Corpus iurisprudentiae Romanae

Repertorium zu den Quellen des römischen Rechts

Digesta Iustiniani Augusti

Recognovit Mommsen (1870) et retractavit Krüger (1928)
Deutsche Übersetzung von Otto/Schilling/Sintenis (1830–1833)
Ulp.resp.
Responsorum lib.Ulpiani Responsorum libri

Responsorum libri

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Ex libro I

Dig. 2,15,10Idem li­bro pri­mo re­spon­so­rum. De re fi­lio­rum, quos in po­tes­ta­te non ha­buit, trans­igen­tem pa­trem mi­ni­me eis ob­es­se pla­cet.

Idem lib. I. Respons. Wenn ein Vater über seinen Söhnen, die er nicht in seiner Gewalt gehabt hat, zugehörigen Gegenstand sich vergleicht, so schadet ihnen dies keineswegs.

Dig. 17,2,73Ul­pia­nus li­bro pri­mo re­spon­so­rum. Ma­xi­mi­no re­spon­dit, si so­cie­ta­tem uni­ver­sa­rum for­tu­na­rum co­ie­rint, id est ea­rum quo­que re­rum, quae post­ea cui­que ad­quiren­tur, he­redi­ta­tem cui­vis eo­rum de­la­tam in com­mu­ne red­igen­dam. idem ma­xi­mae re­spon­dit, si so­cie­ta­tem uni­ver­sa­rum for­tu­na­rum ita co­ie­rint, ut quid­quid ero­ge­tur vel quae­re­re­tur com­mu­nis lu­cri at­que im­pen­dii es­set, ea quo­que, quae in ho­no­rem al­te­rius li­be­ro­rum ero­ga­ta sunt, utris­que in­pu­tan­da.

Ulp. lib. I. Respons. Gutachten an den Maximinus: Wenn Personen eine Genossenschaft der ganzen Vermögen geschlossen haben, das heisst, auch alles dessen, was nachmals von einem Jeden erworben werden würde, so ist auch eine irgend Einem von ihnen zufallende Erbschaft in die Gemeinschaft einzuschiessen. Desselben Gutachten an denselben: Wenn Personen eine Genossenschaft der ganzen Vermögen in der Art errichtet haben, dass alles, was ausgegeben und verdient würde, zu gemeinsamem Aufwand und Gewinn gereichen sollte, so ist auch das gegenseitig einzurechnen, was auf Erwerbung von Ehrenstellen für die Kinder eines Jeden von ihnen gewendet wird.

Dig. 20,4,10Ul­pia­nus li­bro pri­mo re­spon­so­rum. Si et iu­re iu­di­ca­tum et pig­nus in cau­sa iu­di­ca­ti ex auc­to­ri­ta­te eius qui iu­be­re po­tuit cap­tum est, pri­vi­le­giis tem­po­ris fo­re po­tio­rem he­redem eius, in cu­ius per­so­na pig­nus con­sti­tu­tum est.

Ulp. lib. I. Resp. Wenn eine rechtliche Entscheidung erfolgt, und bei der Hülfsvollstreckung auf den Grund der Ermächtigung dessen, der dazu die Gewalt hat, eine Auspfändung erfolgt ist, so wird der Erbe dessen, für den das Pfandrecht begründet wird, durch den Vortritt der Zeitfolge ein Vorzugsrecht erhalten.

Dig. 22,1,31Ul­pia­nus li­bro pri­mo re­spon­so­rum. Quod in sti­pu­la­tio­ne sic ad­iec­tum est: ‘et usu­ras, si quae com­pe­tie­rint’, nul­lius es­se mo­men­ti, si mo­dus cer­tus non ad­icia­tur.

Ulpian. lib. I. Respons. [Ich habe zum Bescheid gegeben,] dass das, was bei einer Stipulation so beigefügt worden ist: und die Zinsen, welche [dir] etwa zugestanden haben werden, nichts gelte, wenn nicht ein bestimmtes Maass [der Zinsen] beigefügt werde.

Dig. 22,3,22Ul­pia­nus li­bro pri­mo re­spon­so­rum. Eum, qui vo­lun­ta­tem mu­ta­tam di­cit, pro­ba­re hoc de­be­re.

