Corpus iurisprudentiae Romanae

Repertorium zu den Quellen des römischen Rechts

Digesta Iustiniani Augusti

Recognovit Mommsen (1870) et retractavit Krüger (1928)
Deutsche Übersetzung von Otto/Schilling/Sintenis (1830–1833)
Ulp.ed. LXXXI
Ad edictum praetoris lib.Ulpiani Ad edictum praetoris libri

Ad edictum praetoris libri

Ex libro LXXXI

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Dig. 1,1De iustitia et iure (Von der Gerechtigkeit und dem Recht.)Dig. 1,2De origine iuris et omnium magistratuum et successione prudentium (Von dem Ursprung des Rechts und aller Staatsbeamten, so wie der Folge der Rechtsgelehrten.)Dig. 1,3De legibus senatusque consultis et longa consuetudine (Von den Gesetzen, den Senatsbeschlüssen und dem Gewohnheitsrechte.)Dig. 1,4De constitutionibus principum (Von den Constitutionen der Kaiser.)Dig. 1,5De statu hominum (Vom Zustand der Menschen.)Dig. 1,6De his qui sui vel alieni iuris sunt (Von denen, die eigenen Rechtens, und denen, die fremdem Rechte unterworfen sind.)Dig. 1,7De adoptionibus et emancipationibus et aliis modis quibus potestas solvitur (Von der Annahme an Kindes Statt, der Entlassung aus der [väterlichen] Gewalt, und andern Arten deren Aufhebung.)Dig. 1,8De divisione rerum et qualitate (Von der Eintheilung der Sachen und deren Beschaffenheit.)Dig. 1,9De senatoribus (Von den Senatoren.)Dig. 1,10De officio consulis (Von der Amtspflicht des Consuls.)Dig. 1,11De officio praefecti praetorio (Von der Amtspflicht des Präfectus Prätorio.)Dig. 1,12De officio praefecti urbi (Von der Amtspflicht des Stadtvorstehers.)Dig. 1,13De officio quaestoris (Von der Amtspflicht des Quästors.)Dig. 1,14De officio praetorum (Von der Amtspflicht der Prätoren.)Dig. 1,15De officio praefecti vigilum (Von der Amtspflicht des Wachtvorstehers.)Dig. 1,16De officio proconsulis et legati (Von der Amtspflicht des Proconsul und des Legaten.)Dig. 1,17De officio praefecti Augustalis (Von der Amtspflicht des Kaiserlichen Präfecten.)Dig. 1,18De officio praesidis (Von der Amtspflicht des Präsidenten.)Dig. 1,19De officio procuratoris Caesaris vel rationalis (Von der Amtspflicht des Procurators des Kaisers oder Rentbeamten.)Dig. 1,20De officio iuridici (Von der Amtspflicht des Gerichtsverwalters.)Dig. 1,21De officio eius, cui mandata est iurisdictio (Von der Amtspflicht dessen, der mit der Gerichtsbarkeit beauftragt worden ist.)Dig. 1,22De officio adsessorum (Von der Amtspflicht der [Gerichts-] Beisitzer.)
Dig. 2,1De iurisdictione (Von der Gerichtsbarkeit.)Dig. 2,2Quod quisque iuris in alterum statuerit, ut ipse eodem iure utatur (Welche Rechtsgrundsätze Jemand gegen einen Andern aufgebracht hat, die sollen gegen ihn selbst in Anwendung gebracht werden dürfen.)Dig. 2,3Si quis ius dicenti non obtemperaverit (Wenn jemand dem, welcher Recht spricht, nicht gehorcht haben sollte.)Dig. 2,4De in ius vocando (Von der Berufung ins Gericht.)Dig. 2,5Si quis in ius vocatus non ierit sive quis eum vocaverit, quem ex edicto non debuerit (Wenn Jemand vor Gericht berufen worden und nicht gegangen ist, oder die dahin berufen worden sind, welche man dem Edicte nach nicht hätte berufen sollen.)Dig. 2,6In ius vocati ut eant aut satis vel cautum dent (Dass vor Gericht Berufene dahin gehen, oder Bürgen oder anders Sicherheit stellen.)Dig. 2,7Ne quis eum qui in ius vocabitur vi eximat (Dass Niemand den, welcher vor Gericht berufen wird, mit Gewalt entreisse.)Dig. 2,8Qui satisdare cogantur vel iurato promittant vel suae promissioni committantur (Von denen, welche gezwungen werden, Sicherheit zu stellen, oder ein eidliches Versprechen leisten, oder auf ihr einfaches Versprechen entlassen werden.)Dig. 2,9Si ex noxali causa agatur, quemadmodum caveatur (Wie Sicherheit gestellt wird, wenn eine Noxalklage erhoben [oder: wegen Schädenansprüchen geklagt] wird.)Dig. 2,10De eo per quem factum erit quominus quis in iudicio sistat (Von dem, welcher daran Schuld ist, dass sich Jemand nicht vor Gericht stellt.)Dig. 2,11Si quis cautionibus in iudicio sistendi causa factis non obtemperaverit (Wenn Jemand dem geleisteten Versprechen, sich vor Gerichte zu stellen, nicht nachgekommen ist.)Dig. 2,12De feriis et dilationibus et diversis temporibus (Von den Gerichtsferien und Aufschubsgestattungen und der Berechnung verschiedener Zeiten.)Dig. 2,13De edendo (Vom Vorzeigen.)Dig. 2,14De pactis (Von Verträgen.)Dig. 2,15De transactionibus (Von Vergleichen.)
