Corpus iurisprudentiae Romanae

Repertorium zu den Quellen des römischen Rechts

Digesta Iustiniani Augusti

Recognovit Mommsen (1870) et retractavit Krüger (1928)
Deutsche Übersetzung von Otto/Schilling/Sintenis (1830–1833)
Paul.Plaut. V
Ad Plautium lib.Pauli Ad Plautium libri

Ad Plautium libri

Ex libro V

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Dig. 1,1De iustitia et iure (Von der Gerechtigkeit und dem Recht.)Dig. 1,2De origine iuris et omnium magistratuum et successione prudentium (Von dem Ursprung des Rechts und aller Staatsbeamten, so wie der Folge der Rechtsgelehrten.)Dig. 1,3De legibus senatusque consultis et longa consuetudine (Von den Gesetzen, den Senatsbeschlüssen und dem Gewohnheitsrechte.)Dig. 1,4De constitutionibus principum (Von den Constitutionen der Kaiser.)Dig. 1,5De statu hominum (Vom Zustand der Menschen.)Dig. 1,6De his qui sui vel alieni iuris sunt (Von denen, die eigenen Rechtens, und denen, die fremdem Rechte unterworfen sind.)Dig. 1,7De adoptionibus et emancipationibus et aliis modis quibus potestas solvitur (Von der Annahme an Kindes Statt, der Entlassung aus der [väterlichen] Gewalt, und andern Arten deren Aufhebung.)Dig. 1,8De divisione rerum et qualitate (Von der Eintheilung der Sachen und deren Beschaffenheit.)Dig. 1,9De senatoribus (Von den Senatoren.)Dig. 1,10De officio consulis (Von der Amtspflicht des Consuls.)Dig. 1,11De officio praefecti praetorio (Von der Amtspflicht des Präfectus Prätorio.)Dig. 1,12De officio praefecti urbi (Von der Amtspflicht des Stadtvorstehers.)Dig. 1,13De officio quaestoris (Von der Amtspflicht des Quästors.)Dig. 1,14De officio praetorum (Von der Amtspflicht der Prätoren.)Dig. 1,15De officio praefecti vigilum (Von der Amtspflicht des Wachtvorstehers.)Dig. 1,16De officio proconsulis et legati (Von der Amtspflicht des Proconsul und des Legaten.)Dig. 1,17De officio praefecti Augustalis (Von der Amtspflicht des Kaiserlichen Präfecten.)Dig. 1,18De officio praesidis (Von der Amtspflicht des Präsidenten.)Dig. 1,19De officio procuratoris Caesaris vel rationalis (Von der Amtspflicht des Procurators des Kaisers oder Rentbeamten.)Dig. 1,20De officio iuridici (Von der Amtspflicht des Gerichtsverwalters.)Dig. 1,21De officio eius, cui mandata est iurisdictio (Von der Amtspflicht dessen, der mit der Gerichtsbarkeit beauftragt worden ist.)Dig. 1,22De officio adsessorum (Von der Amtspflicht der [Gerichts-] Beisitzer.)
Dig. 2,1De iurisdictione (Von der Gerichtsbarkeit.)Dig. 2,2Quod quisque iuris in alterum statuerit, ut ipse eodem iure utatur (Welche Rechtsgrundsätze Jemand gegen einen Andern aufgebracht hat, die sollen gegen ihn selbst in Anwendung gebracht werden dürfen.)Dig. 2,3Si quis ius dicenti non obtemperaverit (Wenn jemand dem, welcher Recht spricht, nicht gehorcht haben sollte.)Dig. 2,4De in ius vocando (Von der Berufung ins Gericht.)Dig. 2,5Si quis in ius vocatus non ierit sive quis eum vocaverit, quem ex edicto non debuerit (Wenn Jemand vor Gericht berufen worden und nicht gegangen ist, oder die dahin berufen worden sind, welche man dem Edicte nach nicht hätte berufen sollen.)Dig. 2,6In ius vocati ut eant aut satis vel cautum dent (Dass vor Gericht Berufene dahin gehen, oder Bürgen oder anders Sicherheit stellen.)Dig. 2,7Ne quis eum qui in ius vocabitur vi eximat (Dass Niemand den, welcher vor Gericht berufen wird, mit Gewalt entreisse.)Dig. 2,8Qui satisdare cogantur vel iurato promittant vel suae promissioni committantur (Von denen, welche gezwungen werden, Sicherheit zu stellen, oder ein eidliches Versprechen leisten, oder auf ihr einfaches Versprechen entlassen werden.)Dig. 2,9Si ex noxali causa agatur, quemadmodum caveatur (Wie Sicherheit gestellt wird, wenn eine Noxalklage erhoben [oder: wegen Schädenansprüchen geklagt] wird.)Dig. 2,10De eo per quem factum erit quominus quis in iudicio sistat (Von dem, welcher daran Schuld ist, dass sich Jemand nicht vor Gericht stellt.)Dig. 2,11Si quis cautionibus in iudicio sistendi causa factis non obtemperaverit (Wenn Jemand dem geleisteten Versprechen, sich vor Gerichte zu stellen, nicht nachgekommen ist.)Dig. 2,12De feriis et dilationibus et diversis temporibus (Von den Gerichtsferien und Aufschubsgestattungen und der Berechnung verschiedener Zeiten.)Dig. 2,13De edendo (Vom Vorzeigen.)Dig. 2,14De pactis (Von Verträgen.)Dig. 2,15De transactionibus (Von Vergleichen.)