Ulp. lib. I. Respons. [Ulpianus hat zum Bescheid gegeben,] dass der, welcher behauptet, dass [Jemand] seinen willen geändert habe, dies beweisen müsse.

Dig. 23,4,25Ul­pia­nus li­bro pri­mo re­spon­so­rum. Quod de red­den­da do­te, si da­ta fuis­set, mor­tua in ma­tri­mo­nio fi­lia con­ve­nit, idem de non pe­ten­da quo­que vi­de­ri con­ve­nis­se ac pa­trem pac­ti con­ven­ti ex­cep­tio­nem nanc­tum ad he­redem suum trans­mis­sis­se.

Ulp. lib. I. Respons. [Ulpianus hat zum Bescheid gegeben, dass] die Uebereinkunft, welche über die Rückgabe des Heirathsguts, wenn es gegeben worden wäre, [auf den Fall] getroffen worden ist, wenn die Tochter während der Ehe gestorben wäre, auch darüber, dass [das Heirathsgut] nicht gefordert werden solle, getroffen zu sein scheine11Hat also der Mann versprochen, er wolle das Heirathsgut zurückgeben, wenn seine Frau während der Ehe sterbe, so kann er, wenn sie stirbt, ehe er das Heirathsgut erhalten hat, dasselbe gar nicht fordern., und dass der Vater die Einrede des geschlossenen Pactums, welche er so erlangt habe, auf seinen Erben übertragen habe.

Dig. 26,7,19Ul­pia­nus li­bro pri­mo re­spon­so­rum. Ac­tus sui ra­tio­nem con­cu­ra­to­ri red­de­re non es­se com­pel­len­dum: sed ni­si cum eo ad­mi­nis­tra­tio­nem com­mu­ni­cet aut si non ex fi­de cu­ram ge­rat, su­spec­tum pos­tu­la­ri pos­se.

Ulp. lib. I. Resp. Darauf darf man nicht dringen, dass ein Vormund seinem Mitvormunde Rechnung über seine Handlungsweise ablege; aber als verdächtig kann er vor Gericht gefordert werden, wenn er nicht die Verwaltung mit ihm theilt, oder unredlich die Geschäfte führt.

Dig. 27,3,19Ul­pia­nus li­bro pri­mo re­spon­so­rum. Si pro­ba­tum est no­men de­bi­to­ris a no­vis­si­mo cu­ra­to­re, frus­tra tu­to­rem de eo con­ve­ni­ri.

Ulp. lib. I. Resp. [Ich habe das Gutachten ertheilt, dass] wenn eine Forderung [des Mündels] an einen Schuldner von dem letzten Curator gebilligt worden ist, der Vormund vergeblich wegen derselben belangt werde22Sondern vielmehr der Curator, welcher die Forderung, die der Vormund begründet hatte, gebilligt hat. S. L. 36. §. 1. D. ad municip. 50. 1..

Dig. 27,4,5Ul­pia­nus li­bro pri­mo re­spon­so­rum. He­redem tu­to­ris, si eam sum­mam sol­ve­rit, in quam ob­li­ga­ti pu­pil­li fue­runt, ac­tio­nem con­tra­riam ad­ver­sus eos ha­be­re pos­se re­spon­di.

Ulp. lib. I. Resp. Ich habe das Gutachten ertheilt, dass der Erbe des Vormunds, wenn er die Summe gezahlt habe, auf welche die Mündel verbindlich gewesen sind, die Gegenklage gegen dieselben haben könne.

Dig. 27,6,12Idem li­bro pri­mo re­spon­so­rum. Ex eo, quod in­ter­ro­ga­tus tu­to­rem se es­se re­spon­dit, nul­la eum ac­tio­ne te­ne­ri: si ta­men, cum tu­tor non es­set, re­spon­so suo in ali­quam cap­tio­nem ad­ules­cen­tem in­du­xit, uti­lem ac­tio­nem ad­ver­sus eum dan­dam.

