Corpus iurisprudentiae Romanae

Repertorium zu den Quellen des römischen Rechts

Digesta Iustiniani Augusti

Recognovit Mommsen (1870) et retractavit Krüger (1928)
Deutsche Übersetzung von Otto/Schilling/Sintenis (1830–1833)
Iul.dig. XXII
Digestorum lib.Iuliani Digestorum libri

Digestorum libri

cum Notis Marcelli et Pauli et Scaevolae

Ex libro XXII

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Dig. 1,1De iustitia et iure (Von der Gerechtigkeit und dem Recht.)Dig. 1,2De origine iuris et omnium magistratuum et successione prudentium (Von dem Ursprung des Rechts und aller Staatsbeamten, so wie der Folge der Rechtsgelehrten.)Dig. 1,3De legibus senatusque consultis et longa consuetudine (Von den Gesetzen, den Senatsbeschlüssen und dem Gewohnheitsrechte.)Dig. 1,4De constitutionibus principum (Von den Constitutionen der Kaiser.)Dig. 1,5De statu hominum (Vom Zustand der Menschen.)Dig. 1,6De his qui sui vel alieni iuris sunt (Von denen, die eigenen Rechtens, und denen, die fremdem Rechte unterworfen sind.)Dig. 1,7De adoptionibus et emancipationibus et aliis modis quibus potestas solvitur (Von der Annahme an Kindes Statt, der Entlassung aus der [väterlichen] Gewalt, und andern Arten deren Aufhebung.)Dig. 1,8De divisione rerum et qualitate (Von der Eintheilung der Sachen und deren Beschaffenheit.)Dig. 1,9De senatoribus (Von den Senatoren.)Dig. 1,10De officio consulis (Von der Amtspflicht des Consuls.)Dig. 1,11De officio praefecti praetorio (Von der Amtspflicht des Präfectus Prätorio.)Dig. 1,12De officio praefecti urbi (Von der Amtspflicht des Stadtvorstehers.)Dig. 1,13De officio quaestoris (Von der Amtspflicht des Quästors.)Dig. 1,14De officio praetorum (Von der Amtspflicht der Prätoren.)Dig. 1,15De officio praefecti vigilum (Von der Amtspflicht des Wachtvorstehers.)Dig. 1,16De officio proconsulis et legati (Von der Amtspflicht des Proconsul und des Legaten.)Dig. 1,17De officio praefecti Augustalis (Von der Amtspflicht des Kaiserlichen Präfecten.)Dig. 1,18De officio praesidis (Von der Amtspflicht des Präsidenten.)Dig. 1,19De officio procuratoris Caesaris vel rationalis (Von der Amtspflicht des Procurators des Kaisers oder Rentbeamten.)Dig. 1,20De officio iuridici (Von der Amtspflicht des Gerichtsverwalters.)Dig. 1,21De officio eius, cui mandata est iurisdictio (Von der Amtspflicht dessen, der mit der Gerichtsbarkeit beauftragt worden ist.)Dig. 1,22De officio adsessorum (Von der Amtspflicht der [Gerichts-] Beisitzer.)
Dig. 2,1De iurisdictione (Von der Gerichtsbarkeit.)Dig. 2,2Quod quisque iuris in alterum statuerit, ut ipse eodem iure utatur (Welche Rechtsgrundsätze Jemand gegen einen Andern aufgebracht hat, die sollen gegen ihn selbst in Anwendung gebracht werden dürfen.)Dig. 2,3Si quis ius dicenti non obtemperaverit (Wenn jemand dem, welcher Recht spricht, nicht gehorcht haben sollte.)Dig. 2,4De in ius vocando (Von der Berufung ins Gericht.)Dig. 2,5Si quis in ius vocatus non ierit sive quis eum vocaverit, quem ex edicto non debuerit (Wenn Jemand vor Gericht berufen