Corpus iurisprudentiae Romanae

Repertorium zu den Quellen des römischen Rechts

Digesta Iustiniani Augusti

Recognovit Mommsen (1870) et retractavit Krüger (1928)
Deutsche Übersetzung von Otto/Schilling/Sintenis (1830–1833)
Paul.Ner.
Ad Neratium lib.Pauli Ad Neratium libri

Ad Neratium libri

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Ex libro I

Dig. 7,4,26Pau­lus li­bro pri­mo ad Ne­ra­tium. Si ager ab hos­ti­bus oc­cu­pa­tus ser­vus­ve cap­tus li­be­ra­tus fue­rit, iu­re post­li­mi­nii re­sti­tue­tur usus fruc­tus.

Paul. lib. I. ad Neratium. Wenn ein vom Feinde in Besitz genommener Acker, oder gefangener Sclav wieder befreiet wird, so wird der Niessbrauch in Folge des Heimkehrrechts wieder hergestellt.

Dig. 7,5,4Pau­lus li­bro pri­mo ad Ne­ra­tium. Er­go cau­tio et­iam ab hoc ex­igen­da erit.

Paul. lib. I. ad Neratium. weshalb auch von ihm Sicherheitsstellung wird gefordert werden können.

Dig. 7,5,9Pau­lus li­bro pri­mo ad Ne­ra­tium. In sti­pu­la­tio­ne de red­den­do usu fruc­tu pe­cu­niae duo so­li ca­sus in­ter­po­nun­tur, mor­tis et ca­pi­tis de­mi­nutio­nis,

Paul. lib. I. ad Neratium. Bei der Stipulation über die Wiederherausgabe des Niessbrauchs an Gelde wird nur auf zwei Fälle Rücksicht genommen, auf den Tod und die Standesrechtsveränderung,

Dig. 7,8,23Pau­lus li­bro pri­mo ad Ne­ra­tium. Ne­ra­tius: usua­riae rei spe­ciem is cu­ius pro­prie­tas est nul­lo mo­do com­mu­ta­re pot­est. Pau­lus: de­te­rio­rem enim cau­sam usua­rii fa­ce­re non pot­est: fa­cit au­tem de­te­rio­rem et­iam in me­lio­rem sta­tum com­mu­ta­ta.

Paul. lib. I. ad Neratium. Neratius: Die Gestalt einer Sache, woran [einem Andern] der Gebrauch zusteht, darf derjenige, dessen eigen sie ist, auf keine Weise verändern. Paulus: denn er darf dem Zustande, worin der Gebraucher sich befinder, keinen Eintrag thun, und dies geschieht, auch wenn die Sache in einen bessern Zustand versetzt wird.

Dig. 16,1,31Idem li­bro pri­mo ad Ne­ra­tium. Pau­lus: si mu­lier quod ex in­ter­ces­sio­ne sol­vit no­lit re­pe­te­re, sed man­da­ti age­re et ca­ve­re ve­lit de in­dem­ni­ta­te reo, au­dien­da est.

Idem lib. I. ad Nerat. Paulus: wenn eine Frau das, was sie in Folge einer Intercession gezahlt hat, etwa nicht zurückfordern will, sondern mit der Auftrags[klage] klagen11Nämlich gegen den Schuldner, für den sie intercedirt und gezahlt hat; sie muss denselben aber dann gegen den Gläubiger auf den Fall, dass dieser das, was die Frau an ihn für den Schuldner gezahlt und dieser der Frau auf die Auftragsklage wiedererstattet hat, von dem Schuldner noch einmal fordern sollte, sicherstellen. und wegen der Schadlosigkeit dem Schuldner Sicherheit geben will, so ist sie zu hören.

Dig. 32,25Pau­lus li­bro pri­mo ad Ne­ra­tium. ‘Il­le aut il­le he­res Se­io cen­tum da­to’: pot­est Se­ius ab utro ve­lit pe­te­re. 1Cum in ver­bis nul­la amb­igui­tas est, non de­bet ad­mit­ti vo­lun­ta­tis quaes­tio.

Übersetzung nicht erfasst.