Dig. 40,1De manumissionibus (Von den Freilassungen.)Dig. 40,2De manumissis vindicta (Von den durch den Stab freigelassenen [Sclaven].)Dig. 40,3De manumissionibus quae servis ad universitatem pertinentibus imponuntur (Von den Freilassungen, welche Sclaven ertheilt werden, welche einer Gemeinheit angehören.)Dig. 40,4De manumissis testamento (Von den durch ein Testament freigelassenen [Sclaven.])Dig. 40,5De fideicommissariis libertatibus (Von den fideicommissarischen Freiheiten.)Dig. 40,6De ademptione libertatis (Von der Zurücknahme der Freiheit.)Dig. 40,7De statuliberis (Von den Bedingtfreien.)Dig. 40,8 (10,7 %)Qui sine manumissione ad libertatem perveniunt (Welche [Sclaven] ohne Freilassung zur Freiheit gelangen.)Dig. 40,9Qui et a quibus manumissi liberi non fiunt et ad legem Aeliam Sentiam (Welche Sclaven durch die Freilassung wegen ihrer selbst, und wegen ihres Freilassers nicht frei werden, und zum Aelisch-Sentischen Gesetz.)Dig. 40,10De iure aureorum anulorum (Von dem Recht der goldenen Ringe.)Dig. 40,11De natalibus restituendis (Von der Zurückversetzung in den Geburtsstand.)Dig. 40,12De liberali causa (Von dem Rechtsstreit über die Freiheit.)Dig. 40,13Quibus ad libertatem proclamare non licet (Welche nicht auf die Freiheit Anspruch machen dürfen.)Dig. 40,14Si ingenuus esse dicetur (Wenn behauptet werden wird, dass [ein Freigelassener] ein Freigeborner sei.)Dig. 40,15Ne de statu defunctorum post quinquennium quaeratur (Dass der Rechtszustand Verstorbener nach fünf Jahren nicht untersucht werden soll.)Dig. 40,16De collusione detegenda (Von der Entdeckung eines heimlichen Einverständnisses.)
Dig. 43,1De interdictis sive extraordinariis actionibus, quae pro his competunt (Von den Interdicten und ausserordentlichen Klagen, die an deren Statt zuständig sind.)Dig. 43,2Quorum bonorum (Welchen Nachlass.)Dig. 43,3Quod legatorum (Was von Vermächtnissen.)Dig. 43,4Ne vis fiat ei, qui in possessionem missus erit (Dass Dem keine Gewalt geschehe, der in den Besitz gesetzt sein wird.)Dig. 43,5De tabulis exhibendis (Von der Auslieferung der Testamente.)Dig. 43,6Ne quid in loco sacro fiat (Dass an einem heiligen Orte Etwas nicht geschehe.)Dig. 43,7De locis et itineribus publicis (Von öffentlichen Plätzen und Wegen.)Dig. 43,8Ne quid in loco publico vel itinere fiat (Dass an einem öffentlichen Platze oder Wege Etwas nicht geschehe.)Dig. 43,9De loco publico fruendo (Von dem Genuss eines öffentlichen Platzes.)Dig. 43,10De via publica et si quid in ea factum esse dicatur (Von öffentlichen Strassen und wenn etwas in demselben errichtet werden sein soll.)Dig. 43,11De via publica et itinere publico reficiendo (Von der Ausbesserung öffentlicher Strassen und Wege.)Dig. 43,12De fluminibus. ne quid in flumine publico ripave eius fiat, quo peius navigetur (Von den Flüssen, dass Etwas in einem öffentlichen Flusse oder an dessen Ufer nicht geschehe, wodurch die Schifffahrt beeinträchtigt wird.)Dig. 43,13Ne quid in flumine publico fiat, quo aliter aqua fluat, atque uti priore aestate fluxit (Dass in einem öffentlichen Fluss Etwas nicht geschehe, wodurch der Wasserfluss gegen den im vorhergehenden Sommer geändert wird.)Dig. 43,14Ut in flumine publico navigare liceat (Dass die Schifffahrt an einem öffentlichen Flusse gestattet sei.)Dig. 43,15De ripa munienda (Von der Befestigung des Ufers.)Dig. 43,16De vi et de vi armata (Von der Gewalt und der Gewalt mit Waffen.)Dig. 43,17Uti possidetis (Wie ihr besitzet.)Dig. 43,18De superficiebus (Von Erbpachtungen.)Dig. 43,19De itinere actuque privato (Von Privatwegen.)Dig. 43,20De aqua cottidiana et aestiva (Vom täglichen Wasser und dem Sommerwasser.)Dig. 43,21De rivis (Von den Kanälen.)Dig. 43,22De fonte (Von den Quellen.)Dig. 43,23De cloacis (Von den Kloaken.)Dig. 43,24Quod vi aut clam (Was gewaltsam oder heimlich.)Dig. 43,25De remissionibus (Von den Remissionen.)Dig. 43,26De precario (Vom bittweisen [Besitzverhältniss].)Dig. 43,27De arboribus caedendis (Vom Baumfällen.)Dig. 43,28De glande legenda (Vom Auflesen der Eicheln.)Dig. 43,29De homine libero exhibendo (Von der Auslieferung freier Menschen.)Dig. 43,30De liberis exhibendis, item ducendis (Von der Auslieferung der Kinder und deren Abführung.)Dig. 43,31Utrubi (Vom (Interdicte) Wo immer.)Dig. 43,32De migrando (Vom Ausziehen lassen.)Dig. 43,33De Salviano interdicto (Vom Salvianischen Interdict.)
Dig. 10,3,15Idem li­bro quin­to ad Plau­tium. Si so­cius ser­vi com­mu­nis no­mi­ne con­ven­tus et con­dem­na­tus sit, aget com­mu­ni di­vi­dun­do et an­te­quam prae­stet: nam et si noxa­li iu­di­cio cum uno ac­tum sit, sta­tim aget cum so­cio, ut ei pars tra­de­re­tur, cau­tio­ni­bus in­ter­po­si­tis, ut, si non de­de­rit, red­dat.

