Quaestionum libri
Ex libro VII
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Dig. 26,7,43Paulus libro septimo quaestionum. Cum post mortem pupilli desinit esse nomen idoneum, tutor periculo eximitur. 1Qui, cum esset fratris sui filiae curator, quadringenta dotis nomine marito eius se daturum promisit: quaero, an succurrendum sit ei, cum postea aere alieno emergente supra vires patrimonii eius dos promissa sit, quoniam in instrumento ita scriptum sit ‘ille patruus et curator stipulanti spopondit’. movet quaestionem, quod non ut de suo dotem daret, sed cum crederet rationem pupillarem sufficere, promisit. praeterea et illud hic potest tractari, ut, si sciens curator non sufficere promiserit, vel donasse videatur vel, quoniam dolo fecit, non illi succurratur. respondi: curator cum officium suum egressus sponte se obligaverit, non puto ei a praetore subveniri debere, non magis quam si creditori puellae pecuniam se daturum spopondisset: sed is de quo tractamus si non donandi animo, sed negotii gerendi causa dotem promisit, habet mulierem obligatam et poterit dici etiam manente matrimonio eam teneri (quia habet dotem sic ut in collatione bonorum dicitur) vel certe post divortium (sive exacta sit dos sive maneat nomen), quia potest efficere, ut ei accepto feratur. quod si mulier suum curatorem adimplere id, quod supra vires patrimonii eius in dotem dare promisit, non queat, curatorem quidem in hoc, quod superfluum est, per exceptionem relevari: mulier vero cautionem in maritum exponere debet, quod, si quandoque locupletior constante matrimonio facta fuerit, dotis reliquum marito servat.
Paul. lib. VII. Quaest. Wenn nach dem Tode des Mündels der Schuldner zahlungsunfähig wird, so ist der Vormund ausser Verantwortung. 1Jemand versprach als Curator seiner Bruderstochter dem Manne derselben Vierhundert zur Mitgift zu geben. Nun frage ich, ob diesem Manne zu helfen sei, da er wegen der Schulden, die späterhin zum Vorschein kommen, über die Kräfte des Vermögens derselben (Bruderstochter) eine Mitgift versprach, [besonders,] weil in der Urkunde geschrieben steht: Jener Oheim und Curator gelobte dem, der stipulirte. Diese Frage verursachte der Umstand, dass er nicht von dem Seinigen diese Mitgift geben wollte, sondern in dem Glauben, das Vermögen11Rationes steht hier statt patrimonium. der Pflegbefohlenen würde hinreichend sein, das Versprechen machte. Ueberdies kann auch hier noch Folgendes erwogen werden, nämlich dass der Curator, wenn er bekannt mit dem unzureichenden Vermögen, das Versprechen that, entweder als Schenker oder als ein Mensch betrachtet wird, welchem aus dem Grunde verübten Truges nicht geholfen wird. Meine Antwort war: Wenn der Curator über seine Verpflichtung hinaus freiwillig22Die sich hier blos auf ein auctoritatem interponere beschränkt, aber kein Geloben im eigenen Namen erfordert. sich verbindlich machte, so darf ihm nach meiner Meinung der Prätor ebenso wenig zu Hülfe kommen33Gegen den Mann, der actione ex stipulata klagt, hat er keine exceptio., als wenn er dem Gläubiger des Mädchens Geld versprochen hätte. Es hat aber der [Curator], von welchem wir handeln, ein obligatorisches Verhältniss zwischen ihm und der Frau begründet44Es steht ihm nämlich gegen die Frau die actio negotiorum gestorum zu., wenn er nicht in der Absicht zu schenken, sondern um ein Geschäft abzuschliessen, die Mitgift versprach, und es wird sich behaupten lassen, dass auch während der Ehe die Frau ihm verpflichtet sei, weil sie die Mitgift besitzt, so wie dies auch bei der Einwerfung des Vermögens der Fall ist55Die Frau muss ihre dos, welche ihr Mann hat, conferiren, d. i. sie erhält um so viel weniger, als diese beträgt, aus der Erbmasse., sicherlich aber ist sie nach Trennung der Ehe [verpflichtet], mag nun die Mitgift abgefordert [worden] sein, oder die Schuldforderung stehen bleiben, weil sie bewirken kann, dass die Schuld ihm (dem Vormunde von ihrem Manne) erlassen werde. Wenn nun die Frau ihren Vormund rücksichtlich seines die Kräfte des Mündelvermögens übersteigenden Versprechens nicht befriedigen66Adimpere steht für solvere. kann, so wird zwar der Curator rücksichtlich des Mehrbetrages durch eine Einrede77Nach Cujazius lautet diese Einrede: si non plus promisi negotia puellae bona fide gerens, quam facultates ejus ferant, quamque ipsa mihi reddere queat. befreit, die Frau aber muss ihrem Manne Sicherheit leisten, ihm, wenn sie während der Ehe reicher werden sollte, das noch Abgehende zu zahlen88Die Florentine liest hier servet. Diese Lesart vertauscht schon Cujazius gegen die bessere, auch von Beck aufgenommene: solvat..
