Corpus iurisprudentiae Romanae

Repertorium zu den Quellen des römischen Rechts

Digesta Iustiniani Augusti

Recognovit Mommsen (1870) et retractavit Krüger (1928)
Deutsche Übersetzung von Otto/Schilling/Sintenis (1830–1833)
Mod.excus. VI
Mod. Excusationum lib.Modestini Excusationum libri

Excusationum libri

Ex libro VI

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Dig. 1,1De iustitia et iure (Von der Gerechtigkeit und dem Recht.)Dig. 1,2De origine iuris et omnium magistratuum et successione prudentium (Von dem Ursprung des Rechts und aller Staatsbeamten, so wie der Folge der Rechtsgelehrten.)Dig. 1,3De legibus senatusque consultis et longa consuetudine (Von den Gesetzen, den Senatsbeschlüssen und dem Gewohnheitsrechte.)Dig. 1,4De constitutionibus principum (Von den Constitutionen der Kaiser.)Dig. 1,5De statu hominum (Vom Zustand der Menschen.)Dig. 1,6De his qui sui vel alieni iuris sunt (Von denen, die eigenen Rechtens, und denen, die fremdem Rechte unterworfen sind.)Dig. 1,7De adoptionibus et emancipationibus et aliis modis quibus potestas solvitur (Von der Annahme an Kindes Statt, der Entlassung aus der [väterlichen] Gewalt, und andern Arten deren Aufhebung.)Dig. 1,8De divisione rerum et qualitate (Von der Eintheilung der Sachen und deren Beschaffenheit.)Dig. 1,9De senatoribus (Von den Senatoren.)Dig. 1,10De officio consulis (Von der Amtspflicht des Consuls.)Dig. 1,11De officio praefecti praetorio (Von der Amtspflicht des Präfectus Prätorio.)Dig. 1,12De officio praefecti urbi (Von der Amtspflicht des Stadtvorstehers.)Dig. 1,13De officio quaestoris (Von der Amtspflicht des Quästors.)Dig. 1,14De officio praetorum (Von der Amtspflicht der Prätoren.)Dig. 1,15De officio praefecti vigilum (Von der Amtspflicht des Wachtvorstehers.)Dig. 1,16De officio proconsulis et legati (Von der Amtspflicht des Proconsul und des Legaten.)Dig. 1,17De officio praefecti Augustalis (Von der Amtspflicht des Kaiserlichen Präfecten.)Dig. 1,18De officio praesidis (Von der Amtspflicht des Präsidenten.)Dig. 1,19De officio procuratoris Caesaris vel rationalis (Von der Amtspflicht des Procurators des Kaisers oder Rentbeamten.)Dig. 1,20De officio iuridici (Von der Amtspflicht des Gerichtsverwalters.)Dig. 1,21De officio eius, cui mandata est iurisdictio (Von der Amtspflicht dessen, der mit der Gerichtsbarkeit beauftragt worden ist.)Dig. 1,22De officio adsessorum (Von der Amtspflicht der [Gerichts-] Beisitzer.)