Idem lib. I. Resp. Ich habe das Gutachten ertheilt, das Jemand daraus, dass er auf Befragen geantwortet habe, er sei Vormund, auf keine Klage gehalten sei, wenn er jedoch, da er nicht Vormund war, durch seine Antwort den Pflegbefohlenen in irgend einen Nachtheil gebracht hat, so sei eine analoge Klage gegen denselben zu geben.

Dig. 32,68Ul­pia­nus li­bro pri­mo re­spon­so­rum. Iu­nia­nio re­spon­dit tes­ta­to­rem ad­icien­do ‘prae­dium Se­ia­num om­ne’ eam quo­que par­tem fun­di su­pra scrip­ti qua­si ad se per­ti­nen­tem vi­de­ri per fi­dei­com­mis­sum re­li­quis­se, quam ex cau­sa pig­no­ris nac­tus est, sal­vo sci­li­cet iu­re de­bi­to­ris. 1Ex his ver­bis: ‘cu­ra­te agros at­ten­de­re, et ita fiet, ut fi­lius meus fi­lios ves­tros vo­bis con­do­net’, fi­dei­com­mis­sum pe­ti non pos­se. 2Ser­vos com­mu­nes a Se­ia ita re­lic­tos ‘si mei erunt cum mo­riar’ non de­be­ri, si mo­do hoc sen­sit tes­ta­trix, ut ita de­be­ren­tur, si in so­li­dum eius fuis­sent. 3Prae­diis cum his en­the­cis, quae in ea pos­ses­sio­ne sunt, re­lic­tis man­ci­pia quo­que prae­dio­rum, cum il­lic tes­ta­men­ti fac­ti tem­po­re fue­runt, ce­dent: sed et quae post­ea ac­ces­se­runt, si mo­do hoc tes­ta­tor ma­ni­fes­te ex­pres­sit.

Übersetzung nicht erfasst.

Dig. 40,5,52Ul­pia­nus li­bro pri­mo re­spon­so­rum. Post­ea­quam a cre­di­to­re alie­na­ti sunt ser­vi, qui­bus fi­dei­com­mis­sa li­ber­tas ad­scrip­ta est, non ni­si ex ius­ta cau­sa ad­ver­sus he­redem sub­ve­ni­ri eis pos­se.

Ulp. lib. I. Resp. [Ich habe das Gutachten ertheilt,] dass, nachdem die Sclaven, welchen die fideicommissarische Freiheit ausgesetzt worden ist, vom Gläubiger veräussert worden sind, ihnen nur aus einem rechtmässigen Grunde gegen den Erben geholfen werden kann.

Dig. 40,12,31Ul­pia­nus li­bro pri­mo re­spon­so­rum. Fi­lium ob hoc, quod pa­tri he­res ex­ti­tit, pro­hi­be­ri a pa­tre suum ser­vum ma­nu­mis­sum in ser­vi­tu­tem pe­te­re.

Ulp. lib. I. Resp. [Ich habe das Gutachten ertheilt,] dass ein Sohn deshalb, weil er Erbe seines Vaters geworden ist, abgehalten werde, seinen vom Vater freigelassenen Sclaven in die Sclaverei zu fordern.

Dig. 45,2,8Ul­pia­nus li­bro pri­mo re­spon­so­rum. His ver­bis: ‘ea­que prae­sta­ri sti­pu­lan­ti ti­bi spopon­di­mus’ in­ter­es­se, quid in­ter con­tra­hen­tes ac­tum sit: nam si duo rei fac­ti sint, eum qui ab­sens fuit non te­ne­ri, prae­sen­tem au­tem in so­li­dum es­se ob­li­ga­tum, aut si mi­nus, in par­tem fo­re ob­stric­tum.

Ulp. lib. I. Respons. Bei den Worten — und dieses33Flor. eaque. zu gewähren, geloben wir auf deine Stipulation: — kommt es auf die Absicht der Contrahenten an. Denn sollten beide Correalverpflichtete werden, so ist derjenige, welcher abwesend war, nicht gehalten; derjenige aber, welcher anwesend war, ist auf das Ganze verpflichtet; war dies aber nicht der Fall, so ist er nur auf seinen Antheil verpflichtet.

