Corpus iurisprudentiae Romanae

Repertorium zu den Quellen des römischen Rechts

Digesta Iustiniani Augusti

Recognovit Mommsen (1870) et retractavit Krüger (1928)
Deutsche Übersetzung von Otto/Schilling/Sintenis (1830–1833)
Buch 39 übersetzt von Feust unter Redaction von Sintenis
Dig. XXXIX5,
De donationibus
Liber trigesimus nonus
V.

De donationibus

(Von den Schenkungen.)

1Iu­lia­nus li­bro sep­ti­mo de­ci­mo di­ges­to­rum. Do­na­tio­nes com­plu­res sunt. dat ali­quis ea men­te, ut sta­tim ve­lit ac­ci­pien­tis fie­ri nec ul­lo ca­su ad se re­ver­ti, et prop­ter nul­lam aliam cau­sam fa­cit, quam ut li­be­ra­li­ta­tem et mu­ni­fi­cen­tiam ex­er­ceat: haec pro­prie do­na­tio ap­pel­la­tur. dat ali­quis, ut tunc de­mum ac­ci­pien­tis fiat, cum ali­quid se­cu­tum fue­rit: non pro­prie do­na­tio ap­pel­la­bi­tur, sed to­tum hoc do­na­tio sub con­di­cio­ne est. item cum quis ea men­te dat, ut sta­tim qui­dem fa­ciat ac­ci­pien­tis, si ta­men ali­quid fac­tum fue­rit aut non fue­rit, ve­lit ad se re­ver­ti, non pro­prie do­na­tio di­ci­tur, sed to­tum hoc do­na­tio est, quae sub con­di­cio­ne sol­va­tur. qua­lis est mor­tis cau­sa do­na­tio. 1Igi­tur cum di­ci­mus in­ter spon­sum et spon­sam do­na­tio­nem va­le­re, pro­pria ap­pel­la­tio­ne uti­mur et fac­tum de­mons­tra­mus, quod ab eo pro­fi­cis­ci­tur, qui li­be­ra­li­ta­tis gra­tia ali­quid dat, ut con­fes­tim fa­ciat ac­ci­pien­tis nec um­quam ul­lo fac­to ad se re­ver­ti ve­lit. cum ve­ro di­ci­mus, si hac men­te do­nat spon­sus spon­sae, ut nup­tiis non se­cu­tis res au­fe­ra­tur, pos­se re­pe­ti, non con­tra­rium prio­ri di­ci­mus, sed con­ce­di­mus in­ter eas per­so­nas fie­ri do­na­tio­nem eam, quae sub con­di­cio­ne sol­va­tur.

1Jul. lib. XVII. Dig. Es giebt mehrere [Arten von] Schenkungen. Einer schenkt in der Absicht, dass der Empfänger sogleich Eigenthümer werde, und [die Sache] in keinem Falle auf ihn zurückfallen solle; und that es keiner andern Ursache wegen, als um Freigebigkeit und Mildthätigkeit auszuüben. Das nennt man im eigentlichen Sinne Schenkung. Ein Anderer schenkt in der Absicht, dass der Empfänger erst alsdann Eigenthümer werde, wenn etwas erfolgt sein wird. Dies kann nicht Schenkung im eigentlichen Sinne genannt werden, sondern das Ganze ist eine bedingte Schenkung. Ebenso wenn Jemand in der Absicht schenkt, dass zwar der Empfänger sogleich Eigenthümer werde, jedoch den Rückfall unter der Voraussetzung will, wenn etwas geschehen, oder nicht geschehen sein wird, so heisst dies keine eigentliche Schenkung, sondern das Ganze ist eine Schenkung, die unter einer Bedingung wieder aufgelöst wird: der Art ist die Schenkung auf den Todesfall. 1Wenn wir also behaupten, eine Schenkung zwischen Bräutigam und Braut sei gültig, so nehmen wir den Ausdruck im eigentlichen Sinne, und bezeichnen damit die Handlung Eines, der aus Freigebigkeit [und in der Absicht] etwas schenkt, dass solches sofort Eigenthum des Empfängers werde, und in keinem Falle auf ihn zurückfallen solle. Wenn wir aber sagen, dass die Sache zurückgefordert werden kann, wenn der Bräutigam der Braut in der Absicht schenke, dass dieselbe, im Falle die Ehe nicht erfolgt, der Sache verlustig sein solle, so liegt hierin kein Widerspruch mit unserer früheren Behauptung, sondern wir gestehen zu, dass zwischen jenen Personen eine Schenkung unter einer auflösenden Bedingung Statt finde.

2Idem li­bro se­xa­gen­si­mo di­ges­to­rum. Si, cum fi­lius fa­mi­lias pe­cu­niam do­na­re vel­let, pa­tris ius­su eam pro­mi­sit, va­let do­na­tio, per­in­de ac si fi­de­ius­so­rem de­dis­set. 1Si ve­ro pa­ter do­na­tu­rus Ti­tio pe­cu­niam ius­se­rit fi­lium suum eam pro­mit­te­re, pot­erit di­ci in­ter­es­se, de­bi­tor fi­lius pa­tri suo fue­rit nec ne: nam si tan­tum­dem fi­lius pa­tri de­buit, quan­tum pro­mi­sit, va­le­re do­na­tio in­tel­le­gi­tur, per­in­de ac si quem­li­bet alium de­bi­to­rem pa­ter ius­sis­set pe­cu­niam pro­mit­te­re. 2Cum ve­ro ego Ti­tio pe­cu­niam do­na­tu­rus te, qui mi­hi tan­tun­dem do­na­re vo­le­bas, ius­se­ro Ti­tio pro­mit­te­re, in­ter om­nes per­so­nas do­na­tio per­fec­ta est. 3Aliud iu­ris erit, si pe­cu­niam, quam me ti­bi de­be­re ex­is­ti­ma­bam, ius­su tuo spopon­de­rim ei cui do­na­re vo­le­bas: ex­cep­tio­ne enim do­li ma­li tue­ri me pot­ero et prae­ter­ea in­cer­ti con­dic­tio­ne sti­pu­la­to­rem com­pel­lam, ut mi­hi ac­cep­tum fa­ciat sti­pu­la­tio­nem. 4Item si ei, quem cre­di­to­rem tuum pu­ta­bas, ius­su tuo pe­cu­niam, quam me ti­bi de­be­re ex­is­ti­ma­bam, pro­mis­se­ro, pe­ten­tem do­li ma­li ex­cep­tio­ne sum­mo­ve­bo et am­plius in­cer­ti agen­do cum sti­pu­la­to­re con­se­quar, ut mi­hi ac­cep­tum fa­ciat sti­pu­la­tio­nem. 5Si pe­cu­niam mi­hi Ti­tius de­de­rit abs­que ul­la sti­pu­la­tio­ne, ea ta­men con­di­cio­ne, ut tunc de­mum mea fie­ret, cum Se­ius con­sul fac­tus es­set: si­ve fu­ren­te eo si­ve mor­tuo Se­ius con­su­la­tum ad­ep­tus fue­rit, mea fiet. 6Sed si quis do­na­tu­rus mi­hi pe­cu­niam de­de­rit ali­cui, ut ad me per­fer­ret, et an­te mor­tuus erit quam ad me per­fe­rat, non fie­ri pe­cu­niam do­mi­nii mei con­stat. 7Ter­tio11Die Großausgabe liest Ti­tio statt Ter­tio. de­cem do­na­vi ea con­di­cio­ne, ut in­de Sti­chum si­bi eme­ret: quae­ro, cum ho­mo an­te­quam eme­re­tur mor­tuus sit, an ali­qua ac­tio­ne de­cem re­ci­piam. re­spon­di22Die Großausgabe liest re­spon­dit statt re­spon­di.: fac­ti ma­gis quam iu­ris quaes­tio est: nam si de­cem Ti­tio in hoc de­di, ut Sti­chum eme­ret, ali­ter non da­tu­rus, mor­tuo Sti­cho con­dic­tio­ne re­pe­tam: si ve­ro alias quo­que do­na­tu­rus Ti­tio de­cem, quia in­ter­im Sti­chum eme­re pro­posue­rat, di­xe­rim in hoc me da­re, ut Sti­chum eme­ret, cau­sa ma­gis do­na­tio­nis quam con­di­cio dan­dae pe­cu­niae ex­is­ti­ma­ri de­be­bit et mor­tuo Sti­cho pe­cu­nia apud Ti­tium re­ma­ne­bit.

