Corpus iurisprudentiae Romanae

Repertorium zu den Quellen des römischen Rechts

Digesta Iustiniani Augusti

Recognovit Mommsen (1870) et retractavit Krüger (1928)
Deutsche Übersetzung von Otto/Schilling/Sintenis (1830–1833)
Buch 43 übersetzt von Sintenis
Dig. XLIII3,
Quod legatorum
Liber quadragesimus tertius
III.

Quod legatorum

(Was von Vermächtnissen.)

1Ul­pia­nus li­bro se­xa­gen­si­mo sep­ti­mo ad edic­tum. 1Hoc in­ter­dic­tum vol­go ‘quod le­ga­to­rum’ ap­pel­la­tur. 2Est au­tem et ip­sum apis­cen­dae pos­ses­sio­nis et con­ti­net hanc cau­sam, ut, quod quis le­ga­to­rum no­mi­ne non ex vo­lun­ta­te he­redis oc­cu­pa­vit, id re­sti­tuat he­redi. et­enim ae­quis­si­mum prae­to­ri vi­sum est unum­quem­que non si­bi ip­sum ius di­ce­re oc­cu­pa­tis le­ga­tis, sed ab he­rede pe­te­re: red­igit igi­tur ad he­redes per hoc in­ter­dic­tum ea, quae le­ga­to­rum no­mi­ne pos­si­den­tur, ut per­in­de le­ga­ta­rii pos­sint eum con­ve­ni­re. 3Hoc in­ter­dic­tum et he­redem he­redis bo­no­rum­que pos­ses­so­ris ha­be­re prop­ter uti­li­ta­tem hu­ius di­cen­dum est, nec non ce­te­ros quo­que suc­ces­so­res. 4Quia au­tem non­num­quam in­cer­tum est, utrum quis pro le­ga­to an pro he­rede vel pro pos­ses­so­re pos­si­deat, bel­lis­si­me Ar­ria­nus scri­bit he­redi­ta­tis pe­ti­tio­nem in­sti­tuen­dam et hoc in­ter­dic­tum red­den­dum, ut, si­ve quis pro he­rede vel pro pos­ses­so­re si­ve pro le­ga­to pos­si­deat, hoc in­ter­dic­to te­n­ea­tur: quem­ad­mo­dum so­le­mus fa­ce­re, quo­tiens in­cer­tum est, quae po­tius ac­tio te­n­eat: nam duas dic­ta­mus pro­tes­ta­ti ex al­te­ra nos vel­le con­se­qui quod nos con­tin­git. 5Si quis ex mor­tis cau­sa do­na­tio­ne pos­si­deat, uti­que ces­sa­bit in­ter­dic­tum, quia por­tio le­gis Fal­ci­diae apud he­redem ip­so iu­re re­ma­net, et­si cor­po­ra­li­ter res in so­li­dum trans­la­tae sunt: 6Qui ve­ro ex cau­sa prae­cep­tio­nis, uti­que te­ne­tur hoc in­ter­dic­to, sed pro ea sci­li­cet par­te, quam iu­re le­ga­ti ha­bet, non et­iam pro ea, quam qua­si he­res ha­bet. idem­que erit di­cen­dum et si alio ge­ne­re le­ga­ti uni ex he­redi­bus le­ga­tum sit: nam et hic di­cen­dum est pro ea par­te, qua he­res est, ces­sa­re in­ter­dic­tum. 7Quod ait prae­tor ‘aut do­lo de­siit pos­si­de­re’, sic ac­ci­pe­re de­be­mus ‘de­siit fa­cul­ta­tem ha­be­re re­sti­tuen­di’. 8Un­de est quae­si­tum, si usus fruc­tus vel usus fue­rit ali­cui re­lic­tus eum­que oc­cu­pa­ve­rit, an hoc in­ter­dic­to re­sti­tue­re sit com­pel­len­dus. mo­vet, quod ne­que usus fruc­tus ne­que usus pos­si­de­tur, sed ma­gis te­ne­tur: pot­est ta­men de­fen­di com­pe­te­re in­ter­dic­tum. idem di­cen­dum est et in ser­vi­tu­te re­lic­ta. 9Quae­si­tum est, si quis le­ga­to­rum ser­van­do­rum cau­sa mis­sus sit in pos­ses­sio­nem, an hoc