Corpus iurisprudentiae Romanae

Repertorium zu den Quellen des römischen Rechts

Digesta Iustiniani Augusti

Recognovit Mommsen (1870) et retractavit Krüger (1928)
Deutsche Übersetzung von Otto/Schilling/Sintenis (1830–1833)
Pomp.ep.
Epistularum lib.Pomponii Epistularum libri

Epistularum libri

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Ex libro V

Dig. 35,1,105Pom­po­nius li­bro quin­to epis­tu­la­rum. Si fun­dum a tes­ta­to­re sub con­di­cio­ne le­ga­tum he­res alii pen­den­te con­di­cio­ne le­ga­vit, post ex­is­ten­tem11Die Großausgabe liest ex­sis­ten­tem statt ex­is­ten­tem. con­di­cio­nem, quae prio­ri tes­ta­men­to prae­po­si­ta fue­rat, ne­que pro­prie­tas a prio­re le­ga­ta­rio re­ce­dit nec lo­cum re­li­gio­sum in eo fun­do he­res fa­ce­re nec ser­vi­tu­tem im­po­ne­re pot­erit: sed et im­po­si­ta ser­vi­tus fi­nie­tur ex­sis­ten­te con­di­cio­ne.

Übersetzung nicht erfasst.

Ex libro VI

Dig. 33,6,8Pom­po­nius li­bro sex­to epis­tu­la­rum. Si he­res dam­na­tus sit da­re vi­num, quod in do­liis es­set, et per le­ga­ta­rium ste­tit, quo mi­nus ac­ci­piat, pe­ri­cu­lo­se he­redem fac­tu­rum, si id vi­num ef­fun­det: sed le­ga­ta­rium pe­ten­tem vi­num ab he­rede do­li ma­li ex­cep­tio­ne pla­cuit sum­mo­ve­ri, si non prae­stet id, quod prop­ter mo­ram eius dam­num pas­sus sit he­res.

Übersetzung nicht erfasst.

Ex libro VII

Dig. 40,5,20Pom­po­nius li­bro sep­ti­mo epis­tu­la­rum. Apud Iu­lia­num ita scrip­tum est: ‘si he­res ro­ga­tus ser­vum ma­nu­mit­te­re ex Tre­bel­lia­no se­na­tus con­sul­to he­redi­ta­tem re­sti­tue­rit, co­gi de­be­bit ma­nu­mit­te­re, et, si la­ti­ta­bit vel si ius­ta ex cau­sa ab­erit, prae­tor cau­sa co­gni­ta se­cun­dum se­na­tus con­sul­ta ad eas cau­sas per­ti­nen­tia pro­nun­tia­re de­be­bit. si ve­ro ser­vum usu­ce­pe­rit is, cui he­redi­tas re­sti­tu­ta fue­rit, ip­sum com­pe­tit ma­nu­mit­te­re et ea­dem in per­so­nam eius ob­ser­va­ri con­ve­niet, quae cir­ca emp­to­res cus­to­di­ri so­lent’. an haec ve­ra pu­tes? nam ego discen­di cu­pi­di­ta­te, quam so­lam vi­ven­di ra­tio­nem op­ti­mam in oc­ta­vum et sep­tua­ge­si­mum an­num ae­ta­tis du­xi, me­mor sum eius sen­ten­tiae, qui di­xis­se fer­tur: κἄν τὸν ἕτερον πόδα ἐν τῇ σορῷ ἔχω, προσμαθεῖν τι βουλοίμην. bel­lis­si­me Aris­to et Oc­ta­ve­nus pu­ta­bant hunc ser­vum, de quo quae­re­re­tur, fi­dei­com­mis­sae he­redi­ta­tis non es­se, quia tes­ta­tor ro­gan­do he­redem, ut eum ma­nu­mit­te­ret, non vi­de­tur de eo re­sti­tuen­do sen­sis­se: si ta­men per er­ro­rem ab he­rede da­tus fue­rit, ea di­cen­da sunt quae Iu­lia­nus scri­bit.

