lum aut cul­pam eo­rum in ea quo­que par­te rec­te iu­dex con­ve­niet. 8Pa­truus tes­ta­men­to fra­tris fi­lio tu­tor da­tus cum in Ita­lia do­mi­ci­lium ha­be­ret, tam Ita­li­ca­rum re­rum quam pro­vin­cia­lium ad­mi­nis­tra­tio­nem sus­ce­pit at­que ita pe­cu­niam ex ven­di­tio­ni­bus Ro­mae re­fec­tam in pro­vin­ciam tra­ie­cit et in ca­len­da­rium pu­pil­li con­ver­tit: tu­tor in lo­cum eius Ro­mae sub­sti­tu­tus ad­mi­nis­tra­tio­nem pe­cu­niae, quae non per­ti­net ad tu­te­lam suam, sus­ci­pe­re non co­gi­tur. 9Cu­ra­to­res tes­ta­men­to vel tu­to­res in­uti­li­ter da­ti ne­que de­cre­to prae­to­ris con­fir­ma­ti neg­otia ges­se­runt. vi­ce mu­tua pe­ri­cu­lum prae­sta­re co­gun­tur, cum of­fi­cium spon­te ci­tra iu­ris ad­mi­ni­cu­lum in­ive­rint et qui fuit ido­neus, de­cre­tum prae­to­ris cu­ra­to­res vel tu­to­res con­sti­tuen­tis im­plo­ra­re de­bue­rit. 10Tu­to­ri­bus ido­neis diem func­tis vi­ce mu­tua pe­ri­cu­lum ad he­redes eo­rum non red­un­dat, quod non ha­buit lo­cum of­fi­cio tu­te­lae ma­nen­te. 11In eum, qui tu­te­lam ge­re­re no­luit, post ce­te­ros qui ges­se­runt ac­tio­nem uti­lem tu­te­lae da­ri pla­cuit. quod ta­men ex tu­te­la non per­ve­nit ad eos, qui se neg­otiis mis­cue­runt, sed com­mu­ni neg­le­gen­tia per­it, ci­tra sub­sti­tu­tio­nis or­di­nem ae­qua­li­ter om­nium pe­ri­cu­lum spec­tat. 12Tu­to­res pu­be­re pu­pil­lo con­sti­tu­to li­tem ap­pel­la­tio­nis in­choa­tam ius­su con­su­lum ob no­ti­tiam rei per­fe­ce­runt: cum iu­di­ca­tum per­se­qui non po­tue­runt, pe­ri­cu­lo cul­pae non sub­iciun­tur. 13Ab eo, qui re­sti­tu­tio­nis au­xi­lio non iu­va­tur, quaes­tio cul­pae tu­to­rum con­ven­tio­ne re­mit­ti pot­est, nec do­na­tum, sed trans­ac­tum vi­de­tur. 14Neg­le­gen­tiae tu­to­rum pe­ri­cu­lo no­mi­num, quae pa­ter usu­ris ma­io­ri­bus fe­cit, ad­scrip­to pu­pil­la qui­dem ac­tio­nem ca­len­da­rii prae­sta­re co­gi­tur, ex­ac­tas au­tem usu­ras tu­te­lae tem­po­re ci­tra ul­lam com­pen­sa­tio­nem re­ti­net. 15Ad­ules­cens tu­to­ri­bus con­ven­tis, a qui­bus to­tum ser­va­ri non po­tuit, ad­ver­sus cu­ra­to­res, qui tu­te­lam ad se neg­le­gen­tia non trans­tu­le­runt, in­te­gram ac­tio­nem re­ti­net: ne­que enim tu­te­lae iu­di­cio con­sump­tum vi­de­tur, quod al­te­rius of­fi­cii que­rel­lam ha­buit. 16Tu­tor, qui tu­to­ris ido­neum he­redem con­ve­ni­re pu­pil­li no­mi­ne no­luit, dam­ni vi­ca­rius sub­sti­tui­tur, ut is, qui non ido­neum tu­te­lae tem­po­re su­spec­tum fa­ce­re su­per­se­dit. 17Tu­te­lae iu­di­cium id­eo dif­fer­ri non opor­tet, quod fra­tris et co­he­redis im­pu­be­ris idem tu­te­lam sus­ti­neat. 18Quod de pe­cu­lio ser­vi ac­to­ris, quem ad­ules­cens post­quam res suas ad­mi­nis­tra­re coe­pit ma­nu­mi­sit, re­ti­nuit aut re­ti­ne­re po­tuit, in ra­tio­ne red­den­da cu­ra­to­ri per iu­di­cem ac­cep­to fe­re­tur.

