Corpus iurisprudentiae Romanae

Repertorium zu den Quellen des römischen Rechts

Digesta Iustiniani Augusti

Recognovit Mommsen (1870) et retractavit Krüger (1928)
Deutsche Übersetzung von Otto/Schilling/Sintenis (1830–1833)
Call.ed. mon.
Ad edictum monitorium lib.Callistrati Ad edictum monitorium libri

Ad edictum monitorium libri

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Ex libro I

Dig. 2,6,2Cal­lis­tra­tus li­bro pri­mo ad edic­tum mo­ni­to­rium. item pro pa­tro­na li­be­ris­ve suis vel uxo­re nuru­ve. tunc enim qua­lis­cum­que fi­de­ius­sor ac­ci­pi iu­be­tur: et in eum, qui non ac­ce­pe­rit, cum sci­ret eam ne­ces­si­tu­di­nem per­so­na­rum, quin­qua­gin­ta au­reo­rum iu­di­cium com­pe­tit,

Callistrat. lib. I. ad Edictum monitorium. gleichfalls für die Freilasserin, oder ihre Kinder, oder die Frau, oder Schwiegertochter; denn dann soll jeder Bürge, wie er auch sei, angenommen werden. Und gegen den, welcher ihn nicht angenommen, obwohl er diese Verwandschaft der Personen kannte, steht eine Klage auf 50 Goldstücke zu,

Dig. 2,13,12Cal­lis­tra­tus li­bro pri­mo edic­ti mo­ni­to­rii. Fe­mi­nae re­mo­tae vi­den­tur ab of­fi­cio ar­gen­ta­rii, cum ea ope­ra vi­ri­lis sit.

Callistrat. lib. I. Edicti Monitorii. Frauen scheinen von dem Berufe eines Geldhändlers ausgeschlossen zu sein, weil dies eine nur für Männer passende Beschäftigung ist.

Dig. 4,1,4Cal­lis­tra­tus li­bro pri­mo edic­ti mo­ni­to­rii. Scio il­lud a qui­bus­dam ob­ser­va­tum, ne prop­ter sa­tis mi­ni­mam rem vel sum­mam, si ma­io­ri rei vel sum­mae prae­iu­di­ce­tur, au­dia­tur is qui in in­te­grum re­sti­tui pos­tu­lat.

Callistrat. lib. I. Ed. Monitorii. Ich weiss, dass es von Einigen in Obacht genommen wird, es solle wegen einer gar zu geringen Sache oder Summe, wenn dabei eine grössere Sache oder Summe beeinträchtiget werde, derjenige nicht gehört werden, welcher wieder in den vorigen Stand eingesetzt zu werden verlangt.

Dig. 4,4,45Cal­lis­tra­tus li­bro pri­mo edic­ti mo­ni­to­rii. Et­iam ei, qui prius­quam11Die Großausgabe liest prius quam statt prius­quam. nas­ce­re­tur usu­cap­tum amis­it, re­sti­tuen­dam ac­tio­nem La­beo scri­bit. 1Im­pe­ra­tor Ti­tus An­to­ni­nus re­scrip­sit eum, qui frau­de tu­to­ris ad­ver­sa­rium suum di­ce­ret ab­so­lu­tum et age­re cum eo ex in­te­gro vel­let, li­cen­tiam ha­be­re prius cum tu­to­re age­re.

Callistrat. lib. I. Edicti monitor. Auch demjenigen, welcher, noch bevor er geboren wurde, etwas durch Verjährung verloren hat, ist rücksichtlich seiner Klage Herstellung des frühern Rechtsstandes zu gewähren. 111Hier beginnt nach der Vulgata, welche die Lesart: Imperatores Titus et Antoninus rescripserunt hat, schon das fr. 46. Der Kaiser Titus Antoninus hat rescribirt, es solle derjenige, welcher etwa behauptete, sein Gegner sei durch den Betrug des Vormundes freigesprochen worden, und gegen ihn von neuem klagen wollte, die Erlaubniss haben, zuvor gegen den Vormund zu klagen.

