Corpus iurisprudentiae Romanae

Repertorium zu den Quellen des römischen Rechts

Digesta Iustiniani Augusti

Recognovit Mommsen (1870) et retractavit Krüger (1928)
Deutsche Übersetzung von Otto/Schilling/Sintenis (1830–1833)
Paul.Plaut. XVI
Ad Plautium lib.Pauli Ad Plautium libri

Ad Plautium libri

Ex libro XVI

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Dig. 1,1De iustitia et iure (Von der Gerechtigkeit und dem Recht.)Dig. 1,2De origine iuris et omnium magistratuum et successione prudentium (Von dem Ursprung des Rechts und aller Staatsbeamten, so wie der Folge der Rechtsgelehrten.)Dig. 1,3De legibus senatusque consultis et longa consuetudine (Von den Gesetzen, den Senatsbeschlüssen und dem Gewohnheitsrechte.)Dig. 1,4De constitutionibus principum (Von den Constitutionen der Kaiser.)Dig. 1,5De statu hominum (Vom Zustand der Menschen.)Dig. 1,6De his qui sui vel alieni iuris sunt (Von denen, die eigenen Rechtens, und denen, die fremdem Rechte unterworfen sind.)Dig. 1,7De adoptionibus et emancipationibus et aliis modis quibus potestas solvitur (Von der Annahme an Kindes Statt, der Entlassung aus der [väterlichen] Gewalt, und andern Arten deren Aufhebung.)Dig. 1,8De divisione rerum et qualitate (Von der Eintheilung der Sachen und deren Beschaffenheit.)Dig. 1,9De senatoribus (Von den Senatoren.)Dig. 1,10De officio consulis (Von der Amtspflicht des Consuls.)Dig. 1,11De officio praefecti praetorio (Von der Amtspflicht des Präfectus Prätorio.)Dig. 1,12De officio praefecti urbi (Von der Amtspflicht des Stadtvorstehers.)Dig. 1,13De officio quaestoris (Von der Amtspflicht des Quästors.)Dig. 1,14De officio praetorum (Von der Amtspflicht der Prätoren.)Dig. 1,15De officio praefecti vigilum (Von der Amtspflicht des Wachtvorstehers.)Dig. 1,16De officio proconsulis et legati (Von der Amtspflicht des Proconsul und des Legaten.)Dig. 1,17De officio praefecti Augustalis (Von der Amtspflicht des Kaiserlichen Präfecten.)Dig. 1,18De officio praesidis (Von der Amtspflicht des Präsidenten.)Dig. 1,19De officio procuratoris Caesaris vel rationalis (Von der Amtspflicht des Procurators des Kaisers oder Rentbeamten.)Dig. 1,20De officio iuridici (Von der Amtspflicht des Gerichtsverwalters.)Dig. 1,21De officio eius, cui mandata est iurisdictio (Von der Amtspflicht dessen, der mit der Gerichtsbarkeit beauftragt worden ist.)Dig. 1,22De officio adsessorum (Von der Amtspflicht der [Gerichts-] Beisitzer.)
Dig. 2,1De iurisdictione (Von der Gerichtsbarkeit.)Dig. 2,2Quod quisque iuris in alterum statuerit, ut ipse eodem iure utatur (Welche Rechtsgrundsätze Jemand gegen einen Andern aufgebracht hat, die sollen gegen ihn selbst in Anwendung gebracht werden dürfen.)Dig. 2,3Si quis ius dicenti non obtemperaverit (Wenn jemand dem, welcher Recht spricht, nicht gehorcht haben sollte.)Dig. 2,4De in ius vocando (Von der Berufung ins Gericht.)Dig. 2,5Si quis in ius vocatus non ierit sive quis eum vocaverit, quem ex edicto non debuerit (Wenn Jemand vor Gericht berufen worden und nicht gegangen ist, oder die dahin berufen worden sind, welche man dem Edicte nach nicht hätte berufen sollen.)Dig. 2,6In ius vocati ut eant aut satis vel cautum dent (Dass vor Gericht Berufene dahin gehen, oder Bürgen oder anders Sicherheit stellen.)Dig. 2,7Ne quis eum qui in ius vocabitur vi eximat (Dass Niemand den, welcher vor Gericht berufen wird, mit Gewalt entreisse.)Dig. 2,8Qui satisdare cogantur vel iurato promittant vel suae promissioni