Dig. 46,3,45Ul­pia­nus li­bro pri­mo re­spon­so­rum. Cal­lip­po re­spon­dit, quam­vis sti­pu­lan­ti uxo­ri vir spopon­de­rit dir­emp­to ma­tri­mo­nio prae­dia, quae do­ti erant ob­li­ga­ta, in so­lu­tum da­re, ta­men sa­tis es­se of­fer­ri do­tis quan­ti­ta­tem. 1Idem Fron­to­ni re­spon­dit per­se­ve­ran­ti tu­to­ri in tu­te­lae ad­mi­nis­tra­tio­ne, li­cet ca­pi­tis reo, po­tuis­se id, quod pu­pil­lo bo­na fi­de de­be­tur, ex­sol­vi.

Ulp. lib. I. Respons. [Ulpianus] hat dem Callippus das Gutachten ertheilt: Obwohl der Ehemann der Ehefrau, welche es sich stipulirt, gelobt habe, nach getrennter Ehe die Grundstücke, welche für das Heirathsgut verpfändet waren, an Zahlungsstatt zu geben, so genüge es doch, wenn der Betrag des Heirathsguts angeboten werde. 1Derselbe hat dem Fronto das Gutachten ertheilt: Wenn der Vormund, wenngleich er eines Capitalverbrechens angeklagt worden, mit der Verwaltung der Vormundschaft fortgefahren habe, so habe [demselben] Das, was dem Mündel in gutem Glauben geschuldet wird, gezahlt werden können44Pet. Faber Semest. I. 24. versetzt, nicht ohne Wahrscheinlichkeit, die Worte, indem er schreibt, quod pupillo debetur, bona fide exsolvi..

Dig. 46,5,10Ul­pia­nus li­bro pri­mo re­spon­so­rum. Va­le­ria­no re­spon­dit: si prae­ses, qui an­te in tri­en­nium ca­ve­ri ius­se­rat, post­ea in lon­gum tem­pus ca­ve­ri prae­ce­pit: quia a pri­ma sti­pu­la­tio­ne pror­sus dis­ce­di vo­lue­rat, ex­cep­tio­nem pri­mae sti­pu­la­tio­ni ob­li­ga­tis pe­pe­ris­se vi­de­tur.

Ulp. lib. I. Respons. [Ulpianus] hat dem Valerianus das Gutachten ertheilt: wenn der Praeses, welcher vorher auf drei Jahre Sicherheit zu leisten befohlen hatte, nachher auf eine lange Zeit Sicherheit zu leisten angeordnet habe, weil er gewollt, dass man von der ersten Stipulation ganz und gar zurücktrete, so scheine er für die Verpflichteten eine Einrede gegen die erste Stipulation55Exceptionem primae stipulationi (Flor.), i. e. contra primam stipulationem. Glosse. herbeigeführt zu haben.

Dig. 49,14,33Ul­pia­nus li­bro pri­mo re­spon­so­rum. Eum, qui de­bi­to­ris fis­ci ad­iit he­redi­ta­tem, pri­vi­le­giis fis­ci coe­pis­se es­se sub­iec­tum.

Übersetzung nicht erfasst.

Dig. 50,12,5Ul­pia­nus li­bro pri­mo re­spon­so­rum. Ch­a­ri­demo re­spon­dit ex epis­tu­la, quam mu­ne­ris eden­di gra­tia ab­sens quis emi­sit, com­pel­li eum ad edi­tio­nem non pos­se.

Übersetzung nicht erfasst.

Ex libro II

Dig. 10,2,53Ul­pia­nus li­bro se­cun­do re­spon­so­rum. Pe­cu­niam, quam fi­lius em­an­ci­pa­tus ita cre­di­dit, ut pa­tri sol­ve­re­tur, ita de­mum in he­redi­ta­tem pa­tris nu­me­ra­ri, si pa­tri ad­ver­sus fi­lium eius­dem quan­ti­ta­tis no­mi­ne ac­tio com­pe­te­bat.

Ulp. lib. II. Resp. Dasjenige Geld, welches der aus der Gewalt entlassene Sohn dergestalt verliehen hat, dass es dem Vater gezahlt werden solle, wird nur dann zur Nachverlassenschaft des Vaters gerechnet, wenn dem Vater wider den Sohn eine Klage wegen derselben Summe zustand.