worden und nicht gegangen ist, oder die dahin berufen worden sind, welche man dem Edicte nach nicht hätte berufen sollen.)Dig. 2,6In ius vocati ut eant aut satis vel cautum dent (Dass vor Gericht Berufene dahin gehen, oder Bürgen oder anders Sicherheit stellen.)Dig. 2,7Ne quis eum qui in ius vocabitur vi eximat (Dass Niemand den, welcher vor Gericht berufen wird, mit Gewalt entreisse.)Dig. 2,8Qui satisdare cogantur vel iurato promittant vel suae promissioni committantur (Von denen, welche gezwungen werden, Sicherheit zu stellen, oder ein eidliches Versprechen leisten, oder auf ihr einfaches Versprechen entlassen werden.)Dig. 2,9Si ex noxali causa agatur, quemadmodum caveatur (Wie Sicherheit gestellt wird, wenn eine Noxalklage erhoben [oder: wegen Schädenansprüchen geklagt] wird.)Dig. 2,10De eo per quem factum erit quominus quis in iudicio sistat (Von dem, welcher daran Schuld ist, dass sich Jemand nicht vor Gericht stellt.)Dig. 2,11Si quis cautionibus in iudicio sistendi causa factis non obtemperaverit (Wenn Jemand dem geleisteten Versprechen, sich vor Gerichte zu stellen, nicht nachgekommen ist.)Dig. 2,12De feriis et dilationibus et diversis temporibus (Von den Gerichtsferien und Aufschubsgestattungen und der Berechnung verschiedener Zeiten.)Dig. 2,13De edendo (Vom Vorzeigen.)Dig. 2,14De pactis (Von Verträgen.)Dig. 2,15De transactionibus (Von Vergleichen.)
Dig. 40,1De manumissionibus (Von den Freilassungen.)Dig. 40,2De manumissis vindicta (Von den durch den Stab freigelassenen [Sclaven].)Dig. 40,3De manumissionibus quae servis ad universitatem pertinentibus imponuntur (Von den Freilassungen, welche Sclaven ertheilt werden, welche einer Gemeinheit angehören.)Dig. 40,4De manumissis testamento (Von den durch ein Testament freigelassenen [Sclaven.])Dig. 40,5De fideicommissariis libertatibus (Von den fideicommissarischen Freiheiten.)Dig. 40,6De ademptione libertatis (Von der Zurücknahme der Freiheit.)Dig. 40,7De statuliberis (Von den Bedingtfreien.)Dig. 40,8Qui sine manumissione ad libertatem perveniunt (Welche [Sclaven] ohne Freilassung zur Freiheit gelangen.)Dig. 40,9Qui et a quibus manumissi liberi non fiunt et ad legem Aeliam Sentiam (Welche Sclaven durch die Freilassung wegen ihrer selbst, und wegen ihres Freilassers nicht frei werden, und zum Aelisch-Sentischen Gesetz.)Dig. 40,10De iure aureorum anulorum (Von dem Recht der goldenen Ringe.)Dig. 40,11De natalibus restituendis (Von der Zurückversetzung in den Geburtsstand.)Dig. 40,12De liberali causa (Von dem Rechtsstreit über die Freiheit.)Dig. 40,13Quibus ad libertatem proclamare non licet (Welche nicht auf die Freiheit Anspruch machen dürfen.)Dig. 40,14Si ingenuus esse dicetur (Wenn behauptet werden wird, dass [ein Freigelassener] ein Freigeborner sei.)Dig. 40,15Ne de statu defunctorum post quinquennium quaeratur (Dass der Rechtszustand Verstorbener nach fünf Jahren nicht untersucht werden soll.)Dig. 40,16De collusione detegenda (Von der Entdeckung eines heimlichen Einverständnisses.)