in­ter­dic­to te­n­ea­tur ad re­sti­tu­tio­nem. mo­vet il­lud pri­mum, quod non pos­si­det is qui mis­sus est in pos­ses­sio­nem le­ga­to­rum cau­sa, sed po­tius cus­to­dit, de­in­de quod prae­to­rem ha­bet hu­ius rei auc­to­rem. tu­tius ta­men erit di­cen­dum hoc in­ter­dic­tum com­pe­te­re, ma­xi­me si sa­tis­da­tum sit iam le­ga­to­rum no­mi­ne nec re­ce­dat: tunc enim et­iam pos­si­de­re vi­de­tur. 10Le­ga­to­rum no­mi­ne non tan­tum ip­sum pos­si­de­re di­ce­mus cui le­ga­tum est, ve­rum he­redem quo­que eius ce­te­ros­que suc­ces­so­res. 11Quod ait prae­tor ‘vo­lun­ta­te eius, ad quem ea res per­ti­net’, ita erit in­ter­pre­tan­dum, ut, si post ad­itam he­redi­ta­tem vel bo­no­rum pos­ses­sio­nem ad­gni­tam vo­lun­tas ac­com­mo­da­ta est le­ga­ta­rio, ut pos­si­de­ret, in­ter­dic­tum ces­set: quod si an­te ad­itam he­redi­ta­tem bo­no­rum­ve pos­ses­sio­nem ad­gni­tam hoc fac­tum est, rec­tius di­ce­tur eam vo­lun­ta­tem non no­ce­re de­be­re. 12Si duae res le­ga­tae sint, al­te­ra ex vo­lun­ta­te oc­cu­pa­ta, al­te­ra non ex vo­lun­ta­te eve­niet, ut al­te­ra re­vo­ca­ri pos­sit, al­te­ra non. idem­que erit pro­ban­dum et in una re, cu­ius pars ex vo­lun­ta­te, al­te­ra pars non ex vo­lun­ta­te oc­cu­pa­ta est: nam pars so­la per in­ter­dic­tum au­fe­re­tur. 13Il­lud te­nen­dum, si­ve a te si­ve ab eo, in cu­ius lo­cum suc­ces­sis­ti, pos­si­de­ri ali­quid coep­tum est, in­ter­dic­to huic lo­cum fo­re. in lo­cum suc­ces­sis­se ac­ci­pi­mus, si­ve per uni­ver­si­ta­tem si­ve in rem sit suc­ces­sum. 14Prod­est au­tem pos­se­dis­se, quo­tiens vo­lun­ta­te eius, ad quem ea res per­ti­net, pos­si­de­ri coep­tum est: sed et si post­ea vo­lun­tas ac­ces­sit eius, ad quem ea res per­ti­ne­bat, ta­men prod­es­se pos­ses­so­ri de­be­re. un­de si quis coe­pit qui­dem ex vo­lun­ta­te eius, ad quem ea res per­ti­net, pos­si­de­re, post­ea ve­ro vo­lun­tas non per­se­ve­rat, ni­hil no­cet, quia se­mel pos­si­de­ri coe­pit ex vo­lun­ta­te. 15Si al­ter ex he­redi­bus iis­ve, ad quos ea res per­ti­net, vo­lue­rit rem a le­ga­ta­rio pos­si­de­ri, al­ter non, ei, qui no­luit, in­ter­dic­tum com­pe­tet: ei, qui vo­luit, non com­pe­te­re pa­lam est. 16Quod ait prae­tor ‘ni­si sa­tis­da­tum sit’, ac­ci­pe­re de­be­mus ‘si per­se­ve­ret sa­tis­da­tum’, sci­li­cet ut, si non per­se­ve­ret cau­tum, mit­ta­tur in pos­ses­sio­nem le­ga­to­rum ser­van­do­rum cau­sa. 17Sa­tis­da­tum sic ar­bi­tror, si sic sa­tis­da­tum sit, ut le­ga­ta­rio vel ip­so iu­re ad­quisi­ta sit ido­nea cau­tio vel per man­da­ti ac­tio­nem ad­quiri pos­sit, et tunc in­ter­dic­to lo­cum fo­re. 18Si qua­run­dam re­rum no­mi­ne sa­tis­da­tum sit, qua­run­dam non sit sa­tis­da­tum, ea­rum re­rum no­mi­ne si­ne im­pe­d­imen­to agi pot­erit, de qui­bus sa­tis­da­tum est, ce­te­ra­rum non pot­erit.