committantur (Von denen, welche gezwungen werden, Sicherheit zu stellen, oder ein eidliches Versprechen leisten, oder auf ihr einfaches Versprechen entlassen werden.)Dig. 2,9Si ex noxali causa agatur, quemadmodum caveatur (Wie Sicherheit gestellt wird, wenn eine Noxalklage erhoben [oder: wegen Schädenansprüchen geklagt] wird.)Dig. 2,10De eo per quem factum erit quominus quis in iudicio sistat (Von dem, welcher daran Schuld ist, dass sich Jemand nicht vor Gericht stellt.)Dig. 2,11Si quis cautionibus in iudicio sistendi causa factis non obtemperaverit (Wenn Jemand dem geleisteten Versprechen, sich vor Gerichte zu stellen, nicht nachgekommen ist.)Dig. 2,12De feriis et dilationibus et diversis temporibus (Von den Gerichtsferien und Aufschubsgestattungen und der Berechnung verschiedener Zeiten.)Dig. 2,13De edendo (Vom Vorzeigen.)Dig. 2,14De pactis (Von Verträgen.)Dig. 2,15De transactionibus (Von Vergleichen.)
Dig. 26,1De tutelis (Von den Bevormundungen.)Dig. 26,2De testamentaria tutela (Von der testamentarischen Vormundschaft.)Dig. 26,3De confirmando tutore vel curatore (Von der Bestätigung des Tutor oder Curator.)Dig. 26,4 (0,4 %)De legitimis tutoribus (Von den gesetzlichen Vormündern.)Dig. 26,5 (3,1 %)De tutoribus et curatoribus datis ab his qui ius dandi habent, et qui et in quibus causis specialiter dari possunt (Von den durch eine competente Obrigkeit bestellten Vormündern; ferner welche zu solchen Vormündern bestellt, und aus welchen Gründen diese eigentlich bestellt werden können.)Dig. 26,6Qui petant tutores vel curatores et ubi petantur (Von denen, welche um Vormünder oder Curatoren nachsuchen müssen, und wo dies geschehen soll.)Dig. 26,7De administratione et periculo tutorum et curatorum qui gesserint vel non et de agentibus vel conveniendis uno vel pluribus (Von der Verwaltung und Verantwortlichkeit der Tutoren und Curatoren, welche die Vormundschaft führten oder auch nicht, und von dem Verhältnisse derselben als Kläger oder Beklagte entweder einzeln oder in Mehrzahl.)Dig. 26,8De auctoritate et consensu tutorum et curatorum (Von der Ermächtigung und der Zustimmung der Vormünder und Curatoren.)Dig. 26,9Quando ex facto tutoris vel curatoris minores agere vel conveniri possunt (Wann aus der Handlung des Vormundes oder Curators Minderjährige klagen oder verklagt werden können.)Dig. 26,10De suspectis tutoribus et curatoribus (Von verdächtigen Vormündern und Curatoren.)
Dig. 40,1 (2,1 %)De manumissionibus (Von den Freilassungen.)Dig. 40,2 (2,9 %)De manumissis vindicta (Von den durch den Stab freigelassenen [Sclaven].)Dig. 40,3De manumissionibus quae servis ad universitatem pertinentibus imponuntur (Von den Freilassungen, welche Sclaven ertheilt werden, welche einer Gemeinheit angehören.)Dig. 40,4 (2,1 %)De manumissis testamento (Von den durch ein Testament freigelassenen [Sclaven.])Dig. 40,5De fideicommissariis libertatibus (Von den fideicommissarischen Freiheiten.)Dig. 40,6De ademptione libertatis (Von der Zurücknahme der Freiheit.)Dig. 40,7 (7,0 %)De statuliberis (Von den Bedingtfreien.)Dig. 40,8Qui sine manumissione ad libertatem perveniunt (Welche [Sclaven] ohne Freilassung zur Freiheit gelangen.)Dig. 40,9 (3,8 %)Qui et a quibus manumissi liberi non fiunt et ad legem Aeliam Sentiam (Welche Sclaven durch die Freilassung wegen ihrer selbst, und wegen ihres Freilassers nicht frei werden, und zum Aelisch-Sentischen Gesetz.)Dig. 40,10De iure aureorum anulorum (Von dem Recht der