Corpus iurisprudentiae Romanae

Repertorium zu den Quellen des römischen Rechts

Digesta Iustiniani Augusti

Recognovit Mommsen (1870) et retractavit Krüger (1928)
Deutsche Übersetzung von Otto/Schilling/Sintenis (1830–1833)
Pap.resp. XI
Responsorum lib.Papiniani Responsorum libri

Responsorum libri

cum Notis Pauli et Ulpiani

Ex libro XI

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Dig. 1,1De iustitia et iure (Von der Gerechtigkeit und dem Recht.)Dig. 1,2De origine iuris et omnium magistratuum et successione prudentium (Von dem Ursprung des Rechts und aller Staatsbeamten, so wie der Folge der Rechtsgelehrten.)Dig. 1,3De legibus senatusque consultis et longa consuetudine (Von den Gesetzen, den Senatsbeschlüssen und dem Gewohnheitsrechte.)Dig. 1,4De constitutionibus principum (Von den Constitutionen der Kaiser.)Dig. 1,5De statu hominum (Vom Zustand der Menschen.)Dig. 1,6De his qui sui vel alieni iuris sunt (Von denen, die eigenen Rechtens, und denen, die fremdem Rechte unterworfen sind.)Dig. 1,7De adoptionibus et emancipationibus et aliis modis quibus potestas solvitur (Von der Annahme an Kindes Statt, der Entlassung aus der [väterlichen] Gewalt, und andern Arten deren Aufhebung.)Dig. 1,8De divisione rerum et qualitate (Von der Eintheilung der Sachen und deren Beschaffenheit.)Dig. 1,9De senatoribus (Von den Senatoren.)Dig. 1,10De officio consulis (Von der Amtspflicht des Consuls.)Dig. 1,11De officio praefecti praetorio (Von der Amtspflicht des Präfectus Prätorio.)Dig. 1,12De officio praefecti urbi (Von der Amtspflicht des Stadtvorstehers.)Dig. 1,13De officio quaestoris (Von der Amtspflicht des Quästors.)Dig. 1,14De officio praetorum (Von der Amtspflicht der Prätoren.)Dig. 1,15De officio praefecti vigilum (Von der Amtspflicht des Wachtvorstehers.)Dig. 1,16De officio proconsulis et legati (Von der Amtspflicht des Proconsul und des Legaten.)Dig. 1,17De officio praefecti Augustalis (Von der Amtspflicht des Kaiserlichen Präfecten.)Dig. 1,18De officio praesidis (Von der Amtspflicht des Präsidenten.)Dig. 1,19De officio procuratoris Caesaris vel rationalis (Von der Amtspflicht des Procurators des Kaisers oder Rentbeamten.)Dig. 1,20De officio iuridici (Von der Amtspflicht des Gerichtsverwalters.)Dig. 1,21De officio eius, cui mandata est iurisdictio (Von der Amtspflicht dessen, der mit der Gerichtsbarkeit beauftragt worden ist.)Dig. 1,22De officio adsessorum (Von der Amtspflicht der [Gerichts-] Beisitzer.)
Dig. 2,1De iurisdictione (Von der Gerichtsbarkeit.)Dig. 2,2Quod quisque iuris in alterum statuerit, ut ipse eodem iure utatur (Welche Rechtsgrundsätze Jemand gegen einen Andern aufgebracht hat, die sollen gegen ihn selbst in Anwendung gebracht werden dürfen.)Dig. 2,3Si quis ius dicenti non obtemperaverit (Wenn jemand dem, welcher Recht spricht, nicht gehorcht haben sollte.)Dig. 2,4De in ius vocando (Von der Berufung ins Gericht.)Dig. 2,5Si quis in ius vocatus non ierit sive quis eum vocaverit, quem ex edicto non debuerit (Wenn Jemand vor Gericht berufen worden und nicht gegangen ist, oder die dahin berufen worden sind, welche man dem Edicte nach nicht hätte berufen sollen.)Dig. 2,6In ius vocati ut eant aut satis vel cautum dent (Dass vor Gericht Berufene dahin gehen, oder Bürgen oder anders Sicherheit stellen.)Dig. 2,7Ne quis eum qui in ius vocabitur vi eximat (Dass Niemand den, welcher vor Gericht berufen wird, mit Gewalt entreisse.)Dig. 2,8Qui satisdare cogantur vel iurato promittant vel suae promissioni committantur (Von denen, welche gezwungen werden, Sicherheit zu stellen, oder ein eidliches Versprechen leisten, oder auf ihr einfaches Versprechen entlassen werden.)Dig. 2,9Si ex noxali causa agatur, quemadmodum caveatur (Wie Sicherheit gestellt wird, wenn eine Noxalklage erhoben [oder: wegen Schädenansprüchen geklagt] wird.)Dig. 2,10De eo per quem factum erit quominus quis in iudicio sistat (Von dem, welcher daran Schuld ist, dass sich Jemand nicht vor Gericht stellt.)Dig. 2,11Si quis cautionibus in iudicio sistendi causa factis non obtemperaverit (Wenn Jemand dem geleisteten Versprechen, sich vor Gerichte zu stellen, nicht nachgekommen ist.)Dig. 2,12De feriis et dilationibus et diversis temporibus (Von den Gerichtsferien und Aufschubsgestattungen und der Berechnung verschiedener Zeiten.)Dig. 2,13De edendo (Vom Vorzeigen.)Dig. 2,14 (0,5 %)De pactis (Von Verträgen.)Dig. 2,15De transactionibus (Von Vergleichen.)
Dig. 40,1De manumissionibus (Von den Freilassungen.)Dig. 40,2De manumissis vindicta (Von den durch den Stab freigelassenen [Sclaven].)Dig. 40,3De manumissionibus quae servis ad universitatem pertinentibus imponuntur (Von den Freilassungen, welche Sclaven ertheilt werden, welche einer Gemeinheit angehören.)Dig. 40,4De manumissis testamento (Von den durch ein Testament freigelassenen [Sclaven.])Dig. 40,5De fideicommissariis libertatibus (Von den fideicommissarischen Freiheiten.)Dig. 40,6De ademptione libertatis (Von der Zurücknahme der Freiheit.)Dig. 40,7De statuliberis (Von den Bedingtfreien.)Dig. 40,8Qui sine manumissione ad libertatem perveniunt (Welche [Sclaven] ohne Freilassung zur Freiheit gelangen.)Dig. 40,9Qui et a quibus manumissi liberi non fiunt et ad legem Aeliam Sentiam (Welche Sclaven durch die Freilassung wegen ihrer selbst, und wegen ihres Freilassers nicht frei werden, und zum Aelisch-Sentischen Gesetz.)Dig. 40,10De iure aureorum anulorum (Von dem Recht der goldenen Ringe.)Dig. 40,11De natalibus restituendis (Von der Zurückversetzung in den Geburtsstand.)Dig. 40,12De liberali causa (Von dem Rechtsstreit über die Freiheit.)Dig. 40,13Quibus ad libertatem proclamare non licet (Welche nicht auf die Freiheit Anspruch machen dürfen.)Dig. 40,14Si ingenuus esse dicetur (Wenn behauptet werden wird, dass [ein Freigelassener] ein Freigeborner sei.)Dig. 40,15Ne de statu defunctorum post quinquennium quaeratur (Dass der Rechtszustand Verstorbener nach fünf Jahren nicht untersucht werden soll.)Dig. 40,16De collusione detegenda (Von der Entdeckung eines heimlichen Einverständnisses.)
Dig. 43,1De interdictis sive extraordinariis actionibus, quae pro his competunt (Von den Interdicten und ausserordentlichen Klagen, die an deren Statt zuständig sind.)Dig. 43,2Quorum bonorum (Welchen Nachlass.)Dig. 43,3Quod legatorum (Was von Vermächtnissen.)Dig. 43,4Ne vis fiat ei, qui in possessionem missus erit (Dass Dem keine Gewalt geschehe, der in den Besitz gesetzt sein wird.)Dig. 43,5De tabulis exhibendis (Von der Auslieferung der Testamente.)Dig. 43,6Ne quid in loco sacro fiat (Dass an einem heiligen Orte Etwas nicht geschehe.)Dig. 43,7De locis et itineribus publicis (Von öffentlichen Plätzen und Wegen.)Dig. 43,8Ne quid in loco publico vel itinere fiat (Dass an einem öffentlichen Platze oder Wege Etwas nicht geschehe.)Dig. 43,9De loco publico fruendo (Von dem Genuss eines öffentlichen Platzes.)Dig. 43,10De via publica et si quid in ea factum esse dicatur (Von öffentlichen Strassen und wenn etwas in demselben errichtet werden sein soll.)Dig. 43,11De via publica et itinere publico reficiendo (Von der Ausbesserung öffentlicher Strassen und Wege.)Dig. 43,12De fluminibus. ne quid in flumine publico ripave eius fiat, quo peius navigetur (Von den Flüssen, dass Etwas in einem öffentlichen Flusse oder an dessen Ufer nicht geschehe, wodurch die Schifffahrt beeinträchtigt wird.)Dig. 43,13Ne quid in flumine publico fiat, quo aliter aqua fluat, atque uti priore aestate fluxit (Dass in einem öffentlichen Fluss Etwas nicht geschehe, wodurch der Wasserfluss gegen den im vorhergehenden Sommer geändert wird.)Dig. 43,14Ut in flumine publico navigare liceat (Dass die Schifffahrt an einem öffentlichen Flusse gestattet sei.)Dig. 43,15De ripa munienda (Von der Befestigung des Ufers.)Dig. 43,16De vi et de vi armata (Von der Gewalt und der Gewalt mit Waffen.)Dig. 43,17Uti possidetis (Wie ihr besitzet.)Dig. 43,18De superficiebus (Von Erbpachtungen.)Dig. 43,19De itinere actuque privato (Von Privatwegen.)Dig. 43,20De aqua cottidiana et aestiva (Vom täglichen Wasser und dem Sommerwasser.)Dig. 43,21De rivis (Von den Kanälen.)Dig. 43,22De fonte (Von den Quellen.)Dig. 43,23De cloacis (Von den Kloaken.)Dig. 43,24Quod vi aut clam (Was gewaltsam oder heimlich.)Dig. 43,25De remissionibus (Von den Remissionen.)Dig. 43,26De precario (Vom bittweisen [Besitzverhältniss].)Dig. 43,27De arboribus caedendis (Vom Baumfällen.)Dig. 43,28De glande legenda (Vom Auflesen der Eicheln.)Dig. 43,29De homine libero exhibendo (Von der Auslieferung freier Menschen.)Dig. 43,30De liberis exhibendis, item ducendis (Von der Auslieferung der Kinder und deren Abführung.)Dig. 43,31Utrubi (Vom (Interdicte) Wo immer.)Dig. 43,32De migrando (Vom Ausziehen lassen.)Dig. 43,33De Salviano interdicto (Vom Salvianischen Interdict.)
Dig. 2,14,41Idem li­bro un­de­ci­mo re­spon­so­rum. ‘In­tra il­lum diem de­bi­ti par­tem mi­hi si sol­ve­ris, ac­cep­tum ti­bi re­si­duum fe­ram et te li­be­ra­bo.’ li­cet ac­tio­nem non ha­bet, pac­ti ta­men ex­cep­tio­nem com­pe­te­re de­bi­to­ri con­sti­tit.