Dig. 43,1De interdictis sive extraordinariis actionibus, quae pro his competunt (Von den Interdicten und ausserordentlichen Klagen, die an deren Statt zuständig sind.)Dig. 43,2Quorum bonorum (Welchen Nachlass.)Dig. 43,3Quod legatorum (Was von Vermächtnissen.)Dig. 43,4Ne vis fiat ei, qui in possessionem missus erit (Dass Dem keine Gewalt geschehe, der in den Besitz gesetzt sein wird.)Dig. 43,5De tabulis exhibendis (Von der Auslieferung der Testamente.)Dig. 43,6Ne quid in loco sacro fiat (Dass an einem heiligen Orte Etwas nicht geschehe.)Dig. 43,7De locis et itineribus publicis (Von öffentlichen Plätzen und Wegen.)Dig. 43,8Ne quid in loco publico vel itinere fiat (Dass an einem öffentlichen Platze oder Wege Etwas nicht geschehe.)Dig. 43,9De loco publico fruendo (Von dem Genuss eines öffentlichen Platzes.)Dig. 43,10De via publica et si quid in ea factum esse dicatur (Von öffentlichen Strassen und wenn etwas in demselben errichtet werden sein soll.)Dig. 43,11De via publica et itinere publico reficiendo (Von der Ausbesserung öffentlicher Strassen und Wege.)Dig. 43,12De fluminibus. ne quid in flumine publico ripave eius fiat, quo peius navigetur (Von den Flüssen, dass Etwas in einem öffentlichen Flusse oder an dessen Ufer nicht geschehe, wodurch die Schifffahrt beeinträchtigt wird.)Dig. 43,13Ne quid in flumine publico fiat, quo aliter aqua fluat, atque uti priore aestate fluxit (Dass in einem öffentlichen Fluss Etwas nicht geschehe, wodurch der Wasserfluss gegen den im vorhergehenden Sommer geändert wird.)Dig. 43,14Ut in flumine publico navigare liceat (Dass die Schifffahrt an einem öffentlichen Flusse gestattet sei.)Dig. 43,15De ripa munienda (Von der Befestigung des Ufers.)Dig. 43,16De vi et de vi armata (Von der Gewalt und der Gewalt mit Waffen.)Dig. 43,17Uti possidetis (Wie ihr besitzet.)Dig. 43,18De superficiebus (Von Erbpachtungen.)Dig. 43,19De itinere actuque privato (Von Privatwegen.)Dig. 43,20De aqua cottidiana et aestiva (Vom täglichen Wasser und dem Sommerwasser.)Dig. 43,21De rivis (Von den Kanälen.)Dig. 43,22De fonte (Von den Quellen.)Dig. 43,23De cloacis (Von den Kloaken.)Dig. 43,24Quod vi aut clam (Was gewaltsam oder heimlich.)Dig. 43,25De remissionibus (Von den Remissionen.)Dig. 43,26De precario (Vom bittweisen [Besitzverhältniss].)Dig. 43,27De arboribus caedendis (Vom Baumfällen.)Dig. 43,28De glande legenda (Vom Auflesen der Eicheln.)Dig. 43,29De homine libero exhibendo (Von der Auslieferung freier Menschen.)Dig. 43,30De liberis exhibendis, item ducendis (Von der Auslieferung der Kinder und deren Abführung.)Dig. 43,31Utrubi (Vom (Interdicte) Wo immer.)Dig. 43,32De migrando (Vom Ausziehen lassen.)Dig. 43,33De Salviano interdicto (Vom Salvianischen Interdict.)
Dig. 9,4,16Iu­lia­nus li­bro vi­cen­si­mo se­cun­do di­ges­to­rum. Si he­res do­lo ma­lo fe­ce­rit, ne sta­tu­li­be­rum in po­tes­ta­te ha­be­ret, et prop­ter hoc iu­di­cium si­ne no­xae de­di­tio­ne ac­ce­pe­rit: et im­ple­ta con­di­cio­ne sta­tu­tae li­ber­ta­tis con­dem­na­ri de­be­bit, sic­uti mor­tuo ser­vo con­dem­na­re­tur.