Dig. 35,1,96Pau­lus li­bro pri­mo ad Ne­ra­tium. Ti­tio usus fruc­tus ser­vi le­ga­tus est et, si ad eum per­ti­ne­re de­sis­set, li­ber­tas ser­vo da­ta est. Ti­tius vi­vo tes­ta­to­re de­ces­sit. li­ber­tas non va­let, quia con­di­cio nec in­itium ac­ce­pit. Pau­lus. er­go et si vi­ve­ret Ti­tius et ca­pe­re non pot­est, idem di­cen­dum est: de­sis­se enim non vi­de­tur, quod nec in­ci­pit. 1Ser­vi usus fruc­tus mu­lie­ri, quo­ad vi­dua es­set, le­ga­tus, idem ser­vus, si ea nub­sis­set, li­ber es­se ius­sus est. si mu­lier nub­se­rit, li­ber erit, quia po­tior est le­ga­to li­ber­tas.

Übersetzung nicht erfasst.

Dig. 40,7,38Pau­lus li­bro pri­mo ad Ne­ra­tium. Non om­ne ab he­redis per­so­na in­ter­ve­niens in­pe­d­imen­tum sta­tu­li­be­ro pro ex­ple­ta con­di­cio­ne ce­dit, sed id dum­ta­xat, quod im­pe­dien­dae li­ber­ta­tis fac­tum est.

Paul. lib. I. ad Nerat. Nicht jedes von Seiten der Person des Erben eintretende Hinderniss gilt für den Bedingtfreien statt der erfüllten Bedingung, sondern nur ein solches, welches, um die Freiheit zu verhindern, herbeigeführt worden ist.

Dig. 46,1,66Pau­lus li­bro pri­mo ad Ne­ra­tium. Si ser­vus alie­nus pro Ti­tio fi­de­ius­sit et sol­vit, li­be­ra­tur Ti­tius, si do­mi­nus man­da­ti con­tra eum age­re in­sti­tuit: nam qui man­da­ti agit, ra­tam ha­be­re so­lu­tio­nem vi­de­tur.

Paul. lib. I. ad Nerat. Wenn ein fremder Sclave für den Titius sich verbürgt und gezahlt hat, so wird Titius befreit, wenn der Herr angefangen hat, gegen ihn mit der Auftragsklage zu klagen; denn wer mit der Auftragsklage klagt, scheint die Zahlung zu genehmigen.

Dig. 46,2,32Pau­lus li­bro pri­mo ad Ne­ra­tium. Te ho­mi­nem et Se­ium de­cem mi­hi da­re opor­tet: sti­pu­lor ab al­te­ro no­van­di cau­sa ita: ‘quod te aut Se­ium da­re opor­tet’: utrum­que no­va­tur. Pau­lus: me­ri­to, quia utrum­que in pos­te­rio­rem de­du­ci­tur sti­pu­la­tio­nem.

Paul. lib. I. ad Nerat. Du musst mir einen Sclaven und Sejus muss mir Zehn geben; ich stipulire von dem einen in der Absicht, zu noviren, so: was du [geben musst] oder [was] Sejus geben muss. Beides wird novirt. Paulus [bemerkt hierzu] mit Recht, weil Beides in die zweite Stipulation gebracht wird.

Dig. 47,19,6Pau­lus li­bro pri­mo ad Ne­ra­tium. Si rem he­redi­ta­riam, igno­rans in ea cau­sa es­se, sub­ri­puis­ti, fur­tum te fa­ce­re re­spon­dit. Pau­lus: rei he­redi­ta­riae fur­tum non fit sic­ut nec eius, quae si­ne do­mi­no est, et ni­hil mu­tat ex­is­ti­ma­tio sub­ri­pien­tis.

Übersetzung nicht erfasst.

