Corpus iurisprudentiae Romanae

Repertorium zu den Quellen des römischen Rechts

Digesta Iustiniani Augusti

Recognovit Mommsen (1870) et retractavit Krüger (1928)
Deutsche Übersetzung von Otto/Schilling/Sintenis (1830–1833)
Buch 42 übersetzt von Treitschke
Dig. XLII5,
De rebus auctoritate iudicis possidendis seu vendundis
Liber quadragesimus secundus
V.

De rebus auctoritate iudicis possidendis seu vendundis

(Von der Besitznahme (Beschlagnahme) [oder Vergantung] des Vermögens auf richterliche Anordnung1.)

1S. u. Note 198.

1Gaius li­bro vi­ce­si­mo ter­tio ad edic­tum pro­vin­cia­le. Venire bo­na ibi opor­tet, ubi quis­que de­fen­di de­bet, id est

1Gaj. lib. XXIII. ad Ed. prov. Die Gant muss da eröffnet werden, wo Derjenige [den sie trifft], zu Recht stehen muss;

2Pau­lus li­bro quin­qua­gen­si­mo quar­to ad edic­tum. ubi do­mi­ci­lium ha­bet,

2Paul. lib. LIV. ad Ed. das heisst: wo er seinen Wohnort hat.

3Gaius li­bro vi­ce­si­mo ter­tio ad edic­tum pro­vin­cia­le. aut ubi quis­que con­tra­xe­rit. con­trac­tum au­tem non uti­que eo lo­co in­tel­le­gi­tur, quo neg­otium ges­tum sit, sed quo sol­ven­da est pe­cu­nia.

3Gaj. lib. XXIII. ad Ed. prov. oder wo er contrahirt hat. Als Contractsort wird aber nicht sowohl der Ort angesehen, wo das Geschäft verhandelt, als der, wo das Geld zahlbar ist.

4Pau­lus li­bro quin­qua­ge­si­mo sep­ti­mo ad edic­tum. Si ser­vus sub con­di­cio­ne he­res in­sti­tu­tus sit aut du­bium sit, an is he­res li­ber­que fu­tu­rus sit, non est in­iquum pos­tu­lan­ti­bus cre­di­to­ri­bus ita de­cer­ni, ut, si an­te cer­tum tem­pus is he­res non ex­ti­te­rit, per­in­de om­nia ob­ser­ven­tur, ac si is he­res ita in­sti­tu­tus non es­set: quod ple­rum­que ac­ci­de­ret, si sub con­di­cio­ne dan­dae ali­cui pe­cu­niae he­res in­sti­tu­tus sit nec dies ad­po­si­tus sit. sed hoc quan­tum ad bo­na ita ob­ser­van­dum: ce­te­rum li­ber­tas ei quan­do­que com­pe­tet et a prae­to­re con­ser­van­da est, et­iam­si cer­tum sit ne­que he­redem ne­que bo­no­rum pos­ses­so­rem fu­tu­rum. si quis ta­men he­redem se spon­den­do vel ac­tio­nes pa­tien­do de­func­tum de­fen­dat, bo­na de­func­ti venire non pot­erunt.

4Paul. lib. LVII. ad Ed. Wenn ein Sclave unter einer Bedingung zum Erben eingesetzt, oder es zweifelhaft ist, ob er Erbe und frei sein werde, so ist es nicht unbillig, dass auf Antrag der Gläubiger angeordnet werde, falls er bis zu einer gewissen Zeit nicht Erbe geworden sein würde, in Allem so zu verfahren22Mit Beschlagnahme des insolventen Nachlasses., als ob er nicht zum Erben eingesetzt wäre. Dies kann zumal sich ereignen, wenn er unter der Bedingung, Jemandem Geld zu zahlen, zum Erben ernannt und ihm dazu keine Frist gesetzt ist. So ist es jedoch nur mit dem Nachlasse zu halten; hingegen die Freiheit kommt ihm jederzeit zu, und er muss dabei vom Prätor geschützt werden, wenn es gleich gewiss ist, dass er weder Erbe, noch Nachlassbesitzer sein wird. Wenn aber Jemand33Auf die interrogatio in jure facta. antwortet, er sei Erbe, oder durch Einlassung auf erhobene Klagen den Verstorbenen vertritt, so kann zu dem Nachlasse die Gant nicht eröffnet werden.

5Ul­pia­nus li­bro se­xa­ge­si­mo ad edic­tum. Si mi­nor vi­gin­ti quin­que an­nis, qui ha­bet cu­ra­to­res, a cu­ra­to­ri­bus non de­fen­da­tur nec alium de­fen­so­rem in­ve­niat, bo­no­rum ven­di­tio­nem pa­ti­tur, et­si non la­ti­tet, li­cet non frau­da­tio­nis cau­sa la­ti­ta­re vi­de­tur, qui sui non est ido­neus de­fen­sor.

5Ulp. lib. LX. ad Ed. Wenn ein noch nicht Fünfundzwanzigjähriger, der Curatoren hat, von seinen Curatoren nicht vertreten wird und keinen andern Vertreter findet, so trifft ihn die Gant, wenn er auch nicht versteckt ist; obschon Derjenige, der sich selbst zu vertreten unfähig ist, nicht als betrüglicherweise versteckt angesehen werden kann.

6Pau­lus li­bro quin­qua­ge­si­mo oc­ta­vo ad edic­tum. Si non ex­pe­die­rit pu­pil­lo he­redi­ta­tem pa­ren­tis re­ti­ne­re, prae­tor bo­na de­func­ti venire per­mit­tit, ut quod su­pe­ra­ve­rit pu­pil­lo re­sti­tua­tur. 1Si pu­pil­lus, an­te­quam abs­ti­ne­ret, ali­quid ges­se­rit, ser­van­dum est, uti­que si bo­na fi­de ges­sit. 2Quid er­go, si qui­bus­dam cre­di­to­ri­bus sol­vit, de­in­de bo­na ven­ie­rint? si quae­ri­tur, an re­pe­ti­tio sit, ex cau­sa id sta­tuen­dum Iu­lia­nus ait, ne al­te­rius aut neg­le­gen­tia aut cu­pi­di­tas huic, qui di­li­gens fuit, no­ceat. quod si utro­que in­stan­te ti­bi gra­ti­fi­ca­tus tu­tor sol­vit, ae­quum es­se aut prius ean­dem por­tio­nem mi­hi quae­ri aut com­mu­ni­can­dum quod ac­ce­pis­ti: et hoc Iu­lia­nus ait. ap­pa­ret au­tem lo­qui eum, si ex bo­nis pa­ter­nis so­lu­tum sit. quid er­go, si ali­un­de pu­pil­lus sol­ve­rit? red­di ei de­be­bit nec ne? et utrum a cre­di­to­re an ex he­redi­ta­te? Scae­vo­la nos­ter ait, si ali­quid sit in bo­nis, de­du­cen­dum ex he­redi­ta­te so­li­dum ex­em­plo eius, qui ges­sit neg­otia: sed si ni­hil sit in bo­nis, non es­se in­iquum ad­ver­sus cre­di­to­rem dan­dam re­pe­ti­tio­nem qua­si in­de­bi­ti so­lu­ti.

6Paul. lib. LVIII. ad Ed. Wenn es einem Unmündigen nicht vortheilhaft ist, die Erbschaft seines Vaters zu behalten, so gestattet der Prätor die Ganteröffnung zu dem Vermögen des Verstorbenen, so dass der etwanige Ueberschuss dem Unmündigen herausgegeben werde. 1Ad Dig. 42,5,6,1Windscheid: Lehrbuch des Pandektenrechts, 7. Aufl. 1891, Bd. II, § 463, Note 31.Was ein Unmündiger gethan, ehe er sich [von der väterlichen Erbschaft] losgesagt hat, muss aufrechterhalten werden, wenn er es nur in gutem Glauben gethan hat. 2Ad Dig. 42,5,6,2Windscheid: Lehrbuch des Pandektenrechts, 7. Aufl. 1891, Bd. II, § 463, Note 31.Wie also, wenn er einigen Gläubigern ausgezahlt hat, und nachher die Gant eröffnet wird? Fragt man hier, ob Zurückforderung stattfinde, so sagt Julianus, dies sei nach den Umständen zu beurtheilen; damit nicht die Nachlässigkeit oder die Habsucht44Welche den Nachlässigen antreibt, sich nachmals dem Wachsamen gleichsetzen zu wollen. des Einen dem Andern schade, der wachsam gewesen ist. Hat aber der Vormund, von dir und mir zugleich gedrängt, dir aus Begünstigung gezahlt, so ist billig, dass ich entweder einen gleichen Antheil vorauserhalte, oder Das, was du empfangen hast, unter uns getheilt werde; und dies sagt Julianus. Offenbar spricht er aber von dem Falle, wenn aus dem väterlichen Nachlasse gezahlt worden ist. Wie nun, wenn der Unmündige anderswoher gezahlt hat? muss ihm dieses wiedererstattet werden, oder nicht? und muss dies von dem Gläubiger55Den er bezahlt hat. oder aus dem Nachlasse geschehen? Unser Scaevola sagt, wenn der Nachlass es hergeben könne, so sei das Ganze von demselben abzuziehen, wie bei Einem, der [dessen] Geschäfte besorgt hat. Sei aber der Nachlass unvermögend, so sei nicht unbillig, wider den Gläubiger die Zurückforderung, als einer Nichtschuld, zu gestatten.