Julian. lib. XXII. Dig. Wenn ein Erbe arglistiger Weise einen Bedingtfreien aus seiner Gewalt entfernt hat, und sich dieserhalb auf die Klage ohne Rücksicht auf die Auslieferung an Schädens Statt eingelassen hat, so muss derselbe auch, wenn die Bedingung für die bedingt ertheilte Freiheit erfüllt worden ist, verurtheilt werden, wie es der Fall sein würde, wenn der Sclav gestorben wäre.

Dig. 9,4,40Idem li­bro vi­cen­si­mo se­cun­do di­ges­to­rum. Si ser­vus le­ga­tus an­te ad­itam he­redi­ta­tem rem he­redis fu­tu­ri sub­tra­xe­rit, pot­erit is cum le­ga­ta­rio qui le­ga­tum agno­ve­rit fur­ti age­re: sed si idem ser­vus he­redi­ta­riam rem sub­tra­xe­rit, fur­ti ac­tio ces­sa­bit, quia hu­ius­mo­di re­rum fur­tum non fit: ad ex­hi­ben­dum au­tem ac­tio com­pe­tit.

Idem lib. XXII. Dig. Wenn ein vermachter Sclav vor dem Erbantritt dem künftigen Erben eine Sache gestohlen hat, so kann derselbe wider den Vermächtnissinhaber, nach Empfang des Vermächtnisses, wegen Diebstahls Klage erheben. Hat hingegen derselbe Sclav eine Erbschaftssache gestohlen, so fällt die Diebstahlsklage weg, weil an Sachen dieser Art kein Diebstahl geschehen kann; dagegen findet die Klage auf Auslieferung Statt.

Dig. 13,1,14Iu­lia­nus li­bro vi­cen­si­mo se­cun­do di­ges­to­rum. Si ser­vus fur­ti­vus sub con­di­cio­ne le­ga­tus fue­rit, pen­den­te ea he­res con­dic­tio­nem ha­be­bit et, si li­te con­tes­ta­ta con­di­cio ex­sti­te­rit, ab­so­lu­tio se­qui de­be­bit, per­in­de ac si idem ser­vus sub con­di­cio­ne li­ber es­se ius­sus fuis­set et li­te con­tes­ta­ta con­di­cio ex­sti­tis­set: nam nec pe­ti­to­ris iam in­ter­est ho­mi­nem re­ci­pe­re et res si­ne do­lo ma­lo fu­ris eius es­se de­siit. quod si pen­den­te con­di­cio­ne iu­di­ca­re­tur, iu­dex aes­ti­ma­re de­be­bit, quan­ti emp­to­rem in­ve­ne­rit. 1Ca­ve­re au­tem ex hac ac­tio­ne pe­ti­tor ei cum quo agi­tur non de­be­bit. 2Bo­ve sub­rep­to et oc­ci­so con­dic­tio et bo­vis et co­rii et car­nis do­mi­no com­pe­tit, sci­li­cet si et co­rium et ca­ro con­trec­ta­ta fue­runt11Die Großausgabe liest fue­rint statt fue­runt.: cor­nua quo­que con­di­cen­tur. sed si do­mi­nus con­dic­tio­ne bo­vis pre­tium con­se­cu­tus fue­rit et post­ea ali­quid eo­rum, de qui­bus su­pra dic­tum est, con­di­cet, om­ni­mo­do ex­cep­tio­ne sum­mo­ve­tur. con­tra si co­rium con­di­xe­rit et pre­tium eius con­se­cu­tus bo­vem con­di­cet, of­fe­ren­te fu­re pre­tium bo­vis de­trac­to pre­tio co­rii do­li ma­li ex­cep­tio­ne sum­mo­ve­bi­tur. 3Idem iu­ris est uvis sub­rep­tis: nam et mus­tum et vi­na­cia iu­re con­di­ci pos­sunt.

Julian. lib. XXII. Digest. Ad Dig. 13,1,14 pr.Windscheid: Lehrbuch des Pandektenrechts, 7. Aufl. 1891, Bd. II, § 361, Note 3.Wenn ein gestohlener Sclav unter einer Bedingung sollte legirt gewesen sein, so wird der Erbe, während dieselbe schwebt, die Condiction haben, und wenn, nachdem der Streit eingeleitet worden, die Bedingung eingetreten sein sollte, so wird eine Freisprechung folgen müssen, ebenso als wenn verordnet wäre, dass derselbe Sclav unter einer Bedingung frei sein solle, und, nachdem der Streit eingeleitet worden, die Bedingung eingetreten wäre; denn sowohl dem Kläger liegt nun nichts daran, den Menschen wieder zu bekommen11Weil nämlich mit dem Eintritt der Bedingung das Eigenthum des legirten Sclaven vom Erben ab und auf den Legatar überging., als auch die Sache hat ohne böse Absicht des Diebes aufgehört, demselben zu gehören. Wenn aber, während die Bedingung schwebt, das Urtheil gefällt wurde, so wird der Richter [den Sclaven zu einem solchen Werthe] schätzen müssen, zu welchem er einen Käufer gefunden haben würde. 1Sicherheit wird aber der Kläger zu Folge dieser Klage demjenigen, gegen welchen geklagt wird, nicht geben müssen. 2Wenn ein Ochse entwendet und getödtet worden ist, so steht dem Eigenthümer eine Condiction sowohl des Ochsen, als der Haut und des Fleisches zu; nämlich wenn sowohl die Haut, als das Fleisch [vom Dieb] an sich genommen waren; auch die Hörner werden condicirt werden. Aber wenn der Eigenthümer durch die Condiction des Ochsen den Werth [desselben] erlangt haben sollte, und nachher etwas von dem, wovon oben gesprochen worden ist, condiciren wird, so wird er jeden Falls durch eine Einrede abgewiesen. Umgekehrt, wenn er die Haut condicirt haben sollte, und nachdem er den Werth derselben erlangt, den Ochsen condiciren wird, so wird er, wenn der Dieb den Werth des Ochsen anbietet, nachdem der Werth der Haut [davon] abgezogen ist, durch die Einrede der bösen Absicht abgewiesen werden. 3Ad Dig. 13,1,14,3Windscheid: Lehrbuch des Pandektenrechts, 7. Aufl. 1891, Bd. I, § 187, Note 3.Dasselbe ist Rechtens, wenn Weintrauben gestohlen worden sind; denn sowohl der Most, als die Weinbeerhülsen können mit Recht condicirt werden.