Ex libro II

Dig. 3,5,18Idem li­bro se­cun­do ad Ne­ra­tium. Ad­quin na­tu­ra de­bi­tor fuit, et­iam­si11Die Großausgabe liest et­iam si statt et­iam­si. in pe­cu­lio ni­hil ha­buit, et si post­ea ha­buit, si­bi post­ea sol­ve­re de­bet in eo­dem ac­tu per­se­ve­rans: sic­ut is, qui tem­po­ra­li ac­tio­ne te­ne­ba­tur, et­iam post tem­pus ex­ac­tum neg­otio­rum ges­to­rum ac­tio­ne id prae­sta­re co­gi­tur. 1Scae­vo­la nos­ter ait pu­ta­re se, quod Sa­b­inus scri­bit de­be­re a ca­pi­te ra­tio­nem red­den­dum sic in­tel­le­gi, ut ap­pa­reat, quid re­li­quum fue­rit tunc, cum pri­mum li­ber es­se coe­pe­rit, non ut do­lum aut cul­pam in ser­vi­tu­te ad­mis­sam in ob­li­ga­tio­nem re­vo­cet: ita­que si in­ve­nia­tur vel ma­lo mo­re pe­cu­nia in ser­vi­tu­te ero­ga­ta, li­be­ra­bi­tur. 2Si li­be­ro ho­mi­ni, qui bo­na fi­de mi­hi ser­vie­bat, man­dem, ut ali­quid agat, non fo­re cum eo man­da­ti ac­tio­nem La­beo ait, quia non li­be­ra vo­lun­ta­te ex­se­qui­tur rem si­bi man­da­tam, sed qua­si ex ne­ces­si­ta­te ser­vi­li: erit igi­tur neg­otio­rum ges­to­rum ac­tio, quia et ge­ren­di neg­otii mei ha­bue­rit af­fec­tio­nem et is fuit, quem ob­li­ga­re pos­sem. 3Cum me ab­sen­te neg­otia mea ge­re­res, im­pru­dens rem meam emis­ti et igno­rans usu­ce­pis­ti: mi­hi neg­otio­rum ges­to­rum ut re­sti­tuas ob­li­ga­tus non es. sed si, an­te­quam usu­ca­pias, co­gnos­cas rem meam es­se, sub­ice­re de­bes ali­quem, qui a te pe­tat meo no­mi­ne, ut et mi­hi rem et ti­bi sti­pu­la­tio­nem evic­tio­nis com­mit­tat: nec vi­de­ris do­lum ma­lum fa­ce­re in hac sub­iec­tio­ne: id­eo enim hoc fa­ce­re de­bes, ne ac­tio­ne neg­otio­rum ges­to­rum te­nea­ris. 4Non tan­tum sor­tem, ve­rum et­iam usu­ras ex pe­cu­nia alie­na per­cep­tas neg­otio­rum ges­to­rum iu­di­cio prae­sta­bi­mus, vel et­iam quas per­ci­pe­re po­tui­mus. con­tra quo­que usu­ras, quas prae­sta­vi­mus vel quas ex nos­tra pe­cu­nia per­ci­pe­re po­tui­mus quam in alie­na neg­otia im­pen­di­mus, ser­va­bi­mus neg­otio­rum ges­to­rum iu­di­cio. 5Dum apud hos­tes es­set Ti­tius, neg­otia eius ad­mi­nis­tra­vi, post­ea re­ver­sus est: neg­otio­rum ges­to­rum mi­hi ac­tio com­pe­tit, et­iam­si eo tem­po­re quo ge­re­ban­tur do­mi­num non ha­bue­runt.

