Corpus iurisprudentiae Romanae

Repertorium zu den Quellen des römischen Rechts

Digesta Iustiniani Augusti

Recognovit Mommsen (1870) et retractavit Krüger (1928)
Deutsche Übersetzung von Otto/Schilling/Sintenis (1830–1833)
Proc.ep. V
Epistularum lib.Proculi Epistularum libri

Epistularum libri

Ex libro V

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Dig. 1,1De iustitia et iure (Von der Gerechtigkeit und dem Recht.)Dig. 1,2De origine iuris et omnium magistratuum et successione prudentium (Von dem Ursprung des Rechts und aller Staatsbeamten, so wie der Folge der Rechtsgelehrten.)Dig. 1,3De legibus senatusque consultis et longa consuetudine (Von den Gesetzen, den Senatsbeschlüssen und dem Gewohnheitsrechte.)Dig. 1,4De constitutionibus principum (Von den Constitutionen der Kaiser.)Dig. 1,5De statu hominum (Vom Zustand der Menschen.)Dig. 1,6De his qui sui vel alieni iuris sunt (Von denen, die eigenen Rechtens, und denen, die fremdem Rechte unterworfen sind.)Dig. 1,7De adoptionibus et emancipationibus et aliis modis quibus potestas solvitur (Von der Annahme an Kindes Statt, der Entlassung aus der [väterlichen] Gewalt, und andern Arten deren Aufhebung.)Dig. 1,8De divisione rerum et qualitate (Von der Eintheilung der Sachen und deren Beschaffenheit.)Dig. 1,9De senatoribus (Von den Senatoren.)Dig. 1,10De officio consulis (Von der Amtspflicht des Consuls.)Dig. 1,11De officio praefecti praetorio (Von der Amtspflicht des Präfectus Prätorio.)Dig. 1,12De officio praefecti urbi (Von der Amtspflicht des Stadtvorstehers.)Dig. 1,13De officio quaestoris (Von der Amtspflicht des Quästors.)Dig. 1,14De officio praetorum (Von der Amtspflicht der Prätoren.)Dig. 1,15De officio praefecti vigilum (Von der Amtspflicht des Wachtvorstehers.)Dig. 1,16De officio proconsulis et legati (Von der Amtspflicht des Proconsul und des Legaten.)Dig. 1,17De officio praefecti Augustalis (Von der Amtspflicht des Kaiserlichen Präfecten.)Dig. 1,18De officio praesidis (Von der Amtspflicht des Präsidenten.)Dig. 1,19De officio procuratoris Caesaris vel rationalis (Von der Amtspflicht des Procurators des Kaisers oder Rentbeamten.)Dig. 1,20De officio iuridici (Von der Amtspflicht des Gerichtsverwalters.)Dig. 1,21De officio eius, cui mandata est iurisdictio (Von der Amtspflicht dessen, der mit der Gerichtsbarkeit beauftragt worden ist.)Dig. 1,22De officio adsessorum (Von der Amtspflicht der [Gerichts-] Beisitzer.)
Dig. 2,1De iurisdictione (Von der Gerichtsbarkeit.)Dig. 2,2Quod quisque iuris in alterum statuerit, ut ipse eodem iure utatur (Welche Rechtsgrundsätze Jemand gegen einen Andern aufgebracht hat, die sollen gegen ihn selbst in Anwendung gebracht werden dürfen.)Dig. 2,3Si quis ius dicenti non obtemperaverit (Wenn jemand dem, welcher Recht spricht, nicht gehorcht haben sollte.)Dig. 2,4De in ius vocando (Von der Berufung ins Gericht.)Dig. 2,5Si quis in ius vocatus non ierit sive quis eum vocaverit, quem ex edicto non debuerit (Wenn Jemand vor Gericht berufen worden und nicht gegangen ist, oder die dahin