7Gaius li­bro vi­ce­si­mo ter­tio ad edic­tum pro­vin­cia­le. He­redi­ta­rium aes alie­num in­tel­le­gi­tur et­iam id, de quo cum de­func­to agi non po­tuit, vel­uti quod is cum mo­re­re­tur da­tu­rum se pro­mi­sis­set, item quod is, qui pro de­func­to fi­de­ius­sit, post mor­tem eius sol­vit.

7Gaj. lib. XXIII. ad Ed. prov. Unter Nachlassschulden werden auch solche mitverstanden, wegen derer gegen den Verstorbenen nicht geklagt werden konnte; z. B. was er etwa angelobt hat, bei seinem Tode zu geben; so auch was Einer, der für den Verstorbenen gebürgt hatte, nach dessen Tode bezahlt hat.

8Ul­pia­nus li­bro se­xa­gen­si­mo pri­mo ad edic­tum. In ven­di­tio­nem bo­no­rum et­iam usus fruc­tus venit, quia ap­pel­la­tio­ne do­mi­ni fruc­tua­rius quo­que con­ti­ne­tur. 1Si quis fruc­tus ex prae­dio de­bi­to­ris ca­pi pot­erit, hunc cre­di­tor, qui in pos­ses­sio­nem prae­dii mis­sus est, ven­de­re vel lo­ca­re de­bet: sed hoc ita de­mum, si an­te ne­que ven­ie­rit ne­que lo­ca­tus erit. nam si iam a de­bi­to­re vel lo­ca­tus erat vel ven­ie­rat, ser­va­bit prae­tor ven­di­tio­nem et lo­ca­tio­nem a de­bi­to­re fac­tam, et­si mi­no­ris dis­trac­tum est vel lo­ca­tum, ni­si si in frau­dem cre­di­to­rum hoc fiat: tunc enim prae­tor ar­bi­trium dat cre­di­to­ri­bus, ut ex in­te­gro lo­ca­tio­nem vel ven­di­tio­nem fa­ciant. 2De ce­te­ra­rum quo­que re­rum fruc­ti­bus idem erit di­cen­dum, ut, si qui lo­ca­ri pos­sint, lo­cen­tur, pu­ta mer­ce­des ser­vo­rum vel iu­men­to­rum ce­te­ro­rum­que, quae pos­sunt lo­ca­ri. 3De tem­po­re lo­ca­tio­nis ni­hil prae­tor lo­cu­tus est et id­eo li­be­rum ar­bi­trium cre­di­to­ri­bus da­tum vi­de­tur, quan­to tem­po­re lo­cent, quem­ad­mo­dum il­lud est in ar­bi­trio eo­rum, ven­dant vel lo­cent, sci­li­cet si­ne do­lo ma­lo: ex cul­pa au­tem rei non fiunt. 4Si unus sit, qui pos­si­deat bo­na, ex­pe­di­tum erit de lo­ca­tio­ne: quod si non unus, sed plu­res sint, quis eo­rum de­beat lo­ca­re vel ven­de­re, quae­ri­tur. et si qui­dem con­ve­nit in­ter eos, ex­pe­di­tis­si­mum est: nam et om­nes pos­sunt lo­ca­re et uni hoc neg­otium da­re: si ve­ro non con­ve­nit, tunc di­cen­dum est prae­to­rem cau­sa co­gni­ta eli­ge­re de­be­re, qui lo­cet vel ven­dat.

8Ulp. lib. LXI. ad Ed. Zur Gantmasse wird auch der Niessbrauch gezogen, da unter der Benennung Eigenthümer auch der Niessbraucher66Er ist Eigenthümer des Niessbrauchrechts. begriffen ist. 1Wenn aus dem Grundstücke des Schuldners einiger Ertrag gezogen werden kann, so muss der Gläubiger, der in dessen Besitz gesetzt worden ist, denselben verkaufen oder verpachten. Doch nur dann, wenn er nicht schon vorher verkauft oder verpachtet ist; denn wenn er schon vom Schuldner verpachtet oder verkauft worden ist, so muss der Prätor diesen vom Schuldner geschlossenen Verkauf oder Pacht aufrechterhalten, wenn auch [der Ertrag] um einen zu geringen Preis veräussert oder verpachtet worden ist; es müsste denn dies zu Hintergehung der Gläubiger geschehen sein; denn alsdann stellt der Prätor den Gläubigern frei, einen neuen Verkauf oder Verpacht vorzunehmen. 2Auch von dem Ertrage anderer Dinge gilt dasselbe; so dass er, wenn es thunlich ist, verpachtet werden muss; z. B. der Lohn für Sclavenarbeit, oder für Zugvieh und andere Dinge, die vermiethet werden können. 3Von der Zeit der Verpachtung hat der Prätor nichts gesagt; daher dürfte es den Gläubigern ganz freigestellt sein, auf wie lange Zeit sie verpachten wollen; sowie es auch bei ihnen steht, ob sie [selbst] verkaufen77Nach dem Vorstehenden ist hier nicht die nutzbare Sache selbst, sondern der Ertrag davon gemeint. Der Verkauf der Sache erforderte ein zweites Decret. oder verpachten wollen, versteht sich sonder Gefährde; für Versehen sind sie nicht verantwortlich. 4Wenn ein Einziger in den Besitz des Vermögens gesetzt ist, so wird die Verpachtung keinen Anstoss verursachen. Ist es aber nicht in dem Besitz eines Einzigen, sondern Mehrer, so fragt sichs, wem von ihnen die Verpachtung oder der Verkauf zukomme? Wenn sie sich nun darüber vereinigt haben, so ist die Sache sehr leicht entschieden; denn sie können Alle zusammen verpachten, oder auch Einem dieses Geschäft auftragen. Haben sie sich aber nicht vereinigt, so ist es dem Prätor zu überlassen, nach Erörterung der Sache einen, der verpachten oder verkaufen möge, auszuwählen.

9Idem li­bro se­xa­gen­si­mo se­cun­do ad edic­tum. Prae­tor ait: ‘Si quis, cum in pos­ses­sio­ne bo­no­rum es­set, quod eo no­mi­ne fruc­tus ce­pe­rit, ei, ad quem ea res per­ti­net, non re­sti­tuat: si­ve, quod im­pen­sae si­ne do­lo ma­lo fe­ce­rit, ei non prae­sta­bi­tur: si­ve do­lo ma­lo eius de­te­rior cau­sa pos­ses­sio­nis fac­ta es­se di­ce­tur, de ea re iu­di­cium in fac­tum da­bo’. 1Quod de fruc­ti­bus ait, et­iam de ce­te­ris, quae­cum­que ex re de­bi­to­ris per­ve­ne­runt, in­tel­le­gen­dum est. et sa­ne de­buit hoc ita es­se: quid enim, si ex com­pro­mis­so vel alio ca­su poe­nam con­se­cu­tus est? nam eam poe­nam, quam con­se­cu­tus est, prae­sta­re de­bet. 2Quod ait prae­tor ‘si­ve quod im­pen­sae no­mi­ne si­ne do­lo fe­cit, ei non prae­sta­bi­tur’, hoc eo spec­tat, ut, si quid ip­se ero­ga­vit cre­di­tor, si mo­do si­ne do­lo ma­lo ero­ga­vit, hoc ei prae­ste­tur: suf­fi­cit igi­tur si­ne do­lo ero­gas­se, et­iam­si ni­hil pro­fuit ero­ga­tio eius rei de­bi­to­ri. 3His ver­bis ‘ad quem ea res per­ti­net’ et­iam cu­ra­tor bo­nis dis­tra­hen­dis da­tus con­ti­ne­bi­tur et ip­se de­bi­tor, si con­ti­ge­rit, ne bo­na eius ven­eant. et ip­si ita­que cre­di­to­ri ad­ver­sus hos da­bi­tur ac­tio, quos enu­me­ra­vi­mus, si­ve quid in fruc­ti­bus per­ci­pien­dis ero­ga­vit si­ve in fa­mi­lia alen­da cu­ran­da­ve prae­diis ful­cien­dis vel re­fi­cien­dis vel dam­no in­fec­to pro­mit­ten­do vel ser­vo noxa­li iu­di­cio de­fen­so, si mo­do non ma­gis eum ex­pe­dit de­de­re quam re­ti­ne­re: quod si de­de­re ex­pe­dit, con­se­quens erit re­pe­te­re eum non de­be­re. 4Ge­ne­ra­li­ter et­iam di­cen­dum est, quid­quid im­pen­dit in rem, si mo­do si­ne do­lo ma­lo im­pen­dit, re­pe­te­re eum pos­se: nam neg­otio­rum ges­to­rum age­re non ma­gis pot­est quam si so­cius com­mu­ne ae­di­fi­cium ful­sit, quia hic quo­que cre­di­tor com­mu­ne, non alie­num neg­otium ges­sis­se vi­de­tur. 5Est prae­ter­ea quae­si­tum, si de­te­rio­ra prae­dia fac­ta fue­rint si­ne do­lo ma­lo cre­di­to­ris vel iu­ra eo­rum amis­sa vel ae­di­fi­cia di­ru­ta vel ex­us­ta, item fa­mi­liae pe­co­rum­que ac­ta cu­ra non sit aut pos­ses­sio alii tra­di­ta, si­ne do­lo ta­men ma­lo, an te­n­ea­tur. et ap­pa­ret eum non te­ne­ri, quia do­lo ma­lo ca­ret, erit­que me­lior eius con­di­cio quam in pig­no­re cre­di­to­ris, qui non tan­tum do­lum ma­lum, ve­rum cul­pam quo­que de­bet. ea­dem cau­sa est cu­ra­to­ris bo­no­rum: nam et is te­ne­tur ut cre­di­to­res. 6In eum quo­que, qui ne­que lo­ca­vit fruc­tum prae­dii ne­que ven­di­dit, in fac­tum ac­tio­nem dat prae­tor et in hoc con­dem­na­bi­tur, quan­to mi­nus prop­ter hoc per­cep­tum est, quia ne­que ven­di­dit ne­que lo­ca­vit. ce­te­rum si tan­tum per­cep­tum est, quan­tum per­ci­pe­re­tur, si lo­ca­tus vel dis­trac­tus fruc­tus es­set, ni­hil ei im­pu­ta­bi­tur. prae­stat au­tem per id tan­tum tem­po­ris, quo in pos­ses­sio­nem fuit vel ip­se vel ius­su eius alius, quo­ad in­de de pos­ses­sio­ne dis­ces­sum est: nam ne­que hoc im­pu­ta­tur cre­di­to­ri, cur in pos­ses­sio­nem non ve­ne­rit, ne­que il­lud, cur de pos­ses­sio­ne de­ces­se­rit, cum vo­lun­ta­rium et suum po­tius neg­otium cre­di­tor ge­rat. aes­ti­ma­tio au­tem fit, quan­tum in­ter­est eius qui ex­per­i­tur. 7Hae ac­tio­nes ne­que tem­po­ra­riae sunt et tam he­redi­bus quam in he­redes da­bun­tur ce­te­ros­que suc­ces­so­res. 8Si pos­ses­sio­nis cau­sa de­te­rior fac­ta es­se di­ce­tur do­lo eius, qui in pos­ses­sio­nem mis­sus sit, ac­tio in eum ex do­lo da­tur, quae ne­que post an­num ne­que in he­redes ce­te­ros­que suc­ces­so­res da­bi­tur, cum ex de­lic­to oria­tur poe­nae­que no­mi­ne con­ci­pia­tur,