Pompon. lib. VII. Epist.11Ueber dieses Fragment vergl. die gelehrte Abhandlung von Ferd. Kämmerer Interpretatio fr. 20. D. de fideic. libert. (40. 5.) Rostoch. 1828, in welcher §. 6. S. 38—45. auf das Deutlichste gezeigt wird, dass die erste und grössere Hälfte der Stelle die Worte eines Mannes enthalte, welcher den Pomponius in einer epistola um Belehrung über einen Ausspruch des Julianus gebeten hatte. Der letzte Theil der Stelle aber enthält die Antwort des Pomponius auf jene Anfrage, was in der Uebersetzung durch die eingeklammerten Worte: „[Pompon. hat geantwortet]“ angedeutet ist. „Bei Julianus steht so geschrieben: „„Wenn der Erbe, welcher gebeten worden ist, einen Sclaven freizulassen, die Erbschaft nach dem Trebellianischen Senatsschlusse ausgeantwortet hat, so wird er gezwungen werden müssen, denselben freizulassen, und, wenn er sich verborgen hält, oder wenn er aus einem rechtmässigen Grunde abwesend ist, so wird der Prätor, nach Untersuchung der Sache, den Senatsschlüssen gemäss, welche sich auf solche Fälle beziehen22D. h. dem SC. Rubrianum (l. 26. §. 7. h. t.) u. Dasumianum (l. 51. §. 4. D. eod.) gemäss. S. Kämmerer l. cit. §. 4. vorzüglich S. 29. ff., erkennen müssen. Wenn aber Der, welchem die Erbschaft ausgeantwortet worden ist, den Sclaven ersessen hat33Usuceperit. So hat Charondas in einer Handschrift, und so haben auch die Verfasser der Basil. XLVIII. 4. 20. T. VI. p. 329. sq. u. d. Schol. dazu nro. f. ib. p. 357. gelesen, während die Florent. und andere Handschriften und Ausgaben susceperit haben. Das Bedenken, durch welches Kämmerer l. cit. §. 2. not. 8. p. 6. sq. abgehalten wurde, die erstere Lesart vorzuziehen, ist von Huschke in der Recension der Schrift von Kämmerer in der (Tübing.) Krit. Zeitschrift f. Rw. B. 6. S. 235. fg. gehoben, und zugleich ist daselbst durch die triftigsten Gründe der Vorzug des usuceperit gezeigt worden. Der, welchem ex SC. Trebelliano restituirt wurde, erwarb nemlich blos bonitarisches Eigenthum, und hätte also durch die Freilassung den Sclaven nicht zum Röm. Bürger, sondern nur zum Latinus gemacht; daher wurde er erst nach der durch die Usucapion geschehenen Erwerbung des quiritarischen Eigenthums zur Freilassung gezwungen. Das Weitere s. bei Huschke a. a. O., so kommt es ihm zu, [den Sclaven] freizulassen, und es wird angemessen sein, in Betreff seiner Person dasselbe zu beobachten, was in Ansehung der Käufer [von Sclaven] beobachtet zu werden pflegt44S. l. 10. §. 1., l. 28. pr. u. l. 51. pr. u. §. 10. D. h. t..““ Hältst Du dies für wahr? Denn ich bin voll Lernbegierde, welche allein ich für den besten Lebensgrundsatz bis in mein achtundsiebenzigstes Lebensjahr gehalten habe, der Meinung Jenes eingedenk, welcher gesagt haben soll: Auch wenn ich mit dem einen Fuss im Grabe stehe, möchte ich noch lernen55Dieser von dem Anfrager in griechischer Sprache angeführte Ausspruch rührt nicht, wie Manche früher annahmen, von Julianus, sondern wahrscheinlich von einem griechischen Philosophen der späteren Zeit her. S. Kämmerer l. cit. §. 7. — Uebrigens ist in demselben statt ἐν σωρῷ zu lesen: ἐν σορῷ. S. Kämmerer l. cit. p. 9. not. 15..“ [Pomponius hat geantwortet:] Ganz richtig glaubten Aristo und Octavenus, dass dieser Sclave, wegen dessen gefragt werde, nicht zur fideicommissarischen Erbschaft gehöre, weil der Testator, indem er den Erben bat, dass er denselben freilassen möchte, nicht beabsichtigt zu haben scheint, dass er ausgeantwortet werden sollte; wenn er jedoch aus Irrthum vom Erben [dem Fideicommissar] gegeben worden sein sollte, so ist das zu sagen, was Julianus schreibt.

Ex libro VIII

Dig. 9,4,43Pom­po­nius li­bro oc­ta­vo epis­tu­la­rum. Ser­vi, quo­rum no­xa ca­put se­qui­tur, ibi de­fen­den­di sunt, ubi de­li­quis­se ar­guen­tur: ita­que ser­vos do­mi­nus eo­dem lo­co ex­hi­be­re de­bet, ubi vim in­tu­lis­se di­cen­tur et ca­re­re om­nium do­mi­nio pot­est, si eos non de­fen­dat.

Pompon. lib. VIII. Epist. Die Sclaven, welchen die Noxa folgt, müssen da vertheidigt werden, wo ihnen die Begehung des Verbrechens Schuld gegeben wird; darum muss der Herr dieselben da stellen, wo sie die Gewaltthätigkeit ausgeübt zu haben bezichtigt werden, und es kann der Fall eintreten, dass derselbe das Eigenthum über alle verliert, wenn er sie nicht vertheidigt.

Dig. 26,7,60Pom­po­nius li­bro oc­ta­vo epis­tu­la­rum. Si tu­to­ris he­res ex­se­cu­tus est quae tu­tor in­choavit, tu­te­lae et­iam eo no­mi­ne te­ne­tur.

Pompon. lib. VIII. Epist. Wenn der Erbe des Vormundes das, was dieser begann, vollendete, so ist auch er in dieser Beziehung der Vormundschaftsklage unterworfen.