Dig. 38,1,11Iu­lia­nus li­bro vi­cen­si­mo se­cun­do di­ges­to­rum. (ni­hil au­tem in­ter­est, ex­tra­neus sit Lu­cius Ti­tius an fi­lius),

Übersetzung nicht erfasst.

Dig. 38,1,23Iu­lia­nus li­bro vi­cen­si­mo se­cun­do di­ges­to­rum. Hae ope­rae, quas li­ber­tus pro­mit­tit, mul­tum di­stant a fa­b­ri­li­bus vel pic­to­riis ope­ris. de­ni­que si li­ber­tus fa­ber aut pic­tor fue­rit, quam­diu id ar­ti­fi­cium ex­er­ce­bit, has ope­ras pa­tro­no prae­sta­re co­gi­tur. qua­re sic­ut fa­b­ri­les ope­ras quis pot­est si­bi aut Ti­tio sti­pu­la­ri, ita pa­tro­nus a li­ber­to ope­ras si­bi aut Sem­pro­nio rec­te sti­pu­la­tur: et li­ber­tus ob­li­ga­tio­ne sol­ve­tur, si ta­les ope­ras ex­tra­neo de­de­rit, qua­les pa­tro­no prae­stan­do li­be­ra­re­tur. 1Si pa­tro­ni plu­res con­sul­to in di­ver­sas re­gio­nes dis­ces­se­rint et li­ber­to si­mul ope­ras in­di­xe­rint, pot­est di­ci diem ope­ra­rum ce­de­re, sed li­ber­tum non ob­li­ga­ri, quia non per eum, sed per pa­tro­nos sta­ret, quo mi­nus ope­rae den­tur, sic­ut ac­ci­dit, cum ae­gro­tan­ti li­ber­to ope­rae in­di­cun­tur. quod si di­ver­sa­rum ci­vi­ta­tium pa­tro­ni sint et in sua quis­que mo­re­tur, con­sen­ti­re de­bent in ope­ris ab eo ac­ci­pien­dis: du­rum alio­quin est eum, qui se li­be­ra­re pot­est de­cem die­bus ope­ran­do, si­mul ope­ris in­dic­tis, si in ac­ci­pien­dis non con­sen­tiant, com­pel­li ad prae­stan­dam al­te­ri quin­que ope­ra­rum aes­ti­ma­tio­nem.

Übersetzung nicht erfasst.

