Ad edictum praetoris libri
Ex libro XXVI
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
31
32
33
34
35
36
37
38
39
40
41
42
43
44
45
46
47
48
49
50
Dig. 6,1,42Paulus libro vicensimo sexto ad edictum. Si in rem actum sit, quamvis heres possessoris, si non11Die Großausgabe fügt possideat, absolvatur, tamen si quid ex ein. persona defuncti commissum sit, omnimodo in damnationem veniet.
Paul. lib. XXVI. ad Ed. Wenn eine dingliche Klage [gegen einen Verstorbenen] erhoben worden ist, so wird der Erbe des Besitzers, wenn er nicht besitzt, zwar losgesprochen, wenn aber der Erblasser [zum Nachtheil des Klägers] etwas gethan11S. Hugo Donell. cit. loc. T. XII. p. 512. hat, dies jeden Falls bei der Beurtheilung in Betracht gezogen.
Dig. 10,4,10Paulus libro vicensimo sexto ad edictum. Si optione intra certum tempus data iudicium in id tempus extractum est, quo frustra exhibetur, utilitas petitoris conservetur: quod si per heredem non stetit quo minus exhiberet tempore iudicii accipiendi, absolvendus est heres.
Paul. lib. XXVI. ad Ed. Wenn mir die Wahl [eines Sclaven] binnen einer bestimmten Zeit zugestanden, und dieses Verfahren so lange Zeit hingezogen worden ist, dass die Auslieferung vergeblich wird, so muss der Vortheil des Klägers aufrecht erhalten werden. Wenn es aber nicht in des Erben Gewalt stand, die Auslieferung zur Zeit der Einlassung auf die Klage zu bewirken, so muss derselbe freigesprochen werden.
Dig. 10,4,12Paulus libro vicensimo sexto ad edictum. De eo exhibendo, quem quis in libertatem vindicare velit, huic actioni locus esse potest. 1Et filius familias ea actione tenetur, si facultatem rei exhibendae habet. 2Saepius ad exhibendum agenti, si ex eadem causa agat, obstaturam exceptionem Iulianus ait: novam autem causam intervenire, si is, qui vindicandi gratia egisset, post acceptum iudicium eam ab aliquo accepit, et ideo exceptionem ei non officere. item si ei, qui furti acturus ad exhibendum egisset, iterum furtum factum sit. denique si quis optandi gratia ad exhibendum egisset et post litem contestatam alterius testamento optio data sit, ad exhibendum agere potest. 3Si quis ex uvis meis mustum fecerit vel ex olivis oleum vel ex lana vestimenta, cum sciret haec aliena esse, utriusque nomine ad exhibendum actione tenebitur, quia quod ex re nostra fit nostrum esse verius est. 4Si post iudicium acceptum homo mortuus sit, quamvis sine dolo malo et culpa possessoris, tamen interdum tanti damnandus est, quanti actoris interfuerit per eum non effectum, quo minus tunc cum iudicium acciperetur homo exhiberetur: tanto magis si apparebit eo casu mortuum esse, qui non incidisset, si tum exhibitus fuisset. 5Si iusta ex causa statim exhiberi res non possit, iussu iudicis cavere debebit se illo die exhibiturum. 6Heres non quasi heres, sed suo nomine hac actione uti potest: item heres possessoris suo nomine tenetur: igitur non procedit quaerere, an heredi et in heredem danda sit. plane ex dolo defuncti danda est in heredem haec actio, si locupletior hereditas eo nomine facta sit, veluti quod pretium rei consecutus sit.
Paul. lib. XXVI. ad Ed. Die Klage wegen Auslieferung desjenigen, den Jemand als Freien in Anspruch nehmen will, ist zulässig. 1Auch ein Familiensohn haftet, wenn er die Fähigkeit zur Auslieferung eines Gegenstandes besitzt, durch diese Klage. 2Oft, sagt Julian, steht demjenigen, der [zum zweiten Male] auf Auslieferung, und zwar aus demselben Grunde klagt, eine Einrede entgegen. Ein neuer Grund tritt aber dann ein, wenn derjenige, der, um die Eigenthumsklage zu erheben, klagbar geworden war, nach der Einleitung des Verfahrens die [fragliche Sache] von irgend Jemand erhalten hat; deshalb steht ihm die Einrede dann nicht entgegen. Ingleichen wenn derjenige, welcher um die Diebstahlsklage zu erheben auf Auslieferung geklagt hat, von Neuem bestohlen worden ist. Nicht weniger kann derjenige, der, um [einen Sclaven] zu wählen, auf Auslieferung angetragen hatte, und dem nach Einleitung des Verfahrens auch aus dem Testamente eines Andern die Wahl anheimgestellt ist, auf Auslieferung klagen. 3Wer aus meinen Trauben Most bereitet, oder aus Oliven Oel, oder aus Wolle Kleider gemacht hat, und wusste, dass dieselben ihm nicht gehörten, haftet wegen beider Gegenstände durch die Klage auf Auslieferung, weil das, was aus einer uns gehörigen Sache bereitet worden ist, richtiger Annahme nach unser ist. 4Ad Dig. 10,4,12,4Windscheid: Lehrbuch des Pandektenrechts, 7. Aufl. 1891, Bd. I, § 124, Note 9.Wenn ein Sclav nach Einleitung des Verfahrens gestorben ist, obwohl ohne Arglist oder Schuld des Besitzers, so muss er zuweilen dennoch zu soviel verurtheilt werden, als dem Kläger daran gelegen war, dass jener ihn gleich damals, als die Einlassung auf die Klage geschah, ausgeliefert hätte; dies ist dann um so mehr der Fall, wenn es sich ergibt, dass derselbe durch einen Umstand um’s Leben gekommen, der, wenn er damals ausgeliefert worden wäre, nicht eingetreten sein würde. 5Wenn ein Gegenstand aus einer rechtmässigen Ursache nicht gleich ausgeliefert werden kann, so muss [der Besitzer] auf Geheiss des Richters Sicherheit bestellen, ihn an einem bestimmten Tage ausliefern zu wollen. 6Der Erbe kann diese Klage auch im eigenen Namen, und nicht blos als Erbe anstellen. Ingleichens haftet der Erbe des Besitzers im eigenen Namen. Daher ist es ganz überflüssig, zu erörtern, ob sie dem Erben und gegen den Erben zu ertheilen sei. Wegen Arglist des Erblassers ist die Klage freilich wider den Erben zu ertheilen, wenn die Erbschaft dadurch bereichert worden ist, z. B. weil er den Erlös aus dem Gegenstande erhalten hat.
Dig. 12,3,6Paulus libro vicensimo sexto ad edictum. alias, si ex stipulatu vel ex testamento agatur, non solet in litem iurari.
Paul. lib. XXVI. ad Ed. Sonst, wenn aus einer Stipulation oder einem Testamente geklagt werden sollte, pflegt der Würderungseid nicht geschworen zu werden.
Dig. 40,4,31Paulus libro vicensimo sexto ad edictum. Cum ex pluribus eodem nomine servis unus liber iussus non appareat qui sit, nullus liber est.
Paul. lib. XXXVI. ad Ed. Wenn unter mehreren Sclaven desselben Namens Einer für frei erklärt worden ist, und es sich nicht ergiebt, welcher es sei, so ist keiner frei.
Dig. 50,16,37Paulus libro vicensimo sexto ad edictum. Verbum ‘oportere’ non ad facultatem iudicis pertinet, qui potest vel pluris vel minoris condemnare, sed ad veritatem refertur.
Übersetzung nicht erfasst.