Corpus iurisprudentiae Romanae

Repertorium zu den Quellen des römischen Rechts

Digesta Iustiniani Augusti

Recognovit Mommsen (1870) et retractavit Krüger (1928)
Deutsche Übersetzung von Otto/Schilling/Sintenis (1830–1833)
Buch 27 übersetzt von Schneider unter Redaction von Otto
Dig. XXVII1,
De excusationibus
Liber vicesimus septimus
I.

De excusationibus

(Von den Entschuldigungen1.)

1Das Wort excusatio bedeutet zwar nicht blos einen solchen Grund, in Folge dessen Jemand nicht Vormund zu sein braucht, sondern auch einen solchen, wegen dessen Jemand nicht Vormund sein darf (s. die Bem. zu L. 1. §. 3. D. de postul. 3. 1.) v. Glück Erl. d. Pand. XXXI. S. 178. ff. u. 190. ff.), und darum entspricht das deutsche Wort Entschuldigung jenem lateinischen nicht ganz, es ist aber doch in Ermangelung eines bessern beibehalten worden, weil jene letztere Bedeutung von excusatio und excusare nur eine Ausnahme von der Regel ist, und auf dieselbe in den wenigen Stellen, wo sie in diesem Titel vorkommt, durch Bemerkungen hingewiesen werden kann. — Uebrigens sind die in diesem Titel vorkommenden Stellen aus den libris Excusatt. von Modestinus nach dem griechischen Text übersetzt worden, mit Berücksichtigung der Schrift von C. J. A. Kriegel: Antiqua versio Latina fragmentorum e Modestini ll. de Excusatt. in integrum restitute. Lips 1830.

1Mo­des­ti­nus li­bro pri­mo ex­cu­sa­tio­num. Ἑρέννιος Μοδεστῖνος Ἐγνατίῳ Δέξτρῳ. συγγράψας σύγγραμμα, ὡς ἐμοὶ δοκεῖ, χρησιμώτατον, ὅπερ παραίτησιν ἐπιτροπῆς καὶ κουρατορίας ὠνόμασα, τοῦτό σοι πέπομφα. 1Ποιήσομαι δὲ ὡς ἂν οἷός τε ὦ τὴν περὶ τούτων διδασκαλίαν σαφῆ, ἀφηγούμενος τὰ νόμιμα τῇ τῶν Ἑλλήνων φωνῇ, εἰ καὶ οἶδα δύσφραστα εἶναι αὐτὰ νομιζόμενα πρὸς τὰς τοιαύτας μεταβολάς. 2Προσθήσω δὲ τῇ τῶν λεγομένων διηγήσει αὐτὰ τὰ τῶν νόμων ῥήματα, εἴ που καὶ τούτου δεηθείην, ἵνα τήν τε τῶν λεκτέων καὶ τὴν τῶν ἀναγνωστέων χρῆσιν ἔχοντες τὸ ὁλόκληρον τοῖς δεομένοις καὶ τὴν ὠφέλειαν παρασχώμεθα. 3Λεκτέον τοίνυν πρῶτον, τίνας οὐ δεῖ χειροτονεῖσθαι. 4Ἀπελευθερικοῖς ὀρφανοῖς εὐγενεῖς οὐ δώσουσιν οἱ ἄρχοντες ἐπιτρόπους ἢ κουράτορας, πλὴν εἰ μὴ παντελὴς ἀπορία κατὰ τὸν τόπον ἀπελευθέρων ἐστίν· ἀπελευθερικοῖς γὰρ ἀπελευθέρους μόνους δεῖν δίδοσθαι τοὺς ἐκ τοῦ αὐτοῦ τόπου ὄντας θείου Μάρκου ὀρατίων κελεύει. ἐὰν δὲ δοθῇ, ὁ θειότατος Σεβῆρος τῶν ἀφηλίκων προνοούμενος ὑπεύθυνον αὐτὸν εἶναι τῇ ἐπιτροπῇ, ἐὰν μὴ ἐμπροθέσμως δικαιολογήσηται, ἀντέγραψεν. 5Οὐκ ἔξεστιν κουρατορεύειν μνηστῆρα μνηστῆς, ὡς ἡ σύγκλητος λέγει· χειροτονηθεὶς δὲ ὁ τοιοῦτος ἀπολυθήσεται.

1Modestin. lib. I. Excusat. Herennius Modestinus an den Ignatius Dexter. Da ich ein, wie es mir scheint, sehr nützliches Buch geschrieben habe, welches ich Entschuldigung von der Vormundschaft und Cura genannt habe, so schicke ich dir dasselbe. 1Ich werde aber die Lehre hiervon, soweit ich es im Stande bin, deutlich machen, indem ich die gesetzlichen Bestimmungen in der Sprache der Griechen erkläre, wenngleich ich weiss, dass die gesetzlichen Anordnungen selbst zu solchen Uebertragungen schwer geeignet sind. 2Ich werde aber der Auseinandersetzung dessen, was gesagt wird, die Worte der Gesetze beigeben, wo dies nöthig sein wird, um denen, welche von dem zu Sagenden und zu Lesenden Gebrauch machen, es vollständig, wenn sie es bedürfen, und eine Hilfe darzubieten. 3Zuerst ist also zu sagen, welche man nicht [zu Vormündern] erwählen darf. 4Den freigelassenen Mündeln werden die Präsides Freigeborene nicht zu Vormündern oder Curatoren bestellen, ausser wenn an dem Orte durchaus ein Mangel an Freigelassenen ist; denn das den freigelassenen [Mündeln] blos Freigelassene, welche aus demselben Orte sind, [zu Vormündern] bestellt werden sollen, befiehlt eine Rede22S. die Bemerk. zu L. 16. D. de spons. 23. 1. des höchstseligen Marcus. Wenn aber [ein Freigeborener zum Vormund] bestellt werden sollte, so hat der höchstselige Severus, für die Unmündigen sorgend, rescribirt, dass er für die Vormundschaft verantwortlich sei, wenn er nicht innerhalb der gesetzlichen Frist die Rechtsgründe [zu seiner Entschuldigung] angeführt haben sollte. 5Es darf kein Verlobter Curator seiner Verlobten sein, wie der Senat sagt; wenn aber ein solcher erwählt worden ist, so wird er [von der Cura] entbunden werden.

2Idem li­bro se­cun­do ex­cu­sa­tio­num. Ἀφίενται ἐπιτροπῆς καὶ κουρατορίας καὶ οἱ ἑβδομήκοντα ἔτη πεπληρωκότες. ὑπερβεβηκέναι δὲ δεῖ τὰ ἑβδομήκοντα ἔτη ἐν ἐκείνῳ τῷ χρόνῳ ἐν ᾧ χειροτονεῖται, ἢ ἐν ᾧ τῇ κληρονομίᾳ προσέρχεταί τις, ἢ ἐν ᾧ ἡ αἵρεσις ἡ τῇ διαθήκῃ προσγραφεῖσα πεπλήρωται, οὐκ ἐντὸς τῶν χρόνων τῆς παραιτήσεως. 1Ἡ δὲ ἡλικία δείκνυται ἢ ἐκ παιδογραφιῶν ἢ ἐξ ἑτέρων ἀποδείξεων νομίμων. 2Ἀφίησιν ἐπιτροπῆς καὶ κουρατορίας καὶ πολυπαιδία. 3Νομίμους δὲ παῖδας εἶναι δεῖ πάντας, κἂν μὴ ὦσιν ἐν ἐξουσίᾳ. 4Δεῖ δὲ εἶναι τοὺς παῖδας ὅτε οἱ πατέρες δίδονται ἐπίτροποι· οἱ γὰρ πρὶν τελευτήσαντες οὐ συναριθμοῦνται, οὔτε πάλιν βλάπτουσιν οἱ μετὰ τοῦτο ἀποθανόντεσ· καὶ ταῦτά φησι διάταξις τοῦ θειοτάτου Σεβήρου. 5Τοῦτο δὲ δοκεῖ μὲν εἰρῆσθαι περὶ τοῦ κατὰ διαθήκας δοθέντος ἐπιτρόπου· ἁρμόζοι δὲ ἂν καὶ ἐπὶ παντὸς ἑτέρου. 6Ὁ δὲ ἐν τῇ γαστρὶ ὢν εἰ καὶ ἐν πολλοῖς μέρεσιν τοῦ νόμου συνκρίνεται τοῖς ἤδη γεγενημένοις, ὅμως οὔτε ἐν τῇ παρούσῃ ζητήσει οὔτε ἐν ταῖς λοιπαῖσ πολιτικαῖς λειτουργίαις συναίρεται τῷ πατρί· καὶ τοῦτο εἴρηται διατάξει τοῦ θειοτάτου Σεβήρου. 7Οὐ μόνον δὲ υἱοὶ ἄφεσιν ἐπιτροπῆς διδόασιν καὶ θυγατέρες, ἀλλὰ καὶ ἔγγονοι ἐξ υἱῶν ἀρρένων τεχθέντες ἄρρενές τε καὶ θήλειαι. βοηθοῦσιν δὲ τότε, ὁπόταν τοῦ πατρὸς αὐτῶν ἀποθανόντοσ τὸν ἐκείνου τόπον πληρώσωσιν τῷ πάππῳ. ὅσοι δ’ ἂν ὦσιν ἔγγονοι ἐξ ἑνὸς υἱοῦ, ἀντὶ ἑνὸσ τέκνου ἀριθμοῦνται. ταῦτα δὲ καὶ ἐκ διατάξεων, αἳ περὶ τῶν τέκνων διαλέγονται, ἔστιν συναγαγεῖν· οὐδαμοῦ γὰρ ἔστιν ῥᾳδίως εὑρεῖν, ὅτι περὶ υἱῶν διαλέγεται διάταξις, ἀλλὰ περὶ τέκνων· ἡ δὲ προσηγορία αὕτη καὶ ἐπὶ τοὺς ἐγγόνους ἐκτείνεται. 8Τὸν δὲ ἀριθμὸν τῶν τέκνων τὸν ὡρισμένον ταῖς διατάξεσιν εἶναι δεῖ ἑκάστῳ τότε, ὃτε χειροτονεῖται, οὐχὶ κἂν μετὰ τὸ χειροτονηθῆναι γενηθῇ πρὸ τοῦ τὰ δίκαια τῆς ἀφέσεως παρασχέσθαι· οἱ γὰρ μετὰ τοῦτο γεγενημένοι οὐ βοηθοῦσιν, ὡς διάταξίς φησιν Σεβήρου καὶ Ἀντωνίνου. 9Ἔτι μὴν καὶ οἱ τρεῖς ἔχοντες ἐπιτροπὰς ἢ τρεῖς κουρατίονας ἢ ἀναμεμιγμένας τρεῖς κουρατορίας τε καὶ ἐπιτροπὰς καὶ ἔτι μενούσας, τοῦτ’ ἔστιν μήπω ἐκβάντων τὴν ἡλικίαν τῶν ἀφηλίκων, οὗτοι ἀφίενται εἰς τετάρτην ἐπιτροπὴν ἢ κουρατορίαν καλούμενοι. ἀλλὰ μὴν κἂν κουράτωρ τις ᾖ μὴ ἀφήλικος, ἀλλὰ μαινομένου, εἰς τὸν ἀριθμὸν τῶν κουρατοριῶν καὶ αὐτὴ ὑπολογισθήσεται ἡ κουρατορία· ὅπερ οὕτως ἔχειν διδάσκει διάταξις Σεβήρου καὶ Ἀντωνίνου. λέγει καὶ ὁ κράτιστος Οὐλπιανὸς περὶ τῶν τριῶν ἐπιτροπῶν ταῦτα.

2Idem lib. II. Excusat. Es werden von der [Uebernahme der] Vormundschaft oder Cura auch die, welche siebenzig Jahre erfüllt haben, freigesprochen; sie müssen aber siebenzig Jahre zu der Zeit überschritten haben, wo sie gewählt werden, oder wo der [Erbe] die Erbschaft antritt, oder wo die dem Testament beigefügte Bedingung erfüllt worden ist, nicht während der Fristen zur Entschuldigung. 1Das Alter aber wird entweder durch Geburtsscheine, oder durch andere gesetzliche Beweismittel bewiesen. 2Es befreit auch die Menge von Kindern von der [Uebernahme der] Vormundschaft oder Cura. 3Es müssen aber die Kinder alle gesetzmässige sein, wenn sie auch nicht in der Gewalt sein sollten. 4Es müssen aber die Kinder [dann] am Leben sein, wenn die Väter zu Vormündern bestellt werden; denn die vorher verstorbenen werden nicht mitgerechnet, und es schaden wiederum die nachher gestorbenen nichts, und dies besagt eine Verordnung des höchstseligen Severus. 5Dies scheint nun zwar von dem einem Testamente gemäss bestellten Vormunde gesagt zu sein; es passt aber auch auf jeden anderen. 6Ein sich noch im Mutterleibe befindendes [Kind] aber nützt, wenngleich es in vielen Rechtstheilen den schon geborenen gleichgestellt wird, gleichwohl dem Vater weder in dem gegenwärtigen Falle, noch bei den übrigen bürgerlichen Aemtern; und dies ist durch eine Verordnung des höchstseligen Severus ausgesprochen worden. 7Nicht blos Söhne aber und Töchter geben eine Befreiung von der [Uebernahme der] Vormundschaft, sondern auch von männlichen Kindern erzeugte männliche und weibliche Enkel. Sie helfen aber dann, wenn sie, nachdem ihr Vater gestorben ist, dem Grossvater die Stelle jenes ersetzen werden. So viele Enkel aber von einem Sohne vorhanden sind, so viele werden für ein Kind gerechnet. Dies kann man auch aus den Verordnungen, welche von den Kindern sprechen, folgern; denn man findet nicht leicht, dass die Verordnungen irgendwo von Söhnen sprechen, sondern von Kindern; dieser Name aber wird auch auf die Enkel ausgedehnt. 8Die Zahl der Kinder aber, welche durch die Verordnungen bestimmt ist, muss jeder dann haben, wenn er gewählt wird, nicht auch, wenn sie nach der Wahl geboren werden, ehe die Rechtsgründe der Befreiung bewiesen werden; denn die nach der [Wahl] geborenen helfen nichts, wie eine Verordnung von Severus und Antoninus sagt. 9Ferner auch die, welche drei Vormundschaften oder drei Curatelen haben, oder drei Curatelen und Vormundschaften untermischt haben, und [zwar solche,] welche noch bleiben, das heisst, da die Minderjährigen das [minderjährige] Alter noch nicht überschritten haben, werden freigesprochen, wenn sie zu einer vierten Vormundschaft oder Curatel berufen werden. Aber auch wenn Jemand Curator nicht eines Minderjährigen, sondern eines Rasenden sein sollte, so wird auch diese Curatel in die Zahl der Curatelen eingerechnet, und dass dies sich so verhalte, lehrt eine Verordnung von Severus und Antoninus. Es spricht auch der vortrefflichste Ulpianus in Bezug auf drei Vormundschaften so:

3Ul­pia­nus li­bro sin­gu­la­ri de of­fi­cio prae­to­ris tu­te­la­ris. Tria one­ra tu­te­la­rum dant ex­cu­sa­tio­nem. tria au­tem one­ra sic sunt ac­ci­pien­da, ut non nu­me­rus pu­pil­lo­rum plu­res tu­te­las fa­ciat, sed pa­tri­mo­nio­rum se­pa­ra­tio: et id­eo qui tri­bus fra­tri­bus tu­tor da­tus est, qui in­di­vi­sum pa­tri­mo­nium ha­be­rent, vel qui­bus­dam tu­tor, qui­bus­dam cu­ra­tor, unam tu­te­lam sus­ce­pis­se cre­di­tur.

3Ulp. lib. sing. de off. Praet. tut. Drei Vormundschaftslasten geben eine Entschuldigung. Drei Lasten sind aber so zu verstehen, dass nicht die Zahl der Mündel, sondern die Trennung [ihres] Vermögens [das Vorhandensein] mehrerer Vormundschaften bewirkt, und darum nimmt man an, dass der, welcher mehreren Brüdern, welche ein ungetheiltes Vermögen hatten, zum Vormunde, oder einigen zum Vormunde, den andern zum Curator bestellt worden ist, eine einzige Vormundschaft übernommen habe.

4Mo­des­ti­nus li­bro se­cun­do ex­cu­sa­tio­num. Ἔφαμεν τρεῖς ἔχοντας ἐπιτροπὰς εἰς τετάρτην μὴ καλεῖσθαι. ἐζητήθη τοίνυν, ἐάν τις ἐν δύο ὢν ἐπιτροπαῖς εἶτα εἰς ἐπιτροπὴν τρίτην προβληθεὶς ἐκκαλέσηται καὶ ἔτι μετεώρου οὔσης τῆς δίκης τῆς ἐπὶ τῇ ἐκκλήτῳ εἰς τετάρτην ἐπιτροπὴν προβληθῇ, πότερον εἰς τὴν τετάρτην δικαιολογούμενος μνησθήσεται καὶ τῆς τρίτης ἢ παντάπασιν παραλείψει ἐκείνην. καὶ εὑρίσκω ὑπὸ τῶν θειοτάτων Σεβήρου καὶ Ἀντωνίνου διατεταγμένον μὴ δεῖν εἰς τετάρτην προχειρίξεσθαι τὸν ἀπὸ τῆς τρίτης ἔκκλητον πεποιημένον, ἀλλὰ μετεώρου οὔσης τῆς ἐπὶ τῇ τρίτῃ χειροτονίᾳ δικαιολογίας τὸ ἐκείνης τέλος περιμένειν ὅρον ἐσόμενον τῇ τετάρτῃ χειροτονίᾳ, ὀρθῷ τῷ λόγῳ· εἰ γὰρ τὴν τῇ τάξει τετάρτην ὑποδέξεταί τις ὡς τῇ δυνάμει τρίτην, ἀδίκου τῆς ἐπὶ τῇ τρίτῃ ἐκκλήτου ἀποφανθείσης τέσσαρσι χρείαις ἐνκατασχεθήσεται παρὰ τοὺς νόμους. 1Ἐὰν πατὴρ ἐν τρισὶν ᾖ φρόντισιν ἢ ἐπιτροπῶν ἢ κουρατοριῶν, ὁ υἱὸς αὐτοῦ οὐκ ἐνοχληθήσεται, καὶ τοῦτο οὕτω διατέτακται ὑπὸ τῶν θειοτάτων Σεβήρου καὶ Ἀντωνίνου. τοῦτο δὲ καὶ ἐκ τοῦ ἐναντίου ἐστίν, ὡς δεῖν τὰς τοῦ υἱοῦ ἐπιτροπὰς ἄνεσιν τῷ πατρὶ διδόναι καὶ πάλιν ἀμφοτέροις τὰς κοινάς, τοῦτ’ ἔστιν μίαν τοῦ υἱοῦ καὶ δύο τοῦ πατρὸς ἢ εἰς τὸ ἔμπαλιν. τότε δὲ ταῦτα οὕτως ἔχει, ἐπειδὰν τὸ βάρος ἑνὶ οἴκῳ, οὐχὶ διακεχωρισμένοισ διαφέρη. γράφει δὲ καὶ Οὐλπιανὸς ὁ κράτιστος ταῦτα.

4Modestin. lib. II. Excusat. Wir haben gesagt, dass diejenigen, welche drei Vormundschaften haben, zu einer vierten nicht berufen werden sollen; man hat daher gefragt, ob, wenn Jemand zwei Vormundschaften auf sich habe, sodann zu einer dritten berufen, appellirt habe, und während die Rechtsverhandlung über die Appellation noch schwebte, zu einer vierten Vormundschaft berufen worden sei, er, wenn er die Rechtsgründe gegen die vierte ausführe, auch die dritte erwähnen, oder ob er jene überhaupt unbeachtet lassen könne? Und ich finde, dass von den höchstseligen Severus und Antoninus verordnet worden ist, dass der, welcher gegen eine dritte [Vormundschaft] appellirt habe, zu einer vierten nicht gewählt werden dürfe, sondern dass man, während die Ausführung der Rechtsgründe gegen die dritte Wahl noch unentschieden sei, die Beendigung derselben abwarten müsse, welche für die vierte Wahl zur Richtschnur dienen werde; [und zwar] aus einem richtigen Grunde, denn wenn Jemand die der Reihefolge nach vierte, als die Wirksamkeit nach dritte, übernehmen würde, so würde er, wenn sich die Appellation gegen die dritte als unrechtmässig ergeben hätte, zu vier Lasten gegen die Gesetze berufen werden. 1Wenn ein Vater die Besorgung von drei Vormundschaften oder Curatelen auf sich haben sollte, so wird der Sohn desselben [mit einer solchen] nicht belästigt werden; und dies ist so von den höchstseligen Severus und Antoninus verordnet worden. Dies findet auch umgekehrt Statt, so dass die Vormundschaften des Sohnes dem Vater eine Befreiung geben müssen, und ebenso gemeinschaftliche beiden, das heisst, eine des Sohnes und zwei des Vaters, oder umgekehrt. Dies findet aber dann so Statt, wenn die Last ein einziges Haus (Familie), nicht [wenn sie] getrennte Häuser betrifft; es schreibt auch der vortrefflichste Ulpianus so:

5Ul­pia­nus li­bro sin­gu­la­ri de of­fi­cio prae­to­ris tu­te­la­ris. Tria one­ra in do­mo una es­se suf­fi­cit: pro­in­de si pa­ter ali­cu­ius vel fi­lius vel fra­ter qui est in eius­dem po­tes­ta­te tria one­ra sus­ti­neat, quae ad pe­ri­cu­lum pa­tris sui spec­tent, quia vo­lun­ta­te eius ad­mi­nis­trant, om­ni­bus ex­cu­sa­tio a tu­te­la com­pe­tit. sed si non pa­tris vo­lun­ta­te ad­mi­nis­trent, non prod­es­se sae­pe re­scrip­tum est.

5Ulp. lib. sing. de off. Praet. tut. Es genügt, wenn drei [Vormundschafts-]Lasten in einem Hause sind; deshalb steht, wenn Jemands Vater, oder Sohn, oder Bruder, welcher sich [mit seinem Bruder] in der Gewalt desselben [Vaters] befindet, drei Lasten trägt, welche auf die Gefahr seines Vaters stehen, weil sie [dieselben] mit dem Willen desselben verwalten, Allen eine Entschuldigung gegen die [Uebernahme einer neuen] Vormundschaft zu. Dass aber, wenn sie [dieselben] nicht mit dem Willen des Vaters verwalten, [dies] nichts nützt, ist oft rescribirt worden.