Idem lib. V. Resp. Vormünder, welche aus Unkunde ihrer Amtspflicht nach beendigter Vormundschaft die Verwaltung des Vermögens fort behielten, müssen die Gefahr für die väterlichen Ausleihen, welche nach der Zeit der Mündigkeit des Pflegbefohlenen noch gut standen, nicht übernehmen, da sie auch keine Klage [diese einzuziehen, wenn sie dieses hätten thun wollen,] anstellen konnten22Den Grund hiervon enthält Fr. 6. §. 12. in den Worten: conveniendi judicio facultatem non habuit, qui nullam actionem intendere potuit.. 1Wenn ein im väterlichen Testamente bestellter Gurator aus Irrthum sich in die Geschäfte des Unmündigen mischte, so wird er, da späterhin vom Prätor Vormünder bestellt wurden, den Schaden, der in der Folgezeit sich ergab, nicht ersetzen; denn er besorgte ja späterhin kein [Vormunds]geschäft mehr. 2Wer zwar nach dem Willen des Vaters, aber nicht als rechtlich bestellter Vormund, sich [in die Verwaltung] einmischte, thut gerathener, nach erkanntem Irrthume beim Prätor um Bestellung eines Vormundes nachzusuchen, damit er nicht allenfalls, wenn er die begonnene Verwaltung liegen lässt, wegen Betrug oder Fahrlässigkeit verurtheilt werde. Nicht dasselbe wird beobachtet, wenn Jemand ohne Auftrag ein fremdes Geschäft besorgte, indem es unter diesen Umständen zum Ueberfluss genügt, auch nur in einem Falle durch freundschaftliche Bemühung für den Eigenthümer besorgt gewesen zu sein. 3Ein ohne Substituten eingesetzter Erbe starb vor dem Antritte der Erbschaft, welche er einem Unmündigen zurückerstatten sollte. Da nun die Erbschaft in Italien lag, der eingesetzte Erbe aber in einer Provinz starb, so müssen nach meiner Ansicht die Vormünder, welche über das Provincialvermögen bestellt waren, wegen Fahrlässigkeit dann verurtheilt werden, wenn sie, wohl bekannt mit der Beschaffenheit des Testamentes, das Wohl des Unmündigen unbeachtet liessen33Dieser verlor das Fideicommiss, weil (nach Cujaz.) der vor dem Antritt der Erbschaft verstorbene heres fiduciarius die Restitutionsnothwendigkeit nicht auf seine Erben transmittirt.; denn sie hätten durch Antragen auf Aushändigung des Fideicommisses in der Provinz selbst das Rechtliche44D. i. die Restitution des jus universum, quod defunctus habuit. des Verhältnisses erledigen, die Verwaltung aber des Vermögens hätte auf die, welche die Vormundschaft in Italien übernahmen, zu rückfallen sollen. 4Einem Gläubiger, der mit dem Vormunde selbst einen [Darlehns-]Vertrag abschloss, darf man die Klage gegen diesen Vormund, wenn er den Mündel zur Ausschlagung der väterlichen Erbschaft ermächtigte, nicht verweigern, obgleich der Vormund das Geld auf die Sache des Mündels verwendete55Weil immer der Vormund hier der Hauptcontrahent ist, anders verhält sichs in dem Falle des Fr. 2. D. h. t.. 5Curatoren eines Minderjährigen leisteten sich der gegenseitigen Gefahr wegen unter einander Sicherheitn und gaben zu diesem Zwecke Pfänder. Da sie nach Beendigung ihres Amtes zahlungsfähig befunden wurden, so ist es klar, dass die Sicherheitsleistung nun wirkungslos, und das Pfandverhältniss aufgelöst ist. 6Ein bestellter Vormund berief sich gegen diese seine Erwählung. Sein Erbe, der späterhin [im Processe] unterlag, wird auch den Schaden für die vergangene Zeit ersetzen [müssen], weil es keine geringe Schuld ist, die Uebertragung des Vormundschaftsamtes gegen das Ansehen des [bürgerlichen] Rechtes zurückweisen [zu wollen]. 7Die Vormünder des Provincialvermögens, welche in Rom Appellationen der Mündel betreiben, sollen es für ihre Pflicht halten, [darauf zu sehen,] dass für die Unmündigen Curatoren über das Italische Vermögen bestellt werden; sonst wird sie der Richter, wenn sie eher [als sie dies thaten] in ihre Provinz zurückkehrten, im vorliegenden Falle wegen böser Absicht und Fahrlässigkeit mit Recht belangen. 8Ein Vatersbruder wurde als testamentarischer Vormund seinem Bruderssohn gegeben. Er übernahm, obwohl er in Italien seinen Wohnsitz hatte, die Verwaltung sowohl des Italischen, als Provincialvermögens, setzte sodann das aus den Verkäufen [der Mündelsachen] zu Rom verlöste Geld in die Provinz über, und trug es in das Capitalienbuch des Mündels ein. Unter diesen Umständen, wird der zu Rom an seiner Stelle substituirte Vormund die Verwaltung des [besagten, erlösten] Geldes, welches nicht zu seiner Vormundschaft gehört, nicht zu übernehmen gezwungen. 