Idem lib. XI. Respons. Aus den Worten: wenn du mir zwischen dem und dem Tag einen Theil der Schuld bezahlt haben wirst, will ich den Rest für geleistet annehmen und dich von der Verbindlichkeit befreien, steht, wie bekannt, dem Schuldner, wenn er gleich kein Klagrecht hat, doch die Einrede des Vertrags zu.

Dig. 16,2,19Idem li­bro un­de­ci­mo re­spon­so­rum. De­bi­tor pe­cu­niam pu­bli­cam ser­vo pu­bli­co ci­tra vo­lun­ta­tem eo­rum sol­vit, qui­bus de­bi­tum rec­te sol­vi po­tuit: ob­li­ga­tio pris­ti­na ma­ne­bit, sed da­bi­tur ei com­pen­sa­tio pe­cu­lii fi­ni, quod ser­vus pu­bli­cus ha­be­bit.

Idem lib. XI. Resp. Ein Schuldner hat öffentliches Geld einem öffentlichen Sclaven ohne den Willen derjenigen, welchen die Schuld richtig hat gezahlt werden können, gezahlt; die frühere Verbindlichkeit wird bleiben, aber es wird ihm die Aufrechnung bis zur Grösse11Peculii fini. S. Brisson. s. v. finis. des Sonderguts, welches der öffentliche Sclav haben wird, gegeben werden.

Dig. 19,2,53Pa­pi­nia­nus li­bro un­de­ci­mo re­spon­so­rum. Qui fi­de­ius­sor ex­sti­tit apud man­ci­pem pro co­lo­no pu­bli­co­rum prae­dio­rum, quae man­ceps ei co­lo­no lo­ca­vit, rei pu­bli­cae non te­ne­tur: sed fruc­tus in ea­dem cau­sa pig­no­ris ma­nent.

Papin. lib. XI. Resp. Wer bei einem Staatspächter als Bürge für einen Pächter öffentlicher Grundstücke, welche der erstere an den letztern verpachtet hat, sich verpflichtet, der wird dem Staate nicht verbindlich; aber den Früchten verbleibt ihre Pfandeigenschaft.

Dig. 19,5,9Idem li­bro un­de­ci­mo re­spon­so­rum. Ob eam cau­sam ac­cep­to li­be­ra­tus, ut no­men Ti­tii de­bi­to­ris dele­ga­ret, si fi­dem con­trac­tus non im­pleat, in­cer­ti ac­tio­ne te­ne­bi­tur. ita­que iu­di­cis of­fi­cio non ve­tus ob­li­ga­tio re­stau­ra­bi­tur, sed pro­mis­sa prae­sta­bi­tur aut con­dem­na­tio se­que­tur.

Idem lib. IX. Resp. Wer durch Annahme an Zahlungsstatt deshalb von seiner Verbindlichkeit befreit worden ist, dass er dagegen eine Forderung an seinen Schuldner Titius abtreten solle, und das Versprechen des Contracts nicht erfüllt, wird durch die Klage wegen des Unbestimmten gehalten. Der Richter stellt daher von Amtswegen nicht die alte Verbindlichkeit wieder her, sondern er sorgt für die Erfüllung der versprochenen, oder es erfolgt Verurtheilung [in das Interesse].