2Jul. lib. LX. Dig. Wenn ein Haussohn, da er Geld verschenken wollte, dasselbe auf Geheiss seines Vaters versprochen hat, so ist die Schenkung ebenso gültig, als wenn er einen Bürgen gestellt hätte. 1Wenn aber ein Vater, da er dem Titius Geld schenken wollte, seinem Sohne befohlen hat, dasselbe zu versprechen, so wird man sagen können, es komme darauf an, ob der Sohn Schuldner seines Vaters gewesen, oder nicht: denn wenn der Sohn dem Vater ebensoviel geschuldet, als er versprochen hat, so ist die Schenkung ebenso für gültig anzunehmen, als wenn der Vater irgend einem andern Schuldner das Geheiss ertheilt hätte, das Geld zu versprechen. 2Wenn ich aber in der Absicht, dem Titius Geld zu schenken, Dir, der Du mir ebensoviel schenken wolltest, das Geheiss ertheilt habe, solches dem Titius zu versprechen, so ist die Schenkung zwischen allen Personen vollzogen. 3Ein Anderes wird Rechtens sein, wenn ich das Geld, welches ich Dir schuldig zu sein glaubte, auf Dein Geheiss Jemandem versprochen habe, dem Du eine Schenkung machen wolltest: denn ich werde mich mit der Einrede der Arglist schützen können: ausserdem auch den Stipulirenden mit der Condiction wegen mangelnden Rechtsgrunds11Incerti condictione, i. e. condictione sine causa. nöthigen, dass er mir die Stipulation erlasse. 4Ebenso kann ich, wenn ich Jemandem, den Du für Deinen Gläubiger hieltest, auf Dein Geheiss das Geld, welches ich Dir schuldig zu sein glaubte, versprochen habe, den Kläger mit der Einrede der Arglist zurückweisen, und überdies, indem ich den Stipulirenden mit der Condiction wegen mangelnden Rechtsgrunds belange, es dahin bringen, dass er mir die Stipulation erlässt. 5Wenn mir Titius ohne irgend eine Stipulation Geld gegeben hat, jedoch unter der Bedingung, dass solches erst alsdann mein Eigenthum werden solle, wenn Sejus Consul geworden, so wird es mein Eigenthum werden, Sejus mag bei Lebzeiten des Titius, oder nach seinem Ableben zum Consulate gelangt sein. 6Wenn aber Jemand, um mir Geld zu schenken, solches Einem zur Ueberbringung an mich übergeben hat, und bevor dasselbe mir überbracht wird, stirbt, so ist ausgemacht, dass das Geld mein Eigenthum nicht wird. 7Ich habe dem Titius zehen [tausend Sestertien] geschenkt unter der Bedingung, dass er sich damit den Stichus kaufe. Ich frage, ob ich, wenn der Sclave vor dem Kaufe gestorben ist, durch irgend eine Klage die zehen [tausend Sestertien] zurückverlangen kann? Die Antwort war: Dies ist mehr eine thatsächliche, als eine Rechtsfrage. Denn wenn ich dem Titius zehen [tausend Sestertien] zu dem Zwecke gegeben, um den Stichus zu kaufen, ausserdem aber dieselben nicht geschenkt haben würde, so kann ich solche, wenn Stichus gestorben, mit der Condiction zurückfordern. Wenn ich aber auch ohnedies dem Titius zehen [tausend Sestertien] schenken wollte, und, weil sich derselbe mittlerweilen vorgenommen, den Stichus zu kaufen, gesagt habe, ich gebe ihm zu dem Zwecke zehen[tausend Sestertien], um den Stichus zu kaufen, so muss solches mehr für den Beweggrund der Schenkung, als für eine [mit] der Schenkung [verknüpfte] Bedingung gehalten werden, und, wenn Stichus gestorben ist, so wird das Geld dem Titius verbleiben.

3Ul­pia­nus li­bro sep­tua­gen­si­mo sex­to ad edic­tum. Et ge­ne­ra­li­ter hoc in do­na­tio­ni­bus de­fi­nien­dum est mul­tum in­ter­es­se, cau­sa do­nan­di fuit an con­di­cio: si cau­sa fuit, ces­sa­re re­pe­ti­tio­nem, si con­di­cio, re­pe­ti­tio­ni lo­cum fo­re.

3Ulp. lib. LXXVI. ad Ed. Ueberhaupt darf bei Schenkungen nicht übersehen werden, dass ein grosser Unterschied sei, ob etwas Beweggrund, oder Bedingung der Schenkung gewesen: war es Beweggrund, so fällt die Zurückforderung weg: war es Bedingung, so hat die Zurückforderung Statt.

4Pom­po­nius li­bro sep­ti­mo de­ci­mo ad Sa­binum. Et­iam per in­ter­po­si­tam per­so­nam do­na­tio con­sum­ma­ri pot­est.

4Paul. lib. XVII. ad Sabin. Auch durch eine Mittelsperson kann die Schenkung zu Stande gebracht werden.

5Ul­pia­nus li­bro tri­gen­si­mo se­cun­do ad Sa­binum. Af­fec­tio­nis gra­tia ne­que ho­nes­tae ne­que in­ho­nes­tae do­na­tio­nes sunt pro­hi­bi­tae, ho­nes­tae er­ga be­ne me­ren­tes ami­cos vel ne­ces­sa­rios, in­ho­nes­tae cir­ca me­re­tri­ces.

5Ulp. lib. XXXII. ad Sabin. Schenkungen sowohl aus ehrbarer, als auch unehrbarer Zuneigung sind nicht verboten; aus ehrbarer, gegen wohlverdiente Freunde, oder Verwandte; aus unehrbarer, gegen Buhlerinnen.

6Idem li­bro qua­dra­gen­si­mo se­cun­do ad Sa­binum. Qui sa­xum mi­hi ex­ime­re de suo per­mi­sit do­na­tio­nis cau­sa, sta­tim cum la­pis ex­emp­tus est meus fit, ne­que pro­hi­ben­do me eve­he­re ef­fi­cit, ut meus es­se de­si­nat, quia quo­dam­mo­do tra­di­tio­ne meus fac­tus est: pla­ne si mer­cen­na­rius meus exe­mit, mi­hi exe­mit. sed si is qui a me eme­rat si­ve mer­ce­de con­du­xe­rat, ut pa­te­rer eum si­bi iu­re ex­ime­re, si an­te­quam ex­imat, me pae­ni­tue­rit, meus la­pis du­rat, si post­ea, ip­sius fac­tum avo­ca­re non pos­sum: qua­si tra­di­tio enim fac­ta vi­de­tur, cum ex­imi­tur do­mi­ni vo­lun­ta­te. quod in sa­xo est, idem erit et­iam, si in ar­bo­re cae­sa vel demp­ta ac­ci­de­rit.

6Idem lib. XLII. ad Sabin. Wenn mir Jemand Schenkungshalber gestattet hat, einen Stein von seiner Steingrube zu nehmen, so wird solcher mein Eigenthum, sobald der Stein herausgenommen ist; auch vermag er nicht durch Verhinderung der Fortschaffung desselben mir mein Eigenthumsrecht darauf zu entziehen, weil solcher gewissermassen durch Uebergabe in mein Eigenthum übergegangen ist; auch wenn mein Taglöhner solchen ausgegraben, hat er ihn allerdings für mich ausgegraben. Wenn aber Jemand von mir das Recht gekauft oder gemiethet hat, dass ihm gestattet sei, solchen zu nehmen, und vor der Wegnahme Reue bei mir eintritt, so bleibt der Stein mein Eigenthum; tritt die Reue nach der [Ausgrabung] ein, so kann ich seine Handlung nicht widerrufen; denn es scheint gleichsam die Uebergabe geschehen zu sein, wenn solcher mit Willen des Eigenthümers herausgenommen wird. Was bei einem Steine gilt, dasselbe wird auch Rechtens sein, wenn bei einem gefällten oder abgehauenen Baume [Reue] eingetreten ist.

7Idem li­bro qua­dra­gen­si­mo quar­to ad Sa­binum. Fi­lius fa­mi­lias do­na­re non pot­est, ne­que si li­be­ram pe­cu­lii ad­mi­nis­tra­tio­nem ha­beat: non enim ad hoc ei con­ce­di­tur, li­be­ra pe­cu­lii ad­mi­nis­tra­tio, ut per­dat. 1Quid er­go, si ius­ta ra­tio­ne mo­tus do­net, num­quid pos­sit di­ci lo­cum es­se do­na­tio­ni? quod ma­gis pro­ba­bi­tur. 2Item vi­dea­mus, si quis fi­lio fa­mi­lias li­be­ram pe­cu­lii ad­mi­nis­tra­tio­nem con­ces­se­rit, ut no­mi­na­tim ad­ice­ret sic se ei con­ce­de­re, ut do­na­re quo­que pos­sit, an lo­cum ha­beat do­na­tio: et non du­bi­to do­na­re quo­que eum pos­se. 3Non­num­quam et­iam ex per­so­na pot­erit hoc col­li­gi: po­ne enim fi­lium es­se se­na­to­riae vel cu­ius al­te­rius dig­ni­ta­tis: qua­re non di­cas vi­de­ri pa­trem, ni­si ei spe­cia­li­ter do­nan­di fa­cul­ta­tem ad­emit, hoc quo­que con­ces­sis­se, dum li­be­ram dat pe­cu­lii ad­mi­nis­tra­tio­nem? 4Pa­ri au­tem ra­tio­ne, qua do­na­re fi­lius fa­mi­lias pro­hi­be­tur, et­iam mor­tis cau­sa do­na­re pro­hi­be­bi­tur: quam­vis enim ex pa­tris vo­lun­ta­te mor­tis quo­que cau­sa do­na­re pos­sit, at­ta­men ubi ces­sat vo­lun­tas, in­hi­be­bi­tur haec quo­que do­na­tio. 5Sed enim me­mi­nis­se opor­te­bit, si cui do­na­re quo­que per­mis­sum est, ni­si spe­cia­li­ter et­iam mor­tis cau­sa do­na­re fue­rit per­mis­sum, non pos­se mor­tis cau­sa do­na­re. 6Haec om­nia lo­cum ha­be­bunt in pa­ga­nis: ce­te­rum qui ha­bent cas­tren­se pe­cu­lium vel qua­si cas­tren­se, in ea con­di­cio­ne sunt, ut do­na­re et mor­tis cau­sa et non mor­tis cau­sa pos­sint, cum tes­ta­men­ti fac­tio­nem ha­beant.