9Idem lib. LXII. ad Ed. Der Prätor sagt: Wenn Jemand, während er sich in dem Besitze des Vermögens [eines Andern] befand, deshalb Nutzungen gezogen hat und Demjenigen, dem es gebührt, nicht erstattet88Wenn sich ein Ueberschuss ergiebt, oder der Besitz nicht einer Schuld, sondern nur der Sicherheit wegen eingeräumt war, diesfalls aber die Gefahr aufgehört hat, oder Caution geleistet ist.; oder wenn ihm nicht vergütet wird, was er sonder Gefährde auf die Sache gewendet hat; oder wenn durch Gefährde seinerseits die Besitznahme zum Nachtheil ausgeschlagen sein soll: so werde ich deshalb eine Klage aus der Thathandlung (judicium in factum) gestatten. 1Was er von Nutzungen sagt, ist auch von allem Andern, was der Gläubiger mittels der Sache des Schuldners erworben hat, zu verstehen; und dies konnte gar nicht anders sein. Denn wie, wenn er nach einem Compromiss oder zufolge einer andern Veranlassung eine Geldstrafe eingezogen hat? Jede Strafe, die er eingezogen hat, muss er gewähren. 2Diese Worte des Prätors: oder wenn ihm nicht vergütet wird, was er sonder Gefährde auf die Sache gewendet, gehen darauf, dass der Aufwand, den der Gläubiger etwa selbst, [der Sache wegen] gemacht hat, sobald es nur ohne Gefährde geschehen ist, ihm erstattet werden muss: es ist also genug, wenn er den Aufwand ohne Gefährde gemacht hat; sollte auch solcher dem Schuldner nichts genutzt haben. 3Unter diesen Worten: dem es gebührt, ist auch der zum Verkauf (distrahendis) des Vermögens bestellte Curator99S. u. Note 202. oder der Schuldner selbst, wenn es zum Gantverfahren nicht kommt, zu verstehen. Und dem Gläubiger selbst wird also wider Die, welche ich angegeben habe, eine Klage gestattet, wenn er Etwas zu Einerntung der Früchte aufgewendet hat, oder zur Ernährung und Verpflegung des Gesindes, oder zu Befestigung oder Ausbesserung der Gebäude, oder durch Angelöbniss wegen drohenden Schadens, oder durch Antwort auf eine Klage wegen eines durch einen Sclaven gestifteten Schadens, zu Erhaltung des Sclaven; dafern es nur nicht vortheilhafter gewesen wäre, ihn auszuliefern, als zu behalten. Wäre dies vortheilhafter gewesen, so ist folgerecht, dass er nichts zurückfordern könne. 4Im Allgemeinen ist denn auch zu sagen: Alles, was er auf die Sache gewendet hat, wenn es nur ohne Gefährde geschehen ist, kann er zurückfordern. Denn die Geschäftsbesorgungsklage1010Bei dieser müsste die Nützlichkeit der Verwendung nachgewiesen werden, auch müsste der negotiorum gestor für jede culpa einstehen. steht ihm ebensowenig zu, als einem Genossen, der ein gemeinschaftliches Haus unterbaut hat; auch dieser Gläubiger erscheint nemlich als Besorger eines gemeinschaftlichen, nicht eines fremden Geschäfts. 5Ferner hat man die Frage aufgeworfen: Wenn die Grundstücke ohne böse Absicht des Gläubigers verschlimmert oder deren Rechte verloren gegangen, oder Gebäude eingestürzt oder niedergebrannt sind, so auch wenn das Gesinde oder das Vieh nicht verpflegt worden, oder der Besitz einem Andern übergeben worden ist, aber ohne böse Absicht des Gläubigers, ob derselbe verantwortlich sei? Und es ist klar, dass er nicht verantwortlich ist, weil er von Gefährde frei ist, und seine Lage ist vortheilhafter als bei dem [übergebenen] Pfande eines Gläubigers, welcher nicht blos für Gefährde, sondern auch für Versehen zu stehen hat. In demselben Verhältnisse ist der Gütervertreter, denn auch dieser ist [nur] so weit verantwortlich, als die Gläubiger. 6Auch wider Denjenigen, der den Ertrag des Grundstücks weder verpachtet noch verkauft hat, giebt der Prätor eine Klage aus seiner Handlung (in factum) und er wird in soviel verurtheilt, als deshalb, weil er weder verkauft noch verpachtet hat, weniger Nutzen gezogen worden ist1111Nemlich — wie das Vorstehende lehrt — wenn er es in der Absicht zu schaden, oder vermöge der allergröbsten Nachlässigkeit, die dem dolus gleichgeachtet wird, verabsäumt hat.. Wenn indess eben soviel gezogen worden ist, als gezogen worden wäre, wenn der Ertrag verpachtet oder verkauft worden, so kann ihm kein Vorwurf gemacht werden. Er leistet aber jenes auf so lange Zeit, als entweder er selbst oder auf sein Geheiss1212Jussu; also sein Sohn oder Sclave. ein Anderer im Besitz gewesen, bis dahin, wo dieser wiederaufgegeben worden ist; denn auch deshalb kann dem Gläubiger kein Vorwurf gemacht werden, weil er den Besitz nicht [früher] ergriffen habe, da er willkürlich und vielmehr in eigner Sache handelt. In Anschlag gebracht wird [bei einem solchen Anspruch] aller Schaden, den der Kläger davon hat. 7Diese Klagen sind nicht verjährbar und werden sowohl den Erben als gegen die Erben und andere Nachfolger gestattet. 8Wenn das Besitzrecht (possessionis causa) beeinträchtigt worden ist durch Unredlichkeit Dessen, welcher sich in Besitz gesetzt befindet, so wird gegen ihn [auch] die Gefährdeklage gestattet, welche aber nicht mehr nach Verlauf eines Jahres, und eben so wenig wider Erben und andere Nachfolger stattfindet, da sie in einem Vergehen ihren Grund hat und auf Strafe gerichtet wird;

10Pau­lus li­bro quin­qua­gen­si­mo no­no ad edic­tum. ni­si qua­te­nus ad eum per­ve­nit.

10Paul. lib. LIX. ad Ed. ausser inwiefern er1313Der Erbe oder Nachfolger. davon Nutzen gehabt hat.

11Ul­pia­nus li­bro se­xa­ge­si­mo se­cun­do ad edic­tum. He­redi au­tem da­bi­tur, quia et rei con­ti­net per­se­cu­tio­nem.

11Ulp. lib. LXII. ad Ed. Dem Erben aber wird sie nicht gestattet, weil sie auch auf Verfolgung der Sache geht.

12Pau­lus li­bro quin­qua­ge­si­mo no­no ad edic­tum. Cum unus ex cre­di­to­ri­bus pos­tu­lat in bo­na de­bi­to­ris se mit­ti, quae­ri­tur, utrum so­lus is qui pe­tit pos­si­de­re pot­est, an, cum unus pe­tit et prae­tor per­mi­sit, om­ni­bus cre­di­to­ri­bus ad­itus sit. et com­mo­dius di­ci­tur, cum prae­tor per­mi­se­rit, non tam per­so­nae so­lius pe­ten­tis, quam cre­di­to­ri­bus et in rem per­mis­sum vi­de­ri: quod et La­beo pu­tat. nec vi­de­bi­tur li­be­ra per­so­na ad­quire­re alii, quia nec si­bi quic­quam ad­quirit, cui prae­tor per­mit­tit, sed ali­quid ex or­di­ne fa­cit: et id­eo ce­te­ris quo­que prod­est. pla­ne si is pos­tu­la­ve­rit, qui cre­di­tor non est, mi­ni­me di­cen­dum est vel eum, qui cre­di­tor est, pos­si­de­re pos­se, quia ni­hil egit ta­lis pos­tu­la­tio: ali­ter at­que si cre­di­tor, cui per­mis­sum est pos­si­de­re, post­ea re­ce­pit de­bi­tum suum: ce­te­ri enim pot­erunt per­age­re bo­no­rum ven­di­tio­nem. 1Is, qui pos­si­de­re iu­be­tur, eo lo­co ius­sus vi­de­tur, cu­ius cu­ra ad iu­ben­tem per­ti­net. 2Si prop­ter na­tu­ram rei (vel­uti si prae­dium in­un­da­tum sit) aut prop­ter la­tro­num po­ten­tiam non pot­est pos­si­de­re, rec­te di­ci­tur non es­se quod pos­si­dea­tur.