1Ulp. lib. LXVII. ad Ed. 1Dieses Interdict heisst gewöhnlich Was von Vermächtnissen. 2Es hat die Erlangung des Besitzes zum Gegenstande; und zweckt dahin ab, dass Derjenige, der Etwas Namens eines Vermächtnisses sich ohne des Erben Willen angemaasst hat, dies dem Erben herausgebe. Denn der Prätor hielt es für der Billigkeit im hohen Grade angemessen, dass sich Niemand durch eigenmächtige Ergreifung von Vermächtnissen selbst Recht schaffe, sondern sie vom Erben fordere. Er stellt mithin durch dieses Interdict dem Erben Dasjenige wieder zu, was Namens von Vermächtnissen in Besitz genommen worden ist, sodass ihn in Folge dessen die Vermächtnissinhaber angreifen können. 3Auch dem Erben des Erben und des Nachlassbesitzers steht des daraus entspringenden Nutzens wegen dieses Interdict zu; nicht weniger den übrigen Rechtsnachfolgern. 4Weil jedoch zuweilen Ungewissheit vorhanden ist, ob Jemand als Vermächtniss[inhaber], als Erbe, oder als Besitzer im Besitz sei, so, schreibt Arrianus geistreich, müsse für diesen Fall die Erbschaftsklage angestellt und zugleich dieses Interdict ertheilt werden, sodass Jeder, er besitze als Erbe oder als Besitzer, durch die Erbschaftsklage, oder, wenn als Vermächtnissinhaber, durch dieses Interdict gehalten wird, gleichwie man gewöhnlich thut, wenn es ungewiss ist, welche Klage wirksam sei; dann stellt man zwei an, wobei man erklärt, durch eine von beiden Das erlangen zu wollen, was Einem gebührt. 5Ad Dig. 43,3,1,5Windscheid: Lehrbuch des Pandektenrechts, 7. Aufl. 1891, Bd. III, § 676, Note 22.Wenn sich Jemand in Folge eine Schenkung auf den Todesfall im Besitz befindet, so wird das Inderdict wegfallen, weil die Portion des Falcidischen Gesetzes dem Erben dem Rechte selbst zufolge11Bynkershoek Obs. l. VII. c. 7. Püttmann Interp. et Obs. c. 17. p. 58. Aus dem angegebenen Grunde könnte nemlich blos der Fall der Rückforderung eintreten, quia, sagt Bynk., heres ex jure dominii habet actionem in rem. verbleibt, wenn Gegenstände auch körperlich im Ganzen übertragen worden sind. 6Wer hingegen auf den Grund einer Vorwegnahme [sich in den Besitz gesetzt], haftet durch dieses Interdict jedenfalls, natürlich aber nur zu dem Antheile, den er, in Folge Vermächtnisses, nicht zu dem, welchen er als Erbe innehat. Dasselbe gilt, wenn einem Erben ein Vermächtniss anderer Art hinterlassen worden ist; auch hier fällt das Interdict zu dem Antheile aus, wo er Erbe ist. 7Die Worte des Prätors: oder arglistigerweise zu besitzen aufgehört, muss man so verstehen, was herauszugeben er die Möglichkeit verloren hat. 8Daher ist die Frage entstanden, ob, wenn Jemandem der Gebrauch oder der Niessbrauch hinterlassen worden, und er ihn eigenmächtig in Besitz genommen, derselbe mittels dieses Interdicts zur Herausgabe genöthigt werden müsse? — Die Veranlassung zu dieser Frage ist nemlich der Umstand, dass weder ein Besitz des Niessbrauchs noch des Gebrauchs stattfindet, sondern vielmehr ein blosses Innehaben. Doch lässt sich die Zuständigkeit des Interdicts behaupten. Dasselbe gilt von einer letztwillig binterlassenen Dienstbarkeit. 9Es ist die Frage erhoben worden, ob Derjenige, welcher zur Erhaltung von Vermächtnissen in den Besitz gesetzt worden, durch dieses Interdict zur Herausgabe hafte? — Die Veranlassung zu dieser Frage ist zuvörderst, dass der [zur Erhaltung] von Vermächtnissen in den Besitz Gesetzte weniger einen wirklichen Besitz, als vielmehr eine blosse Bewachung ausübt, sodann aber, dass es der Prätor ist, der ihn in dieses Verhältniss gesetzt, hat. Allein es ist doch sicherer, die Zuständigkeit des Interdicts zu behaupten, besonders dann, wenn der Vermächtnisse wegen schon Bürgschaft bestellt worden ist, und [der Betheiligte] nicht aus dem Besitz weichen will; dann, muss man annehmen, befindet er sich auch wirklich im Besitz. 10Namens eines Vermächtnisses sagt man nicht nur, dass Derjenige besitze, dem ein Vermächtniss ausgesetzt worden ist, sondern auch sein Erbe und die übrigen Rechtsnachfolger. 11Die Worte des Prätors: mit Dessen Willen, dem die Sache gehört, sind so zu erklären, dass das Interdict wegfallen soll, wenn nach dem Antritt der Erbschaft, oder dem Empfang des Nachlassbesitzes der Wille [des Erben] sich für den Besitz des Vermächtinhabers erklärt hat; ist dies schon vor dem Erbschaftsantritt, oder vor Empfang des Nachlassbesitzes geschehen, so wird richtiger behauptet werden, dass der [erklärte] Wille [dem Erben] keinen Eintrag thue22Nemlich nachher wieder das Interdict zu ergreifen.. 12Wenn zwei Sachen vermacht worden sind, und die eine mit dem Willen [des Erben] in Besitz genommen worden ist, die andere nicht, so wird die eine zurückgefordert werden können, die andere nicht. Eben dasselbe wird von einer Sache gelten, deren eine Hälfte mit, und die andere ohne den Willen [des Erben] in Besitz genommen worden ist; hier wird auch nur die eine Hälfte durch das Interdict entzogen werden. 13Das ist aber nicht ausser Acht zu lassen, dass das Interdict zur Anwendung komme, gleichviel ob du selbst Etwas erst zu besitzen angefangen, oder Derjenige, dessen Rechtsnachfolger du geworden bist. Die Rechtsnachfolge wird sowohl von einer Gesammtheit, als von einer einzelnen Sache verstanden. 14Von Nutzen ist aber der Besitz, sobald er mit dem Willen Dessen, dem die Sache gehört, ergriffen worden ist. Auch wenn sich dessen Wille erst nachher ausgesprochen hat, muss derselbe dem Besitzer von Vortheil sein. Hat daher Jemand eine Sache mit Einwilligung Dessen, dem sie gehört, in Besitz genommen, und ist die Einwilligung darauf zurückgenommen worden, so schadet es nichts, weil der Besitz einmal mit der Einwilligung seinen Anfang genommen hat. 15Wenn einer von zweien Erben, denen die betreffende Sache gehört, in die Besitzergreifung des Vermächtnissinhabers gewilligt hat, und der andere nicht, so steht dem Letztern das Interdict zu; dem Erstern aber natürlich nicht. 16Die Worte des Prätors: wenn nicht Bürgschaft bestellt worden ist, sind so zu verstehen, wenn die Bürgschaftsbestellung von Dauer ist, sodass, wenn die Sicherheit nicht fortdauert, Einweisung in den Besitz zur Erhaltung der Vermächtnisse statthat. 17Bürgschaftsbestellung ist, meines Erachtens, dann geschehen, wenn sie in der Art geschehen, dass dadurch dem Vermächtnissinhaber, entweder dem Rechte selbst zufolge eine hinreichende Sicherheit erworben wird, oder er sie durch eine Auftragsklage erlangen kann, und dann wird das Interdict stattfinden. 18Wenn einiger Sachen wegen Bürgschaft bestellt worden ist, anderer wegen aber nicht, so kann in Ansehung der erstern ohne alles Hinderniss Klage erhoben werden, rücksichtlich der übrigen aber nicht.