7Idem lib. XLIV. ad Sabin. Ein Haussohn kann nicht verschenken, auch nicht wenn er die freie Verwaltung seines Sondergutes hat; denn dazu wird ihm die freie Verwaltung des Sondergutes nicht überlassen, dass er es verschwende. 1Wie nun, wenn er aus einem rechtmässigen Beweggrunde verschenkt? lässt sich wohl da behaupten, dass die Schenkung statthaft sei? Dies ist als richtiger anzunehmen. 2Auch wollen wir untersuchen, ob die Schenkung Statt finde, wenn Jemand seinem Haussohne die freie Verwaltung des Sondergutes mit dem namentlichen Beisatze überlässt, er gestatte ihm solche in der Art, dass er auch verschenken könne? Ich zweifle nicht, dass er alsdann auch verschenken könne. 3Manchmal wird sich diese [Befugniss] auch aus den persönlichen Verhältnissen folgern lassen; denn man setze den Fall, der Sohn besitze die Senatoren-, oder eine sonstige Würde; warum wollte man nicht behaupten, der Vater habe, indem er ihm die freie Verwaltung des Sondergutes gegeben, demselben auch die Befugniss zum Verschenken ertheilt, wenn er diese nicht ausdrücklich ausgenommen hat? 4Aus gleichem Grunde aber, weshalb dem Haussohne die Schenkung nicht zukommt, wird ihm auch das Verschenken auf den Todesfall untersagt sein; denn wenn er gleich mit Einwilligung seines Vaters auch auf den Todesfall verschenken kann, so wird dennoch, wenn die Einwilligung fehlt, auch diese Schenkung untersagt sein. 5Man muss aber bemerken, dass, wenn Einem auch zu verschenken gestattet ist, er doch nicht auf den Todesfall verschenken könne, wenn ihm nicht ausdrücklich auch auf den Todesfall zu verschenken erlaubt worden ist. 6Dies Alles aber wird nur bei Nichtsoldaten Statt finden, Sonst können Diejenigen, welche ein im Kriege erworbenes, oder diesem analoges Sondergut besitzen, auf den Todesfall, und nicht auf den Todesfall verschenken, da sie die Fähigkeit zu testiren haben.

8Pau­lus li­bro quin­to de­ci­mo ad Sa­binum. Quae li­ber­ti im­po­si­ta li­ber­ta­tis cau­sa prae­stant, ea non do­nan­tur: res enim pro his in­ter­ces­sit.

8Paul. lib. XV. ad Sab. Die auferlegten Leistungen der Freigelassenen für ihre Freiheit sind keine Schenkung; denn es ist eine Gegenleistung dafür vorausgegangen.

9Pom­po­nius li­bro tri­gen­si­mo ter­tio ad Sa­binum. In ae­di­bus alie­nis ha­bi­ta­re gra­tis do­na­tio vi­de­tur: id enim ip­sum ca­pe­re vi­de­tur qui ha­bi­tat, quod mer­ce­dem pro ha­bi­ta­tio­ne non sol­vit. pot­est enim et ci­tra cor­po­ris do­na­tio­nem va­le­re do­na­tio, vel­ut11Die Großausgabe liest vel­uti statt vel­ut. si do­na­tio­nis cau­sa cum de­bi­to­re meo pa­cis­car, ne an­te cer­tum tem­pus ab eo pe­tam. 1Ex re­bus do­na­tis fruc­tus per­cep­tus in ra­tio­nem do­na­tio­nis non com­pu­ta­tur: si ve­ro non fun­dum, sed fruc­tus per­cep­tio­nem ti­bi do­nem, fruc­tus per­cep­ti ve­nient in com­pu­ta­tio­nem do­na­tio­nis. 2Quod fi­lius fa­mi­lias pa­tris ius­su aut vo­lun­ta­te do­na­vit, per­in­de est, ac si pa­ter ip­se do­na­ve­rit aut si mea vo­lun­ta­te rem meam tu no­mi­ne tuo Ti­tio do­nes. 3Do­na­ri non pot­est, ni­si quod eius fit, cui do­na­tur.

9Pompon. lib. XXXIII. ad Sab. Die unentgeltliche Wohnung in einem fremden Hause gilt als Schenkung; denn der Erwerb des [unentgeltlich] Wohnenden scheint eben in dem ihm erlassenen Miethgelde für die Wohnung zu bestehen. Denn eine Schenkung kann auch ohne Verschenkung einer körperlichen Sache gültig sein: wie wenn ich Schenkungs halber mit meinem Schuldner den Vertrag eingehe, vor einer gewissen Zeit an ihn keine Forderung zu machen. 1Die von den geschenkten Sachen gezogenen Nutzungen werden in die Schenkung nicht mit eingerechnet. Wenn ich Dir aber nicht Grund und Boden, sondern den Genuss der Früchte schenke, so werden die bezogenen Früchte in die Schenkung miteinzurechnen sein. 2Was der Haussohn auf Geheiss, oder mit Zustimmung seines Vaters verschenkt hat, ist eben so anzusehen, als ob der Vater es selbst verschenkt habe: oder wenn Du meine Sache, mit meinem Willen, dem Titius in Deinem Namen schenkst. 3Verschenkt kann nur werden, was Eigenthum des Beschenkten wird.

10Pau­lus li­bro quin­to de­ci­mo ad Sa­binum. Ab­sen­ti, si­ve mit­tas qui fe­rat, si­ve quod ip­se ha­beat si­bi ha­be­re eum iu­beas, do­na­ri rec­te pot­est. sed si ne­scit rem quae apud se est si­bi es­se do­na­tam, vel mis­sam si­bi non ac­ce­pe­rit, do­na­tae rei do­mi­nus non fit, et­iam­si per ser­vum eius cui do­na­ba­tur mis­sa fue­rit, ni­si ea men­te ser­vo eius da­ta fue­rit, ut sta­tim eius fiat.

10Paul. lib. XV. ad Sab. Einem Abwesenden kann eine gültige Schenkung gemacht werden, man mag ihm [etwas] durch einen Ueberbringer senden, oder, was er bereits besitzt, als Eigenthum ihm überlassen. Weiss er aber nicht, dass die in seinem Besitze befindliche Sache ihm geschenkt worden sei, oder hat er die ihm übersendete Sache nicht erhalten, so wird er nicht Eigenthümer der geschenkten Sache, wenn solche auch durch den Sclaven des Beschenkten übersendet worden wäre: es sei denn, dass die Sache dessen Sclaven in der Absicht gegeben worden ist, dass sie sogleich sein Eigenthum werde.

11Gaius li­bro ter­tio de le­ga­tis ad edic­tum prae­to­ris. Cum de mo­do do­na­tio­nis quae­ri­tur, ne­que par­tus no­mi­ne ne­que fruc­tuum ne­que pen­sio­num ne­que mer­ce­dum ul­la do­na­tio fac­ta es­se vi­de­tur.

11Gaj. lib. III. de legat. ad Ed. Praet. urb. Wenn es sich um den Umfang der Schenkung handelt, so ist anzunehmen, dass sich die Schenkung weder auf die Jungen, noch Früchte, noch Mieth- und Pachtgelder mit erstrecke22Nach der Erklärung Anderer ist diese Gesetzesstelle, gleichwie l. 9. §. 1. h. t., davon zu verstehen, dass die Accessionen einer geschenkten Sache, wenn es sich um die Nothwendigkeit der gerichtlichen Bestätigung der Schenkung handelt, in deren Betrag nicht miteingerechnet werden. Dagegen wäre, nach der hier gewählten Uebersetzung, der Sinn des Gesetzes dieser, dass der Beschenkte keinen Anspruch auf die Accessionen habe, wenn solche nicht ausdrücklich in der Schenkung mit einbegriffen wurden..

12Ul­pia­nus li­bro ter­tio dis­pu­ta­tio­num. Qui ex do­na­tio­ne se ob­li­ga­vit, ex re­scrip­to di­vi Pii in quan­tum fa­ce­re pot­est con­ve­ni­tur. sed enim id, quod cre­di­to­ri­bus de­be­tur, erit de­tra­hen­dum: haec ve­ro, de qui­bus ex ea­dem cau­sa quis ob­stric­tus est, non de­be­bit de­tra­he­re.

12Ulp. lib. III. Disput. Wer sich durch eine Schenkung verbindlich gemacht, wird nach dem Rescripte des Kaisers Pius auf so viel verklagt, als er leisten kann33Ohne dadurch seinen standesgemässen Unterhalt zu beeinträchtigen.; doch wird, was er seinen Gläubigern schuldet, in Abzug gebracht werden müssen; das aber, wozu sich Einer [einem Dritten] aus dem nämlichen Rechtsgrunde44D. h. gleichfalls durch Schenkung. verpflichtet hat, wird derselbe nicht abziehen dürfen.

13Idem li­bro sep­ti­mo dis­pu­ta­tio­num. Qui mi­hi do­na­tum vo­le­bat, ser­vo com­mu­ni meo et Ti­tii rem tra­di­dit: ser­vus vel sic ac­ce­pit qua­si so­cio ad­quisi­tu­rus vel sic qua­si mi­hi et so­cio: quae­re­ba­tur quid age­ret. et pla­cet, quam­vis ser­vus hac men­te ac­ce­pe­rit, ut so­cio meo vel mi­hi et so­cio ad­quirat, mi­hi ta­men ad­quiri: nam et si pro­cu­ra­to­ri meo hoc ani­mo rem tra­di­de­rit, ut mi­hi ad­quirat, il­le qua­si si­bi ad­quisi­tu­rus ac­ce­pe­rit, ni­hil agit in sua per­so­na, sed mi­hi ad­quirit.