Dig. 45,1,54Idem li­bro vi­cen­si­mo se­cun­do di­ges­to­rum. In sti­pu­la­tio­ni­bus alias spe­cies, alias ge­ne­ra de­du­cun­tur. cum spe­cies sti­pu­la­mur, ne­ces­se est in­ter do­mi­nos et in­ter he­redes ita di­vi­di sti­pu­la­tio­nem, ut par­tes cor­po­rum cui­que de­be­bun­tur. quo­tiens au­tem ge­ne­ra sti­pu­la­mur, nu­me­ro fit in­ter eos di­vi­sio: vel­uti cum Sti­chum et Pam­phi­lum quis sti­pu­la­tus duos he­redes ae­quis par­ti­bus re­li­quit, ne­ces­se est utri­que par­tem di­mi­diam Sti­chi et Pam­phi­li de­be­ri: si idem duos ho­mi­nes sti­pu­la­tus fuis­set, sin­gu­li ho­mi­nes he­redi­bus eius de­be­ren­tur. 1Ope­ra­rum sti­pu­la­tio si­mi­lis est his sti­pu­la­tio­ni­bus, in qui­bus ge­ne­ra com­pre­hen­dun­tur: et id­eo di­vi­sio eius sti­pu­la­tio­nis non in par­tes ope­ra­rum, sed in nu­me­rum ce­dit. quod si unam ope­ram ser­vus com­mu­nis sti­pu­la­tus fue­rit, ne­ces­se est utri­que do­mi­no­rum par­tem ope­rae tan­tam, quan­tam in ser­vo ha­bue­rit, pe­te­re. so­lu­tio au­tem eius ob­li­ga­tio­nis ex­pe­di­tis­si­ma est, si aes­ti­ma­tio­nem ope­rae ma­lit li­ber­tus of­fer­re aut si con­sen­tiant pa­tro­ni, ut is com­mu­ni­ter ope­rae edan­tur.

Idem lib. XXII. Dig. Einzelne Gegenstände werden in Stipulationen auf andere Weise gefasst, als Gattungen. Wenn wir einzelne Gegenstände stipuliren, so ist es nothwendig, unter die Miteigenthümer und ihre Erben die Stipulation so zu vertheilen, wie die Theile der Gegenstände einem Jeden geschuldet werden. So oft wir uns aber Gattungen stipuliren, geschieht unter ihnen die Theilung nach der Anzahl; z. B. wenn Jemand, welcher sich den Stichus und Pamphilus stipulirt hat, zwei Erben zu gleichen Antheilen hinterlassen hat, so muss nothwendig einem jeden von ihnen Stichus und Pamphilus zum halben Antheile gewährt werden; hätte sich aber derselbe nur zwei Sclaven stipulirt, so würden nur die Sclaven einzeln den einzelnen Erben gebühren22D. h. jedem Erben ein Sclave. D. R.. 1Die Stipulation von Diensten ist derjenigen Stipulation ähnlich, welche über Gattungen eingegangen werden, und deshalb geht die Theilung dieser Stipulation nicht auf Theile der Dienste, sondern auf die Anzahl. Hat hingegen ein Zweien gehöriger Sclave einen Dienst versprochen33Stipulatus scheint hier in dieser Bedeutung verstanden, und bei der Freilassung hinzugedacht werden zu müssen. Wollte man mehrere Personen annehmen, so würde der Sinn dieser Stelle zu dunkel werden, und zu oberflächlich und nachlässig construirt sein, um es zu rechtfertigen. Ebenso interpretirt die Glosse., so muss jeder der beiden Herren den Dienst zu demjenigen Theile fodern, den er an dem Sclaven selbst gehabt hat. Die Leistung dieser Verbindlichkeit aber erfolgt ohne die geringsten Schwierigkeiten, wenn entweder der Freigelassene es vorzieht, den Schätzungswerth der Dienste anzubieten, oder wenn die Schutzherren darein willigen, dass ihnen die Dienste gemeinschaftlich geleistet werden.

Dig. 45,2,5Iu­lia­nus li­bro vi­cen­si­mo se­cun­do di­ges­to­rum. Ne­mo est qui ne­sciat alie­nas ope­ras pro­mit­ti pos­se et fi­de­ius­so­rem ad­hi­be­ri in ea ob­li­ga­tio­ne. et id­eo ni­hil pro­hi­bet duos reos sti­pu­lan­di con­sti­tui vel pro­mit­ten­di, sic­uti si ab eo­dem fa­b­ro duo rei sti­pu­lan­di eas­dem ope­ras sti­pu­len­tur: et ex con­tra­rio duo fa­b­ri eius­dem pe­ri­tiae eas­dem ope­ras pro­mit­te­re in­tel­le­gun­tur et duo rei pro­mit­ten­di fie­ri.

Julian. lib. XXII. Digestor. Es wird Jedermann bekannt sein, dass fremde Dienste versprochen und für eine solche Verbindlichkeit Bürgen bestellt werden können, und deshalb können auch zwei Stipulationsberechtigte oder Verpflichtete bestellt werden, z. B. wenn zwei Stipulationsberechtigte von ein und demselben Handwerker sich dieselben Dienste stipuliren; und umgekehrt wird von zwei Handwerkern desselben Handwerks, welche dieselbe Arbeit versprechen, angenommen, dass sie auch zwei Stipulationsverpflichtete werden.

