Corpus iurisprudentiae Romanae

Repertorium zu den Quellen des römischen Rechts

Digesta Iustiniani Augusti

Recognovit Mommsen (1870) et retractavit Krüger (1928)
Deutsche Übersetzung von Otto/Schilling/Sintenis (1830–1833)
Pomp.Plaut.
Ex Plautio lib.Pomponii Ex Plautio libri

Ex Plautio libri

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Ex libro I

Dig. 21,2,22Pom­po­nius li­bro pri­mo ex Plau­tio. Si pro re pu­pil­li quam emit li­tis aes­ti­ma­tio­nem tu­tor non ex pe­cu­nia pu­pil­li, sed ex suo prae­sti­te­rit, sti­pu­la­tio de evic­tio­ne pu­pil­lo ad­ver­sus ven­di­to­rem com­mit­ti­tur. 1Si pro evic­tio­ne fun­di quem emit mu­lier sa­tis ac­ce­pis­set et eun­dem fun­dum in do­tem de­dis­set, de­in­de ali­quis eum a ma­ri­to per iu­di­cium abs­tu­lis­set, pot­est mu­lier sta­tim age­re ad­ver­sus fi­de­ius­so­res emp­tio­nis no­mi­ne, qua­si mi­no­rem do­tem ha­be­re coe­pis­set vel et­iam nul­lam, si tan­tum ma­ri­tus op­tu­lis­set, quan­ti fun­dus es­set.

Pompon. lib. I. ex Plaut. Wenn ein Vormund für eine Sache seines Mündels, welche er gekauft hat, den Werth des streitigen Gegenstandes nicht von dem Geld des Mündels, sondern von dem Seinigen geleistet haben sollte, so verfällt die Stipulation wegen der Entwährung dem Mündel gegen den Verkäufer. 1Wenn eine Frau wegen der Entwährung eines Grundstücks, das sie gekauft hat, Bürgschaft erhalten und dasselbe Grundstück zur Mitgift gegeben hätte, sodann Jemand dasselbe ihrem Ehemann durch eine Klage entzogen hätte, so kann die Frau sogleich gegen die wegen des Kaufs [bestellten] Bürgen klagen, gleich als ob sie von nun an eine kleinere Mitgift, oder auch gar keine Mitgift (wenn [nämlich] ihr Ehemann soviel geleistet hatte, als das Grundstück werth war) gehabt hätte.

Dig. 40,1,13Pom­po­nius li­bro pri­mo ex Plau­tio. Ser­vus fu­rio­si ab ad­gna­to cu­ra­to­re ma­nu­mit­ti non pot­est, quia in ad­mi­nis­tra­tio­ne pa­tri­mo­nii ma­nu­mis­sio non est. si au­tem ex fi­dei­com­mis­si cau­sa de­be­ret li­ber­ta­tem fu­rio­sus, du­bi­ta­tio­nis tol­len­dae cau­sa ab ad­gna­to tra­den­dum ser­vum, ut ab eo cui tra­di­tus es­set ma­nu­mit­ta­tur, Oc­ta­ve­nus ait.

Pompon. lib. I. ex Plaut. Der Sclave eines Rasenden kann von dem agnatischen Curator des Letzteren nicht freigelassen werden, weil in der Verwaltung des Vermögens die Freilassung nicht enthalten ist. Wenn aber der Rasende aus dem Grunde eines Fideicommisses die Freiheit leisten müsste, so sagt Octavenus, sei der Sclave, um [jedes] Bedenken zu heben, von dem Agnaten [einem Anderen] zu übergeben, damit er von Dem, welchem er übergeben worden wäre, freigelassen werde.

Dig. 46,2,21Pom­po­nius li­bro pri­mo ex Plau­tio. Si de­bi­to­rem meum ius­se­ro ti­bi sol­ve­re, non sta­tim tu et­iam sti­pu­lan­do id no­va­re pos­sis, quam­vis de­bi­tor sol­ven­do ti­bi li­be­ra­re­tur.

Pompon. lib. I. ex Plaut. Wenn ich meinem Schuldner geheissen haben werde, dass er dir zahlen solle, so kannst du nicht auch sogleich dadurch, dass du es stipulirst, noviren, obwohl der Schuldner dadurch, dass er dir zahlt, befreit wird.

Dig. 46,3,65Pom­po­nius li­bro pri­mo ex Plau­tio. Si fi­lia fu­rio­si a vi­ro di­vor­te­rit, dic­tum est vel ad­gna­to cu­ra­to­ri vo­lun­ta­te fi­liae vel fi­liae con­sen­tien­te ad­gna­to sol­vi do­tem.

Pompon. lib. I. ex Plaut. Man hat behauptet, dass, wenn die Tochter eines Rasenden sich von ihrem Manne geschieden habe, das Heirathsgut entweder dem agnatischen Curator [des Vaters] mit dem Willen der Tochter, oder der Tochter mit Einwilligung des Agnaten gezahlt werde.

Ex libro II

Dig. 3,3,62Pom­po­nius li­bro se­cun­do ex Plau­tio. Ad le­ga­tum pe­ten­dum pro­cu­ra­tor da­tus si in­ter­dic­to uta­tur ad­ver­sus he­redem de ta­bu­lis ex­hi­ben­dis, pro­cu­ra­to­ria ex­cep­tio, qua­si non et hoc es­set ei man­da­tum, non ob­stat.

Pompon. lib. II. ex Plaut. Wenn ein zur Forderung eines Vermächtnisses bestellter Geschäftsbesorger sich gegen den Erben des Interdicts wegen Vorzeigung der Urkunden bedienen sollte, so steht [ihm] die Einrede wegen des Geschäftsbesorgers, gleichsam als wäre ihm nicht auch dies aufgetragen worden, nicht entgegen.