6Mo­des­ti­nus li­bro se­cun­do ex­cu­sa­tio­num. Ἐὰν δύο ἔχοντι ἐπιτροπὰς ἄλλαι δύο ὁμοῦ ἐπαχθῶσιν, ἡ τῇ τάξει τρίτη βοηθήσει αὐτῷ εἰς τὴν ἄφεσιν τῆς τετάρτης, κἂν αὐτοκράτωρ ᾖ ὁ τὴν τετάρτην ἐγχειρίσας, ἢ τὴν τρίτην, πρὶν μέντοι γνῶναι τὰ τοῦ αὐτοκράτορος φθάσῃ προβληθεὶς εἰς ἄλλην. ἐὰν δὲ ἡ τάξις μὴ φαίνηται, ἀλλὰ ἐν μιᾷ ἡμέρᾳ αἱ δύο χειροτονίαι προτεθῶσιν ἐν διαφόροις χάρταις, οὐχ ὁ χειροτονηθείς, ἀλλὰ ὁ χειροτονήσας ἐπιλέξεται, ὁποίαν δεῖ αὐτὸν ὑποδέξασθαι. 1Γραμματικοί, σοφισταὶ ῥήτορες, ἰατροὶ οἱ περιοδευταὶ καλούμενοι ὥσπερ τῶν λοιπῶν λειτουργιῶν οὑτωσὶ δὲ καὶ ἀπὸ ἐπιτροπῆς καὶ κουρατορίας ἀνάπαυσιν ἔχουσιν. 2Ἔστιν δὲ καὶ ὁ ἀριθμὸς ῥητόρων ἐν ἑκάστῃ πόλει τῶν τὴν ἀλειτουργησίαν ἐχόντων, καὶ αἱρέσεις τινὲσ προσκείμεναι τῷ νόμῳ, ὅπερ δηλοῦται ἐξ ἐπιστολῆς Ἀντωνίνου τοῦ Εὐσεβοῦς γραφείσης μὲν τῷ κοινῷ τῆς Ἀσίας, παντὶ δὲ τῷ κόσμῳ διαφερούσης, ἧς ἐστὶν τὸ κεφάλαιον τοῦτο ὑποτεταγμένον· ‘Αἱ μὲν ἐλάττους πόλεις δύνανται πέντε ἰατροὺς ἀτελεῖς ἔχειν καὶ τρεῖς σοφιστὰς καὶ ραμματικοὺς τοὺς ἴσουσ· αἱ δὲ μείζους πόλεις ἑπτὰ τοὺς θεραπεύοντας, τέσσαρας τοὺς παιδεύοντας ἑκατέραν παιδείαν· αἱ δὲ μέγισται πόλεις δέκα ἰατροὺς καὶ ῥήτορας πέντε καὶ γραμματικοὺς τοὺσ ἴσους. ὑπὲρ δὲ τοῦτον τὸν ἀριθμὸν οὐδὲ ἡ μεγίστη πόλις τὴν ἀτέλειαν παρέχει’. εἰκὸς δὲ τῷ μὲν μεγίστῳ ἀριθμῷ χρήσασθαι τὰς μητροπόλεις τῶν ἐθνῶν, τῷ δὲ δευτέρῳ τὰς ἐχούσας ἀγορὰσ δικῶν, τῷ δὲ τρίτῳ τὰς λοιπάς. 3Τοῦτον τὸν ἀριθμὸν ὑπερβαίνειν μὲν οὐκ ἔξεστιν οὔτε ψηφίσματι βουλῆς οὔτε ἄλλῃ τινὶ παρευρέσει, ἐλαττοῦν δὲ ἔξεστιν, ἐπειδήπερ ὑπὲρ τῶν πολιτικῶν λειτουργιῶν φαίνεται τὸ τοιοῦτο γινόμενον. 4Καὶ μέντοι οὐκ ἄλλως τὴν ἀλειτουργησίαν ταύτην καρπώσονται, ἐὰν μὴ δόγματι βουλῆς ἐνκαταλεγῶσιν τῷ ἀριθμῷ τῷ συγκεχωρημένῳ καὶ περὶ τὸ ἔργον ὀλιγώρως μὴ ἔχωσιν. 5Καὶ φιλοσόφους δὲ ἀπολύεσθαι ἐπιτροπῶν Παῦλος γράφει οὕτωσ· Phi­lo­so­phi ora­to­res gram­ma­ti­ci, qui pu­bli­ce iu­ve­ni­bus pro­sunt, ex­cu­san­tur a tu­te­lis. 6Nam et Ul­pia­nus li­bro quar­to de of­fi­cio pro­con­su­lis ita scri­bit: sed et re­pro­ba­ri me­di­cum pos­se a re­pu­bli­ca, quam­vis se­mel pro­ba­tus sit, im­pe­ra­tor nos­ter cum pa­tre Lae­lio Bas­so re­scrip­sit. 7Περὶ δὲ τῶν φιλοσόφων ἡ αὐτὴ διάταξις τοῦ Πίου οὕτω λέγει· ‘Φιλοσόφων δὲ οὐκ ἐτάχθη ἀριθμὸς διὰ τὸ σπανίους εἶναι τοὺς φιλοσοφοῦντασ· οἶμαι δὲ ὅτι οἱ πλούτῳ ὑπερβάλλοντες ἐθελονταὶ παρέξουσιν τὰς ἀπὸ τῶν χρημάτων ὠφελείας ταῖς πατρίσιν· εἰ δὲ ἀκριβολογοῖντο περὶ τὰς οὐσίας, ἀυτόθεν ἤδη φανεροὶ γενήσονται μὴ φιλοσοφοῦντεσ’. 8Ἔστιν δὲ καὶ ἐν ταῖς τοῦ βασιλέως Κομμόδου διατάξεσιν ἐνγεγραμμένον κεφάλαιον ἐξ ἐπιστολῆς Ἀντωνίνου τοῦ Εὐσεβοῦς, ἐν ᾧ δηλοῦται καὶ φιλοσόφους ἀλειτουργησίαν ἔχειν ἀπὸ ἐπιτροπῶν. ἔστιν δὲ τὰ ῥήματα ταῦτα· ‘Ὁμοίως δὲ τούτοις ἅπασιν ὁ θειότατος πατήρ μου παρελθὼν εὐθὺς ἐπὶ τὴν ἀρχὴν διατάγματι τὰς ὑπαρχούσας τιμὰς καὶ ἀτελείας ἐβεβαίωσεν, γράψας φιλοσόφους ῥήτορας γραμματικοὺς ἰατροὺς ἀτελεῖς εἶναι γυμνασιαρχιῶν ἀγορανομιῶν ἱερωσυνῶν ἐπισταθμιῶν σιτωνίας ἐλαιωνίας καὶ μήτε κρίνειν μήτε πρεσβεύειν μήτε εἰς στρατείαν καταλέγεσθαι ἄκοντας μήτε εἰς ἄλλην αὐτοὺς ὑπηρεσίαν ἐθνικὴν ἤ τινα ἄλλην ἀναγκάζεσθαι’. 9Ἔτι κἀκεῖνο εἰδέναι χρή, ὅτι ὁ ἐν τῇ ἰδίᾳ πατρίδι διδάσκων ἢ θεραπεύων τὴν ἀλειτουργησίαν ταύτην ἔχει· ἐὰν γὰρ Κομανεὺς ὢν ἐν Νεοκαισαρείᾳ σοφιστεύῃ ἢ θεραπεύῃ ἢ διδάσκῃ, παρὰ Κομανεῦσιν ἀλειτουργησίαν οὐκ ἔχει. καὶ τοῦτο οὕτω νενομοθέτηται ὑπὸ τῶν θειοτάτων Σεβήρου καὶ Ἀντωνίνου. 10Τοὺς μέντοι ἄγαν ἐπιστήμονας καὶ ὑπὲρ τὸν ἀριθμὸν καὶ ἐν ἀλλοτρίᾳ πατρίδι τὰς διατριβὰς ποιουμένους εἶναι ἀλειτουργήτους Παῦλος γράφει, λέγων τὸν θειότατον Ἀντωνῖνον τὸν Εὐσεβῆ οὕτω κεκελευκέναι. 11Τὸν ἐν Ῥώμῃ σοφιστεύοντα ἢ σαλαρίῳ ἢ καὶ χωρὶς σαλαρίου ἄφεσιν ἔχειν νενομοθέτηται ὑπὸ τῶν θειοτάτων Σεβήρου καὶ Ἀντωνίνου, οὕτως ὡς ἂν εἰ ἔτυχεν ἐν ἰδίᾳ πατρίδι διδάσκων. αἷς νομοθεσίαις δύναταί τις ἐκεῖνον προσαγαγεῖν τὸν λόγον, ὅτι κοινῆς οὔσης τε καὶ νομιζομένης πατρίδος τῆς βασιλευούσης εἰκότως ἂν ὡς ἐν ἰδίᾳ πατρίδι χρήσιμον ἑαυτὸν παρασχὼν ἀλειτουργησίαν καρπώσεται. 12Νόμων δὲ διδάσκαλοι ἐν ἐπαρχίᾳ διδάσκοντες ἄφεσιν οὐκ ἕξουσιν, ἐν Ῥώμῃ δὲ διδάσκοντες ἀφίενται. 13Ul­pia­nus li­bro sin­gu­la­ri de of­fi­cio prae­to­ris tu­te­la­ris ita scri­bit: athle­tae ha­bent a tu­te­la ex­cu­sa­tio­nem, sed qui sa­cris cer­ta­mi­ni­bus co­ro­na­ti sunt. 14Ἔθνους ἱεραρχία, οἷον Ἀσιαρχία, Βιθυναρχία, Καππαδοκαρχία, παρέχει ἀλειτουργησίαν ἀπὸ ἐπιτροπῶν, τοῦτ’ ἔστιν ἕως ἂν ἄρχῃ. 15Tu­te­la non est rei pu­bli­cae mu­nus nec quod ad im­pen­sam per­ti­net, sed ci­vi­le: nec pro­vin­cia­le vi­de­tur tu­te­lam ad­mi­nis­tra­re. 16Ἀφίενται ἐπιτροπῆς καὶ κουρατορίας στρατηγοὶ τῶν πόλεων. 17Δίδωσιν ἄφεσιν ἐπιτροπῆς καὶ κεφαλικὴ ἔχθρα τῷ χειροτονηθέντι γενομένη πρὸς τὸν πατέρα τῶν ὀρφανῶν, ἐκτὸς εἰ μὴ κατὰ διαθήκας φανείη δοθεὶς ὁ ἐπίτροπος, πλὴν εἰ μὴ μετὰ τὸ γραφῆναι τὴν διαθήκην κεφαλικὸς ἀγὼν αὐτοῖς πρὸς ἀλλήλους συνέστη, ἢ εἰ μὴ πρεσβυτέρα μέν ἐστιν τῆς διαθήκης ἡ ἔχθρα, διὰ τοῦτο δὲ δοκεῖ δίδοσθαι ἐπίτροπος, ἵνα ὑποβληθῇ ἐνοχῇ καὶ πράγμασιν· καὶ τοῦτο ἐξ ἐπιστολῆς Σεβήρου βασιλέως δείκνυται. 18Ἔτι ἀπολύεται ἐπιτροπῆς, ὁπόταν ἀμφισβήτησίν τις τῷ ὀρφανῷ περὶ τῆς καταστάσεως κινῇ, φαίνηται δὲ τοῦτο μὴ συκοφαντίᾳ ποιῶν, ἀλλ’ ἐκ καλῆς πίστεωσ· καὶ τοῦτο οἱ θειότατοι Μάρκος καὶ Βῆρος ἐνομοθέτησαν. 19Περὶ τῶν ἀγροίκων καὶ τῶν ταπεινῶν καὶ τῶν ἀγραμμάτων γράφει Παῦλος οὑτωσί· me­dio­cri­tas et rus­ti­ci­tas in­ter­dum ex­cu­sa­tio­nem prae­bent se­cun­dum epis­tu­las di­vo­rum Ha­d­ria­ni et An­to­ni­ni. eius qui se ne­get lit­te­ras sci­re, ex­cu­sa­tio ac­ci­pi non de­bet, si mo­do non sit ex­pers neg­otio­rum.

6Modestin. lib. II. Excusat. Wenn Jemand, der zwei Vormundschaften [zu führen] hat, mit zwei anderen zugleich beschwert werden sollte, so wird ihm die der Reihefolge nach dritte zur Befreiung von der vierten nützen, wenngleich es der Kaiser sein sollte, welcher die vierte auferlegt hat, oder die dritte, nämlich wenn er, ehe er den Willen des Kaisers erfuhr, zuvor zu einer anderen berufen sein wird. Wenn aber keine Reihefolge zum Vorschein kommt, sondern die zwei Wahlen an einem Tage in verschiedenen Schreiben bekannt gemacht sein sollten, so würde nicht der Gewählte, sondern der, welcher gewählt hat, [die Vormundschaft] auslesen, welche er übernehmen sollte. 1Die Grammatiker33D. h. Professoren der Grammatik. S. v. Glück Erl. d. Pand. XXXI. S. 327. f., die Sophisten, die Rhetoren44Beide Lehrer der Beredsamkeit, die sich vielleicht so unterschieden, dass die Sophisten die Praxis, die Rhetoren die Theorie lehrten. S. v Glück a. a. O. S. 330. ff., die Aerzte, welche περιοδευταὶ55D. h. solche, welche umhergehen und die Arzneikunde ausüben. S. v. Glück a. a. O. S. 338. ff. Kriegel l. l. p. 41. not. 182. Der alte Uebersetzer hat dafür circulatores, oder nach Kriegels Recension: circuitores. (S. L. 5. §. 4. D. de instit. act. 14. 3.) genannt werden, haben eine Befreiung wie von den übrigen Aemtern, so auch von der Vormundschaft und Curatel. 2Es ist aber auch die Zahl der Rhetoren, welche in einer jeden Stadt die Freiheit von Aemtern haben sollen, und es sind gewisse Bedingungen in dem Gesetze festgesetzt; wie aus der Epistel des Antoninus Pius erhellt, welche zwar an die Gemeinde [der Griechen] in Asien geschrieben ist, aber auf das ganze Römische Reich66Παντὶ δὲ τῷ κόσμῳ. passt, und von welcher hier folgendes Capitel angeführt wird. Die kleinern Städte können fünf befreite Aerzte haben, und drei Sophisten, und ebenso viele Grammatiker; die grösseren Städte sieben Aerzte, vier, welche [jene] beiden Wissenschaften lehren; die grössten Städte aber zehn Aerzte, und fünf Rhetoren, und ebenso viele Grammatiker. Ueber diese Zahl hinaus verschafft auch nicht einmal die grösste Stadt Befreiung. Es ist aber passend, dass sich der grössten Zahl die Hauptstädte der Provinzen, der zweiten die [Städte], welche Gerichtsbarkeit haben77Τὰς ἐχούσας ἀγορὰς δικῶν, quae habent fora causarum. S. v. Glück a. a. O. S. 358. f., der dritten aber die übrigen bedienen. 3Diese Zahl darf man zwar weder in Folge eines Beschlusses des Senats, noch vermittelst irgend eines anderen Ausfluchtsmittels überschreiten; vermindern darf man sie aber, weil es augenscheinlich ist, dass so Etwas zum Besten der bürgerlichen Aemter geschieht88Indem dadurch, dass weniger Personen Freiheit von der Vormundschaft haben, die übrigen weniger beschwert werden.. 4Auch werden [jene Personen] diese Freiheit von Aemtern durchaus nicht anders geniessen, als wenn sie durch eine Verordnung des Senats zu der gestatteten Zahl gerechnet worden sind, und in ihrem Berufe nicht fahrlässig sind. 5Und dass die Philosophen von [der Uebernahme von] Vormundschaften befreit sind, schreibt Paulus so: Die Philosophen, Redner, Grammatiker, welche den Jünglingen öffentlich nützen, werden gegen Vormundschaften entschuldigt, denn auch Ulpianus schreibt so in vierten Buche de officio Proconsulis. 6Aber dass ein Arzt, obwohl er einmal für tüchtig erklärt worden ist, von der Stadt auch [wieder] verworfen werden könne, hat unser Kaiser mit seinem Vater99Anton. Caracalla und sein Vater Septimius Severus. an den Lälius Bassus rescribirt. 7Ueber die Philosophen spricht aber dieselbe Verordnung von Pius1010S. oben §. 2. so: Die Zahl der Philosophen ist nicht bestimmt, weil die, welche sich mit der Philosophie beschäftigen, seltener sind. Ich glaube aber, dass die, welche an Reichthum Ueberfluss haben, freiwillig mit ihrem Gelde ihrer Vaterstadt Nutzen verschaffen werden. Wenn sie es aber in Hinsicht auf ihr Vermögen genau nehmen, so würde es schon dadurch offenbar werden, dass sie keine Philosophen seien. 8Es steht aber auch unter den Verordnungen des Kaisers Commodus ein Capitel aus einer Epistel des Antoninus Pius geschrieben, aus welcher sich ergibt, dass auch die Philosophen Freiheit vor den Vormundschaften haben. Die Worte aber sind folgende: Auf gleiche Weise hat diesen allen mein höchstseliger Vater1111Hadrianus. sogleich, nachdem er zur Herrschaft gelangt war, die vorhandenen Vorrechte und Freiheiten durch eine Verordnung bestätigt, indem er schrieb, dass die Philosophen, Rhetoren, Grammatiker, Aerzte, von der Aufsicht über die Leibesübungen, von der Aedilität, von den Priesterämtern, von den Einquartierungen, von der Sorge für Anschaffung von Getreide [und] Oel1212S. v. Glück a. a. O. S. 368. ff. Kriegel l. l. ß. 44. sqq. frei sein sollten, und dass sie weder Richter, noch Gesandte zu werden brauchten, noch wider Willen zum Kriegsdienste ausgehoben werden sollten, noch zu einem anderen Dienste in der Provinz oder irgend einem anderen gezwungen werden sollten. 9Ferner muss man wissen, dass der, welcher in seinem eigenen Vaterlande lehrt, oder die Heilkunde ausübt, diese Befreiung hat; denn wenn ein Comaner in Neucäsarea als Sophist lehrt, oder die Heilkunde ausübt, oder Unterricht gibt, so hat er bei den Comanern keine Befreiung; und dies ist so von den höchstseligen Severus und Antoninus verordnet worden. 10Dass freilich die sehr gelehrten auch über die Zahl hinaus, und [auch] wenn sie in einer fremden Stadt ihren Aufenthalt haben, befreit seien, schreibt Paulus, indem er sagt, dass der höchstselige Antoninus Pius so geboten habe. 11Von den höchstseligen Severus und Antoninus ist verordnet worden, dass wer in Rom für Honorar, oder ohne Honorar, als Sophist lehrt, die Befreiung habe, ebenso, als wenn er in seiner eigenen Vaterstadt lehrte. Und man kann als Grund dieser Verordnungen anführen, dass, weil die Residenzstadt die gemeinschaftliche Vaterstadt ist und dafür gehalten wird, billiger Weise der, welcher sich gleichsam in seiner eigenen Vaterstadt nützlich bewährt, die Befreiung geniessen wird. 12Die Lehrer der Rechte, welche in der Provinz lehren, haben keine Befreiung; die aber, welche in Rom lehren, sind befreit. 13Ulpianus schreibt in dem einzelnen Buche de officio Praetoris tutelaris so: Die Athleten haben eine Entschuldigung gegen die Vormundschaft, aber solche, welche in den heiligen Wettkämpfen gekrönt worden sind. 14Ein Priesteramt in einer Provinz, wie in Asien, Bithynien, Cappadocien, gewährt eine Befreiung von Vormundschaften, das heisst, so lange, als man [diesem Amte] vorsteht. 15Die Vormundschaft ist kein Staatsamt, auch nicht was den Aufwand anlangt, sondern ein bürgerliches; auch scheint es kein Provincialamt zu sein, wenn man eine Vormundschaft verwaltet. 16Es sind auch die Obrigkeiten in den Städten1313Στρατηγοὶ τῶν πόλεων. Ob hierunter blos die Duumvirn, oder alle Municipalobrigkeiten zu verstehen seien, ist bestritten. S. v. Glück a. a. O. S. 270. ff. und vgl. L. 15. §. 9. h. t. von Vormundschaft und Curatel frei. 17Auch eine Todfeindschaft, welche der [zum Vormund] Gewählte gegen den Vater der Mündel hat, gibt Befreiung1414D. h. nach v. Glück XXIX. S. 87. einen Grund zur Verwerfung des Vormundes. von der Vormundschaft, ausser wenn es sich ergibt, dass der Vormund durch das Testament ernannt ist, wenn nicht, nachdem das Testament geschrieben worden ist, die Todfeindschaft zwischen ihnen entstanden ist, oder die Feindschaft zwar älter ist, als das Testament, der Vormund aber darum ernannt zu sein scheint, damit er der Verbindlichkeit und den Geschäften ausgesetzt sei, und das ergibt sich aus einer Epistel des Kaisers Severus. 18Ferner wird man von der Vormundschaft befreit, wenn man dem Mündel über seinen Rechtszustand Streit erregt, es sich aber zeigt, dass man dies nicht aus Chicane, sondern im guten Glauben thue; und dies haben die höchstseligen Marcus und Severus1515In der Flor. steht Σεβήρος, Taurell. hat Βῆρος und Augustin. Verus. S. Kriegel l. l. p. 51. not. 261. verordnet. 19In Betreff der Geschäftsunkundigen, der Geringen und derer, welche nicht lesen und schreiben können, schreibt Paulus so: Geschäftsunkunde und Beschränktheit gewähren zuweilen eine Entschuldigung nach den Episteln der höchstseligen Hadrianus und Antoninus. Die Entschuldigung dessen, der behauptet, dass er nicht lesen und schreiben könne, darf nicht angenommen werden, wenn er nur der Geschäfte nicht unkundig ist.

7Ul­pia­nus li­bro sin­gu­la­ri ex­cu­sa­tio­num. Pau­per­tas sa­ne dat ex­cu­sa­tio­nem, si quis im­pa­rem se one­ri in­iunc­to pos­sit pro­ba­re, id­que di­vo­rum fra­trum re­scrip­to con­ti­ne­tur.