2Pau­lus li­bro se­xa­gen­si­mo ter­tio ad edic­tum. Di­ver­sum est, si post­ea pars le­ga­to ad­cre­ve­rit: nam hoc no­mi­ne te­nen­tur fi­de­ius­so­res in to­tum. 1Quod ait prae­tor ‘si per bo­no­rum pos­ses­so­rem non stat, ut sa­tis­de­tur’, sic ac­ci­pi­mus, si pa­ra­tus sit sa­tis­da­re: non er­go of­fer­re de­bet sa­tis­da­tio­nem, sed pe­ten­ti sa­tis mo­ram non fa­ce­re. 2Ex hoc in­ter­dic­to qui non re­sti­tuit, in id quod in­ter­est de­bet con­dem­na­ri. 3Si le­ga­ta­rius re­pro­mis­sio­ne con­ten­tus fuit, dan­dum est in­ter­dic­tum. idem di­cen­dum est, si le­ga­ta­rius pig­no­ri­bus no­luit si­bi ca­ve­ri. 4Si per le­ga­ta­rium fac­tum sit, quo mi­nus sa­tis­de­tur, li­cet cau­tum non sit, te­ne­tur in­ter­dic­to. sed si for­te fac­tum sit per le­ga­ta­rium, quo mi­nus sa­tis­de­tur, eo au­tem tem­po­re, quo edi­tur in­ter­dic­tum, sa­tis ac­ci­pe­re pa­ra­tus sit, non com­pe­tit in­ter­dic­tum, ni­si sa­tis­da­tum sit. item si per bo­no­rum pos­ses­so­rem ste­tit, quo mi­nus sa­tis­da­ret, sed mo­do pa­ra­tus est ca­ve­re, te­net in­ter­dic­tum: il­lud enim tem­pus in­spi­ci­tur, quo in­ter­dic­tum edi­tur.

