Corpus iurisprudentiae Romanae

Repertorium zu den Quellen des römischen Rechts

Digesta Iustiniani Augusti

Recognovit Mommsen (1870) et retractavit Krüger (1928)
Deutsche Übersetzung von Otto/Schilling/Sintenis (1830–1833)
Marcian.inst. IX
Institutionum lib.Marciani Institutionum libri

Institutionum libri

Ex libro IX

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Dig. 1,1De iustitia et iure (Von der Gerechtigkeit und dem Recht.)Dig. 1,2De origine iuris et omnium magistratuum et successione prudentium (Von dem Ursprung des Rechts und aller Staatsbeamten, so wie der Folge der Rechtsgelehrten.)Dig. 1,3De legibus senatusque consultis et longa consuetudine (Von den Gesetzen, den Senatsbeschlüssen und dem Gewohnheitsrechte.)Dig. 1,4De constitutionibus principum (Von den Constitutionen der Kaiser.)Dig. 1,5De statu hominum (Vom Zustand der Menschen.)Dig. 1,6De his qui sui vel alieni iuris sunt (Von denen, die eigenen Rechtens, und denen, die fremdem Rechte unterworfen sind.)Dig. 1,7De adoptionibus et emancipationibus et aliis modis quibus potestas solvitur (Von der Annahme an Kindes Statt, der Entlassung aus der [väterlichen] Gewalt, und andern Arten deren Aufhebung.)Dig. 1,8De divisione rerum et qualitate (Von der Eintheilung der Sachen und deren Beschaffenheit.)Dig. 1,9De senatoribus (Von den Senatoren.)Dig. 1,10De officio consulis (Von der Amtspflicht des Consuls.)Dig. 1,11De officio praefecti praetorio (Von der Amtspflicht des Präfectus Prätorio.)Dig. 1,12De officio praefecti urbi (Von der Amtspflicht des Stadtvorstehers.)Dig. 1,13De officio quaestoris (Von der Amtspflicht des Quästors.)Dig. 1,14De officio praetorum (Von der Amtspflicht der Prätoren.)Dig. 1,15De officio praefecti vigilum (Von der Amtspflicht des Wachtvorstehers.)Dig. 1,16De officio proconsulis et legati (Von der Amtspflicht des Proconsul und des Legaten.)Dig. 1,17De officio praefecti Augustalis (Von der Amtspflicht des Kaiserlichen Präfecten.)Dig. 1,18De officio praesidis (Von der Amtspflicht des Präsidenten.)Dig. 1,19De officio procuratoris Caesaris vel rationalis (Von der Amtspflicht des Procurators des Kaisers oder Rentbeamten.)Dig. 1,20De officio iuridici (Von der Amtspflicht des Gerichtsverwalters.)Dig. 1,21De officio eius, cui mandata est iurisdictio (Von der Amtspflicht dessen, der mit der Gerichtsbarkeit beauftragt worden ist.)Dig. 1,22De officio adsessorum (Von der Amtspflicht der [Gerichts-] Beisitzer.)
Dig. 2,1De iurisdictione (Von der Gerichtsbarkeit.)Dig. 2,2Quod quisque iuris in alterum statuerit, ut ipse eodem iure utatur (Welche Rechtsgrundsätze Jemand gegen einen Andern aufgebracht hat, die sollen gegen ihn selbst in Anwendung gebracht werden dürfen.)Dig. 2,3Si quis ius dicenti non obtemperaverit (Wenn jemand dem, welcher Recht spricht, nicht gehorcht haben sollte.)Dig. 2,4De in ius vocando (Von der Berufung ins Gericht.)Dig. 2,5Si quis in ius vocatus non ierit sive quis eum vocaverit, quem ex edicto non debuerit (Wenn Jemand vor Gericht berufen worden und nicht gegangen ist, oder die dahin berufen worden sind, welche man dem Edicte nach nicht hätte berufen sollen.)Dig. 2,6In ius vocati ut eant aut satis vel cautum dent (Dass vor Gericht Berufene dahin gehen, oder Bürgen oder anders Sicherheit stellen.)Dig. 2,7Ne quis eum qui in ius vocabitur vi eximat (Dass Niemand den, welcher vor Gericht berufen wird, mit Gewalt entreisse.)Dig. 2,8Qui satisdare cogantur vel iurato promittant vel suae