13Ad Dig. 39,5,13Windscheid: Lehrbuch des Pandektenrechts, 7. Aufl. 1891, Bd. I, § 155, Note 7.Idem lib. VII. Disput. Jemand, der mir eine Schenkung machen wollte, übergab die Sache einem Sclaven, der mir und dem Titius gemeinschaftlich gehörte: der Sclave nahm sie entweder in der Absicht in Empfang, um sie für meinen Theilhaber, oder in jener, um sie für mich und meinen Theilhaber zu erwerben. Es wurde angefragt, was Rechtens sei? Und man nahm an, wenngleich der Sclave in der Absicht die Sache in Empfang nahm, um sie für meinen Theilhaber, oder für mich und meinen Theilhaber zu erwerben, so werde sie dennoch für mich erworben: denn auch [in dem Falle], wenn er meinem Geschäftsbesorger die Sache in der Absicht übergeben, um sie für mich zu erwerben, und jener, um sie für sich zu erwerben, dieselbe in Empfang nahm; so macht derselbe für seine Person keine Erwerbung, sondern erwirbt für mich.

14Iu­lia­nus li­bro sep­ti­mo de­ci­mo di­ges­to­rum. Qui alie­num fun­dum do­na­tio­nis cau­sa ex­co­lit, nul­lam re­ten­tio­nem prop­ter im­pen­sas fa­ciet, quia do­mi­ni res ab eo in­iec­tas con­ti­nuo ef­fi­cit.

14Julian. lib. XVII. Dig. Wer ein fremdes Landgut Schenkungs halber bearbeitet, hat kein Zurückhaltungsrecht wegen seiner Kosten: weil das, was er hineingesteckt, sogleich dem Eigenthümer gehörig wird.

15Mar­cia­nus li­bro ter­tio in­sti­tu­tio­num. Post con­trac­tum ca­pi­ta­le cri­men do­na­tio­nes fac­tae non va­lent ex con­sti­tu­tio­ne di­vo­rum Se­ve­ri et An­to­ni­ni, ni­si con­dem­na­tio se­cu­ta sit.

15Marcian. lib. III. Instit. Schenkungen, welche nach Verübung eines Hauptverbrechens gemacht wurden, sind gemäss der Constitution der Kaiser Severus und Antoninus ungültig, wenn die Verurtheilung [bereits] erfolgt ist.

16Ul­pia­nus li­bro se­cun­do re­spon­so­rum. Ex hac scrip­tu­ra: ‘sciant he­redes mei me ves­tem uni­ver­sam ac res ce­te­ras, quas­cum­que in diem mor­tis meae me­cum ha­bui, il­li et il­li li­ber­tis meis vi­vum do­nas­se’ do­mi­nium ad li­ber­tos be­ni­gna in­ter­pre­ta­tio­ne per­ti­ne­re.

16Ulp. lib. II. Resp. Nach einer Schrift folgenden Inhalts: Zu wissen sei für meine Erben, dass ich meine gesammte Kleidung und die übrigen Sachen, welche ich am Tage meines Todes bei mir gehabt, diesem und jenem meiner Freigelassenen noch im Leben geschenkt habe, steht nach billiger Auslegung das Eigenthum den Freigelassenen zu.

17Idem li­bro quin­qua­gen­si­mo oc­ta­vo ad edic­tum. Si in sti­pu­la­tum iu­di­ca­tum no­va­tio­nis cau­sa de­duc­tum sit et sti­pu­la­tio do­na­tio­nis cau­sa ac­cep­to la­ta, di­cen­dum est lo­cum li­be­ra­tio­nem ha­be­re.

17Idem lib. LVIII. ad Ed. Wenn eine zuerkannte Forderung der Erneuerung der Schuld halber in eine Stipulation verwandelt, und die Stipulation Schenkungswegen erlassen worden ist, so muss man behaupten, die Befreiung sei statthaft.

18Idem li­bro sep­tua­gen­si­mo pri­mo ad edic­tum. Aris­to ait, cum mix­tum sit neg­otium cum do­na­tio­ne, ob­li­ga­tio­nem non con­tra­hi eo ca­su, quo do­na­tio est, et ita et Pom­po­nius eum ex­is­ti­ma­re re­fert. 1De­ni­que re­fert Aris­to­nem pu­ta­re, si ser­vum ti­bi tra­di­de­ro ad hoc, ut eum post quin­quen­nium ma­nu­mit­tas, non pos­se an­te quin­quen­nium agi, quia do­na­tio ali­qua in­es­se vi­de­tur: ali­ter at­que, in­quit, si ob hoc ti­bi tra­di­dis­sem, ut con­ti­nuo ma­nu­mit­tas: hic enim nec do­na­tio­ni lo­cum es­se et id­eo es­se ob­li­ga­tio­nem. sed et su­pe­rio­re ca­su quid ac­ti sit, in­spi­cien­dum Pom­po­nius ait: pot­est enim quin­quen­nium non ad hoc es­se po­si­tum, ut ali­quid do­ne­tur. 2Idem Aris­to ait, si do­na­tio­nis cau­sa in hoc tra­da­tur ser­vus, ut post quin­quen­nium ma­nu­mit­ta­tur, sit au­tem alie­nus, pos­se du­bi­ta­ri an usu­ca­pia­tur, quia ali­quid do­na­tio­nis in­ter­ve­ni­ret. et hoc ge­nus quaes­tio­nis in mor­tis cau­sa do­na­tio­ni­bus ver­sa­ri Pom­po­nius ait et ma­gis pu­tat ut, si ita do­ne­tur, ut post quin­quen­nium ma­nu­mit­ta­tur, pos­se di­ci usu­ca­pio­nem se­qui. 3La­beo ait, si quis mi­hi rem alie­nam do­na­ve­rit in­que eam sump­tus mag­nos fe­ce­ro et sic mi­hi evin­ca­tur, nul­lam mi­hi ac­tio­nem con­tra do­na­to­rem com­pe­te­re: pla­ne de do­lo pos­se me ad­ver­sus eum ha­be­re ac­tio­nem, si do­lo fe­cit.

18Idem lib. LXXI. ad Ed. Aristo sagt, wenn ein Rechtsgeschäft mit einer Schenkung vermischt sei, so entstehe, in so weit es Schenkung sei, keine Verbindlichkeit [für den Beschenkten]: diese seine Meinung führt auch Pomponius an. 1So berichtet auch derselbe, Aristo sei der Meinung, wenn ich Dir einen Sclaven zu dem Ende übergeben habe, dass Du ihn nach fünf Jahren frei lassest, so finde vor fünf Jahren keine Klage [auf Erfüllung] Statt: weil eine Schenkung hierin enthalten scheine. Anders, sagt er, als wenn ich ihn Dir deshalb übergeben hätte, dass Du ihn sogleich frei lassest: denn hier finde keine Schenkung Statt: und darum sei eine Verbindlichkeit vorhanden. Aber auch im obigen Falle, behauptet Pomponius, müsse man auf die Absicht der Parteien sehen: denn die fünfjährige Frist kann [ja] auch nicht zum Zwecke einer Schenkung gesetzt sein. 2Derselbe Aristo sagt, wenn Schenkungs halber ein Sclave zu dem Zwecke übergeben werde, dass er nach fünf Jahren frei gelassen werde, derselbe aber fremdes Eigenthum sei, so könne bezweifelt werden, ob solcher ersessen werde: weil eine Art von Schenkung in Mitte liege: diese Art Frage komme bei Schenkungen auf den Todesfall vor, sagt Pomponius: und ist eher der Meinung, dass, wenn die Schenkung so geschehe, dass nach fünf Jahren der Sclave frei gelassen werde, so könne behauptet werden, dass die Ersitzung erfolge. 3Labeo sagt, wenn mir Jemand eine fremde Sache geschenkt, ich auf solche grosse Kosten verwendet habe, und dieselbe mir dann entwährt werde, so stehe mir keine Klage wider den Schenker zu; allerdings hätte ich gegen ihn die Klage wegen Arglist, wenn er solches absichtlich gethan habe.

19Idem li­bro sep­tua­gen­si­mo sex­to ad edic­tum. Hoc iu­re uti­mur, ut in re­bus pu­bli­cis, cum de do­na­tio­ne quae­ri­tur, il­lud so­lum spec­te­tur, utrum ob cau­sam ali­quam ius­tam rei pu­bli­cae pro­mit­tat quis vel pol­li­cea­tur an non, ut, si ob ho­no­rem ali­quem pro­mit­tat, te­n­ea­tur, si mi­nus, non. 1La­beo scri­bit ex­tra cau­sam do­na­tio­num es­se ta­lium of­fi­cio­rum mer­ce­des ut pu­ta: si ti­bi ad­fue­ro, si sa­tis pro te de­de­ro, si qua­li­bet in re ope­ra vel gra­tia mea usus fue­ris. 2Non pot­est li­be­ra­li­tas no­len­ti ad­quiri. 3Si quis de­de­rit pe­cu­niam mu­tuam Ti­tio red­den­dam Se­io, cui do­na­tum vo­le­bat, de­in­de Ti­tius mor­tuo do­na­to­re Se­io de­dis­se pro­po­na­tur, erit con­se­quens di­ce­re pe­cu­niam Se­ii fie­ri, si­ve mor­tuum sci­vit si­ve igno­ra­vit is qui da­bat, quia pe­cu­nia fuit dan­tis: sed si qui­dem igno­ra­vit mor­tuum, erit li­be­ra­tus, si sic mu­tuam pe­cu­niam ac­ce­pit sol­ven­dam Se­io. si au­tem man­da­ve­ro ti­bi, ut pe­cu­niam Ti­tio des, cui do­na­re vo­le­bam, et tu igno­rans me mor­tuum hoc fe­ce­ris, ha­be­bis ad­ver­sus he­redes meos man­da­ti ac­tio­nem: si sciens, non ha­be­bis. 4Si quis ser­vo pe­cu­niam cre­di­de­rit, de­in­de is li­ber fac­tus eam ex­pro­mi­se­rit, non erit do­na­tio, sed de­bi­ti so­lu­tio. idem in pu­pil­lo, qui si­ne tu­to­ris auc­to­ri­ta­te de­bue­rit, di­cen­dum est, si post­ea tu­to­re auc­to­re pro­mit­tat. 5Sed et hae sti­pu­la­tio­nes, quae ob cau­sam fiunt, non ha­bent do­na­tio­nem. 6De­ni­que Pe­ga­sus pu­ta­bat, si ti­bi cen­tum spopon­de­ro hac con­di­cio­ne, si iu­ras­ses te no­men meum la­tu­rum, non es­se do­na­tio­nem, quia ob rem fac­ta est, res se­cu­ta est.

