Corpus iurisprudentiae Romanae

Repertorium zu den Quellen des römischen Rechts

Digesta Iustiniani Augusti

Recognovit Mommsen (1870) et retractavit Krüger (1928)
Deutsche Übersetzung von Otto/Schilling/Sintenis (1830–1833)
Ulp.not. Marcell. dig.
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Ex libro V

Dig. 20,1,27Mar­cel­lus li­bro quin­to di­ges­to­rum. Ser­vum, quem quis pig­no­ri de­de­rat, ex le­vis­si­ma of­fen­sa vin­xit, mox sol­vit, et quia de­bi­to non sa­tis­fa­cie­bat, cre­di­tor mi­no­ris ser­vum ven­di­dit: an ali­qua ac­tio cre­di­to­ri in de­bi­to­rem con­sti­tuen­da sit, quia cre­di­ti ip­sius ac­tio non suf­fi­cit ad id quod de­est per­se­quen­dum? quid si eum in­ter­fe­cis­set aut elus­cas­set? ubi qui­dem in­ter­fe­cis­set, ad ex­hi­ben­dum te­ne­tur: ubi au­tem elus­cas­set, qua­si dam­ni in­iu­riae da­bi­mus ac­tio­nem ad quan­tum in­ter­est, quod de­bi­li­tan­do aut vin­cien­do per­se­cu­tio­nem pig­no­ris ex­in­anie­rit. fin­ga­mus nul­lam cre­di­ti no­mi­ne ac­tio­nem es­se, quia for­te cau­sa ce­ci­de­rat: non ex­is­ti­mo in­dig­nam rem anim­ad­ver­sio­ne et au­xi­lio prae­to­ris. Ulpianus notat: si, ut cre­di­to­ri no­ce­ret, vin­xit, te­ne­bi­tur, si me­ren­tem, non te­ne­bi­tur.

Ad Dig. 20,1,27Windscheid: Lehrbuch des Pandektenrechts, 7. Aufl. 1891, Bd. I, § 129, Note 7; Bd. I, § 249, Note 5.Marcell. lib. V. Dig. Jemand, der einen Sclaven zum Unterpfand bestellt hatte, legte denselben bei einem ganz leichten Vergehen in Ketten, liess ihm dieselben kurz darnach wieder abnehmen, und als darauf der Gläubiger, weil jener die Schuld nicht bezahlte, zum Verkauf des Sclaven schritt, erhielt er weniger dafür; ist hier dem Gläubiger eine Klage wider den Schuldner zu ertheilen, weil die Klage wegen des Darlehns nicht hinreichend11Glück XIV. p. 138. deutet hier auf die Erklärung der Basiliken hin, und nimmt Erlöschung dieser Klage an. — Ein in Ketten gelegter Sclav verlor an Werth. ist, um das Fehlende zu erlangen? — Wie, wenn er ihn gar todtgeschlagen oder ein Auge ausgestossen hätte? — Hätte er ihn ums Leben gebracht, so würde er durch die Klage auf Auslieferung [zum Ersatz des vollen Interesses22Ad exhibend. s. I. Band. S. 40 Anmerk. 21.] haften; hätte er ihm ein Auge ausgestossen, so würden wir eine Klage wegen gleichsam widerrechtlichen Schadens auf das Interesse [des Gläubigers] gestatten, dass er die Verfolgung des Pfandes durch die dem Sclaven zugefügte Beschädigung oder [die in Folge der Kettenstrafe [ihn treffende Beschimpfung] vereitelt habe. Nimmt man an, dass die Klage auf das Darlehn nicht mehr Statt finde, weil [der Gläubiger] etwa sachfällig geworden war, so halte ich doch dafür, dass die Sache der Berücksichtigung und Abhülfe von Seiten des Prätors würdig sei. Ulpianus bemerkt noch: ist das Anlegen der Fesseln geschehen, um dem Gläubiger Schaden zu thun, so haftet der [Schuldner] auch dieserhalb; wenn es hingegen der Sclav verdiente, so braucht er nicht zu haften.

Ex libro VIII

Dig. 26,7,28Mar­cel­lus li­bro oc­ta­vo di­ges­to­rum. Tu­tor pro pu­pil­lo in iu­di­cium vo­ca­tus sol­lem­ni­ter ca­vit: si in­ter mo­ras puer ad pu­ber­ta­tem per­ve­nit, non est co­gen­dus ac­ci­pe­re iu­di­cium. 1Tu­tor, qui post pu­ber­ta­tem pu­pil­li neg­otio­rum eius ad­mi­nis­tra­tio­ne abs­ti­nuit, usu­ras prae­sta­re non de­bet ex quo op­tu­lit pe­cu­niam: quin et­iam ius­tius mi­hi vi­de­tur eum per quem non ste­tit, quo mi­nus con­ven­tus re­sti­tue­ret tu­te­lam, ad prae­sta­tio­nem usu­ra­rum non com­pel­li. Ulpianus notat: non suf­fi­cit op­tu­lis­se, ni­si et de­po­suit ob­sig­na­tam tu­to in lo­co,

Marcell. lib. VIII. Dig. Ein Vormund, der für den Mündel vor Gericht gefordert wurde, leistete die gewöhnliche Sicherheit33Nämlich judicio sisti.. Wenn nun während der Gerichtsverzögerung das Kind mündig wurde, so ist er (der Vormund) nicht mehr zu zwingen, den Rechtsstreit zu übernehmen. 1Ein Vormund, der nach erlangter Mündigkeit des Pflegbefohlenen die Geschäfte desselben zu verwalten aufhörte, ist von der Zeit an, wo er die Zahlung seiner Schuld darbot, nicht mehr zur Zinsenleistung verbunden. Ja mir scheint auch dies gerecht, [nämlich] dass der, in dessen Macht es nicht stand, [die Vormundschaftsführung von sich abfordern zu lassen,] nicht zur Zinsenleistung angehalten werde (Ulpianus bemerkt: das Anbieten ist nicht hinreichend, wenn er das Geld nicht auch versiegelt an einem sichern Orte niederlegte);

Ex libro IX

Dig. 29,7,9Mar­cel­lus li­bro no­no di­ges­to­rum. Aris­to ne­ga­vit va­le­re co­di­cil­los ab eo fac­tos, qui pa­ter fa­mi­lias nec ne es­set, igno­ras­set. Ulpianus notat: ni­si ve­te­ra­nus fuit: tunc enim et tes­ta­men­tum va­le­bit.

Übersetzung nicht erfasst.