Idem lib. II. ad Nerat. Jedoch wer aus einer natürlichen Verbindlichkeit (natura) Schuldner war, muss, auch wenn er nichts im Sondergut gehabt hat, auch sich nachher bezahlen, wenn er in demselben Zustand beharrt, sowie der, der durch eine zeitliche Klage gehalten war, auch nach beendigter Zeit auf die Geschäftsführungsklage das leisten muss. 1Unser Scävola sagt, er glaube, dass, was Sabinus schreibt: es sei von der Rechtsfähigkeit (capite) an Rechenschaft zu geben, so verstanden werden müsse, dass erhelle, was damals, als er zuerst angefangen habe, frei zu sein, übrig gewesen wäre, nicht dass er böse Absicht oder Fahrlässigkeit, die er sich in der Sclaverei habe zu Schulden kommen lassen, mit in die Verbindlichkeit hineinziehe; daher wird er, wenn man finden sollte, dass sogar auf eine schlechte Art (malo more) Geld in der Sclaverei [von ihm] ausgegeben worden sei, befreit werden. 2Ad Dig. 3,5,18,2Windscheid: Lehrbuch des Pandektenrechts, 7. Aufl. 1891, Bd. II, § 431, Note 2.Wenn ich einem freien Menschen, der mir in gutem Glauben diente, auftrage, dass er etwas thue, so sagt Labeo, werde gegen ihn die Auftragsklage nicht Statt finden; weil er nicht mit freiem Willen die ihm aufgetragene Sache ausführt, sondern gleichsam aus sclavischer Nothwendigkeit. Es wird also die Geschäftsführungsklage Statt finden, weil er sowohl den Willen gehabt hat, mein Geschäft zu führen, als auch ein solcher gewesen ist, den ich verbindlich machen konnte. 3Als du, da ich abwesend, meine Geschäfte führtest, hast du, ohne [dies] zu vermuthen, meine Sache gekauft und sie, ohne zu wissen, [dass es meine sei], ersessen, [deshalb] bist du mir aus der Geschäftsführung nicht verbindlich, dass du [die Sache] zurückerstattest; aber wenn du, ehe du sie ersitzest, erfahren solltest, dass es meine Sache sei, so musst du einen stellen, der von dir in meinem Namen [die Sache] fordere, damit er sowohl mir die Sache, als auch dir die Stipulation wegen der Entwährung zuziehe. Auch scheinst du keine böse Absicht bei dieser Stellung [eines Andern] auszuüben; denn du musst es darum thun, damit du nicht durch die Geschäftsführungsklage gehalten seist. 4Nicht blos das Capital, sondern auch die aus fremdem Geld gezogenen Zinsen werden wir auf die Geschäftsführungsklage leisten, sogar auch die wir ziehen konnten. Auf der entgegengesetzten Seite werden wir auch die Zinsen, die wir geleistet haben, oder die wir aus unserm Geld ziehen konnten, welches wir auf fremde Geschäfte verwendet haben, durch die Geschäftsführungsklage erhalten. 5Während Titius bei den Feinden war, habe ich die Geschäfte desselben verwaltet, nachher ist er zurückgekehrt; es steht mir [nun] die Geschäftsführungklage zu, wenn auch [die Geschäfte] zu der Zeit, da sie geführt wurden, keinen Herrn hatten;

Dig. 15,1,56Pau­lus li­bro se­cun­do ad Ne­ra­tium. Quod ser­vus meus pro de­bi­to­re meo mi­hi ex­pro­mi­sit, ex pe­cu­lio de­du­ci de­bet et a de­bi­to­re ni­hi­lo mi­nus de­be­tur. sed vi­dea­mus, ne cre­den­dum sit pe­cu­lia­re fie­ri no­men eius, pro quo ex­pro­mis­sum est. Pau­lus: uti­que si de pe­cu­lio agen­te ali­quo de­du­ce­re ve­lit, il­lud no­men pe­cu­lia­re fa­cit.

Paul. lib. II. ad Nerat. Was mein Sclav für meinen Schuldner mir angelobt hat, darf von dem Sondergute abgezogen werden, und der Schuldner ist es nichts desto weniger schuldig. Doch wir müssen bemerken, dass nicht geglaubt werden darf, der Schuldbetrag dessen, für den angelobt worden ist, bekomme die Eigenschaft eines Sonderguts. Paulus: [sagt] immer, wenn Jemand auf Sondergut klagt, und er will einen Abzug machen, so gibt er jenem Schuldbetrage die Eigenschaft eines Sonderguts.

Dig. 17,1,61Pau­lus li­bro se­cun­do ad Ne­ra­tium. Quod fi­lio fa­mi­lias ut pe­te­ret man­da­vi, em­an­ci­pa­tus ex­egit: de pe­cu­lio in­tra an­num uti­li­ter agam. Pau­lus: sed et cum fi­lio agen­dum est.

Paul. lib. II. ad Nerat. Jemand hat, was ich ihm, da er Haussohn war, [einzucassiren] aufgetragen, nach seiner Entlassung aus der väterlichen Gewalt eincassirt. Binnen einem Jahre werde ich mit Erfolg mich der Sondergutsklage bedienen können. Paulus: aber auch der Sohn muss belangt werden.