12Paul. lib. LIX. ad Ed. Wenn Einer der Gläubiger die Besitzeinsetzung in das Vermögen des Schuldners verlangt, so fragt sichs, ob blos dieser darauf Antragende zum Besitz kommen könne, oder ob, wenn einer darauf angetragen und der Prätor bewilligt hat, allen Gläubigern die Theilnahme freisteht? Und passender ist es, zu sagen, dass die vom Prätor ertheilte Bewilligung nicht sowohl auf die Person des Einen Ansuchenden, als auf die Gläubiger [überhaupt] und die Sache selbst zu beziehen sei; wofür auch Labeo ist. Deshalb kann es auch nicht scheinen, als ob ein freier Mensch hier einem andern etwas erwürbe1414Was juristisch nicht denkbar war. Gajus II, 95., weil Der, dem der Prätor dies bewilligt, für sich selbst nichts erwirbt1515Nicht einmal wahren Besitz. S. o. fr. 12. quib. ex caus. in poss., sondern nach dem Rechtsgang (ex ordine) etwas thut, und daher auch den Andern nützlich wird1616Als defensor der übrigen Gläubiger.. Freilich, wenn Jemand, der nicht Gläubiger ist, den Antrag gemacht hat, so kann man nicht sagen, dass auch ein Anderer, der Gläubiger ist, [mit] besitzen könne; da ein solcher Antrag nichtig ist. Ein Anderes ist es, wenn der Gläubiger, dem die Besitznahme gestattet ward, nachher seine Schulden bezahlt erhalten hat1717Mithin ebenfalls nicht mehr Gläubiger ist.; denn dann können die Andern zur Vergantung des Vermögens schreiten. 1Wer eine Verordnung zur Besitznahme1818Ohne Bestimmung des Grundstücks, worauf sie sich bezieht. ausgewirkt hat, der ist an demjenigen Orte als eingewiesen anzusehen, worüber die Aufsicht (cura) dem Verordnenden zusteht. 2Wenn die Besitznahme wegen Beschaffenheit der Sache, z. B. weil ein Grundstück überschwemmt ist, oder wegen der Uebermacht von Räubern, nicht stattfinden kann, so sagt man richtig, dass ein Gegenstand der Besitznahme nicht vorhanden ist.

13Gaius li­bro vi­ce­si­mo ter­tio ad edic­tum pro­vin­cia­le. Quam­vis pos­ses­sa non sint bo­na, quia for­te ni­hil fue­rit, quod pos­si­dea­tur, aut si­ne con­tro­ver­sia non pos­si­dea­tur cre­di­tor qui in pos­ses­sio­nem mis­sus est, per­in­de ha­be­tur, ac si et­iam pos­ses­sa bo­na fuis­sent.

13Gaj. lib. XXIII. ad Ed. prov. Wenn gleich eine Besitznahme des Vermögens nicht stattgefunden hat, etwa weil nichts dagewesen, was in Besitz hätte genommen werden können, oder wenn der Besitz nicht unstreitig ist, so wird doch der zum Besitz gelassene Gläubiger eben so angesehen, als ob er im Besitz gewesen wäre1919Er kann also, wenn sich noch ein Eigenthum des Schuldners findet, oder der Streit über die Sache zu dessen Gunsten entschieden wird, sofort zur Vergantung schreiten..

14Pau­lus li­bro quin­qua­gen­si­mo no­no ad edic­tum. Cre­di­to­re in pos­ses­sio­nem re­rum de­bi­to­ris mis­so cu­ra­tor con­sti­tui de­bet, si quae­dam ac­tio­nes peritu­rae sunt. 1Da­tur in cre­di­to­rem ac­tio, qui in pos­ses­sio­nem mis­sus est, de eo quod ex bo­nis de­bi­to­ris ad eum per­ve­nit: si non­dum sit ali­quid con­se­cu­tus, ac­tio­nes suas prae­sta­bit. da­tur au­tem in fac­tum ac­tio ad­ver­sus eum et om­ne, quod in ac­tio­nem neg­otio­rum ges­to­rum veniret, si pos­set agi, re­sti­tuen­dum a cre­di­to­re.

14Paul. lib. LIX. ad Ed. Nachdem ein Gläubiger in den Besitz des Vermögens des Schuldners eingewiesen ist, so muss, falls Klagrechte vorhanden sind2020Zum Vermögen des Schuldners gehören., welche verloren gehen würden2121Wenn nicht in Zeiten geklagt würde., ein Gütervertreter bestellt werden. 1Gegen den in Besitz gesetzten Gläubiger wird eine Klage auf Das, was aus dem Vermögen des Schuldners an ihn gekommen ist, gestattet2222Damit er es zu gemeinsamer Theilung bringe.. Hat er noch nichts erlangt, so muss er seine Klagen abtreten. Es wird aber2323Den übrigen Gläubigern, oder dem wieder solvent wordenen und seiner Verbindlichkeiten entledigten Schuldner. eine Klage aus seiner Handlung (in factum) wider ihn gestattet, und Alles, was Gegenstand der Geschäftsführungsklage sein würde, wenn [mit dieser] geklagt werden könnte2424S. o. fr. 9. §. 5. h. t., muss der Gläubiger erstatten2525Nemlich so weit aliquid ad eum pervenit; denn davon ist hier blos die Rede; nicht aber, was er bei grösserem Fleiss hätte aus der Sache nehmen können. S. o. Note. 132..

15Ul­pia­nus li­bro se­xa­ge­si­mo se­cun­do ad edic­tum. Cum plu­res cre­di­to­res in pos­ses­sio­nem re­rum de­bi­to­ris mit­tan­tur, ne cor­rum­pan­tur ra­tio­nes, uni hoc neg­otium a cre­di­to­ri­bus es­se dan­dum, quem ma­ior pars cre­di­to­rum ele­ge­rit. ego pu­to cre­di­to­ri­bus in­stru­men­to­rum et­iam ἀναγραφὴν fa­ce­re, non ut de­scri­bant ip­sa cor­po­ra in­stru­men­to­rum, sed quot sint, de qua re sint, sub­no­tent si­bi et qua­si in­ven­ta­rium fa­ciant: quod et­iam uni­ver­so­rum fa­ce­re eis erit per­mit­ten­dum. prae­ter­ea non­num­quam prae­tor cau­sa co­gni­ta et­iam de­scri­be­re ali­quid ex in­stru­men­tis cre­di­to­ri­bus de­be­bit per­mit­te­re, si qua ido­nea cau­sa in­ter­ve­niat. 1Utrum se­mel an et­iam sae­pius re­co­gni­tio et dis­punc­tio con­ce­den­da sit cre­di­to­ri­bus, vi­dea­mus. et ait La­beo am­plius quam se­mel non es­se con­ce­den­dam: si quis ta­men, in­quit, iu­ra­ve­rit non ca­lum­niae cau­sa se pos­tu­la­re ne­que ha­be­re quae dis­pun­xe­rit, ite­rum ei fa­cien­dam po­tes­ta­tem ait nec am­plius quam bis.

15Ulp. lib. LXII. ad Ed. Sind mehrere Gläubiger in den Besitz des Vermögens ihres Schuldners gesetzt, so ist Einem, welchen der grössere Theil der Gläubiger erwählt, die Sorge aufzutragen, dass die Rechnungen nicht verfälscht werden. Ich halte dafür, dass die Gläubiger auch eine Aufzeichnung (ἀναγραφή) der Urkunden vornehmen [dürfen]2626Es ist hier offenbar ein Wort ausgefallen, licere oder permitti; überhaupt die ganze Stelle verdorben. nicht so, dass sie den Inhalt der Urkunden selbst abschreiben, sondern dass sie sich anmerken, wie viel deren sind und was sie betreffen; dass sie eine Art von Inventarium darüber aufnehmen; was auch über das ganze Vermögen zu thun ihnen erlaubt werden muss. Ausserdem wird der Prätor auch bisweilen, nach Erörterung der Umstände, den Gläubigern erlauben müssen, etwas aus den Urkunden abzuschreiben, wenn ein triftiger Grund dazu vorliegt. 1Ob die Durchgehung und Aufzeichnung den Gläubigern [nur] einmal oder auch öfter zu gestatten sei? dieses fragt sich. Und Labeo sagt: mehr als einmal sei solche nicht zu gestatten; wenn jedoch, Einer schwöre, dass er solches nicht aus Gefährde verlange und, was er aufgezeichnet, nicht [mehr] habe, so sei er nochmals dazu zu lassen, aber nicht mehr als zweimal.

16Gaius li­bro vi­ce­si­mo quar­to ad edic­tum pro­vin­cia­le. Cum bo­na ven­eunt de­bi­to­ris, in com­pa­ra­tio­ne ex­tra­nei et eius, qui cre­di­tor co­gna­tus­ve sit, po­tior ha­be­tur cre­di­tor co­gna­tus­ve, ma­gis ta­men cre­di­tor quam co­gna­tus, et in­ter cre­di­to­res po­tior is, cui ma­ior pe­cu­nia de­be­bi­tur.