Ex libro IX

Dig. 30,46Idem li­bro no­no epis­tu­la­rum. Quae de le­ga­to dic­ta sunt, ea­dem trans­fer­re li­ce­bit ad eum, qui vel Sti­chum vel ho­mi­nem da­ri pro­mi­se­rit.

Übersetzung nicht erfasst.

Dig. 35,1,110Pom­po­nius li­bro no­no epis­tu­la­rum. Et­iam­si in­vi­tis he­redi­bus ex pe­cu­lio sta­tu­li­ber pe­cu­niam Ti­tio det, li­ber qui­dem fit: sed Ti­tius, qui in­vi­tis he­redi­bus sciens ac­ce­pit, pro pos­ses­so­re vi­de­tur eam pe­cu­niam pos­si­de­re, ut avo­ca­re eam hi, qui in­vi­ti fue­runt, pos­sint.

Übersetzung nicht erfasst.

Dig. 46,3,92Pom­po­nius li­bro no­no epis­tu­la­rum. Si mi­hi alie­num ser­vum da­ri pro­mi­se­ris aut tes­ta­men­to da­re ius­sus fue­ris is­que ser­vus, an­te­quam per te sta­ret quo mi­nus da­res, a do­mi­no ma­nu­mis­sus sit, haec ma­nu­mis­sio mor­ti si­mi­lis sit: si au­tem de­ces­sis­set, non te­nea­ris. 1Sed et si quis ser­vum, quem da­ri pro­mi­sit, he­res a do­mi­no scrip­tus sta­tu­li­be­rum de­de­rit, li­be­ra­tur.

Pompon. lib. IX. Epistol. Wenn du mir versprochen, oder in deinem Testament verordnet haben solltest, mir einen fremden Sclaven zu geben, und dieser Sclave eher, als es an dir lag, dass du ihn nicht gabst, von seinem Herrn freigelassen sein sollte, so ist diese Freilassung dem Tode desselben gleich; du würdest aber nicht gehalten sein, wenn er verstorben wäre. 1Aber auch wenn Jemand den Sclaven, welchen er zu geben versprochen hat, nachdem er von dem Herrn desselben zum Erben eingesetzt worden ist, als Bedingtfreien gegeben haben wird, wird er befreit.

Ex libro X

Dig. 19,1,55Pom­po­nius li­bro de­ci­mo epis­tu­la­rum. Si ser­vus, qui eme­re­tur vel pro­mit­te­re­tur, in hos­tium po­tes­ta­te sit, Oc­ta­ve­nus ma­gis pu­ta­bat va­le­re emp­tio­nem et sti­pu­la­tio­nem, quia in­ter emen­tem et ven­den­tem es­set com­mer­cium: po­tius enim dif­fi­cul­ta­tem in prae­stan­do eo in­es­se, quam in na­tu­ra, et­iam­si of­fi­cio iu­di­cis sus­ti­nen­da es­set eius prae­sta­tio, do­nec prae­sta­ri pos­sit.

Ad Dig. 19,1,55Windscheid: Lehrbuch des Pandektenrechts, 7. Aufl. 1891, Bd. II, § 315, Note 3.Pompon. lib. X. Epistol. Wenn ein Sclav, der verkauft oder versprochen worden, sich in feindlicher Gewalt befindet, so hielt Octavenus dafür, dass der Kauf und die Stipulation von Gültigkeit sei, weil zwischen Käufer und Verkäufer Verkehr Statt finde; denn die Schwierigkeit liege vielmehr in der Leistung, als in der Natur [des Geschäfts], wiewohl die Gewährung desselben vom Richter von Amtswegen bis dahin hinausgeschoben werden müsse, bis sie möglich werde.

Dig. 50,16,245Pom­po­nius li­bro de­ci­mo epis­tu­la­rum. Sta­tuae ad­fi­xae ba­si­bus struc­ti­li­bus aut ta­bu­lae re­li­ga­tae ca­te­nis aut er­ga pa­rie­tem ad­fi­xae aut si si­mi­li­ter co­hae­rent lych­ni, non sunt ae­dium: or­na­tus enim ae­dium cau­sa pa­ran­tur, non quo ae­des per­fi­cian­tur. idem La­beo ait. 1Pro­thy­rum, quod in ae­di­bus ite­rum qui fie­ri so­let, ae­dium est.

Übersetzung nicht erfasst.