Dig. 2,1De iurisdictione (Von der Gerichtsbarkeit.)Dig. 2,2Quod quisque iuris in alterum statuerit, ut ipse eodem iure utatur (Welche Rechtsgrundsätze Jemand gegen einen Andern aufgebracht hat, die sollen gegen ihn selbst in Anwendung gebracht werden dürfen.)Dig. 2,3Si quis ius dicenti non obtemperaverit (Wenn jemand dem, welcher Recht spricht, nicht gehorcht haben sollte.)Dig. 2,4De in ius vocando (Von der Berufung ins Gericht.)Dig. 2,5Si quis in ius vocatus non ierit sive quis eum vocaverit, quem ex edicto non debuerit (Wenn Jemand vor Gericht berufen worden und nicht gegangen ist, oder die dahin berufen worden sind, welche man dem Edicte nach nicht hätte berufen sollen.)Dig. 2,6In ius vocati ut eant aut satis vel cautum dent (Dass vor Gericht Berufene dahin gehen, oder Bürgen oder anders Sicherheit stellen.)Dig. 2,7Ne quis eum qui in ius vocabitur vi eximat (Dass Niemand den, welcher vor Gericht berufen wird, mit Gewalt entreisse.)Dig. 2,8Qui satisdare cogantur vel iurato promittant vel suae promissioni committantur (Von denen, welche gezwungen werden, Sicherheit zu stellen, oder ein eidliches Versprechen leisten, oder auf ihr einfaches Versprechen entlassen werden.)Dig. 2,9Si ex noxali causa agatur, quemadmodum caveatur (Wie Sicherheit gestellt wird, wenn eine Noxalklage erhoben [oder: wegen Schädenansprüchen geklagt] wird.)Dig. 2,10De eo per quem factum erit quominus quis in iudicio sistat (Von dem, welcher daran Schuld ist, dass sich Jemand nicht vor Gericht stellt.)Dig. 2,11Si quis cautionibus in iudicio sistendi causa factis non obtemperaverit (Wenn Jemand dem geleisteten Versprechen, sich vor Gerichte zu stellen, nicht nachgekommen ist.)Dig. 2,12De feriis et dilationibus et diversis temporibus (Von den Gerichtsferien und Aufschubsgestattungen und der Berechnung verschiedener Zeiten.)Dig. 2,13De edendo (Vom Vorzeigen.)Dig. 2,14De pactis (Von Verträgen.)Dig. 2,15De transactionibus (Von Vergleichen.)
Dig. 26,1De tutelis (Von den Bevormundungen.)Dig. 26,2De testamentaria tutela (Von der testamentarischen Vormundschaft.)Dig. 26,3 (25,4 %)De confirmando tutore vel curatore (Von der Bestätigung des Tutor oder Curator.)Dig. 26,4De legitimis tutoribus (Von den gesetzlichen Vormündern.)Dig. 26,5De tutoribus et curatoribus datis ab his qui ius dandi habent, et qui et in quibus causis specialiter dari possunt (Von den durch eine competente Obrigkeit bestellten Vormündern; ferner welche zu solchen Vormündern bestellt, und aus welchen Gründen diese eigentlich bestellt werden können.)Dig. 26,6Qui petant tutores vel curatores et ubi petantur (Von denen, welche um Vormünder oder Curatoren nachsuchen müssen, und wo dies geschehen soll.)Dig. 26,7De administratione et periculo tutorum et curatorum qui gesserint vel non et de agentibus vel conveniendis uno vel pluribus (Von der Verwaltung und Verantwortlichkeit der Tutoren und Curatoren, welche die Vormundschaft führten oder auch nicht, und von dem Verhältnisse derselben als Kläger oder Beklagte entweder einzeln oder in Mehrzahl.)Dig. 26,8De auctoritate et consensu tutorum et curatorum (Von der Ermächtigung und der Zustimmung der Vormünder und Curatoren.)Dig. 26,9Quando ex facto tutoris vel curatoris minores agere vel conveniri possunt (Wann aus der Handlung des Vormundes oder Curators Minderjährige klagen oder verklagt werden können.)Dig. 26,10De suspectis tutoribus et curatoribus (Von verdächtigen Vormündern und Curatoren.)
Dig. 40,1De manumissionibus (Von den Freilassungen.)Dig. 40,2De manumissis vindicta (Von den durch den Stab freigelassenen [Sclaven].)Dig. 40,3De manumissionibus quae servis ad universitatem pertinentibus imponuntur (Von den Freilassungen, welche Sclaven ertheilt werden, welche einer Gemeinheit angehören.)Dig. 40,4De manumissis testamento (Von den durch ein Testament freigelassenen [Sclaven.])Dig. 40,5De fideicommissariis libertatibus (Von den fideicommissarischen Freiheiten.)Dig. 40,6De ademptione libertatis (Von der Zurücknahme der Freiheit.)Dig. 40,7De statuliberis (Von den Bedingtfreien.)Dig. 40,8Qui sine manumissione ad libertatem perveniunt (Welche [Sclaven] ohne Freilassung zur Freiheit gelangen.)Dig. 40,9Qui et a quibus manumissi liberi non fiunt et ad legem Aeliam Sentiam (Welche Sclaven durch die Freilassung wegen ihrer selbst, und wegen ihres Freilassers nicht frei werden, und zum Aelisch-Sentischen Gesetz.)Dig. 40,10De iure aureorum anulorum (Von dem Recht der goldenen Ringe.)Dig. 40,11De natalibus restituendis (Von der Zurückversetzung in den Geburtsstand.)Dig. 40,12De liberali causa (Von dem Rechtsstreit über die Freiheit.)Dig. 40,13Quibus ad libertatem proclamare non licet (Welche nicht auf die Freiheit Anspruch machen dürfen.)Dig. 40,14Si ingenuus esse dicetur (Wenn behauptet werden wird, dass [ein Freigelassener] ein Freigeborner sei.)Dig. 40,15Ne de statu defunctorum post quinquennium quaeratur (Dass der Rechtszustand Verstorbener nach fünf Jahren nicht untersucht werden soll.)Dig. 40,16De collusione detegenda (Von der Entdeckung eines heimlichen Einverständnisses.)