Dig. 40,1De manumissionibus (Von den Freilassungen.)Dig. 40,2De manumissis vindicta (Von den durch den Stab freigelassenen [Sclaven].)Dig. 40,3De manumissionibus quae servis ad universitatem pertinentibus imponuntur (Von den Freilassungen, welche Sclaven ertheilt werden, welche einer Gemeinheit angehören.)Dig. 40,4De manumissis testamento (Von den durch ein Testament freigelassenen [Sclaven.])Dig. 40,5De fideicommissariis libertatibus (Von den fideicommissarischen Freiheiten.)Dig. 40,6De ademptione libertatis (Von der Zurücknahme der Freiheit.)Dig. 40,7De statuliberis (Von den Bedingtfreien.)Dig. 40,8Qui sine manumissione ad libertatem perveniunt (Welche [Sclaven] ohne Freilassung zur Freiheit gelangen.)Dig. 40,9Qui et a quibus manumissi liberi non fiunt et ad legem Aeliam Sentiam (Welche Sclaven durch die Freilassung wegen ihrer selbst, und wegen ihres Freilassers nicht frei werden, und zum Aelisch-Sentischen Gesetz.)Dig. 40,10De iure aureorum anulorum (Von dem Recht der goldenen Ringe.)Dig. 40,11De natalibus restituendis (Von der Zurückversetzung in den Geburtsstand.)Dig. 40,12De liberali causa (Von dem Rechtsstreit über die Freiheit.)Dig. 40,13Quibus ad libertatem proclamare non licet (Welche nicht auf die Freiheit Anspruch machen dürfen.)Dig. 40,14Si ingenuus esse dicetur (Wenn behauptet werden wird, dass [ein Freigelassener] ein Freigeborner sei.)Dig. 40,15Ne de statu defunctorum post quinquennium quaeratur (Dass der Rechtszustand Verstorbener nach fünf Jahren nicht untersucht werden soll.)Dig. 40,16De collusione detegenda (Von der Entdeckung eines heimlichen Einverständnisses.)
Dig. 43,1De interdictis sive extraordinariis actionibus, quae pro his competunt (Von den Interdicten und ausserordentlichen Klagen, die an deren Statt zuständig sind.)Dig. 43,2Quorum bonorum (Welchen Nachlass.)Dig. 43,3Quod legatorum (Was von Vermächtnissen.)Dig. 43,4Ne vis fiat ei, qui in possessionem missus erit (Dass Dem keine Gewalt geschehe, der in den Besitz gesetzt sein wird.)Dig. 43,5De tabulis exhibendis (Von der Auslieferung der Testamente.)Dig. 43,6Ne quid in loco sacro fiat (Dass an einem heiligen Orte Etwas nicht geschehe.)Dig. 43,7De locis et itineribus publicis (Von öffentlichen Plätzen und Wegen.)Dig. 43,8Ne quid in loco publico vel itinere fiat (Dass an einem öffentlichen Platze oder Wege Etwas nicht geschehe.)Dig. 43,9De loco publico fruendo (Von dem Genuss eines öffentlichen Platzes.)Dig. 43,10De via publica et si quid in ea factum esse dicatur (Von öffentlichen Strassen und wenn etwas in demselben errichtet werden sein soll.)Dig. 43,11De via publica et itinere publico reficiendo (Von der Ausbesserung öffentlicher Strassen und Wege.)Dig. 43,12De fluminibus. ne quid in flumine publico ripave eius fiat, quo peius navigetur (Von den Flüssen, dass Etwas in einem öffentlichen Flusse oder an dessen Ufer nicht geschehe, wodurch die Schifffahrt beeinträchtigt wird.)Dig. 43,13Ne quid in flumine publico fiat, quo aliter aqua fluat, atque uti priore aestate fluxit (Dass in einem öffentlichen Fluss Etwas nicht geschehe, wodurch der Wasserfluss gegen den im vorhergehenden Sommer geändert wird.)Dig. 43,14Ut in flumine publico navigare liceat (Dass die Schifffahrt an einem öffentlichen Flusse gestattet sei.)Dig. 43,15De ripa munienda (Von der Befestigung des Ufers.)Dig. 43,16De vi et de vi armata (Von der Gewalt und der Gewalt mit Waffen.)Dig. 43,17Uti possidetis (Wie ihr besitzet.)Dig. 43,18De superficiebus (Von Erbpachtungen.)Dig. 43,19De itinere actuque privato (Von Privatwegen.)Dig. 43,20De aqua cottidiana et aestiva (Vom täglichen Wasser und dem Sommerwasser.)Dig. 43,21De rivis (Von den Kanälen.)Dig. 43,22De fonte (Von den Quellen.)Dig. 43,23De cloacis (Von den Kloaken.)Dig. 43,24Quod vi aut clam (Was gewaltsam oder heimlich.)Dig. 43,25De remissionibus (Von den Remissionen.)Dig. 43,26De precario (Vom bittweisen [Besitzverhältniss].)Dig. 43,27De arboribus caedendis (Vom Baumfällen.)Dig. 43,28De glande legenda (Vom Auflesen der Eicheln.)Dig. 43,29De homine libero exhibendo (Von der Auslieferung freier Menschen.)Dig. 43,30De liberis exhibendis, item ducendis (Von der Auslieferung der Kinder und deren Abführung.)Dig. 43,31Utrubi (Vom (Interdicte) Wo immer.)Dig. 43,32De migrando (Vom Ausziehen lassen.)Dig. 43,33De Salviano interdicto (Vom Salvianischen Interdict.)
Dig. 21,2,52Idem li­bro oc­to­ge­si­mo pri­mo ad edic­tum. Scien­dum est ni­hil in­ter­es­se, ex qua cau­sa du­plae sti­pu­la­tio fue­rit in­ter­po­si­ta, utrum ex cau­sa emp­tio­nis an ex alia, ut com­mit­ti pos­sit.