9Ungültig testamentarisch bestellte und durch eine Entscheidung des Prätors nicht bestätigte Vormünder oder Curatoren besorgten die Geschäfte. Diese werden wechselseitig den Schaden zu ersetzen angehalten, da sie freiwillig diesem Amte ohne die rechtliche Zuhülfe sich unterzogen, und weil der zu [diesem Amte] Tüchtige um eine Entscheidung desjenigen Prätors, der Vormünder und Curatoren bestellt, hätte anflehen sollen. 10Sind Vormünder zahlungsfähig gestorben, so fällt die Verantwortlichkeit nicht wechselseitig auf ihre Erben zurück, denn ein solches Verhältniss fand auch nicht während der Dauer des Vormundschaftsamtes Statt. 11Es wurde angenommen, dass gegen den, welcher die Vormundschaft nicht führen wollte, erst nach Ausklagung der Uebrigen, welche sie führten, die Vormundschaftsklage analog gegeben werden solle. Für das jedoch, was von den vormundschaftlichen Gegenständen nicht in die Hände der verwaltenden Vormünder kam, sondern durch gemeinsame Nachlässigkeit zu Grunde ging, sind alle auf gleiche Weise ohne irgend eine Bevorzugung verantwortlich. 12Vormünder brachten den zur Zeit der Mündigwerdung des Pflegbefohlenen begonnenen Apellationsprocess auf Befehl der Consuln, wegen ihrer Sachkenntniss, zu Ende. Da diese aber nicht auf Vollziehung des Urtheils klagen66Dazu müssten sie ja erst, weil sie nicht mehr Vormünder sind, beauftragt werden. können, so sind sie auch keiner Verantwortung wegen etwaiger Fahrlässigkeit unterworfen. 13Jemand77Dieser ab eo ist nach Cujaz. ein Minderjähriger, der die Jahrgebung (venia aetatis) vom Kaiser erhielt, wodurch er die Wohlthat der in integrum restitutio verliert., der den Schutz einer Wiedereinsetzung in den vorigen Stand nicht geniesst, kann vertragsmässig von der Untersuchung wegen Fahrlässigkeit der Vormünder abstehen, und dies wird nicht als eine Schenkung, sondern als ein Vergleich angesehen88Kein Minderjähriger, selbst wenn er venia aetatis geniesst, kann durch Schenkungen sein Vermögen verringern, wohl aber kann er Verträge abschliessen.. 14Wenn Vormünder wegen ihrer Nachlässigkeit für Schuldforderungen, welche der Vater unter höheren Zinsen anlegte, in Anspruch genommen wurden [rücksichtlich des Schadenersatzes], so muss die Pflegbefohlene diesen zwar die aus dem Schuldbuche zu stehende Klage (calendarii) abtreten; aber die während der Zeit der Vormundschaft bezogenen Zinsen behält sie, ohne dass etwas daran abgerechnet99Das Wort compensatio nimmt hier Cujaz. für computatio. Der Sinn dieser Stelle ist der: der verurtheilte Vormund darf sichs nicht zu Gute rechnen, was die Pflegbefohlene während der Vormundschaft wegen der hohen Zinsen mehr erhielt, als sie bei geringerer Zinsbestimmung würde erhalten haben. werden darf. 15Wenn ein Minderjähriger von den Vormündern, die er belangte, nicht das Ganze erhalten konnte, so bleibt ihm seine Klage gegen die Curatoren, welche die Vormundschaft aus Nachlässigkeit nicht übernahmen, in ihrem vollen Gehalt; denn durch die Vormundschaftsklage wird ein klagbares Verhältniss, das aus einer anderen Verpflichtung entstand, nicht aufgehoben1010D. i. durch die früherhin angestellte actio tutelae wird die gegen die Curatoren hier Statt findende act. negot. gestorum utilis nicht ausgeschlossen, weil beide Klagen eine verschiedene Tendenz haben.. 16Ein Vormund, welcher den zahlbaren Erben eines [andern] Vormundes nicht im Namen des Mündels belangen wollte, wird in Hinsicht des Schadenersatzes an dessen Stelle substituirt, wie dies auch bei dem der Fall ist, welcher einen verdächtigen Vormund, der zur Zeit der Vormundschaft zahlbar war, als solchen anzuklagen versäumte. 17Die Vormundschaftsklage hat aus dem Grunde, weil dieselbe Person die Vormundschaft über den Bruder und Miterben des Unmündigen führt, keinen Aufschub erlitten. 18Was der Minderjährige vom Sondergute seines Sclaven, der Sachführer (actor) war, den er aber, nachdem er selbst die Verwaltung seines Vermögens übernahm1111In Folge der venia aetatis, wie Cujazius lehrt., frei liess, zurückbehielt, oder zurückbehalten konnte, das wird bei der Rechnungsablage dem Curator vom Richter als geleistete Zahlung angerechnet werden.