Dig. 43,1De interdictis sive extraordinariis actionibus, quae pro his competunt (Von den Interdicten und ausserordentlichen Klagen, die an deren Statt zuständig sind.)Dig. 43,2Quorum bonorum (Welchen Nachlass.)Dig. 43,3Quod legatorum (Was von Vermächtnissen.)Dig. 43,4Ne vis fiat ei, qui in possessionem missus erit (Dass Dem keine Gewalt geschehe, der in den Besitz gesetzt sein wird.)Dig. 43,5De tabulis exhibendis (Von der Auslieferung der Testamente.)Dig. 43,6Ne quid in loco sacro fiat (Dass an einem heiligen Orte Etwas nicht geschehe.)Dig. 43,7De locis et itineribus publicis (Von öffentlichen Plätzen und Wegen.)Dig. 43,8Ne quid in loco publico vel itinere fiat (Dass an einem öffentlichen Platze oder Wege Etwas nicht geschehe.)Dig. 43,9De loco publico fruendo (Von dem Genuss eines öffentlichen Platzes.)Dig. 43,10De via publica et si quid in ea factum esse dicatur (Von öffentlichen Strassen und wenn etwas in demselben errichtet werden sein soll.)Dig. 43,11De via publica et itinere publico reficiendo (Von der Ausbesserung öffentlicher Strassen und Wege.)Dig. 43,12De fluminibus. ne quid in flumine publico ripave eius fiat, quo peius navigetur (Von den Flüssen, dass Etwas in einem öffentlichen Flusse oder an dessen Ufer nicht geschehe, wodurch die Schifffahrt beeinträchtigt wird.)Dig. 43,13Ne quid in flumine publico fiat, quo aliter aqua fluat, atque uti priore aestate fluxit (Dass in einem öffentlichen Fluss Etwas nicht geschehe, wodurch der Wasserfluss gegen den im vorhergehenden Sommer geändert wird.)Dig. 43,14Ut in flumine publico navigare liceat (Dass die Schifffahrt an einem öffentlichen Flusse gestattet sei.)Dig. 43,15De ripa munienda (Von der Befestigung des Ufers.)Dig. 43,16De vi et de vi armata (Von der Gewalt und der Gewalt mit Waffen.)Dig. 43,17Uti possidetis (Wie ihr besitzet.)Dig. 43,18De superficiebus (Von Erbpachtungen.)Dig. 43,19De itinere actuque privato (Von Privatwegen.)Dig. 43,20De aqua cottidiana et aestiva (Vom täglichen Wasser und dem Sommerwasser.)Dig. 43,21De rivis (Von den Kanälen.)Dig. 43,22De fonte (Von den Quellen.)Dig. 43,23De cloacis (Von den Kloaken.)Dig. 43,24Quod vi aut clam (Was gewaltsam oder heimlich.)Dig. 43,25De remissionibus (Von den Remissionen.)Dig. 43,26De precario (Vom bittweisen [Besitzverhältniss].)Dig. 43,27De arboribus caedendis (Vom Baumfällen.)Dig. 43,28De glande legenda (Vom Auflesen der Eicheln.)Dig. 43,29De homine libero exhibendo (Von der Auslieferung freier Menschen.)Dig. 43,30De liberis exhibendis, item ducendis (Von der Auslieferung der Kinder und deren Abführung.)Dig. 43,31Utrubi (Vom (Interdicte) Wo immer.)Dig. 43,32De migrando (Vom Ausziehen lassen.)Dig. 43,33De Salviano interdicto (Vom Salvianischen Interdict.)
