Ad edictum praetoris libri
Ex libro XXXVII
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Dig. 12,2,38Paulus libro trigensimo septimo ad edictum. Manifestae turpitudinis et confessionis est nolle nec iurare nec iusiurandum referre.
Paul. lib. XXXVII. ad Ed. Es ist [ein Zeichen] offenbaren Schimpfes und Geständnisses, weder schwören, noch den Eid zurückschieben wollen.
Dig. 22,1,22Paulus libro trigesimo septimo ad edictum. si modo id ipsum non fraudandi causa simuletur.
Ad Dig. 22,1,22ROHGE, Bd. 15 (1875), Nr. 102, S. 363, 371: Feststellung des Zeitpunkts des Verzugs mit Rücksicht auf die subjective Auffassung des Säumigen über die Sachlage.Paul. lib. XXXVII. ad Ed. wenn nur nicht eben das blos vorgegeben wird, um zu betrügen.
Dig. 22,1,24Paulus libro trigesimo septimo ad edictum. Si quis solutioni quidem moram fecit, iudicium autem accipere paratus fuit, non videtur fecisse moram: utique si iuste ad iudicium provocavit. 1Cum reus moram facit, et fideiussor tenetur. 2Mora videtur creditori fieri, sive ipsi sive ei cui mandaverat sive ei qui negotia eius gerebat mora facta sit: nec hoc casu per liberam personam adquiri videtur, sed officium impleri, sicuti, cum quis furtum mihi facientem deprehendit, negotium meum agens manifesti furti actionem mihi parat: item cum procurator interpellaverit promissorem hominis, perpetuam facit stipulationem.
Paul. lib. XXXVII. ad Ed. Ad Dig. 22,1,24 pr.ROHGE, Bd. 10 (1874), S. 263: Voraussetzung der mora, wenn zur Erfüllung der Verbindlichkeit die Mitwirkung des Gläubigers erforderlich ist. Durch Mittheilung der Klage wird der Schuldner noch nicht unbedingt in Verzug gesetzt.ROHGE, Bd. 15 (1875), Nr. 102, S. 363, 371: Feststellung des Zeitpunkts des Verzugs mit Rücksicht auf die subjective Auffassung des Säumigen über die Sachlage.Wenn Jemand sich zwar bei der Zahlung einen Verzug hat zu Schulden kommen lassen, sich aber auf die Klage einzulassen bereit gewesen ist, so scheint er nicht in Verzug gekommen zu sein, jeden Falls, wenn er aus einem gerechten Grund auf das gerichtliche Verfahren angetragen hat. 1Wenn der Schuldner sich einen Verzug zu Schulden kommen lässt, so ist auch der Bürge gehalten. 2Es wird so angesehen, als ob man sich gegen seinen Gläubiger einen Verzug zu Schulden kommen lasse, mag man gegen ihn selbst, oder gegen den, dem er [seine Geschäfte] aufgetragen hatte, oder gegen den, welcher die Geschäfte desselben führte, in Verzug gekommen sei; auch scheint in diesem Falle durch eine freie Person Nichts erworben, sondern ein Dienst geleistet zu werden, ebenso wie Jemand, der mein Geschäft führt11Dies ist nur beispielsweise angeführt, denn auch wenn irgend ein Anderer den Dieb ergreift, erwirbt er dem Bestohlenen die Diebstahlsklage. S. Vinnius ad §. 3. I. de oblig. quae ex del. 4. 1. not. 2. und über die ganze Stelle Mühlenbruch d. Lehre v. d. Cession d. Ford. S. 90 f., wenn er Einen, der mich bestiehlt, ergreift, mir die Diebstahlsklage erwirbt. Ingleichen wenn [mein] Geschäftsbesorger den, welcher mir einen Menschen versprochen hatte, gemahnt haben wird, so macht er meine Klage aus der Stipulation zu einer immerwährenden.
Dig. 24,3,26Idem libro trigesimo septimo ad edictum. Semel mora facta si servum dotalem postea offerente marito mulier accipere noluerit et ita is decesserit, non debebit pretium eius maritus vel heres eius, ne damnum sentiat, quod postea offerente eo mulier accipere noluit.