promissioni committantur (Von denen, welche gezwungen werden, Sicherheit zu stellen, oder ein eidliches Versprechen leisten, oder auf ihr einfaches Versprechen entlassen werden.)Dig. 2,9Si ex noxali causa agatur, quemadmodum caveatur (Wie Sicherheit gestellt wird, wenn eine Noxalklage erhoben [oder: wegen Schädenansprüchen geklagt] wird.)Dig. 2,10De eo per quem factum erit quominus quis in iudicio sistat (Von dem, welcher daran Schuld ist, dass sich Jemand nicht vor Gericht stellt.)Dig. 2,11Si quis cautionibus in iudicio sistendi causa factis non obtemperaverit (Wenn Jemand dem geleisteten Versprechen, sich vor Gerichte zu stellen, nicht nachgekommen ist.)Dig. 2,12De feriis et dilationibus et diversis temporibus (Von den Gerichtsferien und Aufschubsgestattungen und der Berechnung verschiedener Zeiten.)Dig. 2,13De edendo (Vom Vorzeigen.)Dig. 2,14De pactis (Von Verträgen.)Dig. 2,15De transactionibus (Von Vergleichen.)
Dig. 26,1De tutelis (Von den Bevormundungen.)Dig. 26,2De testamentaria tutela (Von der testamentarischen Vormundschaft.)Dig. 26,3De confirmando tutore vel curatore (Von der Bestätigung des Tutor oder Curator.)Dig. 26,4De legitimis tutoribus (Von den gesetzlichen Vormündern.)Dig. 26,5 (1,0 %)De tutoribus et curatoribus datis ab his qui ius dandi habent, et qui et in quibus causis specialiter dari possunt (Von den durch eine competente Obrigkeit bestellten Vormündern; ferner welche zu solchen Vormündern bestellt, und aus welchen Gründen diese eigentlich bestellt werden können.)Dig. 26,6Qui petant tutores vel curatores et ubi petantur (Von denen, welche um Vormünder oder Curatoren nachsuchen müssen, und wo dies geschehen soll.)Dig. 26,7De administratione et periculo tutorum et curatorum qui gesserint vel non et de agentibus vel conveniendis uno vel pluribus (Von der Verwaltung und Verantwortlichkeit der Tutoren und Curatoren, welche die Vormundschaft führten oder auch nicht, und von dem Verhältnisse derselben als Kläger oder Beklagte entweder einzeln oder in Mehrzahl.)Dig. 26,8De auctoritate et consensu tutorum et curatorum (Von der Ermächtigung und der Zustimmung der Vormünder und Curatoren.)Dig. 26,9Quando ex facto tutoris vel curatoris minores agere vel conveniri possunt (Wann aus der Handlung des Vormundes oder Curators Minderjährige klagen oder verklagt werden können.)Dig. 26,10De suspectis tutoribus et curatoribus (Von verdächtigen Vormündern und Curatoren.)
Dig. 40,1De manumissionibus (Von den Freilassungen.)Dig. 40,2De manumissis vindicta (Von den durch den Stab freigelassenen [Sclaven].)Dig. 40,3De manumissionibus quae servis ad universitatem pertinentibus imponuntur (Von den Freilassungen, welche Sclaven ertheilt werden, welche einer Gemeinheit angehören.)Dig. 40,4De manumissis testamento (Von den durch ein Testament freigelassenen [Sclaven.])Dig. 40,5 (3,2 %)De fideicommissariis libertatibus (Von den fideicommissarischen Freiheiten.)Dig. 40,6De ademptione libertatis (Von der Zurücknahme der Freiheit.)Dig. 40,7De statuliberis (Von den Bedingtfreien.)Dig. 40,8Qui sine manumissione ad libertatem perveniunt (Welche [Sclaven] ohne Freilassung zur Freiheit gelangen.)Dig. 40,9Qui et a quibus manumissi liberi non fiunt et ad legem Aeliam Sentiam (Welche Sclaven durch die Freilassung wegen ihrer selbst, und wegen ihres Freilassers nicht frei werden, und zum Aelisch-Sentischen Gesetz.)Dig. 40,10De iure aureorum anulorum (Von dem Recht der goldenen Ringe.)Dig. 40,11De natalibus