Corpus iurisprudentiae Romanae

Repertorium zu den Quellen des römischen Rechts

Digesta Iustiniani Augusti

Recognovit Mommsen (1870) et retractavit Krüger (1928)
Deutsche Übersetzung von Otto/Schilling/Sintenis (1830–1833)
Buch 38 übersetzt von Sintenis
Dig. XXXVIII13,
Quibus non competit bonorum possessio
Liber trigesimus octavus
XIII.

Quibus non competit bonorum possessio

(Wem der Nachlassbesitz nicht zusteht.)

1Iu­lia­nus li­bro vi­cen­si­mo oc­ta­vo di­ges­to­rum. Ser­vo meo he­rede in­sti­tu­to do­lo fe­ci, ne tes­ta­men­tum mu­ta­re­tur, eum­que post­ea ma­nu­mi­si: quae­si­tum est, an ac­tio­nes ei de­ne­gan­dae es­sent. re­spon­di: hic ca­sus ver­bis edic­ti non con­ti­ne­tur. sed ae­quum est, si do­mi­nus do­lo fe­ce­rit, ne tes­ta­men­tum mu­ta­re­tur, quo ser­vus eius he­res scrip­tus erat, quam­vis ma­nu­mis­sus ad­ie­rit he­redi­ta­tem, ei de­ne­ga­ri, cum et­iam em­an­ci­pa­to fi­lio de­ne­ge­tur, si pa­ter do­lo fe­ce­rit, ne tes­ta­men­tum mu­ta­re­tur.

1Julian. lib. XXVIII. Dig. Als mein Sclav zum Erben eingesetzt worden war, habe ich es durch Arglist dahin gebracht, dass das Testament [vom Testator] nicht verändert ward, und habe ihn nachher freigelassen. Es entstand die Frage, ob ihm die Klagen verweigert werden müssen? Ich habe geantwortet: dieser Fall ist in den Worten des Edicts nicht begriffen; allein es ist billig, dass, wenn es der Herr durch Arglist dahin gebracht, dass das Testament nicht verändert werden konnte, worin sein Sclav zum Erben eingesetzt worden war, sie demselben, wenn er freigelassen die Erbschaft angetreten habe, verweigert werden, indem sie auch dem aus der Gewalt entlassenen Sohne verweigert werden würden, wenn sein Vater die Testamentsveränderung arglistiger Weise verhindert hat.