Corpus iurisprudentiae Romanae

Repertorium zu den Quellen des römischen Rechts

Digesta Iustiniani Augusti

Recognovit Mommsen (1870) et retractavit Krüger (1928)
Deutsche Übersetzung von Otto/Schilling/Sintenis (1830–1833)
Zweites Buch übersetzt von Heimbach unter Redaction von Otto
Dig. II13,
De edendo
Liber secundus
XIII.

De edendo

(Vom Vorzeigen.)

1Ul­pia­nus li­bro quar­to ad edic­tum. Qua quis­que ac­tio­ne age­re vo­let, eam ede­re de­bet: nam ae­quis­si­mum vi­de­tur eum qui ac­tu­rus est ede­re ac­tio­nem, ut pro­in­de sciat reus, utrum ce­de­re an con­ten­de­re ul­tra de­beat, et, si con­ten­den­dum pu­tat, ve­niat in­struc­tus ad agen­dum co­gni­ta ac­tio­ne qua con­ve­nia­tur. 1Ede­re est et­iam co­piam de­scri­ben­di fa­ce­re: vel in li­bel­lo com­plec­ti et da­re: vel dic­ta­re. eum quo­que ede­re La­beo ait, qui pro­du­cat ad­ver­sa­rium suum ad al­bum et de­mons­tret quod dic­ta­tu­rus est vel id di­cen­do, quo uti ve­lit. 2Edi­tio­nes si­ne die et con­su­le fie­ri de­bent, ne quid ex­co­gi­te­tur edi­to die et con­su­le et prae­la­to die fiat. diem au­tem et con­su­lem ex­ce­pit prae­tor quo in­stru­men­tum con­scrip­tum est, non in quem so­lu­tio con­cep­ta est: nam dies so­lu­tio­nis sic­uti sum­ma pars est sti­pu­la­tio­nis. ra­tio­nes ta­men cum die et con­su­le edi de­bent, quon­iam ac­cep­ta et da­ta non alias pos­sunt ap­pa­re­re, ni­si dies et con­sul fue­rit edi­tus. 3Eden­da sunt om­nia, quae quis apud iu­di­cem edi­tu­rus est: non ta­men ut et in­stru­men­ta, qui­bus quis usu­rus non est, com­pel­la­tur ede­re. 4Ede­re non vi­de­tur qui sti­pu­la­tio­nem to­tam non edi­dit. 5Eis, qui ob ae­ta­tem vel rus­ti­ci­ta­tem vel ob se­xum lap­si non edi­de­runt vel ex alia ius­ta cau­sa, sub­ve­nie­tur.

1Ulp. lib. IV. ad Edict. Jeder muss die Klage vorzeigen, die er anstellen will. Denn es scheint sehr billig, dass der, welcher klagen will, die Klage angebe, damit der Beklagte weiss, ob er weichen oder weiter fortstreiten solle, und wenn er fortzustreiten gedenket, vorbereitet zur Verhandlung komme, nachdem er die Klage, welche gegen ihn angestellt wird, erfahren hat. 1Vorzeigen heisst auch, die Erlaubniss zur Abschrift ertheilen, oder in einem schriftlichen Aufsatze umfassen und denselben dem Andern geben oder dictiren. Auch der, sagt Labeo, zeige vor, welcher den Gegner zur weissen Tafel führt und ihm zeigt, was er dictiren werde oder mündlich angiebt, wovon er Gebrauch machen will. 2Die Vorzeigungen müssen ohne Bezeichnung des Tages und Consuls geschehen, damit, wenn Tag und Consul mit angegeben worden, nichts ausgeklügelt und vor dem benannten Tage vollbracht werde. Nur den Tag und den Consul hat der Prätor ausgenommen, an welchem die Zahlung vor sich gehen soll; denn der Zahlungstermin ist eben so, wie die zu zahlende Summe, ein Theil der Stipulation. Jedoch Rechnungen müssen mit Angabe des Tags und Consuls vorgezeigt werden, weil Einnahme und Ausgabe nicht im Klaren sein können, wenn Tag und Consul nicht angegeben worden. 3Vorgezeigt muss alles werden, was man dem Richter selbst vorzeigen will, doch so, dass Niemand gezwungen werde, Urkunden vorzuzeigen, von denen er keinen Gebrauch machen will. 4Wer nicht die ganze Stipulation vorzeigt, scheint gar nicht vorzuzeigen. 5Denen, welche wegen Jugend, schuldloser Unwissenheit oder des Geschlechts [d. i. als weibliche Personen] sich geirrt und nichts vorgezeigt, oder diess aus einer andern gerechten Ursache nicht gethan haben, wird Schonung ertheilt werden.

2Pau­lus li­bro ter­tio ad edic­tum. Si le­ga­tum pe­ta­tur, non iu­bet prae­tor ver­ba tes­ta­men­ti ede­re: id­eo for­tas­se, quia he­redes so­lent ha­be­re ex­em­plum tes­ta­men­ti.