Dig. 4,8,41Cal­lis­tra­tus li­bro pri­mo edic­ti mo­ni­to­rii. Cum le­ge Iu­lia cau­tum sit, ne mi­nor vi­gin­ti an­nis iu­di­ca­re co­ga­tur, ne­mi­ni li­ce­re mi­no­rem vi­gin­ti an­nis com­pro­mis­sa­rium iu­di­cem eli­ge­re: id­eo­que poe­na ex sen­ten­tia eius nul­lo mo­do com­mit­ti­tur. ma­io­ri ta­men vi­gin­ti an­nis, si mi­nor vi­gin­ti quin­que an­nis sit, ex hac cau­sa suc­cur­ren­dum, si te­me­re au­di­to­rium re­ce­pe­rit, mul­ti di­xe­runt.

Callistrat. lib. I. Edicti monitor. Da durch das Julische Gesetz verordnet worden ist, dass wer noch nicht zwanzig Jahre alt ist, ein Urtheil zu fällen nicht gezwungen werden solle, so sei es [nimmt man an] Niemandem erlaubt, einen, der jünger ist als zwanzig Jahre, durch ein Compromiss zum Richter zu wählen: daher verfällt durch seine Entscheidung auf keine Weise eine Strafe. Dass jedoch einem, der zwar älter als zwanzig, allein jünger als fünfundzwanzig Jahre ist, aus diesem Grunde Beistand geleistet werden müsse, wenn er leichtsinniger Weise das Richteramt übernommen haben sollte, haben Viele gesagt.

Dig. 44,7,59Cal­lis­tra­tus li­bro pri­mo edic­ti mo­ni­to­rii. Scien­dum est ex om­ni­bus cau­sis li­tes con­tes­ta­tas et in he­redem si­mi­les­que per­so­nas trans­ire.

Callistrat. lib. I. Ed. mon. Es ist Regel, dass, sobald die Einleitung des Verfahrens erfolgt ist, jeder Rechtsstreit auf die Erben und ähnliche Personen übergeht.

Dig. 46,3,85Cal­lis­tra­tus li­bro pri­mo edic­ti mo­ni­to­rii. So­li­dum non sol­vi­tur non mi­nus quan­ti­ta­te quam die.

Callistr. lib. I. Ed. monitor. Das Ganze wird nicht gezahlt, nicht weniger rücksichtlich des Betrags, als des Termins22D. h. nicht blos Der, welcher nicht die ganze schuldige Summe, sondern auch Der, welcher nicht zur rechten Zeit zahlt, zahlt nicht das Ganze..

Dig. 47,9,6Cal­lis­tra­tus li­bro pri­mo edic­ti mo­ni­to­rii. Ex­pug­na­tur na­vis, cum spo­lia­tur aut mer­gi­tur aut dis­sol­vi­tur aut per­tun­di­tur aut fu­nes eius prae­ci­dun­tur aut ve­la con­scin­dun­tur aut an­co­rae in­vo­lan­tur de ma­re.

Übersetzung nicht erfasst.

Ex libro II

Dig. 4,6,2Cal­lis­tra­tus li­bro se­cun­do edic­ti mo­ni­to­rii. Hoc edic­tum, quod ad eos per­ti­net, qui ei con­ti­nen­tur, mi­nus in usu fre­quen­ta­tur: hu­ius­mo­di enim per­so­nis ex­tra or­di­nem ius di­ci­tur ex se­na­tus con­sul­tis et prin­ci­pa­li­bus con­sti­tu­tio­ni­bus. 1Hoc au­tem ca­pi­te ad­iu­van­tur in pri­mis hi, qui me­tus cau­sa afuis­sent: sci­li­cet si non su­per­va­cuo ti­mo­re de­ter­ri­ti afuis­sent.

