Corpus iurisprudentiae Romanae

Repertorium zu den Quellen des römischen Rechts

Digesta Iustiniani Augusti

Recognovit Mommsen (1870) et retractavit Krüger (1928)
Deutsche Übersetzung von Otto/Schilling/Sintenis (1830–1833)
Buch 43 übersetzt von Sintenis
Dig. XLIII10,
De via publica et si quid in ea factum esse dicatur
Liber quadragesimus tertius
X.

De via publica et si quid in ea factum esse dicatur

(Von öffentlichen Strassen1 und wenn etwas in demselben errichtet werden sein soll.)

1In Städten (oder Dörfern).

1Ἐκ τοῦ ἀστυνομικοῦ μονοβίβλου τοῦ Παπινιανοῦ. Οἱ ἀστυνομικοὶ ἐπιμελείσθωσαν τῶν κατὰ τὴν πόλιν ὁδῶν, ὅπως ἂν ὁμαλισθῶσιν καὶ τὰ ῥεύματα μὴ βλάπτῃ τὰς οἰκίας καὶ γέφυραι ὦσιν οὗ ἂν δέῃ. 1Ἐπιμελείσθωσαν δὲ ὅπως οἱ ἴδιοι τοῖχοι ἢ τῶν ἄλλων ἢ τῶν περὶ τὰς οἰκίας ἃ εἰς τὴν ὁδὸν φέρει μὴ σφαλερὰ ᾖ, ἵνα ὡς δεῖ καθαιρῶσιν οἱ δεσπόται τῶν οἰκιῶν καὶ ἐπισκευάζωσιν. ἐὰν δὲ μὴ καθαιρῶσιν μηδὲ ἐπισκευάζωσιν, ζημιούτωσαν αὐτούς, ἕως ἂν ἀσφαλῆ ποιήσωσιν. 2Ἐπιμελείσθωσαν δὲ ὅπως μηδεὶς ὀρύσσῃ τὰς ὁδοὺς μηδὲ χωννύῃ μηδὲ κτίσῃ εἰς τὰς ὁδοὺς μηδέν· εἰ δὲ μή, ὁ μὲν δοῦλος ὑπὸ τοῦ ἐντυχόντος μαστιγούσθω, ὁ δὲ ἐλεύθερος ἐνδεικνύσθω τοῖς ἀστυνόμοις, οἱ δὲ ἀστυνόμοι ζημιούτωσαν κατὰ τὸν νόμον καὶ τὸ γεγονὸς καταλυέτωσαν. 3Ἐπισκευάζειν δὲ τὰς ὁδοὺς τὰς δημοσίας κατὰ τὴν ἑαυτοῦ οἰκίαν ἕκαστον καὶ τὰς ὑδρορρόας ἐκκαθαίρειν τὰς ἐκ τοῦ ὑπαιθρίου καὶ ἐπισκευάζειν οὕτως, ὡς ἂν μὴ κωλύῃ ἅμαξαν ἐπιέναι. ὅσοι δὲ μισθωσάμενοι οἰκοῦσιν, ἐὰν μὴ ἐπισκευάσῃ ὁ δεσπότης, αὐτοὶ ἐπισκευάσαντες ὑπολογιζέσθωσαν τὸ ἀνάλωμα κατὰ τὸν μισθόν. 4Ἐπιμελείσθωσαν δὲ καὶ ὅπως πρὸ τῶν ἐργαστηρίων μηδὲν προκείμενον ᾖ, πλὴν ἐὰν κναφεὺς ἱμάτια ψύγῃ ἢ τέκτων τροχοὺς ἔξω τιθῇ· τιθέσθωσαν δὲ καὶ οὗτοι, ὥστε μὴ κωλύειν ἅμαξαν βαδίζειν. 5Μὴ ἐάτωσαν δὲ μηδὲ μάχεσθαι ἐν ταῖς ὁδοῖς μηδὲ κόπρον ἐκβάλλειν μηδὲ νεκρὰ μηδὲ δέρματα ῥίπτειν.
1Ex lib. sing. Papin. de off. Aedil.22Ἐκ τοῦ ἀστυνομικοῦ μονοβίβλου τοῦ Παπιγιανοῦ. Die Aedilen müssen dafür Sorge tragen, dass die Strassen, welche in33Κατὰ τὴν πόλιν, eigentlich in der Stadt herum. den Städten sind, eben erhalten werden, die Abflüsse die Häuser nicht beschädigen, und da, wo es nöthig, Brücken errichtet werden. 1Sie sollen ferner dafür sorgen, dass Privatwände, sowohl die Andern gehörigen, als die um die Häuser, die auf die Strasse führen, nicht den Einsturz drohen, und die Hausherren dieselben, wie es sich gebührt, einreissen und ausbessern. Wenn sie weder das Eine noch das Andere thun, so sollen sie ihnen Geldstrafen auferlegen, bis sie das Fehlerhafte ausgebessert haben. 2Sie sollen ferner dafür sorgen, dass Niemand die Strassen durchgrabe, noch darin Etwas aufhäufe, noch irgend Etwas in den Strassen aufbaue. Wer dem nicht Folge leistet, der soll, wenn er ein Sclave ist44Εἰ δε μὴ, ὁ μεν δοῦλος κ. τ. λ. Diese Worte erfordern die obigen Zusätze. — Ich übersetze unmittelbar den griechischen Text., von Jedem, der ihn betrifft, ausgeprügelt werden dürfen, wenn aber ein Freier, den Aedilen angezeigt werden; die Aedilen aber sollen ihn nach dem Gesetze bestrafen und das Errichtete einreissen lassen. 3Ad Dig. 43,10,1,3Windscheid: Lehrbuch des Pandektenrechts, 7. Aufl. 1891, Bd. II, § 430, Note 20.Jeder soll übrigens die öffentliche Strasse längs seinem Hause ausbessern, auch die unter freiem Himmel befindlichen Wassergossen reinigen, und sie so in Stand halten, dass ein Wagen am Hindurchfahren nicht gehindert werde. Die Miethsleute sollen, wenn der Eigenthümer nicht dafür Sorge trägt, und sie es übernehmen, die Kosten auf den Miethzins abrechnen dürfen. 4Sie sollen auch dafür sorgen, dass vor den Werkstätten nichts ausgestellt sei, ausser wenn ein Walker Kleider trocknet, oder ein Stellmacher Räder hinaussetzt. Auch diese sollen aber jene so stellen, dass sie die Wagen nicht am Vorbeifahren hindern. 5Ebensowenig sollen sie Streitereien auf den Strassen leiden, oder das Hinwerfen von Mist, Aas oder Häuten.