Dig. 19,2,49Modestinus libro sexto excusationum. Οἱ ἐπίτροποι γενόμενοι ἢ κουράτορες πρὶν ἐκτίσαι τὰ τῆς κηδεμονίας μισθωταὶ Καίσαρος γενέσθαι κωλύονται· κἄν τις ἀποκρυψάμενοσ τοῦτο προσέλθῃ τῇ μισθώσει τῶν τοῦ Καίσαρος χωρίων, ὡς παραποιήσας κολάζεται· τοῦτο ἐκέλευσεν ὁ αὐτοκράτωρ Σεβῆρος. 1Κατὰ ταῦτα δὲ καὶ οἱ χειρίζοντες ἐπιτρόπας ἢ κουρατορίας εἰσὶν κεκωλυμένοι μισθοῦσθαι καὶ παρὰ τοῦ ταμιείου χωρία.
Modestin. lib. VI. Excusation. Vormünder und Curatoren dürfen vor der Rechnungsablegung nicht Pächter des Kaisers werden, und wenn einer, dies verheimlichend, sich die Pachtung kaiserlicher Grundstücke verschafft hat, so wird er wie ein Verfalscher bestraft; dies hat der Kaiser Severus befohlen. 1Demnach sind diejenigen, welche eine Vormundschaft oder Curatel führen, auch daran behindert, Grundstücke vom Fiscus zu pachten.
Dig. 26,3,1Modestinus libro sexto excusationum. Ἵνα μηδὲ περὶ τῶν βεβαιωθῆναι δυναμένων ἐπιτρόπων παραλείψωμεν, βραχέα καὶ περὶ τούτων σκεψώμεθα. 1Εἰσί τινες οἱ διδόμενοι ὀρθῶς κατὰ διαθήκας ἐπίτροποι, τουτ’ ἔστι καὶ ὑφ’ ὧν ἐχρῆν καὶ οἷς ἐχρῆν καὶ ὃν τρόπον ἐχρῆν καὶ ὅπου ἐχρῆν. πατὴρ γὰρ υἱοῖς ἢ ἐκγόνοις, οὓς ἔχει ἐν ἐξουσίᾳ, ὀρθῶς δίδωσιν ἐπίτροπον ἀλλ’ ἐν διαθήκῃ. ἐὰν δὲ ᾖ πρόσωπον τοιοῦτον ὃ μὴ δύναται δοῦναι, οἷον μήτηρ ἢ πάτρων ἢ ἀλλότριός τις, ἢ πρόσωπον ᾧ μὴ δύναται δοῦναι, οἷον πατὴρ υἱῷ τῷ μὴ ὄντι ἐν ἐξουσίᾳ ἢ θυγατρί, ἢ ἐὰν εἴπῃ ‘παρακαλῶ ἐπιμέλεσθαι τῶν πραγμάτων’, ἢ ἐν κωδικίλλοις μὴ βεβαιωθεῖσι δῷ ἐπίτροπον ἢ κουράτορα, τότε τὸ ἐνδέον ἀναπληροῦσθαι ἐκ τῆς τοῦ ὑπατικοῦ ἐξουσίας αἱ διατάξεις συνεχώρησαν καὶ κατὰ τὴν γνώμην βεβαιοῦσθαι τοὺς ἐπιτρόπους. 2Καὶ ἐὰν μὲν πατὴρ ᾖ ὁ δεδωκώς, περαιτέρω οὐδὲν ὡς ἐπὶ τὸ πλεῖστον πολυπραγμονεῖ ὁ ἡγούμενος, ἀλλὰ ἁπλῶς αὐτὸν βεβαιοῖ· ἐὰν δὲ ἄλλος τις, τότε πολυπραγμονεῖ, τὸ πρόσωπον εἰ ἔστιν ἐπιτήδειον. 3Ἔτι εἰδέναι δεῖ ὅτι κουράτωρ κατὰ διαθήκας οὐδὲ ὑπὸ πατρὸς ὀρθῶς δίδοται, ἀλλὰ δοθεὶς εἴωθε βεβαιοῦσθαι ὑπὸ τοῦ ἡγουμένου.