Callistrat. lib. II. ed. monitor. Dieses Edict, welches auf diejenigen sich bezieht, welche darin [namentlich] erwähnt sind, kommt weniger in Gebrauch; denn solchen Personen wird [insgemein] auf ausserordentliche Weise nach Senatsbeschlüssen und kaiserlichen Verordnungen Recht gesprochen. 1Durch diesen Abschnitt [des Edicts] aber werden insbesondere diejenigen unterstützt, die etwa aus Furcht entfernt gewesen sind, vorausgesetzt, dass sie nicht, durch unnöthige Furcht in Angst gesetzt, abwesend waren.

Dig. 4,6,4Cal­lis­tra­tus li­bro se­cun­do edic­ti mo­ni­to­rii. Item hi, qui rei pu­bli­cae cau­sa si­ne do­lo ma­lo afuis­sent. do­lum ma­lum eo per­ti­ne­re ac­ce­pi, ut qui re­ver­ti pot­est ne­que re­ver­te­re­tur, in eo, quod per id tem­pus ad­ver­sus eum fac­tum est, non ad­iu­ve­tur: vel­uti si al­te­rius gran­dis com­mo­di cap­tan­di gra­tia id ege­rit, ut rei pu­bli­cae cau­sa ab­es­set, et re­vo­ca­tur ab is­to pri­vi­le­gio,

Callistrat. lib. II. edicti monitor. Desgleichen33[Sollen diejenigen durch den Prätor ein Klagrecht erhalten oder in den vorigen Stand wieder eingesetzt werden] diejenigen, welche zum Besten des Staats ohne bösen Vorsatz auswärts gewesen sind. Ich folge der Ansicht, die Erwähnung des bösen Vorsatzes sei hier so zu nehmen, dass demjenigen, der zurückkehren kann, und nicht zurückgekehrt ist, rücksichtlich dessen, was während der Zeit [seiner längeren Abwesenheit] gegen ihn geschehen ist, kein Beistand geleistet werde; z. B. wenn er, um irgend einen andern grossen Vortheil zu erlangen, es dahin gebracht hat, dass er des Staats wegen abwesend sein konnte, und nun [von dem Genusse] dieser Begünstigung zurückberufen wird;

Dig. 4,6,9Cal­lis­tra­tus li­bro se­cun­do edic­ti mo­ni­to­rii. Suc­cur­ri­tur et­iam ei, qui in vin­cu­lis fuis­set. quod non so­lum ad eum per­ti­net, qui pu­bli­ca cus­to­dia co­er­ce­tur, sed ad eum quo­que, qui a la­tro­ni­bus aut prae­do­ni­bus vel po­ten­tio­re vi op­pres­sus vin­cu­lis co­er­ce­ba­tur. vin­cu­lo­rum au­tem ap­pel­la­tio la­tius ac­ci­pi­tur: nam et­iam in­clu­sos vel­uti lau­tu­miis vinc­to­rum nu­me­ro ha­be­ri pla­cet, quia ni­hil in­ter­sit, pa­rie­ti­bus an com­pe­di­bus te­n­ea­tur. cus­to­diam au­tem so­lam pu­bli­cam ac­ci­pi La­beo pu­tat.

Callistrat. lib. II. edicti monitor. Es wird auch demjenigen [durch das Edict] beigestanden, welcher etwa in Fesseln sich befunden hat. Was sich nicht blos auf den bezieht, welcher im öffentlichen Gefängnisse eingeschlossen ist, sondern auch auf denjenigen, der von Räubern oder Banditen, oder von irgend einem Mächtigeren gewaltsam unterdrückt, in Fesseln gelegt worden ist. Der Ausdruck Fesseln aber wird in einem weitern Sinne genommen; denn man nimmt an, dass auch die Eingeschlossenen, z. B. in Steinbrüchen44Lautumiae sind Steinbrüche, in welche Sclaven zur Strafe geschickt wurden, aber auch steinerne Gefängnisse in Rom. Cf. Liv. XXVI. 27. XXXII. 26. XXXVII. 3., unter die Zahl der Gefesselten gehören, weil es doch keinen Unterschied mache, ob man durch Wände oder Fesseln festgehalten werde. Das Gefängniss aber, meint Labeo, sei blos von einem öffentlichen zu verstehen.