Dig. 32,26Idem li­bro se­cun­do ad Ne­ra­tium. Is qui fi­dei­com­mis­sum de­bet post mo­ram non tan­tum fruc­tus, sed et­iam om­ne dam­num, quo ad­fec­tus est fi­dei­com­mis­sa­rius, prae­sta­re co­gi­tur.

Übersetzung nicht erfasst.

Dig. 35,1,97Idem li­bro se­cun­do ad Ne­ra­tium. Mu­ni­ci­pi­bus, si iu­ras­sent, le­ga­tum est. haec con­di­cio non est im­pos­si­bi­lis. Pau­lus. quem­ad­mo­dum er­go pa­re­ri pot­est per eos? ita­que iu­ra­bunt, per quos mu­ni­ci­pii res ge­run­tur.

Übersetzung nicht erfasst.

Dig. 40,2,24Pau­lus li­bro se­cun­do ad Ne­ra­tium. Pu­pil­lus qui in­fans non est apud con­si­lium rec­te ma­nu­mit­tit. Pau­lus: sci­li­cet tu­to­re auc­to­re, ita ta­men, ut pe­cu­lium eum non se­qua­tur.

Paul. lib. II. ad Nerut. Ein Mündel, der nicht mehr Kind ist, lässt vor dem Rath rechtmässig frei. Paulus [bemerkt hierzu]: Nemlich unter Ermächtigung des Vormunds, so dass dem Sclaven das Sondergut nicht folgt.

Dig. 47,2,85Pau­lus li­bro se­cun­do ad Ne­ra­tium. Quam­vis res fur­ti­va, ni­si ad do­mi­num red­ie­rit, usu­ca­pi non pos­sit, ta­men, si eo no­mi­ne lis aes­ti­ma­ta fue­rit vel fu­ri do­mi­nus eam ven­di­de­rit, non in­ter­pel­la­ri iam usu­ca­pio­nis ius di­cen­dum est.

Übersetzung nicht erfasst.

Ex libro III

Dig. 13,1,19Pau­lus li­bro ter­tio ad Ne­ra­tium. Iu­lia­nus ex per­so­na fi­liae, quae res amo­vit, dan­dam in pa­trem con­dic­tio­nem in pe­cu­lium re­spon­dit.

Paul. lib. III. ad Nerat. Julianus hat zum Bescheid gegeben, dass wegen der Person der Tochter, welche Sachen weggebracht hat, gegen den Vater eine Condiction auf das Sondergut zu geben sei.

Dig. 24,1,63Pau­lus li­bro ter­tio ad Ne­ra­tium. De eo, quod uxo­ris in ae­di­fi­cium vi­ri ita con­iunc­tum est, ut de­trac­tum ali­cu­ius usus es­se pos­sit, di­cen­dum est agi pos­se, quia nul­la ac­tio est, ex le­ge duo­de­cim ta­bu­la­rum, quam­vis de­cem­vi­ros non sit cre­di­bi­le de his sen­sis­se, quo­rum vo­lun­ta­te res eo­rum in alie­num ae­di­fi­cium con­iunc­tae es­sent. Pau­lus no­tat: sed in hoc so­lum agi pot­est, ut so­la vin­di­ca­tio so­lu­ta re com­pe­tat mu­lie­ri, non in du­plum ex le­ge duo­de­cim ta­bu­la­rum: ne­que enim fur­ti­vum est, quod scien­te do­mi­no in­clu­sum est.

Ad Dig. 24,1,63Windscheid: Lehrbuch des Pandektenrechts, 7. Aufl. 1891, Bd. I, § 188, Note 16.Paul. lib. III. ad Nerat. Man muss sagen, dass wegen dessen, was der Ehefrau gehört, und in das Gebäude des Mannes so eingebaut worden ist, dass es, wenn es weggenommen wäre, einigen Nutzen gewähren könnte, aus dem Gesetz der zwölf Tafeln geklagt werden könne, weil [sonst] keine Klage vorhanden ist, obwohl es nicht glaublich ist, dass die Zehnmänner an solche gedacht haben, deren Sachen mit ihrem Willen in ein fremdes Gebäude eingebaut worden wären. Paulus bemerkt: aber es kann nur darauf geklagt werden, dass blos die Vindication [auf den Fall], wenn die Sache (das Gebäude) eingerissen sein wird, der Frau zustehen solle, nicht aufs Doppelte aus dem Gesetz der zwölf Tafeln22S. §. 29. I. de rer. div. 2. 1. u. tit. D. de tigno juncto 47. 3.; denn es ist ja das, was mit Wissen des Eigenthümers eingeschlossen worden ist, nicht gestohlen.