16Gaj. lib. XXIV. ad Ed. prov. Wenn die Besitzthümer des Schuldners versteigert werden, so hat, beim Zusammentreffen2727Mit gleich hohem Gebot. eines Fremden mit einem Gläubiger oder einem Verwandten2828Des Schuldners., der Gläubiger oder Verwandte den Vorzug, doch der Gläubiger noch vor dem Verwandten, und unter den Gläubigern gebührt demjenigen der Vorzug, der die grössere Summe zu fordern hat.

17Ul­pia­nus li­bro se­xa­ge­si­mo ter­tio ad edic­tum. Quae­si­tum est, utrum ita de­mum pri­vi­le­gium ha­bet fu­ne­ra­ria, si is cu­ius bo­na ven­eunt fu­ne­ra­tus sit, an et­iam si pro­po­nas alium es­se fu­ne­ra­tum. et hoc iu­re uti­mur, ut qui­cum­que sit fu­ne­ra­tus, id est si­ve is, cu­ius de bo­nis agi­tur, si­ve quid is de­buit, quod red­de­re eum, si vi­ve­ret, fu­ne­ra­ria ac­tio­ne co­gi opor­te­ret, pri­vi­le­gio lo­cus sit par­vi­que re­fer­re di­ca­mus, qua ac­tio­ne hic sump­tus re­pe­ta­tur, fu­ne­ra­ria an fa­mi­liae er­cis­cun­dae an qua alia, dum­mo­do sump­tus fu­ne­ris cau­sa fac­tus sit. qua­cum­que igi­tur ac­tio­ne ob fu­ne­ris sump­tum uta­tur, et­iam fu­ne­ra­riam ei com­pe­te­re. qua­re si in sti­pu­la­tum fu­ne­ris in­pen­sa de­duc­ta est, di­cen­dum est lo­cum es­se pri­vi­le­gio, si mo­do quis non ab­icien­di pri­vi­le­gii cau­sa sti­pu­la­tus est. 1Si spon­sa de­dit do­tem et nup­tiis re­nun­tia­tum est, tam­et­si ip­sa do­tem con­di­cit, ta­men ae­quum est hanc ad pri­vi­le­gium ad­mit­ti, li­cet nul­lum ma­tri­mo­nium con­trac­tum est: idem pu­to di­cen­dum et­iam, si mi­nor duo­de­cim an­nis in do­mum qua­si uxor de­duc­ta sit, li­cet non­dum uxor sit:

17Ulp. lib. LXIII. ad Ed. Es ist die Frage aufgeworfen worden: ob der Anspruch wegen besorgten Begräbnisses nur dann bevorzugt sei, wenn der Gantmann selbst begraben worden ist, oder auch wenn angeführt wird, dass ein Anderer begraben worden sei? Und es ist bestehenden Rechtens, dass, wer auch immer begraben worden sei, das heisst, es mag nun Der, über dessen Vermögen verhandelt wird, selbst begraben worden, oder er mag etwas schuldig gewesen sein, zu dessen Erstattung er, wenn er lebte, mit der Begräbnissklage anzuhalten wäre, das Vorzugsrecht statthabe. Wenig kommt dabei darauf an, mit welcher Klage solcher Aufwand zurückgefordert werde, ob mit der Begräbniss- oder Erbtheilungsklage, oder was sonst für einer, wenn nur der Aufwand eines Begräbnisses wegen gemacht worden ist. Welch einer Klage also Jemand wegen Begräbnissaufwandes sich bedienen mag, so steht ihm doch auch die Begräbnissklage zu, Daher, wenn über die Begräbnisskosten ein Angelöbniss [Stipulation] geschehen ist, muss man sagen, dass das Vorzugsrecht eintrete, er müsste denn Jemand deshalb stipulirt haben, um das Vorzugsrecht aufzugeben. 1Wenn eine Braut ihre Aussteuer [schon] gegeben hat, und nun die Heirath rückgängig geworden ist, so ist es, wenn gleich sie die Condiction2929Sine causa, nicht die rei uxoriae actio. [persönliche Klage] wegen der Aussteuer anstellt, doch billig, ihr das Vorzugsrecht einzuräumen, ungeachtet keine Ehe geschlossen worden ist. Dasselbe halte ich für richtig, wenn ein Mädchen unter zwölf Jahren als Ehefrau heimgeführt3030Deductio in domum war zwar nicht das Wesen, aber doch das sichere Zeichen der geschlossenen Ehe, insofern eine solche zwischen dem heimführenden und der heimgeführten überhaupt stattfinden konnte. fr. 15. de cond. et demonstrat. 35. 1. worden ist, wenngleich sie noch nicht Ehefrau ist;

18Pau­lus li­bro se­xa­ge­si­mo ad edic­tum. (in­ter­est enim rei pu­bli­cae et hanc so­li­dum con­se­qui, ut ae­ta­te per­mit­ten­te nu­be­re pos­sit)

18Paul. lib. LX. ad Ed. denn es ist dem Gemeinwesen daran gelegen, dass auch diese das Ganze erlange, damit sie, wenn ihr Alter es gestattet, heirathen könne;

19Ul­pia­nus li­bro se­xa­ge­si­mo ter­tio ad edic­tum. da­bi­mus­que ex his cau­sis ip­si mu­lie­ri pri­vi­le­gium. 1Si quis, cum tu­tor non es­set, pro tu­to­re neg­otia ges­sit, pri­vi­le­gio lo­cum es­se ma­ni­fes­tum est: nec in­ter­est, ip­se de­beat qui ges­sit si­ve he­res eius ce­te­ri­que suc­ces­so­res. ip­se au­tem pu­pil­lus ha­bet pri­vi­le­gium, sed eius suc­ces­so­res non ha­bent. sed ae­quis­si­mum erit ce­te­ros quo­que, qui­bus cu­ra­to­res qua­si de­bi­li­bus vel prod­igis dan­tur,

19Ulp. lib. LXIII. ad Ed. und aus diesen Gründen geben wir dem Weibe das Vorzugsrecht3131Fr. de j. d. 23. 3.. 1Wenn Jemand, ohne Vormund zu sein, als Vormund Geschäfte besorgt hat, so ist klar, dass das Vorzugsrecht3232Des Pupillen an seinem Vermögen. Zimmern G. d. R. R. Th. II. S. 263. statthabe; es kommt auch nichts darauf an, ob Der, welcher die Besorgung geführt hat, selbst schuldet, oder sein Erbe oder andere Nachfolger desselben. Dagegen steht nur dem Mündel selbst, nicht seinen Nachfolgern das Vorzugsrecht zu. Sehr billig ist es aber, dass auch den Uebrigen, welchen als Untüchtigen oder Verschwendern Pfleger gesetzt werden,

20Pau­lus li­bro se­xa­ge­si­mo ad edic­tum. vel sur­do mu­to,

20Paul. lib. LX. ad Ed. einem Tauben oder Stummen,

21Gaj. lib. XXIV. ad Ed. prov. oder Blödsinnigen,

22Ul­pia­nus li­bro se­xa­ge­si­mo ter­tio ad edic­tum. idem pri­vi­le­gium com­pe­te­re. 1Sed si bo­nis cu­ra­tor da­tus sit vel ab­sen­tis vel ab hos­ti­bus cap­ti vel dum de­li­be­rant scrip­ti he­redes de ad­eun­da he­redi­ta­te, non opor­te­bit pri­vi­le­gium da­ri: non enim in ea­dem cau­sa est.

22Ulp. lib. LXIII. ad Ed. dasselbe Vorzugsrecht zu statten komme. 1Wenn aber ein Gütervertreter zu dem Vermögen eines Abwesenden, oder von den Feinden Gefangenen, oder während die eingesetzten Erben wegen des Erbschaftsantritts überlegen3333Vergl. fr. 8. quib. ex caus. in poss. 42. 4., gesetzt ist, so gebührt sichs nicht, den Vorzug zu bewilligen; denn ein solcher steht nicht in den nemlichen Verhältnissen.

23Pau­lus li­bro se­xa­ge­si­mo ad edic­tum. Si neg­otium im­pu­be­ris ali­quis ex of­fi­cio ami­ci­tiae ges­se­rit, de­bet bo­nis eius ven­di­tis pri­vi­le­gium pu­pil­lo con­ser­va­ri: et ita ac­ce­pi.

23Paul. lib. LX. ad Ed. Wenn Jemand die Geschäfte eines Unmündigen aus Freundschaftspflicht besorgt hat, so muss bei Vergantung seines Vermögens das Vorzugsrecht dem Unmündigen bewahrt werden; so habe ich es auch erfahren.