Idem lib. LXXXI. ad Ed. Man muss wissen, dass es keinen Unterschied mache, damit die Stipulation des Doppelten verfallen könne, wegen welchen Verhältnisses, aus welchem Grund sie eingegangen sei, ob wegen eines Kaufverhältnisses, oder wegen eines anderen.

Dig. 39,2,24Idem li­bro oc­to­gen­si­mo pri­mo ad edic­tum. Flu­mi­num pu­bli­co­rum com­mu­nis est usus, sic­uti via­rum pu­bli­ca­rum et li­to­rum. in his igi­tur pu­bli­ce li­cet cui­li­bet ae­di­fi­ca­re et de­strue­re, dum ta­men hoc si­ne in­com­mo­do cu­ius­quam fiat. prop­ter quod ope­ris dum­ta­xat no­mi­ne cum sa­tis­da­tio­ne ca­ve­tur, de vi­tio lo­ci ni­hil ca­ve­tur, hoc est ope­ris, quod quis fa­cit. ce­te­rum si ex lo­ci vi­tio dam­num ti­mea­tur, mi­ni­me di­cen­dum est dam­ni in­fec­ti sti­pu­la­tio­nem in­ter­po­ni opor­te­re: quis enim du­bi­tat ne­mi­nem es­se, a quo sti­pu­le­tur, cum ne­mi­ne ni­hil fa­cien­te lo­cus ip­se pu­bli­cus dam­num in­fe­rat sui na­tu­ra? 1Ad ea igi­tur ope­ra sti­pu­la­tio per­ti­net, quae­cum­que pri­va­tim fiant. quid er­go, si pu­bli­ce opus fiat, de vi­tio eius quid fa­cie­mus? et pla­ne vel prin­ceps ad­eun­dus est vel, si in pro­vin­cia fiat, prae­ses pro­vin­ciae. sed quod dic­tum est ‘ope­ris vi­tio’ sic ac­ci­pien­dum est, et­iam si pro­po­nas non tan­tum tem­po­re, quo opus fit, sed et­iam si post­ea con­tin­gat: quid enim si id­eo, quia ma­le ae­di­fi­ca­tum erat, cor­ruit? 1aAd­ici­tur in hac sti­pu­la­tio­ne et he­redum no­men vel suc­ces­so­rum eo­rum­que, ad quos ea res per­ti­net. suc­ces­so­res au­tem non so­lum qui in uni­ver­sa bo­na suc­ce­dunt, sed et hi, qui in rei tan­tum do­mi­nium suc­ces­se­rint, his ver­bis con­ti­nen­tur. 2Sed ut ne quid ae­dium lo­ci ope­ris­ve vi­tio dam­num fac­tum sit, sti­pu­la­tio in­ter­po­ni­tur de eo si­ne sa­tis­da­tio­ne: quae non so­lum ad to­tas ae­des, sed et­iam ad par­tem ae­dium per­ti­net. vi­tium au­tem ae­dium et lo­ci es­se La­beo ait, quod ac­ci­dens ex­trin­se­cus in­fir­mio­res eas fa­cit: de­ni­que ne­mo di­xit pa­lus­tris lo­ci vel ha­re­no­si no­mi­ne qua­si vi­tio­si com­mit­ti sti­pu­la­tio­nem, quia na­tu­ra­le vi­tium est: et id­eo nec ea sti­pu­la­tio in­ter­po­ni­tur ne­que in­ter­po­si­ta com­mit­te­tur. 3Haec sti­pu­la­tio utrum id so­lum dam­num con­ti­neat, quod in­iu­ria fit, an ve­ro om­ne dam­num, quod ex­trin­se­cus con­tin­gat? et La­beo qui­dem scri­bit de dam­no da­to non pos­se agi, si quid for­te ter­rae mo­tu aut vi flu­mi­nis alio­ve quo ca­su for­tui­to ac­ci­de­rit. 4Ser­vius quo­que pu­tat, si ex ae­di­bus pro­mis­so­ris ven­to te­gu­lae de­iec­tae dam­num vi­ci­no de­de­rint, ita eum te­ne­ri, si ae­di­fi­cii vi­tio id ac­ci­de­rit, non si vio­len­tia ven­to­rum vel qua alia ra­tio­ne, quae vim ha­bet di­vi­nam. La­beo et ra­tio­nem ad­icit, quo, si hoc non ad­mit­ta­tur, in­iquum erit: quo enim tam fir­mum ae­di­fi­cium est, ut flu­mi­nis aut ma­ris aut tem­pes­ta­tis aut rui­nae in­cen­dii aut ter­rae mo­tus vim sus­ti­ne­re