Dig. 26,9,5Pa­pi­nia­nus li­bro quin­to re­spon­so­rum. Post mor­tem fu­rio­si non da­bi­tur in cu­ra­to­rem qui neg­otia ges­sit iu­di­ca­ti ac­tio, non ma­gis quam in tu­to­res, si mo­do nul­lam ex con­sen­su post de­po­si­tum of­fi­cium no­va­tio­nem fac­tam et in cu­ra­to­rem vel tu­to­rem ob­li­ga­tio­nem es­se trans­la­tam con­sta­bit. 1Tu­tor, qui pe­cu­niam se so­lu­tu­rum ca­vit, quam pa­ter pu­pil­li con­dem­na­tus fue­rat, ac­tio­nem post tu­te­lam fi­ni­tam rec­te re­cu­sat. non idem in eo pla­cuit, qui suo no­mi­ne mu­tuam pe­cu­niam ac­ce­pit et iu­di­ca­tum pro pu­pil­lo fe­cit, ni­si for­te cre­di­tor id­eo con­tra­xit, ut in cau­sam iu­di­ca­ti pe­cu­nia trans­iret.

Papin. lib. V. Resp. Nach dem Tod des Wahnsinnigen soll gegen den Curator, welcher die Geschäfte besorgte, eine Klage auf das Erkannte1212Es darf also schon während der Curatel geklagt werden. (actio judicati) ebensowenig, als gegen die Vormünder, nach der Niederlegung ihres Amtes1313Ich habe hier die Uebersetzung nach der Verbesserung des Cujaz. eingerichtet, indem ich die Worte post depositum officium hinter die Worte in tutorem anreihte. Daraus ergibt sich aber auch, dass man um eine von Seiten der Vormünder geschehene Novation nicht erst nach Beendigung der Vormundschaft anzunehmen habe, wie Cujaz. dies beweist., gegeben werden, wenn es nur offenkundig ist, dass der Vormund oder Curator zu keiner Novation sich verstanden1414Die Worte ex consensu (sc. factam novat.) sollen auf den Unterschied einer freiwilligen und nothwendigen (durch Litiscontestation entstandenen) Novation hindeuten., und so das obligatorische Verhältniss auf ihre Personen herüberzogen. 1Ad Dig. 26,9,5,1Windscheid: Lehrbuch des Pandektenrechts, 7. Aufl. 1891, Bd. II, § 482, Note 8.Ein Vormund, welcher die Versicherung gab, er wolle das Geld, wozu der Vater des Mündels verurtheilt worden war, zahlen, weigert sich nach Beendigung der Vormundschaft mit Recht, wenn er nun darauf gerichtlich in Anspruch genommen wird. Nicht dasselbe wurde bei dem (Vormunde) angenommen, welcher im eigenen Namen ein Darlehn empfing, und das, wozu der Mündel verurtheilt ward, damit zahlte; wenn nicht etwa der Gläubiger deshalb darlieh, damit das Geld zur Erfüllung des Urtheils verwendet werde.

