Corpus iurisprudentiae Romanae

Repertorium zu den Quellen des römischen Rechts

Digesta Iustiniani Augusti

Recognovit Mommsen (1870) et retractavit Krüger (1928)
Deutsche Übersetzung von Otto/Schilling/Sintenis (1830–1833)
Call.inst.
Institutionum lib.Callistrati Institutionum libri

Institutionum libri

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Ex libro II

Dig. 1,7,29Cal­lis­tra­tus li­bro se­cun­do in­sti­tu­tio­num. Si pa­ter na­tu­ra­lis lo­qui qui­dem non pos­sit, alio ta­men mo­do quam ser­mo­ne ma­ni­fes­tum fa­ce­re pos­sit vel­le se fi­lium suum in ad­op­tio­nem da­re: per­in­de con­fir­ma­tur ad­op­tio, ac si iu­re fac­ta es­set.

Callistrat. lib. II. Institut. Wenn der natürliche Vater nicht sprechen, sich aber auf andere Weise, als durch die Sprache, deutlich machen kann, dass er seinen Sohn in Annahme an Kindes Statt geben wolle, so wird die Annahme an Kindes Statt bestätigt, wie wenn sie zu Recht beständig geschehen wäre.

Dig. 11,7,41Cal­lis­tra­tus li­bro se­cun­do in­sti­tu­tio­num. Si plu­res sint do­mi­ni eius lo­ci, ubi mor­tuus in­fer­tur, om­nes con­sen­ti­re de­bent, cum ex­tra­nei in­fe­ran­tur: nam ex ip­sis do­mi­nis quem­li­bet rec­te ibi se­pe­li­ri con­stat et­iam si­ne ce­te­ro­rum con­sen­su, ma­xi­me cum alius non sit lo­cus in quo se­pe­li­re­tur.

Callistrat. lib. II. Instit. Wenn Mehrere Eigenthümer desjenigen Ortes sind, wohin eine Leiche beigesetzt werden soll, so müssen, wenn Fremde daselbst bestattet werden sollen, Alle einwilligen; dass jeder der Eigenthümer selbst allda auch ohne Einwilligung der andern beerdigt werden könne, versteht sich von selbst, besonders wenn kein anderer Ort, ihn zu begraben, vorhanden ist.

Dig. 41,1,12Cal­lis­tra­tus li­bro se­cun­do in­sti­tu­tio­num. La­cus et stag­na li­cet in­ter­dum cres­cant, in­ter­dum ex­ares­cant, suos ta­men ter­mi­nos re­ti­nent id­eo­que in his ius al­lu­vio­nis non ad­gnos­ci­tur. 1Si ae­re meo et ar­gen­to tuo con­fla­to ali­qua spe­cies fac­ta sit, non erit ea nos­tra com­mu­nis, quia, cum di­ver­sae ma­te­riae aes at­que ar­gen­tum sit, ab ar­ti­fi­ci­bus se­pa­ra­ri et in pris­ti­nam ma­te­riam re­du­ci so­let.

Callistrat. lib. II. Inst. Seen und Teiche behalten ihre Grenzen, wenn sie auch zuweilen wachsen, zuweilen austrocknen; daher wird bei diesen kein Anschwemmungsrecht anerkannt. 1Wenn ich aus meinem mit deinem Silber zusammengeschmolzenen Erze etwas geformt habe, so wird dies nicht unter uns gemeinschaftlich, weil, da Silber und Erz verschiedene Stoffe sind, beides von Künstlern getrennt und in die vorigen Stoffe zurückgeführt werden kann.

Dig. 41,1,25Cal­lis­tra­tus li­bro se­cun­do in­sti­tu­tio­num. ni­si vo­lun­ta­te do­mi­ni al­te­rius no­mi­ne id fac­tum sit: prop­ter con­sen­sum enim do­mi­ni to­ta res eius fit, cu­ius no­mi­ne fac­ta est.

Callistrat. lib. II. Inst. es müsste denn mit Bewilligung des andern Eigenthümers geschehen sein, denn durch die Einwilligung des Eigenthümers wird der Gegenstand ganz und gar Eigenthum Dessen, in dessen Namen er gefertigt worden ist.

Ex libro III

Dig. 16,1,21Cal­lis­tra­tus li­bro ter­tio in­sti­tu­tio­num. Si pro ali­quo mu­lier in­ter­ces­se­rit, sed in rem eius quod ac­cep­tum est ver­sa­re­tur, ex­cep­tio se­na­tus con­sul­ti lo­cum non ha­bet, quia non fit pau­pe­rior. 1Item si quid li­be­ra­li­ter fe­ce­rit, vel­uti ne iu­di­ca­tus pa­ter eius prop­ter so­lu­tio­nem ve­xe­tur, non erit tu­ta se­na­tus con­sul­to: one­ri­bus enim ea­rum se­na­tus suc­cur­rit.

Callistr. lib. III. Institut. Wenn eine Frau für irgend Jemand intercedirt haben sollte, aber das, was man [in Folge der Intercession] erhalten hat, zu ihrem Besten verwendet wurde, so hat die Einrede des Senatsschlusses nicht Statt, weil sie nicht ärmer wird. 1Ingleichen wenn sie Etwas aus Freigebigkeit gethan haben sollte, z. B. damit ihr verurtheilter Vater nicht wegen der Zahlung Beschwerden habe, so wird sie durch den Senatsschluss nicht sicher sein; denn der Senat kommt den übernommenen Lasten [der Frauen] zu Hülfe.