pos­sit? 5Idem Ser­vius pu­tat, si con­tro­ver­sia aquae in­su­lam sub­ver­te­rit, de­in­de sti­pu­la­to­ris ae­di­fi­cia ce­ci­de­rint, ni­hil eum ex sti­pu­la­tu con­se­cu­tu­rum, quia id nec ope­ris nec lo­ci vi­tio fac­tum est. si au­tem aqua vi­tiet fun­d­amen­ta et sic ae­di­fi­cium ruis­set, com­mit­ti sti­pu­la­tio­nem ait: mul­tum enim in­ter­es­se, quod erat alio­quin fir­mum, vi flu­mi­nis lap­sum sit pro­ti­nus, an ve­ro an­te sit vi­tia­tum, de­in­de sic de­ci­de­rit. et ita La­beo pro­bat: et­enim mul­tum in­ter­es­se, quod ad Aqui­liam per­ti­net, sa­num quis ho­mi­nem oc­ci­dat an ve­ro fac­tum in­be­cil­lio­rem. 6Quam­quam au­tem sti­pu­la­tio com­mit­ti­tur, cum vi­tio ope­ris dam­num fac­tum sit, ta­men, si opus fac­tum est ab eo, quem pro­mis­sor pro­hi­be­re non po­tuit, sti­pu­la­tio non com­mit­te­tur. pla­ne si pro­hi­be­re po­tuit, com­mit­te­tur. sed si quis pro­mis­so­ris no­mi­ne fe­ce­rit vel eius pro quo pro­mis­sum est aut alius, qui pro­hi­be­ri po­tue­rit, sti­pu­la­tio is­ta com­mit­te­tur. 7Prae­ter­ea si fur­ni no­mi­ne dam­ni in­fec­ti fue­rit cau­tum, de­in­de fur­na­rii cul­pa dam­num da­tum fue­rit, non venire in hanc sti­pu­la­tio­nem ple­ris­que vi­de­tur. 8Cas­sius quo­que scri­bit, quod con­tra ea de­mum da­tum est, cui nul­la ope oc­cur­ri pot­erit, sti­pu­la­tio­nem non te­ne­re. 9Item apud Vi­via­num re­la­tum est, si ex agro vi­ci­ni ar­bo­res vi tem­pes­ta­tis con­frac­tae in meum agrum de­ci­de­rint eo­que fac­to vi­ti­bus meis vel se­ge­ti­bus no­cent vel ae­di­fi­cia de­mo­liunt, sti­pu­la­tio­nem is­tam, in qua haec com­pre­hen­dun­tur ‘si quid ar­bo­rum lo­ci­ve vi­tio ac­ci­de­rit’, non es­se uti­lem, quia non ar­bo­rum vi­tio, sed vi ven­to­rum dam­num mi­hi da­tum est. pla­ne si ve­tus­ta­te ar­bo­rum hoc fie­bat, pos­su­mus di­ce­re vi­tio ar­bo­rum dam­num mi­hi da­ri. 10Idem ait, si dam­ni in­fec­ti ae­dium mea­rum no­mi­ne ti­bi pro­mi­se­ro, de­in­de hae ae­des vi tem­pes­ta­tis in tua ae­di­fi­cia de­ci­de­rint11Die Großausgabe liest ce­ci­de­rint statt de­ci­de­rint. ea­que dirue­rint, ni­hil ex ea sti­pu­la­tio­ne prae­sta­ri, quia nul­lum dam­num vi­tio mea­rum ae­dium ti­bi con­tin­git: ni­si for­te ita vi­tio­sae meae ae­des fue­rint, ut qua­li­bet vel mi­ni­ma tem­pes­ta­te rue­rint. haec om­nia ve­ra sunt. 11Sed et quod La­beo pu­tat ve­rum est, re­fer­re, utrum im­pul­su flu­mi­nis ruit ae­di­fi­cium an de­te­rius an­te fac­tum post­ea ce­ci­de­rit. 12Item vi­dea­mus, quan­do dam­num da­ri vi­dea­tur: sti­pu­la­tio enim hoc con­ti­net, quod vi­tio ae­dium lo­ci ope­ris dam­num fit. ut pu­ta in do­mo mea pu­teum ape­rio, quo aper­to ve­nae pu­tei prae­ci­sae sunt: an te­near? ait Tre­ba­tius non te­ne­ri me dam­ni in­fec­ti: ne­que enim ex­is­ti­ma­ri ope­ris mei vi­tio dam­num ti­bi da­ri in ea re, in qua iu­re meo usus sum. si ta­men tam al­te fo­diam in meo, ut pa­ries tuus sta­re non pos­sit, dam­ni in­fec­ti sti­pu­la­tio com­mit­te­tur.