Idem lib. V. ad Plaut. Wenn ein Gesellschafter wegen eines ihm mit einem Andern gehörigen Sclaven belangt und verurtheilt worden ist so kann er, auch ehe er noch [das Erkannte] entrichtet hat, die Gemeingutstheilungsklage erheben; denn es kann auch der Eine, wenn wider ihn die Noxalklage erhoben worden ist, sogleich wider seinen Mitgenossen klagen, damit ihm gegen Sicherheitsbestellung, wenn er ihn nicht auszuliefern brauche, ihn zurückgeben zu wollen, dessen Antheil [am Sclaven] übergeben werde.

Dig. 12,1,30Idem li­bro quin­to ad Plau­tium. Qui pe­cu­niam cre­di­tam ac­cep­tu­rus spopon­dit cre­di­to­ri fu­tu­ro, in po­tes­ta­te ha­bet, ne ac­ci­pien­do se ei ob­strin­gat.

Idem lib. V. ad Plaut. Wer, um Geld dargeliehen zu erhalten, dem künftigen Gläubiger [Etwas] angelobt hat, hat es in seiner Gewalt, ob er sich durch das Annehmen [des Geldes] ihm verpflichten wolle.

Dig. 12,5,9Idem li­bro quin­to ad Plau­tium. Si ves­ti­men­ta uten­da ti­bi com­mo­da­ve­ro, de­in­de pre­tium, ut re­ci­pe­rem, de­dis­sem, con­dic­tio­ne me rec­te ac­tu­rum re­spon­sum est: quam­vis enim prop­ter rem da­tum sit et cau­sa se­cu­ta sit, ta­men tur­pi­ter da­tum est. 1Si rem lo­ca­tam ti­bi vel ven­di­tam a te vel man­da­tam ut red­de­res, pe­cu­niam ac­ce­pe­ris, ha­be­bo te­cum ex lo­ca­to vel ven­di­to vel man­da­ti ac­tio­nem: quod si, ut id, quod ex tes­ta­men­to vel ex sti­pu­la­tu de­be­bas, red­de­res mi­hi, pe­cu­niam ti­bi de­de­rim, con­dic­tio dum­ta­xat pe­cu­niae da­tae eo no­mi­ne erit. id­que et Pom­po­nius scri­bit.

Ad Dig. 12,5,9ROHGE, Bd. 8 (1873), S. 171: Widerrechtliche Einwirkung des einen Paciscenten auf die Willensbestimmung des Andern durch Bedrohungen.Idem lib. V. ad Plaut. Wenn ich dir Kleidungsstücke zum Gebrauch geliehen haben werde11Commodavero; diese Lesart scheint der des Textes: commendavero, bei so leicht möglicher Verwechslung, vorzuziehen zu sein., nachher [ihren] Werth, damit ich sie zurückerhielte, gegeben hätte, so hat man zum Bescheid gegeben, dass ich richtig mit der Condiction klagen würde; denn obwohl wegen einer Sache gegeben worden, und die Gegenleistung erfolgt ist, so ist doch schändlich gegeben worden. 1Wenn du Geld empfangen haben solltest, damit du eine dir vermiethete, oder von dir verkaufte, oder [dir] übertragene (mandatam) Sache zurückgeben möchtest, so werde ich gegen dich [die Klage] aus dem Miethcontract, oder dem Verkauf, oder die Auftragsklage haben; wenn ich dir aber Geld gegeben haben sollte, damit du das, was du aus einem Testament oder aus einer Stipulation schuldetest, mir zurückgeben möchtest, so wird deswegen nur die Condiction des gegebenen Geldes Statt finden; und das schreibt auch Pomponius.