Dig. 21,2,59Pom­po­nius li­bro se­cun­do ex Plau­tio. Si res quam a Ti­tio emi le­ga­ta sit a me, non pot­est le­ga­ta­rius con­ven­tus a do­mi­no rei ven­di­to­ri meo de­nun­tia­re, ni­si ces­sae ei fue­rint ac­tio­nes. vel quo­dam ca­su hy­po­the­cas ha­bet.

Pompon. lib. II. ex Plaut. Wenn eine Sache, welche ich vom Titius gekauft habe, von mir als Legat zu leisten ist, so kann der Legatar, wenn er von dem Eigenthümer der Sache belangt worden ist, meinem Verkäufer keine Anzeige machen11S. die Bem. zu L. 53. §. 1. h. t., wenn ihm nicht die Klagen [gegen denselben von mir] abgetreten sein werden, oder er zufällig Hypotheken hat.

Dig. 21,3,2Pom­po­nius li­bro se­cun­do ex Plau­tio. Si a Ti­tio fun­dum eme­ris qui Sem­pro­nii erat is­que ti­bi tra­di­tus fue­rit, pre­tio au­tem so­lu­to Ti­tius Sem­pro­nio he­res ex­sti­te­rit et eun­dem fun­dum Mae­vio ven­di­de­rit et tra­di­de­rit: Iu­lia­nus ait ae­quius es­se prio­rem te tue­ri, quia et si ip­se Ti­tius fun­dum a te pe­te­ret, ex­cep­tio­ne sum­mo­ve­re­tur et si ip­se Ti­tius eum pos­si­de­ret, Pu­bli­cia­na pe­te­res.

Pompon. lib. II. ex Plaut. Wenn du vom Titius ein Grundstück, welches dem Sempronius gehörte, gekauft haben wirst und dasselbe dir übergeben sein wird, Titius aber, nachdem der Preis bezahlt worden war, Erbe des Sempronius geworden sein und eben dasselbe Grundstück dem Mävius verkauft und übergeben haben wird, so sagt Julianus, dass es billiger sei, dich als den frühern zu schützen, weil auch Titius, wenn er selbst das Grundstück von dir fordern würde, durch eine Einrede zurückgewiesen würde und du es, auch wenn es Titius besitzen sollte, mit der Publicianischen [Klage] fordern würdest.

Ex libro III

Dig. 17,1,11Pom­po­nius li­bro ter­tio ex Plau­tio. Si ei, cui dam­na­tus ex cau­sa fi­de­ius­so­ria fue­ram, he­res post­ea ex­ti­te­ro, ha­be­bo man­da­ti ac­tio­nem.

Pompon. lib. III. ex Plaut. Wenn ich, als Bürge verurtheilt, in der Folge der Erbe dessen werde, zu dessen gunsten dies geschah, so habe ich die Auftragsklage.

Dig. 17,1,47Pom­po­nius li­bro ter­tio ex Plau­tio. Iu­lia­nus ait, si fi­de­ius­so­ri uxor do­ti pro­mi­se­rit, quod ei ex cau­sa fi­de­ius­so­ria de­beat, nup­tiis se­cu­tis con­fes­tim man­da­ti ad­ver­sus de­bi­to­rem age­re eum pos­se, quia in­tel­le­gi­tur ab­es­se ei pe­cu­nia eo, quod one­ra ma­tri­mo­nii sus­ti­ne­ret. 1Si is, qui pro te ho­mi­nem da­re fi­de­ius­sit, alie­num ho­mi­nem sti­pu­la­to­ri de­de­rit, nec ip­se li­be­ra­tur nec te li­be­rat et id­eo man­da­ti ac­tio­nem te­cum non ha­bet. sed si sti­pu­la­tor eum ho­mi­nem usu­ce­pe­rit, di­cen­dum es­se Iu­lia­nus ait li­be­ra­tio­nem con­tin­ge­re: eo er­go ca­su man­da­ti ac­tio post usu­ca­pio­nem de­mum te­cum erit.

Pompon. lib. III. ex Plaut. Julianus sagt, wenn eine Frau einem Bürgen22Ihres Schuldners Bürgen, wenn sie ihn heiratet. dasjenige zum Heirathsgute gelobt, was er ihr in Hinsicht der Bürgschaft schuldet, so könne er gleich nach vollzogener Ehe die Auftragsklage gegen den Schuldner anstellen, weil das Geld als ihm entzogen angesehen wird, indem er [davon] die Lasten der Ehe trägt. 1Wenn Jemand, der für dich einen Menschen33Einen Sclaven. zu liefern bürgschaftsweise übernommen hat, dem Gläubiger (stipulatori) einen fremden Menschen44D. i. einen Sclaven, der einem andern Herrn eigenthümlich gehört. übergibt, so entledigt er weder sich noch dich der Verbindlichkeit; und daher hat er gegen dich keine Auftragsklage. Dafern aber der Gläubiger (stipulator) diesen Menschen durch Ersitzung erworben hat, so ist, sagt Julianus, die Entledigung als geschehen anzusehen; in diesem Falle wird also die Auftragsklage wider dich erst nach der Ersitzung Statt finden.

Dig. 22,2,2Pom­po­nius li­bro ter­tio ex Plau­tio. La­beo ait, si ne­mo sit, qui a par­te pro­mis­so­ris in­ter­pel­la­ri tra­iec­ti­ciae pe­cu­niae pos­sit, id ip­sum tes­ta­tio­ne com­plec­ti de­be­re, ut pro pe­ti­tio­ne id ce­de­ret.

Pompon. lib. III. ex Plaut. Labeo sagt, wenn Niemand da sei, der von Seiten des Versprechers eines über das Meer zu versendenden Darlehns gemahnt werden könne, so müsse man eben dies in die Protestation aufnehmen, damit es als Forderung gelten könne55Wenn der Schuldner nicht da ist und also nicht zur Zahlung gemahnt werden kann, so soll eine diesen umstand hervorgehobene Protestation als Mahnung gelten und durch dieselbe der Verzug mit seinen Folgen begründet werden..