berufen worden sind, welche man dem Edicte nach nicht hätte berufen sollen.)Dig. 2,6In ius vocati ut eant aut satis vel cautum dent (Dass vor Gericht Berufene dahin gehen, oder Bürgen oder anders Sicherheit stellen.)Dig. 2,7Ne quis eum qui in ius vocabitur vi eximat (Dass Niemand den, welcher vor Gericht berufen wird, mit Gewalt entreisse.)Dig. 2,8Qui satisdare cogantur vel iurato promittant vel suae promissioni committantur (Von denen, welche gezwungen werden, Sicherheit zu stellen, oder ein eidliches Versprechen leisten, oder auf ihr einfaches Versprechen entlassen werden.)Dig. 2,9Si ex noxali causa agatur, quemadmodum caveatur (Wie Sicherheit gestellt wird, wenn eine Noxalklage erhoben [oder: wegen Schädenansprüchen geklagt] wird.)Dig. 2,10De eo per quem factum erit quominus quis in iudicio sistat (Von dem, welcher daran Schuld ist, dass sich Jemand nicht vor Gericht stellt.)Dig. 2,11Si quis cautionibus in iudicio sistendi causa factis non obtemperaverit (Wenn Jemand dem geleisteten Versprechen, sich vor Gerichte zu stellen, nicht nachgekommen ist.)Dig. 2,12De feriis et dilationibus et diversis temporibus (Von den Gerichtsferien und Aufschubsgestattungen und der Berechnung verschiedener Zeiten.)Dig. 2,13De edendo (Vom Vorzeigen.)Dig. 2,14 (0,8 %)De pactis (Von Verträgen.)Dig. 2,15De transactionibus (Von Vergleichen.)
Dig. 40,1De manumissionibus (Von den Freilassungen.)Dig. 40,2De manumissis vindicta (Von den durch den Stab freigelassenen [Sclaven].)Dig. 40,3De manumissionibus quae servis ad universitatem pertinentibus imponuntur (Von den Freilassungen, welche Sclaven ertheilt werden, welche einer Gemeinheit angehören.)Dig. 40,4De manumissis testamento (Von den durch ein Testament freigelassenen [Sclaven.])Dig. 40,5De fideicommissariis libertatibus (Von den fideicommissarischen Freiheiten.)Dig. 40,6De ademptione libertatis (Von der Zurücknahme der Freiheit.)Dig. 40,7De statuliberis (Von den Bedingtfreien.)Dig. 40,8Qui sine manumissione ad libertatem perveniunt (Welche [Sclaven] ohne Freilassung zur Freiheit gelangen.)Dig. 40,9Qui et a quibus manumissi liberi non fiunt et ad legem Aeliam Sentiam (Welche Sclaven durch die Freilassung wegen ihrer selbst, und wegen ihres Freilassers nicht frei werden, und zum Aelisch-Sentischen Gesetz.)Dig. 40,10De iure aureorum anulorum (Von dem Recht der goldenen Ringe.)Dig. 40,11De natalibus restituendis (Von der Zurückversetzung in den Geburtsstand.)Dig. 40,12De liberali causa (Von dem Rechtsstreit über die Freiheit.)Dig. 40,13Quibus ad libertatem proclamare non licet (Welche nicht auf die Freiheit Anspruch machen dürfen.)Dig. 40,14Si ingenuus esse dicetur (Wenn behauptet werden wird, dass [ein Freigelassener] ein Freigeborner sei.)Dig. 40,15Ne de statu defunctorum post quinquennium quaeratur (Dass der Rechtszustand Verstorbener nach fünf Jahren nicht untersucht werden soll.)Dig. 40,16De collusione detegenda (Von der Entdeckung eines heimlichen Einverständnisses.)