Dig. 20,1,1Pa­pi­nia­nus li­bro un­de­ci­mo re­spon­so­rum. Con­ven­tio ge­ne­ra­lis in pig­no­re dan­do bo­no­rum vel post­ea quae­si­to­rum re­cep­ta est: in spe­ciem au­tem alie­nae rei col­la­ta con­ven­tio­ne, si non fuit ei qui pig­nus da­bat de­bi­ta, post­ea de­bi­to­ri do­mi­nio quae­si­to dif­fi­ci­lius cre­di­to­ri, qui non igno­ra­vit alie­num, uti­lis ac­tio da­bi­tur, sed fa­ci­lior erit pos­si­den­ti re­ten­tio. 1Ser­vo pig­no­ri da­to pe­cu­lium eius cre­di­tor ci­tra con­ven­tio­nem spe­cia­li­ter su­per eo con­cep­tam frus­tra dis­tra­hit, nec in­ter­est, quan­do ser­vus do­mi­no pe­cu­lium ad­quisie­rat. 2Cum prae­dium pig­no­ri da­re­tur, no­mi­na­tim, ut fruc­tus quo­que pig­no­ri es­sent, con­ve­nit. eos con­sump­tos bo­na fi­de emp­tor uti­li Ser­via­na re­sti­tue­re non co­ge­tur: pig­no­ris et­enim cau­sam nec usu­ca­pio­ne per­emi pla­cuit, quon­iam quaes­tio pig­no­ris ab in­ten­tio­ne do­mi­nii se­pa­ra­tur: quod in fruc­ti­bus dis­si­mi­le est, qui num­quam de­bi­to­ris fue­runt. 3Pac­to pla­cuit, ut ad diem usu­ris non so­lu­tis fruc­tus hy­po­the­ca­rum usu­ris com­pen­sa­ren­tur fi­ni le­gi­ti­mae usu­rae. quam­vis ex­or­dio mi­no­res in sti­pu­la­tum ve­ne­rint, non es­se ta­men ir­ri­tam con­ven­tio­nem pla­cuit, cum ad diem mi­no­re fae­no­re non so­lu­to le­gi­ti­mae ma­io­res usu­rae sti­pu­lan­ti rec­te pro­mit­ti po­tue­runt. 4Cum prae­dium uxor vi­ro do­nas­set id­que prae­dium vir pig­no­ri de­dis­set, post di­vor­tium mu­lier pos­ses­sio­nem prae­dii sui re­ci­pe­ra­vit et idem prae­dium ob de­bi­tum vi­ri pig­no­ri de­dit. in ea dum­ta­xat pe­cu­nia rec­te pig­nus a mu­lie­re con­trac­tum ap­pa­ruit, quam of­fer­re vi­ro de­buit me­lio­re prae­dio fac­to, sci­li­cet si ma­io­res sump­tus quam fruc­tus fuis­sent, quos vir ex prae­dio per­ce­pit: et­enim in ea quan­ti­ta­te pro­prium mu­lier neg­otium ges­sis­se, non alie­num sus­ce­pis­se vi­de­tur.

Papin. lib. XI. Resp. Ad Dig. 20,1,1 pr.Windscheid: Lehrbuch des Pandektenrechts, 7. Aufl. 1891, Bd. I, § 230, Note 8.Ein allgemeines Uebereinkommen in Betreff der Pfandbestellung auch an erst später erworbenen Vermögensstücken ist zulässig; wenn aber das Uebereinkommen eine dem Verpfänder nicht gehörige Sache im Besondern betrifft, und derselbe auch nicht einmal ein [persönliches] Recht daran hatte, so wird dem Gläubiger, der es wusste, dass es eine fremde sei, wenn nachher der Schuldner das Eigenthum derselben erworben hat, keine analoge Klage ertheilt; wohl aber hat er, wenn er sich im Besitz befindet, das Recht des Innebehaltens. 1Wenn ein Sclav zum Pfande bestellt worden ist, so kann der Gläubiger dessen Sondergut ohne ein besonderes darüber getroffenes Abkommen nicht verkaufen, und es kommt nichts darauf an, wann eher der Sclav dasselbe für seinen Herrn erworben hat. 2Ad Dig. 20,1,1,2Windscheid: Lehrbuch des Pandektenrechts, 7. Aufl. 1891, Bd. I, § 186, Noten 12, 13.Bei der Verpfändung eines Grundstücks ward ausdrücklich ausgemacht, dass auch die Früchte mitverpfändet sein sollten; hat der Käufer im guten Glauben dieselben verzehrt, so kann er zu deren Rückerstattung mit der analogen Servianischen Klage nicht gezwungen werden; denn die Pfandeigenschaft wird [zwar] selbst durch Ersitzung nicht zerstört, weil die Frage in Betreff des Pfandverhältnisses ganz von den Eigenthumsansprüchen verschieden ist; allein in Ansehung der Früchte ist dies darum anders, weil sie niemals dem [ersten] Schuldner gehört haben. 3In einem Vertrage ward festgesetzt, dass wenn die Zinsen bis zu einem bestimmten Tage nicht berichtigt wären, die Früchte eines verpfändeten Landgutes für denselben bis auf den Betrag des gesetzmässigen Zinsfusses gerechnet werden sollten. Wiewohl nun ursprünglich geringere Zinsen stipulirt worden waren, so wird dieses Uebereinkommen doch nicht als ungültig betrachtet, indem, wenn die geringeren Zinsen bis zu einem bestimmten Tage nicht berichtigt werden, dem Stipulirenden ohne Zweifel die gesetzmässigen höhern versprochen werden konnten. 4Ad Dig. 20,1,1,4ROHGE, Bd. 25 (1880), Nr. 85, S. 358: Darlehn zur Bezahlung einer für den Ehemann übernommenen Schuld.Windscheid: Lehrbuch des Pandektenrechts, 7. Aufl. 1891, Bd. II, § 485, Note 18.Eine Frau, die ihrem Mann ein Grundstück geschenkt, welches dieser wiederum verpfändet hatte, forderte nach geschehener Ehescheidung den Besitz ihres Grundstücks zurück, und verpfändete dasselbe wegen der Schuld ihres Mannes; hier wird die Pfandverbindlichkeit von Seiten der Frau nur bis auf diejenige Summe als gültig übernommen betrachtet, welche sie dem Mann wegen Verbesserung des Landgutes zu erstatten verpflichtet war, vorausgesetzt natürlich, dass sich die [auf jene verwendeten] Kosten höher belaufen, als die von dem Manne aus dem Grundstück gezogenen Nutzungen; denn es wird rücksichtlich dieser Summe angenommen, als habe die Frau ein eigenes Geschäft besorgt und nicht das eines Andern übernommen.