Dig. 13,7,37Pau­lus li­bro quin­to ad Plau­tium. Si pig­nus mi­hi tra­di­tum lo­cas­sem do­mi­no, per lo­ca­tio­nem re­ti­neo pos­ses­sio­nem, quia an­te­quam con­du­ce­ret de­bi­tor, non fue­rit eius pos­ses­sio, cum et ani­mus mi­hi re­ti­nen­di sit et con­du­cen­ti non sit ani­mus pos­ses­sio­nem apis­cen­di.

Paul. lib. V. ad Plaut. Wenn ich ein mir übergebenes Pfand dem Eigenthümer verpachtet hätte, so behalte ich bei der Verpachtung den Besitz zurück, weil, eher als der Schuldner pachtete, der Besitz ihm nicht gehört hat, da sowohl ich den Willen, [den Besitz] zurückzubehalten, habe, als auch der Pachtende den Willen, den Besitz zu erlangen, nicht hat22Es ist hier an eine locatio possessionis, d. h. an eine Verpachtung, welche der blosse Besitzer vorgenommengenommen hat, zu denken. Der Pfandgläubiger besitzt nämlich die verpfändete Sache mit dem Recht der Interdicte, hat also possessio, im Gegensatz von poss. civilis. Diese oder den Besitz mit dem Recht der Usucapion hat er nicht, auch nicht der Schuldner, obgleich dieser die angefangene Ersitzung, auch ohne Besitz, fortsetzt. Indem nun der Pfandgläubiger die verpfändete Sache an ihren Eigenthümer, den Schuldner, verpachtet, so fängt dieser an, fremden Besitz an seiner eigenen Sache zu verwalten, er detinirt also die Sache, besitzt sie aber nicht juristisch, weil der Pacht nie die Uebertragung des juristischen Besitzes bezwecken, und der Schuldner das Verhältniss, in welchem er die Sache besitzt, nicht verändern kann. So verliert also der Pfandgläubiger durch die Verpachtung des Pfandes an den Schuldner seinen juristischen Besitz nicht. S. v. Savigny d. R. d. Besitzes. 5. Aufl. S. 29, 282 u. 300. Vergl. auch L. 35. §. 1..

Dig. 16,3,4Pau­lus li­bro quin­to ad Plau­tium. Sed et si non sit he­res, sed pu­ta­vit se he­redem et ven­di­dit, si­mi­li mo­do lu­crum ei ex­tor­que­bi­tur.

Paul. lib. V. ad Plaut. Aber auch wenn er nicht Erbe sein sollte, aber sich für den Erben gehalten und [so die Sache] verkauft hat, wird ihm auf ähnliche Weise der Gewinn abgefordert werden.

Dig. 17,1,45Pau­lus li­bro quin­to ad Plau­tium. Si man­da­tu meo fun­dum eme­ris, utrum cum de­de­ris pre­tium age­res me­cum man­da­ti, an et an­te­quam des, ne ne­ces­se ha­beas res tuas ven­de­re? et rec­te di­ci­tur in hoc es­se man­da­ti ac­tio­nem, ut sus­ci­piam ob­li­ga­tio­nem, quae ad­ver­sus te ven­di­to­ri com­pe­tit: nam et ego te­cum age­re pos­sum, ut prae­stes mi­hi ad­ver­sus ven­di­to­rem emp­ti ac­tio­nes. 1Sed si man­da­tu meo iu­di­cium sus­ce­pis­ti, ma­nen­te iu­di­cio si­ne ius­ta cau­sa non de­bes me­cum age­re, ut trans­fe­ra­tur iu­di­cium in me: non­dum enim per­fe­cis­ti man­da­tum. 2Item si, dum neg­otia mea ge­ris, ali­cui de cre­di­to­ri­bus meis pro­mi­se­ris, et an­te­quam sol­vas di­cen­dum est te age­re pos­se, ut ob­li­ga­tio­nem sus­ci­piam: aut si no­lit cre­di­tor ob­li­ga­tio­nem mu­ta­re, ca­ve­re ti­bi de­beo de­fen­su­rum te. 3Si iu­di­cio te sis­ti pro­mi­se­ro nec ex­hi­bue­ro, et an­te­quam prae­stem, man­da­ti age­re pos­sum, ut me li­be­res: vel si pro te reus pro­mit­ten­di fac­tus sim. 4Sed si man­da­ve­ro ti­bi, ut cre­di­to­ri meo sol­vas, tu­que ex­pro­mi­se­ris et ex ea cau­sa dam­na­tus sis, hu­ma­nius est et in hoc ca­su man­da­ti ac­tio­nem ti­bi com­pe­te­re. 5Quo­tiens au­tem an­te so­lu­tam pe­cu­niam man­da­ti agi pos­se di­xi­mus, fa­cien­di cau­sa, non dan­di te­ne­bi­tur reus: et est ae­quum, sic­ut man­dan­te ali­quo ac­tio­nem nac­ti co­gi­mur eam prae­sta­re iu­di­cio man­da­ti, ita ex ea­dem cau­sa ob­li­ga­tos ha­be­re man­da­ti ac­tio­nem, ut li­be­re­mur. 6Si fi­de­ius­sor mul­ti­pli­ca­ve­rit sum­mam, in quam fi­de­ius­sit, sump­ti­bus ex ius­ta ra­tio­ne fac­tis, to­tam eam prae­sta­bit is pro quo fi­de­ius­sit. 7Quod mi­hi de­be­bas a de­bi­to­re tuo sti­pu­la­tus sum pe­ri­cu­lo tuo: pos­se me age­re te­cum man­da­ti in id, quod mi­nus ab il­lo ser­va­re pot­ero, Ner­va Ati­li­ci­nus aiunt, quam­vis id man­da­tum ad tuam rem per­ti­neat, et me­ri­to: tunc enim li­be­ra­tur is qui de­bi­to­rem dele­gat, si no­men eius cre­di­tor se­cu­tus est, non cum pe­ri­cu­lo de­bi­to­ris ab eo sti­pu­la­tur. 8Idem iu­ris est, si man­da­tu fi­de­ius­so­ris cum reo egis­sem, quia se­quen­ti man­da­to li­be­ra­re­tur ex prio­re cau­sa.