Dig. 43,1De interdictis sive extraordinariis actionibus, quae pro his competunt (Von den Interdicten und ausserordentlichen Klagen, die an deren Statt zuständig sind.)Dig. 43,2Quorum bonorum (Welchen Nachlass.)Dig. 43,3Quod legatorum (Was von Vermächtnissen.)Dig. 43,4Ne vis fiat ei, qui in possessionem missus erit (Dass Dem keine Gewalt geschehe, der in den Besitz gesetzt sein wird.)Dig. 43,5De tabulis exhibendis (Von der Auslieferung der Testamente.)Dig. 43,6Ne quid in loco sacro fiat (Dass an einem heiligen Orte Etwas nicht geschehe.)Dig. 43,7De locis et itineribus publicis (Von öffentlichen Plätzen und Wegen.)Dig. 43,8Ne quid in loco publico vel itinere fiat (Dass an einem öffentlichen Platze oder Wege Etwas nicht geschehe.)Dig. 43,9De loco publico fruendo (Von dem Genuss eines öffentlichen Platzes.)Dig. 43,10De via publica et si quid in ea factum esse dicatur (Von öffentlichen Strassen und wenn etwas in demselben errichtet werden sein soll.)Dig. 43,11De via publica et itinere publico reficiendo (Von der Ausbesserung öffentlicher Strassen und Wege.)Dig. 43,12De fluminibus. ne quid in flumine publico ripave eius fiat, quo peius navigetur (Von den Flüssen, dass Etwas in einem öffentlichen Flusse oder an dessen Ufer nicht geschehe, wodurch die Schifffahrt beeinträchtigt wird.)Dig. 43,13Ne quid in flumine publico fiat, quo aliter aqua fluat, atque uti priore aestate fluxit (Dass in einem öffentlichen Fluss Etwas nicht geschehe, wodurch der Wasserfluss gegen den im vorhergehenden Sommer geändert wird.)Dig. 43,14Ut in flumine publico navigare liceat (Dass die Schifffahrt an einem öffentlichen Flusse gestattet sei.)Dig. 43,15De ripa munienda (Von der Befestigung des Ufers.)Dig. 43,16De vi et de vi armata (Von der Gewalt und der Gewalt mit Waffen.)Dig. 43,17Uti possidetis (Wie ihr besitzet.)Dig. 43,18De superficiebus (Von Erbpachtungen.)Dig. 43,19De itinere actuque privato (Von Privatwegen.)Dig. 43,20De aqua cottidiana et aestiva (Vom täglichen Wasser und dem Sommerwasser.)Dig. 43,21De rivis (Von den Kanälen.)Dig. 43,22De fonte (Von den Quellen.)Dig. 43,23De cloacis (Von den Kloaken.)Dig. 43,24Quod vi aut clam (Was gewaltsam oder heimlich.)Dig. 43,25De remissionibus (Von den Remissionen.)Dig. 43,26De precario (Vom bittweisen [Besitzverhältniss].)Dig. 43,27De arboribus caedendis (Vom Baumfällen.)Dig. 43,28De glande legenda (Vom Auflesen der Eicheln.)Dig. 43,29De homine libero exhibendo (Von der Auslieferung freier Menschen.)Dig. 43,30De liberis exhibendis, item ducendis (Von der Auslieferung der Kinder und deren Abführung.)Dig. 43,31Utrubi (Vom (Interdicte) Wo immer.)Dig. 43,32De migrando (Vom Ausziehen lassen.)Dig. 43,33De Salviano interdicto (Vom Salvianischen Interdict.)
Dig. 2,14,36Pro­cu­lus li­bro quin­to epis­tu­la­rum. Si cum fun­dum meum pos­si­des, con­ve­nis­set mi­hi te­cum, ut eius pos­ses­sio­nem At­tio tra­de­res: vin­di­can­tem eum fun­dum a te non ali­ter me con­ven­tio­nis ex­cep­tio­ne ex­clu­di de­be­re, quam si aut iam tra­di­dis­ses, aut si tua cau­sa id in­ter nos con­ve­nis­set et per te non sta­ret quo mi­nus tra­de­res.