7Ulp. lib. sing. Excusat. Die Armuth gibt freilich eine Entschuldigung, wenn Jemand sollte beweisen können, dass er der ihm auferlegten Last nicht gewachsen sei; und das ist in einem Rescript der höchstseligen Brüder1616Marcus Aurelius Antoninus und Lucius Verus. S. §. 6. l. h. t. 11. 25. enthalten.

8Mo­des­ti­nus li­bro ter­tio ex­cu­sa­tio­num. Οἱ πάλαι στρατιῶται οἱ ἐπιτίμως πληρώσαντες τὸν τῆς στρατείας χρόνον ἄφεσιν ἔχουσιν ἐπιτροπῶν πρὸς πάντας τοὺς ἰδιώτας. πρὸς δὲ τοὺς παῖδας τῶν τῆς αὐτῆς τάξεως κεκοινωνηκότων ἢ πάντων πάλαι στρατιωτῶν ἐντὸς μὲν ἐνιαυτοῦ τοῦ ἀποστρατεύσασθαι ἄφεσιν ἔχουσιν, μετὰ δὲ ἐνιαυτὸν οὐκέτι. τὸ γὰρ ἰσότιμον τῆσ στρατείας ἰσχυρότερον ἐνομίσθη τῆς τῶν πάλαι στρατιωτῶν προνομίας, ἐὰν μὴ ἄρα ἄλλα ἔχωσιν δίκαια πρὸς παραίτησιν ἐπιτροπῆς, οἷον ἀριθμὸν ἐτῶν ἤ τι τοιοῦτο, ὁποῖον καὶ τοῖς ἰδιώταις πρὸσ ἅπαντας συναίρεσθαι εἴωθεν. ταῦτα δὲ περὶ υἱῶν, οὐχὶ περὶ ἐκγόνων τῶν πάλαι στρατιωτῶν· οἱ γὰρ ἔκγονοι τῶν πάλαι σρατιωτῶν ἐν τῇ αὐτῇ χώρᾳ τῶν λοιπῶν ἰδιωτῶν εἶναι πιστευθήσονται. 1Οἱ μέντοι ἀτίμως ἀποστρατευσάμενοι ὅμοιοι τοῖς μηδὲ στρατευσαμένοις νομίζονται, καὶ διὰ τοῦτοοὔτε αὐτοὶ ἔχουσιν προνομίαν οὔτε τοῖς τούτων παισὶν πάλαι στρατιωταὶ ἐπίτροποι δοθέντες κατασχεθήσονται. 2Ἔσθ’ ὅτε δὲ οὐ πληροῦσί τινες τὸν τῆς στρατείας χρόνον καὶ ὅμως ἔχουσιν ἄφεσιν ἐπιτροπῶν κατὰ τὰ αὐτὰ τοῖς πληρώσασιν· ὁ γὰρ εἰκοστὸν ἔτος τῆς στρατείας ὑπερβὰς ὅμοιος εἶναι πιστεύεται τῷ πληρώσαντι τὸν τῆς στρατείας χρόνον. 3Ὁ δὲ ἐντὸς τούτων τῶν ἐτῶν ἀφεθεὶς οὐκ ἔχει διηνεκῆ τὴν ἐπὶ ταῖς ἐπιτροπαῖς ἀλειτουργησίαν, ἀλλὰ πρὸς χρόνον, ὥσπερ καὶ τῶν λοιπῶν πολιτικῶν λειτουργιῶν ἄφεσιν ἔχει. ὁ μὲν γὰρ ἐντὸς πέντε ἐτῶν τῆς στρατείας ἀπολυθεὶς οὐδεμίαν ἑαυτῷ ἐκδικήσει ἀλειτουργησίαν, ὁ δὲ μετὰ πέντε ἑνὸς ἐνιαυτοῦ ἔχει ἀλειτουργησίαν, ὁ δὲ μετὰ ὀκτὼ διετείας, ὁ δὲ μετὰ δώδεκα τριετείας, ὁ δὲ μετὰ δεκαὲξ τετραετείας, ὁ δὲ μετὰ εἴκοσιν, ὡς προείπομεν, διηνεκῶς ἀπολυθήσεται. 4Ὁ δὲ ἐν τοῖς νυκτοφύλαξιν τοῖς ἐν Ῥώμῃ στρατευσάμενος ἐνιαυτοῦ μόνου ἔχει ἄφεσιν. 5Οὗτοι δὲ δηλαδὴ ἐὰν ἐντίμως ἀπολυθῶσιν, ὥσπερ προείρηται, ἢ διὰ νόσον καλουμένην καυσαρίαν ἄφεσιν λάβωσιν (ἔστιν γὰρ καὶ αὐτὴ ἔντιμοσ)· ὁ γὰρ ἀτίμου τυχὼν ἀφέσεως οὐκ ἔχει ἀνάπαυσιν. 6Συνβετερανὸς δὲ εἶναι πιστεύεται οὐ μόνον ὁ λεγεωνάριος, ἀλλὰ καὶ πᾶς παντὸς τοῦ ὁπουοῦν στρατευσαμένου, ἐπιτίμως δὲ καὶ αὐτοῦ ἀπολυθέντοσ· καὶ γὰρ λεγεωνάριος τοῦ ἐν τοῖς νυκτοφύλαξιν στρατευσαμένου παίδων ἐπίτροπος γίνεται. 7Ἤδη δὲ καὶ στρατιώτου ἀφήλικος κουράτωρ δοθήσεται ὁ πάλαι στρατιώτης, δηλαδὴ ἐάν ὁ πατὴρ αὐτοῦ ἀποθάνῃ· ἐὰν δὲ καὶ οὗτοι ἀπὸ χειρὸς ἀπολυθῶσιν, ὁμοίως. 8Καὶ τούτοις ἅπασιν διατάξεις μαρτυροῦσιν. 9Γράφει δὲ καὶ Οὐλπιανὸς οὕτωσ· sed igno­mi­nia mis­si ab ur­bi­cis pla­ne tu­te­lis ex­cu­sa­bun­tur, quia in­gre­di eis ur­bem non li­cet. pla­ne si quis in co­hor­ti­bus ur­ba­nis per­mi­li­ta­vit, li­cet an­te vi­gin­ti an­nos mit­ti­tur, ta­men per­pe­tuam ha­bet a tu­te­lis ex­cu­sa­tio­nem. 10Ἐζητήθη δὲ πότερον μίαν καὶ ἅπαξ ἐπιτροπὴν ἀναδέχονται οἱ πάλαι στρατιῶται, ἢ ἑνὶ καιρῷ οὐ πλέον τοῦ ἅπαξ, παυομένης δὲ τῆς πρώτης ἐπιτροπῆς πάλιν ἀναλήψονται. ἀλλ’ ὥσπερ ἐπὶ τῶν ἰδιωτῶν αἱ παυσάμεναι οὐ βοηθήσουσιν τοῖς ἐσχηκόσι οὐδὲ εἰς τὰς τρεῖς ψηφίζονται, οὕτως καὶ ἐπὶ τῶν πάλαι στρατιωτῶν οὐκ ὠφελεῖ τὸ γεγενῆσθαι. τοῦτο δὲ καὶ ἐπὶ τῶν κουρατοριῶν ἐστὶν νενομοθετημένον, ὡς δηλοῖ θεία διάταξις Σεβήρου καὶ Ἀντωνίνου. 11Καὶ οὐδὲν διαφέρει, πῶς δεήσονται οἱ παῖδες τοῦ συνστρατιώτου ἐπιτρόπου ἢ κουράτορος, πότερον ἀπὸ χειρὸς ἀπολυθέντες ἢ τοῦ πατρὸς ἀποθανόντος. 12Πριμιπιλάριοι ἐκ διατάξεων βασιλικῶν παραίτησιν ἔχουσιν τῶν λοιπῶν ἐπιτροπῶν, πριμιπιλαρίου δὲ υἱῶν ἐπιτροπεύσουσιν. πριμιπιλάριοι δὲ οὗτοι νομίζονται οἱ διανύσαντες τὸ πριμίπιλον ἐὰν δὲ μὴ διανύσας ἀποθάνῃ, τούτου τῶν παὶδων πριμιπιλάριος οὐκ ἐπιτροπεύσει.

8Modestin. lib. III. Excusat. Die Veteranen, welche die Zeit des Kriegsdienstes ehrenvoll erfüllt haben, haben Befreiung von der Vormundschaft in Bezug auf alle Civilpersonen. Aber in Bezug auf die Kinder derer, welche zu demselben Stande gehört haben, und allen Veteranen, haben sie zwar während eines Jahres nach dem Abschiede eine Befreiung, nach einem Jahre aber nicht mehr; denn man hält die Cameradschaft für stärker, als das Privilegium der Veteranen, wenn sie nur nicht andere Rechtsgründe zur Entschuldigung gegen eine Vormundschaft haben, wie die Zahl der Jahre, oder sonst etwas, was auch den Civilpersonen in Bezug auf Alle zu nützen pflegt. Was wir aber in Betreff der Kinder gesagt haben, findet nicht in Betreff der Enkel der Veteranen Statt; denn man hält dafür, dass die Enkel der Veteranen in derselben Lage, wie die übrigen Civilpersonen sind. 1Aber die schimpflich verabschiedeten werden denen, welche keine Kriegsdienste gethan haben, gleichgeachtet, und deshalb haben weder sie ein Privilegium, noch werden Veteranen, wenn sie den Kindern derselben zu Vormündern bestellt worden sind, [zur Uebernahme der Vormundschaft] angehalten werden. 2Zuweilen haben diejenigen, welche die Zeit des Kriegsdienstes nicht erfüllt haben1717D. h. nicht so lange gedient haben, als man dienen kann, d. h. vom 17. bis 46., höchstens 50. Lebensjahre. S. v. Glück XXXI. S. 419. ff., gleichwohl eine Befreiung von den Vormundschaften ebenso wie die, welche die Zeit erfüllt haben; denn wer das zwanzigste Jahr des Kriegsdienstes überschritten1818D. h. so lange gedient hat, als man dienen muss. S. v. Glück a. a. O. hat, wird dem, welcher die Zeit des Kriegsdienstes erfüllt hat, gleichgeachtet. 3Wer aber innerhalb dieser Jahre entlassen worden ist, hat keine immerwährende Befreiung von den Vormundschaften, sondern nur auf eine Zeit, wie er auch von den übrigen bürgerlichen Aemtern eine Befreiung hat; denn wer innerhalb fünf Jahren des Kriegsdienstes entlassen worden ist, kann für sich keine Befreiung in Anspruch nehmen; wer aber nach fünf Jahren [entlassen worden ist], hat die Befreiung ein Jahr hindurch, wer nach acht Jahren, zwei Jahre hindurch, wer nach zwölf Jahren, drei Jahre hindurch, wer nach sechzehn Jahren, vier Jahre hindurch, wer aber nach zwanzig Jahren [entlassen worden ist], wird, wie wir oben gesagt haben, für immer befreit werden. 4Wer aber unter denen, welche in Rom die Nachtwache haben, gedient hat, hat nur während eines Jahres eine Befreiung; 5versteht sich, wenn solche ehrenvoll entlassen sein werden; wie oben gesagt worden ist, oder wenn sie wegen einer Krankheit, die [missio] causaria1919L. 2. §. 2. D. de his, qui not. inf. 3. 2. u. L. 13. §. 3. D. de re milit. 49. 16. genannte Entlassung erhalten haben werden; denn auch diese ist ehrenvoll; denn wer eine nicht ehrenvolle Entlassung bekommt, hat keine Befreiung. 6Für einen Mitveteran wird aber nicht blos ein Legionar gehalten, sondern auch ein jeder, welcher, wo es auch immer gewesen sei, Kriegsdienste gethan hat, und auch selbst ehrenvoll verabschiedet worden ist; denn auch ein Legionar wird Vormund der Kinder eines solchen, welcher unter denen, die die Nachtwache haben, Dienste gethan hat. 7Nun wird aber ein Veteran auch einem minderjährigen Soldaten zum Curator gegeben werden, versteht sich, wenn der Vater desselben gestorben ist; aber auch, wenn solche [minderjährigen Soldaten] aus der Gewalt entlassen sein werden, auf gleiche Weise. 8Und dies Alles bezeugen [kaiserliche] Verordnungen. 9Es schreibt aber auch Ulpianus so: Aber die mit Schimpf verabschiedeten werden freilich gegen Vormundschaften in der Stadt (in Rom) entschuldigt2020D. h. hier so viel, als: von Vormundschaften abgehalten, denn es ist hier ein sogenanntes excusatio necessaria zu verstehen. S. v. Buchholtz zu Vat. Fr. §. 177., weil sie die Stadt nicht betreten dürfen. Aber wenn Jemand unter den Stadtcohorten gedient hat, so hat er, wenn er gleich vor dem zwanzigsten [Dienst-]Jahre verabschiedet wird, doch eine immerwährende Entschuldigung gegen Vormundschaften. 10Man hat aber gefragt, ob die Veteranen [nur] eine einzige Vormundschaft und [nur] einmal übernehmen, oder zu derselben Zeit nicht mehr als eine, wenn aber die erste Vormundschaft aufgehört hat, wiederum [eine andere] bekommen werden? Aber sowie bei Civilpersonen [die Vormundschaften], welche aufgehört haben, denen, welche sie gehabt haben, nichts helfen werden, auch nicht zu den dreien werden gerechnet werden, so nützt es auch bei den Veteranen nichts, Vormund gewesen zu sein. Dies ist aber auch bei den Curatelen angeordnet worden, wie die erhabene Verordnung von Severus und Antoninus zeigt. 11Und es macht keinen Unterschied, warum die Kinder der Cameraden eines Vormundes oder Curators bedürfen werden, ob weil sie aus der Gewalt entlassen worden sind, oder weil ihr Vater gestorben ist. 12Die Primipilarier2121Primipilares hiessen diejenigen Beamten, welche für die Herbeischaffung des Proviants für das Heer zu sorgen hatten. S. v. Glück XIX. S. 73. Anm. 87. Da nun aber im griechischen Text hier und in L. 10. pr. h. t. nun die Form πριμιπιλάριοι vorkommt und dieser Ausdruck durch: διανύσαντες τὸ πριμίπιλον erklärt wird, (was nichts Anderes heissen kann als: welche das Amt eines Primipilars verwaltet haben, und von Augustinus richtig: qui primipilo functi sunt, von dem alten Uebersetzer aber nicht richtig: qui primipilum exercent übersetzt worden ist; was auch die Basil. XXXVIII. 1. 8. T. V. p. 30. vollkommen bestätigen, indem es da heisst: τῶν ἀνυσάντων τὸ πριμιπίλον,) es scheint hier überall nicht ein im Amt stehender, sondern ein solcher primipilaris gemeint zu sein, der sein Amt schon niedergelegt hat, so dass die Form πριμιπιλάριος den lateinischen: praetorius, censorius, u. dergl. nachgebildet zu sein scheint. Dies wird auch durch den Inhalt der L. 10. §. 5. vollständig bestätigt. haben in Folge kaiserlicher Verordnungen eine Entschuldigung gegen die übrigen Vormundschaften, sie werden aber Vormünder der Söhne eines Primipilariers werden. Für Primipilarier werden aber die gehalten, welche das Amt eines Primipilars bis zu Ende verwaltet haben. Wenn aber Jemand, der das Amt nicht bis zu Ende verwaltet hat, gestorben ist, so wird kein Primipilarier Vormund der Söhne desselben sein.

9Ul­pia­nus li­bro sin­gu­la­ri de of­fi­cio prae­to­ris tu­te­la­ris. Si tri­bu­nus in co­hor­ti­bus prae­to­riis per­mi­li­ta­ve­rit, et­iam col­le­ga­rum fi­lio­rum tu­te­la ex­cu­sa­bi­tur be­ne­fi­cio di­vi Se­ve­ri et im­pe­ra­to­ris nos­tri.

9Ulp. lib. sing. de off. Praet. tut. Wenn ein Tribun unter den prätorischen Cohorten gedient haben wird, so wird er durch die Wohlthat des höchstseligen Severus und unsers Kaisers2222Ant. Caracalla. auch gegen die Vormundschaft über die Söhne seiner Collegen entschuldigt werden.

10Mo­des­ti­nus li­bro ter­tio ex­cu­sa­tio­num. Οὐ μόνον δὲ οἱ τὰς ἀπὸ καλίγος στρατείας καὶ τὰς λοιπὰς πριμιπιλάριοι στρατευσάμενοι, ἀλλὰ καὶ οἱ ὁπωσοῦν χρείας δημοσίας δήμου Ῥωμαίων ἕνεκα ἀποδημήσαντες ἐνιαυτοῦ ἔχουσιν ἀνάπαυσιν μετὰ τὸ ἐπανελθεῖν. 1Ὁ μέντοι ἐνιαυτὸς οὗτος οὐ μόνον τοῖς πληρώσασιν τὸν συνήθη τῆς στρατείας καιρὸν ἐν ταῖς λοιπαῖς δημοσίαις χρείαις δίδοται, ἀλλὰ καὶ τοῖς ὁπωσοῦν παυξαμένοις τῆς δημοσίας χρείας καὶ ἐπανελθοῦσιν, κἂν ἐλάττονα χρόνον διατρίψωσιν τοῦ διατεταγμένου. 2Ἃς μέντοι πρότερον εἶχον ἐπιτροπάς, διὰ δὲ τοῦτο ἀπέθεντο ὅτι δημοσίου ἕνεκα πράγματος ἀπεδήμουν, ταύτας ἐπανελθόντες παραυτὰ ἐπαναλήψονται οὐδὲν αὐτοῖς βοηθοῦντος τοῦ ἐνιαυτοῦ· ὁ γὰρ ἐνιαυτὸς πρὸς τὰς μελλούσας καινὰς δίδοται, οὐχὶ πρὸς τὰς ἀναληφθῆναι ὀφειλούσας. 3Ἐνιαυτὸς δὲ συνημμένων ἡμερῶν ἐξετασθήσεται, ἐξ ὅτου τις ἐπανῆλθεν εὐθεῖαν ὁδὸν εὐθύνων ἢ διευθύνειν γε ὀφείλων, οὐχὶ τὴν ἐκ περιόδων. 4Καὶ οἱ κατὰ διαθήκας δοθέντες ἐπίτροποι παραιτήσονται κατὰ νόμους τὸν χειρισμὸν τῶν ἐν ἄλλῃ ἐπαρχίᾳ ὄντων κτημάτων, ὡς δηλοῖ ἡ ὑποτεταγμένη τοῦ θειοτάτου Σεβήρου διάταξισ· ‘Di­vi Se­ve­rus et An­to­ni­nus Au­gus­ti Va­le­rio. Tes­ta­men­to tu­tor da­tus an­te prae­fi­ni­tum diem ad­ire de­buis­ti et pos­tu­la­re, ut ab ad­mi­nis­tra­tio­ne re­rum, quae in alia pro­vin­cia erant, li­be­ra­re­ris’. 5Ὁ πριμίπιλον διανύσας ἐὰν ἐπιτροπὴν δεξάμενος ἑνὸς παιδίου πάλιν εἰς τὰς στρατιωτικὰς χρείας ἀναληφθῇ, ἀποθήσεται τὴν φροντίδα τῆς ἐπιτροπῆς. 6Ὁμοίως καὶ εἰς τὸν τόπον ἐκείνου τοῦ ἐπιτρόπου, ὃν μετὰ ταῦτα συνκάθεδρον ἑαυτῷ τις ἀπήγαγεν, δοθήσεται κουράτωρ, ὥς φησιν διάταξις τοῦ θειοτάτου Σεβήρου· ἣν ὀρθῶς ἐφαρμόζων πᾶσιν τοῖς ὁμοίοις κεφαλαίοισ κουράτορα δίδοσθαι ἐρεῖ εἰς τὸν τόπον τῶν χρόνου ἀνάπαυσιν λαμβανόντων. 7Ἐὰν ἀπελεύθερος δοθῇ ἀφῆλιξ ὑπὸ πάτρωνος ἐπίτροπος τοῖς τέκνοις αὐτοῦ, ἢ καὶ ἕτερος οἱοσδήποτε ἐλάττων τῶν εἴκοσι πέντε ἐνιαυτῶν, ἕως μὲν ἀφῆλιξ ᾖ, οὐκ ἐνοχληθήσεται. ἐν τοσούτῳ δὲ ἕτερος εἰσ τόπον αὐτοῦ χειροτονηθήσεται κηδεμών. ὅμοιός ἐστιν τούτῳ καὶ ὁ νόμιμος ἐπίτροπος, ἐὰν ἀφῆλιξ ὢν τύχῃ· καὶ γὰρ καὶ εἰς τὸν τόπον τούτου κηδεμὼν ἐν τῷ τέως δοθήσεται. 8Ἐάν τις οὕτως νοσήσῃ, ὡς δεῖν αὐτὸν μὴ παντάπασιν ἀφεθῆναι ἐπιτροπῆς, εἰς τὸν τόπον αὐτοῦ κουράτωρ δίδοται. ῥαίσας δὲ πάλιν οὗτος ἀναλήψεται τὴν ἐπιτροπήν. εἰ δὲ καί τις εἰς μανίαν ἐμπέσῃ, ὅμοιός ἐστιν τούτῳ. οὕτω καὶ ὁ Οὐλπιανὸς γράφει· ad­ver­sa quo­que va­le­tu­do ex­cu­sat, sed ea, quae im­pe­d­imen­to est, quo mi­nus quis suis re­bus su­per­es­se pos­sit, ut im­pe­ra­tor nos­ter cum pa­tre re­scrip­sit:

10Modestin. lib. III. Excusat. Nicht aber blos die Primipilarier, welche im Kriegs- und anderen Aemtern2323Οἱ τὰς ἀπὸ καλίγας στρατείας — στρατευσάμενοι. Ueber caligata militia s. d. Bem. zu L. 2. pr. D. de his, q. not. inf. 3. 2. Nach Augustinus in Otton. Thesaur. j. T. IV. p. 1592. ist hier militia armata im Gegensatz der palatina zu verstehen. Dienste gethan haben, sondern auch die, welche, es sei auf welche Art es wolle, um des öffentlichen Nutzens des Römischen Volks willen abwesend gewesen sind, haben nach der Rückkehr während eines Jahres Befreiung. 1Dieses Jahr wird jedoch nicht blos denen, welche die gewöhnliche Kriegsdienstzeit erfüllt haben, bei den übrigen öffentlichen Aemtern gegeben, sondern auch denen, welche auf irgend eine Art ein öffentliches Amt [zu verwalten] aufgehört haben, und zurückgekehrt sind, wenn sie auch weniger Zeit, als die festgesetzte, gebraucht haben. 2Die Vormundschaften jedoch, welche sie früher gehabt haben, deswegen aber niedergelegt haben, weil sie um einer öffentlichen Angelegenheit willen sich entfernten, werden sie, wenn sie zurückgekehrt sind, sogleich wieder übernehmen, indem ihnen das Jahr nichts hilft; denn das Jahr wird in Bezug auf die künftigen [und] neuen [Vormundschaften] gegeben, nicht in Bezug auf die, welche wieder übernommen werden müssen. 3Das Jahr wird aber zu ununterbrochenen Tagen berechnet werden, von da an, wo Jemand, indem er den geraden Weg nahm, zurückgekehrt ist, oder [zurückkehren] musste, wenn er den geraden Weg, nicht einen Umweg, genommen hätte2424Es ist dies eine etwas freie Uebersetzung des Griechischen: εὐθείαν ὁδὸν εὐθύνων, ἢ διευθύνειν γε ὀφείλων, οὐχὶ τὴν ἐκ περίοδων, welches der alte Uebersetzer wörtlich so gibt: rectam viam dirigens, aut dirigere debens, non eam, quae est ex circuitibus.. 4Auch die in einem Testament ernannten Vormünder werden sich den Gesetzen gemäss gegen die Verwaltung der in einer anderen Provinz gelegenen Güter entschuldigen, wie die folgende Verordnung des höchstseligen Severus zeigt. Die höchstseligen Severus und Antoninus die Erhabenen an den Valerius. Da du durch ein Testament zum Vormunde ernannt worden bist, so hättest du vor dem festgesetzten Termin [die Obrigkeit] angehen und verlangen sollen, dass du von der Verwaltung der Güter, welche in einer anderen Provinz gelegen waren, befreit werdest. 5Wer das Amt eines Primipilars bis zu Ende verwaltet hat, wird, wenn er die Vormundschaft auch über ein einziges Kind übernommen hat, [dann,] wenn er wieder zu Kriegsgeschäften gezogen sein sollte, die Besorgung der Vormundschaft niederlegen. 6Auf gleiche Weise wird auch an die Stelle jenes Vormundes, welchen Jemand nachher als Beistand für sich mitgenommen hat, ein Curator gegeben werden, wie eine Verordnung des höchstseligen Severus besagt; und wenn man dieselbe allen ähnlichen Fällen richtig anpasst, so wird man sagen, dass ein Curator an die Stelle derjenigen gegeben werde, welche die Befreiung für [einige] Zeit erhalten. 7Wenn von einem Patron [sein] minderjähriger Freigelassener oder auch sonst ein Anderer, welcher jünger als fünfundzwanzig Jahre ist, zum Vormunde seiner Kinder ernannt sein wird, so wird [derselbe], so lange er minderjährig ist, nicht belästigt werden; unterdessen wird aber ein Anderer an die Stelle desselben zum Curator gewählt werden. Diesem steht auch ein gesetzlicher Vormund gleich, wenn er minderjährig sein sollte, denn auch an die Stelle dieses wird unterdessen ein Curator gegeben werden. 8Wenn Jemand so krank sein wird, dass er nicht ganz und gar von der Vormundschaft befreit werden musss, so wird an die Stelle desselben ein Curator gegeben; wenn er aber genesen ist, so wird er die Vormundschaft wieder übernehmen. Aber auch wenn Jemand in Raserei verfallen sein sollte, so steht er diesem gleich; so schreibt auch Ulpianus: Auch Krankheit entschuldigt, aber eine solche, welche verhindert, dass Jemand seinen Angelegenheiten vorstehen könne, wie unser Kaiser mit seinem Vater2525Antonin. Caracalla mit seinem Vater Septimius Severus. rescribirt hat.

11Pau­lus li­bro sin­gu­la­ri de ex­cu­sa­tio­ne tu­to­rum. et non tan­tum ne in­ci­piant, sed et a coep­ta ex­cu­sa­ri de­bent.

11Paul. lib. sing. de Excusat. tut. Un nicht nur so, dass [die Kranken keine Vormundschaften] übernehmen, sondern sie müssen auch gegen eine übernommene entschuldigt werden.

12Mo­des­ti­nus li­bro ter­tio ex­cu­sa­tio­num. Idem Ul­pia­nus scri­bit: sed in hoc re­scrip­to ad­iec­tum est so­le­re vel ad tem­pus vel in per­pe­tuum ex­cu­sa­ri, pro­ut va­le­tu­do, qua ad­fi­ci­tur. fu­ror au­tem non in to­tum ex­cu­sat, sed ef­fi­cit, ut cu­ra­tor in­ter­im de­tur. 1Εἰσὶν καὶ ἄλλοι, οἵ, κἂν ἤδη ὦσιν ἐπίτροποι ἢ κουράτορες, διηνεκῶς λοιπὸν ἀπολύονται τῆς φροντίδος, οἷον οἱ τὴν ἑστίαν ἀλλαχοῦ μεταθεῖναι τυχόντες ἐξ ἀντιγραφῆς βασιλέως, εἰδότος μὲν αὐτὸν ἐπιτροπεὐειν, τὸ δὲ μετοικῆσαι ῥητῶς αὐτῷ φιλοτιμουμένου, καὶ τούτων ἑκάτερον δηλοῦντος τοῖσ γράμμασιν.

12Modestin. lib. III. Excusat. Derselbe Ulpianus schreibt: aber in diesem Rescript ist hinzugefügt, man müsse entweder auf [einige] Zeit, oder auf immer entschuldigt werden, je nachdem die Krankheit [beschaffen ist], mit welcher man behaftet ist. Die Raserei entschuldigt aber nicht ganz und gar, sondern bewirkt, dass unterdessen ein Curator bestellt wird. 1Es gibt auch Andere, die, wenn sie gleich schon Vormünder oder Curatoren sind, für die übrige Zeit auf immer von der Besorgung [ihres Amtes] befreit werden; wie die, welche ihren Aufenthaltsort in Folge eines Rescripts des Kaisers wo anders hin verlegt haben, wenn nur [der Kaiser] zwar weiss, dass ein solcher Vormund ist, ihm aber ausdrücklich das Umziehen gestattet, und Beides in dem Schreiben angibt.

13Idem li­bro quar­to ex­cu­sa­tio­num. Εἰδέναι χρὴ ὅτι οὔτε οἱ χειροτονηθέντες ἐπίτροποι οὔτε οἱ κατὰ διαθήκην δοθέντες ἐκκαλεῖσθαι ἀνάγκην ἔχουσιν, ὡς δηλοῖ διάταξις τῶν θειοτάτων Σεβήρου καὶ Ἀντωνίνου. τοῦτο δὲ παραφυλάττειν δεῖ καὶ ἐπὶ τῶν χειροτονηθέντων κουρατόρων· ἐν ὀλίγοις γὰρ πάνυ διαλλάττουσιν οἱ κουράτορες ἀπὸ τῶν ἐπιτρόπων. κατὰ μέντοι τῶν ψήφων τῶν ἐκβαλλουσῶν αὐτοῖς τὰς ἐξκουσατίονας ἄδειαν ἕξουσιν ἐκκαλεῖσθαι. 1Πολλὰ δὲ παραφυλάττειν προσήκει, ἵνα ἐπιτραπῶσιν ἐπίτροποι ἢ κουράτορες τὰ δίκαια παρασχέσθαι τῆς ἀφέσεως. δεῖ γὰρ αὐτούς ἐμπροθέσμως προσελθεῖν τῷ δικαστῇ. εἰσὶν δὲ αἱ προθεσμίαι αὗται· ὁ μὲν γὰρ ἐν αὐτῇ τῇ πόλει ὤν, ὅπου κεχειροτόνηται, ἢ ἐντὸς ἑκατοστοῦ μιλίου τῆς πόλεως ἐντὸς πεντήκοντα ἡμερῶν παραιτήσεται, ἢ μετὰ τοῦτο οὐ συγχωρηθήσεται, ἀλλ’ ἕξεται τῆς φροντίδος. κἂν τούτων τι μὴ ποιήσῃ, ἔσται ἐν τῇ αὐτῇ αἰτίᾳ, ἐν ᾗ ἦν ἂν εἰ ἀπεφάνθη τῷ ἰδίῳ κινδύνῳ αὐτὸν ὀλιγωρεῖν πρὸς τὸ μηδὲ καταλείπεσθαι αὐτῷ τινα ὁδὸν πρὸς παραίτησιν. ὁ δὲ ὑπὲρ ἑκατὸν μίλια τῆς πόλεως ἀποδημῶν εἴκοσι μίλια ἕξει ἀριθμούμενα αὐτῷ καθ’ ἑκάστην ἡμέραν, ἀφ’ ἧς ἂν γνῷ (δεῖ δὲ αὐτῷ μηνυθῆναι ὑπὸ τῶν ἀρχόντων ἢ κατὰ πρόσωπον ἢ ἐπὶ τῆς οἰκίασ) καὶ ἔξωθεν τούτων ἄλλας τριάκοντα ἡμέρας ἔχει πρὸς δικαιολογίαν. τοῦτο δὲ διαφέρει καὶ τοῖς κατὰ διαθήκας δοθεῖσιν, ἐάν τε ἐπίτροποι ὦσιν ἐάν τε κουράτορες, οὓς κουράτορας βεβαιοῦσθαι ἔθος ὑπὸ τοῦ ἡγουμένου. 2Ἕτερον δὲ ἐκεῖνο εὑρίσκομεν ἐκ τῆς Μάρκου νομοθεσίας ζητήσεως ἄξιον· τῷ γὰρ ἐν αὐτῇ τῇ πόλει ὄντι, ἐν ᾗ κεχειροτόνηται ἢ ἐντὸς ἑκατὸν μιλίων πεντήκοντα ἡμερῶν ἔδωκεν ὁ νομοθέτης προθεσμίαν. τῷ δὲ ὑπὲρ ἑκατὸν μίλια διατρίβοντι καθ’ ἑκάστην ἡμέραν δεῖν ἀριθμεῖσθαι εἴκοσι μίλια ἐκέλευσεν καὶ ἔξωθεν τούτων ἄλλας τρίακοντα ἡμέρας προσέθηκεν εἰς δικαιολογίαν. ὅθεν συμβαίνει, ἐὰν ᾖ τις ἀπὸ ἑκατὸν ἑξήκοντα μιλίων τὰς διατριβὰς ποιούμενος, τούτῳ εἶναι προθεσμίαν ὄκτω καὶ τριάκοντα ἡμερῶν, ὄκτω μὲν τῶν ἑκατὸν ἑξήκοντα μιλίων, ὡς καθ’ ἑκάστην ἡμέραν εἴκοσι μιλίων ἀριθμουμένων, τριάκοντα δὲ τὰς πρὸς τὴν δικαιολογίαν. ἔσται οὖν ἐν χείρονι τάξει ὁ πόῤῥωθεν διατρίβων τοῦ ἐντὸς ἑκατὸν μιλίων ὄντος ἢ ἐν αὐτῇ τῇ πόλει, εἴγε τούτοις μὲν ἀεὶ πεντήκοντα ἡμέραι προθεσμίας εἰσὶν, ἐκείνοις δὲ ἐλάττους. ἀλλ’ εἰ καὶ τὰ μάλιστα τὸ ῥητὸν τοῦ νόμου ταύτην ἀποτελεῖ τὴν διάνοιαν, ὅμως ἡ γνώμη τοῦ νομοθέτου ἄλλοβούλεται. οὕτως γὰρ καὶ Κερβίδιος Σκαίβολας καὶ Παῦλος καὶ Δομίτιος Οὐλπιανὸς οἱ κορυφαῖοι τῶν νομικῶν γράφουσιν, φάσκοντες οὕτως δεῖν ταῦτα παραφυλάττειν, ὡς μηδέποτέ τινι ἐλάττω δίδοσθαι τῶν πεντήκοντα ἡμερῶν προθεσμίαν, τότε δὲ μακροτέραν, ὁπόταν ἡ διαρίθμησις τῶν ἐπὶ τῇ ὁδῷ ἡμερῶν προστιθεμένη ταῖς τριάκοντα ἡμέραις, ἃς πρὸς δικαιολογίαν ὁ νόμος δίδωσιν, ὑπερβαίνει τὰς πεντήκοντα ἡμέρας, οἷον ἐάν τινα φῶμεν ἀπὸ τετρακοσίων τεσσαράκοντα μιλίων διατρίβειν· οὗτος γὰρ τῆς μὲν ὁδοῦ ἕξει ἡμέρας εἴκοσι δύο, πρὸς δικαιολογίαν δὲ ἄλλας τριάκοντα. 3Παραφυλάξουσιν δὲ ταύτην τὴν προθεσμίαν πάντες οἱ ὁπωσοῦν παραιτούμενοι ἐπιτροπὴν ἢ κουρατορίαν ἢ μέρος γε ταύτης. 4Ἀκόλουθον δέ ἐστιν πιστεύειν, ὅτι εἰ καί τινι εἴδει παραιτήσεως ᾖ τις χρώμενος, οὐκ ἄλλως ἀκουσθήσεται, ἐάν μὴ φυλάξῃ τὴν προθεσμίαν, εἰ μὴ ἄρα τῆς ἑτέρας πόλεωσ πολίτης ἐστίν. 5Οὕτως δὲ ἐπαναγκές ἐστιν φυλάττειν τὴν προθεσμίαν, ὅτι κἂν δικαιολογησάμενος ἀφεθῇ, μὴ ἐλευθεροῦσθαι αὐτὸν οἱ θειότατοι Σεβῆρος καὶ Ἀντωνῖνος δηλοῦσιν ἐν διατάξει κελεύσαντες μὴ κρατεῖσθαι τὸν εἰς τόπον αὐτοῦ χειροτονηθέντα, ὡς οὐκ ἐξὸν δεδόμενον εἰς τόπον ὄντος ἐπιτρόπου. 6Ἀπόχρη δὲ ἐντὸς τῆς προθεσμίας ἐντυχεῖν μόνον· ἐὰν γὰρ μετὰ ταῦτα μὴ ἑκὼν ἀπολειφθῇ, οὐκ ἔσται παραγράψιμος. διόπερ ἐὰν ἀφοσιώσεως χάριν μόνον ἐντύχῃ, μὴ ἐπιμείνῃ δὲ μετὰ ταῦτα τῇ δικαιολογίᾳ, μετὰ τὴν προθεσμίαν ὑποπεσεῖται τῇ παραγραφῇ. καὶ λέγει τοῦτο διάταξις τῶν αὐτοκρατόρων Σεβήρου καὶ Ἀντωνίνου. 7Ἐὰν γάρ τις διὰ νόσον ἢ δι’ ἄλλην ἀνάγκην, οἷον θαλάσσης ἢ χειμῶνος ἢ ἐφόδου λῃστῶν ἤ τινα ἑτέραν παραπλησίαν, ἐμπροθέσμως μὴ δύνηται ἐντυχεῖν, συνγνώμης τυγχάνειν. οὗ τὴν πίστιν ἤρκει συστῆσαι καὶ ἐξ αὐτοῦ τοῦ φύσει δικαίου, πλὴν ἀλλὰ καὶ διάταξίς ἐστιν τῶν αὐτοκρατόρων Σεβήρου καὶ Ἀντωνίνου ταῦτα λέγουσα. 8Εἰδέναι δὲ δεῖ, ὅτι οὐκ ἀπόχρη τὸ προσελθεῖν τῷ δικάζοντι, ἀλλὰ δεῖ αὐτὸν καὶ περὶ τοῦ εἴδους τῆσ ἀφέσεως μαρτύρασθαι, καὶ εἰ πολλὰ ἔχει πρὸς ἄφεσιν δίκαια, πάντα ὀνομάσαι· εἰ δὲ μή, ὅμοιός ἐστιν τῷ μηδὲ τὴν ἀρχὴν προσεληλυθότι ὁ προσελθὼν μέν, δίκαιον δὲ ἀφέσεως μὴ ὀνομάσας. 9Αἱ δὲ πεντήκοντα ἡμέραι συνημμέναι ψηφίζονται ἀρχόμεναι ἀπὸ τοῦ καιροῦ τῆς γνώσεως, ἐν ᾧ τις ἔγνω ἑαυτὸν δεδόσθαι. 10Χρὴ δὲ μιᾷ μαρτύρασθαι πρό βήματος ἢ ἄλλως ἐπὶ ὑπομνημάτων· δύναται δὲ καὶ βιβλίδια ἐπιδοῦναι χαμᾶθεν, ὡς οἱ αὐτοί φασιν αὐτοκράτορες. 11Ταῦτα περὶ τῶν φυλάσσειν τὴν προθεσμίαν ὀφειλόντων· περὶ δὲ τῶν μὴ ὑποκειμένων ταῖς προθεσμίαις φέρε σκεψώμεθα. 12Οἱ γὰρ παρανόμως δοθέντες ἐπίτροποι, τοῦτ’ ἔστιν ἢ ὑφ’ ὧν μὴ ἐχρῆν, ἢ οὗτοι οὓσ μὴ ἐχρῆν, ἢ οἷς μὴ ἐχρῆν, ἢ ὃν μὴ ἐχρῆν τρόπον, ἐάν μήτε βεβαιωθῶσιν μήτε ἐφάψωνται τοῦ χειρισμοῦ, εἰσὶν ἀνεύθυνοι, οὐδὲ προοίσει τις αὐτοῖς ὅτι τὰς προθεσμίας οὐκ ἐτήρησαν τῶν παραιτήσεων· οὐδὲ γὰρ ἔχουσιν παραιτήσεως ἀνάγκην, ὡς δείκνυται ἐκ τῶν ὑποτεταγμένων διατάξεων, ἃς παραδείγματος χάριν ὑπέταξα, ἐφαρμόζοιντο δὲ ἂν πᾶσιν. ‘Di­vi Se­ve­rus et An­to­ni­nus Au­gus­ti Narcis­so. Ab avo ma­ter­no tu­tor da­tus ne­ces­se non ha­buis­ti ex­cu­sa­ri, cum ip­so iu­re non te­ne­ris: si igi­tur ad­mi­nis­tra­tio­ni te non mis­cuis­ti, potes es­se se­cu­rus’. ὁμοίως δὲ καὶ ἐὰν τὸν μὴ ὑποκείμενον τῇ δικαιοδοσίᾳ χειροτονήσωσιν οἱ ἄρχοντες ἐπίτροπον ἢ κουράτορα, οὐδὲ οὗτος ἀνάγκην ἔχει παραφυλάσσειν τὰς προθεσμίας, οἷον τὸν μήτε πολίτην μήτε ἰνκόλαν.