Dig. 45,1,90Pom­po­nius li­bro ter­tio ex Plau­tio. Cum sti­pu­la­ti su­mus pro usu­ris le­gi­ti­mis poe­nam in sin­gu­los men­ses, si sors so­lu­ta non sit, et­iam­si sor­tis ob­li­ga­tio in iu­di­cium sit de­duc­ta, ad­huc ta­men poe­na cres­cit, quia ve­rum est so­lu­tam pe­cu­niam non es­se.

Pompon. lib. III. ex Plaut. Haben wir uns statt der gesetzlichen Zinsen Conventionalstrafen auf einzelne Monate stipulirt, im Fall das Capital nicht bezahlt worden sei, so wächst, wenn auch die Capitalsverbindlichkeit vor Gericht anhängig gemacht worden, dennoch die Strafe, weil unbezweifelt das Capital nicht gezahlt worden ist.

Dig. 46,2,23Pom­po­nius li­bro ter­tio ex Plau­tio. Fi­lius pa­tris ac­tio­nem igno­ran­te eo no­va­re non pot­est.

Pompon. lib. III. ex Plaut. Ein Sohn kann die Klage seines Vaters wider dessen Wissen nicht noviren.

Dig. 46,8,16Pom­po­nius li­bro ter­tio ex Plau­tio. Si in­de­bi­tum pro­cu­ra­to­ri so­lu­tum sit, agi sta­tim ex hac sti­pu­la­tio­ne ad­ver­sus pro­cu­ra­to­rem pot­est, ut ra­tum ha­beat do­mi­nus, ut pos­sit di­nos­ci, utrum­ne do­mi­no con­di­ci de­beat id quod in­de­bi­tum so­lu­tum sit, si is ra­tum ha­beat, an ve­ro pro­cu­ra­to­ri con­di­cen­dum sit, si do­mi­nus ra­tum non ha­beat. 1Si pro­cu­ra­tor fun­dum pe­tis­set et ca­vis­set, uti ad­so­let, ra­tam rem do­mi­num ha­bi­tu­rum, de­in­de do­mi­nus post­ea eun­dem fun­dum ven­di­dis­set eum­que emp­tor pe­te­ret, sti­pu­la­tio­nem ra­tam rem ha­be­ri com­mit­ti Iu­lia­nus scri­bit.

Pompon. lib. III. ex Plaut. Wenn einem Procurator eine Nichtschuld gezahlt sein sollte, so kann sogleich aus dieser Stipulation gegen den Procurator darauf geklagt werden, dass der Geschäftsherr es genehmigen solle, damit man unterscheiden könne, ob man Das, was als Nichtschuld bezahlt worden ist, vom Geschäftsherrn condiciren müsse, wenn [nemlich] derselbe es genehmigt, oder aber ob man es vom Procurator zu condiciren habe, wenn der Geschäftsherr es nicht genehmigen sollte. 1Julianus schreibt, wenn der Procurator ein Grundstück gefordert, und, wie es zu geschehen pflegt, Sicherheit gegeben hätte, dass der Geschäftsherr die Sache genehmigen werde, sodann der Geschäftsherr nachher dasselbe Grundstück verkauft hätte, und der Käufer dasselbe forderte, so verfalle die Stipulation, dass die Sache genehmigt werde.

Ex libro IV

Dig. 23,2,40Pom­po­nius li­bro quar­to ex Plau­tio. Aris­to re­spon­dit pri­vi­gnae fi­liam non ma­gis uxo­rem du­ci pos­se quam ip­sam pri­vi­gnam.

Pompon. lib. IV. ex Plaut. Aristo hat zum Bescheid gegeben, dass man die Tochter der Stieftochter ebensowenig zur Frau nehmen könne, als die Stieftochter selbst.

Dig. 42,1,24Pom­po­nius li­bro quar­to ex Plau­tio. Et si fi­de­ius­sor ac­cep­tus sit rei vel ac­tio­nis, non prod­erit, si per­so­na, pro qua fi­de­ius­sit, in quan­tum fa­ce­re pot­est, con­dem­nan­da est. 1Si ma­ri­tus sol­ven­do non fue­rit, li­cet ip­si ma­ri­to pro­sit, quod fa­ce­re non pos­sit (id enim per­so­nae ma­ri­ti prae­sta­tur), he­redi eius hoc non prod­est.

Pompon. lib. IV. ex Plaut. Und wenn einer Sache oder einer Klage66D. i. eines dinglichen oder persönlichen Anspruchs wegen. wegen ein Bürge gestellt ist, so kommt es ihm nicht zu Statten, dass die Person, für welche er gebürgt hat, [nur] in soviel, als sie leisten kann, zu verurtheilen ist77Vgl. fr. 63. §. 2. pro socio (XVII, 2.) fr. 7. pr. de except. (XLIV, 1.). 1Wenn der Ehemann nicht zahlungsfähig ist, so kommt [die Einrede], dass er nicht [soviel] leisten könne, zwar ihm selbst zu Statten (denn dies ist der Person des Ehemannes zugestanden), nicht aber seinem Erben.

Ex libro V

Dig. 7,1,47Pom­po­nius li­bro quin­to ex Plau­tio. Quod si he­res hoc non fe­cis­set et ob id fruc­tua­rius frui non po­tuis­set, he­res et­iam fruc­tua­rii eo no­mi­ne ha­be­bit ac­tio­nem, quan­ti fruc­tua­rii in­ter­fuis­set non ces­sas­se he­redem, li­cet usus fruc­tus mor­te eius in­ter­is­set.

Pompon. lib. V. ex Plautio. Hat der Erbe dies dann nicht gethan, und der Niessbraucher deswegen den Niessbrauch nicht ziehen können, so hat auch noch der Erbe des Niessbrauchers deshalb eine Klage, um wieviel dem Niessbraucher daran gelegen war, dass der Erbe nicht gesäumt habe, wenn schon der Niessbrauch durch den Tod jenes erloschen war.