Proculus lib. V. Epistol. Wenn du mein Grundstück besitzest, und ich mit dir übereingekommen bin, dass du den Besitz dieses Grundstückes dem Attius übergebest, so darf ich, im Fall ich dies Grundstück von dir vindicire, nur dann durch die Einrede des geschlossenen Vertrags verdrängt werden, wenn du entweder dasselbe noch nicht übergeben hast, oder wir zu deinem eignen Nutzen dahin übereingekommen sind, und du nicht daran Schuld bist, dass es noch nicht übergeben worden.

Dig. 8,5,13Pro­cu­lus li­bro quin­to epis­tu­la­rum. Fis­tu­las, qui­bus aquam du­co, in via pu­bli­ca ha­beo et hae rup­tae in­un­dant pa­rie­tem tuum: pu­to pos­se te me­cum rec­te age­re ius mi­hi non es­se flu­mi­na ex meo in tuum pa­rie­tem flue­re.

Proculus lib. V. Epistolar. Ich habe Röhren, wodurch ich Wasser leite, an einer öffentlichen Strasse, und durch Einbrechen derselben tritt Wasser an deine Wand. Nach meinem Dafürhalten kannst du wider mich mit Recht die Klage anstellen, dass ich kein Recht habe, einen Abfluss gegen deine Wand fliessen zu lassen.

Dig. 17,2,76Pro­cu­lus li­bro quin­to epis­tu­la­rum. So­cie­ta­tem me­cum co­is­ti ea con­di­cio­ne, ut Ner­va ami­cus com­mu­nis par­tes so­cie­ta­tis con­sti­tue­ret: Ner­va con­sti­tuit, ut tu ex trien­te so­cius es­ses, ego ex bes­se: quae­ris, utrum ra­tum id iu­re so­cie­ta­tis sit an ni­hi­lo mi­nus ex ae­quis par­ti­bus so­cii si­mus. ex­is­ti­mo au­tem me­lius te quae­si­tu­rum fuis­se, utrum ex his par­ti­bus so­cii es­se­mus quas is con­sti­tuis­set, an ex his quas vi­rum bo­num con­sti­tue­re opor­tuis­set. ar­bi­tro­rum enim ge­ne­ra sunt duo, unum eius­mo­di, ut si­ve ae­quum sit si­ve in­iquum, pa­re­re de­bea­mus (quod ob­ser­va­tur, cum ex com­pro­mis­so ad ar­bi­trum itum est), al­te­rum eius­mo­di, ut ad bo­ni vi­ri ar­bi­trium red­igi de­beat, et­si no­mi­na­tim per­so­na sit com­pre­hen­sa, cu­ius ar­bi­tra­tu fiat.

Ad Dig. 17,2,76ROHGE, Bd. 3 (1872), S. 173: Unterschied zwischen Schiedsspruch und arbitrium boni viri bezüglich der Anfechtbarkeit.ROHGE, Bd. 4 (1872), S. 429: Unterschied zwischen Schiedsspruch und arbitrium boni viri bezüglich der Anfechtbarkeit.ROHGE, Bd. 18 (1876), Nr. 91, S. 345: Arbitrium merum, boni viri. Anfechtung propter magnam improbitatem.Procul. lib. V. Epist. Du hast mit mir eine Gesellschaft errichtet, unter der Bedingung, dass unser gemeinschaftlicher Freund Nerva die Antheile der Genossenschaft festsetzen sollte; Nerva hat festgesetzt, dass du zu einem Dritttheile, ich zu zwei Dritttheilen Theilhaber sein sollte; nun fragst du, ob dies nach dem Rechte der Genossenschaft gültig sei, oder ob wir gleichwohl zu gleichen Antheilen Theilhaber seien? Ich halte dafür, du würdest richtiger so gefragt haben, ob wir zu den Antheilen Theilhaber seien, die Jener festgesetzt hat, oder zu denen, welche ein Unparteiischer (vir bonus) hätte festsetzen sollen. Denn es gibt zwei Arten von Schiedsrichtern: erstens solche, denen Folge geleistet werden muss, es sei dies nun billig oder unbillig; wie es gehalten wird, wenn man sich durch Compromiss einem Schiedsrichter unterworfen hat; und dann in der Absicht ernannte, dass die Sache durch unparteiisches Ermessen ausgemacht werde, wenn gleich eine Person, nach deren Ermessen dies geschehen solle, namentlich erwähnt ist11S. meine angeführte Schrift S. 62 f.,

Dig. 17,2,78Pro­cu­lus li­bro quin­to epis­tu­la­rum. in pro­pos­i­ta au­tem quaes­tio­ne ar­bi­trium vi­ri bo­ni ex­is­ti­mo se­quen­dum es­se, eo ma­gis quod iu­di­cium pro so­cio bo­nae fi­dei est.