Idem lib. LXXXI. ad Ed. Die öffentlichen Flüsse dienen zum allgemeinen Gebrauche, wie auch die öffentlichen Wege und die Ufer. Es darf daher an denselben Jedermann ohne Unterschied bauen und niederreissen, wenn es nur ohne Nachtheil eines Andern geschieht. Deshalb wird nur des Bauwerks wegen Sicherheit durch Bürgschaft geleistet: (wegen Schadhaftigkeit des Platzes wird keine Sicherheit geleistet) d. h. wegen des Bauwerks, das Jemand errichtet; wenn übrigens von der Schadhaftigkeit des Platzes ein Schaden zu besorgen ist, so lässt sich durchaus nicht sagen, dass eine Stipulation wegen drohenden Schadens getroffen werden müsse: denn wer zweifelt, dass Niemand vorhanden sei, von dem stipulirt werden sollte, indem, ohne irgend Jemandes Zuthun, der öffentliche Platz selbst durch seine Beschaffenheit den Schaden verursacht? 1Ad Dig. 39,2,24,1Windscheid: Lehrbuch des Pandektenrechts, 7. Aufl. 1891, Bd. II, § 459, Note 21.Die Stipulation hat also auf solche Werke Bezug, welche von Privaten errichtet werden. Was ist also zu thun, wenn auf Veranstaltung des Staats ein Werk errichtet wird? Was soll man thun, wenn es schadhaft ist? Entweder muss der Kaiser angegangen werden, oder wenn solches in der Provinz Statt findet, der Provinzial-Präsident. Der Ausdruck „durch Schadhaftigkeit des Bauwerks“ muss aber so genommen werden, dass man ihn sowohl auf die Zeit bezieht, wo das Werk errichtet wird, als auch auf die Zukunft, wenn später sich ein Schaden ereignet: denn wie, wenn darum, weil schlecht gebaut worden ist, der Einsturz erfolgt ist? 1aBei dieser Stipulation wird auch der Name der Erben, oder Nachfolger, und Derjenigen, welchen die Sache gehört, beigesetzt: unter diesen Worten sind aber nicht nur die Nachfolger in das Gesammtvermögen, sondern auch Jene begriffen, welche blos in das Eigenthumsrecht der Sache nachfolgen. 2Dafür aber, dass durch Schadhaftigkeit des Hauses, des Platzes, oder Werkes kein Schaden verursacht werde, wird eine Stipulation ohne Bürgschaft eingegangen, die nicht blos auf das ganze Haus, sondern auch auf jeden Theil des Hauses Bezug hat. Unter Schadhaftigkeit des Hauses und Platzes aber, sagt Labeo, ist zu verstehen, was diese durch äussere Veranlassung weniger haltbar macht; daher fällt es Niemandem ein, dass wegen eines sumpfigen oder sandigen, als eines schadhaften Platzes, die Stipulation verfalle: weil dies ein natürlicher Fehler ist, und deshalb weder eine Stipulation dafür getroffen wird, noch, wenn dies geschehen ist, die Stipulation verfallen wird. 3Umfasst diese Stipulation blos jenen Schaden, der widerrechtlich veranlasst wird, oder allen Schaden, der durch äussere Veranlassung eintritt? Labeo wenigstens schreibt, es könne wegen solchen Schadens keine Klage erhoben werden, der etwa durch Erdbeben, oder durch die Gewalt eines Stromes, oder einen andern Zufall eingetreten sei. 4Auch Servius ist der Meinung, dass, wenn durch den Wind Dachziegel vom Hause des Versprechers heruntergeworfen worden und dem Nachbar Schaden verursacht haben, derselbe alsdann zu haften habe, wenn es durch Schadhaftigkeit des Gebäudes geschehen ist, nicht aber, wenn durch die Gewalt der Winde, oder auf eine andere Weise, die übermenschliche Kraft hat. Labeo fügt auch den Grund bei: wollte man diese Ausnahme nicht zulassen, so würde es unbillig sein; denn welches Gebäude ist so fest, dass es der Macht eines Stromes, oder des Meeres, oder des Sturmes, oder des Einsturzes, oder einer Feuersbrunst, oder eines Erdbebens widerstehen könnte? 5Derselbe Servius ist der Meinung, wenn die Gewalt des Wassers das Haus [des Versprechers] umgerissen habe, und hierauf das Gebäude des Stipulirenden eingefallen sei, so werde derselbe durch die Stipulation nichts bezwecken: weil dieses weder durch Schadhaftigkeit des Werks, noch des Platzes veranlasst worden sei. Wenn aber das Wasser das Fundament untergraben hat, und das Gebäude auf diese Weise eingestürzt ist, so verfalle, sagt er, die Stipulation: denn es sei ein grosser Unterschied, ob, was sonst fest gewesen, sogleich durch die Macht des Stroms eingefallen, oder ob es zuvor schadhaft gewesen, und später in diesem Zustande zusammengestürzt sei; dem schliesst sich auch Labeo an: denn es ist [ebenso] nach dem Aquilinischen Gesetze ein grosser Unterschied, ob Jemand einen gesunden oder kranken Sclaven tödte. 6Obgleich aber die Stipulation verfällt, wenn durch Schadhaftigkeit eines Werks ein Schaden verursacht worden ist, so verfällt sie dennoch nicht, wenn das Werk von Jemandem errichtet worden, den der Versprecher nicht daran verhindern konnte. Allerdings wird dieselbe verfallen, wenn er ihn zu verhindern vermocht. Hat aber Jemand im Namen des Versprechers, oder Dessen, für welchen versprochen worden ist, oder ein Anderer, der verhindert werden konnte, [das Werk] errichtet, so wird die Stipulation verfallen. 7Ferner, wenn wegen eines Backofens wegen drohenden Schadens Sicherheit geleistet, und hierauf durch Verschulden des Bäckers ein Schaden verursacht worden ist, so erachten die Meisten, dass solcher nicht in dieser Stipulation einbegriffen sei. 8Auch Cassius schreibt, hinsichtlich eines solchen Schadens, dem durch keine Macht hätte begegnet werden können, begründe die Stipulation keine Verbindlichkeit. 9Auf gleiche Weise findet sich bei Vivianus erörtert, wenn Bäume, die auf dem Acker meines Nachbarn durch die Gewalt des Sturmes entwurzelt wurden, auf meinen Acker gefallen sind und dadurch meinen Weinstöcken oder Saaten Schaden zufügen, oder meine Gebäude niederreissen, so fruchte jene Stipulation nichts, welche die Bestimmung enthalte: Wenn durch Schadhaftigkeit der Bäume oder des Platzes ein Schaden sich ereignen sollte: weil nicht durch Schadhaftigkeit der Bäume, sondern durch die Macht der Winde, mir ein Schaden verursacht worden ist. Wenn solches aber durch das Alter der Bäume veranlasst worden, so können wir behaupten, dass mir durch Schadhaftigkeit der Bäume ein Schaden zugegangen ist. 10Derselbe sagt: Wenn ich Dir wegen meines Hauses für drohenden Schaden Sicherheit geleistet habe, hierauf dieses Haus durch die Gewalt des Sturmes auf Deine Gebäude gefallen ist und dieselben zerstört hat, so brauche nichts aus jener Stipulation geleistet zu werden, weil Dir kein Schaden durch Baufälligkeit meines Hauses entstanden ist, wenn nicht etwa mein Haus so schadhaft gewesen, dass es bei jedem, selbst dem geringsten Sturm zusammengestürzt ist. Dies ist Alles richtig. 11Aber auch Labeo’s Meinung ist richtig, es komme darauf an, ob das Gebäude durch den Andrang des Stroms zusammengestürzt, oder ob solches vorher sich schon in schlechtem Zustand befunden und hernach eingefallen sei. 12Ferner wollen wir untersuchen, wenn eher Schadenzufügung anzunehmen sei: denn diese Stipulation umfasst den Schaden, der durch Schadhaftigkeit eines Hauses, eines Platzes, oder Werkes verursacht wird. Z. B. ich grabe in meinem Hause einen Brunnen, durch welchen Deinem Brunnen die Quelle abgeschnitten wird: kann ich belangt werden? Trebatius sagt, ich könne nicht [aus der Stipulation] wegen drohenden Schadens belangt werden; denn es werde in einem solchen Falle, wo ich mich meines Rechts bedient habe, nicht angenommen, dass Dir durch Schadhaftigkeit meines Werkes ein Schaden veranlasst worden sei. Wenn ich jedoch auf meinem Eigenthum so tief grabe, dass Deine Wand einstürzen muss, so wird die Stipulation wegen drohenden Schadens verfallen.