Ad Dig. 17,1,45ROHGE, Bd. 15 (1875), Nr. 73, S. 263: Verpflichtung des neg. gestor zur Herausgabe dessen, was er in Ausführung des Geschäfts erworben, an den dom. negot. Beweislast, wenn er es aus einem andern Grunde in Besitz genommen.Paul. lib. V. ad Plaut. Wenn du in meinem Auftrage ein Grundstück gekauft hast, [so wird gefragt] ob du [erst] nachdem du den Kaufschilling bezahlt hast oder auch ehe du ihn bezahlst, mich aus dem Auftrage belangen könnest, damit du nicht [etwa gar] genöthigt werdest, von deinem Eigenthume zu verkaufen33Um Zahlungsmittel zu erlangen.? Und richtig wird geantwortet, die Auftragsklage gehe darauf, dass ich die Verbindlichkeit übernehme, mit der du dem Verkäufer haftest; denn auch ich kann gegen dich darauf klagen, dass du mir die Kaufsklagen gegen den Verkäufer abtretest. 1Wenn du aber in meinem Auftrage einen Process angefangen hast, so darfst du, so lange dieser dauert, ohne gerechte Ursache nicht gegen mich klagen, dass der Process auf mich übertragen werde; denn du hast den Auftrag noch nicht erfüllt. 2So auch, wenn du bei Führung meiner Geschäfte einem meiner Gläubiger etwas versprochen hast, so ist das Richtige, dass du auch ehe du bezahlst, darauf klagen könnest, dass ich die Verbindlichkeit auf mich nehme; oder wenn der Gläubiger eine Veränderung der Schuld44Der Person des Schuldners. nicht eingehen will, so muss ich dir Sicherheit leisten, dass ich dich vertreten werde. 3Wenn ich für dein Erscheinen vor Gericht Bürge geworden bin und dich nicht gestellt habe, so kann ich auch ehe ich zahle, die Auftragsklage gegen dich erheben, damit du mich frei machest; ebenso wenn ich für dich etwas als Hauptschuldner angelobt habe. 4Wenn ich dir aufgetragen habe, an meinen Gläubiger zu zahlen, du aber die Verbindlichkeit selbst übernommen (expromittirt) hast und deshalb verurtheilt worden bist, so ist es billiger, auch in diesem Falle dich mit der Auftragsklage zuzulassen. 5So oft aber, wie oben gesagt, vor Zahlung des Geldes die Auftragsklage Statt findet, ist der Beklagte zum Thun, und nicht zum Geben, gehalten55D. h. nicht zum Geben an den Beauftragten oder Bürgen, sondern das zu thun, wodurch derselbe der Verbindlichkeit gegen Dritte entledigt werde; was denn allerdings auch im Geben, an diese, bestehen kann.; und es ist billig, dass man, sowie man eine in Jemandes Auftrag erworbene Klage abzutreten mit der Auftragsklage angehalten wird, ebenso auch, wenn man aus gleicher Ursache sich verbindlich gemacht hat, die Auftragsklage habe, um davon frei zu werden. 6Wenn der Bürge die Summe, auf welche er gebürgt, vergrössert, weil aus gegründeten Ursachen Aufwand gemacht worden, so muss ihm der, für welchen er gebürgt hat, das Ganze gewähren. 7Eine Summe, die du mir schuldig warst, habe ich auf deine Gefahr von einem Schuldner66Der dir schuldet. mir angeloben lassen, (stipulirt.) Nerva und Atilicinus sagen, dass ich dich mit der Auftragsklage auf soviel, als ich von jenem nicht habe erhalten können, belangen möge, obgleich dieser Auftrag deine77Accursius, Ant. Faber und Gothofred billigen meam für tuam, und Haloander hat es in den Text aufgenommen. Passender ist aber tuam, schon in Hinsicht auf die Natur des vorliegenden Auftrags im Allgemeinen; da das Interesse des Auftragsgebers in diesem gemischten Auftrage vorwaltet; und einen scheinbaren Zweifel wider die Anwendbarkeit der Auftragsklage, wie er doch in diesem Satze enthalten sein soll, stellt derselbe nur dann auf, wenn man tuam liest. Vgl. Fr. 2. pr. et §. 2. h. t. Angelegenheiten betrifft; und mit Recht; denn wer einen Schuldner anweist, wird [nur] dann befreit, wenn der Gläubiger die Forderung an ihn übernommen hat (secutus est), nicht wenn er auf Gefahr seines Schuldners von ihm sich Zahlung angeloben lässt (stipulirt.) 8Ad Dig. 17,1,45,8ROHGE, Bd. 15 (1875), Nr. 7, S. 19: Verweisung des Gläubigers eines Solidarschuldners an den andern unter Sicherstellung des Gläubigers. Keine Einrede daraus für den andern Schuldner?Dasselbe ist Rechtens, wenn ich in Auftrag des Bürgen den Hauptschuldner verklagt habe, weil er [sonst] durch nachgefolgten Auftrag der frühern Verbindlichkeit entledigt würde.