Procul. lib. V. Epist. In dem vorgelegten Falle aber muss, glaube ich, um so mehr dem Ermessen eines Unparteiischen nachgegangen werden, weil die Genossenklage guten Glaubens ist.

Dig. 17,2,80Pro­cu­lus li­bro quin­to epis­tu­la­rum. Quid enim si Ner­va con­sti­tuis­set, ut al­ter ex mil­le­si­ma par­te, al­ter ex duo mil­le­si­mis par­ti­bus so­cius es­set? il­lud pot­est con­ve­niens es­se vi­ri bo­ni ar­bi­trio, ut non uti­que ex ae­quis par­ti­bus so­cii si­mus, vel­uti si al­ter plus ope­rae in­du­striae gra­tiae pe­cu­niae in so­cie­ta­tem col­la­tu­rus erat.

Ad Dig. 17,2,80ROHGE, Bd. 3 (1872), S. 173: Anspruch eines Socius auf nicht bedungene Vergütung für geleistete Arbeiten.Procul. lib. V. Epist. Denn wie, wenn Nerva festgesetzt hätte, dass der Eine zu einem Tausendtheil, der Andere zu zwei Tausendtheilen Antheil haben sollte? Das kann [freilich] unparteiischem Urtheil angemessen sein, dass wir nicht schlechterdings zu gleichen Theilen Genossen seien, z. B. wenn Einer mehr an Arbeit, an Fleiss, an Credit (gratia), an Geld beitragen sollte22Vgl. oben Fr. 6 h. t..

Dig. 23,3,82Pro­cu­lus li­bro quin­to epis­tu­la­rum. Cum uxor vi­rum suum quam pe­cu­niam si­bi de­be­ret in do­tem fi­liae com­mu­nis da­re ius­se­rit et id fe­cis­se di­ca­tur, pu­to anim­ad­ver­ten­dum es­se, utrum eam do­tem suo an uxo­ris no­mi­ne de­dit: si suo, ni­hi­lo mi­nus uxo­ri eum de­be­re pe­cu­niam: si uxo­ris no­mi­ne de­de­rit, ip­sum ab uxo­re li­be­ra­tum es­se.

Procul. lib. V. Epist. Wenn eine Ehefrau ihrem Mann aufgegeben haben wird, das Geld, welches er ihr schuldete, ihrer gemeinschaftlichen Tochter zum Heirathsgut zu geben, und er das gethan haben soll, so, glaube ich, ist darauf zu achten, ob er jenes Heirathsgut in eigenem oder in der Ehefrau Namen gegeben hat; wenn [er es] in eigenem [Namen gegeben haben wird], so schulder er nichts desto weniger seiner Ehefrau das Geld, wenn in der Ehefrau Namen, so ist er von der [Verbindlichkeit gegen die] Ehefrau befreit worden.

Dig. 24,3,60Pro­cu­lus li­bro quin­to epis­tu­la­rum. Si fi­lia fa­mi­lias nup­ta de­ces­se­rit et pa­ter fu­nus ei fe­ce­rit, tam­et­si ei do­tem post ali­quod tem­pus ge­ner red­de­re de­be­ret, ta­men con­ti­nuo so­cer agen­do con­se­que­tur, ut im­pen­sam fu­ne­ris prae­sen­tem re­ci­piat, ce­te­ra do­tis sta­tu­to tem­po­re sol­van­tur.

