Corpus iurisprudentiae Romanae

Repertorium zu den Quellen des römischen Rechts

Digesta Iustiniani Augusti

Recognovit Mommsen (1870) et retractavit Krüger (1928)
Deutsche Übersetzung von Otto/Schilling/Sintenis (1830–1833)
Pap.quaest. II
Quaestionum lib.Papiniani Quaestionum libri

Quaestionum libri

cum Notis Pauli

Ex libro II

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Dig. 1,1De iustitia et iure (Von der Gerechtigkeit und dem Recht.)Dig. 1,2De origine iuris et omnium magistratuum et successione prudentium (Von dem Ursprung des Rechts und aller Staatsbeamten, so wie der Folge der Rechtsgelehrten.)Dig. 1,3De legibus senatusque consultis et longa consuetudine (Von den Gesetzen, den Senatsbeschlüssen und dem Gewohnheitsrechte.)Dig. 1,4De constitutionibus principum (Von den Constitutionen der Kaiser.)Dig. 1,5De statu hominum (Vom Zustand der Menschen.)Dig. 1,6De his qui sui vel alieni iuris sunt (Von denen, die eigenen Rechtens, und denen, die fremdem Rechte unterworfen sind.)Dig. 1,7De adoptionibus et emancipationibus et aliis modis quibus potestas solvitur (Von der Annahme an Kindes Statt, der Entlassung aus der [väterlichen] Gewalt, und andern Arten deren Aufhebung.)Dig. 1,8De divisione rerum et qualitate (Von der Eintheilung der Sachen und deren Beschaffenheit.)Dig. 1,9De senatoribus (Von den Senatoren.)Dig. 1,10De officio consulis (Von der Amtspflicht des Consuls.)Dig. 1,11De officio praefecti praetorio (Von der Amtspflicht des Präfectus Prätorio.)Dig. 1,12De officio praefecti urbi (Von der Amtspflicht des Stadtvorstehers.)Dig. 1,13De officio quaestoris (Von der Amtspflicht des Quästors.)Dig. 1,14De officio praetorum (Von der Amtspflicht der Prätoren.)Dig. 1,15De officio praefecti vigilum (Von der Amtspflicht des Wachtvorstehers.)Dig. 1,16De officio proconsulis et legati (Von der Amtspflicht des Proconsul und des Legaten.)Dig. 1,17De officio praefecti Augustalis (Von der Amtspflicht des Kaiserlichen Präfecten.)Dig. 1,18De officio praesidis (Von der Amtspflicht des Präsidenten.)Dig. 1,19De officio procuratoris Caesaris vel rationalis (Von der Amtspflicht des Procurators des Kaisers oder Rentbeamten.)Dig. 1,20De officio iuridici (Von der Amtspflicht des Gerichtsverwalters.)Dig. 1,21De officio eius, cui mandata est iurisdictio (Von der Amtspflicht dessen, der mit der Gerichtsbarkeit beauftragt worden ist.)Dig. 1,22De officio adsessorum (Von der Amtspflicht der [Gerichts-] Beisitzer.)
Dig. 2,1De iurisdictione (Von der Gerichtsbarkeit.)Dig. 2,2Quod quisque iuris in alterum statuerit, ut ipse eodem iure utatur (Welche Rechtsgrundsätze Jemand gegen einen Andern aufgebracht hat, die sollen gegen ihn selbst in Anwendung gebracht werden dürfen.)Dig. 2,3Si quis ius dicenti non obtemperaverit (Wenn jemand dem, welcher Recht spricht, nicht gehorcht haben sollte.)Dig. 2,4De in ius vocando (Von der Berufung ins Gericht.)Dig. 2,5Si quis in ius vocatus non ierit sive quis eum vocaverit, quem ex edicto non debuerit (Wenn Jemand vor Gericht berufen worden und nicht gegangen ist, oder die dahin berufen worden sind, welche man dem Edicte nach nicht hätte berufen sollen.)Dig. 2,6In ius vocati ut eant aut satis vel cautum dent (Dass vor Gericht Berufene dahin gehen, oder Bürgen oder anders Sicherheit stellen.)Dig. 2,7Ne quis eum qui in ius vocabitur vi eximat (Dass Niemand den, welcher vor Gericht berufen wird, mit Gewalt entreisse.)Dig. 2,8Qui satisdare cogantur vel iurato promittant vel suae promissioni committantur (Von denen, welche gezwungen werden, Sicherheit zu stellen, oder ein eidliches Versprechen leisten, oder auf ihr einfaches Versprechen entlassen werden.)Dig. 2,9Si ex noxali causa agatur, quemadmodum caveatur (Wie Sicherheit gestellt wird, wenn eine Noxalklage erhoben [oder: wegen Schädenansprüchen geklagt] wird.)Dig. 2,10De eo per quem factum erit quominus quis in iudicio sistat (Von dem, welcher daran Schuld ist, dass sich Jemand nicht vor Gericht stellt.)Dig. 2,11 (3,2 %)Si quis cautionibus in iudicio sistendi causa factis non obtemperaverit (Wenn Jemand dem geleisteten Versprechen, sich vor Gerichte zu stellen, nicht nachgekommen ist.)Dig. 2,12De feriis et dilationibus et diversis temporibus (Von den Gerichtsferien und Aufschubsgestattungen und der Berechnung verschiedener Zeiten.)Dig. 2,13De edendo (Vom Vorzeigen.)Dig. 2,14 (0,1 %)De pactis (Von Verträgen.)Dig. 2,15 (2,9 %)De transactionibus (Von Vergleichen.)
Dig. 26,1De tutelis (Von den Bevormundungen.)Dig. 26,2De testamentaria tutela (Von der testamentarischen Vormundschaft.)Dig. 26,3De confirmando tutore vel curatore (Von der Bestätigung des Tutor oder Curator.)Dig. 26,4De legitimis tutoribus (Von den gesetzlichen Vormündern.)Dig. 26,5De tutoribus et curatoribus datis ab his qui ius dandi habent, et qui et in quibus causis specialiter dari possunt (Von den durch eine competente Obrigkeit bestellten Vormündern; ferner welche zu solchen Vormündern bestellt, und aus welchen Gründen diese eigentlich bestellt werden können.)Dig. 26,6Qui petant tutores vel curatores et ubi petantur (Von denen, welche um Vormünder oder Curatoren nachsuchen müssen, und wo dies geschehen soll.)Dig. 26,7 (0,3 %)De administratione et periculo tutorum et curatorum qui gesserint vel non et de agentibus vel conveniendis uno vel pluribus (Von der Verwaltung und Verantwortlichkeit der Tutoren und Curatoren, welche die Vormundschaft führten oder auch nicht, und von dem Verhältnisse derselben als Kläger oder Beklagte entweder einzeln oder in Mehrzahl.)Dig. 26,8De auctoritate et consensu tutorum et curatorum (Von der Ermächtigung und der Zustimmung der Vormünder und Curatoren.)Dig. 26,9Quando ex facto tutoris vel curatoris minores agere vel conveniri possunt (Wann aus der Handlung des Vormundes oder Curators Minderjährige klagen oder verklagt werden können.)Dig. 26,10De suspectis tutoribus et curatoribus (Von verdächtigen Vormündern und Curatoren.)