Dig. 18,1,57Pau­lus li­bro quin­to ad Plau­tium. Do­mum emi, cum eam et ego et ven­di­tor com­bus­tam igno­ra­re­mus. Ner­va Sa­b­inus Cas­sius ni­hil venis­se, quam­vis area ma­neat, pe­cu­niam­que so­lu­tam con­di­ci pos­se aiunt. sed si pars do­mus ma­ne­ret, Ne­ra­tius ait hac quaes­tio­ne mul­tum in­ter­es­se, quan­ta pars do­mus in­cen­dio con­sump­ta per­ma­neat, ut, si qui­dem am­plior do­mus pars ex­us­ta est, non com­pel­la­tur emp­tor per­fi­ce­re emp­tio­nem, sed et­iam quod for­te so­lu­tum ab eo est re­pe­tet: sin ve­ro vel di­mi­dia pars vel mi­nor quam di­mi­dia ex­us­ta fue­rit, tunc co­ar­tan­dus est emp­tor ven­di­tio­nem ad­im­ple­re aes­ti­ma­tio­ne vi­ri bo­ni ar­bi­tra­tu ha­bi­ta, ut, quod ex pre­tio prop­ter in­cen­dium de­cres­ce­re fue­rit in­ven­tum, ab hu­ius prae­sta­tio­ne li­be­re­tur. 1Sin au­tem ven­di­tor qui­dem scie­bat do­mum es­se ex­us­tam, emp­tor au­tem igno­ra­bat, nul­lam ven­di­tio­nem sta­re, si to­ta do­mus an­te ven­di­tio­nem ex­us­ta sit: si ve­ro quan­ta­cum­que pars ae­di­fi­cii re­ma­neat, et sta­re ven­di­tio­nem et ven­di­to­rem emp­to­ri quod in­ter­est re­sti­tue­re. 2Si­mi­li quo­que mo­do ex di­ver­so trac­ta­ri opor­tet, ubi emp­tor qui­dem scie­bat, ven­di­tor au­tem igno­ra­bat: et hic enim opor­tet et ven­di­to­rem sta­re et om­ne pre­tium ab emp­to­re ven­di­to­ri, si non de­pen­sum est, sol­vi vel si so­lu­tum sit, non re­pe­ti. 3Quod si uter­que scie­bat et emp­tor et ven­di­tor do­mum es­se ex­us­tam to­tam vel ex par­te, ni­hil ac­tum fuis­se do­lo in­ter utram­que par­tem com­pen­san­do et iu­di­cio, quod ex bo­na fi­de de­scen­dit, do­lo ex utra­que par­te ve­nien­te sta­re non con­ce­den­te.

Paul. lib. V. ad Plaut. Ich habe ein Haus gekauft, ohne dass ich oder der Verkäufer es wussten, dass solches abgebrannt sei. Nerva, Sabinus und Cassius sagen, der Verkauf sei ungültig, obgleich die Brandstätte noch vorhanden sei, und der bezahlte Kaufschilling könne zurückgefordert werden. Wenn aber ein Theil des Hauses stehen geblieben ist, so kommt bei Lösung der Frage, nach der Behauptung des Neratius, viel darauf an, ein wie grosser Theil des abgebrannten Hauses übriggeblieben ist, so dass, wenn der grössere Theil des Hauses abgebrannt ist, der Käufer nicht gezwungen werden kann, den Kauf zu vollziehen; ja er kann sogar, was er etwa schon gezahlt hat, zurückfordern. Ist aber die Hälfte, oder noch weniger als die Hälfte abgebrannt, dann ist der Käufer gehalten, den Kauf in der Art zu erfüllen, dass er, nach vorangegangener Ermittelung der Abschätzung nach dem Ermessen eines redlichen Mannes, um soviel, als der Werth des Hauses durch den Brand verringert, befunden wird, weniger zu entrichten hat. 1Wenn aber zwar der Verkäufer wusste, dass das Haus abgebrannt sei, der Käufer hingegen keine Kunde davon hatte, so besteht der Verkauf nicht zu Recht, wenn das ganze Haus vor dem Verkauf abgebrannt ist; ist aber ein Theil des Gebäudes, von was immer für Umfang, stehen geblieben, so ist der Verkauf gültig, und der Verkäufer muss dem Käufer [blos] das Interesse vergüten. 2Auf gleiche Weise muss im entgegengesetzten Falle verfahren werden, wenn zwar der Käufer davon unterrichtet war, der Verkäufer aber nicht; auch hier nämlich ist nicht nur der Verkauf als gültig zu betrachten, sondern der Käufer muss auch dem Verkäufer den ganzen Kaufpreis, wenn er solchen noch nicht entrichtet hat, bezahlen, oder er kann, wenn die Bezahlung erfolgt ist, denselben nicht zurückfordern. 3Wussten beide, der Käufer und Verkäufer, dass das Haus entweder ganz oder nur zum Theil abgebrannt sei, so ist der Contract ohne Wirkung, weil sich die Arglist gegenseitig aufhebt, und eine aus dem guten Glauben entspringende Klage im Fall einer beiderseitigen Arglist, das Geschäft nicht aufrecht erhalten kann.