24Ul­pia­nus li­bro se­xa­ge­si­mo ter­tio ad edic­tum. Si ven­tri cu­ra­tor da­tus sit nec par­tus edi­tus, pri­vi­le­gium ces­sa­bit. 1Di­vus Mar­cus ita edi­xit: ‘Cre­di­tor, qui ob re­sti­tu­tio­nem ae­di­fi­cio­rum cre­di­de­rit, in pe­cu­nia, quae cre­di­ta erit, pri­vi­le­gium ex­igen­di ha­be­bit’. quod ad eum quo­que per­ti­net, qui red­emp­to­ri do­mi­no man­dan­te pe­cu­niam sub­mi­nis­tra­vit. 2In bo­nis men­su­la­rii ven­dun­dis post pri­vi­le­gia po­tio­rem eo­rum cau­sam es­se pla­cuit, qui pe­cu­nias apud men­sam fi­dem pu­bli­cam se­cu­ti de­po­sue­runt. sed enim qui de­po­si­tis num­mis usu­ras a men­su­la­riis ac­ce­pe­runt a ce­te­ris cre­di­to­ri­bus non se­pa­ran­tur, et me­ri­to: aliud est enim cre­de­re, aliud de­po­ne­re. si ta­men num­mi ex­stent, vin­di­ca­ri eos pos­se pu­to a de­po­si­ta­riis et fu­tu­rum eum qui vin­di­cat an­te pri­vi­le­gia. 3Eo­rum ra­tio prior est cre­di­to­rum, quo­rum pe­cu­nia ad cre­di­to­res pri­vi­le­gia­rios per­ve­nit. per­ve­nis­se au­tem quem­ad­mo­dum ac­ci­pi­mus, utrum si sta­tim pro­fec­ta est ab in­fe­rio­ri­bus ad pri­vi­le­gia­rios an ve­ro et si per de­bi­to­ris per­so­nam, hoc est si an­te ei nu­me­ra­ta sit et sic de­bi­to­ris fac­ta cre­di­to­ri pri­vi­le­gia­rio nu­me­ra­ta est? quod qui­dem pot­est be­ni­gne di­ci, si mo­do non post ali­quod in­ter­val­lum id fac­tum sit.

24Ulp. lib. LXIII. ad Ed. Wenn der Leibesfrucht ein Pfleger bestellt ist, aber kein Kind zur Welt kommt, so fällt das Vorzugsrecht weg. 1Kaiser Marcus hat folgendes Edict erlassen: Ein Gläubiger, der zu Herstellung von Gebäuden vorgeschossen hat, soll wegen des vorgeschossenen Geldes ein Vorzugsrecht beim Zurückfordern haben. Dies geht auch Denjenigen an, der in Auftrag des Bauherrn den Bauunternehmer mit Geld unterstützt hat. 2Ad Dig. 42,5,24,2Windscheid: Lehrbuch des Pandektenrechts, 7. Aufl. 1891, Bd. II, § 271, Note 22; Bd. II, § 379, Note 6.Wenn zu dem Vermögen eines öffentlichen Wechslers3434Mensularius, ein vom Staate anerkannter Inhaber einer Wechselbank. Sigonius de ant. jure civium Rom. II., 11. p. 323 sq. die Gant eröffnet wird, so sind, nach den [gesetzlichen] Vorzugsrechten, die Ansprüche Derer für bevorzugt angenommen, die bei der Wechselbank, im Vertrauen auf den öffentlichen Credit, Geld niedergelegt haben. Wer aber nach Niederlegung solchen Geldes von den Wechslern Zinsen genommen hat, geniesst vor den andern Gläubigern kein Vorrecht, und dies billig; denn etwas anderes ist Leihen, etwas anderes Niederlegen3535Vergl. fr. 7. §. 2. 3. fr. 8. depositi. 16. 3.. Ist jedoch das Geld vorhanden, so kann es meiner Meinung nach gegen die Depositare vindicirt werden, und der Vindicirende geht den [gesetzlichen] Bevorzugten vor. 3Diejenigen Gläubiger haben ein Vorrecht, deren Geld an bevorzugte Gläubiger gekommen ist. Wann aber nehmen wir Letzteres an? etwa [nur] wenn es von den Nachstehenden unmittelbar den Bevorzugten übergeben worden, oder auch, wenn dies vermittels des Schuldners geschehen ist, nemlich wenn es erst dem Schuldner gezahlt und sein Eigenthum geworden, dann aber einem bevorzugten Gläubiger bezahlt ist? Man kann, nach milderer Ansicht, dieses annehmen, wenn solches nur nicht erst nach Verfluss eines Zeitraums geschehen ist.

25Idem li­bro se­xa­ge­si­mo quar­to ad edic­tum. Ait prae­tor: ‘Quod post­ea con­trac­tum erit, quam is, cu­ius bo­na ven­ie­rint, con­si­lium re­ce­pe­rit frau­da­re, scien­te eo qui con­tra­xe­rit, ne ac­tio eo no­mi­ne de­tur’.

25Idem lib. LXIV. ad Ed. Der Prätor sagt: Aus einem Contracte, der erst, nachdem der Gantmann, mit Wissen des Mitcontrahenten, die Absicht zu betrügen gefasst hatte, eingegangen ist, soll keine Klage gestattet werden.

26Pau­lus li­bro sex­to de­ci­mo bre­vis edic­ti. Qui in na­vem ex­struen­dam vel in­struen­dam cre­di­dit vel et­iam emen­dam, pri­vi­le­gium ha­bet.

26Paul. lib. XVI. brev. Ed. Wer zu Erbauung oder Ausrüstung, oder auch zum Ankauf eines Schiffs Vorschuss gemacht hat, geniesst ein Vorzugsrecht.

27Ul­pia­nus li­bro pri­mo de of­fi­cio con­su­lis. Si ma­gis­tra­tus fi­dei­com­mis­si ser­van­di cau­sa in pos­ses­sio­nem mi­se­rint, da­re ar­bi­trum pos­sunt ad ea dis­tra­hen­da, quae mo­ra de­te­rio­ra fu­tu­ra sunt, ita ut pre­tium ex his red­ac­tum apud fi­dei­com­mis­sa­rium in cau­sa de­po­si­ti sit, do­nec de fi­dei­com­mis­so quod ei de­be­tur con­stet.

27Ulp. lib. I. de officio Cons. Wenn obrigkeitliche Personen zu Erhaltung eines Fideicommisses in den Besitz einweisen, so können sie einen Schiedsrichter zum Verkauf derjenigen Dinge bestellen, die durch den Aufschub verschlechtert werden würden, so dass der daraus gelöste Kaufschilling als hinterlegt beim Fideicommissar bleibe, bis über das ihm gebührende Fideicommiss entschieden ist.

28Ia­vo­le­nus li­bro pri­mo epis­tu­la­rum. Pa­ter fa­mi­lias im­pu­be­ri fi­lio, si an­te pu­ber­ta­tem de­ces­sis­set, sub­sti­tuit he­redem: is fi­lius pa­ter­na he­redi­ta­te se abs­ti­nuit id­eo­que bo­na pa­tris ven­ie­runt: post­ea fi­lio he­redi­tas ob­ve­nit, qua ad­ita de­ces­sit. quae­ro, cum prae­tor in ip­sum pu­pil­lum, quam­vis post­ea he­redi­tas ob­ve­nis­set, cre­di­to­ri­bus ta­men pa­tris ac­tio­nem non da­ret, an in sub­sti­tu­tum cre­di­to­ri­bus pa­tris dan­da sit ac­tio, cum ex bo­nis pa­ter­nis, quae sci­li­cet ad cre­di­to­res mis­sos in bo­na per­ti­nent, ni­hil ad­quirat et cum cre­di­to­res ni­hil iu­ris in bo­nis pu­pil­li ha­bue­rint eo­rum­que ni­hil in­ter­fue­rit, ad­ire­tur nec­ne pu­pil­li he­redi­tas, cum ea bo­na omis­sa a sub­sti­tu­to he­redi­ta­te ad cre­di­to­res non per­ti­ne­bant. me il­lud ma­xi­me mo­vet, quod prae­cep­to­ri­bus tuis pla­cet unum es­se tes­ta­men­tum. re­spon­dit: quod prae­tor fi­lio, qui a pa­ter­na he­redi­ta­te se abs­ti­net, prae­stat, ne bo­nis pa­tris eius ven­di­tis in eum ac­tio de­tur, tam­et­si post­ea ei he­redi­tas ob­ve­nit, cre­di­to­ri­bus non red­dat, idem in sub­sti­tu­to fi­lio he­rede ser­van­dum non est, quon­iam fi­lii pu­do­ri par­ci­tur, ut po­tius pa­tris quam eius bo­na ven­eant, ita­que in id, quod post­ea ei ob­ve­nit, ac­tio cre­di­to­ri­bus de­ne­ga­tur, quia id ex ad­ven­ti­cio ad­quisi­tum est, non per pa­trem ad eum per­ve­nit. at cum sub­sti­tu­tus fi­lio he­redi­ta­tem ad­iit, post­quam pu­pil­lus se pa­ter­nae mis­cue­rit he­redi­ta­ti, tunc he­redi­tas et pa­tris et fi­lii una est et in om­ni ae­re alie­no, quod aut pa­tris aut fi­lii fue­rit, et­iam in­vi­tus he­res ob­li­ga­tur: et quem­ad­mo­dum li­be­rum ei non est ob­li­ga­tio­nem, ut non om­ni­mo­do, si non de­fen­di­tur, ip­sius bo­na ven­eant, ita ne se­pa­ra­re qui­dem aes alie­num pa­tris et fi­lii pot­erit: quo ca­su ef­fi­cie­tur, ut cre­di­to­ri­bus in eum ac­tio da­ri de­beat. quod si sub­sti­tu­tus he­res he­redi­ta­tem non ad­ie­rit, cre­di­to­ri­bus pa­tris in id, quod pu­pil­lus re­li­quit, ac­tio da­ri non de­bet, quon­iam ne­que pu­pil­li bo­na venire de­bent prop­ter aes alie­num pa­tris ne­que in bo­nis pa­tris est quod pu­pil­lus ad­quisiit.