Dig. 28,2,27Idem li­bro ter­tio ad Ne­ra­tium. Pos­tu­mum ex qua­li­bet vi­dua na­tum si­bi fi­lium he­redem in­sti­tue­re pot­est.

Übersetzung nicht erfasst.

Dig. 33,1,16Pau­lus li­bro ter­tio ad Ne­ra­tium. Ser­vus post de­cem an­nos li­ber es­se ius­sus est le­ga­tum­que ei ex die mor­tis do­mi­ni in an­nos sin­gu­los re­lic­tum est. eo­rum qui­dem an­no­rum, qui­bus iam li­ber erit, le­ga­tum de­be­bi­tur: in­ter­im au­tem he­res ei ali­men­ta prae­sta­re com­pel­li­tur.

Übersetzung nicht erfasst.

Dig. 33,7,24Pau­lus li­bro ter­tio ad Ne­ra­tium. Fun­dus, qui lo­ca­tus erat, le­ga­tus est cum in­stru­men­to: in­stru­men­tum, quod co­lo­nus in eo ha­buit, le­ga­to ce­dit. Pau­lus: an quod co­lo­ni fuit an tan­tum id quod tes­ta­to­ris fuit? et hoc ma­gis di­cen­dum est, ni­si nul­lum do­mi­ni fuit.

Übersetzung nicht erfasst.

Dig. 35,1,98Idem li­bro ter­tio ad Ne­ra­tium. Mea res sub con­di­cio­ne le­ga­ri mi­hi pot­est, quia in hu­ius­mo­di le­ga­tis non tes­ta­men­ti fac­ti tem­pus, sed con­di­cio­nis ex­ple­tae spec­ta­ri opor­tet.

Übersetzung nicht erfasst.

Dig. 41,3,47Pau­lus li­bro ter­tio ad Ne­ra­tium. Si emp­tam rem mi­hi pro­cu­ra­tor igno­ran­te me meo no­mi­ne ad­pre­hen­de­rit, quam­vis pos­si­deam, eam non usu­ca­piam, quia ut igno­ran­tes usu­ce­pe­ri­mus, in pe­cu­lia­ri­bus tan­tum re­bus re­cep­tum est.

Paul. lib. III. ad Nerat. Wenn ein Geschäftsbesorger, ohne mein Wissen, eine für mich gekaufte Sache in meinem Namen ergriffen hat, so ersitze ich sie nicht, wenn ich sie gleich besitze, weil nur in Betreff von solchen Gegenständen, die zum Sondergute gehören, angenommen worden ist, dass wir, ohne es zu wissen, ersitzen.

Dig. 45,1,140Pau­lus li­bro ter­tio ad Ne­ra­tium. Plu­ri­bus re­bus prae­po­si­tis, ita sti­pu­la­tio fac­ta est: ‘ea om­nia, quae su­pra scrip­ta sunt, da­ri?’ pro­pius est, ut tot sti­pu­la­tio­nes, quot res sint. 1De hac sti­pu­la­tio­ne: ‘an­nua bi­ma tri­ma die id ar­gen­tum qua­que die da­ri?’ apud ve­te­res va­rium fuit. Pau­lus: sed ve­rius et hic tres es­se trium sum­ma­rum sti­pu­la­tio­nes. 2Et­si pla­ceat ex­tin­gui ob­li­ga­tio­nem, si in eum ca­sum in­ci­de­rit, a quo in­ci­pe­re non pot­est, non ta­men hoc in om­ni­bus ve­rum est. ec­ce sti­pu­la­ri viam iter ac­tum ad fun­dum com­mu­nem so­cius non pot­est, et ta­men si is, qui sti­pu­la­tus fue­rat, duos he­redes re­li­que­rit, non ex­tin­gui­tur sti­pu­la­tio. et per par­tem do­mi­no­rum ser­vi­tus ad­quiri non pot­est, ad­quisi­ta ta­men con­ser­va­tur et per par­tem do­mi­ni: hoc eve­nit, si pars prae­dii ser­vien­tis vel cui ser­vi­tur al­te­rius do­mi­ni es­se coe­pe­rit.