Dig. 7,1,65Pom­po­nius li­bro quin­to ex Plau­tio. Sed cum fruc­tua­rius de­beat quod suo suo­rum­que fac­to de­te­rius fac­tum sit re­fi­ce­re, non est ab­sol­ven­dus, li­cet usum fruc­tum de­relin­que­re pa­ra­tus sit: de­bet enim om­ne, quod di­li­gens pa­ter fa­mi­lias in sua do­mo fa­cit, et ip­se fa­ce­re. 1Non ma­gis he­res re­fi­ce­re de­bet quod ve­tus­ta­te iam de­te­rius fac­tum re­li­quis­set tes­ta­tor, quam si pro­prie­ta­tem ali­cui tes­ta­tor le­gas­set.

Ad Dig. 7,1,65Windscheid: Lehrbuch des Pandektenrechts, 7. Aufl. 1891, Bd. I, § 215, Note 11.Pompon. lib. V. ex Plautio. Wenn aber der Niessbraucher etwas, das durch ihn oder die Seinigen verschlechtert worden ist, ausbessern muss, so darf er nicht losgesprochen werden, wenn er auch dem Niessbrauch zu entsagen bereit wäre; denn er muss alles, was ein fleissiger Hauswirth in seinem Hause machen lässt, auch machen lassen. 1Die Verpflichtung des Erben zur Wiederherstellung dessen, was der Testator schon durch Alter verschlechtert hinterlassen hatte, erstreckt sich nicht weiter, als wenn der Testator Jemanden die Eigenheit vermacht hätte.

Dig. 40,4,40Pom­po­nius li­bro quin­to ex Plau­tio. Iu­lia­nus ait, cum idem ho­mo et per fi­dei­com­mis­sum de­tur ali­cui et li­ber es­se iu­bea­tur, he­redem li­ber­ta­tem prae­sta­re de­be­re: non enim co­ge­tur, in­quit, ex cau­sa fi­dei­com­mis­si aes­ti­ma­tio­nem suf­fer­re, cum de­bi­tam li­ber­ta­tem red­di­de­rit. 1Sed et cum sub con­di­cio­ne ser­vo li­ber­tas per fi­dei­com­mis­sum de­tur et ip­se prae­sen­ti die da­re­tur, non ali­ter tra­de­re eum co­ge­tur, quam ut ca­vea­tur ex­is­ten­te con­di­cio­ne li­ber­ta­ti eum re­sti­tu­tum iri: nam in om­ni­bus fe­re cau­sis fi­dei­com­mis­sas li­ber­ta­tes pro di­rec­to da­tis ha­ben­das. sed Ofi­lius aie­bat, si ad­imen­di le­ga­ti cau­sa fi­dei­com­mis­sam li­ber­ta­tem tes­ta­tor de­dis­set, ea ve­ra es­se: si ve­ro one­ra­ri he­redem a tes­ta­to­re le­ga­ta­rius os­ten­de­rit, aes­ti­ma­tio­nem ni­hi­lo mi­nus le­ga­ta­rio prae­stan­dam.

Pompon. lib. V. ex Plaut. Julianus sagt, wenn derselbe Sclave sowohl Jemandem durch ein Fideicommiss hinterlassen, als auch für frei erklärt werde, so müsse der Erbe die Freiheit gewähren; denn er wird, sagt er, aus dem Grunde des Fideicommisses nicht gezwungen werden, den Werth des Sclaven zu bezahlen, da er eine Freiheit, deren Gewährung er verpflichtet war, ertheilt hat. 1Aber auch wenn einem Sclaven die Freiheit durch ein Fideicommiss unter einer Bedingung, und er selbst [durch ein Vermächtniss] hinterlassen wird, dass er sofort geleistet werden solle, so wird der Erbe nicht anders denselben [an den Vermächtnissnehmer] zu übergeben gezwungen werden, als gegen Sicherheitsbestellung, dass derselbe beim Eintritt der Bedingung der Freiheit werde überliefert werden; denn fast in allen Fällen sind die fideicommissarischen Freiheiten für unmittelbar ertheilte zu halten. Doch sagt Ofilius, dies verhalte sich [nur dann] so, wenn der Testator, um das Vermächtniss zurückzunehmen, die Freiheit durch ein Fideicommiss ertheilt hätte; wenn hingegen der Vermächtnissnehmer nachgewiesen habe, das dem Erbe vom Testator eine Belästigung dadurch auferlegt worden sei, so müsse der Werth des Sclaven nichtsdestoweniger geleistet werden.

Dig. 42,1,9Pom­po­nius li­bro quin­to ex Plau­tio. Fu­rio­so sen­ten­tia a iu­di­ce vel ab ar­bi­tro di­ci non pot­est.

Pompon. lib. V. ex Plaut. Einem Wahnsinnigen kann vom Richter oder Schiedsrichter kein Urtheil eröffnet werden.

Dig. 43,26,10Pom­po­nius li­bro quin­to ex Plau­tio. Quam­vis an­cil­lam quis pre­ca­rio ro­ga­ve­rit, id ac­tum vi­de­tur, ut et­iam quod ex an­cil­la na­tum es­set in ea­dem cau­sa ha­be­re­tur.

Pompon. lib. V. ex Plautio. Wenn Jemand auch nur um eine Sclavin bittweise nachgesucht hat, so scheint dennoch darin auch der Umstand begriffen, dass sich das von derselben geboren werdende Kind in demselben Verhältniss befinden solle.

Dig. 45,2,18Pom­po­nius li­bro quin­to ex Plau­tio. Ex duo­bus reis eius­dem Sti­chi pro­mit­ten­di fac­tis al­te­rius fac­tum al­te­ri quo­que no­cet.

Ad Dig. 45,2,18Windscheid: Lehrbuch des Pandektenrechts, 7. Aufl. 1891, Bd. II, § 295, Note 13.Pompon. lib. V. ex Plaut. Bei zwei aus einem Versprechen auf Gewährung ein und desselben Sclaven Stichus Verpflichteten gereicht die Handlung des Einen auch dem Andern zum Nachtheil.