Idem lib. XXXVII. ad Ed. Wenn einmal [von Seiten des Mannes] ein Verzug Statt gefunden hat, und die Frau, wenn der Ehemann ihr nachher den zum Heirathsgut gehörigen Sclaven anbot, ihn nicht hat annehmen wollen, und derselbe dann verstorben ist, so wird der Ehemann oder sein Erbe den Werth desselben nicht schulden, damit er nicht dadurch einen Schaden leide, dass die Frau, da er [den Sclaven] nachher anbot, [denselben] nicht hat annehmen wollen.
Dig. 25,2,9Paulus libro trigesimo septimo ad edictum. (non enim aequum est invitum suo pretio res suas vendere)
Paul. lib. XXXVII. ad Ed. denn es würde nicht billig sein, wenn er seine Sachen wider Willen um ihren [wahren] Preis verkaufen sollte,
Dig. 25,2,21Paulus libro trigesimo septimo ad edictum. Si mulier, cum de viri vita desperasset, subreptis quibusdam rebus divortisset, si convaluerit vir, utilis rerum amotarum actio ei danda est. 1Si servus mulieris iussu dominae divortii causa res amoverit, Pedius putat nec furtum eum facere, quoniam nihil lucri sui causa contrectet nec videri furtum facienti opem ferre, cum mulier furtum non faciat, quamvis servus in facinoribus domino dicto audiens esse non debeat: sed rerum amotarum actio erit. 2At si in dotem servus datus furtum viro fecerit, si quidem mulier talem esse eum scierit, totum damnum viro sarcietur: quod si ignoraverit, tunc non ultra condemnationem noxae multanda erit. 3Rerum amotarum actio damnum repraesentat etiam si postea dotis exactio competat. 4Commodi quoque, si quod amotis rebus amiserit vir, ratio habenda est. 5Haec actio licet ex delicto nascatur, tamen rei persecutionem continet et ideo non anno finitur, sicut et condictio furtiva: praeterea et heredibus competit. 6Nec viro nec mulieri prodest in hoc iudicio, si facere non possunt: pendet enim id ex furto.
Paul. lib. XXXVII. ad Ed. Wenn eine Frau, da sie an dem Leben des Mannes verzweifelt hatte, [ihm] einige Sachen weggenommen und sich dann geschieden hatte, so ist dem Manne, wenn er genesen sein wird, eine analoge Klage zu geben. 1Pedius glaubt, wenn ein Sclav der Frau auf Befehl [seiner] Herrin in Rücksicht auf die Scheidung Sachen entwendet habe, so begehe er keinen Diebstahl, weil er Nichts um seines Gewinnes willen wegbringe, auch scheine er nicht einem Stehlenden Hülfe zu leisten, da die Frau keinen Diebstahl begehe, obwohl ein Sclav bei schlechten Handlungen dem Herrn nicht aufs Wort hören müsse; aber es wird die Klage wegen entwendeter Sachen Statt finden. 2Aber wenn ein zum Heirathsgut gegebener Sclav den Mann bestohlen haben wird, so wird dem Manne, wenn die Frau gewusst haben wird, dass der Sclav ein solcher sei, der ganze Schaden ersetzt werden; wenn sie es aber nicht gewusst haben wird, dann wird sie nicht härter, als durch die Verurtheilung [in Auslieferung] zum Schadensersatz zu bestrafen sein. 3Die Klage wegen entwendeter Sachen bewirkt den [Ersatz des] Schadens sogleich22Damnum repraesentat, d. h. man kann sogleich nach getrennter Ehe auf den Ersatz des Schadens klagen. S. v. Glück a. a. O. S. 41., wenngleich die Einklagung des Heirathsguts erst nachher zusteht. 4Es ist auch auf den Vortheil Rücksicht zu nehmen, wenn der Mann einen solchen dadurch, dass die Sachen entwendet wurden, eingebüsst haben sollte. 5Diese Klage enthält, wenn sie gleich aus einem Vergehen entsteht, gleichwohl die Verfolgung einer Sache; und darum wird sie auch nicht durch ein Jahr begrenzt, wie auch [nicht] die Diebstahlscondiction. Ueberdies steht sie auch den Erben zu. 6Weder dem Manne, noch der Frau nützt es bei dieser Klage, wenn sie Nichts leisten können, denn sie beruht auf einem Diebstahl33Denn bei Klagen aus Delicten kann sich der Beklagte nicht auf das ihm sonst zustehende sogenannte beneficium competentiae berufen. S. auch L. 52. D. de re jud. 46. a..