Dig. 20,4,3Idem li­bro un­de­ci­mo re­spon­so­rum. Cre­di­tor ac­cep­tis pig­no­ri­bus (quae se­cun­da con­ven­tio­ne se­cun­dus cre­di­tor ac­ce­pit) no­va­tio­ne post­ea fac­ta pi­g­no­ra prio­ri­bus ad­di­dit. su­pe­rio­ris tem­po­ris or­di­nem ma­ne­re pri­mo cre­di­to­ri pla­cuit tam­quam in suum lo­cum suc­ce­den­ti. 1Cum ex cau­sa man­da­ti prae­dium Ti­tio, cui neg­otium fue­rat ges­tum, de­be­re­tur, prius­quam ei pos­ses­sio tra­de­re­tur, id pig­no­ri de­dit: post tra­di­tam pos­ses­sio­nem idem prae­dium alii de­nuo pig­no­ri de­dit. prio­ris cau­sam es­se po­tio­rem ap­pa­ruit, si non cre­di­tor se­cun­dus pre­tium ei qui neg­otium ges­se­rat sol­vis­set: ve­rum in ea quan­ti­ta­te, quam sol­vis­set eius­que usu­ris po­tio­rem fo­re con­sta­ret, ni­si for­te prior ei pe­cu­niam of­fe­rat: quod si de­bi­tor ali­un­de pe­cu­niam sol­vis­set, prio­rem prae­fe­ren­dum. 2Post di­vi­sio­nem re­gio­ni­bus fac­tam in­ter fra­tres con­ve­nit, ut, si fra­ter agri por­tio­nem pro in­di­vi­so pig­no­ri da­tam a cre­di­to­re suo non li­be­ras­set, ex di­vi­sio­ne quae­si­tae par­tis par­tem di­mi­diam al­ter dis­tra­he­ret. pig­nus in­tel­le­gi con­trac­tum ex­is­ti­ma­vi, sed prio­rem se­cun­do non es­se po­tio­rem, quon­iam se­cun­dum pig­nus ad eam par­tem di­rec­tum vi­de­ba­tur, quam ul­tra par­tem suam fra­ter non con­sen­tien­te so­cio non po­tuit ob­li­ga­re.

Idem lib. XI. Resp. Ein Gläubiger, der bereits ein Pfandrecht erworben hatte, erhielt, nachdem einem zweiten Gläubiger [an denselben Gegenständen] ein Pfandrecht eingeräumt worden, [und er von Neuem Geld dargeliehen,] auch eine Erneuerung der Schuld getroffen worden war, zu seiner frühern Hypothek eine anderweite; hier hat man aber angenommen, dass der ältere Gläubiger die frühere Rangordnung [in Ansehung seiner ältern Forderung] behalte, wie wenn er gleichsam in seine Stelle wieder einträte. 1Titius, für den ein Geschäft geführt worden war, hatte auf den Grund eines dazu ertheilten Auftrags ein Recht auf ein Grundstück; er verpfändete es, noch bevor ihm dessen Besitz übergeben worden war, und nachdem dies geschehen, nochmals an einen Andern; hier erschien die Forderung des Erstern bevorzugt, es wäre denn der Fall, dass der zweite Gläubiger dem Geschäftsführer das Kaufgeld vorgeschossen hätte, dann wird er vorgehen, jedoch nur bis auf Höhe der gezahlten Summe sammt Zinsen, wenn nicht der erstere dann durch Abfindung an seine Stelle tritt; hat aber der Schuldner die Zahlung auf andere Weise bewirkt, so geht der erstere vor. 2Nachdem [ein Landgut] unter zwei Brüdern nach Antheilen getheilt worden war, wurde das Uebereinkommen getroffen, dass wenn der eine Bruder, der früher seinen Antheil am Gute ungetheilt verpfändet hatte, denselben nicht von dem Anspruch seines Gläubigers befreiet hätte, der andere die Hälfte des demselben bei der Theilung, ausgeworfenen Antheils solle verkaufen dürfen; hier ist meiner Ansicht nach ein Pfandcontract vorhanden, allein der erste Gläubiger hat vor dem zweiten keinen Vorzug, weil das zweite Pfand als auf den Theil bezogen erscheint, den der Bruder, als über seinen Antheil hinaus ohne Einwilligung des andern Bruders nicht verpfänden konnte.

Dig. 20,5,4Idem li­bro un­de­ci­mo re­spon­so­rum. Cum sol­ven­dae pe­cu­niae dies pac­to pro­fer­tur, con­ve­nis­se vi­de­tur, ne prius ven­den­di pig­no­ris po­tes­tas ex­er­cea­tur.

Idem lib. XI. Resp. Wenn der Zahlungstag durch einen Vertrag hinausgeschoben wird, so wird das Uebereinkommen als getroffen angenommen, dass die Befugniss zum Verkaufe des Pfandes nicht eher ausgeübt werden soll.

Dig. 20,6,1Pa­pi­nia­nus li­bro un­de­ci­mo re­spon­so­rum. De­bi­to­ris ab­sen­tis ami­cus neg­otia ges­sit et pi­g­no­ra ci­tra emp­tio­nem pe­cu­nia sua li­be­ra­vit: ius pris­ti­num do­mi­no re­sti­tu­tum vi­de­tur. igi­tur qui neg­otium ges­sit, uti­lem Ser­via­nam da­ri si­bi non rec­te de­si­de­ra­bit: si ta­men pos­si­deat, ex­cep­tio­ne do­li de­fen­di­tur. 1Cum ven­di­tor nu­me­ra­ta si­bi par­te pre­tii prae­dium quod ven­ie­rat pig­no­ri ac­ce­pis­set ac post­ea re­si­duum pre­tium emp­to­ri lit­te­ris ad eum mis­sis do­nas­set, eo­que de­func­to do­na­tio­nem qui­bus­dam mo­dis in­uti­lem es­se con­sta­bat. iu­re pig­no­ris fis­cum frus­tra pe­te­re prae­dium, qui suc­ces­se­rat in lo­cum ven­di­to­ris, ap­pa­ruit, cu­ius pig­no­ris so­lu­tum es­se pac­tum pri­ma vo­lun­ta­te do­na­tio­nis con­sta­bat, quon­iam in­uti­lem pe­cu­niae do­na­tio­nem lex fa­cit, cui non est lo­cus in pig­no­re li­be­ran­do. 2De­fen­sor ab­sen­tis cau­tio­nem iu­di­ca­tum sol­vi prae­sti­tit: in do­mi­num iu­di­cio post­ea trans­la­to fi­de­ius­so­res ob rem iu­di­ca­tam quos de­fen­sor de­dit non te­ne­bun­tur nec pi­g­no­ra quae de­de­runt.

Papinian. lib. XI. Resp. Der Freund eines abwesenden Schuldners führte dessen Geschäfte und löste Pfänder, ohne zum Verkauf zu schreiten, mit seinem Gelde wieder ein; hier wird das ursprüngliche Recht des Eigenthümers für wiederhergestellt betrachtet. Mithin kann der Geschäftsführer die Ertheilung der analogen Servianischen Klage nicht für sich verlangen; wenn er sich aber im Besitz befindet, so kann er sich mit der Einrede der Arglist schützen. 1Als ein Verkäufer, nachdem ein Theil des Kaufgeldes für ein verkauftes Grundstück an ihn abgetragen worden war, dasselbe selbst [für den Ueberrest] zum Unterpfande eingesetzt erhalten, und darauf dem Käufer mittelst an ihn erlassener Briefe den Ueberrest vom Preise geschenkt hatte, nach dessen Tode aber die Schenkung auf gewisse Weise als ungültig befunden ward, so forderte der Fiscus, der an des Verkäufers Stelle getreten war, das Grundstück vermöge seines Pfandrechts vergebens; denn man nahm an, dass der Vertrag über dieses Pfand durch den ersten Willen der Schenkung aufgehoben worden sei, weil ein Gesetz die Schenkung des Geldes ungültig macht, was aber auf die Befreiung des Pfandes keinen Bezug hat. 2Der Vertreter eines Abwesenden stellte Sicherheit für die Zahlung einer Summe, wozu eine Verurtheilung erfolgt war; wenn nachher diese Sache wider den Hauptinteressenten fortgesetzt worden ist, so haften die vom Vertreter desselben gestellten Bürgen ebensowenig wegen der Verurtheilung, als die von ihnen gegebenen Unterpfänder.