goldenen Ringe.)Dig. 40,11De natalibus restituendis (Von der Zurückversetzung in den Geburtsstand.)Dig. 40,12De liberali causa (Von dem Rechtsstreit über die Freiheit.)Dig. 40,13Quibus ad libertatem proclamare non licet (Welche nicht auf die Freiheit Anspruch machen dürfen.)Dig. 40,14Si ingenuus esse dicetur (Wenn behauptet werden wird, dass [ein Freigelassener] ein Freigeborner sei.)Dig. 40,15Ne de statu defunctorum post quinquennium quaeratur (Dass der Rechtszustand Verstorbener nach fünf Jahren nicht untersucht werden soll.)Dig. 40,16De collusione detegenda (Von der Entdeckung eines heimlichen Einverständnisses.)
Dig. 43,1De interdictis sive extraordinariis actionibus, quae pro his competunt (Von den Interdicten und ausserordentlichen Klagen, die an deren Statt zuständig sind.)Dig. 43,2Quorum bonorum (Welchen Nachlass.)Dig. 43,3Quod legatorum (Was von Vermächtnissen.)Dig. 43,4Ne vis fiat ei, qui in possessionem missus erit (Dass Dem keine Gewalt geschehe, der in den Besitz gesetzt sein wird.)Dig. 43,5De tabulis exhibendis (Von der Auslieferung der Testamente.)Dig. 43,6Ne quid in loco sacro fiat (Dass an einem heiligen Orte Etwas nicht geschehe.)Dig. 43,7De locis et itineribus publicis (Von öffentlichen Plätzen und Wegen.)Dig. 43,8Ne quid in loco publico vel itinere fiat (Dass an einem öffentlichen Platze oder Wege Etwas nicht geschehe.)Dig. 43,9De loco publico fruendo (Von dem Genuss eines öffentlichen Platzes.)Dig. 43,10De via publica et si quid in ea factum esse dicatur (Von öffentlichen Strassen und wenn etwas in demselben errichtet werden sein soll.)Dig. 43,11De via publica et itinere publico reficiendo (Von der Ausbesserung öffentlicher Strassen und Wege.)Dig. 43,12De fluminibus. ne quid in flumine publico ripave eius fiat, quo peius navigetur (Von den Flüssen, dass Etwas in einem öffentlichen Flusse oder an dessen Ufer nicht geschehe, wodurch die Schifffahrt beeinträchtigt wird.)Dig. 43,13Ne quid in flumine publico fiat, quo aliter aqua fluat, atque uti priore aestate fluxit (Dass in einem öffentlichen Fluss Etwas nicht geschehe, wodurch der Wasserfluss gegen den im vorhergehenden Sommer geändert wird.)Dig. 43,14Ut in flumine publico navigare liceat (Dass die Schifffahrt an einem öffentlichen Flusse gestattet sei.)Dig. 43,15De ripa munienda (Von der Befestigung des Ufers.)Dig. 43,16De vi et de vi armata (Von der Gewalt und der Gewalt mit Waffen.)Dig. 43,17Uti possidetis (Wie ihr besitzet.)Dig. 43,18De superficiebus (Von Erbpachtungen.)Dig. 43,19De itinere actuque privato (Von Privatwegen.)Dig. 43,20De aqua cottidiana et aestiva (Vom täglichen Wasser und dem Sommerwasser.)Dig. 43,21De rivis (Von den Kanälen.)Dig. 43,22De fonte (Von den Quellen.)Dig. 43,23De cloacis (Von den Kloaken.)Dig. 43,24Quod vi aut clam (Was gewaltsam oder heimlich.)Dig. 43,25De remissionibus (Von den Remissionen.)Dig. 43,26De precario (Vom bittweisen [Besitzverhältniss].)Dig. 43,27De arboribus caedendis (Vom Baumfällen.)Dig. 43,28De glande legenda (Vom Auflesen der Eicheln.)Dig. 43,29De homine libero exhibendo (Von der Auslieferung freier Menschen.)Dig. 43,30De liberis exhibendis, item ducendis (Von der Auslieferung der Kinder und deren Abführung.)Dig. 43,31Utrubi (Vom (Interdicte) Wo immer.)Dig. 43,32De migrando (Vom Ausziehen lassen.)Dig. 43,33De Salviano interdicto (Vom Salvianischen Interdict.)
Dig. 5,1,78Pau­lus li­bro sex­to de­ci­mo ad Plau­tium. quip­pe iu­di­ca­re mu­nus pu­bli­cum est.