Dig. 4,6,11Cal­lis­tra­tus li­bro se­cun­do edic­ti mo­ni­to­rii. Ei quo­que suc­cur­ri­tur, qui in ser­vi­tu­te fue­rit, si­ve bo­na fi­de ser­viat ho­mo li­ber, si­ve de­ten­tus sit.

Callistrat. lib. II. edicti monitor. Auch dem wird Hülfe geleistet, welcher in Sclaverei gerathen sein sollte, er mag nun in der Meinung, ein Sclave zu sein, dienen, obwohl er ein freier Mensch ist, oder [widerrechtlich] festgehalten werden.

Dig. 4,6,14Cal­lis­tra­tus li­bro se­cun­do edic­ti mo­ni­to­rii. Item ei suc­cur­ri­tur, qui in hos­tium po­tes­ta­te fuit, id est ab hos­ti­bus cap­tus. nam trans­fu­gis nul­lum cre­den­dum est be­ne­fi­cium tri­bui, qui­bus ne­ga­tum est post­li­mi­nium. pot­erant ta­men, qui in hos­tium po­tes­ta­te es­sent, il­la par­te edic­ti con­ti­ne­ri, qua lo­qui­tur de his qui in ser­vi­tu­te fue­rint.

Callistrat. lib. II. edicti monitor. Desgleichen wird demjenigen geholfen, welcher in die Gewalt der Feinde gerathen, d. h. von den Feinden gefangen worden ist; denn von Ueberläufern darf man nicht annehmen, dass ihnen eine Rechtswohlthat zu Theil werde, da ihnen ja die Rückkehr in ihr früheres Verhältniss (postliminium) versagt ist. Es hätten jedoch55Dies ist, wie leicht zu ersehen, ein Tadel, welchen Callistratus gegen diesen Theil des prätorischen Edicts ausspricht. diejenigen, welche in feindliche Gewalt gerathen sind, in jenem Theile des Edicts, welcher von denen spricht, die in Sclaverei verfallen sind, auch mit begriffen werden können.

Dig. 6,1,50Cal­lis­tra­tus li­bro se­cun­do edic­ti mo­ni­to­rii. Si ager ex emp­tio­nis cau­sa ad ali­quem per­ti­neat, non rec­te hac ac­tio­ne agi pot­erit, an­te­quam tra­di­tus sit ager tunc­que pos­ses­sio amis­sa sit. 1Sed he­res de eo quod he­redi­ta­ti ob­ve­ne­rit rec­te aget, et­iam­si pos­ses­sio­nem eius ad­huc non ha­bue­rit.

Callistrat. lib. II. Ed. monitorii. Wenn Jemandem Acker auf den Grund eines Kaufes gehört, so kann er rechtlichermaassen die dingliche Klage nicht eher erheben, als ihm der Acker übergeben und dann der Besitz verloren gegangen ist. 1Der Erbe kann aber dessenwegen, was zur Erbschaft gehört, mit Recht Klage erheben, wenn er auch dessen Besitz noch nicht erhalten hat.

Dig. 9,4,32Cal­lis­tra­tus li­bro se­cun­do edic­ti mo­ni­to­rii. Is qui in alie­na po­tes­ta­te est si no­xam com­mis­sis­se di­ca­tur, si non de­fen­da­tur, du­ci­tur: et si prae­sens est do­mi­nus, tra­de­re eum et de do­lo ma­lo pro­mit­te­re de­bet.

Callistrat. lib. II. Ed. monit. Wenn derjenige, welcher sich in fremder Gewalt befindet, und von dem behauptet wird, dass er ein Vergehen begangen habe, nicht vertheidigt wird, so wird er [vom Kläger] abgeführt; ist der Herr gegenwärtig, so muss er ihn übergeben, und wegen Arglist zu haften versprechen.