Dig. 26,10,11Idem li­bro quin­to re­spon­so­rum. Post fi­ni­tam tu­te­lam co­gni­tio su­spec­ti tu­to­ris quam­vis pri­dem re­cep­ta sol­vi­tur.

Idem lib. V. Resp. Nach Beendigung der Vormundschaft ist die Untersuchung [über] einen verdächtigen Vormund erledigt, obgleich sie [noch während seines Amtes] aufgenommen ward.

Dig. 27,1,28Pa­pi­nia­nus li­bro quin­to re­spon­so­rum. Tu­tor pe­ti­tus an­te de­cre­ti diem si ali­quod pri­vi­le­gium quae­rit, rec­te pe­ti­tio­nem in­sti­tu­tam ex­clu­de­re non pot­erit. 1Quae tu­to­ri­bus re­mu­ne­ran­dae fi­dei cau­sa tes­ta­men­to pa­ren­tis re­lin­quun­tur, post ex­cu­sa­tio­nem ab he­redi­bus ex­tra­riis quo­que re­ti­ne­ri pla­cuit. quod non ha­be­bit lo­cum in per­so­na fi­lii, quem pa­ter im­pu­be­ri fra­tri co­he­redem et tu­to­rem de­dit, cum iu­di­cium pa­tris ut fi­lius, non ut tu­tor pro­me­ruit. 2Tu­to­rem ad tem­pus ex­ula­re ius­sum ex­cu­sa­ri non opor­tet, sed per tem­pus ex­ilii cu­ra­tor in lo­cum ip­sius de­bet da­ri.

Papinian. lib. V. Resp. Ein Vormund, welcher vor dem Tage, [wo ihm,] wenn er irgend ein Privilegium nachsucht, das Decret [über dasselbe ertheilt wird], belangt worden ist, wird nicht wohl die angestellte Forderung zurückweisen können. 1Man hat angenommen, dass das, was den Vormündern als Vergeltung für ihre Redlichkeit im Testamente des Vaters hinterlassen worden ist, nach [Geltendmachung] einer Entschuldigung auch von den fremden Erben zurückbehalten werde; was aber nicht in der Person des Sohnes Statt haben wird, welchen der Vater dem unmündigen Bruder zum Miterben und Vormunde gegeben hat, da er vom Vater als Sohn, nicht als Vormund, bedacht worden ist (judicium promeruit.) 2Ein Vormund, welchem befohlen ist, auf einige Zeit ins Exil zu gehen, darf sich nicht entschuldigen, sondern es muss während der Zeit des Exils ein Curator an die Stelle desselben gegeben werden.