Dig. 39,2,26Ul­pia­nus li­bro oc­to­gen­si­mo pri­mo ad edic­tum. Pro­cu­lus ait, cum quis iu­re quid in suo fa­ce­ret, quam­vis pro­mis­sis­set dam­ni in­fec­ti vi­ci­no, non ta­men eum te­ne­ri ea sti­pu­la­tio­ne: vel­uti si iux­ta mea ae­di­fi­cia ha­beas ae­di­fi­cia ea­que iu­re tuo al­tius tol­las, aut si in vi­ci­no tuo agro cu­ni­cu­lo vel fos­sa aquam meam avo­ces: quam­vis enim et hic aquam mi­hi ab­du­cas et il­lic lu­mi­ni­bus of­fi­cias, ta­men ex ea sti­pu­la­tio­ne ac­tio­nem mi­hi non com­pe­te­re, sci­li­cet quia non de­beat vi­de­ri is dam­num fa­ce­re, qui eo vel­uti lu­cro, quo ad­huc ute­ba­tur, pro­hi­be­tur, mul­tum­que in­ter­es­se, utrum dam­num quis fa­ciat, an lu­cro, quod ad­huc fa­cie­bat, uti pro­hi­bea­tur. mi­hi vi­de­tur ve­ra es­se Pro­cu­li sen­ten­tia.