Dig. 46,2,24Idem li­bro quin­to ex Plau­tio. No­va­tio non pot­est con­tin­ge­re ea sti­pu­la­tio­ne, quae non com­mit­ti­tur. nec huic con­tra­rium est, quod, si sti­pu­la­tus a Ti­tio fue­ro no­van­di ani­mo sub con­di­cio­ne, quod mi­hi Sem­pro­nius de­bet, et pen­den­te con­di­cio­ne Ti­tius de­ces­se­rit, quam­vis an­te ad­itam he­redi­ta­tem con­di­cio ex­sti­te­rit, no­va­tio fie­ret: hic enim mor­te pro­mis­so­ris non ex­tin­gui­tur sti­pu­la­tio, sed trans­it ad he­redem cu­ius per­so­nam in­ter­im he­redi­tas sus­ti­net.

Idem lib. V. ex Plaut. Es kann eine Novation nicht mit einer solchen Stipulation geschehen, welche nicht verfällt. Auch widerspricht dem nicht, dass in dem Falle, wenn ich in der Absicht, zu noviren, vom Titius unter einer Bedingung Das stipulirt haben werde, was mir Sempronius schuldet, und Titius, während die Bedingung schwebt, verstorben sein wird, eine Novation stattfinden würde, obwohl die Bedingung vor dem Antritt der Erbschaft eingetreten ist; denn in diesem Falle erlischt die Stipulation nicht durch den Tod des Versprechers, sondern geht auf den Erben über, dessen Person unterdessen die Erbschaft vertritt.

Ex libro VI

Dig. 1,8,10Pom­po­nius li­bro sex­to ex Plau­tio. Aris­to ait, sic­ut id, quod in ma­re ae­di­fi­ca­tum sit, fie­ret pri­va­tum, ita quod ma­ri oc­cu­pa­tum sit, fie­ri pu­bli­cum.

Pompon. lib. VI. ex Plautio. Aristo sagt, dass, sowie dasjenige, was im Meere erbauet worden, Privateigentum wird, auch dasjenige, was vom Meere eingenommen worden, öffentlich werde.

Dig. 12,1,8Pom­po­nius li­bro sex­to ex Plau­tio. Pro­in­de mu­tui da­tio in­ter­dum pen­det, ut ex post fac­to con­fir­me­tur: vel­uti si dem ti­bi mu­tuos num­mos, ut, si con­di­cio ali­qua ex­sti­te­rit, tui fiant sis­que mi­hi ob­li­ga­tus: item si le­ga­tam pe­cu­niam he­res cre­di­de­rit, de­in­de le­ga­ta­rius eam no­luit ad se per­ti­ne­re, quia he­redis ex die ad­itae he­redi­ta­tis vi­den­tur num­mi fuis­se, ut cre­di­ta pe­cu­nia pe­ti pos­sit. nam Iu­lia­nus ait et tra­di­tio­nes ab he­rede fac­tas ad id tem­pus red­igi, quo he­redi­tas ad­ita fue­rit, cum re­pu­dia­tum sit le­ga­tum aut ad­po­si­tum.

Pompon. lib. VI. ex Plaut. Deshalb schwebt zuweilen das Geben eines Darlehns, so dass es durch etwas nachher Geschehenes bestätigt wird, wie wenn ich dir Gelder als Darlehn geben sollte, damit sie, wenn irgend eine Bedingung eingetreten sein sollte, die deinigen würden, und du mir [dann] verbindlich sein solltest. Ingleichen wenn der Erbe legirtes Geld dargeliehen haben sollte, nachher der Legatar es nicht hat erwerben (ad se pertinere) wollen, weil [in diesem Falle] die Gelder vom Tage der angetretenen Erbschaft an dem Erben gehört zu haben scheinen, so dass das ausgeliehene Geld [von ihm] gefordert werden kann. Denn Julianus sagt, dass auch die vom Erben geschehenen Uebergaben auf die Zeit zurückgezogen würden, wo die Erbschaft angetreten worden sei, [in dem Falle nämlich,] wenn das Legat abgelehnt oder erworben worden sei.

Dig. 12,1,12Pom­po­nius li­bro sex­to ex Plau­tio. Si a fu­rio­so, cum eum com­po­tem men­tis es­se pu­ta­res, pe­cu­niam qua­si mu­tuam ac­ce­pe­ris ea­que in rem tuam ver­sa fue­rit, con­dic­tio­nem fu­rio­so ad­quiri Iu­lia­nus ait: nam ex qui­bus cau­sis igno­ran­ti­bus no­bis ac­tio­nes ad­quirun­tur, ex is­dem et­iam fu­rio­so ad­quiri. item si is qui ser­vo cre­di­de­rat fu­re­re coe­pe­rit, de­in­de ser­vus in rem do­mi­ni id ver­te­rit, con­di­ci fu­rio­si no­mi­ne pos­se. et si alie­nam pe­cu­niam cre­den­di cau­sa quis de­de­rit, de­in­de fu­re­re coe­pe­rit et con­sump­ta sit ea pe­cu­nia, con­dic­tio­nem fu­rio­so ad­quiri.

Pompon. lib. VI. ex Plaut. Wenn du von einem Rasenden, indem du ihn für seines Geistes mächtig hieltest, Geld als Darlehn empfangen haben solltest, und dies zu deinem Nutzen verwendet sein sollte, so sagt Julianus, dass dem Rasenden die Condiction erworben werde; denn aus denselben Gründen, aus welchen uns ohne unser Wissen Klagen erworben werden, würden sie auch einem Rasenden erworben. Ingleichen wenn derjenige, welcher einem Sclaven [Geld] dargeliehen hatte, rasend zu sein angefangen, nachher der Sclave dasselbe zum Nutzen [seines] Herrn verwendet haben sollte, so könne im Namen des Rasenden condicirt werden. Und wenn Jemand fremdes Geld, um es zu verleihen, gegeben haben, nachher rasend zu sein angefangen haben und das Geld verbraucht sein sollte, so werde dem Rasenden die Condiction erworben.