Dig. 47,2,57Iu­lia­nus li­bro vi­cen­si­mo se­cun­do di­ges­to­rum. In­ter­dum fur et­iam ma­nen­te poe­nae ob­li­ga­tio­ne in qui­bus­dam ca­si­bus rur­sus ob­li­ga­tur, ut cum eo sae­pius eius­dem rei no­mi­ne fur­ti agi pos­sit. pri­mus ca­sus oc­cur­rit, si pos­ses­sio­nis cau­sa mu­ta­ta es­set, vel­uti si res in do­mi­ni po­tes­ta­tem red­is­set ean­dem­que idem sub­ri­pe­ret vel ei­dem do­mi­no vel ei, cui is com­mo­das­set aut ven­di­dis­set. sed et si per­so­na do­mi­ni mu­ta­ta es­set, al­te­ra poe­na ob­li­ga­tur. 1Qui fu­rem de­du­cit ad prae­fec­tum vi­gi­li­bus vel ad prae­si­dem, ex­is­ti­man­dus est ele­gis­se viam, qua rem per­se­que­re­tur: et si neg­otium ibi ter­mi­na­tum et dam­na­to fu­re re­cep­ta est pe­cu­nia sub­la­ta in sim­plum, vi­de­tur fur­ti quaes­tio sub­la­ta, ma­xi­me si non so­lum rem fur­ti­vam fur re­sti­tue­re ius­sus fue­rit, sed am­plius ali­quid in eum iu­dex con­sti­tue­rit. sed et si ni­hil am­plius quam fur­ti­vam rem re­sti­tue­re ius­sus fue­rit, ip­so, quod in pe­ri­cu­lum ma­io­ris poe­nae de­duc­tus est fur, in­tel­le­gen­dum est quaes­tio­nem fur­ti sub­la­tam es­se. 2Si res pe­cu­lia­ris sub­rep­ta in po­tes­ta­tem ser­vi red­ie­rit, sol­vi­tur fur­ti vi­tium et in­ci­pit hoc ca­su in pe­cu­lio es­se et a do­mi­no pos­si­de­ri. 3Cum au­tem ser­vus rem suam pe­cu­lia­rem fu­ran­di con­si­lio amo­vet, quam­diu eam re­ti­net, con­di­cio eius non mu­ta­tur (ni­hil enim do­mi­no ab­est): sed si alii tra­di­de­rit, fur­tum fa­ciet. 4Qui tu­te­lam ge­rit, trans­ige­re cum fu­re pot­est et, si in po­tes­ta­tem suam red­ege­rit rem fur­ti­vam, de­si­nit fur­ti­va es­se, quia tu­tor do­mi­ni lo­co ha­be­tur. sed et cir­ca cu­ra­to­rem fu­rio­si ea­dem di­cen­da sunt, qui ad­eo per­so­nam do­mi­ni sus­ti­net, ut et­iam tra­den­do rem fu­rio­si alie­na­re ex­is­ti­me­tur. con­di­ce­re au­tem rem fur­ti­vam tu­tor et cu­ra­tor fu­rio­si eo­rum no­mi­ne pos­sunt. 5Si duo ser­vi tui ves­tem et ar­gen­tum sub­ri­pue­rint et al­te­rius no­mi­ne te­cum de ves­te ac­tum fue­rit, al­te­rius de ar­gen­to aga­tur: nul­la ex­cep­tio da­ri de­be­bit ob eam rem, quod iam de ves­te ac­tum fue­rit.

Übersetzung nicht erfasst.

Dig. 47,6,4Iu­lia­nus li­bro vi­cen­si­mo se­cun­do di­ges­to­rum. Et­iam he­redi­bus eius, cui plu­res eius­dem fa­mi­liae fur­tum fe­ce­rint, ea­dem ac­tio com­pe­te­re de­bet, quae tes­ta­to­ri com­pe­te­bat, id est ut om­nes non am­plius con­se­quan­tur, quam con­se­que­ren­tur, si id fur­tum li­ber fe­cis­set.

Übersetzung nicht erfasst.