13Idem lib. IV. Excusat. Man muss wissen, dass weder die gewählten, noch die in einem Testamente ernannten Vormünder nöthig haben, zu appelliren, wie eine Verordnung der höchstseligen Severus und Antoninus zeigt. Dies muss aber auch bei gewählten Curatoren beobachtet werden, denn in wenigen Puncten sind die Curatoren von den Vormündern sehr verschieden. Gegen die Urtheile jedoch, welche ihnen die Entschuldigungen nehmen, werden sie die Erlaubniss haben, zu appelliren. 1Es muss aber Vieles beobachtet werden, damit es den Vormündern oder Curatoren erlaubt werde, die Rechtsgründe der Befreiung vorzubringen. Denn sie müssen innerhalb einer bestimmten Frist zum Richter kommen; die Fristen sind aber folgende. Wer sich nämlich in der Stadt selbst befindet, wo er gewählt wird, oder innerhalb hundert Meilen von der Stadt, wird innerhalb funfzig Tagen entschuldigt werden, sonst wird es nachher nicht gestattet werden, sondern er wird zur Besorgung [des Amtes] gehalten sein, und wenn er Etwas hiervon nicht gethan haben sollte, so wird er sich in derselben Lage befinden, in welcher er sein würde, wenn er es auf eigene Gefahr zu vernachlässigen geschienen hätte, weshalb ihm auch kein Weg zur Entschuldigung übrig gelassen wird. Wer aber über hundert Meilen weit von der Stadt entfernt ist, dem werden zwanzig Meilen auf jeden Tag von da an, wo er [die Ernennung] erfahren hat, gerechnet werden2626D. h. es wird auf je zwanzig Meilen ein Tag gerechnet werden.; es muss ihm aber [die Ernennung] von den Obrigkeiten angezeigt werden, entweder persönlich, oder in das Haus, und ausser diesen hat er noch andere dreissig Tage zur Vorbringung der Rechtsgründe. Dies bezieht sich aber auch auf die, welche in einem Testamente ernannt sind, mögen sie Vormünder, oder Curatoren sein, denn es ist gewöhnlich, dass solche Curatoren von der Obrigkeit bestätigt werden. 2Etwas Anderes finden wir aber in Folge des Gesetzes des Marcus, was eine Untersuchung verdient; denn dem, welcher sich in der Stadt befindet, in welcher er gewählt worden ist, oder innerhalb hundert Meilen, hat der Gesetzgeber eine Frist von funfzig Tagen gegeben; dem aber, welcher über hundert Meilen weit wohnt, sollen, wie er befohlen hat, auf jeden Tag zwanzig Meilen gerechnet werden, und ausser diesen hat er noch dreissig Tage zur Vorbringung der Rechtsgründe hinzugefügt. Daher kommt es, dass wenn Jemand seine Wohnung hundertundsechzig Meilen entfernt hat, er eine Frist von achtunddreissig Tagen hat, acht nämlich wegen der hundertundsechzig Meilen, indem auf jeden Tag zwanzig Meilen gerechnet werden, dreissig aber, als die, welche zur Vorbringung der Rechtsgründe [festgesetzt sind]. Es wird sich also der, welcher weiter wohnt, in einer schlimmeren Lage befinden, als der, welcher sich innerhalb hundert Meilen oder in der Stadt selbst aufhält, indem diese immer funfzig Tage als Frist haben, jene aber weniger; aber wenn auch die Worte des Gesetzes noch so sehr diesen Sinn geben, so will doch die Absicht des Gesetzgebers etwas Anderes. Denn so schreiben Cervidius Scävola, Paulus und Domitius Ulpianus, die Koryphäen der Rechtsgelehrten, indem sie sagen, dies müsse so beobachtet werden, dass Keinem jemals weniger als funfzig Tage Frist gegeben werden; dann aber mehr, wenn die Zahl der Reisetage, mit Hinzurechnung der dreissig Tage, welche das Gesetz zur Vorbringung der Rechtsgründe gibt, die funfzig Tage übersteigt, wie wenn wir uns vorstellen, dass Jemand vierhundertundvierzig Meilen entfernt wohnt, denn der hat zweiundzwanzig Reisetage, zur Ausführung der Rechtsgründe aber noch dreissig. 3Es werden aber diese Frist alle die beobachten, welche sich, es sei auf welche Art es wolle, gegen eine Vormundschaft oder Curatel, oder einen Theil derselben entschuldigen. 4Es ist aber folgerichtig, wenn man glaubt, dass wenn Jemand sich irgend einer Art von Entschuldigung bedient haben sollte, er nicht anders gehört werden wird, als wenn er die Frist beobachtet hat, wenn er nicht etwa Bürger einer anderen Stadt ist. 5Es ist aber so nothwendig, die Frist zu beobachten, dass, wenn Jemand, nachdem er seine Rechtsgründe vorgebracht hat, entlassen sein wird, er nicht befreit wird, wie die höchstseligen Severus und Antoninus in einer Verordnung zeigen, indem sie befehlen, dass der an die Stelle desselben Gewählte nicht gehalten sei, gleichsam als wenn es nicht angehe, [einen Anderen] an die Stelle eines vorhandenen Vormundes zu bestellen. 6Es genügt aber, wenn man innerhalb der festgesetzten Frist blos gekommen ist2727Ἐντυχεῖν μόνον. Dies widerspricht dem Anscheine nach dem Anfange des §. 8. dieser Stelle und der L. 38. h. t., nach welchen innerhalb der Frist auch die Entschuldigung vorzubringen ist. Auch ist in der alten Uebersetzung das ἐντυχ. durch excusari wiedergegeben worden. S. Kriegel l. l. p. 70. n. 427. p. 71. n. 429. Es scheint jedoch, dass Modestinus im §. 6. einen Fall habe anführen wollen, in welchem ausnahmsweise das blosse Kommen genügt, während er im §. 8. die Regel festsetzte. Dieser Annahme entspricht auch der folgende Satz des §. 6.; denn wenn man nachher wider Willen weggeblieben sein sollte, so wird man nicht ausgeschlossen sein. Wenn daher Jemand blos zum Schein gekommen sein sollte, aber nachher zur Anführung der Rechtsgründe nicht geblieben ist, so wird er nach [dem Ablauf] der Frist der Ausschliessung unterworfen sein; und dies sagt eine Verordnung der Kaiser Severus und Antoninus. 7Denn wenn Jemand wegen einer Krankheit oder wegen eines anderen unüberwindlichen Hindernisses, wie des Meeres, oder des Wetters, oder eines Räuberüberfalls, oder eines anderen ähnlichen innerhalb der Frist nicht hat anlangen können, so erlangt er Verzeihung; und es reicht auch nach dem natürlichen Rechte hin, den Beweis davon zu führen, es ist gleichwohl aber auch eine Verordnung der Kaiser Severus und Antoninus vorhanden, welche dies sagt. 8Man muss aber wissen, dass es nicht genügt, wenn man zum Richter kommt, sondern man muss auch die Art der Befreiung anführen, und wenn man viele Rechtsgründe zur Befreiung hat, sie alle aufführen, wo nicht, so steht man dem gleich, welcher vom Anfange an nicht gekommen ist, oder zwar gekommen ist, die Rechtsgründe der Befreiung aber nicht aufgeführt hat. 9Die funfzig Tage werden aber ununterbrochen berechnet, indem sie von der Zeit der Kenntniss an, wo Jemand gewusst hat, dass er bestellt sei, [zu laufen] anfangen. 10Man muss aber [alle Gründe] zugleich vor dem Tribunal oder sonst in den Gerichtsacten anführen. Man kann aber auch dem Richter2828Χαμόθεν i. e. de plano, vor dem judex pedaneus (s. die Bem. zu L. I. §. 6. D. de postul. 3. 1.) Vgl. v. Glück XXXII. S. 81. ff. Kriegel l. l. p. 75. not. 458. Es ist aber blos von dem Vorbringen der Entschuldigungsgründe zu verstehen, anders verhält es sich mit der Ausführung derselben. S. L. 25. h. t. kurze Aufsätze übergeben, wie dieselben Kaiser sagen. 11Soviel von denen, welche die festgesetzte Frist beobachten müssen; wir wollen aber nun über die eine Untersuchung anstellen, welche den Fristen nicht unterworfen sind. 12Die nämlich, welche auf gesetzwidrige Art zu Vormündern bestellt sind, das heisst, entweder von denen, von welchen es nicht geschehen muss, oder solche, welche nicht [bestellt werden] müssen, oder solchen, welchen [sie] nicht [bestellt werden] müssen, oder auf eine Art, auf welche [es] nicht [geschehen] muss, sind befreit, wenn sie nicht bestätigt worden sind, oder sich mit der Verwaltung abgegeben haben. Auch wird ihnen Niemand vorwerfen, dass sie die Frist für die Entschuldigungen nicht beobachtet haben, denn sie hatten gar keine Entschuldigung nöthig, wie sich aus den folgenden Verordnungen zeigt, welche ich beispielsweise angeführt habe; sie können aber auf Alle angewendet werden. Die höchstseligen Severus und Antoninus, die Erhabenen, an den Narcissus. Da du von der mütterlichen Grossmutter des Unmündigen zum Vormunde bestellt worden bist, so hast du nicht nöthig gehabt, dich zu entschuldigen, da du von Rechts wegen nicht gehalten bist; wenn du dich also in die Verwaltung nicht gemischt hast, so kannst du unbesorgt sein. Auf gleiche Weise hat auch, wenn die Obrigkeiten Einen, welcher ihrer Gerichtsbarkeit nicht unterworfen ist, zum Vormunde oder Curator gewählt haben, dieser nicht nöthig, die Fristen zu beobachten, ebenso wie der, welcher weder Bürger, noch Einwohner ist.

14Idem li­bro quin­to ex­cu­sa­tio­num. Ἀπελεύθερον ἐν τῷ λόγῳ τῷ περὶ ἀφέσεως ἐπιτρόπων καὶ κουρατόρων εἰδέναι δεῖ ὅτι οὐ μόνον τοῦ πατρὸς τοῦ ὀρφανοῦ, ἀλλὰ καὶ μητρὸσ νοεῖσθαι χρή. 1Καὶ ὁπόταν δὲ ζητῶμεν περὶ παίδων πάτρωνος, εἰδέναι χρὴ ὅτι τὴν προσηγορίαν ταύτην οὐκ ἐν τῷ πρώτῳ βαθμῷ στήσομεν, τοῦτ’ ἔστιν υἱὸν καὶ θυγατέρα, ἀλλὰ καὶ ἐγγόνουσ ἐξ ἑκατέρου καὶ τοὺς ἐφεξῆς. 2Ἀλλὰ καὶ ἐὰν δίκαιον χρυσῶν δακτυλίων λάβῃ, ἔτι διασώζει τὴν τῶν ἀπελευθέρων τάξιν ἐν τούτῳ, ἅπερ ἀντέγραψεν ὁ θειότατος Ἀντωνῖνος ὁ μέγας. 3Ὁ ἰδίῳ ἀργυρίῳ ὠνηθεὶς καὶ ἀπελευθερωθεὶς οὐδαμῶς συγκρίνεται τοῖς λοιποῖς ἀπελευθέροις. 4Ἐὰν πολλοὶ ἀπελευθερώσωσιν ἕνα, πάντων τοῖς τέκνοις ἐπίτροπος δοθήσεται καὶ ἀπὸ τριῶν ἐπιτροπῶν οὐκ ἀπολυθήσεται.

14Idem lib. V. Excusat. Man muss wissen, dass man in Bezug auf die Befreiung der Vormünder oder Curatoren, unter einem Freigelassenen nicht blos den des Vaters des Mündels, sondern auch den der Mutter verstehen muss. 1Aber auch wenn man in Betreff der Kinder des Patrons fragen sollte, so muss man wissen, dass wir diese Benennung nicht [blos] in dem ersten Grade annehmen, das heisst, [in Bezug auf] Sohn und Tochter, sondern auch [in Bezug auf] die Enkel von beiden und die folgenden. 2Aber auch wenn [die Freigelassene] das Recht der goldenen Ringe erhalten haben sollte, so wird er [doch] den Rang der Freigelassenen in dieser Hinsicht noch behalten, wie der höchstselige Antoninus der Grosse2929D. h. Antoninus Caracalla. S. Zimmern Gesch. d. R. Pr. B. I. S. 185. Anm. 8. rescribirt hat. 3Der, welcher für eigenes Geld gekauft3030S. L. 5. §. 22. D. de agnosc. lib. 25. 3., und frei gelassen worden ist, wird durchaus nicht den übrigen Freigelassenen gleichgestellt. 4Wenn viele Freigelassene vorhanden sein sollten, so wird einer von ihnen alle den Kindern zum Vormunde bestellt werden, und er wird durch drei Vormundschaften nicht befreit werden.

15Idem li­bro sex­to ex­cu­sa­tio­num. Σπάδοντα χειροτονήσουσιν ἐπίτροπον· οὐδεμίαν γὰρ ἔχει παραίτησιν, ὡς δείκνυσιν διάταξις τῶν αὐτοκρατόρων Σεβήρου καὶ Ἀντωνίνου. 1Ὁ τῷ πατρὶ ἐπαγγειλάμενος ἐπιτροπεύειν τῶν παίδων ἀφίεσθαι ταύτης τῆς ἐπιτροπῆς οὐ δύναται, κἂν ἄλλως ἔχῃ δίκαια ἀφέσεως. 2Εἰδέναι δεῖ ὅτι ἀξίωμα οὐδενὶ παρέξει παραίτησιν. ὅθεν ἐάν τις συγκλητικὸς ᾖ, οὗτος ἐπιτροπεύσει καὶ τῶν καταδεεστέρας τάξεως ὄντων συγκλητικῶν, ὅπερ ἀντέγραψαν οἱ θειότατοι Μάρκος καὶ Κόμμοδος. 3Εἰ δέ τις ἐπίτροπος ἢ κουράτωρ ὢν μὴ συγκλητικοῦ ἢ ἄλλως ἀξιωματικοῦ, εἶτα ὕστερον γένηται συγκλητικός, διηνεκῶς ἀπολύεται τῆς φροντίδος. εἰ δὲ οἱ ἐπιτροπευόμενοι ἢ κουρατορευόμενοι παρ’ αὐτοῦ παῖδες ἦσαν συγκλητικοῦ, οὐκ ἀπολύεται τῆς ἐπιτροπῆς. 4Ὁμοίως δὲ ὁ καταδεεστέρας τάξεως ὢν οὐ παραιτήσεται ἐπιτροπεύειν ἢ κουρατορεύειν τῶν μειζόνων. 5Μηδὲ λιβραρίους μηδὲ καλκουλάτορας, οὓς διαψηφιστὰς λέγομεν, ἔχειν ἀλειτουργησίαν λέγουσιν αἱ θεῖαι διατάξεις. 6Ἤδη δὲ καὶ οἱ Ἰουδαῖοι τῶν μὴ Ἰουδαίων ἐπιτροπεύσουσιν, ὥσπερ καὶ τὰ λοιπὰ λειτουργήσουσιν· αἱ γὰρ διατάξεις ἐκείνοις μόνοις ἀνενοχλήτους αὐτοὺς εἶναι κελεύουσιν, δι’ ὧν ἡ θρησκεία χραίνεσθαι δοκεῖ. 7Λογιστεία πόλεως οὐδὲ εἰς ἀριθμὸν μιᾶς ἐπιτροπῆς προχωρεῖ. 8Ἀπελεύθεροι γυναικῶν συγκλητικῶν, κἂν διοικῶσιν τὰ αὐτῶν πράγματα, οὐκ ἀπολύονται ἐπιτροπῶν· τοῦτο γὰρ τοῖς τῶν ἀρρένων συγκλητικῶν ἀπελευθέροις μόνοις συγκεχώρηται. 9Ἐὰν ὁ τῆς πόλεως ἄρχων, τοῦτ’ ἔστιν ὁ στρατηγὸς διαπιπτούσης αὐτῷ τῆς χειροτονίας ὑπεύθυνος γένηται κινδύνῳ ἐπιτροπῆς, ταύτην οὐ συναριθμήσει ἄλλαις ἐπιτροπαῖς, ὥσπερ οὐδὲ ὁ ἐγγυησάμενος ἐπιτροπήν, ἀλλ’ οὐδὲ οἱ κατὰ τιμὴν ἐπίτροποι γραφέντες. 10Ὁ τέλη μεμισθωμένος παρὰ πόλεων οὐκ ἀφίεται ἐπιτροπῆς. 11Ὁ πολιὰ δίκαια ἔχων εἰπεῖν, ὧν ἕκαστον καθ’ ἑαυτὸ οὐκ ἔστιν ἰσχυρόν, εἰ δυνήσεται ἀφεθῆναι ἐζητήθη. οἷον ἑβδομήκοντα μὲν ἐτῶν οὐκ ἔστιν οὐδὲ τρεῖς ἔχει ἐπιτροπὰς οὐδὲ πέντε τέκνα ἢ ἄλλο τι δίκαιον ἀφέσεως, ἔχει μέντοι δύο ἐπιτροπὰς καὶ δύο παῖδας καὶ ἑξήκοντά ἐστιν ἐτῶν, ἢ ἄλλα τινὰ τοιαῦτα λέγει καθ’ ἑαυτὰ μὲν ἐντελῆ τὴν βοήθειαν μὴ παρέχοντα, τῇ δὲ πρὸς ἄλληλα κοινωνίᾳ ὄντα δικαιοφανῆ. ἀλλ’ ἔδοξεν τοῦτον μὴ ἀφίεσθαι. 12Ὁ λαβὼν ἢ ἔχων ἀλειτουργησίαν πολιτικῶν ἢ δημοσίων λειτουργιῶν οὗτος ἐπιτροπῆς οὐκ ἀφεθήσεται. 13Ὁ ἀπολυθεὶς ἐπιτροπῆς ἢ κουρατορίας οὐ πάντως τοῖς ὑπομνήμασιν πρὸς ἄφεσιν ἑτέρας χειροτονίας χρήσεται, ἐὰν μὴ ὑπάρχῃ αὐτῷ δίκαια ἀφέσεως. 14Ὁ φάσκων ἑαυτὸν ἄγνωστον εἶναι τῷ πατρὶ ἢ τῇ μητρὶ τοῦ ὀρφανοῦ οὐ διὰ τοῦτο ἀφεθήσεται. 15Ἔσθ’ ὅτε καὶ ὁ τρεῖς ἔχων ἐπιτροπὰς ἢ κουρατορίας οὐκ ἔχει δίκαιον ἀφέσεως, οἷον ἐάν τις ἐπιτηδεύσῃ ἀναδέξασθαι. ἤδη δὲ καὶ ὁ μετρίου γενόμενος ἐπίτροπος ἐπιτηδεῦσαι δοκεῖ. 16Ul­pia­nus li­bro sin­gu­la­ri de ex­cu­sa­tio­ni­bus ita scri­bit: si quis in­ter tres tu­te­las em­an­ci­pa­ti fi­lii sui tu­te­lam ad­mi­nis­tret, an ei haec in nu­me­rum pro­ce­dit, scio du­bi­ta­tum: in­ve­nio ta­men re­scrip­tum em­an­ci­pa­tae fi­liae tu­te­lam nu­me­ra­ri in­ter one­ra opor­te­re. 17Ἐάν τις χειροτονηθῇ ἐπίτροπος ὢν ἐν τῇ τοῦ πατρὸς ἐξουσίᾳ, εἶτα ὁ πατὴρ μὴ βούλοιτο ὑπὲρ αὐτοῦ ἀσφαλίζεσθαι, ἐκέλευσαν οἱ νόμοι καὶ αὐτὸν τὸν πατέρα χειροτονεῖσθαι ἐπίτροπον, ὡς μηδενὶ τρόπῳ διακρουσθῇ τὸ ἐπὶ τῇ ἐπιτροπῇ ἀσφαλές, ὡς δηλοῖ τοῦ θείου Ἀδριανοῦ διάταξισ· ‘Im­pe­ra­tor Ha­d­ria­nus Vi­tra­sio Pol­lio­ni le­ga­to Lyg­do­nen­si. Si Clo­dius Ma­cer, quam­vis fi­lius fa­mi­lias sit, ido­neus tu­tor es­se vi­de­bi­tur, pa­ter au­tem eius id­cir­co ca­ve­re non vult, ut fi­lium suum tu­te­la ex­imat, et in hoc ar­ti­fi­cio per­se­ve­ra­ve­rit, ex­is­ti­mo te huic frau­di rec­te oc­cur­su­rum, ut et fi­lius et ip­se ad tu­te­lam li­be­ro­rum Cle­men­tis ge­ren­dam com­pel­lan­tur’.

15Idem lib. VI. Excusat. Einen Zeugungsunfähigen werden [die Obrigkeiten] zum Vormunde wählen; denn er hat keine Entschuldigung, wie eine Verordnung der Kaiser Severus und Antoninus zeigt. 1Wer dem Vater versprochen hat, den Kindern [desselben] Vormund zu sein, kann von dieser Vormundschaft nicht befreit werden, wenn er auch sonst Rechtsgründe zur Befreiung hat. 2Man muss wissen, dass eine Würde Keinem eine Entschuldigung verschaffen wird; wenn daher Jemand Senator sein sollte, so wird derselbe Vormund auch über die Kinder]3131Diesen Zusatz von Augustinus verwirft Kriegel l. l. p. 79. not. 481, weil hier an eine Cura über einen minderjährigen Senator zu denken sei. der Senatoren sein, welche von niedrigem Range sind, wie die höchstseligen Marcus und Commodus rescribirt haben. 3Wenn aber Jemand Vormund oder Curator [über das Kind]3232Kriegel l. l. verwirft auch diesen Zusatz; siehe jedoch den folgenden Satz. eines Nichtsenators oder eines sonst in einer Würde Stehenden ist, [und] nachher Senator wird, so wird er für immer von der Besorgung [der Vormundschaft] befreit. Wenn aber die, deren Vormund oder Curator er war, Kinder eines Senators waren, so wird er von der Vormundschaft nicht befreit. 4Auf gleiche Weise wird aber der, welcher von niedrigerem Range ist, nicht entschuldigt werden, wenn er Vormund oder Curator über Höhere werden soll. 5Dass weder Schreiber, noch Rechnungsführer, welche wir διαψηφισταὶ (rationarii) nennen, eine Befreiung haben, sagen die erhabenen Verordnungen. 6Es werden nun aber auch die Juden Vormünder von Nichtjuden werden, wie sie auch andere Aemter verwalten werden, denn die [kaiserlichen] Verordnungen befehlen, dass sie blos nicht mit den Aemtern belästigt sein sollen, durch welche ihre Gottesverehrung gestört zu werden scheint. 7Das Amt eines Stadtrechnungsführers wird nicht einmal als eine einzige Vormundschaft angerechnet. 8Die Freigelassenen der Ehefrauen von Senatoren werden, wenn sie gleich die Angelegenheiten derselben besorgen, nicht von Vormundschaften befreit; denn dies ist blos den Freigelassenen der Männer, welche Senatoren sind, gestattet worden. 9Wenn der erste Magistrat einer Stadt3333Im Text heisst es vollständig: Ἐὰν ὁ τῆς πόλεως ἄρχων, τοῦτ᾽ ἔστιν ὁ στρατηγός, nach der alten Uebersetzung: Si civitatis princeps, id est magistratus. Es ist hier nach Kriegel l. l. p. 50. not. 493, der Duumvir gemeint, welcher in den Municipien an der Spitze der Decurionen stand, und die Gerichtsbarkeit ausübte, etwa mit dem Consul vergleichbar. S. v. Glück XXIX. S. 430. u. 444. ff. XXXII. S. 23. ff., da ihn die Wahl getroffen hat, noch für die Gefahr einer Vormundschaft haften sollte3434S. den achten Titel dieses Buchs., so kann er diese nicht zu den übrigen Vormundschaften rechnen, wie auch nicht der, welcher sich für eine Vormundschaft verbirgt hat; aber auch nicht die, welche Ehren halber zu Vormündern ernannt worden sind. 10Wer die Abgaben von einer Stadt gepachtet hat, wird von [der Uebernahme] einer Vormundschaft nicht befreit. 11Man hat gefragt, ob der, welcher viele Rechtsgründe [zur Entschuldigung] anführen kann, von denen jeder einzelne an sich nicht stark [genug] ist, befreit werden könne, z. B. er ist zwar nicht siebenzig Jahre alt, hat auch nicht drei Vormundschaften, auch nicht fünf Kinder, oder sonst einen Rechtsgrund zur Befreiung, aber er hat wenigstens zwei Vormundschaften, und zwei Kinder, und ist sechzig Jahre alt, oder führt sonst etwas der Art an, was an sich zwar eine vollkommene Hülfe nicht gewährt, was aber in Gemeinschaft mit anderen tauglich zu sein scheint. Aber man hat angenommen, dass ein solcher nicht befreit werde. 12Wer die Befreiung von bürgerlichen oder öffentlichen Aemtern erhalten hat, oder [schon] hat, der wird nicht von der Vormundschaft befreit werden. 13Wer von einer Vormundschaft oder Curatel befreit worden ist, wird sich nicht durchaus der Gerichtsacten zur Befreiung von einer anderen Wahl bedienen, wenn nicht Rechtsgründe zur Befreiung für ihn vorhanden sind. 14Wer sagt, dass er dem Vater oder der Mutter des Mündels unbekannt sei, wird deshalb nicht befreit werden. 15Zuweilen hat auch der, welcher drei Vormundschaften oder Curatelen hat, keinen Rechtsgrund zur Befreiung, wie wenn Jemand sich bemüht haben wird, sie zu übernehmen, nun wird aber auch der, welcher Vormund eines Mündels von geringem Vermögen geworden ist, sich bemüht zu haben scheinen. 16Ulpianus schreibt in dem einzelnen Buche de excusationibus so: Ich weiss, dass man gezweifelt hat, ob, wenn Jemand unter drei Vormundschaften die Vormundschaft über seinen aus der Gewalt entlassenen Sohn verwalte, ihm diese zur Zahl [von dreien] zu Statten kommt; ich finde jedoch, dass rescribirt worden ist, dass die Vormundschaft über eine aus der väterlichen Gewalt entlassene Tochter zu den Lasten gezählt werden müsse. 17Wenn Jemand, welcher sich in der Gewalt seines Vaters befindet, zum Vormunde gewählt worden ist, der Vater sodann für ihn nicht Sicherheit geben will, so haben die Gesetze befohlen, dass auch der Vater selbst zum Vormunde gewählt werde, damit auf keine Weise die Sicherheitsbestellung wegen der Vormundschaft behindert werde, wie eine Verordnung des höchstseligen Hadrianus zeigt. Der Kaiser Hadrianus an den Bitrasius Pollio, den Lugdunischen Legaten. Wenn Clodius Macer, obwohl er ein Haussohn ist, ein sicherer Vormund zu sein scheinen wird, der Vater desselben aber deshalb nicht Sicherheit geben will, damit er seinen Sohn von der Vormundschaft befreie, und bei diesem listigen Mittel verblieben sein wird, so glaube ich, dass du diesem Betruge mit Recht begegnen wirst, so dass sowohl der Sohn, als er selbst, die Vormundschaft über die Kinder des Clemens zu führen, genöthigt wird.