Ex libro XI

Dig. 35,1,111Idem li­bro un­de­ci­mo epis­tu­la­rum. Qui sub con­di­cio­ne ra­tio­num red­den­da­rum li­ber es­se ius­sus est, do­ce­re de­bet con­sta­re fi­dem om­ni­bus, quae ab eo ges­ta sunt, ut ne­que sub­tra­xe­rit quid ex his quae ac­ce­pe­rit ne­que ex­pen­sum ra­tio­ni­bus prae­scrip­se­rit quod non de­de­rat: sed et quod re­li­quum per con­tex­tum scrip­tum est re­ma­ne­re apud eum, sol­ve­re de­bet: ne­que enim ali­ter li­ber es­se pot­est, quam si hoc mo­do con­di­cio­ni, sub quam da­ta est li­ber­tas, sa­tis­fe­ce­rit. ce­te­rum de­bi­to­res, cum qui­bus ip­se con­tra­xit, non uti­que in diem mor­tis do­mi­ni sui fuis­se ido­neos prae­sta­re co­gen­dus est, sed eo tem­po­re, quo his cre­di­tum est, eius con­di­cio­nis fuis­se, ut di­li­gens pa­ter fa­mi­lias his cre­di­tu­rus fue­rit.

Übersetzung nicht erfasst.

Dig. 40,4,61Pom­po­nius li­bro un­de­ci­mo epis­tu­la­rum. Scio quos­dam ef­fi­ce­re vo­len­tes, ne ser­vi sui um­quam ad li­ber­ta­tem per­ve­niant, hac­te­nus scri­be­re so­li­tos: ‘Sti­chus cum mo­re­re­tur, li­ber es­to’. sed et Iu­lia­nus ait li­ber­ta­tem, quae in ul­ti­mum vi­tae tem­pus con­fe­ra­tur, nul­lius mo­men­ti es­se, cum tes­ta­tor im­pe­dien­dae ma­gis quam dan­dae li­ber­ta­tis gra­tia ita scrip­sis­se in­tel­le­gi­tur. et id­eo et­iam si ita sit scrip­tum: ‘Sti­chus si in Ca­pi­to­lium non ascen­de­rit, li­ber es­to’, nul­lius mo­men­ti hoc es­se, si ap­pa­ret in ul­ti­mum vi­tae tem­pus con­fer­ri li­ber­ta­tem tes­ta­to­rem vo­luis­se, nec Mu­cia­nae cau­tio­ni lo­cum es­se. 1Et si ita in tes­ta­men­to scrip­tum fue­rit ‘Sti­chus, si Capuam ie­rit, li­ber es­to’, ali­ter li­be­rum non es­se, quam si Capuam ie­rit. 2Hoc am­plius Oc­ta­ve­nus aie­bat, si quis in tes­ta­men­to sub qua­li­bet con­di­cio­ne li­ber­ta­te ser­vo da­ta ita scrip­sis­set ‘an­te con­di­cio­nem no­lo eum ab he­rede li­be­rum fie­ri’, ni­hil va­le­re hanc ad­iec­tio­nem.

Pompon. lib. XI. Epistolar. Ich weiss, dass Einige, indem sie bewirken wollen, dass ihre Sclaven niemals zur Freiheit gelangen sollen, so zu schreiben pflegen: Stichus soll frei sein, wenn er sterben wird. Aber auch Julianus sagt, dass eine Freiheit, welche auf die letzte Lebenszeit verschoben werde, von keiner Gültigkeit sei, da man es so ansieht, als ob der Testator mehr um die Freiheit zu verhindern, als um sie zu ertheilen, so geschrieben habe. Und darum sei auch, wenn so geschrieben sei: Stichus soll frei sein, wenn er nicht auf das Capitolium gestiegen sein wird, dies von keiner Gültigkeit, wenn sich ergiebt, dass der Testator gewollt habe, dass die Freiheit auf die letzte Lebenszeit verschoben werde, auch habe die Mucianische Sicherheitsstellung66S. l. 7. pr. de cond. et dem. 35. l. nicht Statt. 1Und wenn in einem Testamente so geschrieben ist: Stichus soll frei sein, wenn er nach Capua gegangen sein wird, so sei er nicht anders frei, als wenn er nach Capua gegangen sei. 2Ferner hat Octavenus gesagt, wenn Jemand in einem Testament, nachdem einem Sclaven unter irgend einer Bedingung die Freiheit ertheilt war, so geschrieben hätte: ich will, dass er nicht vor der Bedingung vom Erben freigemacht werde, so gelte dieser Zusatz nichts.

Dig. 49,14,35Pom­po­nius li­bro un­de­ci­mo epis­tu­la­rum. Apud Iu­lia­num scrip­tum est: si pri­va­tus ad se per­ti­ne­re he­redi­ta­tem Lu­cii Ti­tii di­cat, al­te­ro ean­dem he­redi­ta­tem fis­co vin­di­can­te: quae­ri­tur, utrum ius fis­ci an­te ex­cu­tien­dum sit et sus­ti­nen­dae ac­tio­nes ce­te­ro­rum, an ni­hi­lo mi­nus in­hi­ben­dae pe­ti­tio­nes cre­di­to­rum sin­gu­lo­rum, ne pu­bli­cae cau­sae prae­iu­di­ce­tur. id­que se­na­tus con­sul­tis ex­pres­sum est.

Übersetzung nicht erfasst.