Dig. 41,1,50Pom­po­nius li­bro sex­to ex Plau­tio. Quam­vis quod in li­to­re pu­bli­co vel in ma­ri ex­stru­xe­ri­mus, nos­trum fiat, ta­men de­cre­tum prae­to­ris ad­hi­ben­dum est, ut id fa­ce­re li­ceat: im­mo et­iam ma­nu pro­hi­ben­dus est, si cum in­com­mo­do ce­te­ro­rum id fa­ciat: nam ci­vi­lem eum ac­tio­nem de fa­cien­do nul­lam ha­be­re non du­bi­to.

Pompon. lib. VI. ex Plaut. Obwohl Dasjenige, was wir auf der öffentlichen Meeresküste, oder im Meere erbauet haben, unser wird, so ist dennoch ein prätorisches Decret nothwendig, dass uns dies zu thun erlaubt sei; ja, es darf [der Bauende] sogar thätlich daran verhindert werden, wenn er es so thut, dass Andern daraus ein Schaden erwächst; denn ich zweifle nicht daran, dass er keine bürgerlichrechtliche Klage darauf hat, es thun zu dürfen.

Dig. 43,16,11Pom­po­nius li­bro sex­to ex Plau­tio. Vim fa­cit, qui non si­nit pos­si­den­tem eo, quod pos­si­de­bit, uti ar­bi­trio suo, si­ve in­se­ren­do si­ve fo­dien­do si­ve aran­do si­ve quid ae­di­fi­can­do si­ve quid om­ni­no fa­cien­do, per quod li­be­ram pos­ses­sio­nem ad­ver­sa­rii non re­lin­quit.

Pompon. lib. VI. ex Plaut. Gewaltthätig handelt Derjenige, der den Besitzer nicht Dasjenige, was er besitzt, nach seinem Belieben gebrauchen lässt, gleichviel ob dadurch, dass er Etwas einsäet, eingräbt, umpflügt, oder erbauet, oder überhaupt Etwas vornimmt, wodurch er dem Gegner nicht den freien Besitz belässt.

Dig. 46,3,66Idem li­bro sex­to ex Plau­tio. Si pu­pil­li de­bi­tor iu­ben­te eo si­ne tu­to­ris auc­to­ri­ta­te pe­cu­niam cre­di­to­ri eius nu­me­ra­vit, pu­pil­lum qui­dem a cre­di­to­re li­be­rat, sed ip­se ma­net ob­li­ga­tus: sed ex­cep­tio­ne se tue­ri pot­est. si au­tem de­bi­tor pu­pil­li non fue­rat, nec pu­pil­lo con­di­ce­re pot­est, qui si­ne tu­to­ris auc­to­ri­ta­te non ob­li­ga­tur, nec cre­di­to­ri, cum quo al­te­rius ius­su con­tra­xit: sed pu­pil­lus in quan­tum lo­cu­ple­tior fac­tus est, ut­po­te de­bi­to li­be­ra­tus, uti­li ac­tio­ne te­ne­bi­tur.

Idem lib. VI. ex Plaut. Wenn der Schuldner eines Mündels auf dessen Geheiss dem Gläubiger desselben ohne Ermächtigung des Vormunds das Geld gezahlt hat, so befreit er zwar den Mündel [von der Verbindlichkeit] gegen den Gläubiger, aber er selbst bleibt verbindlich; aber er kann sich durch eine Einrede schützen. Wenn er aber nicht der Schuldner des Mündels gewesen war, so kann er [das Geld] weder vom Mündel condiciren, weil dieser nicht ohne Ermächtigung des Vormunds verbindlich wird, noch vom Gläubiger, mit welchem er auf das Geheiss eines Andern contrahirt hat88S. l. 44. D. de cond. ind. 12. 6.; aber der Mündel wird auf so viel, als er reicher geworden ist, da er ja von seiner Schuld befreit ist, auf eine analoge Klage gehalten sein.

Dig. 47,12,5Pom­po­nius li­bro sex­to ex Plau­tio. Uti­mur eo iu­re, ut do­mi­nis fun­do­rum, in qui­bus se­pul­chra fe­ce­rint, et­iam post ven­di­tos fun­dos ad­eun­do­rum se­pul­chro­rum sit ius. le­gi­bus nam­que prae­dio­rum ven­dun­do­rum ca­ve­tur, ut ad se­pul­chra, quae in fun­dis sunt, item eius ad­itus amb­itus fu­ne­ri fa­cien­di sit.

Übersetzung nicht erfasst.

Ex libro VII

Dig. 7,1,49Pom­po­nius li­bro sep­ti­mo ad Plau­tium. Si mi­hi et ti­bi a Sem­pro­nio et Mu­cio he­redi­bus usus fruc­tus le­ga­tus sit, ego in par­tem Sem­pro­nii qua­dran­tem, in par­tem Mu­cii al­te­rum qua­dran­tem ha­be­bo, tu item in utrius­que par­te eo­rum qua­dran­tes ha­bes.

Pompon. lib. VII. ad Plaut. Wenn dir und mir [die Gewährung des] Niessbrauch[s] von Seiten [zweier] Erben, des Sempronius und Mucius, vermacht worden ist, so habe ich ein Viertheil an dem Antheil des Sempronius und das andere an dem des Mucius, und du ebenfalls [zwei] Viertheile an beider Antheilen.