Dig. 40,1De manumissionibus (Von den Freilassungen.)Dig. 40,2De manumissis vindicta (Von den durch den Stab freigelassenen [Sclaven].)Dig. 40,3De manumissionibus quae servis ad universitatem pertinentibus imponuntur (Von den Freilassungen, welche Sclaven ertheilt werden, welche einer Gemeinheit angehören.)Dig. 40,4De manumissis testamento (Von den durch ein Testament freigelassenen [Sclaven.])Dig. 40,5De fideicommissariis libertatibus (Von den fideicommissarischen Freiheiten.)Dig. 40,6De ademptione libertatis (Von der Zurücknahme der Freiheit.)Dig. 40,7 (0,1 %)De statuliberis (Von den Bedingtfreien.)Dig. 40,8Qui sine manumissione ad libertatem perveniunt (Welche [Sclaven] ohne Freilassung zur Freiheit gelangen.)Dig. 40,9Qui et a quibus manumissi liberi non fiunt et ad legem Aeliam Sentiam (Welche Sclaven durch die Freilassung wegen ihrer selbst, und wegen ihres Freilassers nicht frei werden, und zum Aelisch-Sentischen Gesetz.)Dig. 40,10De iure aureorum anulorum (Von dem Recht der goldenen Ringe.)Dig. 40,11De natalibus restituendis (Von der Zurückversetzung in den Geburtsstand.)Dig. 40,12De liberali causa (Von dem Rechtsstreit über die Freiheit.)Dig. 40,13Quibus ad libertatem proclamare non licet (Welche nicht auf die Freiheit Anspruch machen dürfen.)Dig. 40,14Si ingenuus esse dicetur (Wenn behauptet werden wird, dass [ein Freigelassener] ein Freigeborner sei.)Dig. 40,15Ne de statu defunctorum post quinquennium quaeratur (Dass der Rechtszustand Verstorbener nach fünf Jahren nicht untersucht werden soll.)Dig. 40,16De collusione detegenda (Von der Entdeckung eines heimlichen Einverständnisses.)
Dig. 43,1De interdictis sive extraordinariis actionibus, quae pro his competunt (Von den Interdicten und ausserordentlichen Klagen, die an deren Statt zuständig sind.)Dig. 43,2Quorum bonorum (Welchen Nachlass.)Dig. 43,3Quod legatorum (Was von Vermächtnissen.)Dig. 43,4Ne vis fiat ei, qui in possessionem missus erit (Dass Dem keine Gewalt geschehe, der in den Besitz gesetzt sein wird.)Dig. 43,5De tabulis exhibendis (Von der Auslieferung der Testamente.)Dig. 43,6Ne quid in loco sacro fiat (Dass an einem heiligen Orte Etwas nicht geschehe.)Dig. 43,7De locis et itineribus publicis (Von öffentlichen Plätzen und Wegen.)Dig. 43,8Ne quid in loco publico vel itinere fiat (Dass an einem öffentlichen Platze oder Wege Etwas nicht geschehe.)Dig. 43,9De loco publico fruendo (Von dem Genuss eines öffentlichen Platzes.)Dig. 43,10De via publica et si quid in ea factum esse dicatur (Von öffentlichen Strassen und wenn etwas in demselben errichtet werden sein soll.)Dig. 43,11De via publica et itinere publico reficiendo (Von der Ausbesserung öffentlicher Strassen und Wege.)Dig. 43,12De fluminibus. ne quid in flumine publico ripave eius fiat, quo peius navigetur (Von den Flüssen, dass Etwas in einem öffentlichen Flusse oder an dessen Ufer nicht geschehe, wodurch die Schifffahrt beeinträchtigt wird.)Dig. 43,13Ne quid in flumine publico fiat, quo aliter aqua fluat, atque uti priore aestate fluxit (Dass in einem öffentlichen Fluss Etwas nicht geschehe, wodurch der Wasserfluss gegen den im vorhergehenden Sommer geändert wird.)Dig. 43,14Ut in flumine publico navigare liceat (Dass die Schifffahrt an einem öffentlichen Flusse gestattet sei.)Dig. 43,15De ripa munienda (Von der Befestigung des Ufers.)Dig. 43,16De vi et de vi armata (Von der Gewalt und der Gewalt mit Waffen.)Dig. 43,17Uti possidetis (Wie ihr besitzet.)Dig. 43,18De superficiebus (Von Erbpachtungen.)Dig. 43,19De itinere actuque privato (Von Privatwegen.)Dig. 43,20De aqua cottidiana et aestiva (Vom täglichen Wasser und dem Sommerwasser.)Dig. 43,21De rivis (Von den Kanälen.)Dig. 43,22De fonte (Von den Quellen.)Dig. 43,23De cloacis (Von den Kloaken.)Dig. 43,24Quod vi aut clam (Was gewaltsam oder heimlich.)Dig. 43,25De remissionibus (Von den Remissionen.)Dig. 43,26De precario (Vom bittweisen [Besitzverhältniss].)Dig. 43,27De arboribus caedendis (Vom Baumfällen.)Dig. 43,28De glande legenda (Vom Auflesen der Eicheln.)Dig. 43,29De homine libero exhibendo (Von der Auslieferung freier Menschen.)Dig. 43,30De liberis exhibendis, item ducendis (Von der Auslieferung der Kinder und deren Abführung.)Dig. 43,31Utrubi (Vom (Interdicte) Wo immer.)Dig. 43,32De migrando (Vom Ausziehen lassen.)Dig. 43,33De Salviano interdicto (Vom Salvianischen Interdict.)
Dig. 2,11,15Pa­pi­nia­nus li­bro se­cun­do quaes­tio­num. Si tu­tor iu­di­cio sis­ti pro­mi­se­rit et sti­pu­la­tio­ni non ob­tem­pe­ra­ve­rit, et in­ter­ea pu­pil­lus ad­ole­ve­rit aut mor­tem ob­ie­rit aut et­iam abs­ten­tus sit he­redi­ta­te: de­ne­ga­bi­tur ex sti­pu­la­tu ac­tio. nam et ip­sius rei, quae pe­te­ba­tur, si tu­tor iu­di­ca­tus fue­rit et eo­rum quid ac­ci­de­rit, non es­se dan­dam in eum ac­tio­nem iu­di­ca­ti pro­ba­tum est.