16Idem li­bro se­cun­do re­spon­so­rum. Gaius tes­ta­men­to Ni­gi­dium fi­lio suo tu­to­rem de­dit eun­dem­que us­que ad vi­cen­si­mum quin­tum an­num cu­ra­to­rem con­sti­tuit: quae­ro, cum li­ceat Ni­gi­dio a cu­ra­tio­ne et­iam ci­tra ap­pel­la­tio­nem se ex­cu­sa­re, ex qua die tem­po­ra, quae in ex­cu­sa­tio­ni­bus ob­ser­van­da di­vus Mar­cus sta­tuit, com­pu­tan­da sunt, utrum ex die aper­ti tes­ta­men­ti, an ex quo ad neg­otia ge­ren­da vo­ca­tur, id est post quar­tum de­ci­mum an­num im­ple­tum. Mo­des­ti­nus re­spon­dit ex­cu­sa­tio­nem a cu­ra tunc ne­ces­sa­riam es­se, cum de­cre­to prae­to­ris seu prae­si­dis con­fir­ma­tus cu­ra­tor fue­rit.

16Idem lib. II. Resp. Cajus hat in seinem Testamente den Nigidius seinem Sohne zum Vormund ernannt, und denselben bis zum fünfundzwanzigsten Jahre [seines Sohnes] zum Curator bestellt; da es dem Nigidius erlaubt ist, sich auch ohne Appellation gegen die Vormundschaft zu entschuldigen, so frage ich, von welchem Tage an die Fristen, welche, wie der höchstselige Marcus festgesetzt hat, bei den Entschuldigungen zu beobachten sind, berechnet werden müssen, ob von dem Tage der Eröffnung des Testaments, oder von der Zeit, wo er zur Besorgung der Geschäfte berufen wird, das heisst, nach erfülltem vierzehnten Jahre des Pflegbefohlenen? Modestinus hat das Gutachten ertheilt, dass die Entschuldigung gegen die Curatel dann nothwendig sei, wenn er durch ein Decret des Prätors oder Präses als Curator bestätigt worden sei.

17Cal­lis­tra­tus li­bro quar­to de co­gni­tio­ni­bus. Non tan­tum mag­ni­tu­do pa­tri­mo­nio­rum in­eun­da est sus­cep­ta­rum trium tu­te­la­rum quae­que sus­ci­pien­da est, sed et­iam ae­tas pu­pil­lo­rum con­si­de­ran­da est: nam si prio­rum pu­pil­lo­rum ae­tas pro­pe pu­ber­ta­tem sit, ita ut tan­tum­mo­do se­mens­tre tem­pus re­li­quum fue­rit, aut eo­rum quo­rum sus­ci­pe­re tu­te­lam co­gi­tur, non da­bi­tur ex­cu­sa­tio: id­que prin­ci­pa­li­bus con­sti­tu­tio­ni­bus ca­ve­tur. 1Ilien­si­bus et prop­ter in­clu­tam no­bi­li­ta­tem ci­vi­ta­tis et prop­ter con­iunc­tio­nem ori­gi­nis Ro­ma­nae iam an­ti­qui­tus et se­na­tus con­sul­tis et con­sti­tu­tio­ni­bus prin­ci­pum ple­nis­si­ma im­mu­ni­tas tri­bu­ta est, ut et­iam tu­te­lae ex­cu­sa­tio­nem ha­beant, sci­li­cet eo­rum pu­pil­lo­rum, qui Ilien­ses non sint: id­que di­vus Pius re­scrip­sit. 2Eos, qui in cor­po­ri­bus sunt vel­uti fa­b­ro­rum, im­mu­ni­ta­tem ha­be­re di­ci­mus et­iam cir­ca tu­te­la­rum ex­te­ro­rum ho­mi­num ad­mi­nis­tra­tio­nem ha­be­bunt ex­cu­sa­tio­nem, ni­si si fa­cul­ta­tes eo­rum ad­auc­tae fue­rint, ut ad ce­te­ra quo­que mu­ne­ra pu­bli­ca sus­ci­pien­da com­pel­lan­tur: id­que prin­ci­pa­li­bus con­sti­tu­tio­ni­bus ca­ve­tur. 3Non om­nia ta­men cor­po­ra vel col­le­gia va­ca­tio­nem tu­te­la­rum ha­bent, quam­vis mu­ne­ri­bus mu­ni­ci­pa­li­bus ob­stric­ta non sint, ni­si no­mi­na­tim id pri­vi­le­gium eis in­dul­tum sit. 4Is qui ae­di­li­ta­te fun­gi­tur pot­est tu­tor da­ri: nam ae­di­li­tas in­ter eos ma­gis­tra­tus ha­be­tur qui pri­va­tis mu­ne­ri­bus ex­cu­sa­ti sunt se­cun­dum di­vi Mar­ci re­scrip­tum. 5Sa­ne no­tum est, quod ge­ren­ti­bus ho­no­rem va­ca­tio­nem tu­te­la­rum con­ce­di pla­cuit, va­ca­re au­tem eos, qui tunc pri­mum vo­cen­tur ad sus­ci­pien­dum of­fi­cium tu­te­lae: ce­te­rum eos, qui iam se mis­cue­rint ad­mi­nis­tra­tio­ni, ne tem­po­re qui­dem ma­gis­tra­tus va­ca­re ae­que no­tum est. 6Do­mi­ni na­vium non vi­den­tur ha­be­ri in­ter pri­vi­le­gia, ut a tu­te­lis va­cent, id­que di­vus Tra­ia­nus re­scrip­sit. 7In­qui­li­ni cas­tro­rum a tu­te­lis ex­cu­sa­ri so­lent ni­si eo­rum, qui et ip­si in­qui­li­ni sunt et in eo­dem cas­tro ea­dem­que con­di­cio­ne sunt.

17Callistr. lib. IV. de Cognition. Nicht nur auf die Grösse des Vermögens der drei übernommenen Vormundschaften, und der, welche übernommen werden solle, ist zu sehen, sondern auch das Alter der Mündel in Betracht zu ziehen; denn wenn das Alter der früheren Mündel, oder derjenigen, deren Vormundschaft [Jemand] zu übernehmen genöthigt wird, der Mündigkeit nahe ist, so dass nur die Zeit von einem halben Jahre übrig ist, so wird keine Entschuldigung gegeben werden; und das wird durch kaiserliche Constitutionen bestimmt. 1Den Trojanern ist sowohl wegen des hohen Ruhms [ihrer] Stadt, als auch wegen des mit den Römern gemeinschaftlichen Ursprungs, schon vor Alters sowohl durch Senatsschlüsse, als durch Constitutionen der Kaiser die vollständigste Befreiung ertheilt worden, so dass sie auch eine Eutschuldigung gegen die Vormundschaft haben, nämlich über solche Mündel, welche keine Trojaner sind, und das hat der höchstselige Pius rescribirt. 2Wir haben gesagt, dass die, welche in Zünften sind, z. B. in der der Schmiede, eine Befreiung haben; auch in Betreff der Verwaltung der Vormundschaften über Fremde werden sie eine Entschuldigung haben, wenn nicht ihre Vermögensumstände vermehrt sein sollten, so dass sie auch zur Uebernahme der übrigen öffentlichen Aemter genöthigt werden; und das wird durch kaiserliche Constitutionen bestimmt. 3Nicht alle Zünfte und Innungen haben jedoch eine Befreiung von Vormundschaften, wenn sie auch nicht zu Municipalämtern verpflichtet sein sollten, wenn ihnen nicht namentlich dieses Privilegium gegeben worden ist. 4Der, welcher die Aedilität bekleidet, kann zum Vormunde bestellt werden; aber (nam) die Aedilität wird zu den obrigkeitlichen Aemtern gerechnet, welche, einem Rescript des höchstseligen Marcus gemäss, eine Entschuldigung gegen Privatämter geben. 5Es ist sehr bekannt, dass es beliebt hat, dass denen, welche eine Ehrenstelle bekleiden, Befreiung von Vormundschaften gestattet werde; dass aber die frei seien, welche dann erst zur Uebernahme des Vormundschaftsamtes berufen werden, sonst ist es ebenso bekannt, dass die, welche sich schon in die Verwaltung gemischt haben, nicht einmal während der Zeit der Amtsführung frei sind. 6Die Eigenthümer von Schiffen scheinen unter [ihren] Privilegien [das] nicht zu haben3535Habere statt haberi. S. v. Glück XXXI. S. 472., dass sie von Vormundschaften frei sein sollen, und das hat der höchstselige Trajanus rescribirt. 7Die Einwohner eines Burgfleckens pflegen gegen die Vormundschaften entschuldigt zu werden, ausser [gegen die] über solche, welche selbst sowohl Einwohner sind, als auch sich in demselben Burgflecken und in derselben Lage befinden.

18Ul­pia­nus li­bro vi­cen­si­mo ad le­gem Iu­liam et Pa­piam. Bel­lo amis­si ad tu­te­lae ex­cu­sa­tio­nem pro­sunt: quae­si­tum est au­tem, qui sunt is­ti, utrum hi, qui in acie sunt in­ter­emp­ti an ve­ro om­nes om­ni­no, qui per cau­sam bel­li pa­ren­ti­bus sunt ab­rep­ti, in ob­si­dio­ne for­te. me­lius igi­tur pro­ba­bi­tur eos so­los, qui in acie amit­tun­tur, prod­es­se de­be­re, cu­ius­cum­que se­xus vel ae­ta­tis sint: hi enim pro re pu­bli­ca ce­ci­de­runt.

18Ulp. lib. XX. ad leg. et. Jul. Pap. Die im Kriege verlorenen [Kinder] nützen zur Entschuldigung gegen eine Vormundschaft; man hat aber gefragt: wer sind jene, etwa blos die, welche in der Schlacht getödtet worden sind, oder aber überhaupt alle die, welche auf Veranlassung des Kriegs den Eltern entrissen worden sind, etwa bei einer Belagerung? Man wird nun richtiger annehmen, dass blos die, welche man in der Schlacht verliert, nützen müssen, von welchem Geschlechte oder Alter sie sein mögen; denn diese sind für den Staat gefallen.

19Idem li­bro tri­ge­si­mo quin­to ad edic­tum. Il­lud usi­ta­tis­si­mum est, ut his, qui in Ita­lia do­mi­ci­lium ha­beant, ad­mi­nis­tra­tio re­rum pro­vin­cia­lium re­mit­ta­tur.

19Idem lib. XXXV. ad Ed. Das ist ganz gebräuchlich, dass denen, welche ihren Wohnsitz in Italien haben, die Verwaltung der Provinzialgüter erlassen wird.

20Iu­lia­nus li­bro vi­ce­si­mo di­ges­to­rum. Si pu­pil­lum pa­truus con­ten­dat ex­he­redatum es­se et se he­redem scrip­tum, ae­quum est tu­to­rem pu­pil­lo da­ri re­cep­ta pa­trui ex­cu­sa­tio­ne vel, si no­lit ex­cu­sa­tio­nem pe­te­re, re­mo­to eo a tu­te­la ita li­tem de he­redi­ta­te ex­pe­di­re.

20Jul. lib. XX. Dig. Wenn der Vatersbruder behaupten sollte, dass der Mündel enterbt und er zum Erben eingesetzt sei, so ist es billig, dem Mündel, nachdem die Entschuldigung des Vatersbruders angenommen worden ist, einen Vormund zu bestellen, oder, wenn er die Entschuldigung nicht geltend machen will, den Streit über die Erbschaft dann, wenn er von der Vormundschaft entfernt ist, auszuführen.

21Mar­cia­nus li­bro se­cun­do in­sti­tu­tio­num. Prop­ter li­tem, quam quis cum pu­pil­lo ha­bet, ex­cu­sa­re se a tu­te­la non pot­est, ni­si for­te de om­ni­bus bo­nis aut plu­ri­ma par­te eo­rum con­tro­ver­sia sit. 1Qui se vult ex­cu­sa­re, si plu­res ha­bet ex­cu­sa­tio­nes et de qui­bus­dam non pro­ba­ve­rit, aliis uti in­tra tem­po­ra non pro­hi­be­tur. 2Li­cet da­tus tu­tor ad uni­ver­sum pa­tri­mo­nium da­tus est, ta­men ex­cu­sa­re se pot­est, ne ul­tra cen­ten­si­mum la­pi­dem tu­te­lam ge­rat, ni­si in ea­dem pro­vin­cia pu­pil­li pa­tri­mo­nium sit: et id­eo il­la­rum re­rum da­bunt tu­to­res in pro­vin­cia prae­si­des eius. 3Nec se­na­to­res ul­tra cen­ten­si­mum la­pi­dem ur­bis tu­te­lam ge­re­re co­gun­tur. 4Ha­ben­ti er­go tu­to­rem tu­tor da­tur: sed alia­rum re­rum, non ea­run­dem da­tur.

21Marcian. lib. II. Institut. Niemand kann sich wegen eines Streites, den er mit dem Mündel hat, gegen die Vormundschaft entschuldigen, wenn es nicht etwa ein Streit über das ganze Vermögen oder über den grössten Theil desselben ist. 1Der, welcher sich entschuldigen will, wird, wenn er mehrere Entschuldigungen hat, und einige nicht bewiesen haben wird, nicht abgehalten, sich der anderen innerhalb der Fristen zu bedienen. 2Wenngleich ein bestellter Vormund zu dem gesammten Vermögen gegeben ist, so kann er sich gleichwohl entschuldigen, damit er die Vormundschaft nicht über hundert Meilen hinauszuführen brauche, wenn nicht das Vermögen des Mündels sich in derselben Provinz befinden sollte; und darum werden in der Provinz die Vorsteher derselben Vormünder für jene Güter bestellen. 3Auch die Senatoren werden nicht gezwungen, über hundert Meilen von der Stadt hinaus eine Vormundschaft zu führen. 4Es wird also dem, welcher einen Vormund hat, ein Vormund bestellt, aber [dieser] wird für andere Güter, nicht für dieselben, bestellt.

22Scae­vo­la li­bro pri­mo re­gu­la­rum. Geo­me­trae a tu­te­lis non va­cant. 1Hi ve­ro, qui­bus prin­ceps cu­ram ali­cu­ius rei iun­xit, ex­cu­san­tur a tu­te­la, do­nec cu­ram ge­runt.

22Scaevola lib. I. Regul. Die Geometer sind nicht von Vormundschaften frei. 1Die aber, welchen der Kaiser die Besorgung irgend einer Angelegenheit auferlegt hat, werden gegen eine Vormundschaft entschuldigt, so lange sie die Besorgung haben.

23Ul­pia­nus li­bro se­cun­do re­spon­so­rum. Prop­ter ma­gis­tra­tum, quem in mu­ni­ci­pio quis erat ad­mi­nis­tra­tu­rus, tu­te­lae ex­cu­sa­tio­nem non ha­be­re re­spon­di. 1Si in cas­tris me­ren­tes non ab eo tu­to­res den­tur, qui in cas­tris me­re­bat, ex­cu­sa­tio­nem ha­be­re re­spon­di.

23Ulp. lib. II. Resp. Ich habe das Gutachten ertheilt, dass Niemand wegen eines obrigkeitlichen Amtes, welches er in einem Municipium verwalten will, eine Entschuldigung gegen eine Vormundschaft habe. 1Ich habe das Gutachten ertheilt, dass, wenn die, welche Kriegsdienste thun, nicht von einem solchen zu Vormündern ernannt werden, welcher Kriegsdienste that, sie eine Entschuldigung haben.

24Pa­pi­nia­nus li­bro un­de­ci­mo quaes­tio­num. Ne­qua­quam cre­den­dum est ei pri­vi­le­gium ex­cu­sa­tio­nis ab­la­tum, cui fi­dei­com­mis­sa­ria li­ber­tas so­lu­ta est: nam in to­to fe­re iu­re ma­nu­mis­sor eius­mo­di ni­hil iu­ris ut pa­tro­nus ad­ver­sus li­ber­ti per­so­nam con­se­qui­tur, ex­cep­to quod in ius vo­ca­re pa­tro­num in­ius­su prae­to­ris non de­bet.

24Papinian. lib. XI. Quaest. Man muss keineswegs glauben, dass dem das Privilegium der Entschuldigung genommen sei, dem die Freiheit in Folge eines Fideicommisses ertheilt worden ist; denn fast im ganzen Rechte erlangt ein Freilasser der Art kein Recht als Patron gegen die Person des Freigelassenen, ausgenommen, dass er den Patron ohne den Befehl des Prätors nicht vor Gericht fordern kann.

25Ul­pia­nus li­bro se­cun­do de of­fi­cio pro­con­su­lis. Ex­cu­sa­re se tu­tor per li­bel­los non pot­erit.

25Ulp. lib. II. de off. Procons. Ein Vormund wird sich nicht durch kurze Aufsätze3636S. die Bem. zu L. 14. §. 10. D. h. t. entschuldigen können.

26Pau­lus li­bro sin­gu­la­ri de ex­cu­sa­tio­ni­bus. Men­so­res fru­men­ta­rios ha­be­re ius ex­cu­sa­tio­nis ap­pa­ret ex re­scrip­to di­vo­rum Mar­ci et Com­mo­di, quod re­scrip­se­runt prae­fec­to an­no­nae.

26Paul. lib. sing. de Excusat. Dass die Getreidemesser das Recht zur Entschuldigung haben, erhellt aus einem Rescript der höchstseligen Marcus und Commodus, welches sie an den Praefectus annonae gerichtet haben.

27Mar­cia­nus li­bro quin­to re­gu­la­rum. Le­ga­ta­rius, qui ro­ga­tus est alii om­ne le­ga­tum re­sti­tue­re, si ma­luit se ex­cu­sa­re a tu­te­la, le­ga­tum prop­ter fi­dei­com­mis­sa­rium con­se­qui­tur: cui si­mi­lis est, qui de fal­so egit nec op­ti­nuit.

27Marcian. lib. V. Regul. Ein Legatar, welcher gebeten worden ist, einem Anderen das ganze Legat auszuantworten, erlangt, wenn er sich lieber gegen die Vormundschaft hat entschuldigen wollen, das Legat wegen des Fideicommisses; und diesem steht der gleich, welcher [das Testament] als falsches angefochten, und nicht Recht behalten hat.

28Pa­pi­nia­nus li­bro quin­to re­spon­so­rum. Tu­tor pe­ti­tus an­te de­cre­ti diem si ali­quod pri­vi­le­gium quae­rit, rec­te pe­ti­tio­nem in­sti­tu­tam ex­clu­de­re non pot­erit. 1Quae tu­to­ri­bus re­mu­ne­ran­dae fi­dei cau­sa tes­ta­men­to pa­ren­tis re­lin­quun­tur, post ex­cu­sa­tio­nem ab he­redi­bus ex­tra­riis quo­que re­ti­ne­ri pla­cuit. quod non ha­be­bit lo­cum in per­so­na fi­lii, quem pa­ter im­pu­be­ri fra­tri co­he­redem et tu­to­rem de­dit, cum iu­di­cium pa­tris ut fi­lius, non ut tu­tor pro­me­ruit. 2Tu­to­rem ad tem­pus ex­ula­re ius­sum ex­cu­sa­ri non opor­tet, sed per tem­pus ex­ilii cu­ra­tor in lo­cum ip­sius de­bet da­ri.

28Papinian. lib. V. Resp. Ein Vormund, welcher vor dem Tage, [wo ihm,] wenn er irgend ein Privilegium nachsucht, das Decret [über dasselbe ertheilt wird], belangt worden ist, wird nicht wohl die angestellte Forderung zurückweisen können. 1Man hat angenommen, dass das, was den Vormündern als Vergeltung für ihre Redlichkeit im Testamente des Vaters hinterlassen worden ist, nach [Geltendmachung] einer Entschuldigung auch von den fremden Erben zurückbehalten werde; was aber nicht in der Person des Sohnes Statt haben wird, welchen der Vater dem unmündigen Bruder zum Miterben und Vormunde gegeben hat, da er vom Vater als Sohn, nicht als Vormund, bedacht worden ist (judicium promeruit.) 2Ein Vormund, welchem befohlen ist, auf einige Zeit ins Exil zu gehen, darf sich nicht entschuldigen, sondern es muss während der Zeit des Exils ein Curator an die Stelle desselben gegeben werden.

29Mar­cia­nus li­bro se­cun­do in­sti­tu­tio­num. Pla­ne si in ex­ilium da­tus sit tu­tor, pot­est se ex­cu­sa­re, si in per­pe­tuum da­tus est. 1Fa­ci­lius au­tem ex­ulis igno­ran­tia, qui con­tu­to­rem su­spec­tum fa­ce­re non po­tue­rit, ve­niam ha­be­bit.

29Marcian. lib. II. Institut. Freilich wenn ein Vormund zum Exil verurtheilt sein sollte, so kann er sich entschuldigen, wenn er auf immer verurtheilt worden ist. 1Es wird aber das Nichtwissen eines Exilirten, da er seinen Mitvormund als einen Verdächtigen nicht hat belangen können, leichter Verzeihung finden.