Dig. 21,2,68Idem li­bro un­de­ci­mo re­spon­so­rum. Cum ea con­di­cio­ne pig­nus dis­tra­hi­tur, ne quid evic­tio­ne se­cu­ta cre­di­tor prae­stet: quam­vis pre­tium emp­tor non sol­ve­rit, sed ven­di­to­ri ca­ve­rit, evic­tio­ne se­cu­ta nul­lam emp­tor ex­cep­tio­nem ha­be­bit, quo mi­nus pre­tium sol­vat. 1Cre­di­tor, qui pro pe­cu­nia no­men de­bi­to­ris per dele­ga­tio­nem se­qui ma­luit, evic­tis pig­no­ri­bus quae prior cre­di­tor ac­ce­pit nul­lam ac­tio­nem cum eo qui li­be­ra­tus est ha­be­bit.

Idem lib. XI. Resp. Ad Dig. 21,2,68 pr.Windscheid: Lehrbuch des Pandektenrechts, 7. Aufl. 1891, Bd. I, § 237, Note 22.Wenn ein Pfand unter der Bedingung verkauft wird, dass der Gläubiger nach erfolgter Entwährung nichts leisten solle, so wird der Käufer obwohl er den Preis nicht gezahlt, sondern dem Verkäufer [deshalb] Sicherheit gegeben hat, nach erfolgter Entwährung keine Einrede haben, damit er den Preis nicht zahle. 1Ein Gläubiger, welcher für [sein dargeliehenes] Geld lieber eine Schuldforderung des Schuldners durch Ueberweisung hat annehmen wollen, wird, wenn die Pfänder, welche der frühere Gläubiger empfangen hat, entwährt sind, keine Klage gegen denjenigen, welcher befreit worden ist22D. h. seinen frühern Schuldner, der ihn durch Abtretung einer Forderung befriedigt hat., haben.

Dig. 22,1,9Idem li­bro un­de­ci­mo re­spon­so­rum. Pe­cu­niae fae­ne­bris, in­tra diem cer­tum de­bi­to non so­lu­to, du­pli sti­pu­la­tum in al­te­ro tan­to su­pra mo­dum le­gi­ti­mae usu­rae re­spon­di non te­ne­re: qua­re pro mo­do cu­ius­cum­que tem­po­ris su­per­fluo de­trac­to sti­pu­la­tio vi­res ha­be­bit. 1Usu­ra­rum sti­pu­la­tio, quam­vis de­bi­tor non con­ve­nia­tur, com­mit­ti­tur. nec in­uti­lis le­gi­ti­mae usu­rae sti­pu­la­tio vi­de­tur sub ea con­di­cio­ne con­cep­ta ‘si mi­no­res ad diem so­lu­tae non fue­rint’: non enim poe­na, sed fae­nus ube­rius ius­ta ra­tio­ne sor­tis pro­mit­ti­tur. si ta­men post mor­tem cre­di­to­ris ne­mo fuit cui pe­cu­nia sol­ve­re­tur, eius tem­po­ris incul­pa­tam es­se mo­ram con­sti­tit: id­eo si ma­io­res usu­rae prio­ri­bus pe­tan­tur, ex­cep­tio do­li non in­uti­li­ter op­po­ne­tur.

Idem lib. XI. Resp. Ich habe zum Bescheid gegeben, dass die [auf den Fall], wenn die Schuld innerhalb eines bestimmten Termins nicht gezahlt sei, [eingegangene] Stipulation des Doppelten von verzinslich ausgeliehenem Geld, in Bezug auf das Doppelte, so weit es über das Maass der gesetzlichen Zinsen hinausgehe, nicht gelte; daher wird die Stipulation Kräfte haben, wenn das, was zu viel ist, nach dem Verhältniss einer jeden Zeit abgezogen worden ist. 1Die Stipulation von Zinsen verfällt, obwohl der Schuldner nicht belangt wird, auch scheint die Stipulation der gesetzlichen Zinsen nicht unnütz zu sein, wenn sie unter der Bedingung abgefasst ist: wenn die [versprochenen] geringeren [Zinsen] zu dem Termin nicht gezahlt sein werden; denn es wird keine Strafe, sondern [es werden] höhere Zinsen auf rechtmässige Weise von dem Hauptstamm versprochen. Wenn jedoch nach dem Tode des Glaubigers Niemand da gewesen ist, dem man das Geld zahlen konnte, so ist es bekannt, dass der Verzug während dieser Zeit untadelhaft sei; darum wird die Einrede der bösen Absicht nicht unwirksam entgegengesetzt werden, wenn höhere Zinsen, als die früheren, gefordert werden sollten.

Dig. 31,79Idem li­bro un­de­ci­mo re­spon­so­rum. Quae fi­dei­com­mis­sa mo­riens li­ber­tis vi­ri de­buit, eo­run­dem prae­dio­rum suis quo­que li­ber­tis fruc­tum re­li­quit: iu­ris igno­ra­tio­ne lap­si qui pe­te­re prae­dia ex ma­ri­ti tes­ta­men­to de­bue­runt, se­cun­dum fi­dei­com­mis­sum in­ter ce­te­ros lon­go tem­po­re per­ce­pe­runt. non id­eo per­emp­tam vi­de­ri pe­ti­tio­nem prio­ris fi­dei­com­mis­si con­sti­tit.

Übersetzung nicht erfasst.

Dig. 37,7,8Pa­pi­nia­nus li­bro un­de­ci­mo re­spon­so­rum. Pa­ter nu­ben­ti fi­liae quas­dam res prae­ter do­tem de­dit eam­que in fa­mi­lia re­ti­nuit ac fra­tri­bus sub con­di­cio­ne, si do­tem et ce­te­ra quae nu­ben­ti tra­di­dit con­tu­lis­set, co­he­redem ad­scrip­sit. cum fi­lia se bo­nis abs­ti­nuis­set, fra­tri­bus res non in do­tem da­tas vin­di­can­ti­bus ex­cep­tio­nem do­li pla­cuit ob­sta­re, quon­iam pa­ter fi­liam al­ter­utrum ha­be­re vo­luit.

Übersetzung nicht erfasst.

Dig. 42,8,19Idem li­bro un­de­ci­mo re­spon­so­rum. Pa­trem, qui non ex­spec­ta­ta mor­te sua fi­dei­com­mis­sum he­redi­ta­tis ma­ter­nae fi­lio so­lu­to po­tes­ta­te re­sti­tuit omis­sa ra­tio­ne Fal­ci­diae, ple­nam fi­dem ac de­bi­tam pie­ta­tem se­cu­tus ex­hi­bitio­nis, re­spon­di non cre­di­to­res frau­das­se.

Idem lib. XI. Respons. Da ein Vater, als er seinen Tod noch nicht erwartete, seinem der Gewalt entlassenen Sohne ein Fideicommiss aus der mütterlichen Erbschaft ohne Abzug des Falcidischen33Oder Pegasianischen. Viertheils erstattete, und so dem Vertrauen und der Liebespflicht der Ausantwortung vollständig entsprach, so habe ich begutachtet, derselbe habe gegen seine Gläubiger keinen Betrug begangen44Vgl. fr. 6. §. 1—5. h. t..