Dig. 31,11Pom­po­nius li­bro sep­ti­mo ex Plau­tio. Sta­tu­li­be­rum ab he­rede ne tunc qui­dem, cum du­bia sit eius ex tes­ta­men­to li­ber­tas, le­ga­tum si­ne li­ber­ta­te ac­ci­pe­re pos­se La­beo ait, quia ser­vus eius es­set: sed si he­res ean­dem con­di­cio­nem le­ga­to in­se­rat, quae li­ber­ta­ti a tes­ta­to­re da­tae prae­po­si­ta fue­rit, va­let le­ga­tum: nam et si, cum mo­re­re­tur he­res, ser­vus li­ber es­se ius­sus es­set, rec­te si­ne li­ber­ta­te ei ab he­rede le­ga­ri pos­se con­sti­tit, quia su­per­va­cuum sit ei li­ber­ta­tem da­re, quam ex tes­ta­men­to he­redis cap­tu­rus non sit, sed ex tes­ta­to­ris ha­bet. 1‘Sti­chum aut Pam­phi­lum, utrum he­res meus vo­let, Ti­tio da­to, dum, utrum ve­lit da­re, eo die, quo tes­ta­men­tum meum re­ci­ta­tum erit, di­cat’. si non di­xe­rit he­res, Pam­phi­lum an Sti­chum da­re ma­lit, per­in­de ob­li­ga­tum eum es­se pu­to, ac si Sti­chum aut Pam­phi­lum da­re dam­na­tus es­set, utrum le­ga­ta­rius ele­ge­rit. si di­xe­rit se Sti­chum da­re vel­le, Sti­cho mor­tuo li­be­ra­ri eum: si an­te diem le­ga­ti ce­den­tem al­ter mor­tuus fue­rit, al­ter qui su­per­erit in ob­li­ga­tio­ne ma­ne­bit. cum au­tem se­mel di­xe­rit he­res, utrum da­re ve­lit, mu­ta­re sen­ten­tiam non pot­erit. et ita et Iu­lia­no pla­cuit.

Übersetzung nicht erfasst.

Dig. 31,13Pom­po­nius li­bro sep­ti­mo ex Plau­tio. Qui duos reos eius­dem pe­cu­niae ha­bet Ti­tium at­que Mae­vium, ita le­ga­vit: ‘quod mi­hi Ti­tius de­bet, Mae­vio he­res meus da­to. quod Mae­vius de­bet, Se­io da­to’. his ver­bis one­rat he­redem: nam cum ac­tio­nes suas he­res Mae­vio prae­sti­te­rit ad­ver­sus Ti­tium, vi­de­tur Mae­vius fac­to eius li­be­ra­tus es­se et id­cir­co Se­io he­res te­ne­bi­tur. 1Si is qui unum reum ha­be­bat quod is si­bi de­be­ret duo­bus in so­li­dum se­pa­ra­tim le­gas­set, one­ra­tur he­res duo­bus sa­tis­fa­ce­re uni ac­tio­ne ce­den­do, al­te­ri pe­cu­niam sol­ven­do.

Übersetzung nicht erfasst.

Dig. 34,3,4Pom­po­nius li­bro sep­ti­mo ex Plau­tio. Quid er­go est, cum age­re pot­erit cre­di­tor ex tes­ta­men­to? non ali­ter he­res con­dem­na­ri de­be­bit, quam si ca­vea­tur ei ad­ver­sus de­bi­to­rem de­fen­su iri. item agen­te de­bi­to­re ni­hil am­plius he­res prae­sta­re de­bet, quam ut eum ad­ver­sus cre­di­to­rem de­fen­dat.

Übersetzung nicht erfasst.

Dig. 40,4,41Idem li­bro sep­ti­mo ex Plau­tio. Si ita fue­rit li­ber­tas re­lic­ta: ‘Sti­chus ser­vus meus an­no duo­de­ci­mo, post­quam ego mor­tuus ero, li­ber es­to’, ve­ri­si­mi­le est prin­ci­pio duo­de­ci­mi an­ni eum li­be­rum es­se, nam hoc mor­tuum sen­sis­se. et in­ter hos ser­mo­nes ‘duo­de­ci­mo an­no’ et ‘post duo­de­cim an­nos’ mul­tum in­ter­est et ita lo­qui so­le­mus. duo­de­ci­mus an­nus est, cum quan­tu­lum­li­bet ex duo­de­ci­mo an­no venis­set aut prae­ter­is­set, et qui duo­de­ci­mo an­no li­ber es­se iu­be­tur, om­ni­bus an­ni die­bus li­ber es­se ius­sus est. 1Sed si ita sit scrip­tum in tes­ta­men­to: ‘Sti­chus ser­vus meus he­redi meo mil­le num­mos an­no bi­en­nio tri­en­nio, post­quam ego mor­tuus ero, si sol­ve­rit sa­tis­ve fe­ce­rit, li­ber es­to’, non pot­est is ser­vus ni­si tri­en­nio prae­terito li­ber es­se, ni­si prae­sen­tem eam pe­cu­niam sol­vat aut sa­tis­fa­ciat: com­pen­san­da et­enim est he­redi li­ber­ta­tis ce­le­ri­tas prae­ma­tu­rae pe­cu­nia­rum so­lu­tio­ni. 2La­beo scri­bit, si sic li­ber­tas re­lic­ta sit: ‘Sti­chus in­tra an­num, post­quam mor­tuus ero, li­ber es­to’, sta­tim eum li­be­rum es­se: nam et si ita sit: ‘si in­tra an­num de­ci­mum he­redi meo de­de­rit, li­ber es­to’, sta­tim sol­ven­do eo li­be­rum es­se si­ne mo­ra fu­tu­rum.