restituendis (Von der Zurückversetzung in den Geburtsstand.)Dig. 40,12De liberali causa (Von dem Rechtsstreit über die Freiheit.)Dig. 40,13Quibus ad libertatem proclamare non licet (Welche nicht auf die Freiheit Anspruch machen dürfen.)Dig. 40,14Si ingenuus esse dicetur (Wenn behauptet werden wird, dass [ein Freigelassener] ein Freigeborner sei.)Dig. 40,15Ne de statu defunctorum post quinquennium quaeratur (Dass der Rechtszustand Verstorbener nach fünf Jahren nicht untersucht werden soll.)Dig. 40,16De collusione detegenda (Von der Entdeckung eines heimlichen Einverständnisses.)
Dig. 43,1De interdictis sive extraordinariis actionibus, quae pro his competunt (Von den Interdicten und ausserordentlichen Klagen, die an deren Statt zuständig sind.)Dig. 43,2Quorum bonorum (Welchen Nachlass.)Dig. 43,3Quod legatorum (Was von Vermächtnissen.)Dig. 43,4Ne vis fiat ei, qui in possessionem missus erit (Dass Dem keine Gewalt geschehe, der in den Besitz gesetzt sein wird.)Dig. 43,5De tabulis exhibendis (Von der Auslieferung der Testamente.)Dig. 43,6Ne quid in loco sacro fiat (Dass an einem heiligen Orte Etwas nicht geschehe.)Dig. 43,7De locis et itineribus publicis (Von öffentlichen Plätzen und Wegen.)Dig. 43,8Ne quid in loco publico vel itinere fiat (Dass an einem öffentlichen Platze oder Wege Etwas nicht geschehe.)Dig. 43,9De loco publico fruendo (Von dem Genuss eines öffentlichen Platzes.)Dig. 43,10De via publica et si quid in ea factum esse dicatur (Von öffentlichen Strassen und wenn etwas in demselben errichtet werden sein soll.)Dig. 43,11De via publica et itinere publico reficiendo (Von der Ausbesserung öffentlicher Strassen und Wege.)Dig. 43,12De fluminibus. ne quid in flumine publico ripave eius fiat, quo peius navigetur (Von den Flüssen, dass Etwas in einem öffentlichen Flusse oder an dessen Ufer nicht geschehe, wodurch die Schifffahrt beeinträchtigt wird.)Dig. 43,13Ne quid in flumine publico fiat, quo aliter aqua fluat, atque uti priore aestate fluxit (Dass in einem öffentlichen Fluss Etwas nicht geschehe, wodurch der Wasserfluss gegen den im vorhergehenden Sommer geändert wird.)Dig. 43,14Ut in flumine publico navigare liceat (Dass die Schifffahrt an einem öffentlichen Flusse gestattet sei.)Dig. 43,15De ripa munienda (Von der Befestigung des Ufers.)Dig. 43,16De vi et de vi armata (Von der Gewalt und der Gewalt mit Waffen.)Dig. 43,17Uti possidetis (Wie ihr besitzet.)Dig. 43,18De superficiebus (Von Erbpachtungen.)Dig. 43,19De itinere actuque privato (Von Privatwegen.)Dig. 43,20De aqua cottidiana et aestiva (Vom täglichen Wasser und dem Sommerwasser.)Dig. 43,21De rivis (Von den Kanälen.)Dig. 43,22De fonte (Von den Quellen.)Dig. 43,23De cloacis (Von den Kloaken.)Dig. 43,24Quod vi aut clam (Was gewaltsam oder heimlich.)Dig. 43,25De remissionibus (Von den Remissionen.)Dig. 43,26De precario (Vom bittweisen [Besitzverhältniss].)Dig. 43,27De arboribus caedendis (Vom Baumfällen.)Dig. 43,28De glande legenda (Vom Auflesen der Eicheln.)Dig. 43,29De homine libero exhibendo (Von der Auslieferung freier Menschen.)Dig. 43,30De liberis exhibendis, item ducendis (Von der Auslieferung der Kinder und deren Abführung.)Dig. 43,31Utrubi (Vom (Interdicte) Wo immer.)Dig. 43,32De migrando (Vom Ausziehen lassen.)Dig. 43,33De Salviano interdicto (Vom Salvianischen Interdict.)
Dig. 26,5,9Mar­cia­nus li­bro no­no in­sti­tu­tio­num. Im­pu­be­ri ad he­redi­ta­tem ad­eun­dam ut tu­tor de­tur, ex cau­sa per­mis­sum est.