Dig. 11,8,4Ul­pia­nus li­bro se­cun­do re­spon­so­rum. Lon­ga pos­ses­sio­ne ius se­pul­chri non tri­bui ei, cui iu­re non com­pe­tit.

Ulp. lib. II. Resp. Langjähriger Besitz eignet dem, der kein Recht dazu hat, das Recht des Begräbnisses nicht zu.

Dig. 15,4,3Ul­pia­nus li­bro se­cun­do re­spon­so­rum. Do­mi­num, qui ius­sit sem­is­si­bus usu­ris ser­vo suo pe­cu­niam mu­tuam cre­di, hac­te­nus te­ne­ri qua­te­nus ius­sit: nec pig­no­ris ob­li­ga­tio­nem lo­cum ha­be­re in his prae­diis, quae ser­vus non ex vo­lun­ta­te do­mi­ni ob­li­ga­vit.

Ulp. lib. II. Respons. Der Herr, welcher anbefohlen hat, seinem Sclaven gegen [ansehnliche] Zinsen Geld zu leihen, haftet insoweit, als er Befehl ertheilt; und es hat keine Pfandverbindlichkeit in Ansehung der Grundstücke Statt, welche der Sclav ohne die Zustimmung des Herrn eingesetzt hat.

Dig. 23,3,51Ul­pia­nus li­bro se­cun­do re­spon­so­rum. Si res, quas fi­liae em­an­ci­pa­tae pa­ter do­na­vit, ex vo­lun­ta­te eius post­ea in do­tem pro ea da­tae sunt, a fi­lia do­tem, non a pa­tre vi­de­ri da­tam.

Ulp. lib. II. Resp. Ulpianus hat zum Bescheid gegeben,] dass, wenn die Sachen, welche ein Vater seiner aus der väterlichen Gewalt entlassenen Tochter geschenkt hat, dem Willen derselben gemäss nachher zum Heirathsgut für sie gegeben worden seien, das Heirathsgut von der Tochter, nicht von dem Vater gegeben zu sein scheine.

Dig. 24,1,40Ul­pia­nus li­bro se­cun­do re­spon­so­rum. Quod apis­cen­dae dig­ni­ta­tis gra­tia ab uxo­re in ma­ri­tum col­la­tum est, ea­te­nus ra­tum est, qua­te­nus dig­ni­ta­ti sup­plen­dae opus est:

Ulp. lib. II. Resp. Was von einer Ehefrau [ihrem] Ehemanne zur Erlangung einer Würde gegeben worden ist, ist insoweit gültig, als es zur Bekleidung66Dignitati supplendae, d. h. um den Aufwand zu bestreiten, welcher durch die Erwerbung oder Führung eines Amtes veranlasst wurde. S. v. Glück a. a. O. S. 15. ff. der Würde nöthig ist.

Dig. 24,3,37Ul­pia­nus li­bro se­cun­do re­spon­so­rum. Do­tem vo­lun­ta­te fi­liae vi­de­ri pa­trem re­ce­pis­se, cum cau­sas con­tra­di­cen­di ei fi­lia non ha­be­ret, ma­xi­me cum ab eo post­ea am­plio­re sum­ma do­ta­ta sit.

Ulp. lib. II. Resp. [Ich habe das Gutachten ertheilt,] dass der Vater das Heirathsgut mit dem Willen der Tochter zurückerhalten zu haben scheine, wenn die Tochter keine Gründe hätte, ihm zu widersprechen, vorzüglich wenn sie von ihm nachher mit einer reichlicheren Summe ausgestattet worden sei.

Dig. 27,1,23Ul­pia­nus li­bro se­cun­do re­spon­so­rum. Prop­ter ma­gis­tra­tum, quem in mu­ni­ci­pio quis erat ad­mi­nis­tra­tu­rus, tu­te­lae ex­cu­sa­tio­nem non ha­be­re re­spon­di. 1Si in cas­tris me­ren­tes non ab eo tu­to­res den­tur, qui in cas­tris me­re­bat, ex­cu­sa­tio­nem ha­be­re re­spon­di.