Dig. 27,1,30Pa­pi­nia­nus li­bro quin­to re­spon­so­rum. Iu­ris peritos, qui tu­te­lam ge­re­re coe­pe­runt, in con­si­lium prin­ci­pum ad­sump­tos op­ti­mi ma­xi­mi­que prin­ci­pes nos­tri con­sti­tue­runt ex­cu­san­dos, quon­iam cir­ca la­tus eo­rum age­rent et ho­nor de­la­tus fi­nem cer­ti tem­po­ris ac lo­ci non ha­be­ret. 1Cum ori­un­dus ex pro­vin­cia Ro­mae do­mi­ci­lium ha­be­ret, eius­dem cu­ra­tor de­cre­to prae­si­dis ac prae­to­ris con­sti­tu­tus re­rum ad­mi­nis­tra­tio­nem utru­bi­que sus­ce­pit. pla­cuit eum duas cu­ra­tio­nes ad­mi­nis­tra­re non vi­de­ri, quod vi­de­li­cet unius duo pa­tri­mo­nia non vi­de­ren­tur. 2Qui pri­vi­le­gio sub­ni­xus est, fra­tris cu­ra­tio­nem sus­ci­pe­re non co­gi­tur. 3Pa­tro­nus im­pu­be­ri li­ber­to quos­dam ex li­ber­tis tu­to­res aut cu­ra­to­res tes­ta­men­to de­dit. quam­vis eos ido­neos es­se con­stet, ni­hi­lo mi­nus iu­re pu­bli­co pot­erunt ex­cu­sa­ri, ne de­cre­to con­fir­men­tur.

Papinian. lib. V. Resp. Unsere vortrefflichsten und mächtigsten Kaiser1515Septimius Severus und Antoninus Caracalla. S. Cujac. Observ. II. c. 33. haben verordnet, dass die Rechtsgelehrten, welche eine Vormundschaft zu führen angefangen haben, wenn sie in den Rath der Kaiser aufgenommen seien, entschuldigt werden sollen, weil sie ihnen zur Seite ständen, und die übertragene Ehrenstelle keine Beschränkung an Zeit und Ort hätte. 1Als Jemand, der aus der Provinz gebürtig war, in Rom seinen Wohnsitz hatte, so hat der durch ein Decret des Präses oder Prätors bestellte Curator desselben die Verwaltung der Güter an beiden Orten übernommen; man hat angenommen, dass derselbe nicht zwei Curatelen zu verwalten scheine, weil nämlich Einer nicht zwei Vermögen zu haben schiene. 2Wer mit einem Privilegium versehen ist, wird nicht gezwungen, die Curatel über seinen Bruder zu übernehmen. 3Ein Patron hat [seinem] unmündigen Freigelassenen einige von [seinen] Freigelassenen im Testamente zu Vormündern oder Curatoren ernannt; obwohl es bekannt sein sollte, dass sie sicher seien, so werden sie nichts desto weniger nach dem gemeingültigen Rechte1616Jure publico = j. communi, s. L. 36. §. 1. D. h. t. und Mühlenbruch Doctr. Pand. §. 33. n. 1. Das in diesem Falle gemeingültige Recht s. in L. 28. §. ult. D. 26. 2. entschuldigt werden können, auf dass sie nicht durch ein Decret bestätigt werden.

Dig. 27,10,14Pa­pi­nia­nus li­bro quin­to re­spon­so­rum. Vi­rum uxo­ri men­te cap­tae cu­ra­to­rem da­ri non opor­tet.

Papinian. lib. V. Resp. Man darf den Mann nicht zum Curator seiner wahnsinnigen Ehefrau bestellen.

Dig. 28,3,17Pa­pi­nia­nus li­bro quin­to re­spon­so­rum. Fi­lio prae­terito qui fuit in pa­tris po­tes­ta­te ne­que li­ber­ta­tes com­pe­tunt ne­que le­ga­ta prae­stan­tur, si prae­ter­itus fra­tri­bus par­tem he­redi­ta­tis avo­ca­vit: quod si bo­nis se pa­tris abs­ti­nuit, li­cet sup­ti­li­tas iu­ris re­fra­ga­ri vi­de­tur, at­ta­men vo­lun­tas tes­ta­to­ris ex bo­no et ae­quo tue­bi­tur.

Übersetzung nicht erfasst.

Dig. 37,5,22Idem li­bro quin­to re­spon­so­rum. Bo­no­rum pos­ses­sio­ne con­tra ta­bu­las tes­ta­men­ti prae­terito em­an­ci­pa­to fi­lio da­ta, scrip­tus he­res al­ter fi­lius, qui pos­ses­sio­nem ac­ce­pit vel iu­re ci­vi­li con­ten­tus non ac­ce­pit, le­ga­ta prae­ci­pua non ha­be­bit.