Marc. lib. IX. Instit. Aus Berücksichtigung der Lage wurde es erlaubt, dass einem Unmündigen zur Antretung der Erbschaft ein Vormund bestellt werde.

Dig. 36,1,32Idem li­bro no­no in­sti­tu­tio­num. Si cui pu­re li­ber­tas et per fi­dei­com­mis­sum sub con­di­cio­ne he­redi­tas re­lic­ta est, co­gi­tur he­res ad­ire he­redi­ta­tem, si su­spec­tam di­cat, et re­sti­tue­re: et de­fi­cien­te con­di­cio­ne li­ber­tas ei eri­pi non pot­est. 1Si au­tem ei, qui in diem li­ber­ta­tem ac­ce­pit, he­redi­tas per fi­dei­com­mis­sum re­lic­ta fue­rit, su­spec­tam eam in­ter­im non pos­se ad­iri di­vus Pius Cas­sio Ha­d­ria­no re­scrip­sit, cum non pot­est non­dum li­be­ro he­redi­tas re­sti­tui: nec rur­sus con­tra vo­lun­ta­tem de­func­ti li­ber­ta­tem es­se prae­stan­dam. 2Si sub con­di­cio­ne he­res in­sti­tu­tus ro­ga­tus­que he­redi­ta­tem re­sti­tue­re non vult con­di­cio­ni pa­re­re et ad­ire he­redi­ta­tem, si fac­ti est con­di­cio, de­bet pa­re­re et ad­ire et re­sti­tue­re vel, si in dan­do sit, of­fe­ren­te fi­dei­com­mis­sa­rio. re­cu­san­te au­tem he­rede fac­tum ad­im­ple­re li­cen­tia da­bi­tur fi­dei­com­mis­sa­rio se­cun­dum imi­ta­tio­nem da­tio­nis fac­tum im­ple­re, et tunc ne­ces­si­tas im­po­ni­tur he­redi ad­ire he­redi­ta­tem. ce­te­rae con­di­cio­nes, quae non sunt in po­tes­ta­te he­redis, ad of­fi­cium prae­to­ris non per­ti­nent.

Übersetzung nicht erfasst.

Dig. 38,2,29Mar­cia­nus li­bro no­no in­sti­tu­tio­num. Qui ex cau­sa fi­dei­com­mis­si ma­nu­mit­ti­tur, est qui­dem li­ber­tus ma­nu­mis­so­ris et tam con­tra ta­bu­las quam ab in­tes­ta­to ad bo­na eius venire pot­est qua­si pa­tro­nus: sed ope­ras ei im­po­ne­re non pot­est nec im­po­si­tas ab eo pe­te­re. 1Sed si de­func­tus fi­lio suo le­ga­vit ser­vum et ro­ga­vit, ut eum ma­nu­mit­tat, ea men­te, ut ple­num ius pa­tro­ni ha­beat, de­fen­den­dum est pos­se eum ope­ras iu­re im­po­ne­re.

Übersetzung nicht erfasst.

Dig. 39,6,1Mar­cia­nus li­bro no­no in­sti­tu­tio­num. Mor­tis cau­sa do­na­tio est, cum quis ha­be­re se vult quam eum cui do­nat ma­gis­que eum cui do­nat quam he­redem suum. 1Sic et apud Ho­me­rum Te­le­ma­chus do­nat Pi­raeo.

Marcian. lib. IX. Inst. Eine Schenkung auf den Todesfall ist dann vorhanden, wenn Jemand lieber selbst etwas behalten will, als der es haben soll, dem er es schenkt, aber dieser es lieber haben soll, als sein [des Schenkers] Erbe. 1Auf diese Weise beschenkt auch Telemach bei Homer den Piräus11Odyssee XVII. Buch, v. 78—83..

Dig. 39,6,25Mar­cia­nus li­bro no­no in­sti­tu­tio­num. Tam is qui tes­ta­men­tum fa­cit quam qui non fa­cit mor­tis cau­sa do­na­re pot­est. 1Fi­lius fa­mi­lias, qui non pot­est fa­ce­re tes­ta­men­tum nec vo­lun­ta­te pa­tris, ta­men mor­tis cau­sa do­na­re pa­tre per­mit­ten­te pot­est.