Dig. 27,1,32Idem libro septimo quaestionum. Nesennius Apollinaris Iulio Paulo. Mater filium suum pupillum vel quivis alius extraneus extraneum aeque pupillum scripsit heredem et Titio legatum dedit eumque eidem pupillo tutorem adscripsit: Titius confirmatus excusavit se a tutela: quaero, an legatum amittat. et quid, si testamento quidem tutor non sit scriptus, legatum tamen acceperit datusque a praetore tutor excuset se, an aeque repellendus sit a legato? et an aliquid intersit, si a patre vel emancipato pupillo tutor datus sit vel puberi curator? respondi: qui non iure datus tutor vel curator a patre, confirmatus a praetore excusationis beneficio uti maluit, repellendus est a legato: idque et Scaevolae nostro placuit: nam praetor, qui eum confirmat tutorem, defuncti sequitur iudicium. idem in matris testamento dicendum est. similis est matri quivis extraneus, qui pupillum heredem instituit eique et in tutore dando prospicere voluit, quales sunt alumni nostri. recte ergo placuit eum, qui recusat id quod testator relinquit ab eo quod petit quod idem dedit repelli debere. non semper tamen existimo eum, qui onus tutelae recusavit, repellendum a legato, sed ita demum, si legatum ei ideo adscriptum appareat, quod eidem tutelam filiorum iniunxit, non quod alioquin daturus esset etiam sine tutela. id apparere potuit, si posueris testamento legatum adscriptum, codicillis vero postea factis tutorem datum: in hoc enim legato potest dici non ideo ei relictum, quia et tutorem esse voluerit testator.
Idem lib. VII. Quaest. Nesennius Apollinaris an den Julius Paulus. Eine Mutter hat ihren Sohn, der unmündig ist, oder irgend ein anderer Fremder einen Fremden, der ebenfalls unmündig ist, zum Erben eingesetzt und dem Titius ein Legat gegeben und denselben zum Vormund für denselben Unmündigen ernannt. Titius ist bestätigt worden, hat sich [aber] gegen die Vormundschaft entschuldigt; ich frage, ob er das Legat verliere? Und wie, wenn er zwar im Testamente nicht zum Vormunde ernannt sein, jedoch ein Legat erhalten haben, und nachdem er vom Prätor bestellt worden ist, sich entschuldigen sollte, ob er dann wohl auf gleiche Weise von dem Legat zurückzuweisen sei; und ob es irgend einen Unterschied mache, wenn er von dem Vater entweder einem aus der väterlichen Gewalt entlassenen Unmündigen zum Vormunde, oder einem mündigen [Kinde] zum Curator ernannt sei? Ich habe das Gutachten ertheilt: der, welcher vom Vater nicht rechtmässig entweder zum Vormunde oder Curator ernannt worden ist und nachdem er vom Prätor bestätigt ist, sich lieber hat der Wohlthat der Entschuldigung bedienen wollen, ist von dem Legat zurückzuweisen, und das hat auch unser Scävola99S. L. ult. D. de confir. tut. 26. 3. angenommen; denn auch der Prätor, welcher ihn als Vormund bestätigt, befolgt den Willen des Verstorbenen. Dasselbe ist auch in Betreff des Testaments der Mutter zu sagen. Der Mutter steht jeder Fremde gleich, der den Unmündigen zum Erben einsetzt, und für ihn auch durch das Bestellen eines Vormundes hat sorgen wollen, wie das bei unseren Pflegekindern zu geschehen pflegt. Man hat also richtig angenommen, dass der, welcher die [Last], welche der Testator [ihm] hinterlassen hat, [zu übernehmen] sich weigert, von dem, was eben derselbe gegeben hat, wenn er es fordert, zurückgewiesen werden müsse. Ich glaube jedoch, dass der, welcher die Last der Vormundschaft [zu übernehmen] sich geweigert hat, nicht immer von dem Legat zurückzuweisen sei, sondern nur dann, wenn erhelle, dass ihm das Legat darum ertheilt worden sei, weil [der Testator] eben demselben die Vormundschaft über [seine] Söhne auferlegt hat, nicht wenn [der Testator] es sonst, auch ohne die Vormundschaft, gegeben haben würde. Dies hätte [z. B.] erhellen können, wenn du den Fall aufgestellt hättest, dass das Legat im Testamente ertheilt, in den nachher errichteten Codicillen aber er zum Vormunde ernannt worden sei; denn in Betreff dieses Legats kann man sagen, dass es ihm nicht darum hinterlassen sei, weil der Testator auch gewollt habe, dass er Vormund sei.