30Pa­pi­nia­nus li­bro quin­to re­spon­so­rum. Iu­ris peritos, qui tu­te­lam ge­re­re coe­pe­runt, in con­si­lium prin­ci­pum ad­sump­tos op­ti­mi ma­xi­mi­que prin­ci­pes nos­tri con­sti­tue­runt ex­cu­san­dos, quon­iam cir­ca la­tus eo­rum age­rent et ho­nor de­la­tus fi­nem cer­ti tem­po­ris ac lo­ci non ha­be­ret. 1Cum ori­un­dus ex pro­vin­cia Ro­mae do­mi­ci­lium ha­be­ret, eius­dem cu­ra­tor de­cre­to prae­si­dis ac prae­to­ris con­sti­tu­tus re­rum ad­mi­nis­tra­tio­nem utru­bi­que sus­ce­pit. pla­cuit eum duas cu­ra­tio­nes ad­mi­nis­tra­re non vi­de­ri, quod vi­de­li­cet unius duo pa­tri­mo­nia non vi­de­ren­tur. 2Qui pri­vi­le­gio sub­ni­xus est, fra­tris cu­ra­tio­nem sus­ci­pe­re non co­gi­tur. 3Pa­tro­nus im­pu­be­ri li­ber­to quos­dam ex li­ber­tis tu­to­res aut cu­ra­to­res tes­ta­men­to de­dit. quam­vis eos ido­neos es­se con­stet, ni­hi­lo mi­nus iu­re pu­bli­co pot­erunt ex­cu­sa­ri, ne de­cre­to con­fir­men­tur.

30Papinian. lib. V. Resp. Unsere vortrefflichsten und mächtigsten Kaiser3737Septimius Severus und Antoninus Caracalla. S. Cujac. Observ. II. c. 33. haben verordnet, dass die Rechtsgelehrten, welche eine Vormundschaft zu führen angefangen haben, wenn sie in den Rath der Kaiser aufgenommen seien, entschuldigt werden sollen, weil sie ihnen zur Seite ständen, und die übertragene Ehrenstelle keine Beschränkung an Zeit und Ort hätte. 1Als Jemand, der aus der Provinz gebürtig war, in Rom seinen Wohnsitz hatte, so hat der durch ein Decret des Präses oder Prätors bestellte Curator desselben die Verwaltung der Güter an beiden Orten übernommen; man hat angenommen, dass derselbe nicht zwei Curatelen zu verwalten scheine, weil nämlich Einer nicht zwei Vermögen zu haben schiene. 2Wer mit einem Privilegium versehen ist, wird nicht gezwungen, die Curatel über seinen Bruder zu übernehmen. 3Ein Patron hat [seinem] unmündigen Freigelassenen einige von [seinen] Freigelassenen im Testamente zu Vormündern oder Curatoren ernannt; obwohl es bekannt sein sollte, dass sie sicher seien, so werden sie nichts desto weniger nach dem gemeingültigen Rechte3838Jure publico = j. communi, s. L. 36. §. 1. D. h. t. und Mühlenbruch Doctr. Pand. §. 33. n. 1. Das in diesem Falle gemeingültige Recht s. in L. 28. §. ult. D. 26. 2. entschuldigt werden können, auf dass sie nicht durch ein Decret bestätigt werden.

31Pau­lus li­bro sex­to quaes­tio­num. Si is, qui tres tu­te­las ad­mi­nis­tra­bat, duo­bus pu­pil­lis di­ver­sis de­cre­tis da­tus est qui po­tuit ex­cu­sa­ri, et prius­quam cau­sas ex­cu­sa­tio­nis al­le­ga­ret, unus ex pu­pil­lis, quo­rum iam tu­te­lam ad­mi­nis­tra­bat, de­ces­sit, ubi de­siit ei com­pe­te­re ex­cu­sa­tio, sta­tim te­nuit eum prius de­cre­tum, qua­si in lo­co ter­tiae tu­te­lae quar­ta sub­ro­gan­da: nam ip­so iu­re tu­tor est et an­te­quam ex­cu­se­tur. po­tuit er­go tu­te­la eius, qui nunc quar­to lo­co in­ve­ni­tur, ex­cu­sa­ri: sed cum non sit ex­cu­sa­tus, ne­ces­sa­rio sub­eun­dum est onus il­lius quo­que tu­te­lae. nec me mo­vet, quod di­cat ali­quis hoc ne ex­igi, an ad­mi­nis­tre­tur tu­te­la: hoc enim eo per­ti­net, ne sit fi­ni­ta ad­mi­nis­tra­tio: ce­te­rum si pe­ri­cu­lum sus­ti­neat ces­sa­tio­nis, pu­to ei im­pu­tan­dam eam quo­que tu­te­lam. 1Idem eve­ni­re pot­est, si duo­bus tes­ta­men­tis, cum ha­be­ret tres tu­te­las, tu­tor da­tus est: ubi non aper­ta­rum ta­bu­la­rum tem­pus in­spi­ci de­be­bit, si quae­ra­tur, quae prior de­la­ta sit tu­te­la, sed ad­itae he­redi­ta­tis vel con­di­cio­nis ex­is­ten­tis. 2Il­la quo­que erit dif­fe­ren­tia tu­te­la­rum, de qui­bus di­xi­mus, si ter­tia et quar­ta sit de­la­ta, li­cet in quar­tam prius de­ten­tus sit, quod hu­ius, id est quar­tae, ex quo ius­sus est ad­mi­nis­tra­re, il­lius ex quo da­tus est pe­ri­cu­lum sus­ti­net. 3Eum, qui pu­pil­lum bo­nis pa­ter­nis abs­ti­nue­rat, de­ti­nen­dum in quar­ta tu­te­la ex­is­ti­ma­vi qua­si de­po­si­ta il­la. 4Ce­te­rum pu­ta­rem rec­te fac­tu­rum prae­to­rem, si et­iam unam tu­te­lam suf­fi­ce­re cre­di­de­rit, si tam dif­fu­sa et neg­otio­sa sit, ut pro plu­ri­bus ce­dat. ne­que igi­tur fra­tres con­sor­tes plu­rium lo­co ha­ben­di sunt, ne­que non fra­tres, si idem pa­tri­mo­nium ha­bent et ra­tio ad­mi­nis­tra­tio­nis pa­ri­ter red­den­da sit. et ex di­ver­so fra­tres di­vi­so pa­tri­mo­nio duae tu­te­lae sunt: non enim, ut di­xi, nu­me­rus pu­pil­lo­rum, sed dif­fi­cul­tas ra­tio­num con­fi­cien­da­rum et red­den­da­rum con­si­de­ran­da est.

31Paul. lib. VI. Quaest. Wenn der, welcher drei Vormundschaften verwaltete, zwei Mündeln durch verschiedene Decrete [zum Vormunde] gegeben worden ist, und er sich [deshalb] hätte entschuldigen können, aber (et) bevor er die Entschuldigungsgründe anführte, einer von den Mündeln, deren Vormundschaft er schon verwaltete, gestorben ist, so hat ihn von da an, wo ihm die Entschuldigung zuzustehen aufgehört hat, sogleich das erste Decret verbindlich gemacht, gleich als ob an die Stelle der dritten Vormundschaft die vierte zu setzen sei; denn er ist von Rechts wegen Vormund, auch ehe er sich entschuldigt. Er hätte sich also gegen die Vormundschaft über den, welcher sich nun an der vierten Stelle befindet, entschuldigen können, aber da er sich nicht entschuldigt hat, so ist nothwendiger Weise die Last auch jener Vormundschaft zu übernehmen. Auch macht mich das nicht wankend3939Dieser Einwurf hat die Frage zum Gegenstand, ob der Vormund sich gegen die fünfte Vormundschaft entschuldigen könne, da er ja die vierte noch nicht verwalte. Paulus bejaht es; weil die Bestimmung, dass der, welcher eine Vormundschaft nicht verwalte, nicht derselben entschuldigen könne, von einer beendigten Vormundschaft zu verstehen sei, und er doch für den Fall eines Versäumnisses die Gefahr der vierten schon trage. S. v. Glück XXXII. S. 11. f., dass vielleicht Jemand sagt, ob das nicht erfordert werde, dass die Vormundschaft verwaltet werde. Denn das bezieht sich darauf, dass die Verwaltung nicht geendigt ist; sonst, wenn er die Gefahr der Versäumung trägt, so glaube ich, ist ihm auch diese Vormundschaft einzurechnen. 1Dasselbe kann sich zutragen, wenn [Jemand], da er drei Vormundschaften hatte, in zwei Testamenten zum Vormunde bestellt worden ist; wo man, wenn gefragt werden sollte, welche Vormundschaft zuerst angetragen sei, nicht auf die Zeit der Eröffnung des Testaments, sondern auf die der Antretung der Erbschaft, oder des Eintritts der Bedingung, wird sehen müssen. 2Auch der Unterschied wird unter den Vormundschaften, von denen wir gesprochen haben, eintreten, falls [nämlich] eine dritte und vierte angetragen worden ist, wenngleich er zuerst wegen der vierten die Auflage, sie zu übernehmen, erhalten hat4040Licet in quarta (st. quartam mit Haloander und And. auch Beck, s. Brencmann im Gött. C. J.) prius detentus sit. Vgl. v. Glück a. a. O. S. 16. f., dass er die Gefahr dieser, das heisst, der vierten von da an, wo ihm befohlen ward, sie zu verwalten, jener von da an trägt, wo er bestellt worden ist. 3Ich bin der Meinung gewesen, dass der, welcher einen [seiner drei] Mündel von dem väterlichen Nachlasse losgesagt hat, wegen einer vierten Vormundschaft Auflage erhalten müsse, gleich als ob jene niedergelegt worden wäre. 4Uebrigens möchte ich glauben, dass der Prätor recht handeln würde, wenn er auch eine einzige Vormundschaft für hinreichend halten sollte, wenn sie so ausgebreitet und geschäftsreich ist, dass sie für mehrere gelten kann. Es sind also Brüder, welche ein ungetheiltes Vermögen besitzen4141Consortes, s. Cujac. Observatt. V. c. 10., nicht für mehrere zu halten, und ebenso Brüder, wenn sie ein und dasselbe Vermögen haben, und die Rechnung über die Verwaltung zusammen abzulegen ist. Und umgekehrt sind, wenn zwei Brüder ein getheiltes Vermögen haben, zwei Vormundschaften vorhanden; denn es ist, wie ich gesagt habe, nicht auf die Zahl der Mündel, sondern auf die Schwierigkeit der Verfertigung und Ablegung der Rechnungen zu sehen.

32Idem li­bro sep­ti­mo quaes­tio­num. Ne­sen­nius Apol­li­na­ris Iu­lio Pau­lo. Ma­ter fi­lium suum pu­pil­lum vel qui­vis alius ex­tra­neus ex­tra­neum ae­que pu­pil­lum scrip­sit he­redem et Ti­tio le­ga­tum de­dit eum­que ei­dem pu­pil­lo tu­to­rem ad­scrip­sit: Ti­tius con­fir­ma­tus ex­cu­sa­vit se a tu­te­la: quae­ro, an le­ga­tum amit­tat. et quid, si tes­ta­men­to qui­dem tu­tor non sit scrip­tus, le­ga­tum ta­men ac­ce­pe­rit da­tus­que a prae­to­re tu­tor ex­cu­set se, an ae­que re­pel­len­dus sit a le­ga­to? et an ali­quid in­ter­sit, si a pa­tre vel em­an­ci­pa­to pu­pil­lo tu­tor da­tus sit vel pu­be­ri cu­ra­tor? re­spon­di: qui non iu­re da­tus tu­tor vel cu­ra­tor a pa­tre, con­fir­ma­tus a prae­to­re ex­cu­sa­tio­nis be­ne­fi­cio uti ma­luit, re­pel­len­dus est a le­ga­to: id­que et Scae­vo­lae nos­tro pla­cuit: nam prae­tor, qui eum con­fir­mat tu­to­rem, de­func­ti se­qui­tur iu­di­cium. idem in ma­tris tes­ta­men­to di­cen­dum est. si­mi­lis est ma­tri qui­vis ex­tra­neus, qui pu­pil­lum he­redem in­sti­tuit ei­que et in tu­to­re dan­do pro­spi­ce­re vo­luit, qua­les sunt alum­ni nos­tri. rec­te er­go pla­cuit eum, qui re­cu­sat id quod tes­ta­tor re­lin­quit ab eo quod pe­tit quod idem de­dit re­pel­li de­be­re. non sem­per ta­men ex­is­ti­mo eum, qui onus tu­te­lae re­cu­sa­vit, re­pel­len­dum a le­ga­to, sed ita de­mum, si le­ga­tum ei id­eo ad­scrip­tum ap­pa­reat, quod ei­dem tu­te­lam fi­lio­rum in­iun­xit, non quod alio­quin da­tu­rus es­set et­iam si­ne tu­te­la. id ap­pa­re­re po­tuit, si po­sue­ris tes­ta­men­to le­ga­tum ad­scrip­tum, co­di­cil­lis ve­ro post­ea fac­tis tu­to­rem da­tum: in hoc enim le­ga­to pot­est di­ci non id­eo ei re­lic­tum, quia et tu­to­rem es­se vo­lue­rit tes­ta­tor.

32Idem lib. VII. Quaest. Nesennius Apollinaris an den Julius Paulus. Eine Mutter hat ihren Sohn, der unmündig ist, oder irgend ein anderer Fremder einen Fremden, der ebenfalls unmündig ist, zum Erben eingesetzt und dem Titius ein Legat gegeben und denselben zum Vormund für denselben Unmündigen ernannt. Titius ist bestätigt worden, hat sich [aber] gegen die Vormundschaft entschuldigt; ich frage, ob er das Legat verliere? Und wie, wenn er zwar im Testamente nicht zum Vormunde ernannt sein, jedoch ein Legat erhalten haben, und nachdem er vom Prätor bestellt worden ist, sich entschuldigen sollte, ob er dann wohl auf gleiche Weise von dem Legat zurückzuweisen sei; und ob es irgend einen Unterschied mache, wenn er von dem Vater entweder einem aus der väterlichen Gewalt entlassenen Unmündigen zum Vormunde, oder einem mündigen [Kinde] zum Curator ernannt sei? Ich habe das Gutachten ertheilt: der, welcher vom Vater nicht rechtmässig entweder zum Vormunde oder Curator ernannt worden ist und nachdem er vom Prätor bestätigt ist, sich lieber hat der Wohlthat der Entschuldigung bedienen wollen, ist von dem Legat zurückzuweisen, und das hat auch unser Scävola4242S. L. ult. D. de confir. tut. 26. 3. angenommen; denn auch der Prätor, welcher ihn als Vormund bestätigt, befolgt den Willen des Verstorbenen. Dasselbe ist auch in Betreff des Testaments der Mutter zu sagen. Der Mutter steht jeder Fremde gleich, der den Unmündigen zum Erben einsetzt, und für ihn auch durch das Bestellen eines Vormundes hat sorgen wollen, wie das bei unseren Pflegekindern zu geschehen pflegt. Man hat also richtig angenommen, dass der, welcher die [Last], welche der Testator [ihm] hinterlassen hat, [zu übernehmen] sich weigert, von dem, was eben derselbe gegeben hat, wenn er es fordert, zurückgewiesen werden müsse. Ich glaube jedoch, dass der, welcher die Last der Vormundschaft [zu übernehmen] sich geweigert hat, nicht immer von dem Legat zurückzuweisen sei, sondern nur dann, wenn erhelle, dass ihm das Legat darum ertheilt worden sei, weil [der Testator] eben demselben die Vormundschaft über [seine] Söhne auferlegt hat, nicht wenn [der Testator] es sonst, auch ohne die Vormundschaft, gegeben haben würde. Dies hätte [z. B.] erhellen können, wenn du den Fall aufgestellt hättest, dass das Legat im Testamente ertheilt, in den nachher errichteten Codicillen aber er zum Vormunde ernannt worden sei; denn in Betreff dieses Legats kann man sagen, dass es ihm nicht darum hinterlassen sei, weil der Testator auch gewollt habe, dass er Vormund sei.

33Idem li­bro vi­ce­si­mo ter­tio quaes­tio­num. Sed haec ni­mium scru­pu­lo­sa sunt nec ad­mit­ten­da, ni­si evi­den­ter pa­ter ex­pres­se­rit vel­le se da­re et­iam, si tu­te­lam non ad­mi­nis­tra­vit: sem­per enim le­ga­tum aut an­te­ce­dit aut se­qui­tur tu­te­lam.

33Idem lib. XXIII. Quaest. Aber dies ist zu bedenklich, und nicht zuzulassen, wenn nicht der Vater deutlich ausgedrückt haben wird, dass er [das Legat] geben wolle, auch wenn [der Legatar] die Vormundschaft nicht verwaltet habe; denn immer geht das Legat entweder der [Berufung zur] Vormundschaft voraus, oder folgt auf sie.

34Idem li­bro sep­ti­mo quaes­tio­num. Ex his ap­pa­ret non es­se his si­mi­lem eum, quem prae­tor tu­to­rem de­dit, cum pos­set uti in­mu­ni­ta­te: hic enim ni­hil con­tra iu­di­cium fe­cit tes­ta­to­ris. nam quem il­le non de­dit tu­to­rem, eum vo­luis­se tu­te­lam ad­mi­nis­tra­re fi­lii di­ce­re non pos­su­mus.

34Idem lib. VII. Quaest. Daraus erhelle, dass diesen ein solcher nicht gleich stehe, welchen der Prätor zum Vormunde bestellt hat, da er sich einer Befreiung bedienen konnte; denn ein solcher hat nichts gegen den Willen des Testators gethan; denn wir können nicht sagen, dass [der Testator] gewollt habe, dass der, welchen er nicht zum Vormunde ernannt hat, die Vormundschaft des Sohnes verwalten solle.

35Idem li­bro vi­ce­si­mo ter­tio quaes­tio­num. Quid au­tem, si se non ex­cu­sa­ve­rit, sed ad­mi­nis­tra­re no­lue­rit con­ten­tus, quod ce­te­ri ido­nei es­sent? hic pot­erit con­ve­ni­ri, si ab il­lis res ser­va­ri non po­tuis­set. sed hoc non quae­ren­dum est, sed con­tu­ma­cia pu­nien­da est eius, qui quo­dam­mo­do se ex­cu­sa­vit. mul­to ma­gis quis di­ce­re de­be­bit in­dig­num iu­di­cio pa­tris, qui ut su­spec­tus re­mo­tus est a tu­te­la.

35Idem lib. XXIII. Quaest. Wie aber, wenn er sich nicht entschuldigt haben sollte, sondern [die Vormund schaft] nicht hat verwalten wollen, indem er sich dabei beruhigte, dass die übrigen [Vormünder] sicher wären? Dieser wird belangt werden können, wenn das Vermögen [des Mündels] von jenen nicht hätte erlangt werden können. Aber darnach ist nicht zu fragen, sondern der Ungehorsam dessen zu bestrafen, der sich gewissermaassen entschuldigt hat4343D. h. dadurch, dass er sich der Vormundschaft gar nicht annahm und auch nicht entschuldigte, hat er sich eben so gut des Vermächtnisses, mit dem ihn der Vater des Mündels bedacht hätte, verlustig gemacht, als wenn er sich entschuldigt hätte. S. v. Glück a. a. O. S. 125. ff.. Noch viel mehr wird man sagen müssen, dass des Vermächtnisses vom Vater unwürdig sei, welcher als verdächtig von der Vormundschaft entfernt worden ist.

36Idem li­bro no­no re­spon­so­rum. Ami­cis­si­mos qui­dem et fi­de­lis­si­mos pa­ren­tes li­be­ris tu­to­res eli­ge­re so­le­re et id­eo ad sus­ci­pien­dum onus tu­te­lae et­iam ho­no­re le­ga­ti eos per­se­qui. sed cum pro­po­na­tur is de quo quae­ri­tur in tes­ta­men­to le­ga­tum me­ruis­se et idem pu­pil­lo sub­sti­tu­tus, non est ve­ri­si­mi­le hunc de­mum eum tes­ta­to­rem sub­sti­tue­re vo­luis­se, si et tu­te­lam sus­ce­pis­set: et id­eo eum de quo quae­ri­tur a le­ga­to qui­dem, si ad­huc vi­ve­ret pu­pil­lus, re­pel­len­dum fuis­se, a sub­sti­tu­tio­ne au­tem non es­se sum­mo­ven­dum, cum eo ca­su et­iam sus­cep­ta tu­te­la fi­ni­re­tur. 1Lu­cius Ti­tius ex tri­bus fi­liis in­co­lu­mi­bus unum ha­bet em­an­ci­pa­tum eius ae­ta­tis, ut cu­ra­to­res ac­ci­pe­re de­beat: quae­ro, si idem Ti­tius pa­ter pe­ten­te eo­dem fi­lio em­an­ci­pa­to cu­ra­tor a prae­to­re de­tur, an iu­re pu­bli­co uti pos­sit et ni­hi­lo mi­nus trium fi­lio­rum no­mi­ne va­ca­tio­nem pos­tu­la­re. re­spon­di prae­mium qui­dem pa­tri, quod prop­ter nu­me­rum li­be­ro­rum ei com­pe­tit, de­ne­ga­ri non opor­te­re. sed cum fi­lio suo cu­ra­tor pe­ta­tur, con­tra na­tu­ra­les sti­mu­los fa­cit, si ta­li ex­cu­sa­tio­ne uten­dum es­se temp­ta­ve­rit.

36Idem lib. IX. Resp. [Ich habe das Gutachten ertheilt,] dass die Eltern zwar ihre besten Freunde und die Redlichsten zu Vormündern zu erwählen, und darum, damit sie die Last der Vormundschaft übernehmen, auch mit dem Geschenke eines Legats zu bedenken pflegen; da aber der Fall aufgestellt wird, dass der, wegen dessen gefragt wird, ein Legat im Testament bekommen habe, und eben derselbe dem Mündel substituirt sei, so ist es nicht wahrscheinlich, dass ihn der Testator erst dann4444Tunc statt hunc mit Haloander. habe substituirt wissen wollen, wenn er auch die Vormundschaft übernommen hätte; und darum sei der, wegen dessen man fragt, zwar, wenn der Mündel noch lebte, von dem Legat zurückzuweisen gewesen, von der Substitution aber nicht auszuschliessen, da in diesem Falle4545Wenn der Mündel gestorben wäre. auch eine übernommene Vormundschaft beendigt werden würde. 1Lucius Titius hat unter drei am Leben befindlichen Söhnen einen, der aus der väterlichen Gewalt entlassen worden ist, von dem Alter, dass er Curatoren erhalten muss; ich frage, ob, wenn derselbe Titius, der Vater, auf Bitten eben dieses aus der Gewalt entlassenen Sohnes, vom Prätor zum Curator bestellt werden sollte, er sich des gemeingültigen4646S. die Bem. zu L. 30. §. 3. h. t. Das jus publ. s. in L. 2. §. 2. sqq. Rechts bedienen, und nichts desto weniger wegen der drei Söhne eine Befreiung verlangen könne. Ich habe das Gutachten ertheilt, dass dem Vater zwar die Belohnung, welche ihm wegen der Zahl der Kinder zukommt, nicht versagt werden könne; aber wenn er zum Curator für seinen Sohn erbeten werden sollte, so würde er gegen die natürlichen Triebe handeln, wenn er versuchen sollte, sich einer solchen Entschuldigung zu bedienen.