Ulp. lib. II. Resp. Ich habe das Gutachten ertheilt, dass Niemand wegen eines obrigkeitlichen Amtes, welches er in einem Municipium verwalten will, eine Entschuldigung gegen eine Vormundschaft habe. 1Ich habe das Gutachten ertheilt, dass, wenn die, welche Kriegsdienste thun, nicht von einem solchen zu Vormündern ernannt werden, welcher Kriegsdienste that, sie eine Entschuldigung haben.

Dig. 30,120Ul­pia­nus li­bro se­cun­do re­spon­so­rum. Ni­hil pro­po­ni, cur pro­hi­bea­tur he­res ae­di­fi­cia dis­tra­he­re, quo­rum red­itus spor­tu­lae sunt re­lic­tae, sal­va ta­men cau­sa le­ga­ti. 1Om­ni­bus qui­bus fi­dei­com­mis­sum re­lic­tum est ad dis­trac­tio­nem con­sen­tien­ti­bus nul­lam fi­dei­com­mis­si pe­ti­tio­nem su­per­fu­tu­ram. 2Fruc­tus ex fun­do pu­re le­ga­to post ad­itam he­redi­ta­tem a le­ga­ta­rio per­cep­tos ad ip­sum per­ti­ne­re, co­lo­num au­tem cum he­rede ex con­duc­to ha­be­re ac­tio­nem.

Übersetzung nicht erfasst.

Dig. 39,5,16Ul­pia­nus li­bro se­cun­do re­spon­so­rum. Ex hac scrip­tu­ra: ‘sciant he­redes mei me ves­tem uni­ver­sam ac res ce­te­ras, quas­cum­que in diem mor­tis meae me­cum ha­bui, il­li et il­li li­ber­tis meis vi­vum do­nas­se’ do­mi­nium ad li­ber­tos be­ni­gna in­ter­pre­ta­tio­ne per­ti­ne­re.

Ulp. lib. II. Resp. Nach einer Schrift folgenden Inhalts: Zu wissen sei für meine Erben, dass ich meine gesammte Kleidung und die übrigen Sachen, welche ich am Tage meines Todes bei mir gehabt, diesem und jenem meiner Freigelassenen noch im Leben geschenkt habe, steht nach billiger Auslegung das Eigenthum den Freigelassenen zu.

Dig. 40,11,1Ul­pia­nus li­bro se­cun­do re­spon­so­rum. A prin­ci­pe na­ta­li­bus suis re­sti­tu­tum eum, qui se in­ge­nuum na­tum prin­ci­pi ad­fir­ma­vit, si ex an­cil­la na­tus est, ni­hil vi­de­ri im­pe­tras­se.

Ulp. lib. II. Respons. [Ich habe das Gutachten ertheilt,] dass ein solcher vom Kaiser in seinen Geburtsstand Zurückversetzter, welcher dem Kaiser versichert hat, er sei als Freigeborner geboren, Nichts erlangt zu haben scheine, wenn er von einer Sclavin geboren ist.

Dig. 43,26,20Ul­pia­nus li­bro se­cun­do re­spon­so­rum. Ea, quae dis­trac­ta sunt, ut pre­ca­rio pe­nes emp­to­rem es­sent, quo­ad pre­tium uni­ver­sum per­sol­ve­re­tur: si per emp­to­rem ste­tit, quo mi­nus per­sol­ve­re­tur, ven­di­to­rem pos­se con­se­qui.

Ulp. lib. II. Respons. Was mit der Bestimmung verkauft worden ist, dass es bittweise in des Käufers Händen bleiben solle, bis der Gesammtpreis bezahlt worden, kann der Verkäufer wiederfordern, wenn es am Käufer gelegen, dass keine Zahlung geleistet wurde.

Dig. 49,1,13Idem li­bro se­cun­do re­spon­so­rum. Ap­pel­lan­ti ni­hil ob­es­se, quod in li­bel­lis a qua par­te sen­ten­tiae ap­pel­la­ret non sig­ni­fi­ca­vit. 1Non so­le­re im­pro­ba­ri ap­pel­la­tio­nem eo­rum, qui vel unam cau­sam ap­pel­lan­di pro­ba­bi­lem ha­bue­runt.

Übersetzung nicht erfasst.