19Ulp. lib. LXXVI. ad Ed. Wenn es sich um eine Schenkung an den Staat handelt, so ist es Rechtens, dass blos darauf Rücksicht genommen wird, ob Jemand aus einem gültigen Rechtsgrunde dem Staate eine Stipulation oder ein [blosses] Versprechen macht, oder nicht, so dass, wenn [z. B.] das Versprechen wegen einer [übertragenen] Ehrenstelle geschieht, Verbindlichkeit eintritt, ausserdem nicht. 1Labeo schreibt, die Belohnungen folgender Dienstleistungen lägen ausserhalb des Begriffes der Schenkungen: z. B. wenn ich Dir Beistand leiste, wenn ich Bürgschaft für Dich leiste, wenn Dir in irgend einer Angelegenheit meine Dienste oder meine Verwendung zu Theil geworden ist. 2Ad Dig. 39,5,19,2Windscheid: Lehrbuch des Pandektenrechts, 7. Aufl. 1891, Bd. II, § 365, Note 5.Eine Erwerbung aus Freigebigkeit kann für Niemanden wider seinen Willen gemacht werden. 3Wenn Jemand dem Titius Geld geliehen, um es dem Sejus, welchem er solches schenken wollte, zu geben, und hierauf Titius nach dem Tode des Schenkers vorbringt, er habe dasselbe dem Sejus gegeben, so wird es folgerecht sein zu behaupten, das Geld werde Eigenthum des Sejus, der Geber mag nun den Tod des Schenkers gewusst haben, oder nicht; weil das Geld Eigenthum des Gebers war: wusste er aber den Tod des Schenkers nicht, so wird er seiner Verbindlichkeit entledigt, wenn er das Geld in der Art geliehen erhielt, um solches an Sejus zu zahlen. Wenn ich Dir aber den Auftrag ertheilt habe, dem Titius Geld zu geben, welchem ich es schenken wollte, und Du, ohne von meinem Tode zu wissen, solches gethan hast, so steht Dir wider meine Erben die Auftragsklage zu: thatest Du es wissentlich, so kommt Dir jene Klage nicht zu55Um diesen §. recht zu verstehen, muss man nicht ausser Acht lassen, dass der Auftrag durch des Auftraggebers Tod erlischt. A. d. R.. 4Ad Dig. 39,5,19,4ROHGE, Bd. 16 (1875), Nr. 82, S. 328: Ersatzanspruch aus der Tilgung bezw. Uebernahme der Schuld eines Andern.Wenn Jemand einem Sclaven Geld geliehen, hierauf aber der Sclave, nachdem er frei geworden, es [zu zahlen] versprochen hat, so wird solches keine Schenkung, sondern die Zahlung einer Schuld sein. Gleiches muss bei einem Mündel, der ohne Ermächtigung des Vormunds Schuldner geworden, behauptet werden, wenn derselbe später, auf Ermächtigung des Vormunds, ein [Zahlungs-] Versprechen macht. 5Aber auch diejenigen Stipulationen, die aus einem Rechtsgrunde geschehen, enthalten keine Schenkung. 6So meinte ferner Pegasus, wenn ich Dir hundert [tausend Sestertien] unter der Bedingung versprochen, wenn Du geschworen, meinen Namen zu führen, so sei solches keine Schenkung: weil [das Versprechen] wegen einer Gegenleistung gemacht worden, und solche erfolgt ist.

20Mar­cel­lus li­bro vi­cen­si­mo se­cun­do di­ges­to­rum. Si pa­tro­nus ex de­bi­ta par­te he­res in­sti­tua­tur et li­ber­tus fi­dei eius com­mi­sit, ut quid da­ret, et hoc sti­pu­lan­ti fi­dei­com­mis­sa­rio pro­mi­se­rit, non erit co­gen­dus sol­ve­re, ne pars ex le­gi­bus ve­re­cun­diae pa­tro­na­li de­bi­ta mi­nua­tur. 1De il­lo du­bi­ta­ri pot­est, qui, quod per Fal­ci­diam re­ti­ne­re pot­erat, vo­lun­ta­tem tes­ta­to­ris se­cu­tus spopon­dit se da­tu­rum: sed ma­gis est, ut non pos­sit suae con­fes­sio­ni ob­via­re. quem­ad­mo­dum enim, si sol­vis­set, fi­dem tes­ta­to­ri suo ad­im­ples­se vi­de­ba­tur et nul­la ei re­pe­ti­tio con­ces­sa fue­rat, ita et sti­pu­la­tio­ne pro­ce­den­te con­tra fi­dem tes­ta­to­ris, quam ad­gno­vit, ve­nien­ti ei me­ri­to oc­cur­re­tur.

20Marcell. lib. XXII. Dig. Wenn der Freilasser zu dem ihm gebührenden Antheile als Erbe eingesetzt wird, und der Freigelassene ihm ein Fideicommiss auferlegt hat, etwas abzugeben, und er dem Fideicommissinhaber solches durch eine Stipulation zusichert, so kann er nicht zur Zahlung gezwungen werden, damit der dem Freilasser aus Achtung nach den Gesetzen gebührende Theil keine Verringerung erleide. 1Ein Zweifel kann hinsichtlich Desjenigen entstehen, der das, was er vermöge des falcidischen Gesetzes zurückbehalten dürfte, zur Befolgung des Willens des Testators, abzugeben versprochen hat. Doch ist mit mehr Grund anzunehmen, dass er seinem Versprechen nicht zuwiderhandeln könne: denn gleichwie derselbe, wenn er bereits gezahlt hätte, seines Testators Willen erfüllt zu haben schiene, und kein Zurückforderungsrecht ihm gestattet wäre, ebenso wird man ihm mit Recht entgegentreten, wenn er, nach vorausgegangener Stipulation, gegen den von ihm anerkannten Willen des Testators auftritt.

21Cel­sus li­bro vi­cen­si­mo oc­ta­vo di­ges­to­rum. Ut mi­hi do­na­res, cre­di­to­ri meo dele­gan­te me pro­mi­sis­ti: fac­tum va­let, il­le enim suum re­ce­pit. 1Sed si de­bi­to­rem meum ti­bi do­na­tio­nis im­mo­di­cae cau­sa pro­mit­te­re ius­si, an sum­mo­ve­ris do­na­tio­nis ex­cep­tio­ne nec­ne, trac­ta­bi­tur. et meus qui­dem de­bi­tor ex­cep­tio­ne te agen­tem re­pel­le­re non pot­est, quia per­in­de sum, qua­si ex­ac­tam a de­bi­to­re meo sum­mam ti­bi do­na­ve­rim et tu il­lam ei cre­di­de­ris. sed ego, si qui­dem pe­cu­niae a de­bi­to­re meo non­dum so­lu­tae sint, ha­beo ad­ver­sus de­bi­to­rem meum re­scis­so­riam in id, quod su­pra le­gis mo­dum ti­bi pro­mi­sit ita, ut in re­li­quum tan­tum­mo­do ti­bi ma­neat ob­li­ga­tus: sin au­tem pe­cu­nias a de­bi­to­re meo ex­egis­ti, in hoc, quod mo­dum le­gis ex­ce­dit, ha­beo con­tra te con­dic­tio­nem.

21Cels. lib. XXVIII. Dig. Zum Zwecke einer Schenkung an mich, hast Du, auf meine Unterstellung, meinem Gläubiger ein Versprechen gemacht: diese Handlung ist gültig; denn jener hat das Seinige wieder bekommen. 1Wenn ich aber meinem Schuldner einer das gesetzliche Maass überschreitenden Schenkung halber den Befehl ertheilt habe, Dir ein Versprechen zu machen, so wird es die Frage sein, ob Du mit der Einrede der [das gesetzliche Maass überschreitenden] Schenkung zurückgewiesen werden kannst, oder nicht. Mein Schuldner zwar kann Dich, wenn Du klagst, durch eine Einrede nicht abweisen: weil ich ebenso zu betrachten bin, als wenn ich Dir die von meinem Schuldner erhobene Summe geschenkt, und Du solche ihm creditirt hättest. Aber ich habe, wenn das Geld von meinem Schuldner noch nicht gezahlt worden, eine Wiederaufhebungsklage wider meinen Schuldner in so weit, als er über das gesetzliche Maass Dir ein Versprechen gemacht hat: so dass er Dir blos für den Ueberrest verpflichtet bleibt; wenn Du aber das Geld von meinem Schuldner erhoben hast, so habe ich gegen Dich, in so weit die Schenkung das gesetzliche Maass überschreitet, die Condiction.