Pompon. lib. VII. ex Plaut. Wenn die Freiheit so hinterlassen worden ist: Mein Sclave Stichus soll im zwölften Jahre, nachdem ich gestorben sein werde, frei sein, so ist es wahrscheinlich, dass er zu Anfang des zwölften Jahres frei sei. Denn das hat der Verstorbene im Sinne gehabt. Auch ist ein grosser Unterschied zwischen diesen Redeweisen: im zwölften Jahre und nach zwölf Jahren; und wir pflegen dann zu sagen: es ist das zwölfte Jahr, wenn irgend eine noch so geringe Zeit von dem zwölften Jahre gekommen oder vergangen ist, und wenn [also] befohlen worden ist, dass Jemand im zwölften Jahre frei sein solle, so ist damit gesagt, dass er an allen Tagen des Jahres frei sein solle. 1Aber wenn in einem Testament so geschrieben worden ist: Mein Sclave Stichus soll frei sein, wenn er meinem Erben tausend Geldstücke in drei einjährigen Terminen, nachdem ich gestorben sein werde, gezahlt oder deshalb Genüge geleistet haben wird, so kann der Sclave nur, nachdem drei Jahre vergangen sind, frei sein, wenn er nicht das Geld sogleich zahlen oder deshalb Genüge leisten sollte, denn der Erbe muss die Schnelligkeit der Freiheitsertheilung gegen die frühzeitige Zahlung der Gelder aufrechnen. 2Labeo schreibt, wenn die Freiheit so hinterlassen sei: Stichus soll innerhalb eines Jahres, nachdem ich gestorben sein werde, frei sein, so sei derselbe sogleich frei; denn auch wenn so geschrieben sei: Wenn er innerhalb zehn Jahren meinem Erben gegeben haben wird, so soll er frei sein, so sei derselbe dadurch, dass er sogleich zahle, ohne Verzug frei.

Dig. 40,5,8Pom­po­nius li­bro sep­ti­mo ex Plau­tio. Eum cui mil­le num­mi le­ga­ti fuis­sent, si ro­ga­tus fuis­set vi­gin­ti ser­vum ma­nu­mit­te­re, non co­gi fi­dei­com­mis­sam li­ber­ta­tem prae­sta­re, si le­ga­tum non ca­pe­ret, con­stat.

Pompon. lib. VII. ex Plaut. Es ist bekannt, dass Derjenige, welchem tausend Geldstücke vermacht waren, wenn er gebeten worden war, einen Sclaven für zwanzig freizulassen, nicht gezwungen werde, die fideicommissarische Freiheit zu leisten, sobald er das Vermächtniss nicht erhält.

Dig. 40,7,21Pom­po­nius li­bro sep­ti­mo ex Plau­tio. La­beo li­bro pos­te­rio­rum ita re­fert: ‘Ca­le­nus dis­pen­sa­tor meus, si ra­tio­nes di­li­gen­ter trac­tas­se vi­de­bi­tur, li­ber es­to sua­que om­nia et cen­tum ha­be­to’. di­li­gen­tiam de­si­de­ra­re eam de­be­mus, quae do­mi­no, non quae ser­vo fue­rit uti­lis. erit au­tem ei di­li­gen­tiae con­iunc­ta fi­des bo­na non so­lum in ra­tio­ni­bus or­di­nan­dis, sed et­iam in re­li­quo red­den­do. et quod ita scrip­tum est ‘vi­de­bi­tur’, pro hoc ac­ci­pi de­bet ‘vi­de­ri pot­erit’: sic et ver­ba le­gis duo­de­cim ta­bu­la­rum ve­te­res in­ter­pre­ta­ti sunt ‘si aqua plu­via no­cet’, id est ‘si no­ce­re pot­erit’. et si quae­re­re­tur, cui eam di­li­gen­tiam pro­ba­ri opor­teat, he­redum ar­bi­tra­tum vi­ri bo­ni mo­re agen­tium se­qui de­be­bi­mus, vel­uti si is, qui cer­tam pe­cu­niam de­dis­set, li­ber es­se ius­sus est, non ad­scrip­to eo, cui si de­dis­set, eo mo­do pot­erit li­ber es­se, quo pos­set, si ita fuis­set scrip­tum ‘si he­redi de­dis­set’. 1Pac­tu­me­ius Cle­mens aie­bat, si ita sit fi­dei­com­mis­sum re­lic­tum ‘cui eo­rum vo­les, ro­go re­sti­tuas’, si nul­lum ele­gis­set cui re­sti­tue­ret, om­ni­bus de­be­ri im­pe­ra­to­rem An­to­ni­num con­sti­tuis­se.

Pompon. lib. VII. ex Plaut. Labeo führt im zweiten Buche der Posteriora [folgenden Fall] an: Calenus, mein Rechnungsführer soll, wenn es scheinen wird, dass er die Rechnungen fleissig gehalten hat, frei sein, und all das Seine, und noch Hundert haben. [Hier] muss man einen solchen Fleiss verlangen, der dem Herrn, nicht der dem Sclaven nützlich gewesen ist; es wird aber mit einem solchen Fleiss Redlichkeit verbunden sein, [und zwar] nicht blos beim Anordnen der Rechnungen, sondern auch beim Herausgeben des Rückstandes. Die Worte: scheinen wird, müssen dafür genommen werden: wird scheinen können; so haben die Alten auch die Worte der zwölf Tafeln: wenn das Regenwasser schadet, erklärt, das heisst, wenn es wird schaden können. Sollte die Frage erhoben werden, wem jene Beflissenheit bewiesen werden müsse, so wird man dem Ermessen der Erben, welche nach Art eines redlichen Mannes verfahren, folgen müssen, ebenso wie [ein Sclave,] welcher für frei erklärt worden ist, wenn er eine bestimmte Geldsumme gegeben hätte, ohne dass hinzugesetzt ist, wem er sie geben solle, um frei zu sein, auf gleiche Weise wird frei sein können, wie wenn so gesagt gewesen wäre: wenn er sie dem Erben gegeben hätte. 1Pactumejus Clemens sagte, der Kaiser Antoninus habe verordnet, dass, wenn ein Fideicommiss so hinterlassen worden sei: ich bitte, du mögest es Dem von ihnen, welchen du willst, ausantworten, dasselbe, wenn er Keinen ausgewählt hätte, um es demselben auszuantworten, Allen gebühre.

Dig. 44,7,50Pom­po­nius li­bro sep­ti­mo ex Plau­tio. Quod quis ali­quo an­no da­re pro­mit­tit aut da­re dam­na­tur, ei po­tes­tas est quo­li­bet eius an­ni die dan­di.

Pompon. lib. VII. ex Plaut. Was Jemand in einem Jahre zu geben verspricht, oder verurtheilt wird, dazu steht ihm freie Macht und Gewalt an jedem Tage des Jahres zu.