Dig. 44,2,29Idem li­bro un­de­ci­mo re­spon­so­rum. Iu­di­ca­tae qui­dem rei prae­scrip­tio co­he­redi, qui non li­ti­ga­vit, ob­sta­re non pot­est, nec in ser­vi­tu­tem vi­de­tur pe­ti post rem pro li­ber­ta­te iu­di­ca­tam non­dum ex cau­sa fi­dei­com­mis­si ma­nu­mis­sus: sed prae­to­ris opor­tet in ea re sen­ten­tiam ser­va­ri, quam pro par­te vic­ti prae­sta­ri non pot­est: nam et cum al­te­rum ex co­he­redi­bus in­of­fi­cio­si quaes­tio te­nuit aut et­iam duo­bus se­pa­ra­tim agen­ti­bus al­ter op­ti­nuit, li­ber­ta­tes com­pe­te­re pla­cuit, ita ta­men, ut of­fi­cio iu­di­cis in­dem­ni­ta­ti vic­to­ris fu­tu­ri­que ma­nu­mis­so­ris con­su­la­tur. 1Si de­bi­tor de do­mi­nio rei, quam pig­no­ri de­dit, non ad­mo­ni­to cre­di­to­re cau­sam ege­rit et con­tra­riam sen­ten­tiam ac­ce­pe­rit, cre­di­tor in lo­cum vic­ti suc­ces­sis­se non vi­de­bi­tur, cum pig­no­ris con­ven­tio sen­ten­tiam prae­ces­se­rit.

Idem lib. XI. Respons. Ad Dig. 44,2,29 pr.Windscheid: Lehrbuch des Pandektenrechts, 7. Aufl. 1891, Bd. III, § 584, Note 24.Dem Miterben, der nicht mitgeklagt hat, kann zwar die Einrede der rechtlich entschiedenen Sache nicht entgegenstehen, doch55Nec etc. es muss hierin ein Gegensatz liegen; dies beweist das vorhergehende quidem und das nachherige sed Practoris. Die Basil. haben ὅθεν, bei ihnen fühlte daher schon Gul. Ott. Reitz in not. crit., dass ὅμως besser zu lesen sei. (T. M. V. p. 84. n. 18) kann ein auf den Grund eines Fideicommisses noch nicht freigelassener Sclave, sobald für die Freiheit entschieden worden, nicht in die Sclaverei zurückgefodert werden, sondern es muss hier der Ausspruch des Prätors aufrechterhalten werden, was zum Antheile Dessen allein, der unterlegen, nicht geschehen kann. Denn so nahm man auch an, dass, wenn der eine von zwei Miterben durch die Lieblosigkeitsklage überwunden worden, oder auch von zweien getrennt Klagenden der eine obgesiegt hat, die Freiheitsertheilungen bestehend bleiben; jedoch ist hierbei hinzuzusetzen, dass es im Kreise der Amtspflicht des Richters liege, für die Schadloshaltung des Obsiegenden und künftigen Freilassers zu sorgen. 1Wenn der Schuldner über das Eigenthum einer von ihm verpfändeten Sache, ohne den Gläubiger davon zu benachrichtigen, eine Klage erhoben und ein widriges Erkenntniss erhalten hat, so ist nicht anzunehmen, dass der Gläubiger an die Stelle des Besiegten nachfolge, wenn das Pfandübereinkommen dem Erkenntniss vorangegangen ist.

Dig. 45,1,121Idem li­bro un­de­ci­mo re­spon­so­rum. Ex ea par­te cau­tio­nis ‘do­lum­que ma­lum huic rei pro­mis­sio­ni­que ab­es­se afu­tu­rum­que es­se sti­pu­la­tus est il­le, spopon­dit il­le’, in­cer­ti age­tur. 1Sti­pu­la­tio­nis uti­li­ter in­ter­po­nen­dae gra­tia mu­lier ab eo, in cu­ius ma­tri­mo­nium con­ve­nie­bat, sti­pu­la­ta fue­rat du­cen­ta, si con­cu­bi­nae tem­po­re ma­tri­mo­nii con­sue­tu­di­nem re­pe­tis­set. ni­hil cau­sae es­se re­spon­di, cur ex sti­pu­la­tu, quae ex bo­nis mo­ri­bus con­cep­ta fue­rat, mu­lier im­ple­ta con­di­cio­ne pe­cu­niam ad­se­qui non pos­sit. 2In in­su­lam de­por­ta­to reo pro­mit­ten­di sti­pu­la­tio ita con­cep­ta: ‘cum mo­rie­ris, da­ri?’ non ni­si mo­rien­te eo com­mit­ti­tur. 3Ex fac­to rei pro­mit­ten­di do­li sti­pu­la­tio he­redem eius te­net, sic­ut ex ce­te­ris aliis con­trac­ti­bus, vel­uti man­da­ti de­po­si­ti.

Idem lib. XI. Responsor. Aus diesem Theile einer Urkunde: Dieser hat sich stipulirt und jener hat angelobt: dass Arglist dieser Verhandlung und diesem Versprechen jetzt und künftig fern bleiben solle, wird wegen der rechtsgültig stattgehabten Stipulation die Condiction des Unbestimmten angestellt werden66Omnes obligationes actione incerti condicuntur, quae jura sunt λόγῳ θεωρικά, quae cogitatione sola percipiuntur; non sunt corpora certa, ut certi actione condici possunt. Et hoc vult tantum Papinianus in primo responso hujus legis, quod Glossa non intellexit. Cujac. Pap. Resp. lib. XI.. 1Eine Frau hatte sich von Demjenigen, mit dem sie die Ehe einging, zweihundert für den Fall stipulirt, dass er während der Ehe das Verhältniss mit der Concubine wiederanknüpfe; ich antwortete, dass kein Grund vorliege, warum die Frau, nachdem die Bedingung eingetreten, aus dieser aus sittlichen Rücksichten vollzogenen Stipulation nicht das Geld sollte verlangen können. 2Eine Stipulation, welche mit einem sich Verpflichtenden, nachher aber Deportirten so eingegangen worden ist: Gelobst du es zu geben, wenn du stirbst? tritt nur, wenn er wirklich gestorben ist, in Wirkung77Nemlich nur durch den natürlichen, nicht durch den bürgerlichen Tod.. 3Die Stipulation der Arglist macht aus einer Handlung des Verpflichteten auch seine Erben verhaftet, sowie aus allen übrigen Contracten, z. B. des Auftrags oder der Niederlegung.

Dig. 45,2,11Idem li­bro un­de­ci­mo re­spon­so­rum. Reos pro­mit­ten­di vi­ce mu­tua fi­de­ius­so­res non in­uti­li­ter ac­ci­pi con­ve­nit. reus ita­que sti­pu­lan­di ac­tio­nem suam di­vi­de­re si ve­lit (ne­que enim di­vi­de­re co­gen­dus est), pot­erit eun­dem ut prin­ci­pa­lem reum, item qui fi­de­ius­sor pro al­te­ro ex­sti­tit, in par­tes con­ve­ni­re, non se­cus ac si duos pro­mit­ten­di reos di­vi­sis ac­tio­ni­bus con­ve­ni­ret. 1Cum ta­bu­lis es­set com­pre­hen­sum ‘il­lum et il­lum cen­tum au­reos sti­pu­la­tos’ ne­que ad­iec­tum ‘ita ut duo rei sti­pu­lan­di es­sent’, vi­ri­lem par­tem sin­gu­li sti­pu­la­ti vi­de­ban­tur. 2Et e con­tra­rio cum ita cau­tum in­ve­ni­re­tur: ‘tot au­reos rec­te da­ri sti­pu­la­tus est Iu­lius Car­pus, spopon­di­mus ego An­to­ni­nus Achil­leus et Cor­ne­lius Dius’, par­tes vi­ri­les de­be­ri, quia non fue­rat ad­iec­tum sin­gu­los in so­li­dum spopon­dis­se, ita ut duo rei pro­mit­ten­di fie­rent.