Dig. 11,1,1Cal­lis­tra­tus li­bro se­cun­do edic­ti mo­ni­to­rii. To­tiens he­res in iu­re in­ter­ro­gan­dus est, qua ex par­te he­res sit, quo­tiens ad­ver­sus eum ac­tio in­sti­tui­tur et du­bi­tat ac­tor, qua ex par­te is, cum quo age­re ve­lit, he­res sit. est au­tem in­ter­ro­ga­tio tunc ne­ces­sa­ria, cum in per­so­nam sit ac­tio et ita, si cer­tum pe­te­tur, ne, dum igno­ret ac­tor, qua ex par­te ad­ver­sa­rius de­func­to he­res ex­sti­te­rit, in­ter­dum plus pe­ten­do ali­quid dam­ni sen­tiat. 1In­ter­ro­ga­to­riis au­tem ac­tio­ni­bus ho­die non uti­mur, quia ne­mo co­gi­tur an­te iu­di­cium de suo iu­re ali­quid re­spon­de­re, id­eo­que mi­nus fre­quen­tan­tur et in de­sue­tu­di­nem ab­ie­runt. sed tan­tum­mo­do ad pro­ba­tio­nes li­ti­ga­to­ri­bus suf­fi­ciunt ea, quae ab ad­ver­sa par­te ex­pres­sa fue­rint apud iu­di­ces vel in he­redi­ta­ti­bus vel in aliis re­bus, quae in cau­sis ver­tun­tur.

Callistrat. lib. II. Ed. mon. Der Erbe muss vor Gericht allemal dann befragt werden, zu welchem Antheil er Erbe sei, wenn eine Klage wider ihn erhoben werden soll, und der Kläger ungewiss ist, zum wievielten Theile derjenige, den er belangen will, Erbe sei. Die Frage ist dann nothwendig, wenn die Klage eine persönliche ist, und zwar wenn der Gegenstand der Klage ein bestimmter ist, damit nicht der Kläger, während er nicht weiss, zu welchem Antheile sein Gegner Erbe des Verstorbenen geworden, zuweilen durch Zuvielforderung in Schaden gerathe. 1Frageklagen sind jetzt nicht mehr im Gebrauch66Die Erklärung dieser höchst bestrittenen Stelle s. bei Glück XI. p. 288. ff. Glücks Ansicht, dass hier die auf aussergerichtliche Fragen begründeten Klagen, und die ehemaligen Frageklagen, wie sie vor dem Edict, welches der Prätor darüber erlassen hat, in Gebrauch gewesen, gemeint seien, ist wahrscheinlich die richtige. — Die Uebersetzung selbst bietet gar keine Schwierigkeiten dar., weil Niemand mehr genöthigt wird, vor dem Beginn des Verfahrens über sein Recht Antwort zu geben; daher sind sie seltener geworden und [fast ganz] ausser Gebrauch gekommen; es ist vielmehr für die Parteien zum Beweise blos dasjenige dienlich, was vom Gegner vor dem Richter ausdrücklich erklärt worden ist, mag in Betreff von Erbschaften oder andern Angelegenheiten, wo es auf einen Rechtsstreit77Quae in caussis vertuntur. Glück XI. p. 256. n. 43. ankommt.

Ex libro III

Dig. 3,5,28Cal­lis­tra­tus li­bro ter­tio edic­ti mo­ni­to­rii. Cum pa­ter tes­ta­men­to pos­tu­mo tu­to­rem de­de­rit is­que tu­te­lam in­ter­im ad­mi­nis­tra­ve­rit nec pos­tu­mus na­tus fue­rit, cum eo non tu­te­lae, sed neg­otio­rum ges­to­rum erit agen­dum: quod si na­tus fue­rit pos­tu­mus, tu­te­lae erit ac­tio et in eam utrum­que tem­pus ve­niet, et quo, an­te­quam nas­ce­re­tur in­fans, ges­sit et quo, post­ea­quam na­tus sit.