Papinian. lib. II. Quaestionum. Wenn der Vormund versprochen, sich vor Gericht zustellen, seiner Stipulation nicht Folge geleistet, und der Mündel einstweilen zum Jünglingsalter gekommen, oder gestorben, oder sich der Erbschaft entschlagen hat, so wird die Klage as der Stipulation abgewiesen werden: denn man hat auch angenommen, dass, wenn der Vormund auf die verlangte Sache verurtheilt worden und etwas von jener Art vorgefallen, die Klage aus der Verurtheilung gegen ihn nicht zu gestatten sei.

Dig. 2,14,38Pa­pi­nia­nus li­bro se­cun­do quaes­tio­num. Ius pu­bli­cum pri­va­to­rum pac­tis mu­ta­ri non pot­est.

Ad Dig. 2,14,38ROHGE, Bd. 18 (1876), Nr. 25, S. 101: Verträge über unerlaubte, dem öffentlichen Interesse zuwiderlaufenden Handlungen. Ueberlassung des Ertrags aus der gesammten geschäftlichen Thätigkeit lebenslang.ROHGE, Bd. 21 (1877), Nr. 31, S. 86: Rechtsweg gegen einen Beschluß der Gesellschafter über Ausschließung eines Socius.Papin. lib. II. Quaest. Das gemeine Recht kann durch Verträge von Privatpersonen keine Veränderung erleiden.

Dig. 2,15,17Pa­pi­nia­nus li­bro se­cun­do quaes­tio­num. Ven­di­tor he­redi­ta­tis emp­to­ri man­da­tis ac­tio­ni­bus cum de­bi­to­re he­redi­ta­rio, qui igno­ra­bat ven­di­tam es­se he­redi­ta­tem, trans­egit: si emp­tor he­redi­ta­tis hoc de­bi­tum ab eo ex­ige­re ve­lit, ex­cep­tio trans­ac­ti neg­otii de­bi­to­ri prop­ter igno­ran­tiam suam ac­com­mo­dan­da est. idem re­spon­den­dum est et in eo, qui fi­dei­com­mis­sam re­ce­pit he­redi­ta­tem, si he­res cum igno­ran­te de­bi­to­re trans­egit.