Marcian. lib. IX. Inst. Sowohl Derjenige, welcher ein Testament macht, als wer keines macht, kann auf den Todesfall schenken. 1Ad Dig. 39,6,25,1Windscheid: Lehrbuch des Pandektenrechts, 7. Aufl. 1891, Bd. III, § 676, Note 17.Ein Haussohn, der kein Testament machen kann, selbst nicht mit Zustimmung seines Vaters, kann doch auf den Todesfall schenken, wenn sein Vater es gestattet.

Dig. 40,5,51Idem li­bro no­no in­sti­tu­tio­num. Non tan­tum ip­se, qui ro­ga­tus est ma­nu­mit­te­re, ad li­ber­ta­tem per­du­ce­re pot­est, sed et suc­ces­so­res eius, si­ve emp­tio­ne si­ve quo alio mo­do suc­ces­se­rint. sed et si ne­mo suc­ces­sor ex­ti­te­rit, ad fis­cum ita trans­it, ut li­ber­tas ab eo prae­ste­tur. 1Is au­tem qui ro­ga­tus est ma­nu­mit­te­re et­iam eo tem­po­re quo alie­na­re pro­hi­be­tur pot­est ma­nu­mit­te­re. 2Si alie­num ser­vum quis ro­ga­tus fue­rit ma­nu­mit­te­re, cum ei pe­cu­nia cer­ta le­ga­ta es­set, ut emat eum et ma­nu­mit­tat, et do­mi­nus no­lit eum ven­de­re, le­ga­tum re­ti­net ex vo­lun­ta­te de­func­ti. 3Cui per fi­dei­com­mis­sum li­ber­tas de­be­tur, li­be­ri quo­dam­mo­do lo­co est, et sta­tu­li­be­ri lo­cum op­ti­net vel eo ma­gis, quod nec in alium trans­fe­ren­dus est, ut aut li­ber­tas eius im­pe­dia­tur aut iu­ra pa­tro­no­rum gra­vio­ra ex­pe­ria­tur. 4Se­na­tus con­sul­to Da­s­u­mia­no cau­tum est, ut, si ex ius­ta cau­sa ab­sit qui fi­dei­com­mis­sam li­ber­ta­tem de­bet et hoc pro­nun­tia­tum fue­rit, per­in­de li­ber­tas com­pe­tat, at­que si, ut opor­tet, ex cau­sa fi­dei­com­mis­si ma­nu­mis­sus es­set. 5Ab­es­se au­tem is in­tel­le­gi­tur, qui a tri­bu­na­li ab­est. 6Et quia de he­redi­bus tan­tum cau­tum erat, ad­iec­tum est eo­dem se­na­tus con­sul­to, ut qui­cum­que fi­dei­com­mis­sam li­ber­ta­tem ex qua­cum­que cau­sa pro­nun­tia­tum fue­rit eum eos­ve ab­es­se, per­in­de ha­bea­tur, at­que si, ut opor­tet, ex cau­sa fi­dei­com­mis­si ma­nu­mis­sus es­set. 7Sed Ar­ti­cu­leia­no se­na­tus con­sul­to ca­ve­tur, ut in pro­vin­ciis prae­si­des pro­vin­ciae co­gnos­cant, li­cet he­res non sit eius pro­vin­ciae. 8Sed si non he­redi­ta­rium ser­vum quis ro­ga­tus fue­rit ma­nu­mit­te­re, sed pro­prium, ex se­na­tus con­sul­to Iun­cia­no post pro­nun­tia­tio­nem per­ve­nit ad li­ber­ta­tem. 9Si­ve ius­ta ex cau­sa ab­est si­ve la­ti­tet si­ve prae­sens non vult ma­nu­mit­te­re, pro ab­sen­te eum ha­be­ri di­vus Pius re­scrip­sit. 10Emp­tor quo­que ut ma­nu­mit­tat, eo­dem se­na­tus con­sul­to ex­pres­sum est. 11Et prae­sens co­he­res per­in­de ma­nu­mit­tat, at­que si tra­di­tum a co­he­rede ac­ce­pis­set. quod et in im­pu­be­ris per­so­na co­he­redis, qui non erat ro­ga­tus ma­nu­mit­te­re, eun­dem prin­ci­pem re­scrip­sis­se re­la­tum est. 12Sed si ma­tri­mo­nii cau­sa quis ma­nu­mit­te­re ro­ga­tus est, non est co­gen­dus eam uxo­rem du­ce­re, sed suf­fi­cit fi­dei­com­mis­sa li­ber­tas.