Dig. 19,4,2Idem li­bro quin­to ad Plau­tium. Aris­to ait, quon­iam per­mu­ta­tio vi­ci­na es­set emp­tio­ni, sa­num quo­que fur­tis no­xis­que so­lu­tum et non es­se fu­gi­ti­vum ser­vum prae­stan­dum, qui ex cau­sa da­re­tur.

Ad Dig. 19,4,2Windscheid: Lehrbuch des Pandektenrechts, 7. Aufl. 1891, Bd. II, § 392, Note 2.Idem lib. V. ad Plaut. Aristo sagt: weil der Tausch mehr an den Kauf grenzt, so muss auch [z. B.] in Ansehung des aus einem solchen Grunde übergeben werden sollenden Sclaven vertreten werden, dass er gesund und nicht in Diebstähle oder Noxen verwickelt sei.

Dig. 20,4,13Pau­lus li­bro quin­to ad Plau­tium. In­su­lam ti­bi ven­di­di et di­xi prio­ris an­ni pen­sio­nem mi­hi, se­quen­tium ti­bi ac­ces­su­ram pig­no­rum­que ab in­qui­li­no da­to­rum ius utrum­que se­cu­tu­rum. Ner­va Pro­cu­lus, ni­si ad utram­que pen­sio­nem pi­g­no­ra suf­fi­ce­rent, ius om­nium pig­no­rum pri­mum ad me per­ti­ne­re, quia ni­hil aper­te dic­tum es­set, an com­mu­ni­ter ex om­ni­bus pig­no­ri­bus sum­ma pro ra­ta ser­ve­tur: si quid su­per­es­set, ad te. Pau­lus: fac­ti quaes­tio est, sed ve­ri­si­mi­le est id ac­tum, ut pri­mam quam­que pen­sio­nem pig­no­rum cau­sa se­qua­tur.

Paul. lib. V. ad Plaut. Ich habe dir ein Gehöfte verkauft und dabei bedungen, dass der Pachtzins vom ersten Jahre davon noch mir zufallen, der von den folgenden aber dir, und das Recht an den vom Pächter gestellten Unterpfändern zwischen uns beiden gemeinschaftlich sein solle; Nerva und Proculus [sagen], dass wenn die Pfänder nicht zu dem ganzen Pachtzins ausreichend seien, das Recht an allen Pfändern zunächst mir zustehe, weil nicht ausdrücklich gesagt worden sei, ob die ganze Summe aus allen Pfändern gemeinschaftlich nach Verhältniss berechnet werden solle; was übrig sei, falle an dich. Paulus sagt: die Frage betrifft eine Thatsache; allein es ist wahrscheinlich, dass man in diesem Fall gemeint habe, die Pfänder sollten für die gefällig werdenden Pachtgelder nach der Reihe haften.

Dig. 24,3,55Idem li­bro quin­to ad Plau­tium. Cum mu­lier de do­tis re­pe­ti­tio­ne post so­lu­tum ma­tri­mo­nium agit, ca­ve­re de­bet ma­ri­to, qui ae­dium no­mi­ne dam­ni in­fec­ti ca­vit, si ve­lit eam re­ci­pe­re, ut pe­ri­cu­lum ma­ri­ti amo­veat.

Idem lib. V. ad Plaut. Wenn die Frau nach aufgelöster Ehe wegen der Zurückforderung des Heirathsgut klagt, so muss sie dem Ehemann, welcher wegen eines Hauses Sicherheit wegen eines zu befürchtenden Schadens gegeben, Sicherheit geben, wenn sie das [Heirathsgut] zurücknehmen will, damit sie die für den Ehemann vorhandene Gefahr entferne.

Dig. 27,4,6Pau­lus li­bro quin­to ad Plau­tium. Si tu­tor pro pu­pil­lo se ob­li­ga­vit, ha­bet con­tra­riam ac­tio­nem et an­te­quam sol­vat.

Paul. lib. V. ad Plaut. Wenn der Vormund sich für den Mündel verbindlich gemacht hat, so hat er, auch ehe er zahlt, die Gegenklage.