Ulp. lib. LXXXI. ad Ed. Proculus sagt, wenn Jemand, vermöge seines Rechts, etwas auf seinem Eigenthume unternehme, so könne derselbe, obgleich er dem Nachbar wegen drohenden Schadens Sicherheit geleistet, dennoch aus jener Stipulation nicht belangt werden: wie wenn Du ein Gebäude neben meinem Gebäude besitzest und dasselbe, in Gemässheit des Dir zustehenden Rechts, höher bauest: oder wenn Du auf Deinem benachbarten Acker durch einen unterirdischen Gang oder einen Graben mein Wasser ableitest: denn obgleich Du mir hier das Wasser entziehst, dort die Hellung verbaust, so stehe mir dennoch keine Klage aus jener Stipulation zu: weil Derjenige, welcher nur jenen Vortheil, den er bisher genossen, verliert, nicht so zu betrachten ist, als erleide er einen Schaden: und es sei ein grosser Unterschied, ob Jemand einen Schaden erleidet, oder einen seither gehabten Vortheil verliert: die Meinung des Proculus scheint mir die richtige.

Dig. 39,2,28Ul­pia­nus li­bro oc­to­gen­si­mo pri­mo ad edic­tum. In hac sti­pu­la­tio­ne venit, quan­ti ea res erit. et id­eo Cas­sius scri­bit eum, qui dam­ni in­fec­ti sti­pu­la­tus est, si prop­ter me­tum rui­nae ea ae­di­fi­cia, quo­rum no­mi­ne si­bi ca­vit, ful­sit, im­pen­sas eius rei ex sti­pu­la­tu con­se­qui pos­se: idem­que iu­ris es­se, cum prop­ter vi­tium com­mu­nis pa­rie­tis qui ca­vit si­bi dam­ni in­fec­ti, one­rum eo­rum rele­van­do­rum gra­tia, quae in pa­rie­tem in­cum­bunt, ae­di­fi­cia sua ful­sit. in ea­dem cau­sa est de­tri­men­tum quo­que prop­ter emi­gra­tio­nem in­qui­li­no­rum, quod ex ius­to me­tu fac­tum est. Aris­to au­tem non ma­le ad­icit, sic­uti hic ex­igit Cas­sius, ut si ius­tus me­tus mi­gran­di cau­sam prae­bue­rit, ita in eius per­so­nam qui ful­sit ea­dem Cas­sium di­ce­re de­buis­se, si ius­to me­tu rui­nae ful­ci­re co­ac­tus est.