Paul. lib. XVI. ad Plaut. weil das Richteramt ein öffentliches ist.

Dig. 26,4,11Pau­lus li­bro sex­to de­ci­mo ad Plau­tium. Mi­nus au­tem au­diens pot­est.

Paul. lib. XVI. ad Plaut. Einer, der schwer hört, kann Vormund werden.

Dig. 26,5,19Pau­lus li­bro sex­to de­ci­mo ad Plau­tium. Ubi ab­sunt hi, qui tu­to­res da­re pos­sunt, de­cu­rio­nes iu­ben­tur da­re tu­to­res, dum­mo­do ma­ior pars con­ve­niat: ubi non est du­bium, quin unum ex se da­re pos­sint. 1Ma­gis­tra­tus mu­ni­ci­pa­lis col­le­gam suum quin da­re tu­to­rem pos­sit, non est du­bium.

Paul. lib. XVI. ad Plaut. Wenn die zu Bevormundungen gesetzlich bestimmten Personen abwesend sind, so liegt diese Nothwendigkeit den Decurionen ob, wenn nur die Mehrzahl (dabei) übereinstimmt. Ohne Zweifel können diese einen Vormund aus ihrer Zahl bestellen. 1Es unterliegt keinem Zweifel, dass Municipalbeamte einen Mitbeamten zum Vormunde bestellen können11V. Glück a. a. O. S. 462. u. 463., wo er mit Cujacius und Anderen gegen den Scipio Gentilis die Wahrheit dieser Gesetzesstelle vertheidigt..

Dig. 35,1,45Idem li­bro sex­to de­ci­mo ad Plau­tium. Iu­lia­nus ait, si he­redi le­ga­ta­rius, cui sub con­di­cio­ne le­ga­tum erat ‘si he­redi de­cem de­de­rit’ id, quod ei de­be­ret he­res, ac­cep­to tu­lis­set, non qui­dem vi­de­ri con­di­cio­ni par­uis­se, qua­si de­de­rit: sed qua­si per he­redem stet, quo mi­nus pa­reat, pos­se pe­te­re le­ga­tum, qua­si ex­sti­te­rit con­di­cio.

Übersetzung nicht erfasst.

Dig. 40,1,14Pau­lus li­bro sex­to de­ci­mo ad Plau­tium. Apud eum, cui par im­pe­rium est, ma­nu­mit­te­re non pos­su­mus: sed prae­tor apud con­su­lem ma­nu­mit­te­re pot­est. 1Im­pe­ra­tor cum ser­vum ma­nu­mit­tit, non vin­dic­tam im­po­nit, sed cum vo­luit, fit li­ber is qui ma­nu­mit­ti­tur ex le­ge Au­gus­ti.

Paul. lib. XVI. ad Plaut. Vor Dem, welcher eine gleiche Amtsgewalt hat, können wir nicht freilassen, aber der Prätor kann vor dem Consul freilassen. 1Wenn der Kaiser einen Sclaven freilässt, so legt er nicht den Stab [auf denselben]22Non vindictam imponit; s. d. folg. Tit. dieses Buchs., sondern, sobald er es gewollt hat, wird Der, welcher freigelassen wird, frei, in Folge des Kaisergesetzes33Ex lege Augusti. Dieser Ausdruck ist wohl gleichbedeutend mit dem: lex regia (§. 6. I. de j. nat. gent. et civ. l. 2. u. l. l. pr. D. de constit. princ. l. 4.) und lex imperii (l. 3. C. de testam. 6. 23.) für das Gesetz, durch welches nach den Angaben der Alten dem jedesmaligen Kaiser die kaiserliche Gewalt übertragen wurde, und aus welchem auch die Befreiung des Kaisers von den gewohnlichen Rechtsformen abgeleitet wird. S. Hugo Gesch. d. R. R. bis auf Justin. 10. Aufl. S. 657. — A. M. ist Zimmern. a. a. O. §. 43. Anm. 3. S. aber dagegen Schilling Bemerk. üb. R. R. Gesch. S. 202. f. u. Huschke in der (Tübinger) Krit. Zeitschr. f. Rechtswiss. B. 5. S. 238..

Dig. 40,2,18Idem li­bro sex­to de­ci­mo ad Plau­tium. Apud fi­lium fa­mi­lias ma­gis­tra­tum ma­nu­mit­ti pot­est, et­iam­si ip­se fi­lius fa­mi­lias ma­nu­mit­te­re non pot­est. 1Apud col­le­gam suum prae­tor ma­nu­mit­te­re non pot­est. 2Fi­lius quo­que vo­lun­ta­te pa­tris apud pa­trem ma­nu­mit­te­re pot­erit.