Dig. 40,8,1Pau­lus li­bro quin­to ad Plau­tium. Si ser­vus ven­di­tus est, ut in­tra cer­tum tem­pus ma­nu­mit­te­re­tur, et­iam­si si­ne he­rede de­ces­sis­sent et ven­di­tor et emp­tor, ser­vo li­ber­tas com­pe­tit: et hoc di­vus Mar­cus re­scrip­sit. sed et si mu­ta­ve­rit ven­di­tor vo­lun­ta­tem, ni­hi­lo mi­nus li­ber­tas com­pe­tit.

Paul. lib. V. ad Plaut. Wenn ein Sclave verkauft worden ist, damit er innerhalb einer bestimmten Zeit freigelassen werde, so steht dem Sclaven die Freiheit zu, auch wenn sowohl der Verkäufer als der Käufer ohne Erben verstorben sind; und das hat der höchstselige Marcus rescribirt. Aber auch, wenn der Verkäufer seinen Willen geändert hat, steht die Freiheit nichtsdestoweniger zu.

Dig. 41,3,13Idem li­bro quin­to ad Plau­tium. Pig­no­ri rem ac­cep­tam usu non ca­pi­mus, quia pro alie­no pos­si­de­mus. 1Eum, qui a fu­rio­so bo­na fi­de emit, usu­ca­pe­re pos­se re­spon­sum est. 2Si man­da­ve­ro ti­bi, ut fun­dum emas, ex ea cau­sa tra­di­tum ti­bi diu­ti­na pos­ses­sio­ne ca­pis, quam­vis pos­sis vi­de­ri non pro tuo pos­si­de­re, cum ni­hil in­ter­sit, quod man­da­ti iu­di­cio te­nea­ris.

Idem lib. V. ad Plaut. Eine zum Pfande empfangene Sache kann man nicht ersitzen, weil man sie als einem Andern gehörig besitzt. 1Wer von einem Wahnsinnigen im guten Glauben kauft, der, ist entschieden worden, kann ersitzen. 2Ad Dig. 41,3,13,2Windscheid: Lehrbuch des Pandektenrechts, 7. Aufl. 1891, Bd. I, § 176, Note 7.Wenn ich dir aufgetragen habe, ein Landgut zu kaufen, so ersitzest du dasselbe, wenn es dir aus diesem Grunde übergeben worden ist, durch langen Besitz, obschon es scheinen könnte, dass du es nicht als dein eigen besitzest, indem nichts darauf ankommt, weil du durch die Auftragsklage haftest.

Dig. 42,1,8Pau­lus li­bro quin­to ad Plau­tium. Si ho­mo ex sti­pu­la­tu pe­ti­tus post li­tem con­tes­ta­tam de­ces­se­rit, ab­so­lu­tio­nem non fa­cien­dam et fruc­tuum ra­tio­nem ha­ben­dam pla­cet.

Paul. lib. V. ad Plaut. Wenn ein Sclave, auf welchem aus einem Angelöbnisse (ex stipulatu) geklagt wird, nach der Litiscontestation stirbt, so findet die Lossprechung nicht Statt und es ist auf die [gezogenen] Nutzungen Rücksicht zu nehmen.

Dig. 44,7,45Idem li­bro quin­to ad Plau­tium. Is, qui ex sti­pu­la­tu Sti­chum de­beat, si eum an­te mo­ram ma­nu­mi­se­rit et is, prius­quam su­per eo pro­mis­sor con­ve­ni­re­tur, de­ces­se­rit, non te­ne­tur: non enim per eum ste­tis­se vi­de­tur, quo mi­nus eum prae­sta­ret.

Paul. lib. V. ad Plaut. Wenn Derjenige, welcher den Stichus zu entrichten hat, denselben freigelassen hat, ehe er sich eines Verzuges schuldig gemacht, und derselbe, bevor deshalb der Versprecher belangt worden, mit Tode abgegangen ist, so haftet Letzterer nicht, denn es scheint nicht an ihm gelegen zu haben, dass er ihn nicht übergeben hat.

Dig. 46,3,61Idem li­bro quin­to ad Plau­tium. In per­pe­tuum quo­tiens id, quod ti­bi de­beam, ad te per­ve­nit et ti­bi ni­hil ab­sit nec quod so­lu­tum est re­pe­ti pos­sit, com­pe­tit li­be­ra­tio.

Ad Dig. 46,3,61ROHGE, Bd. 24 (1879), Nr. 20, S. 66: Begriff der Zahlung. Willensübereinstimmung.Idem lib. V. ad Plaut. Allemal findet Befreiung statt, wenn Das, was ich dir schulde, an dich gekommen ist, und dir Nichts fehlt, auch Das, was gezahlt worden ist, nicht zurückgefordert werden kann.

Dig. 50,17,172Idem li­bro quin­to ad Plau­tium. In con­tra­hen­da ven­di­tio­ne amb­iguum pac­tum con­tra ven­di­to­rem in­ter­pre­tan­dum est. 1Amb­igua au­tem in­ten­tio ita ac­ci­pien­da est, ut res sal­va ac­to­ri sit.

Übersetzung nicht erfasst.