Procul. lib. V. Epist. Wenn eine verheirathete Tochter verstorben und der Vater ihr Begräbniss besorgt haben wird, so wird, obwohl ihm der Schwiegersohn das Heirathsgut nach einiger Zeit zurückgeben musste, der Schwiegervater doch, wenn er sogleich klagt, [das] erlangen, dass er die Kosten des Begräbnisses auf der Stelle wieder erhält; [während] die übrigen Gegenstände des Heirathsguts zur festgesetzten Zeit gezahlt werden.

Dig. 31,46Pro­cu­lus li­bro quin­to epis­tu­la­rum. Si scrip­sis­set qui le­ga­bat: ‘quid­quid mi­hi Lu­cium Ti­tium da­re fa­ce­re opor­tet, Sem­pro­nio le­go’ nec ad­ie­cit ‘prae­sens in diem­ve’, non du­bi­ta­rem, quan­tum ad ver­bo­rum sig­ni­fi­ca­tio­nem at­ti­ne­ret, quin ea pe­cu­nia com­pre­hen­sa non es­set, cu­ius dies mo­rien­te eo, qui tes­ta­men­tum fe­cis­set, non­dum venis­set. ad­icien­do au­tem haec ver­ba ‘prae­sens in diem­ve’ aper­te mi­hi vi­de­tur os­ten­dis­se eam quo­que pe­cu­niam le­ga­re vo­luis­se.

Übersetzung nicht erfasst.

Dig. 32,86Pro­cu­lus li­bro quin­to epis­tu­la­rum. Si ita le­ga­tum est ‘do­mum quae­que mea ibi erunt, cum mo­riar’, num­mos ad diem ex­ac­tos a de­bi­to­ri­bus, ut aliis no­mi­ni­bus col­lo­ca­ren­tur, non pu­to le­ga­tos es­se et La­beo­nis di­stinc­tio­nem val­de pro­bo, qui scrip­sit nec quod ca­su ab­es­set, mi­nus es­se le­ga­tum nec quod ca­su ibi sit, ma­gis es­se le­ga­tum.

Übersetzung nicht erfasst.

Dig. 33,6,6Pro­cu­lus li­bro quin­to epis­tu­la­rum. Cui vi­num he­res da­re dam­na­tus est, quod in am­pho­ris et ca­dis dif­fu­sum est da­ri de­bet, et­iam­si va­so­rum men­tio fac­ta non est. item quam­vis cum va­sis ca­dis le­ga­tum est, ta­men id quo­que, quod in do­liis, le­ga­tum es­se vi­de­tur, sic­uti, si ser­vos om­nes cum pe­cu­lio cu­ius­que eo­rum le­gas­set, et­iam eos, qui­bus pe­cu­lii ni­hil es­set, le­gas­se vi­de­re­tur.

Übersetzung nicht erfasst.

Dig. 34,2,11Pro­cu­lus li­bro quin­to epis­tu­la­rum. Si quis le­ga­ve­rit au­rum gem­mas mar­ga­ri­tas quae in eo au­ro es­sent, et­iam id au­rum, cui ne­que gem­mae ne­que mar­ga­ri­tae in­es­sent, le­gas­se vi­de­tur.

Übersetzung nicht erfasst.

Dig. 41,2,27Pro­cu­lus li­bro quin­to epis­tu­la­rum. Si is, qui ani­mo pos­ses­sio­nem sal­tus re­ti­ne­ret, fu­re­re coe­pis­set, non pot­est, dum fu­re­ret, eius sal­tus pos­ses­sio­nem amit­te­re, quia fu­rio­sus non pot­est de­si­ne­re ani­mo pos­si­de­re.

Procul. lib. V. Epist. Wenn Derjenige, wer den Besitz einer Weide durch den Willen behielt, wahnsinnig geworden ist, so kann er, so lange sein Wahnsinn dauert, den Besitz der Weide nicht verlieren, weil ein Wahnsinniger den Besitz nicht durch seinen Willen verlieren kann.