Ex libro XII

Dig. 35,1,112Idem li­bro duo­de­ci­mo epis­tu­la­rum. Ta­les con­di­cio­nes ‘si mo­nu­men­tum’ pu­ta ‘fe­ce­rint’ plu­ri­bus pro­pos­i­tae non pos­sunt ni­si in om­ni­bus si­mul per­so­nis ex­sis­te­re. 1Item: ‘si Sym­pho­ro et Ia­nua­rio cen­tum Ti­tius prae­sti­te­rit, fun­dum ei le­go’. Sym­pho­ro mor­tuo an le­ga­tum per­is­set? sed hoc quo­que sic pu­to in­ter­pre­tan­dum ut si, dum quis­que eo­rum vi­vet, prae­sti­tis­set. sed be­ni­gna in­ter­pre­ta­tio­ne di­cen­dum, si non post mo­ram Ti­tii Sym­pho­rus de­ces­sit, de­be­re par­tem di­mi­diam Ia­nua­rio dan­tem par­tem fun­di di­mi­diam le­ga­ta­rium es­se con­se­cu­tu­rum. 2De il­lo quo­que quae­ri­tur: fun­dus qui­bus­dam le­ga­tus est, si pe­cu­niam cer­tam in fu­nus im­pen­sam­que per­fe­ren­di cor­po­ris in aliam re­gio­nem de­dis­sent. nam ni­si uter­que de­de­rit, ne­utri est le­ga­tum, quon­iam con­di­cio ni­si per utrum­que ex­ple­ri non pot­est. sed haec hu­ma­nius in­ter­pre­ta­ri so­le­mus, ut, cum duo­bus fun­dus le­ga­tus sit, si de­cem de­dis­sent, et al­te­ri dan­do par­tem le­ga­tum quo­que de­bea­tur. 3Pris­cus re­spon­dit sta­tu­li­be­rum non uti­que ibi ubi pa­ter fa­mi­lias de­ces­sit aut ubi ip­se re­lic­tus sit aut ubi ve­lit, ra­tio­nes red­de­re de­be­re, sed in­ter­im pro­fi­cis­ci ad eum, cui red­de­re de­beat, uti­que si is rei pu­bli­cae cau­sa ab­erit: ve­ris­si­mum est au­tem, ut alias aliud ex per­so­na lo­co­que sit aes­ti­man­dum.

Übersetzung nicht erfasst.

Dig. 38,4,12Pom­po­nius li­bro duo­de­ci­mo epis­tu­la­rum. Si ex duo­bus pa­tro­nis al­ter eo­rum fi­lio suo li­ber­tum ad­sig­na­ve­rit, non ob­stat, quo mi­nus al­ter pa­tro­nus ius so­li­dum suum ha­be­ret.

Übersetzung nicht erfasst.

Ex libro XVI

Dig. 50,16,246Idem li­bro sex­to de­ci­mo epis­tu­la­rum. Apud La­beo­nem pi­tha­non ita scrip­tum est: ex­hi­bet, qui prae­stat eius de quo agi­tur prae­sen­tiam. nam et­iam qui sis­tit, prae­stat eius de quo agi­tur prae­sen­tiam, nec ta­men eum ex­hi­bet: et qui mu­tum aut fu­rio­sum aut in­fan­tem ex­hi­bet, non pot­est vi­de­ri eius prae­sta­re prae­sen­tiam: ne­mo enim ex eo ge­ne­re prae­sens sa­tis ap­te ap­pel­la­ri pot­est. 1Re­sti­tuit non tan­tum, qui so­lum cor­pus, sed et­iam qui om­nem rem con­di­cio­nem­que red­di­ta cau­sa prae­stet: et to­ta re­sti­tu­tio iu­ris est in­ter­pre­ta­tio.

Übersetzung nicht erfasst.

Ex libro XVII

Dig. 21,1,64Pom­po­nius li­bro sep­ti­mo de­ci­mo epis­tu­la­rum. La­beo scri­bit, si uno pre­tio plu­res ser­vos emis­ti et de uno age­re ve­lis, in­ter­aes­ti­ma­tio­nem ser­vo­rum pro­in­de fie­ri de­be­re, at­que ut fie­ret in aes­ti­ma­tio­nem bo­ni­ta­tis agri, cum ob evic­tam par­tem fun­di aga­tur. 1Idem ait, si uno pre­tio plu­res ser­vos ven­di­dis­ti sa­nos­que es­se pro­mi­sis­ti et pars dum­ta­xat eo­rum mi­nus sa­na sit, de om­ni­bus ‘ad­ver­sus dic­tum pro­mis­sum’ rec­te agi. 2Ibi­dem ait er­ra­re et fu­ge­re iu­men­tum pos­se, nec ta­men er­ro­nem aut fu­gi­ti­vum es­se agi pos­se.