22Mo­des­ti­nus li­bro oc­ta­vo dif­fe­ren­tia­rum. Eum, qui do­na­tio­nis cau­sa pe­cu­niam vel quid aliud pro­mi­sit, de mo­ra so­lu­tio­nis pe­cu­niae usu­ras non de­be­re, sum­mae ae­qui­ta­tis est, ma­xi­me cum in bo­nae fi­dei con­trac­ti­bus do­na­tio­nis spe­cies non de­pu­te­tur.

22Modestin. lib. VIII. Different. Es ist höchst billig, dass Derjenige, welcher Schenkungs halber Geld, oder etwas Anderes versprochen hat, wegen eines Verzugs in der Geldzahlung keine Zinsen zu entrichten braucht, zumal da der Schenkungsvertrag nicht unter die Contracte guten Glaubens gerechnet wird.

23Idem li­bro quin­to de­ci­mo re­spon­so­rum. Mo­des­ti­nus re­spon­dit cre­di­to­rem fu­tu­ri tem­po­ris usu­ras et re­mit­te­re et mi­nue­re pac­to pos­se nec in ea do­na­tio­ne ex sum­ma quan­ti­ta­tis ali­quid vi­tii in­cur­re­re. 1Mo­des­ti­nus re­spon­dit men­te cap­tum do­na­re non pos­se.

23Idem lib. XV. Resp. Modestinus begutachtete, der Gläubiger könne durch einen Vertrag die Zinsen für die Zukunft sowohl erlassen, als auch verringern: und bei einer solchen Schenkung finde wegen der Summe des Betrags keine Ungültigkeit Statt. 1Modestinus lehrte, ein Wahnsinniger könne keine Schenkung machen.

24Ia­vo­le­nus li­bro quar­to de­ci­mo ex Cas­sio. Fi­de­ius­so­ri eius, qui do­na­tio­nis cau­sa pe­cu­niam su­pra mo­dum le­gis pro­mi­sit, ex­cep­tio da­ri de­bet et­iam in­vi­to reo, ne, si for­te reus sol­ven­do non fue­rit, pe­cu­niam fi­de­ius­sor amit­tat.

24Javolen. lib. XIV. ex Cass. Dem Bürgen Desjenigen, welcher Schenkungs halber Geld über das gesetzliche Maass versprochen hat, muss auch wider den Willen des [Haupt] Schuldners die Einrede [der das gesetzliche Maass überschreitenden Schenkung] verstattet werden: damit nicht der Bürge, wenn etwa der [Haupt] Schuldner nicht zahlungsfähig ist, das Geld verliere.

25Idem li­bro sex­to epis­tu­la­rum. Si ti­bi de­de­rim rem, ut Ti­tio meo no­mi­ne do­na­res, et tu tuo no­mi­ne eam ei de­de­ris, an fac­tam eius pu­tes? re­spon­dit, si rem ti­bi de­de­rim, ut Ti­tio meo no­mi­ne do­na­res eam­que tu tuo no­mi­ne ei de­de­ris, quan­tum ad iu­ris sup­ti­li­ta­tem ac­ci­pien­tis fac­ta non est et tu fur­ti ob­li­ga­ris: sed be­ni­gnius est, si agam con­tra eum qui rem ac­ce­pit, ex­cep­tio­ne do­li ma­li me sum­mo­ve­ri.

25Idem lib. VI. Epist. Wenn ich Dir eine Sache [über]geben habe, damit Du solche dem Titius in meinem Namen schenkest, und Du sie ihm in Deinem Namen übergeben hast, glaubst Du, dass dieselbe sein Eigenthum geworden? Ich habe das Gutachten ertheilt: Wenn ich Dir eine Sache gegeben, damit Du sie dem Titius in meinem Namen schenkest, und Du ihm solche in Deinem Namen gegeben hast, so wird sie, nach der Strenge des Rechts, nicht Eigenthum des Empfängers, und Du wirst wegen Diebstahls verantwortlich: aber der Billigkeit angemessener ist es, dass ich, wenn ich gegen Denjenigen, der die Sache empfangen hat, klagen will, durch die Einrede der Arglist zurückgewiesen werde.

26Pom­po­nius li­bro quar­to ad Quin­tum Mu­cium. Nu­da ra­tio non fa­cit ali­quem de­bi­to­rem: ut pu­ta quod do­na­re li­be­ro ho­mi­ni vo­lu­mus li­cet re­fe­ra­mus in ra­tio­nes nos­tras de­be­re nos, ta­men nul­la do­na­tio in­tel­le­gi­tur.

26Pomp. lib. IV. ad Quint. Muc. Die blosse Rechnung macht Niemanden zum Schuldner: z. B. wenn wir auch in unsere Rechnungen eintragen, dass wir dasjenige schulden, was wir einem freien Menschen schenken wollen, so wird dieses dennoch nicht als Schenkung anerkannt.

27Pa­pi­nia­nus li­bro vi­cen­si­mo no­no quaes­tio­num. Aqui­lius Re­gu­lus iu­ve­nis ad Ni­cos­tra­tum rhe­to­rem ita scrip­sit: ‘quon­iam et cum pa­tre meo sem­per fuis­ti et me elo­quen­tia et di­li­gen­tia tua me­lio­rem red­di­dis­ti, do­no et per­mit­to ti­bi ha­bi­ta­re in il­lo ce­na­cu­lo eo­que uti’. de­func­to Re­gu­lo con­tro­ver­siam ha­bi­ta­tio­nis pa­tie­ba­tur Ni­cos­tra­tus et cum de ea re me­cum con­tu­lis­set, di­xi pos­se de­fen­di non me­ram do­na­tio­nem es­se, ve­rum of­fi­cium ma­gis­tri qua­dam mer­ce­de re­mu­ne­ra­tum Re­gu­lum id­eo­que non vi­de­ri do­na­tio­nem se­quen­tis tem­po­ris ir­ri­tam es­se. quod si ex­pul­sus Ni­cos­tra­tus ve­niat ad iu­di­cem, ad ex­em­plum in­ter­dic­ti, quod fruc­tua­rio pro­po­ni­tur, de­fen­den­dus erit qua­si lo­co pos­ses­so­ris con­sti­tu­tus, qui usum ce­na­cu­li ac­ce­pit.

27Ad Dig. 39,5,27Windscheid: Lehrbuch des Pandektenrechts, 7. Aufl. 1891, Bd. II, § 368, Note 11.Papin. lib. XXIX. Quaest. Aquilius Regulus, ein Jüngling, schrieb an Nicostratus, Lehrer der Beredsamkeit, wie folgt: Weil Du sowohl immer bei meinem Vater gewesen, als auch mich durch Deine Beredsamkeit und Deinen Fleiss gebildet hast, schenke und gestatte ich Dir, in jenem Zimmer zu wohnen und solches zu benutzen: nach dem Tode des Regulus wurde die Wohnung dem Nicostratus streitig gemacht: und als er mich deshalb zu Rathe zog, behauptete ich, es lasse sich vertheidigen, dass solches keine reine Schenkung sei: sondern Regulus habe die Dienste seines Lehrers durch eine Belohnung vergolten: und deswegen erscheine die Schenkung für die Folgezeit nicht ungültig; wenn also Nicostratus, aus der Wohnung vertrieben, den Richter angeht, so wird er nach Analogie des dem Nutzniesser zur Seite stehenden Interdicts geschützt werden müssen: Derjenige, welcher die Benutzung eines Zimmers erhalten hat, vertritt [nämlich] gleichsam die Stelle des Besitzers.

28Idem li­bro ter­tio re­spon­so­rum. He­redi­ta­tem pa­ter si­bi re­lic­tam fi­liae sui iu­ris ef­fec­tae do­na­vit: cre­di­to­ri­bus he­redi­ta­riis fi­lia sa­tis­fa­ce­re de­bet, vel, si hoc mi­ni­me fa­ciat et cre­di­to­res con­tra pa­trem ve­niant, co­gen­dam eam per ac­tio­nem prae­scrip­tis ver­bis pa­trem ad­ver­sus eos de­fen­de­re.

28Ad Dig. 39,5,28Windscheid: Lehrbuch des Pandektenrechts, 7. Aufl. 1891, Bd. I, § 98, Note 3; Bd. II, § 368, Note 6; Bd. III, § 621, Note 6.Papin. lib. III. Resp. Ein Vater hat seiner eigenen Rechtens gewordenen Tochter eine ihm hinterlassene Erbschaft geschenkt; die Tochter muss die Erbschaftsgläubiger befriedigen: oder, wenn sie dies gar nicht thut und die Gläubiger wider den Vater auftreten, so muss sie durch eine Klage aus bestimmten Worten angehalten werden, den Vater gegen die selben zu vertreten.