Idem lib. XI. Respons. Man hat sich dahin entschieden, zwei Stipulationsverpflichtete rechtsgültig wechselseitig als Bürgen anzusehen. Will daher der Stipulationsberechtigte seine Klage theilen (wozu er jedoch nicht gezwungen werden kann), so kann er denselben als Hauptschuldner und zugleich als Bürgen für den andern auf Antheile belangen: mithin so, als wenn er zwei aus einem Versprechen Verpflichtete mit getheilten Klagen belangte88S. hierzu Glück Bd. 4. S. 526. n. 86.. 1Ad Dig. 45,2,11,1ROHGE, Bd. 24 (1879), Nr. 91, S. 354: Voraussetzung der Gleichheit der Antheile mehrerer Berechtigter. Legitimation zur Geltendmachung der Rechte Einzelner.Wenn in einer Urkunde enthalten wäre: dieser und jener habe sich hundert Goldstücke stipulirt, jedoch ohne den Zusatz, dass sie zwei Stipulationsberechtigte wären, so sind sie als solche anzusehen, die sich jeder einen Kopftheil stipulirt haben. 2Ad Dig. 45,2,11,2ROHGE, Bd. 24 (1879), Nr. 91, S. 354: Voraussetzung der Gleichheit der Antheile mehrerer Berechtigter. Legitimation zur Geltendmachung der Rechte Einzelner.Und umgekehrt, wenn der Inhalt der Verhandlung so befunden würde: Julius Carpus hat rechtsbeständig stipulirt, dass ihm so und so viel Goldstücke gegeben werden sollen, und wir, ich Antonius Achilleus und Cornelius Divus, haben es gelobt: so werden ebenfalls nur Kopftheile geschuldet, weil der Zusatz fehlt, dass die Einzelnen das Ganze angelobt haben, sodass sie zwei Stipulationsverpflichtete würden.

Dig. 46,1,52Idem li­bro un­de­ci­mo re­spon­so­rum. Amis­si rui­na pig­no­ris dam­num tam fi­de­ius­so­ris quam rei pro­mit­ten­di pe­ri­cu­lum spec­tat, nec ad rem per­ti­ne­bit, si fi­de­ius­sor ita sit ac­cep­tus: ‘quan­to mi­nus ex pre­tio pig­no­ris dis­trac­ti ser­va­ri po­tue­rit’: is­tis enim ver­bis et­iam to­tum con­ti­ne­ri con­ve­nit. 1In­ter fi­de­ius­so­res ac­tio­ne di­vi­sa con­dem­na­tus si de­sie­rit es­se sol­ven­do, fraus vel seg­ni­tia tu­to­ri­bus, qui iu­di­ca­tum per­se­qui po­tue­runt, dam­num da­bit: quod si di­vi­sam ac­tio­nem in­ter eos, qui non erant sol­ven­do, con­sta­bit, pu­pil­li no­mi­ne re­sti­tu­tio­nis au­xi­lium im­plo­ra­bi­tur. 2Fi­de­ius­so­res a co­lo­nis da­tos et­iam ob pe­cu­niam do­tis prae­dio­rum te­ne­ri con­ve­nit, cum ea quo­que spe­cies lo­ca­tio­nis vin­cu­lum ad se tra­hat: nec mu­tat, con­fes­tim an in­ter­iec­to tem­po­re fi­dem suam ad­strin­xe­runt. 3Plu­res eius­dem pe­cu­niae cre­den­dae man­da­to­res, si unus iu­di­cio eli­ga­tur, ab­so­lu­tio­ne quo­que se­cu­ta non li­be­ran­tur, sed om­nes li­be­ran­tur pe­cu­nia so­lu­ta.

Idem lib. XI. Respons. Der Schaden eines durch Einsturz verloren gegangenen Pfandes gereicht zum Nachtheil sowohl des Bürgen, als des Schuldners; auch wird es weiter nicht zur Sache gehören, ob der Bürge so angenommen worden ist: auf soviel, um wieviel weniger man aus dem Preis des verkauften Pfandes wird haben erhalten können; denn man nimmt an, dass in diesen Worten auch das Ganze begriffen sei. 1Ad Dig. 46,1,52,1Windscheid: Lehrbuch des Pandektenrechts, 7. Aufl. 1891, Bd. II, § 479, Note 10.Wenn, nachdem die Klage unter den Bürgen vertheilt war, ein verurtheilter aufgehört hat, zahlungsfähig zu sein, so wird der Betrug oder die Nachlässigkeit den Vormündern, welche den Gegenstand der Verurtheilung hätten verfolgen können, zum Nachtheil gereichen; wenn es aber sich ergeben wird, dass die Klage unter solchen vertheilt gewesen sei, welche nicht zahlungsfähig waren, so wird im Namen des Mündels die Hülfe der Wiedereinsetzung erbeten werden. 2Es ist angemessen, dass die von Pächtern gegebenen Bürgen auch wegen des Zubehörs der Grundstücke gehalten seien, da auch diese Art [von Sachen] zu dem Pachtverhältniss gehört, auch bewirkt das keine Aenderung, ob sie auf der Stelle, oder nach einer Zwischenzeit sich durch ihr Versprechen verpflichtet haben. 3Mehrere, welche in demselben Falle zum Darleihen einer Geldsumme Auftrag gegeben haben, werden, wenn einer durch die Klage [des Darleihers] erwählt ist, auch, wenn eine Freisprechung erfolgt ist, nicht befreit; aber alle werden befreit, wenn das Geld gezahlt ist.

Dig. 46,3,96Idem li­bro un­de­ci­mo re­spon­so­rum. Pu­pil­li de­bi­tor tu­to­re dele­gan­te pe­cu­niam cre­di­to­ri tu­to­ris sol­vit: li­be­ra­tio con­ti­git, si non ma­lo con­si­lio cum tu­to­re ha­bi­to hoc fac­tum es­se pro­be­tur. sed et in­ter­dic­to frau­da­to­rio tu­to­ris cre­di­tor pu­pil­lo te­ne­tur, si eum con­si­lium frau­dis par­ti­ci­pas­se con­sta­bit. 1Cum pu­pil­la ma­gis­tra­tui, qui per frau­dem pu­pil­lo tu­to­rem de­dit, he­res ex­ti­tis­set, tu­to­res eius cum ad­ules­cen­te trans­ege­runt: eam trans­ac­tio­nem pu­pil­la ra­tam ha­be­re no­luit: ni­hi­lo mi­nus erit tu­to­rum pe­cu­nia li­be­ra­ta nec tu­to­res con­tra ad­ules­cen­tem ac­tio­nem nec uti­lem ha­be­bunt, qui suum re­ci­pe­ra­vit. pla­ne si ad­ules­cens pe­cu­niam re­sti­tue­re tu­to­ri pu­pil­lae ma­lue­rit, re­scis­so quod ges­tum est ac­tio­nem uti­lem in pu­pil­lam he­redem ma­gis­tra­tus ac­ci­piet. 2So­ror, cui le­ga­tum ab he­rede fra­tre de­be­ba­tur, post mo­tam le­ga­ti quaes­tio­nem trans­egit, ut no­mi­ne de­bi­to­ris con­ten­ta le­ga­tum non pe­te­ret. pla­cuit, quam­vis nul­la dele­ga­tio fac­ta ne­que li­be­ra­tio se­cu­ta es­set, ta­men no­mi­nis pe­ri­cu­lum ad eam per­ti­ne­re ita­que, si le­ga­tum con­tra pla­ci­tum pe­te­ret, ex­cep­tio­nem pac­ti non in­uti­li­ter op­po­ni. 3Cum eo­dem tem­po­re pi­g­no­ra duo­bus con­trac­ti­bus ob­li­gan­tur, pre­tium eo­rum pro mo­do pe­cu­niae cu­ius­que con­trac­tus cre­di­tor ac­cep­to fa­ce­re de­bet nec in ar­bi­trio eius elec­tio erit, cum de­bi­tor pre­tium pig­no­ris con­sor­tio­ni sub­ie­ce­rit: quod si tem­po­ri­bus dis­cre­tis su­per­fluum pig­no­rum ob­li­ga­ri pla­cuit, prius de­bi­tum pre­tio pig­no­rum iu­re sol­ve­tur, se­cun­dum su­per­fluo com­pen­sa­bi­tur. 4Cum in­sti­tu­tus de­li­be­ra­ret, sub­sti­tu­to pe­cu­nia per er­ro­rem so­lu­ta est: ad eum he­redi­ta­te post­ea de­vo­lu­ta cau­sa con­dic­tio­nis eva­nes­cit: quae ra­tio fa­cit, ut ob­li­ga­tio de­bi­ti sol­va­tur.