Übersetzung nicht erfasst.

Dig. 37,6,9Idem li­bro quin­to re­spon­so­rum. Fi­lius em­an­ci­pa­tus in­tes­ta­ti pa­tris bo­no­rum pos­ses­sio­nem ac­ce­pit. ne­pos ex eo­dem in fa­mi­lia re­ten­tus sem­is­sem he­redi­ta­tis cum emo­lu­men­to col­la­tio­nis ha­be­bit. idem ne­pos si post­ea pos­ses­sio­nem in­tes­ta­ti pa­tris ac­ci­piat, fra­tri post em­an­ci­pa­tio­nem pa­tris quae­si­to et in fa­mi­lia re­ten­to bo­na sua con­fer­re co­ge­tur.

Übersetzung nicht erfasst.

Dig. 37,7,5Pa­pi­nia­nus li­bro quin­to re­spon­so­rum. Fi­lius em­an­ci­pa­tus, qui pos­ses­sio­nem con­tra ta­bu­las ac­ci­pe­re po­tuit, in­tes­ta­ti pa­tris pos­ses­sio­nem ac­ce­pit: at­que ita fi­lia, quae man­sit in po­tes­ta­te, cum eius­dem fa­mi­liae fra­tre he­res in­sti­tu­ta, pos­ses­sio­nem in­tes­ta­ti pa­tris er­ro­rem fra­tris em­an­ci­pa­ti se­cu­ta ac­ce­pit. do­tem scrip­to fra­tri con­fer­re non co­ge­tur, cum ea pos­ses­sio frus­tra pe­ti­ta sit et fi­lia pa­tris vo­lun­ta­tem fi­ni vi­ri­lis par­tis re­ti­neat, id est ut om­nes trien­tes ha­beant et bo­no­rum pos­ses­sio un­de li­be­ri fin­ga­tur pro con­tra ta­bu­las es­se pe­ti­ta. 1Fi­lia, quae so­lu­to ma­tri­mo­nio do­tem con­fer­re de­buit, mo­ram col­la­tio­ni fe­cit: vi­ri bo­ni ar­bi­tra­tu co­ge­tur usu­ras quo­que do­tis con­fer­re, cum em­an­ci­pa­tus fra­ter et­iam fruc­tus con­fe­rat et fi­lia par­tis suae fruc­tus per­ci­piat.

Übersetzung nicht erfasst.

Dig. 38,1,41Idem li­bro quin­to re­spon­so­rum. Li­ber­tus, qui ope­ra­rum ob­li­ga­tio­ne di­mis­sus est at­que ita li­be­ram tes­ta­men­ti fac­tio­nem ad­se­cu­tus est, ni­hi­lo mi­nus ob­se­qui ve­re­cun­diae te­ne­tur. ali­men­to­rum di­ver­sa cau­sa est, cum in­opia pa­tro­ni per in­vi­diam li­ber­tum con­ve­nit.

Übersetzung nicht erfasst.

Dig. 40,9,25Pa­pi­nia­nus li­bro quin­to re­spon­so­rum. In frau­dem cre­di­to­rum tes­ta­men­to da­tae li­ber­ta­tes prio­ri­bus cre­di­to­ri­bus di­mis­sis prop­ter no­vos cre­di­to­res ir­ri­tae sunt.

Papin. lib. V. Respons. Die zur Bevortheilung der Gläubiger in einem Testamente ertheilte Freiheit ist, wenn die ersteren Gläubiger abgefunden worden sind, wegen neuer Gläubiger ungültig.

Dig. 50,4,15Pa­pi­nia­nus li­bro quin­to re­spon­so­rum. Et­si fi­lium pa­ter de­cu­rio­nem es­se vo­luit, ta­men de­func­to ho­no­res, qui fi­lio de­cu­rio­ni con­gruen­tes post mor­tem pa­tris ob­ti­ge­runt, ad onus co­he­redis fi­lii non per­ti­nent, cum ei de­cu­rio­ni suf­fi­cien­tes fa­cul­ta­tes pa­ter re­li­que­rit.

Übersetzung nicht erfasst.