Dig. 25,5,2Paulus libro trigesimo septimo ad edictum. Dolo facit mulier, non quae in possessionem venientem non prohibet, sed quae circumscribendi alicuius causa clam et per quandam machinationem in possessionem introducat. 1Si et patris et filiae factum arguetur, in alterum quem actor velit reddenda est actio. quia in id quod agentis interest datur, ideo, si id quod ei abest ab eo qui in potestate est servari possit, praeter sumptus litis causa factos inutilis erit ei haec actio.
Paul. lib. XXXVII. ad Ed. Nicht die Frau handelt mit böser Absicht, welche Einen, der in den Besitz kommt, nicht abhält, sondern die, welche, um Jemanden zu verkürzen, heimlich und durch ein gewisses listiges Verfahren in den Besitz einführt. 1Wenn eine Handlung sowohl des Vaters, als der Tochter, angeschuldigt werden wird, so ist gegen einen von beiden, welchen der Kläger will, die Klage zu geben; weil sie auf soviel, als das Interesse des Klagenden beträgt, gegeben wird; wenn darum das, was ihm fehlt, von dem, welcher sich in dem Besitz44In possessione statt in potestate mit Haloander u. And. S. Cujac. Observ. XXIII. c. 39. v. Glück a. a. O. S. 337. ff. befindet, nicht erlangt werden kann, so wird für ihn diese Klage, ausser in Betreff der Processkosten, unnütz sein.
Dig. 45,1,49Paulus libro trigensimo septimo ad edictum. Cum filius familias Stichum dari spoponderit et, cum per eum staret, quo minus daret, decessit Stichus, datur in patrem de peculio actio, quatenus maneret filius ex stipulatu obligatus. at si pater in mora fuit, non tenebitur filius, sed utilis actio in patrem danda est. quae omnia et in fideiussoris persona dicuntur. 1Si stipulatus sim ‘per te non fieri, quo minus mihi ire agere liceat’ et fideiussorem accepero: si per fideiussorem steterit, neuter tenetur, si per promissorem, uterque. 2In hac stipulatione: ‘neque per te neque per heredem tuum fieri?’ per heredem videtur fieri, quamvis absit et ignoret et ideo non facit, quod fieri ex stipulatu oportet. non videtur autem per pupillum stetisse ex huiusmodi stipulatione, si pupillus heres erit. 3Si promissor hominis ante diem, in quem promiserat, interpellatus sit et servus decesserit, non videtur per eum stetisse.
Paul. lib. XXXVII. ad Ed. Wenn ein Haussohn den Sclaven Stichus zu geben gelobt hat, und während er zögert, ihn zu geben, der Sclave gestorben ist, so wird die Klage auf das Sondergut gegen den Vater insoweit zugelassen, als der Sohn aus der Stipulation verpflichtet blieb. War aber der Vater im Verzuge, so wird nicht der Sohn verhaftet, sondern es muss eine analoge Klage gegen den Vater gegeben werden. Alles dies gilt auch von der Person des Bürgen. 1Wenn ich mir stipulirt habe, dass deinerseits nichts unternommen werden soll, was mich am Fahren hindert, und ich dafür auch einen Bürgen erhalten habe, so ist, wenn der Bürge mich verhindert, keiner von Beiden mir verhaftet; geschieht es aber durch den Versprechenden, jeder von ihnen. 2Bei der folgenden Stipulation: es soll weder durch dich, noch durch deinen Erben geschehen, ist dennoch anzunehmen, dass es durch den Erben geschehen, wenn er auch abwesend und [von der Stipulation] nicht unterrichtet ist, und deshalb Dasjenige nicht thut, was nach der Stipulation geschehen soll. Dass aus einer Stipulation, wie folgender: wenn der Mündel Erbe wird, dem Mündel Etwas zur Last falle, nimmt man aber nicht an. 3Wenn Derjenige, welcher einen Sclaven gelobt hat, vor dem Termine, an welchen er ihn versprochen hatte, gemahnt worden, und der Sclave darauf gestorben ist, so ist nicht anzunehmen, dass ihm ein Verzug zur Last falle.
Dig. 48,1,4Paulus libro trigensimo septimo ad edictum. Interdum evenit, ut praeiudicium iudicio publico fiat, sicut in actione legis Aquiliae et furti et vi bonorum raptorum et interdicto unde vi et de tabulis testamenti exhibendis: nam in his de re familiari agitur.
Übersetzung nicht erfasst.