Ad Dig. 2,15,17Windscheid: Lehrbuch des Pandektenrechts, 7. Aufl. 1891, Bd. II, § 331, Note 9.Papinian. lib. II. Quaest. Der Verkäufer einer Erbschaft hat dem Käufer die Klagen daraus überlassen, und nachher mit einem Erbschaftsschuldner, welcher von dem geschehenen Verkaufe der Erbschaft nichts wusste, sich verglichen: wenn nun der Käufer der Erbschaft diese Schuld von ihm erheben will, so muss dem Schuldner wegen seiner Unwissenheit die Einrede des geschlossenen Vergleichs gestattet werden. Dasselbe ist auch bei dem zu antworten, welcher eine Erbschaft durch Fideicommiss erhielt, im Fall der wahre Erbe mit dem Schuldner, der nichts davon wusste, sich verglichen hat.

Dig. 3,1,8Pa­pi­nia­nus li­bro se­cun­do quaes­tio­num. Im­pe­ra­tor Ti­tus An­to­ni­nus re­scrip­sit eum, cui ad­vo­ca­tio­ni­bus in quin­quen­nio in­ter­dic­tum es­set, post quin­quen­nium pro om­ni­bus pos­tu­la­re non pro­hi­be­ri. di­vus quo­que Ha­d­ria­nus re­scrip­se­rat de ex­ilio re­ver­sum pos­tu­la­re pos­se. nec ad­hi­be­tur di­stinc­tio, quo cri­mi­ne si­len­tium vel ex­ilium sit ir­ro­ga­tum, ne sci­li­cet poe­na tem­po­re de­ter­mi­na­ta con­tra sen­ten­tiae fi­dem ul­te­rius por­ri­ga­tur.

Papin. lib. II. Quaest. Der Kaiser Titus Antoninus hat rescribirt, dass der, dem die Advocatenpraxis auf fünft Jahre untersagt wäre, nach fünf Jahren nicht abgehalten werde, für Alle gerichtliche Anträge zu machen. Auch der Kaiser Hadrianus hatte rescribirt, dass eine aus dem Exil Zurückgekehrter gerichtliche Anträge machen könne; auch wird kein Unterschied gemacht, wegen welchen Verbrechens Stillschweigen [vor Gericht] oder Exil auferlegt sein sollte, damit nämlich die auf eine Zeit beschränkte Strafe nicht der Zuverlässigkeit des Urthels zuwider weiter ausgedehnt werde.

Dig. 3,2,25Pa­pi­nia­nus li­bro se­cun­do quaes­tio­num. Ex­he­redatum quo­que fi­lium luc­tum ha­be­re pa­tris me­mo­riae pla­cuit, idem­que et in ma­tre iu­ris est, cu­ius he­redi­tas ad fi­lium non per­ti­net. 1Si quis in bel­lo ce­ci­de­rit, et­si cor­pus eius non con­pa­reat, lu­ge­bi­tur.

Papin. lib. II. Quaestion. Es ist angenommen worden, dass auch ein enterbter Sohn das Andenken seines Vaters betrauern [müsse]; und dasselbe ist auch bei der Mutter Rechtens, deren Erbschaft dem Sohn nicht zukommt. 1Wenn Jemand im Krieg geblieben seyn sollte, so wird er betrauert werden, wenngleich sein Leichnam nicht zum Vorschein kommen sollte.

Dig. 11,2,2Pa­pi­nia­nus li­bro se­cun­do quaes­tio­num. Cum ex plu­ri­bus tu­to­ri­bus unus, quod ce­te­ri non sint ido­nei, con­ve­ni­tur, pos­tu­lan­te eo om­nes ad eun­dem iu­di­cem mit­tun­tur: et hoc re­scrip­tis prin­ci­pum con­ti­ne­tur.

Papin. lib. II. Quaest. Wenn einer von mehreren Vormündern, weil die übrigen sich dazu nicht eignen, belangt wird, so werden auf sein Verlangen alle an denselben Richter gewiesen; dies ist durch kaiserliche Rescripte verordnet worden.

Dig. 12,6,54Pa­pi­nia­nus li­bro se­cun­do quaes­tio­num. Ex his om­ni­bus cau­sis, quae iu­re non va­lue­runt vel non ha­bue­runt ef­fec­tum, se­cu­ta per er­ro­rem so­lu­tio­ne con­dic­tio­ni lo­cus erit.

Papinian. lib. II. Quaest. Aus allen den Gründen, welche nach dem Recht nicht gegolten oder keine Wirkung gehabt haben, wird, wenn aus Irrthum die Zahlung erfolgt ist, die Condiction Statt haben.

Dig. 19,5,7Pa­pi­nia­nus li­bro se­cun­do quaes­tio­num. Si ti­bi de­cem de­de­ro, ut Sti­chum ma­nu­mit­tas, et ces­sa­ve­ris, con­fes­tim agam prae­scrip­tis ver­bis, ut sol­vas quan­ti mea in­ter­est: aut, si ni­hil in­ter­est, con­di­cam ti­bi, ut de­cem red­das.

Ad Dig. 19,5,7Windscheid: Lehrbuch des Pandektenrechts, 7. Aufl. 1891, Bd. II, § 250, Note 3.Papinian. lib. II. Quaest. Wenn ich dir zehn[tausend Sestertien] gegeben habe, damit du den Stichus freilassest, und du nicht dazu schreitest, so kann ich gleich die Klage aus bestimmten Worten wider dich erheben, mir soviel zu zahlen, als ich dabei betheiligt bin, oder wenn ich kein Interesse dabei habe, die Condiction wider dich auf Rückgabe meiner zehn[tausend Sestertien] erheben.