28Ad Dig. 42,5,28Windscheid: Lehrbuch des Pandektenrechts, 7. Aufl. 1891, Bd. III, § 559, Note 11; Bd. III, § 559, Note 25.Javol. lib. I. Epist. Ein Hausvater ernannte seinem unmündigen Sohn auf den Fall, wenn er vor erlangter Mündigkeit stürbe, einen Nacherben; dieser Sohn masste sich der väterlichen Erbschaft nicht an, und es kam zur Vergantung des Nachlasses; nachher fiel dem Sohne eine Erbschaft zu, nach deren Antritt er starb. Ich frage nun: da der Prätor wider den Unmündigen selbst, obgleich ihm später eine Erbschaft zugefallen, doch den Gläubigern des Vaters keine Klage gestattet, ob diesen Gläubigern des Vaters eine Klage wider den Nacherben zuzugestehen sei? da er doch aus dem väterlichen Vermögen, als welches den in Besitz gesetzten Gläubigern gehört, nichts erwirbt, und da die Gläubiger [des Vaters] kein Recht auf das Vermögen des Unmündigen hatten, es auch für sie gleichgültig war, ob die Erbschaft des Unmündigen angetreten würde oder nicht, indem solches Vermögen im Falle der Ausschlagung der Erbschaft von Seiten des Nacherben ihnen nicht gehörte; mich beunruhigt vorzüglich der von den Lehrern deiner Schule3636Tuis praeceptoribus. Priscus Javolenus gehörte zur Sabinianischen Schule. angenommene Satz, dass nur Ein Testament vorhanden sei3737Nicht, wie wohl die Proculianer lehrten, zwei Testamente, das des Vaters und das im Namen des Sohnes errichtete (die Pupillarsubstitution) in einem. Vergl. Zimmern Gesch. d. R. Pr. R. Thl. I. 243. 244. Gajus, auch ein Sabinianer, drückt sich hierüber schwankend aus: quodammodo duo sunt testamenta, — aut certe unum est testamentum duarum hereditatum. (II, 180.). — Hierauf habe ich geantwortet: was der Prätor dem Sohne gewährt, welcher der väterlichen Erbschaft sich nicht anmasst, dass nemlich nach Vergantung des väterlichen Nachlasses wider ihn keine Klage zugelassen wird, und er, wenn auch nachher eine Erbschaft ihm zufällt, den Gläubigern diese nicht herzugeben braucht, das kann bei dem Nacherben des Sohnes nicht so gehalten werden, weil damit nur das Ehrgefühl des Sohnes geschont werden soll, dass vielmehr des Vaters Vermögen, als das seinige in Gant geräth. Deshalb wird wegen dessen, was ihm in der Folge zufällt, den Gläubigern keine Klage gestattet, weil das, was er von aussen her erwirbt, nicht durch den Vater auf ihn kommt. Wenn hingegen der Nacherbe des Sohnes die Erbschaft angetreten hat, nachdem der Sohn sich des väterlichen Nachlasses angemasst hatte3838Dies ist ja aber gegen die Angabe im Vortrag. S. Ant. Faber Conj. II, 2., dann ist die Erbschaft des Sohnes und des Vaters nur eine; wegen jeder Schuld, die dem Vater oder dem Sohne obgelegen hat, ist der Erbe auch wider Willen gehalten, und so wie ihm nach der Verpflichtung3939Durch den Erbschaftsantritt. nicht möglich ist, die Vergantung seines Vermögens zu vermeiden, falls er nicht dagegen vertheidigt wird4040Durch Ablehnung des Verdachts der Insolvenz. S. fr. 3. 7. de cess. bon. 42. 3., so kann er auch die Schulden des Vaters und des Sohnes nicht einmal von einander sondern; woraus denn folgt, dass den Gläubigern die Klage gegen ihn zu gestatten ist. Hat der Nacherbe die Erbschaft nicht angetreten, so darf den Gläubigern des Vaters wegen Dessen, was der Unmündige hinterlassen hat, keine Klage bewilligt werden, weil weder das Vermögen des Unmündigen wegen der Schulden des Vaters vergantet werden soll, noch das, was der Unmündige erworben hat, zum Nachlass des Vaters gehört.

29Pau­lus li­bro quin­to ad le­gem Iu­liam et Pa­piam. Fu­fi­dius re­fert sta­tuas in pu­bli­co po­si­tas bo­nis dis­trac­tis eius, cu­ius in ho­no­rem po­si­tae sunt, non es­se emp­to­ris bo­no­rum eius, sed aut pu­bli­cas, si or­nan­di mu­ni­ci­pii cau­sa po­si­tae sint, aut eius, cu­ius in ho­no­rem po­si­tae sint: et nul­lo mo­do eas de­tra­hi pos­se.

29Paul. lib. V. ad legem Jul. et Pap. Fufidius sagt: öffentlich aufgestellte Bildsäulen gehören, wenn zu dem Vermögen Dessen, dem zu Ehren sie gesetzt sind, die Gant eröffnet wird, nicht dem Käufer seiner Masse, sondern sind entweder öffentliches Eigenthum, wenn sie zur Zierde der Stadt aufgestellt sind4141Vgl. fr. 15. de v. s. 50. 17., oder Dem zugehörig, welchem zu Ehren sie gesetzt sind, und können in keinem Fall weggenommen werden.

30Pa­pi­rius Ius­tus li­bro pri­mo de con­sti­tu­tio­ni­bus. Im­pe­ra­to­res An­to­ni­nus et Ve­rus Au­gus­ti re­scrip­se­runt eos, qui bo­na sua ne­gant iu­re venis­se, prae­iu­di­cio ex­per­i­ri de­be­re et frus­tra prin­ci­pem de­si­de­ra­re re­scin­di ven­di­tio­nem.

30Papir. Just. lib. I. de Constitut. Die Kaiser Antoninus und Verus haben rescribirt, wer die Rechtmässigkeit der zu seinem Vermögen eröffneten Gant anfechte, der müsse eine Präjudicialklage4242Wodurch vor allen Dingen seine Solvenz oder Insolvenz ermittelt werde. S. Zimmern Gesch. d. R. Pr. R. Thl. II. S. 151 u. 214. anstellen und suche vergeblich beim Fürsten die Rescission des Verkaufs.

31Ul­pia­nus li­bro se­cun­do de om­ni­bus tri­bu­na­li­bus. Si cre­di­to­res he­redem su­spec­tum pu­tent, sa­tis­da­tio­nem ex­ige­re pos­sunt pro suo de­bi­to red­den­do. cu­ius rei gra­tia co­gnos­ce­re prae­to­rem opor­tet nec sta­tim eum sa­tis­da­tio­nis ne­ces­si­ta­ti sub­ice­re de­bet, ni­si cau­sa co­gni­ta con­sti­te­rit pro­spi­ci de­be­re his, qui su­spec­tum eum pos­tu­la­ve­runt. 1Sed su­spec­tus he­res non is­dem mo­dis, qui­bus su­spec­tus tu­tor aes­ti­ma­tur: si­qui­dem tu­to­rem non fa­cul­ta­tes, sed frau­du­len­ta in re­bus pu­pil­la­ri­bus et cal­li­da con­ver­sa­tio su­spec­tum com­men­det, he­redem ve­ro so­lae fa­cul­ta­tes. 2Pla­ne in re­cen­ti ad­itae he­redi­ta­tis au­dien­di erunt, qui su­spec­tum pos­tu­lant: ce­te­rum si pro­ben­tur pas­si eum in he­redi­ta­te mo­ra­ri nec quic­quam pos­sint ob­ice­re cri­mi­nis qua­si do­lo­se ver­sa­to eo, non de­be­bit post mul­tum tem­po­ris ad hanc ne­ces­si­ta­tem com­pel­li. 3Quod si su­spec­tus sa­tis­da­re ius­sus de­cre­to prae­to­ris non ob­tem­pe­ra­ve­rit, tunc bo­na he­redi­ta­tis pos­si­de­ri ve­num­que da­ri ex edic­to suo per­mit­te­re iu­be­bit. 4Pla­ne si do­cea­tur ni­hil ex bo­nis alie­nas­se nec sit quod ei ius­te prae­ter pau­per­ta­tem ob­icia­tur, con­ten­tus es­se prae­tor de­bet, ut iu­beat eum ni­hil mi­nue­re. 5Quod si nec in­opia la­bo­ran­tem eum cre­di­to­res os­ten­de­re po­tue­rint, in­iu­ria­rum ac­tio­ne ei te­ne­bun­tur.

31Ulp. lib. II. de omnib. Tribunal. Wenn die Gläubiger den Erben für unsicher (suspectus) halten, so können sie wegen Bezahlung ihrer Forderungen bürgschaftliche Sicherstellung fordern. Dieserhalb muss der Prätor die Erörterung anstellen, und ihn nicht sofort zur Sicherstellung anhalten, dafern nicht die Erörterung ergiebt, dass für Diejenigen, welche ihn als unsicher (verdächtig) ansprechen, gesorgt werden müsse. 1Aber die Verdächtigkeit (Unsicherheit) eines Erben wird nicht nach denselben Umständen ermessen, als die Verdächtigkeit eines Vormundes; denn den Vormund machen nicht seine Vermögensumstände, sondern betrügerisches oder hinterlistiges Gebahren in den Angelegenheiten des Mündels, verdächtig, den Erben aber schon die Vermögensumstände. 2Bei eben erst erfolgtem Erbschaftsantritt werden [Gläubiger], die [den Erben] als verdächtig ansprechen, allemal gehört werden müssen. Ergiebt sich aber, dass sie ihm gestattet haben, die Erbschaft an sich zu behalten (in hereditate morari) und ihm nichts vorwerfen können, worin er etwa betrüglich gehandelt habe, so kann er nach Verlauf längerer Zeit zu dieser Pflicht4343Der Sicherheitsbestellung. nicht mehr angehalten werden. 3Wenn er der empfangenen Verordnung des Prätors, wegen Verdächtigkeit Sicherheit zu bestellen, keine Folge leistet, so muss er [der Prätor] die Besitznahme und den Verkauf des Nachlasses nach seinem Edict gestatten. 4Wird aber bewiesen, dass er nichts vom Nachlasse veräussert hat, und kann ihm, ausser der Armuth, kein gerechter Vorwurf gemacht werden, so muss sich der Prätor freilich darauf beschränken, ihm die Verringerung [des Nachlasses] zu verbieten. 5Dafern nun aber die Gläubiger auch nicht einmal darthun können, dass er sich in Dürftigkeit befinde, so kann er sie wegen Injurie belangen.