2Paul. lib. LXIII. ad Ed. Anders ist der Fall dann, wenn einem Vermächtniss nachher ein Theil angewachsen ist. 1Die Worte des Prätors: wenn es nicht in des Nachlassbesitzers Gewalt steht, Bürgschaft zu bestellen, verstehen wir so, dass er dazu bereitwillig sei. Er braucht also die Bürgschaft nicht anzubieten, sondern nur dem sie Fordernden keinen Verzug in den Weg zu legen. 2Wer die Herausgabe nicht bewirkt, der muss nach diesem Interdicte zu dem Interesse verurtheilt werden. 3Wenn ein Vermächtnissinhaber mit einem blossen Versprechen zufrieden ist, so kann das Interdict ertheilt werden. Dasselbe gilt, wenn derselbe mit Sicherheitsbestellung durch Pfand sich begnügt hat. 4Hat das Unterbleiben der Bürgschaftsbestellung an dem Vermächtnissinhaber gelegen, so haftet er, auch ohne dass Sicherheit bestellt worden, durch das Interdict. Hat das Unterbleiben der Bürgschaftsbestellung aber zwar am Vermächtnissinhaber gelegen, es ist jedoch derselbe zur Zeit der Vorzeigung des Interdicts dazu bereit, so steht das Interdict nur gegen vorherige Bürgschaftsbestellung zu. Ingleichen kommt das Interdict zur Anwendung, wenn das Unterbleiben der Bürgschaftsbestellung zuvor am Nachlassbesitzer gelegen, derselbe aber nun dazu bereit ist. Denn es wird auf die Zeit Rücksicht genommen, wo das Interdict vorgezeigt wird.