Modestin. lib. VI. Excus. Um die Bestimmungen über Bestätigung der Vormünder nicht unerörtert zu lassen, wollen wir einiges Wenige auch davon in Betrachtung ziehen. 1Einige Vormünder werden auf gültige Weise im Testamente gegeben, d. i. von solchen, welche dies dürfen, auf die Art, wie man dies darf, und da, wo man dies darf. Ein Vater nämlich gibt seinen Söhnen und Enkeln, die in seiner Gewalt stehen, auf gültige Weise einen Vormund, jedoch muss dies in einem Testamente geschehen. War es aber eine zu diesem Geschäfte unfähige Person, wie die Mutter, der Freilasser, oder sonst ein Dritter; oder war es eine Person, die nicht so bevormundet werden kann, wie wenn der Vater den Sohn, oder eine Tochter, die nicht in seiner Gewalt stehen, bevormundet; oder wenn er [zum Vormunde] sagte: ich bitte dich, übernimm die Besorgung des Vermögens, oder wenn er einen Tutor oder Curator in nicht bestätigten Codicillen gab, so verwilligen es die kaiserlichen Gesetze in allen diesen Fällen, den Mangel durch die consularische Macht zu ergänzen, und nach dem Willen [des Erblassers] die Vormünder zu bestätigen. 2War es nun der Vater, der einen Vormund gab, so untersucht die Obrigkeit, wie meistens, weiter nichts, sondern bestätigt diesen einfach. Gab aber ein Anderer einen Vormund, so wird die Fähigkeit der Person untersucht. 3Weil im Testamente vom Vater nicht gültig ein Curator bestellt wird, so ist ferner zu wissen, dass [auch] ein solcher Curator gewöhnlich von der Obrigkeit bestätigt wird.
Dig. 27,1,15Idem libro sexto excusationum. Σπάδοντα χειροτονήσουσιν ἐπίτροπον· οὐδεμίαν γὰρ ἔχει παραίτησιν, ὡς δείκνυσιν διάταξις τῶν αὐτοκρατόρων Σεβήρου καὶ Ἀντωνίνου. 1Ὁ τῷ πατρὶ ἐπαγγειλάμενος ἐπιτροπεύειν τῶν παίδων ἀφίεσθαι ταύτης τῆς ἐπιτροπῆς οὐ δύναται, κἂν ἄλλως ἔχῃ δίκαια ἀφέσεως. 2Εἰδέναι δεῖ ὅτι ἀξίωμα οὐδενὶ παρέξει παραίτησιν. ὅθεν ἐάν τις συγκλητικὸς ᾖ, οὗτος ἐπιτροπεύσει καὶ τῶν καταδεεστέρας τάξεως ὄντων συγκλητικῶν, ὅπερ ἀντέγραψαν οἱ θειότατοι Μάρκος καὶ Κόμμοδος. 3Εἰ δέ τις ἐπίτροπος ἢ κουράτωρ ὢν μὴ συγκλητικοῦ ἢ ἄλλως ἀξιωματικοῦ, εἶτα ὕστερον γένηται συγκλητικός, διηνεκῶς ἀπολύεται τῆς φροντίδος. εἰ δὲ οἱ ἐπιτροπευόμενοι ἢ κουρατορευόμενοι παρ’ αὐτοῦ παῖδες ἦσαν συγκλητικοῦ, οὐκ ἀπολύεται τῆς ἐπιτροπῆς. 4Ὁμοίως δὲ ὁ καταδεεστέρας τάξεως ὢν οὐ παραιτήσεται ἐπιτροπεύειν ἢ κουρατορεύειν τῶν μειζόνων. 5Μηδὲ λιβραρίους μηδὲ καλκουλάτορας, οὓς διαψηφιστὰς λέγομεν, ἔχειν ἀλειτουργησίαν λέγουσιν αἱ θεῖαι διατάξεις. 6Ἤδη δὲ καὶ οἱ Ἰουδαῖοι τῶν μὴ Ἰουδαίων ἐπιτροπεύσουσιν, ὥσπερ καὶ τὰ λοιπὰ λειτουργήσουσιν· αἱ γὰρ διατάξεις ἐκείνοις μόνοις ἀνενοχλήτους αὐτοὺς εἶναι κελεύουσιν, δι’ ὧν ἡ θρησκεία χραίνεσθαι δοκεῖ. 