Ulp. lib. LXXXI. ad Ed. Bei dieser Stipulation kommt das Interesse11Quanti ea res est ist hier gleichbedeutend mit quanti interest. Conf. l. 37. h. t. Brisson. de V. S. voce: „Quanti. in Anschlag. Deshalb schreibt auch Cassius, Derjenige, welcher wegen drohenden Schadens stipulirt habe, könne, wenn er aus Furcht vor dem Einsturze jene Gebäude, um deren willen er sich Sicherheit leisten liess, gestützt habe, die hierfür bestrittenen Kosten mit der Klage aus der Stipulation ersetzt verlangen. Dasselbe sei auch Rechtens, wenn Derjenige, welcher sich wegen der Baufälligkeit einer gemeinschaftlichen Wand wegen drohenden Schadens Sicherheit leisten liess, seine Gebäude gestützt habe, um die auf der Wand ruhenden Lasten zu erleichtern. Eben so verhält es sich mit dem durch den Auszug der Miethleute herbeigeführten Nachtheil, wenn er aus gegründeter Furcht erfolgt ist. Aristo aber bemerkt sehr gut, gleichwie Cassius hier fordere, dass die Veranlassung zum Auszuge in gegründeter Furcht gelegen haben müsse, ebenso hätte er auch hinsichtlich Desjenigen, der die Gebäude gestützt habe, sagen sollen, wenn derselbe aus gegründeter Furcht vor dem Einsturze zum Stützen genöthigt worden sei.

Dig. 39,2,30Ul­pia­nus li­bro oc­to­gen­si­mo pri­mo ad edic­tum. Dam­ni in­fec­ti sti­pu­la­tio per­ti­net et­iam, si quid eius ope­ris, quod in fun­do meo aquae du­cen­dae cau­sa fit, vi­tio dam­num mi­hi con­ti­ge­rit: so­let enim opus in alie­no fie­ri, cum iu­re ser­vi­tu­tis, quam quis ha­bet alie­no agro im­po­si­tam, opus in alie­no fa­ciat. 1Utrum au­tem de hoc ope­re pro­mit­te­re an sa­tis­da­re de­beat, vi­dea­mus. mo­vet, quod in alie­no fa­cit: qui au­tem de alie­no ca­vet, sa­tis­da­re de­bet, qui de suo, re­pro­mit­te­re. un­de La­beo pu­ta­bat eum, qui mo­du­lo­rum aut ri­vi fa­cien­di cau­sa opus fa­ce­ret, et­iam sa­tis­da­re de­be­re, quia in alie­no so­lo fa­ce­ret. sed cum de ope­re, quod fa­ciet, ex­iga­tur sti­pu­la­tio, con­se­quens erit di­ce­re suf­fi­ce­re re­pro­mis­sio­nem: quo­dam mo­do enim de re sua ca­vet. 2Quod dic­tum est ‘aquae du­cen­dae cau­sa’, ex­em­pli gra­tia scrip­tum est: ce­te­rum ad om­nia ope­ra sti­pu­la­tio ac­com­mo­da­bi­tur.

Ulp. lib. LXXXI. ad Ed. Die Stipulation wegen drohenden Schadens erstreckt sich auch auf den Fall, wenn mir durch Schadhaftigkeit eines Werks, das zum Behufe einer Wasserleitung auf meinem Landgute errichtet wird, ein Schaden widerfährt: auf fremdem Eigenthum aber pflegt ein Werk errichtet zu werden, wenn Jemand in Folge einer Dienstbarkeit, die er auf ein fremdes Grundstück erworben hat, ein Werk auf dem fremden Eigenthum aufführt. 1Ob derselbe aber wegen dieses Werkes Sicherheit durch ein blosses Versprechen, oder durch Bürgschaft leisten müsse, wollen wir nun untersuchen. Entscheidend scheint zwar, dass er auf fremdem Eigenthume baut: wer aber für fremdes Eigenthum Sicherheit leistet, muss durch Bürgschaft, wer für sein Eigenthum, durch ein blosses Versprechen Sicherheit bestellen. Deshalb meinte Labeo, Derjenige, welcher, um eine Wasserleitung oder einen Wassergang anzulegen, ein Werk errichte, müsse Bürgschaft stellen, weil er solches auf fremdem Eigenthume thue. Da aber wegen des Werkes, das er unternimmt, eine Stipulation verlangt wird, so wird es folgerecht sein zu sagen, dass ein blosses Versprechen hinreiche: denn er leistet gewissermassen wegen seiner eigenen Sache Sicherheit. 2Was von der Wasserleitung gesagt worden, ist beispielsweise angeführt: übrigens wird die Stipulation auf alle Werke auszudehnen sein.

Dig. 42,4,10Ul­pia­nus li­bro octagen­si­mo pri­mo ad edic­tum. Si pu­pil­lus prae­sens sit, tu­to­rem au­tem non ha­beat, pro ab­sen­te ha­ben­dus est.

Ulp. lib. LXXXI. ad Ed. Wenn ein Unmündiger anwesend ist, aber keinen Vormund hat, so ist er als abwesend zu behandeln.