Paul. lib. III. ad Nerat. Wenn nach vorheriger Verhandlung über mehrere Gegenstände eine Stipulation so eingegangen worden ist: alles vorher Aufgezeichnete zu geben, so ist es dem Sachverhältniss angemessen, soviel Stipulationen als Gegenstände anzunehmen. 1Ad Dig. 45,1,140,1ROHGE, Bd. 16 (1875), Nr. 44, S. 155: Mehrheit von Gegenständen. Mehrheit von Rechtsgeschäften.Ueber die Stipulation: Soll dies [Gewicht] Silber in Jahresfrist, in zwei, drei Jahren, an diesem Termine gegeben werden? fanden bei den ältern Juristen verschiedene Meinungen statt33Briss. Annua, bima, trima die, id est anno, biennio, triennio seu trium annorum prima pensione, secunda et tertia. In dreien Jahren, id est divisis in tres annos aequis portionibus.. Paulus: Richtiger ist jedoch anzunehmen, dass auch hier drei Stipulationen über drei Summen vorhanden sind. 2Wenn man gleich angenommen hat, die Verbindlichkeit erlösche, wenn bei derselben solche Umstände eintreten, unter denen sie nicht entstehen konnte, so ist dies dennoch nicht in allen Fällen richtig. Z. B. ein Gesellschafter kann sich [allein] keinen Fahrweg, Fusssteig oder Trift zu dem gemeinschaftlichen Acker stipuliren: und doch erlischt, wenn Derjenige44Man glaube nicht etwa irrig, dass hier ein socius zu verstehen sei, sondern quilibet stipulator. D. R., welcher stipulirt hat, zwei Erben hinterlassen, die Stipulation nicht. Eine Dienstbarkeit ferner kann nach dem Antheile der Eigenthümer nicht erworben werden: die einmal erworbene wird jedoch auch für einen Antheil des Eigenthümers erhalten; wie dies alsdann eintritt, wenn ein Theil des dienenden oder herrschenden Grundstücks einen andern Eigenthümer erhält.

Dig. 46,1,67Idem li­bro ter­tio ad Ne­ra­tium. Ex­cep­tio­ne, quae ti­bi prod­es­se de­be­bat, usus in­iu­ria iu­di­cis dam­na­tus es: ni­hil ti­bi prae­sta­bi­tur iu­re man­da­ti, quia in­iu­riam, quae ti­bi fac­ta est, pe­nes te ma­ne­re quam ad alium trans­fer­ri ae­quius est, sci­li­cet si cul­pa tua in­ius­tae dam­na­tio­nis cau­sam prae­buis­ti.

Idem lib. III. ad Nerat. Obwohl du55Als Bürge. eine Einrede, welche dir hätte von Nutzen sein sollen, gebraucht hast, so bist du [doch] durch eine Widerrechtlichkeit des Richters verurtheilt worden. Es wird dir nach dem in Bezug auf den Auftrag geltenden Recht Nichts geleistet werden, weil es billiger ist, dass ein Unrecht, welches dir zugefügt worden ist, bei dir bleibe, als auf einen Anderen übertragen werde, nemlich, wenn du durch deine Schuld die Veranlassung zu der ungerechten Verurtheilung gegeben hast.

Ex libro IV

Dig. 34,1,23Pau­lus li­bro quar­to ad Ne­ra­tium. Ro­ga­tus es, ut quen­dam edu­ces: ad vic­tum ne­ces­sa­ria ei prae­sta­re co­gen­dus es. Pau­lus: cur ple­nius est ali­men­to­rum le­ga­tum, ubi dic­tum est et ves­tia­rium et ha­bi­ta­tio­nem con­ti­ne­ri? im­mo am­bo exae­quan­da sunt.

Übersetzung nicht erfasst.