Dig. 46,3,82Pro­cu­lus li­bro quin­to epis­tu­la­rum. Si, cum Cor­ne­lius fun­dum suum no­mi­ne Se­iae vi­ro eius do­ti de­dis­set nec de eo red­den­do quic­quam ca­vis­set, fe­cit, ut in­ter se vir et Se­ia pa­cis­ce­ren­tur, ut di­vor­tio fac­to is fun­dus Cor­ne­lio red­de­re­tur: non pu­to di­vor­tio fac­to vi­rum ve­tan­te Se­ia eum fun­dum Cor­ne­lio tu­to red­di­tu­rum es­se, sic­uti si, cum pac­tum con­ven­tum nul­lum in­ter­ces­sis­set, di­vor­tio fac­to mu­lier ius­sit eum fun­dum Cor­ne­lio red­di, de­in­de an­te­quam red­de­re­tur, ve­tuis­set, non tu­to red­de­re­tur. sed si an­te­quam Se­ia ve­ta­ret, Cor­ne­lio eum fun­dum red­di­dis­set nec cau­sam ha­buis­set ex­is­ti­man­di id in­vi­ta Se­ia fac­tu­rum es­se, nec me­lius nec ae­quius es­se ex­is­ti­ma­rem eum fun­dum Se­iae red­di.

Procul. lib. V. Epistol. Wenn Cornelius, als er sein Grundstück für die Seja dem Manne derselben zum Heirathsgut gegeben, und Nichts über die Rückgabe desselben ausgemacht hatte, [dadurch] bewirkt hat, dass der Mann und Seja mit einander paciscirten, dass nach erfolgter Scheidung jenes Grundstück dem Cornelius zurückgegeben werden sollte, so glaube ich nicht, dass nach erfolgter Scheidung der Mann, wenn es Seja verbietet, jenes Grundstück dem Cornelius sicher zurückgeben könne, ebenso wie es nicht sicher zurückgegeben wurde, wenn, da kein Pactum abgeschlossen worden war, die Frau nach erfolgter Scheidung [dem Manne] geheissen hätte, jenes Grundstück dem Cornelius zurückzugeben, sodann, ehe es zurückgegeben wurde, es verboten hätte. Aber wenn er, ehe Seja es verbot, dem Cornelius jenes Grundstück zurückgegeben, auch keinen Grund gehabt hätte, zu glauben, dass er das wider Willen der Seja thun werde, so würde ich es weder für gut, noch für billig halten, dass jenes Grundstück der Seja zurückgegeben werde.

Dig. 50,16,125Idem li­bro quin­to epis­tu­la­rum. Ne­pos Pro­cu­lo suo sa­lu­tem. Ab eo, qui ita do­tem pro­mi­sit: ‘cum com­mo­dum erit, do­tis fi­liae meae ti­bi erunt au­rei cen­tum’, pu­tas­ne pro­ti­nus nup­tiis fac­tis do­tem pe­ti pos­se? quid si ita pro­mi­sis­set: ‘cum po­tue­ro, do­ti erunt?’ quod si ali­quam vim ha­beat pos­te­rior ob­li­ga­tio, ‘pos­sit’ ver­bum quo­mo­do in­ter­pre­ta­ris, utrum ae­re alie­no de­duc­to an ex­tan­te? Pro­cu­lus: cum do­tem quis ita pro­mi­sit: ‘cum po­tue­ro, do­ti ti­bi erunt cen­tum’, ex­is­ti­mo ad id quod ac­tum est in­ter­pre­ta­tio­nem red­igen­dam es­se: nam qui amb­igue lo­qui­tur, id lo­qui­tur, quod ex his quae sig­ni­fi­can­tur sen­sit. pro­pius est ta­men, ut hoc eum sen­sis­se ex­is­ti­mem ‘de­duc­to ae­re alie­no pot­ero’. pot­est et­iam il­la ac­ci­pi sig­ni­fi­ca­tio ‘cum sal­va dig­ni­ta­te mea pot­ero’: quae in­ter­pre­ta­tio eo ma­gis ac­ci­pien­da est, si ita pro­mis­sum est ‘cum com­mo­dum erit’, hoc est ‘cum si­ne in­com­mo­do meo pot­ero’.

Übersetzung nicht erfasst.