7Λογιστεία πόλεως οὐδὲ εἰς ἀριθμὸν μιᾶς ἐπιτροπῆς προχωρεῖ. 8Ἀπελεύθεροι γυναικῶν συγκλητικῶν, κἂν διοικῶσιν τὰ αὐτῶν πράγματα, οὐκ ἀπολύονται ἐπιτροπῶν· τοῦτο γὰρ τοῖς τῶν ἀρρένων συγκλητικῶν ἀπελευθέροις μόνοις συγκεχώρηται. 9Ἐὰν ὁ τῆς πόλεως ἄρχων, τοῦτ’ ἔστιν ὁ στρατηγὸς διαπιπτούσης αὐτῷ τῆς χειροτονίας ὑπεύθυνος γένηται κινδύνῳ ἐπιτροπῆς, ταύτην οὐ συναριθμήσει ἄλλαις ἐπιτροπαῖς, ὥσπερ οὐδὲ ὁ ἐγγυησάμενος ἐπιτροπήν, ἀλλ’ οὐδὲ οἱ κατὰ τιμὴν ἐπίτροποι γραφέντες. 10Ὁ τέλη μεμισθωμένος παρὰ πόλεων οὐκ ἀφίεται ἐπιτροπῆς. 11Ὁ πολιὰ δίκαια ἔχων εἰπεῖν, ὧν ἕκαστον καθ’ ἑαυτὸ οὐκ ἔστιν ἰσχυρόν, εἰ δυνήσεται ἀφεθῆναι ἐζητήθη. οἷον ἑβδομήκοντα μὲν ἐτῶν οὐκ ἔστιν οὐδὲ τρεῖς ἔχει ἐπιτροπὰς οὐδὲ πέντε τέκνα ἢ ἄλλο τι δίκαιον ἀφέσεως, ἔχει μέντοι δύο ἐπιτροπὰς καὶ δύο παῖδας καὶ ἑξήκοντά ἐστιν ἐτῶν, ἢ ἄλλα τινὰ τοιαῦτα λέγει καθ’ ἑαυτὰ μὲν ἐντελῆ τὴν βοήθειαν μὴ παρέχοντα, τῇ δὲ πρὸς ἄλληλα κοινωνίᾳ ὄντα δικαιοφανῆ. ἀλλ’ ἔδοξεν τοῦτον μὴ ἀφίεσθαι. 12Ὁ λαβὼν ἢ ἔχων ἀλειτουργησίαν πολιτικῶν ἢ δημοσίων λειτουργιῶν οὗτος ἐπιτροπῆς οὐκ ἀφεθήσεται. 13Ὁ ἀπολυθεὶς ἐπιτροπῆς ἢ κουρατορίας οὐ πάντως τοῖς ὑπομνήμασιν πρὸς ἄφεσιν ἑτέρας χειροτονίας χρήσεται, ἐὰν μὴ ὑπάρχῃ αὐτῷ δίκαια ἀφέσεως. 14Ὁ φάσκων ἑαυτὸν ἄγνωστον εἶναι τῷ πατρὶ ἢ τῇ μητρὶ τοῦ ὀρφανοῦ οὐ διὰ τοῦτο ἀφεθήσεται. 15Ἔσθ’ ὅτε καὶ ὁ τρεῖς ἔχων ἐπιτροπὰς ἢ κουρατορίας οὐκ ἔχει δίκαιον ἀφέσεως, οἷον ἐάν τις ἐπιτηδεύσῃ ἀναδέξασθαι. ἤδη δὲ καὶ ὁ μετρίου γενόμενος ἐπίτροπος ἐπιτηδεῦσαι δοκεῖ. 16Ulpianus libro singulari de excusationibus ita scribit: si quis inter tres tutelas emancipati filii sui tutelam administret, an ei haec in numerum procedit, scio dubitatum: invenio tamen rescriptum emancipatae filiae tutelam numerari inter onera oportere. 17Ἐάν τις χειροτονηθῇ ἐπίτροπος ὢν ἐν τῇ τοῦ πατρὸς ἐξουσίᾳ, εἶτα ὁ πατὴρ μὴ βούλοιτο ὑπὲρ αὐτοῦ ἀσφαλίζεσθαι, ἐκέλευσαν οἱ νόμοι καὶ αὐτὸν τὸν πατέρα χειροτονεῖσθαι ἐπίτροπον, ὡς μηδενὶ τρόπῳ διακρουσθῇ τὸ ἐπὶ τῇ ἐπιτροπῇ ἀσφαλές, ὡς δηλοῖ τοῦ θείου Ἀδριανοῦ διάταξισ· ‘Imperator Hadrianus Vitrasio Pollioni legato Lygdonensi. Si Clodius Macer, quamvis filius familias sit, idoneus tutor esse videbitur, pater autem eius idcirco cavere non vult, ut filium suum tutela eximat, et in hoc artificio perseveraverit, existimo te huic fraudi recte occursurum, ut et filius et ipse ad tutelam liberorum Clementis gerendam compellantur’.