Idem lib. XVII. ad Plaut. Vor einem Haussohn, welcher eine obrigkeitliche Person ist, kann man freilassen44Nach der Flor. Lesart. Hal. und die Vulg. haben: pater manumittere pot., obgleich der Haussohn selbst nicht freilassen kann. 1Vor seinem Collegen kann ein Prätor nicht freilassen. 2Auch ein Sohn wird mit dem Willen seines Vaters vor dem Vater freilassen können.

Dig. 40,4,39Idem li­bro sex­to de­ci­mo ad Plau­tium. ‘Sti­chus ser­vus meus, si eum he­res alie­na­ve­rit, li­ber es­to’: in­uti­li­ter li­ber­tas da­tur, quia in id tem­pus con­fer­tur, quo alie­nus fu­tu­rus sit. nec con­tra­rium est, quod sta­tu­li­ber, et­iam­si ven­ie­rit, ex tes­ta­men­to li­ber­ta­tem con­se­qui­tur: quip­pe uti­li­ter li­ber­tas da­ta fac­to he­redis non per­emi­tur. aut quid in le­ga­to eo mo­do da­to di­ce­mus? di­ver­sum enim nul­la ra­tio­ne di­ce­tur: nam in­ter li­ber­ta­tem et le­ga­tum, quan­tum ad hanc cau­sam, ni­hil di­stat. igi­tur nec sic rec­te da­bi­tur li­ber­tas ‘si he­redis mei es­se de­sie­rit, li­ber es­to’, quia nul­lum ca­sum uti­lem ha­bet.

Idem lib. XVI. ad Plaut. Mein Sclave Stichus soll, wenn ihn mein Erbe veräussert haben wird, frei sein. Auf diese Weise wird die Freiheit ohne Erfolg ertheilt, weil sie auf eine Zeit verlegt wird, zu welcher der Sclave einem Anderen gehören wird; auch ist es kein Widerspruch, dass ein Bedingtfreier, auch wenn er verkauft sein sollte, die Freiheit in Folge des Testaments erlangt, weil ja eine mit Erfolg ertheilte Freiheit durch eine Handlung des Erben nicht vernichtet wird. Was werden wir aber in Betreff eines auf diese Weise gegebenen Vermächtnisses55Nach dem Schol. nro. a. zu. Basil. XLVIII. 3. 39. (Tom. VI. p. 310.) hat sich dies ursprünglich blos auf das alte legatum per vindicationem bezogen, welches bekanntlich keine fremden Sachen enthalten konnte. sagen? etwas Verschiedenes auf keinen Fall; denn zwischen einer Freiheitsertheilung und einem Vermächtniss ist, so viel diesen Fall betrifft, kein Unterschied. Daher wird die Freiheit unmittelbar auch nicht so ertheilt werden können: wenn er aufgehört haben wird, meinem Erben zu gehören, so soll er frei sein, weil [diese Freiheitsertheilung] keinen Fall enthält, in welchem sie Erfolg haben könnte.