Pompon. lib. XVII. Epistol. Labeo schreibt, wenn du für einen einzigen Preis mehrere Sclaven gekauft hast und wegen eines einzigen etwa klagen willst, so müsse bei der Werthschätzung der Sclaven ebenso verfahren werden, als bei der Werthschätzung der Güte eines Ackers verfahren würde, wenn wegen eines entwährten Theiles des Grundstücks geklagt wird77S. L. 53. pr. im folg. Titel dieses Buches.. 1Derselbe sagt, wenn du mehrere Sclaven für einen einzigen Preis verkauft und versprochen hast, dass sie gesund seien, und nur ein Theil derselben weniger gesund sein sollte, so werde [von dem Käufer] in Betreff aller richtig geklagt, dass sie dem Gesagten [und] Versprochenen zuwider [beschaffen seien]. 2Ebendaselbst sagt er, dass ein Lastthier herumschweifen und fliehen könne und man doch nicht klagen könne, dass es herumschweifendes oder flüchtiges [Thier] sei.

Ex libro XVIII

Dig. 12,2,42Idem li­bro oc­ta­vo de­ci­mo epis­tu­la­rum. Cre­di­to­re, qui de mu­tua pe­cu­nia con­tra pu­pil­lum con­ten­de­bat, ius­iu­ran­dum de­fe­ren­te pu­pil­lus iu­ra­vit se da­re non opor­te­re: ean­dem pe­cu­niam a fi­de­ius­so­re eius pe­tit: an ex­clu­den­dus sit ex­cep­tio­ne iu­ris­iu­ran­di? quid ti­bi pla­cet, re­scri­be mi­hi. eam rem aper­tius ex­pli­cat Iu­lia­nus. nam si con­tro­ver­sia in­ter cre­di­to­rem et pu­pil­lum fue­rit, an om­ni­no pe­cu­niam mu­tuam ac­ce­pis­set, et con­ve­nit, ut ab om­ni con­di­cio­ne dis­ce­de­re­tur, si pu­pil­lus iu­ras­set, is­que iu­ra­ve­rit se da­re non opor­te­re, na­tu­ra­lis ob­li­ga­tio hac pac­tio­ne tol­le­tur et so­lu­ta pe­cu­nia re­pe­ti pot­erit. sin ve­ro cre­di­tor qui­dem se mu­tuam de­dis­se con­ten­de­bat, pu­pil­lus au­tem hoc so­lo de­fen­de­ba­tur, quod tu­tor eius non in­ter­ve­nis­set et hoc ta­le ius­iu­ran­dum in­ter­po­si­tum est, hoc ca­su fi­de­ius­so­rem prae­tor non tue­bi­tur. si au­tem li­qui­do pro­ba­ri non pot­est, quid ac­tum sit, et in ob­scu­ro erit (ut ple­rum­que fit), de fac­to an de iu­re in­ter cre­di­to­rem et pu­pil­lum con­tro­ver­sia fue­rit de­fe­ren­te cre­di­to­re pu­pil­lum iu­ras­se, in­tel­le­ge­re de­be­mus id ac­tum in­ter eos, ut, si iu­ras­set se da­re non opor­te­re, ab om­ni con­di­cio­ne dis­ce­de­re­tur: at­que ita et so­lu­tam pe­cu­niam re­pe­ti pos­se et fi­de­ius­so­ri­bus ex­cep­tio­nem da­ri de­be­re ex­is­ti­ma­vi­mus. 1Si fi­de­ius­sor iu­ra­ve­rit se da­re non opor­te­re, ex­cep­tio­ne iu­ris­iu­ran­di reus pro­mit­ten­di tu­tus est: at­quin si, qua­si om­ni­no idem non fi­de­ius­sis­set, iu­ra­vit, non de­bet hoc ius­iu­ran­dum reo pro­mit­ten­di prod­es­se. 2Sed et si ac­to­re de­fe­ren­te de­fen­sor ab­sen­tis vel prae­sen­tis iu­ra­vit eum quem de­fen­dit da­re non opor­te­re, ex­cep­tio iu­ris­iu­ran­di ei cu­ius no­mi­ne iu­ran­dum fue­rit da­ri de­be­bit. ea­dem ra­tio est et si fi­de­ius­so­ris de­fen­sor iu­ra­ve­rit: reo enim de­tur ex­cep­tio: 3Item si reus iu­ra­vit, fi­de­ius­sor tu­tus sit, quia res iu­di­ca­ta se­cun­dum al­ter­utrum eo­rum utri­que pro­fi­ce­ret.