Idem lib. VI. Excusat. Einen Zeugungsunfähigen werden [die Obrigkeiten] zum Vormunde wählen; denn er hat keine Entschuldigung, wie eine Verordnung der Kaiser Severus und Antoninus zeigt. 1Wer dem Vater versprochen hat, den Kindern [desselben] Vormund zu sein, kann von dieser Vormundschaft nicht befreit werden, wenn er auch sonst Rechtsgründe zur Befreiung hat. 2Man muss wissen, dass eine Würde Keinem eine Entschuldigung verschaffen wird; wenn daher Jemand Senator sein sollte, so wird derselbe Vormund auch über die Kinder]11Diesen Zusatz von Augustinus verwirft Kriegel l. l. p. 79. not. 481, weil hier an eine Cura über einen minderjährigen Senator zu denken sei. der Senatoren sein, welche von niedrigem Range sind, wie die höchstseligen Marcus und Commodus rescribirt haben. 3Wenn aber Jemand Vormund oder Curator [über das Kind]22Kriegel l. l. verwirft auch diesen Zusatz; siehe jedoch den folgenden Satz. eines Nichtsenators oder eines sonst in einer Würde Stehenden ist, [und] nachher Senator wird, so wird er für immer von der Besorgung [der Vormundschaft] befreit. Wenn aber die, deren Vormund oder Curator er war, Kinder eines Senators waren, so wird er von der Vormundschaft nicht befreit. 4Auf gleiche Weise wird aber der, welcher von niedrigerem Range ist, nicht entschuldigt werden, wenn er Vormund oder Curator über Höhere werden soll. 5Dass weder Schreiber, noch Rechnungsführer, welche wir διαψηφισταὶ (rationarii) nennen, eine Befreiung haben, sagen die erhabenen Verordnungen. 6Es werden nun aber auch die Juden Vormünder von Nichtjuden werden, wie sie auch andere Aemter verwalten werden, denn die [kaiserlichen] Verordnungen befehlen, dass sie blos nicht mit den Aemtern belästigt sein sollen, durch welche ihre Gottesverehrung gestört zu werden scheint. 7Das Amt eines Stadtrechnungsführers wird nicht einmal als eine einzige Vormundschaft angerechnet. 8Die Freigelassenen der Ehefrauen von Senatoren werden, wenn sie gleich die Angelegenheiten derselben besorgen, nicht von Vormundschaften befreit; denn dies ist blos den Freigelassenen der Männer, welche Senatoren sind, gestattet worden. 9Wenn der erste Magistrat einer Stadt33Im Text heisst es vollständig: Ἐὰν ὁ τῆς πόλεως ἄρχων, τοῦτ᾽ ἔστιν ὁ στρατηγός, nach der alten Uebersetzung: Si civitatis princeps, id est magistratus. Es ist hier nach Kriegel l. l. p. 50. not. 493, der Duumvir gemeint, welcher in den Municipien an der Spitze der Decurionen stand, und die Gerichtsbarkeit ausübte, etwa mit dem Consul vergleichbar. S. v. Glück XXIX. S. 430. u. 444. ff. XXXII. S. 23. ff., da ihn die Wahl getroffen hat, noch für die Gefahr einer Vormundschaft haften sollte44S. den achten Titel dieses Buchs., so kann er diese nicht zu den übrigen Vormundschaften rechnen, wie auch nicht der, welcher sich für eine Vormundschaft verbirgt hat; aber auch nicht die, welche Ehren halber zu Vormündern ernannt worden sind. 10Wer die Abgaben von einer Stadt gepachtet hat, wird von [der Uebernahme] einer Vormundschaft nicht befreit. 