Dig. 22,1,1Pa­pi­nia­nus li­bro se­cun­do quaes­tio­num. Cum iu­di­cio bo­nae fi­dei dis­cep­ta­tur, ar­bi­trio iu­di­cis usu­ra­rum mo­dus ex mo­re re­gio­nis ubi con­trac­tum est con­sti­tui­tur, ita ta­men, ut le­gi non of­fen­dat. 1So­cius si id­eo con­dem­nan­dus erit, quod pe­cu­niam com­mu­nem in­va­se­rit vel in suos usus con­ver­te­rit, om­ni­mo­do et­iam mo­ra non in­ter­ve­nien­te prae­sta­bun­tur usu­rae. 2Nec ta­men iu­dex iu­di­cii bo­nae fi­dei rec­te iu­be­bit in­ter­po­ni cau­tio­nes, ut, si tar­dius sen­ten­tiae con­dem­na­tus pa­rue­rit, fu­tu­ri tem­po­ris pen­dan­tur usu­rae, cum in po­tes­ta­te sit ac­to­ris iu­di­ca­tum ex­ige­re. Paulus notat: quid enim per­ti­net ad of­fi­cium iu­di­cis post con­dem­na­tio­nem fu­tu­ri tem­po­ris trac­ta­tus? 3Papinianus. Cir­ca tu­te­lae re­sti­tu­tio­nem pro fa­vo­re pu­pil­lo­rum la­tior in­ter­pre­ta­tio fac­ta est: ne­mo enim amb­igit ho­die, si­ve iu­dex ac­ci­pia­tur, in diem sen­ten­tiae, si­ve si­ne iu­di­ce tu­te­la re­sti­tua­tur, in eum diem quo re­sti­tuit usu­ras prae­sta­ri. pla­ne si tu­te­lae iu­di­cio no­len­tem ex­per­i­ri tu­tor ul­tro con­ve­ne­rit et pe­cu­niam op­tu­le­rit eam­que ob­sig­na­tam de­po­sue­rit, ex eo tem­po­re non prae­sta­bit usu­ras.

Papinian. lib. II. Quaest. Wenn mit einer Klage guten Glaubens gestritten wird, so wird das Maass der Zinsen durch das Ermessen des Richters nach der Sitte der Gegend, wo contrahirt worden ist, festgesetzt, so jedoch, dass er nicht gegen das Gesetz verstösst. 1Wenn ein Gesellschafter darum zu verurtheilen sein wird, weil er sich des gemeinschaftlichen Geldes bemächtigt, oder es zu seinem Gebrauch verwendet hat, so werden jeden Falls, auch wenn kein Verzug eintrat, Zinsen geleistet werden. 2Jedoch wird der Richter bei einer Klage guten Glaubens nicht richtig befehlen, dass Sicherheiten bestellt werden sollen: dass, wenn der Verurtheilte dem Urtheil zu spät gehorcht habe, Zinsen für die folgende Zeit gezahlt werden sollen, da es [ja] in der Macht des Klägers steht, das Erkannte einzuklagen. Paulus bemerkt [hierzu]: denn wie gehört eine in der auf die Verurtheilung folgenden Zeit [Statt findende] Verhandlung in den Kreis der Amtspflicht des Richters11Das officium judicis erstreckt sich ebenso wenig auf das, was sich nach der Entscheidung der Sache zugetragen hat, als auf das, was vor der litis contestatio geschehen ist. S. L. 25. §. 13. D. de aed. ed. 21. 1. 2. L. 10. D. h. t.? 3Papinianus: in Betreff der Zurückerstattung des Mündelvermögens (tutelae) hat man zu Gunsten der Mündel eine weitere Erklärung gemacht; denn Niemand bezweifelt heut zu Tage, dass, mag ein Richter angenommen sein, bis auf den Tag des Urtheils, oder mag das Mündelvermögen ohne den Richter zurückerstattet werden, bis auf den Tag, wo der Vormund [es] zurückerstattet, Zinsen geleistet werden. Freilich wenn der Vormund den [Mündel], welcher mit der Vormundschaftsklage nicht verfahren wollte, von freien Stücken belangt, [ihm] das Geld angeboten, und dasselbe versiegelt niedergelegt haben wird, so wird er von der Zeit an keine Zinsen leisten.

Dig. 26,7,35Pa­pi­nia­nus li­bro se­cun­do quaes­tio­num. Tu­tor si­ve cu­ra­tor no­mi­na, quae ius­te pu­tat non es­se ido­nea, a prio­re tu­to­re vel cu­ra­to­re sus­ci­pe­re qui­dem co­gi­tur, non ta­men ex­ac­tio­nem pe­ri­cu­lo suo fa­ce­re.

Papin. lib. II. Quaest. Ein Vormund oder Curator muss zwar die Schuldforderungen, die er mit Grund für bedenklich hält, von dem früheren Vormunde übernehmen, nicht aber eine Eintreibung auf seine Gefahr vornehmen.

Dig. 40,7,33Pa­pi­nia­nus li­bro se­cun­do quaes­tio­num. Sta­tu­li­be­ro­rum iu­ra per he­redem fie­ri non pos­sunt du­rio­ra.

Papin. lib. II. Quaest. Die Rechte der Bedingtfreien können durch den Erben nicht beeinträchtigt werden.