Dig. 40,7,20Pau­lus li­bro sex­to de­ci­mo ad Plau­tium. Si pe­cu­lium ser­vo le­ga­tum sit, qui ius­sus est alii da­re de­cem et sic li­ber es­se, et he­res eum pro­hi­bue­rit da­re, de­in­de ma­nu­mis­sus pe­cu­lium pe­tat ex cau­sa le­ga­ti, an per do­li ex­cep­tio­nem eam sum­mam, quam da­tu­rus es­set, de­du­ce­re he­res pos­sit, ut ip­si pro­sit, non ma­nu­mis­so, quod ea pe­cu­nia da­ta non est? an ve­ro in­dig­nus sit he­res, qui con­tra vo­lun­ta­tem de­func­ti fe­cit, eam pe­cu­niam lu­cra­ri? et cum ser­vo ni­hil ab­sit et li­ber­tas ei com­pe­tit, in­vi­dio­sum est he­redem frau­da­ri. 1De il­lo quae­ri­tur, si in­vi­to he­rede det aut ne­scien­te, an fa­ciat num­mos ac­ci­pien­tis. et Iu­lia­nus ve­re ex­is­ti­mat ex hac cau­sa con­ces­sam vi­de­ri sta­tu­li­be­ris alie­na­tio­nem num­mo­rum et­iam in­vi­to he­rede et id­eo fa­ce­re eos ac­ci­pien­tis pe­cu­niam. 2Quod si he­redi da­re ius­sus est de­cem et eam sum­mam he­res de­beat ser­vo: si ve­lit ser­vus eam pe­cu­niam com­pen­sa­re, erit li­ber. 3Is, cui ser­vus pe­cu­niam da­re ius­sus est ut li­ber es­set, de­ces­sit. Sa­b­inus, si de­cem ha­buis­set pa­ra­ta, li­be­rum fo­re, quia non sta­ret per eum, quo mi­nus da­ret. Iu­lia­nus au­tem ait fa­vo­re li­ber­ta­tis con­sti­tu­to iu­re hunc ad li­ber­ta­tem per­ven­tu­rum, et­iam­si post­ea ha­be­re coe­pe­rit de­cem. ad­eo au­tem con­sti­tu­to po­tius iu­re quam ex tes­ta­men­to ad li­ber­ta­tem per­ve­nit, ut, si ei­dem et le­ga­tum sit, mor­tuo eo cui da­re ius­sus est ad li­ber­ta­tem qui­dem per­ve­niet, non au­tem et le­ga­tum ha­bi­tu­rus est: id­que et Iu­lia­nus pu­tat, ut in hoc ce­te­ris le­ga­ta­riis si­mi­lis sit. di­ver­sa cau­sa est eius, quem he­res pro­hi­bet con­di­cio­ni pa­re­re: hic enim ex tes­ta­men­to ad li­ber­ta­tem per­ve­nit. 4He­redi au­tem ius­sum da­re et­iam he­redis he­redi da­re pos­se di­vus Ha­d­ria­nus re­scrip­sit: et si hoc sen­sit tes­ta­tor, et­iam in le­ga­ta­rio idem di­cen­dum est. 5Quae­dam con­di­cio­nes na­tu­ra sui nec pos­sunt eo­dem tem­po­re im­ple­ri, sed ne­ces­sa­riam ha­bent tem­po­ris di­vi­sio­nem, vel­ut cum de­cem ope­ra­rum ius­sus est da­re, quia ope­rae per sin­gu­los dies dan­tur. igi­tur et si sin­gu­los au­reos det sta­tu­li­ber, pot­est di­ci eum im­ples­se con­di­cio­nem. alia cau­sa est ope­ra­rum, quia hae ne­ces­sa­rio sin­gu­lae eden­dae sunt. sed et si he­res ac­ci­pe­re no­lue­rit, non sta­tim li­ber erit, sed cum tem­pus trans­ie­rit, per quod ope­ra­rum quan­ti­tas con­sum­ma­tur. idem di­cen­dum est, si ius­sum Capuam ire et li­be­rum es­se he­res pro­hi­beat ire: tunc enim erit li­ber, cum per­ve­ni­re Capuam po­tuis­set: in­es­se enim vi­de­tur tem­pus tam ope­ra­rum prae­sta­tio­ni quam iti­ne­ri. 6Si ita quis ac­ce­pe­rit li­ber­ta­tem ‘Sti­chus, si he­res eum non ma­nu­mi­se­rit, li­ber es­to’, pot­erit ab he­rede ma­nu­mit­ti: non con­tra vo­lun­ta­tem tes­ta­to­ris ad­imi­tur ei li­ber­tus. sed non tam con­ti­nuum tem­pus ex­igen­dum est, ut prae­ci­pi­ta­ri co­ga­tur he­res vel ex per­egri­na­tio­ne ce­le­rius re­ver­ti ad ma­nu­mit­ten­dum vel ad­mi­nis­tra­tio­nem re­rum ne­ces­sa­ria­rum in­ter­mit­te­re, nec rur­sus tam lon­gum, ut, quam­diu vi­vat, pro­tra­ha­tur ma­nu­mis­sio, sed mo­di­cum, quo pri­mum pos­sit si­ne mag­no in­com­mo­do suo he­res ma­nu­mit­te­re. quod si tem­pus ad­iec­tum fue­rit, il­lud spec­ta­bi­tur.