11Man hat gefragt, ob der, welcher viele Rechtsgründe [zur Entschuldigung] anführen kann, von denen jeder einzelne an sich nicht stark [genug] ist, befreit werden könne, z. B. er ist zwar nicht siebenzig Jahre alt, hat auch nicht drei Vormundschaften, auch nicht fünf Kinder, oder sonst einen Rechtsgrund zur Befreiung, aber er hat wenigstens zwei Vormundschaften, und zwei Kinder, und ist sechzig Jahre alt, oder führt sonst etwas der Art an, was an sich zwar eine vollkommene Hülfe nicht gewährt, was aber in Gemeinschaft mit anderen tauglich zu sein scheint. Aber man hat angenommen, dass ein solcher nicht befreit werde. 12Wer die Befreiung von bürgerlichen oder öffentlichen Aemtern erhalten hat, oder [schon] hat, der wird nicht von der Vormundschaft befreit werden. 13Wer von einer Vormundschaft oder Curatel befreit worden ist, wird sich nicht durchaus der Gerichtsacten zur Befreiung von einer anderen Wahl bedienen, wenn nicht Rechtsgründe zur Befreiung für ihn vorhanden sind. 14Wer sagt, dass er dem Vater oder der Mutter des Mündels unbekannt sei, wird deshalb nicht befreit werden. 15Zuweilen hat auch der, welcher drei Vormundschaften oder Curatelen hat, keinen Rechtsgrund zur Befreiung, wie wenn Jemand sich bemüht haben wird, sie zu übernehmen, nun wird aber auch der, welcher Vormund eines Mündels von geringem Vermögen geworden ist, sich bemüht zu haben scheinen. 16Ulpianus schreibt in dem einzelnen Buche de excusationibus so: Ich weiss, dass man gezweifelt hat, ob, wenn Jemand unter drei Vormundschaften die Vormundschaft über seinen aus der Gewalt entlassenen Sohn verwalte, ihm diese zur Zahl [von dreien] zu Statten kommt; ich finde jedoch, dass rescribirt worden ist, dass die Vormundschaft über eine aus der väterlichen Gewalt entlassene Tochter zu den Lasten gezählt werden müsse. 17Wenn Jemand, welcher sich in der Gewalt seines Vaters befindet, zum Vormunde gewählt worden ist, der Vater sodann für ihn nicht Sicherheit geben will, so haben die Gesetze befohlen, dass auch der Vater selbst zum Vormunde gewählt werde, damit auf keine Weise die Sicherheitsbestellung wegen der Vormundschaft behindert werde, wie eine Verordnung des höchstseligen Hadrianus zeigt. Der Kaiser Hadrianus an den Bitrasius Pollio, den Lugdunischen Legaten. Wenn Clodius Macer, obwohl er ein Haussohn ist, ein sicherer Vormund zu sein scheinen wird, der Vater desselben aber deshalb nicht Sicherheit geben will, damit er seinen Sohn von der Vormundschaft befreie, und bei diesem listigen Mittel verblieben sein wird, so glaube ich, dass du diesem Betruge mit Recht begegnen wirst, so dass sowohl der Sohn, als er selbst, die Vormundschaft über die Kinder des Clemens zu führen, genöthigt wird.