32Pau­lus li­bro sin­gu­la­ri re­gu­la­rum. Pri­vi­le­gia non ex tem­po­re aes­ti­man­tur, sed ex cau­sa, et si eius­dem ti­tu­li fue­runt, con­cur­runt, li­cet di­ver­si­ta­tes tem­po­ris in his fue­rint.

32Paul. lib. sing. Regular. Vorzugsrechte4444Persönliche nemlich. Vergl. fr. 11. §. 1. qui pot in pign. 20. 4. werden nicht nach der Zeit beurtheilt, sondern nach der Sache, und haben sie den nemlichen Rechtsgrund, so geniessen sie gleiche Ansprüche, wenn gleich Verschiedenheit der Zeit unter ihnen obwaltet.

33Ul­pia­nus li­bro ter­tio re­gu­la­rum. Si pu­pil­lus ex con­trac­tu suo non de­fen­da­tur id­eo­que bo­na eius cre­di­to­res pos­si­de­re coe­pe­rint, de­mi­nutio ex his bo­nis fie­ri de­bet ves­cen­di pu­pil­li cau­sa. 1De­fen­de­re de­bi­to­rem sic­ut an­te, quam bo­na eius pos­si­de­ren­tur, li­cet, ita post bo­no­rum quo­que pos­ses­sio­nem eius, si­ve ip­se sui, si­ve alius de­fen­sio­nem eius sus­ci­piat, de­bet sa­tis­da­re, ut sa­tis­da­tio­ne in­ter­po­si­ta iu­di­cium ac­ci­pia­tur et a pos­ses­sio­ne dis­ce­da­tur.

33Ulp. lib. III. Regular. Wenn ein Unmündiger in Betreff eines von ihm eingegangenen Vertrags [belangt und] nicht vertreten, darauf deshalb sein Vermögen seinen Gläubigern in Besitz gegeben wird, so muss von solchem Vermögen ein Abzug zum Unterhalt des Unmündigen gemacht werden4545Bei dem Pupillen wird nicht zum Verkauf geschritten, sondern nur der Besitz und die Verwaltung seines Vermögens den Gläubigern eingeräumt. Fr. 6. §. 1. quib. ex caus. in poss. 42. 4. fr. 1. §. 1. de cur. bon. dando. 42. 7.. 1Sowie ein Schuldner, ehe die Besitznahme seines Vermögens verfügt wird, [dagegen] vertheidigt werden darf, so muss er, wenn nach verfügter Besitznahme entweder er selbst oder ein Anderer seine Vertheidigung übernimmt, bürgschaftliche Sicherheit leisten, damit gegen solche Sicherheitsbestellung die Einlassung auf seine Klage erfolgen (judicium accipiatur) und der Besitz wieder aufgegeben werden müsse4646Vgl. Cic. pro Quinctio c. 8. 26..

34Mar­cia­nus li­bro quin­to re­gu­la­rum. Quod quis na­vis fa­b­ri­can­dae vel emen­dae vel ar­man­dae vel in­struen­dae cau­sa vel quo­quo mo­do cre­di­de­rit vel ob na­vem ven­di­tam pe­tat, ha­bet pri­vi­le­gium post fis­cum.

34Marcian. lib. V. Regular. Was Jemand zu Erbauung, Ankauf, Bewaffnung oder Ausrüstung eines Schiffes, oder sonst in irgend einer Beziehung auf ein Schiff, vorschiesst, oder wegen Verkaufs eines Schiffes fordert, hat ein Vorzugsrecht4747Vgl. fr. 26. h. t. [gleich] nach dem Fiscus4848Paul. Rec. sent. V, 12. 10. und unten fr. 38. §. 1. h. t..

35Idem li­bro sin­gu­la­ri ad for­mu­lam hy­po­the­ca­riam. Eum, qui in pos­ses­sio­nem mis­sus sit eius, qui rei pu­bli­cae cau­sa afuit, si ap­pa­rue­rit eum do­lo ma­lo rei pu­bli­cae cau­sa ab­es­se, iu­re in pos­ses­sio­ne es­se pla­cet, do­nec so­li­dum sol­va­tur: eum au­tem, qui re­rum eius, qui si­ne do­lo ma­lo rei pu­bli­cae cau­sa afuit, in pos­ses­sio­nem mis­sus sit, pig­nus non con­tra­he­re et id­eo dis­ce­de­re opor­te­re de pos­ses­sio­ne.

35Idem lib. sing. ad formul. hypothec. Wenn Jemand in dem Besitz [des Vermögens] eines in Staatsgeschäften Abwesenden gesetzt ist und sich ergiebt, dass er arglistigerweise in Staatsgeschäften abwesend sei4949Z. B. wenn er sie ohne Noth verlängert oder böslicherweise Hindernisse seiner Rückkehr herbeiführte. Vergl. fr. 6. §. 1. quib. ex caus. in poss. 42. 4. so wird die Besitzeinsetzung für rechtsbeständig geachtet, bis das Ganze bezahlt ist; wer aber in den Besitz des Vermögens eines Mannes, der sich ohne böse Absicht in Staatsgeschäften abwesend befindet, gesetzt ist, erwirbt kein Pfandrecht und muss daher den Besitz räumen.

36Ul­pia­nus li­bro qua­dra­ge­si­mo quin­to ad Sa­binum. Eum, qui cir­ca co­lum­nas se oc­cul­tet, ut cre­di­to­rem evi­tet, la­ti­ta­re pla­cet: nam et eum, qui re­ce­dit, hoc est qui sup­ter­fu­git, ne se­cum ali­qua ac­tio mo­vea­tur, la­ti­ta­re pla­cet: tam et qui ur­be pro­fu­git, uti­que frau­dan­di cau­sa: nec enim in­ter­est, quod at­ti­net ad la­ti­tan­dum, utrum quis pro­fu­ge­rit an ve­ro Ro­mae agens co­piam sui non fa­cit.

36Ulp. lib. XLV. ad Sabin. Wer zwischen den Säulen5050Auf dem Forum. S. fr. 7. §. 13. quib. ex caus. in possess. 42. 4. sich versteckt, um seinen Gläubiger zu vermeiden, wird als sich verbergend (latitirend) angesehen. Auch wer sich zurückzieht, das heisst, wer ausweicht, damit gegen ihn keine Klage anhängig gemacht werden könne, gilt als sich verbergend; eben so wer aus der Stadt entweicht, nemlich in betrügerischer Absicht; es kommt beim Sichverbergen nichts darauf an, ob Jemand entwichen ist oder, zu Rom bleibend, sich nicht finden lässt5151S. ebendaselbst..

37Pa­pi­nia­nus li­bro de­ci­mo re­spon­so­rum. An­tio­chen­sium Coe­lae Sy­riae ci­vi­ta­ti, quod le­ge sua pri­vi­le­gium in bo­nis de­func­ti de­bi­to­ris ac­ce­pit, ius per­se­quen­di pig­no­ris du­ra­re con­sti­tit.

37Papin. lib. X. Respons. Da die Stadtgemeinde von Antiochia in Cölesyrien5252Eigentlich Hauptstadt von Syrien. Cölesyrien, im weitesten Sinne genommen, fängt aber an der Südseite der Stadt an. nach ihrem Gesetz ein Vorzugsrecht an dem Vermögen ihres verstorbenen Schuldners hatte, so wurde ihr Befugniss zu Verfolgung des Pfandes für fortdauernd5353Wahrscheinlich: ungeachtet des von Septimius Severus gegen sie ausgesprochenen Verlustes ihrer Privilegien. Cujac. Obs. l. X. obs. 35. geachtet.

38Pau­lus li­bro pri­mo sen­ten­tia­rum. Bo­nis ven­di­tis ex­ci­piun­tur con­cu­bi­na et li­be­ri na­tu­ra­les. 1Res pu­bli­ca cre­di­trix om­ni­bus chi­ro­gra­pha­riis cre­di­to­ri­bus prae­fer­tur.

38Paul. lib. I. Sentent. Bei Vergantung des Vermögens werden die Beischläferin und die natürlichen Kinder [des Schuldners] ausgenommen5454Insofern nemlich jene, und mithin auch diese, des Schuldners Sclaven sind.. 1Der Staat geht als Gläubiger allen chirographarischen Gläubigern vor.

39Idem li­bro quin­to sen­ten­tia­rum. Pu­pil­lus si non de­fen­da­tur, in pos­ses­sio­ne cre­di­to­ri­bus con­sti­tu­tis mi­no­ri­bus, ex his us­que ad pu­ber­ta­tem ali­men­ta prae­stan­da sunt. 1Eius, qui ab hos­ti­bus cap­tus est, bo­na venire non pos­sunt, quam­diu re­ver­ta­tur.

39Idem lib. V. Sentent. Wenn ein Unmündiger gegen Einweisung seiner Gläubiger in den Besitz [seines Vermögens] nicht vertheidigt wird, so muss dem Minderjährigen5555Eben demselben Unmündigen. bis zu seiner Volljährigkeit Unterhalt gereicht werden5656fr. 33. pr. h. t..