29Idem li­bro duo­de­ci­moaaDie Großausgabe liest de­ci­mo statt duo­de­ci­mo. re­spon­so­rum. Do­na­ri vi­de­tur, quod nul­lo iu­re co­gen­te con­ce­di­tur. 1Qui­dam in iu­re in­ter­ro­ga­tus ni­hil si­bi de­be­re tu­to­ris he­redes re­spon­dit. eum ac­tio­nem iu­re amis­is­se re­spon­di: li­cet enim non trans­ac­tio­nem, sed do­na­tio­nis haec ver­ba es­se quis ac­ci­piat, at­ta­men eum, qui in iu­re con­fes­sus est, suam con­fes­sio­nem in­fir­ma­re non pos­se. 2Do­na­tio­nem qui­dem par­tis bo­no­rum pro­xi­mae co­gna­tae vi­ven­tis nul­lam fuis­se con­sta­bat: ve­rum ei, qui do­na­vit ac post­ea iu­re prae­to­rio suc­ces­sit, quon­iam ad­ver­sus bo­nos mo­res et ius gen­tium fes­ti­nas­set, ac­tio­nes he­redi­ta­rias in to­tum de­ne­gan­das re­spon­dit:

29Idem lib. XII. Resp. Ad Dig. 39,5,29 pr.ROHGE, Bd. 5 (1872), S. 44: Charakter eines onerosen Geschäfts, das in seinem Erfolge nur dem einen Theile vortheilhaft ist.Was ohne irgend eine rechtliche Verbindlichkeit zugestanden wird, ist als Schenkung anzusehen. 1Jemand hatte, vor Gericht befragt, geantwortet, die Erben [seines] Vormundes schuldeten ihm nichts; ich begutachtete, er habe seine Forderung rechtlich verloren. Denn wenn man gleich diese Worte nicht als Vergleich, sondern als Schenkung annehmen wollte, so könne doch Derjenige, welcher vor Gericht ein Geständniss abgelegt hat, sein Bekenntniss nicht entkräften. 2Es war zwar ausser Zweifel, dass die Schenkung eines Theils des Vermögens der nächsten noch lebenden weiblichen Verwandten richtig gewesen: aber [Papinianus] begutachtete, dem Schenker, welcher später nach dem prätorischen Rechte zur Erbfolge gelangte, seien, weil er gegen Sitte und Völkerrecht [mit der Schenkung] zu voreilig gewesen, die Erbschaftsklagen hinsichtlich des ganzen [Nachlasses] zu versagen;

30Mar­cia­nus li­bro sin­gu­la­ri de de­la­to­ri­bus. nam ei ut in­dig­no au­fer­tur he­redi­tas.

30Marcian. lib. sing. de Delat. denn die Erbschaft wird ihm, als einem Unwürdigen entrissen.

31Pa­pi­nia­nus li­bro duo­de­ci­mo re­spon­so­rum. Do­na­tio­nes in con­cu­bi­nam col­la­tas non pos­se re­vo­ca­ri con­ve­nit nec, si ma­tri­mo­nium in­ter eos­dem post­ea fue­rit con­trac­tum, ad ir­ri­tum rec­ci­de­re quod an­te iu­re va­luit. an au­tem ma­ri­ta­lis ho­nor et af­fec­tio pri­dem prae­ces­se­rit, per­so­nis com­pa­ra­tis, vi­tae con­iunc­tio­ne con­si­de­ra­ta per­pen­den­dum es­se re­spon­di: ne­que enim ta­bu­las fa­ce­re ma­tri­mo­nium. 1Spe­cies ex­tra do­tem a ma­tre fi­liae no­mi­ne vi­ro tra­di­tas fi­liae quae prae­sens fuit do­na­tas et ab ea vi­ro tra­di­tas vi­de­ri re­spon­di nec ma­trem of­fen­sam re­pe­ti­tio­nem ha­be­re vel eas rec­te vin­di­ca­re, quod vir ca­vis­set ex­tra do­tem usi­bus puel­lae si­bi tra­di­tas, cum ea sig­ni­fi­ca­tio­ne non mo­dus do­na­tio­nis de­cla­re­tur nec ab usu pro­prie­tas se­pa­re­tur, sed pe­cu­lium a do­te puel­lae di­stin­gue­re­tur. iu­di­cem ta­men aes­ti­ma­tu­rum, si ma­ter iu­re con­tra fi­liam of­fen­sa eas re­vo­ca­re ve­lit, et ve­re­cun­diae ma­ter­nae con­gruam bo­ni­que vi­ri ar­bi­trio com­pe­ten­tem fer­re sen­ten­tiam. 2Pa­ter, qui fi­liae, quam ha­buit in po­tes­ta­te, man­ci­pia do­na­vit et pe­cu­lium em­an­ci­pa­tae non ad­emit, ex post fac­to do­na­tio­nem vi­de­ba­tur per­fe­cis­se. 3Eius­mo­di le­ge de­po­si­ta in ae­de ar­ca, ut eam ip­se so­lus qui de­po­suit tol­le­ret aut post mor­tem do­mi­ni Ae­lius spe­ra­tus, non vi­de­ri ce­le­bra­tam do­na­tio­nem re­spon­di. 4Ra­tae do­na­tio­nes es­se non pos­sunt post cri­men per­duel­lio­nis con­trac­tum, cum he­redem quo­que te­n­eat, et­si non­dum pos­tu­la­tus vi­ta de­ces­se­rit.

31Papin. lib. XII. Resp. Darüber ist man einig, dass die, einer Beischläferin gemachten Schenkungen nicht widerrufen werden können, und dass, wenn unter denselben Personen später die Ehe geschlossen worden, was früher rechtliche Gültigkeit hatte, nicht ungültig werde. Ob aber eheliche Achtung und Zuneigung nicht schon vorher Statt gefunden habe, müsse, begutachte ich, durch die Vergleichung der Persönlichkeiten, durch die Betrachtung des Zusammenlebens erwogen werden: denn nicht der Ehevertrag [allein] mache die Ehe aus. 1Ich habe begutachtet, Gegenstände, welche von der Mutter im Namen der Tochter, ausser der Mitgabe dem Manne übergeben worden, seien als der Tochter, welche gegenwärtig gewesen, geschenkt, und von dieser ihrem Manne übergeben zu betrachten: und die Mutter, wenn sie beleidigt worden, habe kein Zurückforderungsrecht, noch könne sie solche [aus dem Grunde] gültig eigenthümlich in Anspruch nehmen, weil der Mann Sicherheit geleistet habe, dass dieselben ausser der Mitgabe zum Gebrauche der Tochter ihm übergeben wurden; da mit jener Bezeichnung kein Zweck der Schenkung ausgedrückt, noch das Eigenthum von dem Gebrauch getrennt, sondern ein Sondergut von der Mitgabe der Tochter ausgeschieden werde: doch werde der Richter erwägen, dass er, wenn die Mutter solche wegen einer wirklichen Beleidigung von ihrer Tochter zurückfordern wolle, einen Ausspruch hätte, welcher mit der einer Mutter gebührenden Ehrfurcht vereinbar und dem Ermessen eines rechtlichen Mannes angemessen sei. 2Ad Dig. 39,5,31,2Windscheid: Lehrbuch des Pandektenrechts, 7. Aufl. 1891, Bd. II, § 518, Note 6.Ein Vater, der seiner Tochter, die in seiner Gewalt gestanden, Sclaven geschenkt und, nachdem er sie aus seiner Gewalt entlassen, ihr das Sondergut nicht entzogen hat, scheint durch [diese] nachfolgende Handlung die Schenkung vollzogen zu haben. 3[Eine Niederlegung] unter folgender Bestimmung, dass der Niederlegende allein, oder nach dem Tode des Eigenthümers, Aelius Speratus die niedergelegte Million [Sestertien] zurückerhalten solle, ist nach meinem Gutachten nicht als Schenkung zu betrachten. 4Schenkungen können nach Verübung des Verbrechens des Hochverraths nicht gültigerweise errichtet werden: da [in Folge dessen] auch der Erbe belangt werden kann, wenn auch [der Verbrecher] vor der Anklage gestorben ist.

32Scae­vo­la li­bro quin­to re­spon­so­rum. Lu­cius Ti­tius epis­tu­lam ta­lem mi­sit: ‘il­le il­li sa­lu­tem. hos­pi­tio il­lo quam­diu vo­lue­ris uta­ris su­pe­rio­ri­bus diae­tis om­ni­bus gra­tui­to, id­que te ex vo­lun­ta­te mea fa­ce­re hac epis­tu­la no­tum ti­bi fa­cio’: quae­ro an he­redes eius ha­bi­ta­tio­ne eum pro­hi­be­re pos­sunt. re­spon­dit se­cun­dum ea quae pro­po­ne­ren­tur, he­redes eius pos­se mu­ta­re vo­lun­ta­tem.

32Ad Dig. 39,5,32Windscheid: Lehrbuch des Pandektenrechts, 7. Aufl. 1891, Bd. II, § 368, Note 11.Scaevola lib. V. Resp. Lucius Titius schrieb folgenden Brief: N. enthietet dem N. seinen Gruss: „In jener Behausung magst Du, so lange Du wohnen willst, alle oberen Zimmer umsonst gebrauchen, und dass Du solches mit meiner Zustimmung thuest, thue ich Dir durch diesen Brief zu wissen.“ Ich frage, ob seine Erben die Wohnung versagen können? Das Gutachten war, den vorliegenden Umständen zufolge könnten die Erben den Willen ändern66Es liegt hierin blos ein precarium. A. d. R..