Dig. 45,1,115Pa­pi­nia­nus li­bro se­cun­do quaes­tio­num. Ita sti­pu­la­tus sum: ‘te sis­ti in cer­to lo­co: si non ste­te­ris, quin­qua­gin­ta au­reos da­ri spon­des?’ si dies in sti­pu­la­tio­ne per er­ro­rem omis­sus fue­rit, cum id age­re­tur, ut cer­to die sis­te­res, in­per­fec­ta erit sti­pu­la­tio. non se­cus ac si quod pon­de­re nu­me­ro men­su­ra con­ti­ne­tur si­ne ad­iec­tio­ne pon­de­ris nu­me­ri men­su­rae sti­pu­la­tus es­sem, vel in­su­lam ae­di­fi­ca­ri non de­mons­tra­to lo­co, vel fun­dum da­ri non ad­iec­to no­mi­ne. quod si ab in­itio id age­ba­tur, ut quo­cum­que die sis­te­res et, si non ste­tis­ses, pe­cu­niam da­res, qua­si quae­li­bet sti­pu­la­tio sub con­di­cio­ne con­cep­ta vi­res ha­be­bit, nec an­te com­mit­te­tur, quam fue­rit de­cla­ra­tum reum pro­mit­ten­di sis­ti non pos­se. 1Sed et si ita sti­pu­la­tus fue­ro: ‘si in Ca­pi­to­lium non ascen­de­ris’ vel ‘Ale­xan­driam non ie­ris, cen­tum da­ri spon­des?’ non sta­tim com­mit­te­tur sti­pu­la­tio, quam­vis Ca­pi­to­lium ascen­de­re vel Ale­xan­driam per­ve­ni­re po­tue­ris, sed cum cer­tum es­se coe­pe­rit te Ca­pi­to­lium ascen­de­re vel Ale­xan­driam ire non pos­se. 2Item si quis ita sti­pu­le­tur: ‘si Pam­phi­lum non de­de­ris, cen­tum da­ri spon­des?’ Pe­ga­sus re­spon­dit non an­te com­mit­ti sti­pu­la­tio­nem, quam de­sis­set pos­se Pam­phi­lus da­ri. Sa­b­inus au­tem ex­is­ti­ma­bat ex sen­ten­tia con­tra­hen­tium, post­quam ho­mo po­tuit da­ri, con­fes­tim agen­dum et tam­diu ex sti­pu­la­tio­ne non pos­se agi, quam­diu per pro­mis­so­rem non ste­tit, quo mi­nus ho­mi­nem da­ret, id­que de­fen­de­bat ex­em­plo penus le­ga­tae. Mu­cius et­enim he­redem, si da­re po­tuis­set pe­num nec de­dis­set, con­fes­tim in pe­cu­niam le­ga­tam te­ne­ri scrip­sit, id­que uti­li­ta­tis cau­sa re­cep­tum est ob de­func­ti vo­lun­ta­tem et ip­sius rei na­tu­ram. ita­que pot­est Sa­b­ini sen­ten­tia re­ci­pi, si sti­pu­la­tio non a con­di­cio­ne coe­pit, vel­uti ‘si Pam­phi­lum non de­de­ris, tan­tum da­re spon­des?’, sed ita con­cep­ta sit sti­pu­la­tio: ‘Pam­phi­lum da­ri spon­des? si non de­de­ris, tan­tum da­ri spon­des?’ quod si­ne du­bio ve­rum erit, cum id ac­tum pro­ba­tur, ut, si ho­mo da­tus non fue­rit, et ho­mo et pe­cu­nia de­bea­tur. sed et si ita cau­tum sit, ut so­la pe­cu­nia non so­lu­to ho­mi­ne de­bea­tur, idem de­fen­den­dum erit, quon­iam fuis­se vo­lun­tas pro­ba­tur, ut ho­mo sol­va­tur aut pe­cu­nia pe­ta­tur.