Ad Dig. 3,5,28ROHGE, Bd. 15 (1875), Nr. 19, S. 48: Interesse, der Betrag, den der Beschädigte einem Dritten hat bezahlen müssen.Callistr. lib. III. Ed. monitor. Wenn ein Vater im Testament seinem Nachkömmling einen Vormund gegeben und der die Vormundschaft einstweilen verwaltet haben, der Nachkömmling aber nicht geboren sein sollte, so wird gegen ihn nicht die Vormundschafts-, sondern die Geschäftsführungsklage anzustellen sein. Wenn aber der Nachkömmling geboren sein sollte, so wird die Vormundschaftsklage Statt finden, und bei ihr werden beide Zeiten in Betracht kommen (in eam — veniet), sowohl die, da er, ehe das Kind geboren wurde, [die Geschäfte] geführt hat, als auch die, da er, nachdem es geboren war, [es gethan hat].

Dig. 26,2,18Cal­lis­tra­tus li­bro ter­tio edic­ti mo­ni­to­rii. Quod si plu­res sa­tis­da­re pa­ra­ti sint, tunc ido­nior prae­fe­ren­dus erit, ut et tu­to­rum per­so­nae in­ter se et fi­de­ius­so­rum com­pa­ren­tur.

Callistr. lib. III. Ed. prov. Sind aber Mehrere zur Sicherstellung erbötig, dann hat der Tüchtigere den Vorzug, jedoch so, dass die Person der Vormünder und die der Bürgen unter sich in Vergleich kommt.

Dig. 36,4,13Cal­lis­tra­tus li­bro ter­tio edic­ti mo­ni­to­rii. Quam­vis mi­ni­ma res le­ga­ta sit vel per fi­dei­com­mis­sum re­lic­ta, ta­men, si non sol­va­tur ab he­rede vel eo no­mi­ne ca­vea­tur, cum ca­ve­ri opor­teat, in pos­ses­sio­nem om­nium bo­no­rum, quae ex ea he­redi­ta­te sunt, le­ga­ta­rium si­ve fi­dei­com­mis­sa­rium prae­tor le­ga­to­rum ser­van­do­rum cau­sa mit­tit.

Übersetzung nicht erfasst.

Dig. 38,1,38Cal­lis­tra­tus li­bro ter­tio edic­ti mo­ni­to­rii. Hae de­mum im­po­si­tae ope­rae in­tel­le­gun­tur, quae si­ne tur­pi­tu­di­ne prae­sta­ri pos­sunt et si­ne pe­ri­cu­lo vi­tae. nec enim si me­re­trix ma­nu­mis­sa fue­rit, eas­dem ope­ras pa­tro­no prae­sta­re de­bet, quam­vis ad­huc cor­po­re quaes­tum fa­ciat: nec ha­re­na­rius ma­nu­mis­sus ta­les ope­ras, quia is­tae si­ne pe­ri­cu­lo vi­tae prae­sta­ri non pos­sunt. 1Si ta­men li­ber­tus ar­ti­fi­cium ex­er­ceat, eius quo­que ope­ras pa­tro­no prae­sta­re de­be­bit, et­si post ma­nu­mis­sio­nem id di­di­ce­rit. quod si ar­ti­fi­cium ex­er­ce­re de­sie­rit, ta­les ope­ras ede­re de­be­bit, quae non con­tra dig­ni­ta­tem eius fue­rint, vel­uti ut cum pa­tro­no mo­re­tur, per­egre pro­fi­cis­ca­tur, neg­otium eius ex­er­ceat.

Übersetzung nicht erfasst.

Ex libro IV

Dig. 31,63Cal­lis­tra­tus li­bro quar­to edic­ti mo­ni­to­rii. Si he­res rem, le­ga­tam igno­rans, in fu­nus con­sump­sit, ad ex­hi­ben­dum ac­tio­ne non te­ne­bi­tur, quia nec pos­si­det nec do­lo ma­lo fe­cit quo mi­nus pos­si­de­ret. sed per in fac­tum ac­tio­nem le­ga­ta­rio con­su­li­tur, ut in­dem­ni­tas ei ab he­rede prae­ste­tur.

Übersetzung nicht erfasst.