Idem lib. XVIII. Epistol. Da der Gläubiger, welcher wegen eines Gelddarlehns gegen einen Mündel stritt, den Eid antrug, hat der Mündel geschworen, dass er nicht geben müsse; dasselbe Geld fordert [der Gläubiger] vom Bürgen desselben; ist er wohl durch die Einrede des Eides auszuschliessen? Antworte mir, was du annimmst. Diese Sache erklärt Julianus deutlicher; denn wenn ein Streit zwischen dem Gläubiger und dem Mündel gewesen sein sollte, ob er überhaupt ein Gelddarlehn erhalten hätte, und man übereingekommen sein sollte, dass man von dem ganzen Verhältniss zurücktreten würde, wenn der Mündel geschworen hätte, und der geschworen haben sollte, dass er nicht geben müsse, so wird die natürliche Verbindlichkeit durch diesen Vertrag aufgehoben werden und das gezahlte Geld zurückgefordert werden können; wenn aber der Gläubiger zwar behauptete, dass er ein Darlehn gegeben habe, der Mündel aber dadurch allein vertheidigt wurde, dass sein Vormund nicht dazu getreten wäre, und man einen Eid dieses Inhalts hat eintreten lassen, so wird in diesem Falle der Prätor den Bürgen nicht schützen. Wenn es aber nicht klar bewiesen werden kann, was man beabsichtigt habe, und es im Dunkeln sein wird, wie es gewöhnlich geschieht, ob über eine Thatsache oder ein Recht zwischen dem Gläubiger und Mündel Streit gewesen sei, so müssen wir [dies,] dass auf das Antragen des Gläubigers der Mündel geschworen habe, so ansehen, als ob das von ihnen beabsichtigt worden sei, dass, wenn er geschworen hätte, dass er nicht geben misse, von dem ganzen Verhältniss zurückgetreten würde; und dann werden wir meinen, dass sowohl das gezahlte Geld zurückgefordert werden könne, als auch den Bürgen eine Einrede gegeben werden müsse. 1Wenn ein Bürge geschworen haben sollte, dass er nicht geben müsse, so wird der eines Versprechens Theilhaftige durch die Einrede des Eides sicher sein. Aber wenn er geschworen hat, als hätte er überhaupt für eben dasselbe sich nicht verbürgt, so darf dieser Eid dem eines Versprechens Theilhaftigen nicht nützen. 2Ad Dig. 12,2,42,2Windscheid: Lehrbuch des Pandektenrechts, 7. Aufl. 1891, Bd. II, § 295, Note 8.Aber auch wenn auf den Antrag des Klägers der Vertheidiger eines Abwesenden oder Gegenwärtigen geschworen hat, dass der, welchen er vertheidigt, nicht geben müsse, so wird die Einrede des Eides demjenigen, in dessen Namen geschworen worden ist, gegeben werden müssen. Dasselbe Verhältniss findet Statt, auch wenn der Vertheidiger eines Bürgen geschworen haben sollte; dem Schuldner nämlich werde die Einrede gegeben. 3Ingleichen mag, wenn der Schuldner geschworen hat, der Bürge sicher sein, weil auch das zu Gunsten Eines von Beiden ausgefallene Erkenntniss Beiden nützen würde.

Ex libro XX

Dig. 24,3,67Pom­po­nius li­bro vi­ce­si­mo epis­tu­la­rum. In par­tem do­tis red­den­dae erit id, quod mu­lie­ri ex pe­ri­cu­lo ser­vi re­sti­tui de­be­bit: et id­eo et do­lum et cul­pam in eo pe­cu­lio vel ad­quiren­do vel con­ser­van­do ma­ri­tus prae­sta­re de­bet et fruc­tus ex eo per­cep­ti quo­mo­do cu­ius­li­bet rei do­ta­lis ad ma­ri­tum per­ti­ne­bunt.

Pompon. lib. XX. Epist. Ein Theil des zurückzugebenden Heirathsguts wird das sein, was der Frau aus dem Sondergut eines Sclaven wird ausgeantwortet werden müssen; und darum muss der Ehemann sowohl für böse Absicht, als auch für Verschulden beim Erwerben und Erhalten eines solchen Sonderguts stehen, und die aus demselben gezogenen Früchte werden auf eben die Weise, wie die einer jeden zum Heirathsgut gehörigen Sache, dem Ehemanne gehören.