Dig. 27,1,34Idem libro septimo quaestionum. Ex his apparet non esse his similem eum, quem praetor tutorem dedit, cum posset uti inmunitate: hic enim nihil contra iudicium fecit testatoris. nam quem ille non dedit tutorem, eum voluisse tutelam administrare filii dicere non possumus.
Idem lib. VII. Quaest. Daraus erhelle, dass diesen ein solcher nicht gleich stehe, welchen der Prätor zum Vormunde bestellt hat, da er sich einer Befreiung bedienen konnte; denn ein solcher hat nichts gegen den Willen des Testators gethan; denn wir können nicht sagen, dass [der Testator] gewollt habe, dass der, welchen er nicht zum Vormunde ernannt hat, die Vormundschaft des Sohnes verwalten solle.
Dig. 29,1,30Paulus libro septimo quaestionum. nam in bona castrensia non esse dandam contra tabulas filii militis bonorum possessionem divus Pius Antoninus rescripsit.
Übersetzung nicht erfasst.
Dig. 29,1,37Paulus libro septimo quaestionum. Si duobus a milite liberto scriptis heredibus alter omiserit hereditatem, pro ea parte intestatus videbitur defunctus decessisse, quia miles et pro parte testari potest, et competit patrono ab intestato bonorum possessio, nisi si haec voluntas defuncti probata fuerit, ut omittente altero ab alterum vellet totam redire hereditatem.
Übersetzung nicht erfasst.
Dig. 31,5Idem libro septimo quaestionum. Sed duobus legatis relictis unum quidem repudiare, alterum vero amplecti posse respondetur. 1Sed si unum ex legatis onus habet, et hoc repellatur, non idem dicendum est: pone eum, cui decem et Stichus legatus est, rogatum servum manumittere: si Falcidia locum habet, ex decem utriusque legati quarta deducetur. igitur repudiato servo non evitabitur onus deductionis, sed legatarius ex pecunia duas quartas relinquet.
Übersetzung nicht erfasst.
Dig. 37,9,10Paulus libro septimo quaestionum. Postumus natus quocumque tempore, qui tamen testatoris morte conceptus iam erit, potest agnoscere bonorum possessionem: nam et ventrem praetor ex omnibus partibus edicti mittit in possessionem bonorum, non missurus scilicet, si ei nato daturus non esset bonorum possessionem.
Übersetzung nicht erfasst.
Dig. 37,11,12Paulus libro septimo quaestionum. Ut scriptus heres adgnoscere possit bonorum possessionem, exigendum puto, ut et demonstratus sit propria demonstratione et portio adscripta ei inveniri possit, licet sine parte institutus sit: nam qui sine parte heres institutus est, vacantem portionem vel alium assem occupat. quod si ita heres scriptus sit, ut interdum excludatur a testamento, eo quod non invenitur portio, ex qua institutus est, nec bonorum possessionem petere potest. id evenit, si quis ita heredem instituat: ‘Titius quanta ex parte priore testamento eum heredem scriptum habeo, heres esto’ vel ‘quanta ex parte codicillis scriptum eum habeo, heres esto’, sic scriptus non inveniatur. quod si ita scripsero: ‘Titius, si eum priore testamento ex semisse scriptum heredem habeo’ vel ‘si eum codicillis ex semisse heredem scripsero, ex semisse heres esto’, tunc accipiet bonorum possessionem quasi sub condicione heres scriptus.
Übersetzung nicht erfasst.
Dig. 50,16,92Idem libro septimo quaestionum. ‘Proximus’ est, quem nemo antecedit: ‘supremus’ est, quem nemo sequitur.
Übersetzung nicht erfasst.
Dig. 50,17,86Idem libro septimo quaestionum. Non solet deterior condicio fieri eorum, qui litem contestati sunt, quam si non essent, sed plerumque melior:
Übersetzung nicht erfasst.