Papin. lib. II. Quaest. Ad Dig. 45,1,115 pr.Windscheid: Lehrbuch des Pandektenrechts, 7. Aufl. 1891, Bd. II, § 285, Note 7.Wenn ich folgendergestalt stipulirt habe: Gelobst du, dich an einem bestimmten Orte zu stellen, und wenn du dich nicht stellen solltest, funfzig Goldstücke zu geben? und es wäre irrthümlich in der Stipulation der Tag ausgelassen worden, obgleich Gegenstand der Verhandlung war, dass du dich an einem bestimmten Tage stellen sollest: so wird die Stipulation unwirksam sein, nicht anders, als wenn ich mir Das, was man nur unter Gewicht, Maass oder Anzahl begreift, ohne Hinzufügung eines Gewichts, Anzahl oder Maass stipulirt habe; oder die Erbauung eines Gebäudes ohne Bezeichnung des Ortes, oder ein Grundstück ohne Bezeichnung seines Namens. War es aber von Anfang an Gegenstand der Verhandlung, dass du dich zu irgend einem Termin mir stellen, und im Fall du dich nicht stellen würdest, eine Strafe bezahlen sollest, so ist diese wie jede andere auf eine Bedingung gestellte Stipulation gültig, und sie wird auch nicht eher verwirkt, als dargethan worden ist, dass der Verpflichtete sich nicht hat stellen können. 1Ad Dig. 45,1,115,1Windscheid: Lehrbuch des Pandektenrechts, 7. Aufl. 1891, Bd. II, § 286, Note 3.Aber auch, wenn ich so stipulirt habe: Gelobst du, wenn du das Capitol nicht besteigen oder nicht nach Alexandrien reisen solltest, hundert zu geben? so wird die Stipulation nicht sogleich verwirkt werden, wo du etwa das Capitol hättest besteigen oder nach Alexandrien gelangen können, sondern erst von der Zeit an, wo die Gewissheit einzutreten beginnt, dass du das Capitol nicht besteigen oder nicht nach Alexandrien reisen kannst. 2Ad Dig. 45,1,115,2Windscheid: Lehrbuch des Pandektenrechts, 7. Aufl. 1891, Bd. II, § 286, Note 3.Desgleichen, wenn sich Jemand auf diese Weise stipulirt bat: Gelobst du, im Fall du mir den Pamphilus nicht geben solltest, hundert zu geben? so wird, wie Pegasus geantwortet hat, die Stipulation nicht eher verwirkt, als bis die Möglichkeit der Gewährung des Pamphilus nicht mehr vorhanden ist. Sabinus aber hielt dafür, nach der Meinung der Contrahenten könne sogleich, nachdem der Sclave gegeben werden konnte, geklagt werden, und nur solange könne dies aus der Stipulation nicht geschehen, als die Schuld nicht an dem Versprecher liege, dass er den Sclaven nicht verabfolgt, und vertheidigt dies durch das Beispiel des vermachten Vorraths. Denn Mucius hat geschrieben, dass der Erbe, wenn er den Vorrath an Speisen und Getränk hätte geben können, aber nicht gegeben hat, sofort für das Geldvermächtniss verhaftet werde, und dies hat man des Nutzens wegen sowohl in Gemässheit der Willensbestimmung des Verstorbenen, als nach der Natur der Sache selbst angenommen. Der Meinung des Sabinus kann nur dann beigepflichtet werden22Dieses Fragment hat zwei Haupttheile, wie Cujac. richtig bemerkt. Zu Anfang stellt Papin. Beispiele von wirkungslosen oder ungültigen Stipulationen auf. Der zweite und schwerere Theil aber behandelt die schwierige Frage, wann eine Poenalstipulation, d. h. eine solche, wo für den Fall, dass das Stipulirte nicht geschieht oder nicht gegeben wird, eine Strafe stipulirt worden war, verwirkt wird? Er führt zuerst die verschiedenen Ansichten des Pegasus und Sabinus und ihrer Schulen an. Der Erste nehme nemlich an, das eine solche Stipulation nicht eher verwirkt werde, als bis es unabänderlich feststehe, dass sie nicht mehr erfüllt werden könne, also erst mit dem Tode des Promissars. Sabinus aber nimmt an, sie werde sofort verwirkt, wo sie hätte erfüllt werden können, aber nicht erfüllt worden ist. Papin. sucht beide Meinungen zu vereinigen, indem er sagt, in verschiedenen Fällen hätten Beide Recht. Die Meinung des Pegasus sei dann richtig, wenn diese Stipulation an eine Bedingung geknüpft war. Z. B. gelobst du, wenn du den Stichus nicht geben solltest, hundert zu geben? dass also Stichus sich nicht in der Stipulation, sondern nur in der Bedingung befand. Denn alsdann könne das Gold nicht eher gefodert werden, als bis die Bedingung nicht mehr erfüllt werden könne, folglich erst nach dem Tode des Promissors, weil dieser bis dahin immer noch den Stichus geben konnte. Sei aber die Stipulation nicht von einer Bedingung ausgegangen, sondern sei die Gewährung des Stichus stipulirt worden, und eine Strafe dafür, wenn er nicht gewährt würde, Stichus also in der Stipulation und nicht blos in der Condition, z. B. gelobst du den Stichus zu geben, und wenn du ihn nicht giebst, hundert, so sei des Sabinus Meinung richtig, der Sclave müsse sogleich gegeben werden, und wird er nicht gegeben, so werde die Strafe sofort verwirkt. Und dies, setzt er hinzu, finde statt, der Vertrag möge dahin gegangen sein, dass im Fall der Nichterfüllung Sclave und Gold gegeben werden soll, oder dahin, nur allein das Gold. Daher sagt sowohl Duaren. Opp. S. 770. quam litem Papin, quasi decisione quadam et transactione dirimens etc. als Cujacius: Verum quid tandem statuemus de contentione Pegasi et Sabini? Composuit eam Papinianus adhibita distinctione et ostendit, suo casu veram esse sententiam Pegasi, et item suo veram Sabini, neutram explodendam, sed utramque suo casu explicandam. Cujac. in lib. II. Quaest. Papin. p. 55. Francof. 1600., wenn die Stipulation nicht mit einer Bedingung angehoben hat, wie der Fall bei dieser Stipulation sein würde: Gelobst du, im Fall du den Pamphilus nicht geben solltest, so und so viel zu geben; sondern wenn sie so gefasst war: Gelobst du den Pamphilus zu geben: und wenn du ihn nicht geben solltest, so und soviel zu geben? Dies wird sich ohne Zweifel so verhalten, wenn die Absicht bewiesen wird, dass, wenn der Sclave nicht gegeben würde, sowohl der Sclave als das Geld verschuldet werden solle. Aber wenn auch bedungen wäre, dass, wenn der Sclave nicht gegeben würde, allein die Geldsumme gezahlt werden solle, wird eben diese Meinung vertheidigt werden müssen, weil es erwiesen ist, dass der Wille dahin gegangen, dass entweder der Sclave bezahlt oder das Geld gefodert werden solle.