Dig. 26,7,61Idem li­bro vi­ce­si­mo epis­tu­la­rum. Apud Aris­to­nem ita scrip­tum est: quod cul­pa tu­to­ris pu­pil­lus ex he­redi­ta­te de­siit pos­si­de­re, eius aes­ti­ma­tio in pe­ti­tio­ne he­redi­ta­tis si­ne ul­la du­bi­ta­tio­ne fie­ri de­be­bit ita, si pu­pil­lo de he­redi­ta­te cau­tum sit: cau­tum au­tem es­se vi­de­tur et­iam si tu­tor erit ido­neus, a quo ser­va­ri pos­sit id, quod pu­pil­lus ex li­tis aes­ti­ma­tio­ne sub­ie­rit. sed si tu­tor sol­ven­do non est, vi­den­dum erit, utrum ca­la­mi­tas pu­pil­li an de­tri­men­tum pe­ti­to­ris es­se de­beat per­in­de­que ha­be­ri de­bet, ac si res for­tui­to ca­su in­ter­is­set, si­mi­li­ter at­que ip­se pu­pil­lus ex­pers cul­pae quid ex he­redi­ta­te de­mi­nuis­set cor­ru­pis­set per­di­dis­set. de pos­ses­so­re quo­que fu­rio­so quae­ri pot­est, si quid ne in re­rum na­tu­ra es­set, per fu­ro­rem eius ac­ci­dis­set. tu quid pu­tas? Pom­po­nius: pu­to eum ve­re di­ce­re. sed qua­re cunc­ta­tus es, si sol­ven­do non sit tu­tor, cu­ius dam­num es­se de­beat? cum alio­quin ele­gan­tius di­ce­re pot­erit ac­tio­nes dum­ta­xat, quas ha­be­ret cum tu­to­re pu­pil­lus, ven­di­to­ri he­redi­ta­tis prae­stan­das es­se, sic­uti he­res vel bo­no­rum pos­ses­sor si ni­hil cul­pa eius fac­tum sit (vel­uti si fun­do he­redi­ta­rio vi de­iec­tus sit aut ser­vus he­redi­ta­rius vul­ne­ra­tus ab ali­quo sit si­ne cul­pa pos­ses­so­ris), ni­hil plus quam ac­tio­nes, quas eo no­mi­ne ha­bet, prae­sta­re de­beat. idem di­cen­dum est et si per cu­ra­to­rem fu­rio­si cul­pa vel do­lo quid amis­sum fue­rit, quem­ad­mo­dum si quid sti­pu­la­tus tu­tor vel cu­ra­tor fuis­set aut ven­di­dis­set rem he­redi­ta­riam. im­pu­ne au­tem pu­to ad­mit­ten­dum, quod per fu­ro­rem ali­cu­ius ac­ci­dit, quo mo­do si ca­su ali­quo si­ne fac­to per­so­nae id ac­ci­dis­set.

Idem lib. XX. Epist. Bei dem Aristo steht Folgendes geschrieben: Hat der Mündel durch die Schuld des Vormundes aufgehört, Erbschaftssachen zu besitzen88Z. B. in Folge eines Verkaufes u. s. w., so kann der Werth davon bei der Erbschaftsklage99D. i. wenn der wahre Erbe die hereditatis petitio gegen den Mündel anstellt. ohne alles Bedenken angeschlagen werden, jedoch so, wenn dem Mündel wegen der Erbschaft Sicherheit geleistet wurde. Aber dies nimmt man auch dann als geschehen an, wenn der Vormund in der Lage sein wird, dass man von ihm das, was der Mündel im Falle seiner Verurtheilung zu zahlen hat, erhalten kann. Ist aber der Vormund zahlungsunfähig, dann ist zu untersuchen, ob der Schade1010Weil Erbschaftssachen veräussert wurden, deren Werth aber vom Vormunde nicht ersetzt werden kann (Cujac. Opera posth. I. p. 599). den Mündel, oder der Verlust den Kläger treffen müsse? Hier muss1111Haloander weicht hier ohne Grund von der gewöhnlichen Lesart debet ab, und zieht debeat vor. man die Sache ebenso betrachten, als ob ein Zufall den Untergang herbeigeführt hätte, ähnlich, als wenn der Mündel selbst ohne sein Verschulden Etwas an der Erbschaft vermindert, verdorben, vernichtet hätte. Auch über einen Wahnsinnigen kann die Frage entstehen, wenn dieser als Besitzer im Wahnsinne Gegenstände vertilgte. Was ist nun deine Meinung? Pomponius: Nach meiner Meinung sprach Jener [beim Aristo] die Wahrheit. Warum aber trugst du ein Bedenken, [zu bestimmen,] wen der Schade treffen müsse, wenn der Vormund nicht zahlen kann? Da man auch sonst eleganter Weise sagen kann1212Die Florentine liest poterit, Haloander und Beck possit., nur die Klagen, welche der Mündel gegen seinen Vormund hat, seien dem, welcher die Erbschaftsklage1313Die Lesart petitori hereditatis ist hier unstreitig der: venditori vorzuziehen. anstellt, zu gewähren; sowie der Erbe nach bürgerlichem oder prätorischem Rechte, wenn er etwa aus einem erbschaftlichen Grundstücke mit Gewalt vertrieben, oder ein Erbschaftssclav von Jemandem, ohne die Schuld des Besitzers, verwundet wurde, nichts weiter zu leisten hat, als [die Abtretung] der Klagen, welche ihm in dieser Beziehung zustehen. Eben dies gilt auch von einem Wahnsinnigen, wenn durch das Verschulden, oder die Arglist seines Curators Etwas verloren ging, auf dieselbe Weise, wie wenn der Vormund oder Curator sich Etwas [von dem Mündel] versprechen liess, oder Erbschaftssachen verkaufte. Denn nach meiner Meinung ist eine Strafe, wenn Jemand Etwas im Wahnsinne that, ebensowenig anwendbar, als wenn dies durch Zufall, ohne das Zuthun einer Person, eingetreten wäre.