Marcian. lib. IX. Inst. Nicht nur Der selbst, welcher gebeten worden ist, freizulassen, kann in Freiheit setzen, sondern auch die Nachfolger desselben, mögen sie durch Kauf, oder durch irgend eine andere Weise nachgefolgt sein. Aber auch wenn Niemand Nachfolger geworden ist, so geht der Sclave so an den Fiscus über, dass von diesem die Freiheit gewährt wird. 1Derjenige aber, welcher gebeten worden ist, freizulassen, kann auch in einer solchen Zeit, in welcher ihm zu veräussern verboten ist, freilassen. 2Wenn Jemand gebeten worden ist, einen fremden Sclaven freizulassen, indem ihm eine bestimmte Geldsumme vermacht war, damit er den Sclaven kaufe und freilasse, und der Herr ihn nicht verkaufen will, so behält jener das Vermächtniss in Folge des Willens des Verstorbenen. 3Derjenige, welchem die Freiheit kraft eines Fideicommisses gebührt, gilt gewissermassen als Freier, und befindet sich in der Lage eines Bedingtfreien, um so viel mehr, weil er auch nicht an einen Anderen übertragen werden darf, damit entweder seine Freiheit verhindert werde, oder er härtere Patronatrechte zu ertragen habe. 4Durch den Dasumianischen22Nicht lange nach dem Rubrianischen Senatsschluss, wahrscheinlich unter Hadrianus errichtet. S. Zimmern a. a. O. S. 749. Kämmerer l. l. §. 4. not. 23. Senatsschluss ist verordnet worden, dass, wenn Der, welcher eine fideicommissarische Freiheit gewähren muss, aus einem rechtmässigen Grunde abwesend, und dies ausgesprochen worden sei, die Freiheit ebenso zustehen solle, als wenn [der Sclave] so, wie es geschehen musste, auf den Grund des Fideicommisses freigelassen worden wäre. 5Als abwesend sieht man aber Denjenigen an, welcher vom Tribunal abwesend ist. 6Und weil die Verordnung nur auf die Erben Bezug nahm, so ist in demselben Senatsschluss hinzugefügt worden, dass, wenn erkannt worden sei, dass irgend Jemand, welcher eine fideicommissarische Freiheit [gewähren müsse], aus einem Grunde, gleichviel welchem, abwesend sei, es ebenso gehalten werde, als wenn der Sclave, wie es geschehen musste, auf den Grund des Fideicommisses freigelassen worden wäre. 7Durch den Articuleianischen Senatsschluss aber33Unter Trajanus im J. 854 d. Stadt errichtet. S. Zimmern a. a. O. S. 748. wird verordnet, dass in den Provinzen die Präsidenten der Provinzen [über die fideicommissarischen Freiheiten] erkennen sollen, wenngleich der Erbe nicht aus dieser Provinz ist. 8Wenn aber Jemand nicht einen Erbschafts-, sondern seinen eigenen Sclaven freizulassen gebeten worden ist, so gelangt der Sclave dem Juncianischen Senatsschluss gemäss nach dem Ausspruch [der Obrigkeit] zur Freiheit. 9Der höchstselige Pius hat rescribirt, dass [Der, welcher freilassen soll,] mag er aus einem rechtmässigen Grunde abwesend sein, oder sich verborgen halten, oder gegenwärtig [sein und] nicht freilassen wollen, für einen Abwesenden gehalten werde. 10Auch dass der Käufer freilassen solle, ist in demselben Senatsschluss ausgesprochen worden. 11Und ein gegenwärtiger Miterbe soll ebenso freilassen, als wenn er den Sclaven von dem [andern] Miterben übergeben erhalten hätte. Auch ist berichtet worden, dass derselbe Kaiser dies in Betreff der Person eines unmündigen Miterben, welcher nicht gebeten worden war, freizulassen, rescribirt habe. 12Aber wenn Jemand gebeten worden ist, [eine Sclavin] um der Ehe willen freizulassen, so kann er nicht gezwungen werden, dieselbe zur Frau zu nehmen, sondern es genügt die fideicommissarische Freiheit.