Paul. lib. XVI. ad Plaut. Wenn einem Sclaven, welchem geheissen worden, einem Anderen Zehn zu geben, um dadurch frei zu werden, das Sondergut vermacht worden ist, und der Erbe ihn vom Geben abgehalten hat, sodann aber der Sclave, nachdem er freigelassen worden, das Sondergut auf den Grund des Vermächtnisses fordert, kann alsdann der Erbe durch die Einrede der Arglist die Summe, welche [der Sclave] gegeben haben würde, abziehen, so dass es ihm, nicht dem freigelassenen [Sclaven] nützt, dass jenes Geld nicht gezahlt worden ist, oder aber ist der Erbe, weil er gegen den Willen des Verstorbenen gehandelt hat, unwürdig, jenes Geld zu gewinnen? Da dem Sclaven Nichts [von seinem Vermögen] abgeht, und ihm die Freiheit zusteht, so würde es gehässig sein, wenn man den Erben [um jenes Geld] brächte. 1Das fragt sich: ob der Sclave, wenn er wider Willen oder Wissen des Erben zahlt, die Gelder zum Eigenthum des Empfängers mache. Und Julianus glaubt richtig, es scheine den Bedingtfreien aus diesem Grunde die Veräusserung der Gelder auch wider Willen des Erben gestattet zu sein, und darum machten sie dieselben zum Eigenthum des Empfängers. 2Ad Dig. 40,7,20,2Windscheid: Lehrbuch des Pandektenrechts, 7. Aufl. 1891, Bd. II, § 288, Note 12; Bd. II, § 289, Note 26.Wenn aber einem Sclaven befohlen worden ist, dem Erben Zehn zu geben, und der Erbe diese Summe dem Sclaven schuldet, so wird der Sclave, wenn er dies Geld aufrechnen will, frei sein. 3Derjenige, welchem befohlen worden ist, dem Sclaven Geld zu geben, damit er frei werde, ist gestorben. Sabinus sagt: wenn [der Sclave] die Zehn bereit gehabt hätte, so werde er frei werden, weil es nicht an ihm läge, dass er sie nicht gäbe. Julianus aber sagt, aus Begünstigung der Freiheit werde dieser zur Freiheit gelangen, auch wenn er erst nachher die Zehn erhalten habe. Das Gelangen zur Freiheit beruht aber so sehr auf dem bestehenden Recht, und nicht auf dem Testamente, dass, wenn demselben auch Etwas vermacht worden, und Der, welchem zu geben, ihm befohlen worden, gestorben ist, er zwar zur Freiheit gelangen, nicht aber auch das Vermächtniss erhalten wird. Und das glaubt auch Julianus, so dass er in dieser Hinsicht den übrigen Vermächtnissnehmern gleich ist Verschieden ist die Lage Desjenigen, welchen der Erbe abhält, der Bedingung Folge zu leisten; denn dieser gelangt in Folge des Testaments zur Freiheit. 4Dass aber Der, welchem befohlen worden ist, dem Erben zu geben, auch dem Erben des Erben geben könne, hat der höchstselige Hadrianus rescribirt; und, wenn dies der Testator beabsichtigt hat, so ist auch in Betreff des Vermächtnissnehmers dasselbe zu sagen. 5Einige Bedingungen können ihrer Natur nach nicht zu derselben Zeit erfüllt werden, sondern erfordern nothwendig eine Theilung der Zeit, z. B. wenn einem Sclaven befohlen worden ist, zehn Dienste zu leisten, weil Dienste an einzelnen Tagen geleistet werden; daher kann man auch [dann,] wenn ein Bedingtfreier die Goldstücke einzeln geben sollte, sagen, dass er die Bedingung erfüllt habe. Ein anderes Verhältniss ist das der Dienste, weil diese nothwendig einzeln zu verrichten sind. Aber auch wenn der Erbe sie nicht hat annehmen wollen, wird der Sclave nicht sogleich frei sein, sondern erst dann, wenn die Zeit vergangen ist, während welcher die Anzahl der Dienste vollendet werden kann. Dasselbe gilt dann, wenn der Erbe den Sclaven, welchem befohlen worden ist, nach Capua zu reisen, um frei zu werden, abhält zu reisen; er wird nemlich frei sein, sobald er nach Capua hätte gelangen können. Denn es scheint sowohl in der Leistung der Dienste, als in der Reise [selbst] eine Zeitbestimmung zu liegen. 6Wenn Jemand die Freiheit so erhalten hat: Stichus soll frei sein, wenn der Erbe ihn nicht freigelassen haben wird, so wird er vom Erben freigelassen werden können, [und] es wird demselben nicht gegen den Willen des Testators der Freigelassene genommen; aber man darf nicht eine so kurze Frist verlangen, dass der Erbe gezwungen würde, sich zu übereilen, oder zum Freilassen von einer Reise schneller zurückzukehren, oder die Verwaltung nothwendiger Angelegenheiten zu unterlassen, aber wiederum auch nicht eine so lange [nachlassen], dass die Freilassung solange verzögert würde, als er lebt, sondern eine mässige, [d. h.] sobald als der Erbe ohne grossen Nachtheil für sich freilassen kann. Wenn aber eine Frist beigefügt ist, so wird diese berücksichtigt werden.