37Scae­vo­la li­bro se­cun­do re­spon­so­rum. Qui tes­ta­men­to tu­tor da­tus fue­rat, ad­ito prae­to­re di­xit se tres li­be­ros ha­be­re, ad­ie­cit prae­ter­ea ha­ben­ti pa­truum le­gi­ti­mum tu­to­rem se vi­tio­se tu­to­rem da­tum. prae­tor ita de­cre­vit: ‘si le­gi­ti­mum tu­to­rem ha­ben­ti tu­tor da­tus es, non est ti­bi ne­ces­sa­ria ex­cu­sa­tio’. quae­ro, cum ne­mo pa­truus im­pu­be­ri tu­tor es­set, an ni­hi­lo mi­nus tu­tor re­man­sit. re­spon­di se­cun­dum ea quae pro­po­ne­ren­tur, quam­vis ius­tas ex­cu­sa­tio­nis cau­sas ha­be­ret, non ta­men es­se ex­cu­sa­tum prop­ter vi­tium pro­nun­tia­tio­nis. 1Item quae­ro, si ad­quie­vis­set sen­ten­tiae, an ob id, quod non ges­sit tu­te­lam, uti­lis ac­tio in hunc da­ri de­beat. re­spon­di, si er­ro­re po­tius (quod se pro iu­re trium li­be­ro­rum, quod al­le­ga­bat, ex­cu­sa­tum cre­de­ret) quam ma­li­tia ab ad­mi­nis­tra­tio­ne ces­sas­set, uti­lem ac­tio­nem non dan­dam.

37Scaevola lib. II. Resp. Jemand, der in einem Testamente zum Vormunde ernannt worden war, hat den Prätor angegangen und gesagt, dass er drei Kinder habe; er hat überdies hinzugefügt, dass er zum Vormunde über einen solchen, der einen Vatersbruder zum gesetzlichen Vormunde hätte, nicht recht ernannt worden sei; der Prätor hat so entschieden: wenn du zum Vormunde über einen solchen, welcher einen gesetzlichen Vormund hat, ernannt worden bist, so hast du keine Entschuldigung nöthig; ich frage, ob er, da der Unmündige keinen Vatersbruder zum Vormunde hatte, nichts desto weniger Vormund geblieben ist? Ich habe das Gutachten ertheilt, dass er den angeführten Umständen gemäss, obwohl er rechtmässige Entschuldigungsgründe hätte, doch wegen der Unrichtigkeit [seiner] Angabe nicht entschuldigt sei. 1Ingleichen frage ich, ob gegen ihn, wenn er sich bei dem Urtheile beruhigt hätte, deswegen, weil er die Vormundschaft nicht geführt hat, eine analoge Klage gegeben werden müsse? Ich habe das Gutachten ertheilt, wenn er mehr aus Irrthum, [nämlich] weil er glaubte, dass er wegen des Rechts der drei Kinder, welches er für sich anführte, entschuldigt sei, als aus Bosheit, die Verwaltung unterlassen hätte, so sei keine analoge Klage zu geben.

38Pau­lus li­bro se­cun­do sen­ten­tia­rum. Quin­qua­gin­ta die­rum spa­tium tan­tum­mo­do ad con­tes­tan­das ex­cu­sa­tio­num cau­sas per­ti­net: per­agen­do enim neg­otio ex die no­mi­na­tio­nis con­ti­nui quat­tuor men­ses con­sti­tu­ti sunt.

38Paul. lib. II. Sentent. Der Zeitraum von funfzig Tagen bezieht sich nur auf die Anführung der Entschuldigungsgründe; denn für die Ausführung des Geschäfts sind vier vom Tage der [Kenntniss der] Ernennung4747Ex die nominationis. S. v. Glück XXXII. S. 107. ff. an ununterbrochen fortlaufende Monate festgesetzt worden.

39Try­pho­ni­nus li­bro ter­tio de­ci­mo dis­pu­ta­tio­num. Si cum ip­se in­sti­tue­ret, ut pro­fer­ret ex­cu­sa­tio­nem, mo­ra con­tra­dic­tio­nis im­pe­di­tus est, quo mi­nus de­cre­to li­be­ra­re­tur, ex­cu­sa­tio­nem rec­te pro­ba­ri.

39Tryphonin. lib. III. Disp. Wenn [der zum Vormund Ernannte,] da er selbst anfing, die [Gründe zur] Entschuldigung vorzubringen, durch einen Verzug im Widerspruch4848D. h. von Seiten dessen, dem an der Bestellung des Vormundes gelegen war. Dieser musste nämlich zur Verhandlung über die Entschuldigung mit vorgeladen werden. S. v. Glück a. a. O. S. 77. u. 109. verhindert worden ist, dass er durch ein Decret befreit wurde, so beweist er die Entschuldigung richtig [auch nach vier Monaten].

40Pau­lus li­bro se­cun­do sen­ten­tia­rum. Post sus­cep­tam tu­te­lam cae­cus aut sur­dus aut mu­tus aut fu­rio­sus aut va­le­tu­di­na­rius de­po­ne­re tu­te­lam pot­est. 1Pau­per­tas, quae ope­ri et one­ri tu­te­lae im­par est, so­let tri­bue­re va­ca­tio­nem.

40Paul. lib. II. Sentent. Ein nach übernommener Vormundschaft Erblindeter, oder taub, oder stumm, oder rasend Gewordener, oder Erkrankter, kann die Vormundschaft niederlegen. 1Die Armuth, welche der Mühe und Last der Vormundschaft nicht gewachsen ist, pflegt eine Befreiung zu ertheilen.

41Her­mo­ge­nia­nus li­bro se­cun­do iu­ris epi­to­ma­rum. Ad­mi­nis­tran­tes rem prin­ci­pum ex in­dul­gen­tia eo­rum, li­cet ci­tra co­di­cil­los, a tu­te­la item­que cu­ra tem­po­re ad­mi­nis­tra­tio­nis de­la­ta ex­cu­san­tur. 1Idem­que cus­to­di­tur in his, qui prae­fec­tu­ram an­no­nae vel vi­gi­lum ge­runt. 2Eo­rum, qui rei pu­bli­cae cau­sa ab­sunt, com­ites, qui sunt in­tra sta­tu­tum nu­me­rum, de tu­te­la, quae ab­sen­ti­bus vel pro­fec­tu­ris de­la­ta est, ex­cu­san­tur: nam sus­cep­tam ant­ea non de­po­nunt. 3Qui cor­po­ris, item col­le­gii iu­re ex­cu­san­tur, a col­le­ga­rum fi­lio­rum­que eo­rum tu­te­la non ex­cu­san­tur, ex­cep­tis his, qui­bus hoc spe­cia­li­ter tri­bu­tum est.

41Hermogen. lib. II. juris Epitom. Die, welche das Privatvermögen der Kaiser in Folge ihrer Verleihung, wenngleich ohne Bestallungspatent, verwalten, werden gegen eine während der Zeit der Verwaltung angetragene Vormundschaft und Curatel entschuldigt. 1Und dasselbe wird bei denen beobachtet, welche eine Praefectura annonae oder vigilum führen. 2Die Begleiter derer, welche um des Staats willen abwesend sind, werden, wenn sie sich unter der festgesetzten Zahl befinden, gegen eine Vormundschaft, welche ihnen, während sie abwesend sind, oder indem sie abreisen wollen, angetragen worden ist, entschuldigt; denn eine vorher übernommene legen sie nicht nieder. 3Die, welche kraft des Rechts [ihrer] Zunft, und [ihrer] Innung entschuldigt werden, werden nicht gegen die Vormundschaft [oder Curatel] über ihre Zunftgenossen oder die Söhne derselben entschuldigt, mit Ausnahme derer, welchen dies besonders ertheilt worden ist.

42Pau­lus li­bro sin­gu­la­ri de co­gni­tio­ni­bus. Pla­ne ul­tra cen­te­si­mum mi­lia­rium ab ur­be fi­lio­rum col­le­ga­rum suo­rum tu­te­lam sus­ci­pe­re non co­gun­tur.

42Paul. lib. sing. de Cognition. Freilich werden sie nicht gezwungen, die Vormundschaft über die Söhne ihrer Zunftgenossen über hundert Meilen von der Stadt hinaus zu übernehmen.

43Her­mo­ge­nia­nus li­bro se­cun­do iu­ris epi­to­ma­rum. Li­ber­tus se­na­to­ris fi­lio­rum eius tu­te­lam ad­mi­nis­trans ab aliis tu­te­lis non ex­cu­sa­tur.

43Hermogen. lib. II. jur. Epit. Der Freigelassene eines Senators, welcher die Vormundschaft über die Söhne desselben verwaltet, wird gegen andere Vormundschaften nicht entschuldigt.

44Try­pho­ni­nus li­bro se­cun­do dis­pu­ta­tio­num. Cum ex ora­tio­ne di­vi Mar­ci in­ge­nuus li­ber­ti­no tu­tor da­tus ex­cu­sa­ri de­beat, ean­dem ex­cu­sa­tio­nem com­pe­te­re et­iam ei, qui ius anu­lo­rum im­pe­tras­set, im­pe­ra­tor nos­ter cum di­vo Se­ve­ro pa­tre suo re­scrip­sit. 1Er­go si pu­pil­lo li­ber­ti­no ha­ben­ti ius anu­lo­rum da­tus sit in­ge­nuus tu­tor vel cu­ra­tor, con­se­quens est, ut ex­cu­sa­tio eius ob hanc con­di­cio­num di­ver­si­ta­tem non de­beat ac­ci­pi. 2At si an­te­quam pu­pil­lus vel pu­bes mi­nor an­no­rum vi­gin­ti quin­que ius anu­lo­rum ac­ci­pe­ret, Lu­cius Ti­tius ei da­tus ut in­ge­nuus ex­cu­sa­tus fuit, post im­pe­tra­tum be­ne­fi­cium de­nuo ei­dem tu­tor cu­ra­tor­ve da­ri pot­erit ex­em­plo eo, quo pla­cuit et re­scrip­tum est eum, qui tem­po­re, quod in­tra an­num erat ex quo rei pu­bli­cae cau­sa ab­es­se de­sie­rat, ex­cu­sa­tus fuit, prae­terito eo ip­sum suo lo­co da­ri pos­se. 3Et quam­vis li­ber­ti­nus, qui se­na­to­ri pa­tro­no pro­cu­rat, ex­cu­sa­tio­nem ab alio­rum tu­te­la ha­beat, is­te ta­men, qui ius anu­lo­rum im­pe­tra­vit, qui in or­di­nem in­ge­nuo­rum trans­it, ta­li ex­cu­sa­tio­ne uti non pos­set.

44Tryphon. lib. II. Disp. Da nach der Rede des höchstseligen Marcus ein Freigeborener, der einem Freigelassenen zum Vormunde bestellt worden ist, entschuldigt werden muss, so hat unser Kaiser4949Ant. Caracalla. mit dem höchstseligen Severus, seinem Vater, rescribirt, dass dieselbe Entschuldigung auch dem zustehe, welcher das Recht der Ringe erlangt hätte. 1Wenn also einem freigelassenen Mündel, der das Recht der Ringe hat, ein Freigeborener zum Vormunde oder Curator bestellt worden ist, so ist es folgerichtig, dass die von dieser Verschiedenheit der Verhältnisse hergenommene Entschuldigung desselben nicht angenommen werden dürfe. 2Aber wenn, ehe der Mündel oder der Mündige, welcher jünger als fünfundzwanzig Jahre ist, das Recht der Ringe erhielt, ihm Lucius Titius zum Vormunde [oder Curator] bestellt, und als Freigeborener entschuldigt gewesen ist, so wird er, nachdem [der Pflegbefohlene jene] Wohlthat erlangt hat, demselben von Neuem zum Vormunde oder Curator gegeben werden können, nach dem Muster, wie man angenommen hat, und rescribirt worden ist, dass der, welcher zu einer Zeit, die in das Jahr fiel, seitdem er aufgehört hatte, um des Staats willen abwesend zu sein, entschuldigt worden ist, nachdem dasselbe vergangen ist, nun selbst an eigener Stelle [zum Vormunde] bestellt werden könne. 3Und obwohl ein Freigelassener, welcher die Geschäfte seines Patrons, der Senator ist, verwaltet, eine Entschuldigung gegen die Vormundschaft über Andere hat, so würde doch der, welcher das Recht der Ringe erlangt hat, weil er [dadurch] in den Stand der Freigeborenen übergetreten ist, sich einer solchen Entschuldigung nicht bedienen können.

45Idem li­bro ter­tio de­ci­mo dis­pu­ta­tio­num. ‘Ti­tius fi­liis meis, quo­ad rei pu­bli­cae cau­sa non ab­ie­rit, tu­tor es­to’. ges­sit tu­te­lam ex tes­ta­men­to de­la­tam, de­in­de rei pu­bli­cae cau­sa ab­es­se coe­pit et de­siit. an qua­si no­va tu­te­la nunc de­la­ta ex­cu­sa­ri de­beat et­iam ob ab­sen­tiam rei pu­bli­cae cau­sa, an, quia prae­ces­sit tes­ta­men­tum ab­sen­tiam ob pu­bli­cam cau­sam et est ab eo iam ad­mi­nis­tra­ta tu­te­la, non opor­teat eum ex­cu­sa­ri? quid si li­be­ros in­ter­ea sus­ce­pe­rit aut aliam ex­cu­sa­tio­nem pa­ra­vit? ma­gis est, ut haec una tu­te­la sit: id­eo nec ex­cu­sa­tio­nem ei com­pe­te­re nec agi tu­te­lae ob prius tem­pus pos­se. 1Sed si ita scrip­tum in tes­ta­men­to fuit: ‘Ti­tius tu­tor es­to: cum rei pu­bli­cae cau­sa ab­erit, tu­tor ne es­to: cum red­ie­rit, tu­tor es­to’, quid de ex­cu­sa­tio­ne aut ob ab­sen­tiam rei pu­bli­cae cau­sa aut aliam quae post ob­ve­nit di­ci opor­teat, vi­dea­mus. prae­ce­dit au­tem alia quaes­tio, tes­ta­men­to ex die vel sub con­di­cio­ne tu­to­res da­ti an se ex­cu­sa­re an­te diem con­di­cio­nem­ve ne­ces­se ha­beant et in pri­mis an iam dies quin­qua­gin­ta eis ce­dant, in­tra quos ne­ces­se est cau­sas ex­cu­sa­tio­nis ex­er­ce­re. sed ve­rum est non an­te es­se tu­to­rem, quam dies ve­ne­rit: nam nec an­te­quam ad­ita sit he­redi­tas. quia igi­tur ex eo­dem tes­ta­men­to iam ges­ta fuit tu­te­la et qui ex­cu­sa­tus est alias afu­tu­rus rei pu­bli­cae cau­sa, re­ver­sus con­ti­nuo hae­ret tu­te­lis an­te su­spec­tis et­iam in­tra an­num, sed hic ex ip­so tes­ta­men­to de­sie­rit es­se tu­tor et id­eo ex se­cun­da tu­te­la ex­cu­sa­re se pot­est. 2Si a prae­to­re de­tur cu­ra­tor men­te cap­to aut mu­to si­ve ven­tri, ex­cu­sa­tur iu­re li­be­ro­rum. 3Ro­mae da­tos tu­to­res eos tan­tum ac­ci­pe­re de­be­mus, qui vel a prae­fec­to ur­bis vel a prae­to­re vel in tes­ta­men­to Ro­mae con­fec­to vel in con­ti­nen­ti­bus da­ti sunt. 4Si tan­ta cor­po­ris aut men­tis va­le­tu­di­ne ab agen­dis re­bus li­ber­tus pro­hi­bea­tur, ut ne suis qui­dem neg­otiis suf­fi­ciat, ne­ces­si­ta­ti erit sub­cum­ben­dum, ne in­po­s­si­bi­le in­iun­ga­tur tu­te­lae mu­nus, quod ob­iri a li­ber­to non pot­est cum in­com­mo­do pu­pil­li et ad­ver­sus uti­li­ta­tem eius.

45Idem lib. XIII. Disp. Titius soll, so lange er um des Staats willen nicht abwesend sein wird, Vormund meiner Söhne sein; er hat die ihm durch das Testament übertragene Vormundschaft geführt, sodann hat er um des Staats willen abwesend zu sein angefangen und aufgehört; [es fragt sich,] ob er5050Wenn ihm nach seiner Rückkehr jene Vormundschaft wieder auferlegt wird., gleich als ob ihm nun eine neue Vormundschaft angetragen sei, auch wegen der Abwesenheit um des Staats willen entschuldigt werden müsse, oder [ob er,] weil das Testament der Abwesenheit in einer öffentlichen Angelegenheit vorausgegangen ist, nicht entschuldigt werden müsse? Wie, wenn er unterdessen Kinder bekommen haben sollte, oder eine andere Entschuldigung erhalten hat? Es ist mehr dafür, dass diese Vormundschaft eine und dieselbe sei, und dass darum weder ihm eine Entschuldigung zustehe, noch [gegen ihn jetzt schon] mit der Vormundschaft[sklage] wegen der früheren Zeit geklagt werden könne. 1Aber wenn in dem Testamente so geschrieben gewesen ist: Titius soll Vormund sein; wenn er um des Staats willen abwesend sein wird, so soll er nicht Vormund sein; wenn er zurückgekehrt sein wird, so soll er Vormund sein; so wollen wir sehen, was in Bezug auf die Entschuldigung entweder wegen der Abwesenheit um des Staats willen, oder einer anderen, welche nachher eingetreten ist, gesagt werden müsse. Es geht aber eine andere Frage voraus: ob die in einem Testamente von einem Tage an, oder unter einer Bedingung ernannten Vormünder sich vor dem [Eintritte des] Tages oder der Bedingung nothwendig entschuldigen müssen, und vorzüglich ob ihnen schon die funfzig Tage laufen, innerhalb welcher man nothwendig von den Entschuldigungsgründen Gebrauch machen muss? Aber es ist wahr, dass [ein solcher] nicht eher Vormund sei, als bis der Tag gekommen sei, denn [er ist es] auch nicht eher, als bis die Erbschaft angetreten ist. Weil also aus demselben Testamente die Vormundschaft schon geführt gewesen ist, so ist auch der, welcher um des Staats willen abwesend sein wird, auch wenn er sonst entschuldigt ist, wenn er zurückgekehrt ist, [zur Uebernahme] der vorher übernommenen Vormundschaften auch innerhalb des Jahres [der Befreiung] verpflichtet5151Dieser Satz bezieht sich auf den im pr. dieser Stelle vorgetragenen Fall, der folgende aber auf den des §. 1.. Aber dieser hatte zu Folge des Testaments selbst, aufgehört, Vormund zu sein, und darum kann er sich gegen die zweite Vormundschaft entschuldigen. 2Wenn von dem Prator ein Curator für einen Wahnsinnigen, oder einen Stummen, oder eine Leibesfrucht bestellt werden sollte, so wird er durch das Recht, [welches wegen der Zahl] der Kinder [zusteht], entschuldigt. 3Nur die müssen wir als zu Rom bestellte Vormünder ansehen, welche entweder von dem Praefectus urbi oder von dem Prätor, oder in einem zu Rom verfertigten Testamente, oder in den angrenzenden [Gebäuden bestellt worden sind. 4Wenn ein Freigelassener durch so grosse Krankheit des Körpers oder des Geistes von der Geschäftsführung abgehalten werden sollte, dass er nicht einmal seinen eigenen Angelegenheiten gewachsen ist, so wird man der Nothwendigkeit nachgeben müssen, damit ihm nicht das Amt der Vormundschaft als etwas Unmögliches auferlegt werde, weil es von dem Freigelassenen nicht zum Nachtheile des Mündels und gegen den Nutzen desselben übernommen werden darf.

46Pau­lus li­bro sin­gu­la­ri de co­gni­tio­ni­bus. Qui in col­le­gio pis­to­rum sunt, a tu­te­lis ex­cu­san­tur, si mo­do per se­met pis­tri­num ex­er­ceant: sed non alios pu­to ex­cu­san­dos quam qui in­tra nu­me­rum sunt. 1Ur­bi­ci au­tem pis­to­res a col­le­ga­rum quo­que fi­lio­rum tu­te­lis ex­cu­san­tur. 2Sed et hoc ge­nus ex­cu­sa­tio­nis est, si quis se di­cit ibi do­mi­ci­lium non ha­be­re, ubi ad tu­te­lam da­tus est: id­que im­pe­ra­tor An­to­ni­nus cum di­vo pa­tre sig­ni­fi­ca­vit.

46Paul. lib. sing. de Cognition. Diejenigen, welche sich in einer Bäcker-Innung befinden, werden gegen Vormundschaften entschuldigt, wenn sie nur die Bäckerei in Person treiben; aber ich glaube, keine anderen, als die, welche sich unter der [gesetzlichen] Zahl befinden. 1Die Stadt-5252D. h. die in Rom und später auch in Constantinopel zünftigen. S. v. Glück XXXI. S. 461.Bäcker aber werden auch gegen die Vormundschaften über die Söhne ihrer Zunftgenossen entschuldigt. 2Aber auch das ist eine Art der Entschuldigung, wenn Jemand sagt, dass er da, wo er zur Vormundschaft bestellt worden ist, nicht seinen Wohnsitz habe; und das hat der Kaiser Antoninus5353Caracalla und sein Vater Sept. Severus. mit seinem höchstseligen Vater ausgesprochen.