Corpus iurisprudentiae Romanae

Repertorium zu den Quellen des römischen Rechts

Digesta Iustiniani Augusti

Recognovit Mommsen (1870) et retractavit Krüger (1928)
Deutsche Übersetzung von Otto/Schilling/Sintenis (1830–1833)
Ner.reg.
Regularum lib.Neratii Regularum libri

Regularum libri

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Ex libro III

Dig. 26,1,18Ne­ra­tius li­bro ter­tio re­gu­la­rum. Fe­mi­nae tu­to­res da­ri non pos­sunt, quia id mu­nus mas­cu­lo­rum est, ni­si a prin­ci­pe fi­lio­rum tu­te­lam spe­cia­li­ter pos­tu­lent.

Nerat. lib. III. Regul. Frauen können nicht Vormünderinnen bestellt werden, weil dies ein Geschäft für Männer ist; sie müssten es sich denn vom Kaiser besonders ausbitten, die Vormundschaft über ihre Kinder führen zu dürfen.

Dig. 26,3,2Ne­ra­tius li­bro ter­tio re­gu­la­rum. Mu­lier li­be­ris non rec­te tes­ta­men­to tu­to­rem dat: sed si de­de­rit, de­cre­to prae­to­ris vel pro­con­su­lis ex in­qui­si­tio­ne con­fir­ma­bi­tur nec sa­tis­da­bit pu­pil­lo rem sal­vam fo­re. 1Sed et si cu­ra­tor a ma­tre tes­ta­men­to da­tus sit fi­liis eius, de­cre­to con­fir­ma­tur ex in­qui­si­tio­ne.

Nerat. lib. III. Reg. Eine Frau gibt ihren Kindern nicht gültig im Testamente einen Vormund. That sie dies doch, so soll der Vormund nach [vorgängiger] Untersuchung vom Prätor oder Proconsul bestätigt werden, aber Sicherheit, dass das Mündelvermögen in gutem Zustande verbleiben werde, soll der dem Mündel nicht leisten. 1Wenn aber gleich die Mutter für ihre Söhne einen Curator im Testamente bestellt, so wird dieser doch nach vorgängiger Untersuchung bestätigt.

Ex libro IV

Dig. 8,3,2Ne­ra­tius li­bro quar­to re­gu­la­rum. Rus­ti­co­rum prae­dio­rum ser­vi­tu­tes sunt li­ce­re al­tius tol­le­re et of­fi­ce­re prae­to­rio vi­ci­ni, vel cloa­cam ha­be­re li­ce­re per vi­ci­ni do­mum vel prae­to­rium, vel pro­tec­tum ha­be­re li­ce­re. 1Aquae duc­tus et haus­tus aquae per eun­dem lo­cum ut du­ca­tur, et­iam plu­ri­bus con­ce­di pot­est: pot­est et­iam, ut di­ver­sis die­bus vel ho­ris du­ca­tur: 2si aquae duc­tus vel haus­tus aquae suf­fi­ciens est, pot­est et plu­ri­bus per eun­dem lo­cum con­ce­di, ut et is­dem die­bus vel ho­ris du­ca­tur.

Neratius lib. IV. Regul. Ad Dig. 8,3,2 pr.Windscheid: Lehrbuch des Pandektenrechts, 7. Aufl. 1891, Bd. I, § 210, Note 2.Dienstbarkeiten ländlicher Grundstücke können [auch]11s. Glück IX. p. 30. sein: die Erlaubniss höher zu bauen und dem Landhause des Nachbars [das Licht] zu schmälern, oder einen Cloak durch des Nachbars Haus oder Landhaus zu haben, oder ein Wetterdach anbringen zu dürfen. 1Eine Wasserleitung und das Wasserschöpfen kann an derselben Stelle auch Mehreren zugestanden werden; es kann auch so geschehen, dass es zu verschiedenen Tagen oder Stunden Statt findet. 2Wenn [für] die Wasserleitung oder das Wasserschöpfen hinreichend [Wasser vorhanden] ist, so kann es sowohl Mehreren an derselben Stelle, als auch der Gebrauch zu denselben Tagen und Stunden zugestanden werden.

Ex libro V

Dig. 41,1,15Idem li­bro quin­to re­gu­la­rum. Qui au­tem in ri­pa flu­mi­nis ae­di­fi­cat, non suum fa­cit.

Idem lib. V. Regular. Wer aber auf dem Ufer eines Flusses baut, der macht es nicht zu seinem Eigenthum.

Dig. 41,3,40Ne­ra­tius li­bro quin­to re­gu­la­rum. Coep­tam usu­ca­pio­nem a de­func­to pos­se et an­te ad­itam he­redi­ta­tem im­ple­ri con­sti­tu­tum est.

Neratius. lib. V. Regular. Der vom Erblasser angefangene Besitz kann auch, wie gesetzlich bestimmt worden, vor dem Erbschaftsantritt erfüllt werden.

Ex libro VI

Dig. 41,1,13Ne­ra­tius li­bro sex­to re­gu­la­rum. Si pro­cu­ra­tor rem mi­hi eme­rit ex man­da­to meo ei­que sit tra­di­ta meo no­mi­ne, do­mi­nium mi­hi, id est pro­prie­tas ad­quiri­tur et­iam igno­ran­ti. 1Et tu­tor pu­pil­li pu­pil­lae si­mi­li­ter ut pro­cu­ra­tor emen­do no­mi­ne pu­pil­li pu­pil­lae pro­prie­ta­tem il­lis ad­quirit et­iam igno­ran­ti­bus.

Neratius lib. VI. Regular. Ad Dig. 41,1,13 pr.Windscheid: Lehrbuch des Pandektenrechts, 7. Aufl. 1891, Bd. I, § 155, Note 6.Wenn mir ein Geschäftsbesorger in meinem Auftrag eine Sache gekauft hat, und ihm dieselbe für mich übergeben worden ist, so wird mir das Eigenthum daran und die Eigenheit erworben, auch wenn ich nichts davon weiss. 1Auch der Vormund eines Unmündigen beiderlei Geschlechts erwirbt ebenso wie ein Geschäftsbesorger, durch Kauf eines Gegenstandes im Namen des Unmündigen oder der Unmündigen, für dieselben das Eigenthum, wenn sie auch nichts davon wissen.

Ex libro X

Dig. 30,118Ne­ra­tius li­bro de­ci­mo re­gu­la­rum. Et eo mo­do re­lic­tum: ‘ex­igo’ ‘de­si­de­ro, uti des’, fi­dei­com­mis­sum va­let: sed et ita: ‘vo­lo he­redi­ta­tem meam Ti­tii es­se’ ‘scio he­redi­ta­tem meam re­sti­tu­tu­rum te Ti­tio’.

Übersetzung nicht erfasst.