Dig. 40,9,18Idem li­bro sex­to de­ci­mo ad Plau­tium. Si mor­tis tem­po­re sol­ven­do sit he­redi­tas, si ta­men cum ad­itur de­sie­rit es­se sol­ven­do, li­ber­tas a tes­ta­to­re in frau­dem cre­di­to­rum re­lic­ta non com­pe­tet: nam sic­ut auc­ta he­redi­tas prod­est li­ber­ta­ti­bus, ita no­cet de­mi­nu­ta. 1Si is, cui li­ber­tas re­lic­ta est, ius­sus sit he­redi da­re tan­tum, quan­ti est, et li­ber es­se, vi­dea­mus, an ad­huc fraus sit cre­di­to­rum, quia he­res mor­tis cau­sa ac­cep­tu­rus est, an ve­ro, si alius pro eo vel ip­se non de pe­cu­lio det, nul­la sit fraus. sed si he­res lo­cu­ples non pro­fi­cit ad li­ber­ta­tem, nec qui dat pe­cu­niam prod­es­se pot­est.

Idem lib. XVI. ad Plaut. Wenn die Erbschaft zur Zeit des Todes [des Erblassers] zahlungsfähig ist, jedoch, als sie angetreten wird, zahlungsfähig zu sein aufgehört hat, so wird die vom Testator zur Bevortheilung der Gläubiger hinterlassene Freiheit nicht zustehen; denn sowie es der Freiheit nützt, wenn die Erbschaft vermehrt ist, so schadet es, wenn sie vermindert ist. 1Wenn Demjenigen, welchem die Freiheit hinterlassen worden, befohlen ist, so viel, als er werth ist, dem Erben zu geben, um frei zu werden, so wollen wir sehen, ob noch eine Bevortheilung der Gläubiger Statt finde, weil der Erbe den Werth des Sclaven auf den Todesfall erhalten wird, oder aber ob, wenn es ein Anderer für den Sclaven, oder er selbst nicht von seinem Sondergut geben sollte, keine Bevortheilung Statt finde? Allein, wenn ein reicher Erbe für die Freiheit nicht von Nutzen ist, so kann auch nicht Der, welcher Geld giebt, nützen.

Dig. 44,7,48Idem li­bro sex­to de­ci­mo ad Plau­tium. In qui­bus­cum­que neg­otiis ser­mo­ne opus non est suf­fi­cien­te con­sen­su, iis et­iam sur­dus in­ter­ve­ni­re pot­est, quia pot­est in­tel­le­ge­re et con­sen­ti­re, vel­uti in lo­ca­tio­ni­bus con­duc­tio­ni­bus, emp­tio­ni­bus et ce­te­ris.

Idem lib. XVI. ad Plaut. In allen den Geschäften, wo es der Worte nicht bedarf, sondern die Einwilligung hinreicht, kann auch ein Tauber als handelnde Person auftreten, weil er denken und einwilligen kann, z. B. bei Verpachtungen, Pachtungen, Käufen u. s. w.

Dig. 50,17,1Pau­lus li­bro sex­to de­ci­mo ad Plau­tium. Re­gu­la est, quae rem quae est bre­vi­ter enar­rat. non ex re­gu­la ius su­ma­tur, sed ex iu­re quod est re­gu­la fiat. per re­gu­lam igi­tur bre­vis re­rum nar­ra­tio tra­di­tur, et, ut ait Sa­b­inus, qua­si cau­sae con­iec­tio est, quae si­mul cum in ali­quo vi­tia­ta est, per­dit of­fi­cium suum.

Übersetzung nicht erfasst.

Dig. 50,17,179Idem li­bro sex­to de­ci­mo ad Plau­tium. In ob­scu­ra vo­lun­ta­te ma­nu­mit­ten­tis fa­ven­dum est li­ber­ta­ti.

Übersetzung nicht erfasst.