33Her­mo­ge­nia­nus li­bro sex­to iu­ris epi­to­ma­rum. Qui id, quod ex cau­sa do­na­tio­nis sti­pu­lan­ti spopon­de­rat, sol­vi con­sti­tuit, ac­tio­ne con­sti­tu­tae pe­cu­niae non in so­li­dum, sed in quan­tum fa­ce­re pot­est con­ve­ni­tur: cau­sam enim et ori­gi­nem con­sti­tu­tae pe­cu­niae, non iu­di­cii po­tes­ta­tem prae­va­le­re pla­cuit. sed et con­dem­na­tus ex cau­sa do­na­tio­nis in ac­tio­ne iu­di­ca­ti non frus­tra de­si­de­rat in quan­tum fa­ce­re pot­est con­ve­ni­ri. 1Ea le­ge do­na­tio­nis cau­sa pe­cu­nia Ti­tio nu­me­ra­ta, ut sta­tim do­na­to­ri mu­tuo de­tur, non im­pe­di­tur do­mi­nii trans­la­tio: ac prop­ter­ea is­dem num­mis do­na­to­ri cre­di­tis no­vum do­mi­nium in his quae­ri­tur. 2Mu­tus et sur­dus do­na­re non pro­hi­ben­tur. 3Si, cum Pri­mus ti­bi do­na­re vel­let et tu do­nan­di Se­cun­do vo­lun­ta­tem ha­be­res, Pri­mus Se­cun­do ex vo­lun­ta­te tua sti­pu­lan­ti pro­mi­se­rit, per­fi­ci­tur do­na­tio et, quia ni­hil Pri­mus Se­cun­do, a quo con­ve­ni­tur, do­na­vit, et qui­dem in so­li­dum, non in id quod fa­ce­re pot­est con­dem­na­tur. id­que cus­to­di­tur et si dele­gan­te eo, qui do­na­tio­nem erat ac­cep­tu­rus, cre­di­to­ri eius do­na­tor pro­mi­se­rit: et hoc enim ca­su cre­di­tor suum neg­otium ge­rit.

33Hermogen. lib. VI. jur. Epit. Wer für die Bezahlung dessen, was er Jemandem aus dem Rechtsgrunde der Schenkung durch Stipulation versprochen hatte, ein Constitutum eingegangen ist, kann mit der Klage pecuniae constitutae nicht auf das Ganze, sondern blos auf so viel belangt werden, als er gewähren kann: denn man fand für gut, auf den Rechtsgrund und den Ursprung des Constitutums mehr Gewicht zu legen, als auf die darauf gegründete Klage. Ebenso trägt auch, wer aus dem Rechtsgrunde der Schenkung verurtheilt worden, nicht vergebens darauf an, dass er mit der Klage der rechtlich entschiedenen Sache nur auf so viel belangt werde, als er zu leisten im Stande ist. 1Wenn dem Titius Schenkungs halber Geld unter der Bedingung vorgezählt worden ist, dass solches sogleich dem Schenker als Darlehn gegeben werde, so hindert dies die Uebertragung des Eigenthumsrechtes nicht, und es wird deshalb, wenn dieselben Geldstücke dem Schenker geliehen werden, ein neues Eigenthumsrecht darauf erworben. 2Stummen und Tauben ist das Schenken nicht untersagt. 3Wenn ein Erster Dir schenken wollte, Du aber einem Zweiten zu schenken den Willen hattest, und der Erste dem Zweiten, nach Deinem Willen, im Wege der Stipulation ein Versprechen gemacht hat, so wird die Schenkung vollendet, und weil der Erste dem Zweiten, von welchem er belangt wird, nichts geschenkt hat, so wird er auf das Ganze, nicht auf so viel, als er zu leisten vermag, verurtheilt. Und ein Gleiches wird beobachtet, wenn Jemand als Schenker, auf Unterstellung Dessen, der die Schenkung erhalten sollte, dem Gläubiger desselben ein Versprechen gemacht hat: denn auch in diesem Falle führt der Gläubiger [nur] seine eigne Sache.

34Pau­lus li­bro quin­to sen­ten­tia­rum. Si pa­ter em­an­ci­pa­ti fi­lii no­mi­ne do­na­tio­nis ani­mo pe­cu­niam fae­ne­ra­vit eam­que fi­lius sti­pu­la­tus est, ip­so iu­re per­fec­tam do­na­tio­nem amb­igi non pot­est. 1Si quis ali­quem a la­trun­cu­lis vel hos­ti­bus eri­puit et ali­quid pro eo ab ip­so ac­ci­piat, haec do­na­tio in­re­vo­ca­bi­lis est: non mer­ces ex­imii la­bo­ris ap­pel­lan­da est, quod con­tem­pla­tio­ne sa­lu­tis cer­to mo­do aes­ti­ma­ri non pla­cuit.

34Paul. lib. V. Sentent. Wenn der Vater auf den Namen seines, aus seiner Gewalt entlassenen Sohnes, in der Absicht [ihm damit] eine Schenkung [zu machen], Geld ausgeliehen, und der Sohn dessen [Zurückzahlung für sich] stipulirt hat, so kann nicht bezweifelt werden, dass die Schenkung dem Rechte selbst zufolge vollzogen sei. 1Ad Dig. 39,5,34,1Windscheid: Lehrbuch des Pandektenrechts, 7. Aufl. 1891, Bd. II, § 368, Note 11.Wenn Jemand Einen von Strassenräubern oder Feinden befreit hat, und etwas von ihm empfängt, so ist dies eine unwiderrufliche Schenkung: denn es ist solches eine Belohnung für eine ausserordentliche Bemühung zu nennen, was, in Betracht der erfolgten Rettung, nicht nach einem bestimmten Maasse abgemessen werden darf.

35Scae­vo­la li­bro tri­gen­si­mo pri­mo di­ges­to­rum. Ad eum, quem ma­nu­mi­se­rat, epis­tu­lam mi­sit in haec ver­ba: ‘Ti­tius Sti­cho li­ber­to suo sa­lu­tem. Cum te ma­nu­mi­se­rim, pe­cu­lium quo­que tuum om­ne, quid­quid ha­bes tam in no­mi­ni­bus quam in re­bus mo­ven­ti­bus si­ve in nu­me­ra­to, me ti­bi con­ce­de­re hac epis­tu­la ma­nu mea scrip­ta no­tum ti­bi fa­cio’. eun­dem li­ber­tum tes­ta­men­to ex bes­se scrip­sit he­redem, Sem­pro­nium ex trien­te: nec pe­cu­lium Sti­cho le­ga­vit nec ac­tio­nes prae­sta­ri ius­sit. quae­si­tum est, utrum in as­sem Sti­cho ac­tio de­tur eo­run­dem no­mi­num, quae in pe­cu­lio ha­buit, an utris­que he­redi­bus pro por­tio­ni­bus he­redi­ta­riis. re­spon­dit se­cun­dum ea quae pro­po­ne­ren­tur utris­que he­redi­bus pro he­redi­ta­riis por­tio­ni­bus com­pe­te­re. 1Lu­cius Ti­tius fun­dum Mae­viae do­na­vit et an­te tra­di­tio­nem eun­dem fun­dum post dies pau­cos Se­io pig­no­ri ob­li­ga­vit et in­tra dies tri­gin­ta Mae­viam in va­cuam pos­ses­sio­nem eius­dem fun­di in­du­xit: quae­ro, an do­na­tio per­fec­ta sit. re­spon­dit se­cun­dum ea quae pro­po­ne­ren­tur per­fec­tam: ve­rum cre­di­to­rem fir­mam pig­no­ris ob­li­ga­tio­nem ha­be­re. 2Avia sub no­mi­ne La­beo­nis ne­po­tis sui mu­tuam pe­cu­niam de­dit, et usu­ras sem­per ce­pit et in­stru­men­ta de­bi­to­rum a La­beo­ne re­ce­pit, quae in he­redi­ta­te eius in­ven­ta sunt: quae­ro, an do­na­tio per­fec­ta es­se vi­dea­tur. re­spon­dit, cum de­bi­tor La­beo­ni ob­li­ga­tus est, per­fec­tam do­na­tio­nem es­se.

35Scaevola lib. XXXI. Dig. Titius schrieb an seinen Freigelassenen einen Brief in folgenden Worten Titius entbietet seinem Freigelassenen Stichus seinen Gruss. Durch diesen von mir eigenhändig geschriebenen Brief thue ich Dirzu wissen, dass ich Dir bei Deiner Freilassung auch Dein ganzes Sondergut, was Du an Forderungen sowohl, als auch an beweglichen Gegenständen, oder in Baarem hast, überlasse; denselben Freigelassenen setzte er in seinem Testamente als Erben auf zwei Dritttheile [seines Nachlasses], den Sempronius auf ein Dritttheil [desselben] ein, vermachte aber dem Stichus [dessen] Sondergut nicht, und verordnete auch nicht, ihm die [dazu gehörigen] Klagen abzutreten. Es wurde angefragt, ob dem Stichus hinsichtlich jener Forderungen, die zu seinem Sondergute gehörten, die Klage auf das Ganze zustehe, oder beiden Erben nach Verhältniss ihrer Erbtheile? Das Gutachten war: den vorliegenden Umständen zufolge komme die Klage beiden Erben nach Verhältniss ihrer Erbtheile zu. 1Lucius Titius schenkte der Mävia ein Landgut; einige Tage nachher verpfändete er, noch vor der Uebergabe, dasselbe Landgut dem Sejus, und innerhalb dreissig Tagen übertrug er der Mävia den ausschliesslichen Besitz desselben. Ich frage: ob die Schenkung voliendet sei? Das Gutachten war, den vorliegenden Umständen zufolge, sei sie vollendet: aber der Gläubiger habe ein gültiges Pfandrecht. 2Eine Grossmutter lieh unter dem Namen ihre Enkels Labeo Geld aus, und erhob immer [auf seinen Namen] die Zinsen: auch die Schuldurkunden darüber liess sie auf Labeo ausstellen, und diese fanden sich unter ihrem Nachlass. Ich frage, ob die Schenkung als vollendet anzusehen sei? Das Gutachten war, da der Schuldner dem Labeo verpflichtet ist, so sei die Schenkung vollendet.