Dig. 48,19,33Pa­pi­nia­nus li­bro se­cun­do quaes­tio­num. Fra­tres im­pe­ra­to­res re­scrip­se­runt ser­vos in tem­po­ra­ria vin­cu­la dam­na­tos li­ber­ta­tem et he­redi­ta­tem si­ve le­ga­tum, post­quam tem­pus ex­ple­ve­rint, con­se­qui, quia tem­po­ra­ria co­er­ci­tio, quae de­scen­dit ex sen­ten­tia, poe­nae est ab­oli­tio. si au­tem be­ne­fi­cium li­ber­ta­tis in vin­cu­lis eos in­ve­niat, ra­tio iu­ris et ver­ba con­sti­tu­tio­nis li­ber­ta­ti re­fra­gan­tur. pla­ne si tes­ta­men­to li­ber­tas da­ta sit et eo tem­po­re, quo ad­itur he­redi­tas, tem­pus vin­cu­lo­rum so­lu­tum sit, rec­te ma­nu­mis­sus in­tel­le­ge­tur, non se­cus ac si pig­no­ri da­tum ser­vum de­bi­tor ma­nu­mi­sis­set eius­que post li­be­ra­tum pig­nus ad­ita fuis­set he­redi­tas.

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Dig. 50,1,11Pa­pi­nia­nus li­bro se­cun­do quaes­tio­num. Im­pe­ra­tor Ti­tus An­to­ni­nus Len­tu­lo Ve­ro re­scrip­sit ma­gis­tra­tuum of­fi­cium in­di­vi­duum ac pe­ri­cu­lum es­se com­mu­ne. quod sic in­tel­le­gi opor­tet, ut ita de­mum col­le­gae pe­ri­cu­lum ad­scri­ba­tur, si ne­que ab ip­so qui ges­sit ne­que ab his, qui pro eo in­ter­ve­ne­runt, res ser­va­ri pos­sit et sol­ven­do non fuit ho­no­re de­po­si­to. alio­quin si per­so­na vel cau­tio sit ido­nea, vel sol­ven­do fuit quo tem­po­re con­ve­ni­ri po­tuit, unus­quis­que in id quod ad­mi­nis­tra­vit te­ne­bi­tur. 1Quod si for­te is, qui pe­ri­cu­lo suo no­mi­na­vit ma­gis­tra­tum, sol­ven­do sit, utrum in eum prius ac­tio red­di qua­si fi­de­ius­so­rem de­beat, an ve­ro non alias, quam si res a col­le­ga ser­va­ri non po­tue­rit? sed pla­cuit fi­de­ius­so­ris ex­em­plo prio­rem con­ve­nien­dum qui no­mi­na­vit, quon­iam col­le­ga qui­dem neg­le­gen­tiae ac poe­nae cau­sa, qui ve­ro no­mi­na­vit, fi­dei ra­tio­ne con­ve­ni­tur.

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Dig. 50,1,13Pa­pi­nia­nus li­bro se­cun­do quaes­tio­num. Quid er­go, si al­ter ex ma­gis­tra­ti­bus to­to an­no afue­rit aut for­te prae­sens per con­tu­ma­ciam si­ve igna­viam vel ae­gram va­li­tu­di­nem rei pu­bli­cae neg­otia non ges­se­rit et om­nia col­le­ga so­lus ad­mi­nis­tra­ve­rit, nec ta­men to­ta res ab eo ser­va­ri pos­sit? ta­lis or­do da­bi­tur, ut in pri­mis qui rei pu­bli­cae neg­otia ges­sit et qui pro eo ca­ve­runt in so­li­dum con­ve­nian­tur, mox per­ac­tis om­ni­bus pe­ri­cu­lum ad­gnos­cat qui non ido­neum no­mi­na­vit, pos­tre­mo al­ter ex ma­gis­tra­ti­bus, qui rei pu­bli­cae neg­otiis se non im­mis­cuit. nec ius­te qui no­mi­na­vit uni­ver­si pe­ri­cu­lum re­cu­sa­bit, cum sci­re de­be­ret eum, qui no­mi­na­re­tur, in­di­vi­duum of­fi­cium et com­mu­ne pe­ri­cu­lum sus­cep­tu­rum. nam et cum duo ges­se­runt et ab al­te­ro ser­va­ri quod de­be­tur non pot­est, qui col­le­gam no­mi­na­vit, in uni­ver­sum con­ve­ni­tur.

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Dig. 50,2,5Pa­pi­nia­nus li­bro se­cun­do quaes­tio­num. Ad tem­pus or­di­ne mo­tos ex cri­mi­ne, quod igno­mi­niam im­por­tat, in per­pe­tuum mo­ve­ri pla­cuit. ad tem­pus au­tem ex­ula­re ius­sos ex cri­mi­ne le­vio­re vel­ut trans­ac­to neg­otio non es­se in­ter in­fa­mes ha­ben­dos.

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Dig. 50,5,6Pa­pi­nia­nus li­bro se­cun­do quaes­tio­num. Hi, qui mu­ne­ris pu­bli­ci va­ca­tio­nem ha­bent, ad ea, quae ex­tra or­di­nem im­pe­ran­tur, com­pel­li non so­lent.

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