Papin. lib. XI. Respons. Ad Dig. 46,3,96 pr.Windscheid: Lehrbuch des Pandektenrechts, 7. Aufl. 1891, Bd. II, § 463, Note 31.Der Schuldner eines Mündels hat, als ihn der Vormund delegirte, dem Gläubiger des Vormunds das schuldige Geld gezahlt. Es ist Befreiung [desselben] eingetreten, wenn nicht bewiesen wird, dass es in schlechtem Einverständniss mit dem Vormund geschehen sei; aber auch der Gläubiger des Vormunds ist dem Mündel auf das Interdict wegen Betrugs99Interdictio fraudatorio. S. l. 67. §. 1. D. ad SC. Trebell. 36. 1. u. l. 10. pr. D. si quid in fr. cred. 42. 8. gehalten, wenn es erwiesen sein wird, dass er an der Absicht, zu betrügen, Theil genommen habe. 1Als eine Mündelin Erbin der obrigkeitlichen Person, welche einem Mündel auf eine betrügerische Weise einen Vormund bestellt hatte, geworden war, haben die Vormünder derselben mit dem Jüngling einen Vergleich geschlossen1010Nemlich wegen der actio subsidiaria des Mündels gegen den magistratus, oder in diesem Falle gegen die Erbin desselben (tit. D. de mag. conv. 27. 8.); diesen Vergleich hat die Mündelin nicht genehmigen wollen. Nichtsdestoweniger wird sie durch das Geld der Vormünder befreit sein, auch werden die Vormünder gegen den Mündel keine Klage, auch keine analoge, haben, weil derselbe das Seinige wiedererlangt hat. Freilich wenn der Jüngling das Geld dem Vormund der Mündelin hat lieber zurückerstatten wollen, so wird er, nachdem Das, was geschehen ist, wieder aufgehoben worden ist, eine analoge Klage gegen die Mündelin, als Erbin der obrigkeitlichen Person, erhalten. 2Ad Dig. 46,3,96,2Windscheid: Lehrbuch des Pandektenrechts, 7. Aufl. 1891, Bd. II, § 342, Note 17.Eine Schwester, welcher von ihrem Bruder, als Erben, ein Vermächtniss geschuldet wurde, hat, nachdem ein Rechtsstreit über das Vermächtniss erhoben war, sich dahin verglichen, dass sie, zufrieden mit einer Forderung des Schuldners (Bruders), das Vermächtniss nicht fordern wollte. Man hat angenommen, dass, obwohl keine Delegation geschehen, auch keine Befreiung erfolgt wäre1111D. h. obwohl das Forderungsrecht aus dem Legat nicht durch eine novatio in das auf die Schwester übertragene Forderungsrecht verwandelt, also der Bruder eigentlich nicht von seiner Verbindlichkeit aus dem Legat befreit wäre., doch die Gefahr der Schuldforderung sie treffe; daher werde ihr, wenn sie das Vermächtniss gegen die Uebereinkunft fordern würde, die Einrede, dass ein Pactum geschlossen sei, nicht wirkungslos entgegengesetzt. 3Wenn zu derselben Zeit Sachen für zwei Contracte verpfändet werden, so muss der Gläubiger, [wenn er sie verkauft hat,] den Preis derselben auf einen jeden Contract nach Verhältniss des [in Folge desselben schuldigen] Geldes abrechnen, und die Wahl wird nicht in seinem Ernessen stehen, da der Schuldner den Preis des Pfandes in eine Gemeinschaft gebracht hat1212Quum debitor pretium pignoris consortioni (s. Gothofr. in not. ad h. l.) subjecerit, d. h. da er durch die gleichzeitige Bestellung des Pfandes für zwei Contracte diese beiden Obligationen so verbunden hat, dass sie in Bezug auf das Pfand gleichsam eine einzige ausmachen, und dieses gewissermaassen in Gemeinschaft mit beiden Contracten steht. S. Averan. Interprett. Jur. V. c. 32. §. 19 u. 22.. Wenn man aber zu verschiedenen Zeiten festgesetzt hat, dass der Ueberschuss der Pfänder haften solle1313Superfluere pignorum obligari, d. h. zuerst waren für den früheren Contract Sachen verpfändet, sodann wurde für den zweiten Das verpfändet, was nach Tilgung des ersteren durch den Preis des Pfandes, von demselben noch übrig sein würde. S. Averan. l. l. §. 23., so wird die frühere Schuld durch den Preis der Pfänder dem Rechte nach getilgt, die zweite gegen den Ueberschuss aufgerechnet werden. 4Als der eingesetzte Erbe noch überlegte, ist dem substituirten aus Irrthum Geld1414Welches der Erbschaft geschuldet wurde. Wäre der Substitut nicht Erbe geworden, so hätten Die, welche ihm gezahlt hatten, das Gezahlte durch die condictio indebiti zurückfordern können. gezahlt worden. Wenn nachher die Erbschaft an denselben gekommen ist, so erlöscht der Grund zur Condiction, und dieser Umstand bewirkt, dass [dann] die Verbindlichkeit, aus welcher die Schuld herrührt, aufgelöst wird.

Dig. 46,8,2Idem li­bro un­de­ci­mo re­spon­so­rum. In sti­pu­la­tio­ne de ra­to ha­ben­do non est co­gi­tan­dum rei pro­mit­ten­di vel sti­pu­lan­di com­pen­dium, sed quid in­ter­fue­rit eius qui sti­pu­la­tus est ra­tum ha­be­ri quod ges­tum est.

Idem lib. XI. Respons. Bei der Stipulation wegen der Genehmigung ist nicht an den Vortheil des Schuldners oder Gläubigers zu denken, sondern daran, was im Interesse Desjenigen gewesen sei, welcher sich stipulirt hat, dass Das, was geschehen ist, genehmigt werde.

Dig. 49,14,20Idem li­bro un­de­ci­mo re­spon­so­rum. Sed re­vo­ca­ta pe­cu­nia in fi­de­ius­so­rem li­be­ra­tum uti­lis ac­tio da­bi­tur.

Übersetzung nicht erfasst.