Digestorum libri
Ex libro XLIII
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Dig. 22,3,20Iulianus libro quadragesimo tertio digestorum. Si quis liberum hominem vi rapuerit, in vinculis habuerit, is indignissime commodum possessoris consequeretur, quia probari non poterit hominem eo tempore quo primum lis ordinaretur in libertate fuisse.
Jul. lib. XLIII. Digest. Wenn Jemand einen freien Menschen geraubt oder in Banden gehalten haben sollte, so würde er höchst unwürdig den Vortheil eines Besitzers11Die Freiheit vom Beweise (s. d. Bem. zu L. 14. D. h. t.). Der Regel nach müsste der geraubte Mensch beweisen, weil er den jetzigen Besitzstand verändern will; doch ist er ausnahmsweise hier von der Beweislast frei, weil der Besitz auf unrechte Weise erworben worden ist. erlangen, weil man nicht wird beweisen können, dass der [fragliche] Mensch zu der Zeit, als der Streit zuerst angeordnet wurde, sich in der Freiheit befunden habe.
Dig. 35,1,23Idem libro quadragesimo tertio digestorum. Qui duobus heredibus decem dare iussus est et fundum sibi habere, verius est, ut condicionem scindere non possit, ne etiam legatum scindatur. igitur quamvis alteri quinque dederit, nullam partem fundi vindicabit, nisi alteri quoque adeunti hereditatem reliqua quinque numeraverit aut illo omittente hereditatem ei, qui solus adierit hereditatem, tota decem dederit.
Übersetzung nicht erfasst.
Dig. 40,7,13Idem libro quadragensimo tertio digestorum. Si quis ita libertatem dedisset ‘Stichus, si eum heres meus testamento suo non manumiserit, liber esto’, secundum voluntatem defuncti hoc significari videtur ‘si testamento suo heres non adscripserit ei libertatem’. quare si quidem heres libertatem servo testamento suo dederit, defectus condicione videtur: si non dederit, impleta condicione ultimo vitae tempore heredis ad libertatem perveniet. 1Servus communis liber esse iussus ita ‘si decem dederit’ ex peculio dare potest, quod quocumque modo adquisitum habuerit: nec refert, apud heredem id an apud socium fuerit et heredi an extraneo dare iussus sit. nam per omnia causae statuliberi applicatur: qui condicionis implendae gratia alienare peculiares nummos potest. 2Si duo servi rationibus redditis liberi esse iussi fuerint et separatim rationes gesserint, non dubie separatim quoque condicioni parere poterunt. sed si actus eorum communiter gestus ita immixtus fuerit, ut separari non possit, necessario alter cessando alterius libertatem impediet. nec videbitur condicio in alterius persona impleta, nisi id, quod computatione rationum habita reliquum fuerit, aut uterque aut alter totum solverit. 3Qui ita liber iussus est ‘si iuraverit se Capitolium ascensurum’, confestim ut iuraverit, quamvis Capitolium non ascenderit, liber erit. 4Servus heredis rem ipsius heredis dare iussus et liber esse ad libertatem perveniet, quia potest testator et sine ulla dandi condicione heredis servum manumitti iubere. 5Haec scriptura ‘Stichus cum erit annorum triginta, liber esto. Stichus si decem non dederit, liber ne esto’ hanc vim habet ‘Stichus si decem dederit et ad annos triginta pervenerit, liber esto’: namque ademptio libertatis vel legati sub condicione facta incipit contrariam condicionem legato vel libertati, quae prius data erat, iniecisse.
Idem lib. XLIII. Dig. Wenn Jemand die Freiheit so ertheilt hat: Stichus soll frei sein, wenn ihn mein Erbe in seinem Testamente nicht freigelassen haben wird, so scheint dem Willen des Verstorbenen gemäss Das bezeichnet zu werden, wenn der Erbe in seinem Testament demselben nicht die Freiheit ausgesetzt haben sollte. Wenn daher der Erbe dem Sclaven in seinem Testament die Freiheit ertheilt hat, so wird die Bedingung nicht als in Erfüllung gegangen erscheinen; hat er sie nicht ertheilt, so wird der Sclave, nachdem die Bedingung erfüllt worden ist, im letzten Lebensaugenblick des Erben zur Freiheit gelangen. 1Ein gemeinschaftlicher Sclave, welcher so für frei erklärt worden ist, wenn er Zehn gegeben habe, kann sie vom Sondergute geben, auf welche Weise auch immer er dasselbe erworben haben mag: auch macht es keinen Unterschied, ob dasselbe beim Erben oder beim Mitherrn sich befunden habe, und ob ihm befohlen sei, dem Erben oder einem Fremden zu geben. Denn Derjenige wird in jeder Hinsicht in das Verhältniss eines Bedingtfreien gesetzt, welcher um der Erfüllung einer Bedingung willen Sondergutsgelder veräussern kann. 2Wenn befohlen worden ist, dass zwei Sclaven nach abgelegter Rechnung frei sein sollen, und sie die Rechnungen abgesondert geführt haben, so werden sie unbezweifelt auch abgesondert der Bedingung Folge leisten können. Aber wenn ihre gemeinschaftlich geführte Geschäftsverwaltung so vermischt ist, dass sie nicht getrennt werden kann, so wird nothwendig der eine dadurch, dass er säumt, die Freiheit des andern verhindern, und es wird die Bedingung in der Person des andern nicht als erfüllt erscheinen, wenn nicht entweder Beide oder der Eine Das, was in Folge der angestellten Berechnung der Rechnungen rückständig gewesen, ganz gezahlt haben werden. 3Wenn ein Sclave so für frei erklärt worden ist; wenn er geschworen haben wird, dass er auf das Capitolium steigen werde, so wird er auf der Stelle, so wie er geschworen hat, frei sein, obwohl er nicht auf das Capitolium gestiegen ist. 4Ein Sclave des Erben, dem befohlen worden ist, eine Sache des Erben selbst zu geben, um frei zu werden, wird zur Freiheit gelangen, weil der Testator auch ohne irgend eine in einem Geben bestehende Bedingung hinzuzufügen, befehlen kann, dass der Sclave des Erben freigelassen werden solle. 5Dieser Satz: Stichus soll frei sein, wenn er dreissig Jahre alt sein wird; Stichus soll nicht frei sein, wenn er nicht Zehn gegeben haben wird, hat die Bedeutung: Stichus soll frei sein, wenn er Zehn gegeben haben und zu dreissig Jahren gelangt sein wird; denn die unter einer Bedingung geschehene Zurücknahme der Freiheit oder eines Vermächtnisses hat dem Vermächtniss oder der Freiheit, welche vorher ertheilt worden, die entgegengesetzte Bedingung hinzugefügt.
Dig. 43,8,6Iulianus libro quadragensimo tertio digestorum. Ei, qui hoc interdicto experitur ‘ne quid in loco publico fiat, quo damnum privato detur’, quamvis de loco publico interdicat, nihilo minus procuratoris dandi facultas est.
Julian. lib. XLIII. Dig. Demjenigen, der das Interdict anstellt, dass Etwas auf einem öffentlichen Platze nicht geschehe, wodurch einem Privaten ein Schaden erwächst, steht demungeachtet, dass er wegen eines öffentlichen Platzes interdicirt, nichtsdestoweniger frei, einen Geschäftsbesorger zu bestellen.
Dig. 46,1,12Idem libro quadragensimo tertio digestorum. Plane eius actionis nomine, quae de peculio adversus eum competit, fideiussor recte accipitur.
Übersetzung nicht erfasst.