2Paul. lib. III. ad Edict. Wenn ein Legat verlangt wird, so befielt der Prätor nicht, die Worte des Testaments vorzuzeigen, vielleicht deshalb, weil die Erben eine Abschrift des Testaments zu haben pflegen.

3Mau­ri­cia­nus li­bro se­cun­do de poe­nis. Se­na­tus cen­suit, ne quis­quam eo­rum, a qui­bus quid fis­co pe­te­tur, alia in­stru­men­ta de­la­to­ri co­ga­tur ede­re, quam quae ad eam cau­sam per­ti­ne­rent, ex qua se de­fer­re pro­fes­sus est.

3Marician. lib. II. de Poenis. Der Senat hat beschlossen, dass keiner von denen, welchen etwas für den Fiscus eingeklagt wird, andere Urkunden dem Angeber vorzuzeigen gezwungen wird, andere Urkunden dem Angeber vorzuzeigen gezwungen werden dürfe, als solche, welche zu der Sache gehörten, weshalb seinem Bekenntnisse nach die Denunciation geschehen sei.

4Ul­pia­nus li­bro quar­to ad edic­tum. Prae­tor ait: ‘Ar­gen­ta­riae men­sae ex­er­ci­to­res ra­tio­nem, quae ad se per­ti­net, edent ad­iec­to die et con­su­le’. 1Hu­ius edic­ti ra­tio ae­quis­si­ma est: nam cum sin­gu­lo­rum ra­tio­nes ar­gen­ta­rii con­fi­ciant, ae­quum fuit id quod mei cau­sa con­fe­cit meum quo­dam­mo­do in­stru­men­tum mi­hi edi. 2Sed et fi­lius fa­mi­lias con­ti­ne­tur his ver­bis, ut vel ip­se co­ga­tur ede­re: an et pa­ter, quae­ri­tur. La­beo scri­bit pa­trem non co­gen­dum, ni­si scien­te eo ar­gen­ta­ria ex­er­ce­tur: sed rec­te Sa­b­inus re­spon­dit tunc id ad­mit­ten­dum, cum pa­tri quaes­tum re­fert. 3Sed si ser­vus ar­gen­ta­riam fa­ciat (pot­est enim), si qui­dem vo­lun­ta­te do­mi­ni fe­ce­rit, com­pel­len­dum do­mi­num ede­re ac per­in­de in eum dan­dum est iu­di­cium, ac si ip­se fe­cis­set. sed si in­scio do­mi­no fe­cit, sa­tis es­se do­mi­num iu­ra­re eas se ra­tio­nes non ha­be­re: si ser­vus pe­cu­lia­rem fa­ciat ar­gen­ta­riam, do­mi­nus de pe­cu­lio vel de in rem ver­so te­ne­tur: sed si do­mi­nus ha­bet ra­tio­nes nec edit, in so­li­dum te­ne­tur. 4Et­iam is qui de­siit11Die Großausgabe liest de­sit statt de­siit. ar­gen­ta­riam fa­ce­re, ad edi­tio­nem com­pel­li­tur. 5Sed ibi quis com­pel­li­tur ede­re, ubi ar­gen­ta­riam ex­er­cuit, et hoc est con­sti­tu­tum. quod si in­stru­men­tum ar­gen­ta­riae in alia pro­vin­cia ha­beat, in alia ad­mi­nis­tra­ve­rit, ibi pu­to co­gen­dum ede­re, ubi ar­gen­ta­riam ex­er­cuit: hoc enim pri­mum de­li­quit, quod alio in­stru­men­tum trans­tu­lit. quod si in alio lo­co ar­gen­ta­riam ex­er­cet, ali­bi au­tem ad edi­tio­nem com­pel­le­tur, mi­ni­me hoc fa­ce­re co­gi­tur: ni­si de­scrip­tum ve­lis ubi de ea re agi­tur eum ti­bi da­re, tuis vi­de­li­cet sump­ti­bus:

4Ulp. lib. IV. ad Edict. Der Prätor sagt: die, welche einem Geldhändlertische vorstehen, sollen Rechnungen denen, welche sie betreffen, mit Angabe des Tages und des Consuls vorzeigen. 1Der Grund zur Aufstellung dieses Edicts ist sehr billig: denn da die Geldhändler (argentarii) die Rechnungen einzelner Individuen führen, so war es billig, dass die Urkunde, welche er meinetwegen ausgestellt, als mir gewissermaassen zugehörig ausgeantwortet werde. 2Aber auch ein Haussohn wird unter diesen Worten begriffen, so dass auch er selbst gezwungen werden kann, die Rechnungen vorzuzeigen; ob auch der Vater, ist die Frage. Labeo schreibt, dass der Vater nicht gezwungen werden dürfe, es müsste denn der Geldhandel mit seinem Wissen geführt werden: aber Sabinus hat mir Recht geantwortet, dies sei dann zuzulassen, wenn der aus dem Gelde gezogene Gewinn dem Vater gehöre. 3Aber wenn ein Sclave den Geldhandel betreibt — denn das kann er — so müsse, im Falle er dies mit Willen des Herrn gethan, dieser zum Vorzeigen gezwungen werden, und man müsse eben so gegen ihn die Klage gestatten, als ob er selbst den Handel getrieben; hat er es aber ohne Wissen des Herrn gethan, so reiche es hin, wenn der Herr schwöre, die Rechnungen besitze er nicht. Hat der Sclave mit seinem Sondergute den Geldhandel betrieben, so wird der Herr bis auf die Quantität des Sondergutes oder wegen des zu seinem Nutzen verwendeten Geldes verbindlich. Aber wenn der Herr die Rechnungen besitzt und nicht vorzeigt, so wird er für den ganzen Betrag verbindlich. 4Auch der, welcher aufgehört hat, Geldhandel zu treiben, wird zum Vorzeigen gezwungen. 5Man wird gezwungen, nur an dem Orte vorzuzeigen, wo man den Geldhandel getrieben hat, und das ist gesetzlich bestimmt. Hat Jemand die Urkunden für seinen Handel in einer andern Provinz, als wo er das Geschäft selbst geführt, so glaube ich, er müsse zum Vorzeigen an den Orte gezwungen, wo er den Geldhandel getrieben. Denn das ist zuerst seine eigene Schuld gewesen, dass er die Urkunden dazu wo andershin geschafft hat. Doch wenn er an einem andern Orte den Geldhandel betrieb, als wo er zum Vorzeigen angehalten werden wird, so wird er keineswegs dies zu thun gezwungen, du müsstest denn haben wollen, dass er an dem Orte, wo die Sache verhandelt wird, dir eine Abschrift gäbe, und das auf deine Kosten,

5Pau­lus li­bro ter­tio ad edic­tum. spa­tium­que ad per­fe­ren­das eas tri­buen­dum est.

5Paul. lib. III. ad Edict. und man muss eine Frist einräumen, während der die Rechnungen hergebracht werden können.

6Ul­pia­nus li­bro quar­to ad edic­tum. Si quis ex ar­gen­ta­riis, ut ple­ri­que eo­rum, in vil­la ha­beat in­stru­men­tum vel in hor­reo: aut ad lo­cum te per­du­cet aut de­scrip­tas ra­tio­nes da­bit. 1Co­gen­tur et suc­ces­so­res ar­gen­ta­rii ede­re ra­tio­nes. quod si plu­res sunt he­redes et unus ha­beat, so­lus ad edi­tio­nem com­pel­le­tur: sed si om­nes ha­beant et unus edi­de­rit, om­nes ad edi­tio­nem com­pel­len­di sunt. quid enim si hu­mi­lis et de­plo­ra­tus unus edi­dit, ut du­bi­ta­re quis me­ri­to de fi­de edi­tio­nis pos­sit? ut igi­tur com­pa­ra­ri ra­tio­nes pos­sint, et­iam ce­te­ri ede­re de­bent aut cer­te unius edi­tio­ni sub­scri­be­re. hoc idem erit et si plu­res fue­rint ar­gen­ta­rii, a qui­bus edi­tio de­si­de­ra­tur. nam et si plu­res tu­to­res tu­te­lam ad­mi­nis­tra­ve­runt si­mul, aut om­nes ede­re de­bent aut unius edi­tio­ni sub­scri­be­re. 2Ex­igi­tur au­tem ab ad­ver­sa­rio ar­gen­ta­rii ius­iu­ran­dum non ca­lum­niae cau­sa pos­tu­la­re edi si­bi: ne for­te vel su­per­va­cuas ra­tio­nes vel quas ha­bet edi si­bi pos­tu­let ve­xan­di ar­gen­ta­rii cau­sa. 3Ra­tio­nem au­tem es­se La­beo ait ul­tro ci­tro dan­di ac­ci­pien­di, cre­den­di, ob­li­gan­di sol­ven­di sui cau­sa neg­otia­tio­nem: nec ul­lam ra­tio­nem nu­da dum­ta­xat so­lu­tio­ne de­bi­ti in­ci­pe­re. nec si pig­nus ac­ce­pe­rit aut man­da­tum, com­pel­len­dum ede­re: hoc enim ex­tra ra­tio­nem es­se. sed et quod sol­vi con­sti­tuit, ar­gen­ta­rius ede­re de­bet: nam et hoc ex ar­gen­ta­ria venit. 4Ex hoc edic­to in id quod in­ter­fuit ac­tio com­pe­tit: 5Un­de ap­pa­ret ita de­mum te­ne­re hoc edic­tum, si ad eum per­ti­neat. per­ti­ne­re au­tem vi­de­tur ad me ra­tio, si mo­do eam trac­ta­ve­ris me man­dan­te. sed si pro­cu­ra­tor meus ab­sen­te me man­da­ve­rit, an mi­hi eden­da sit, qua­si ad me per­ti­neat? et ma­gis est ut eda­tur. pro­cu­ra­to­ri quo­que meo eden­dam ra­tio­nem, quam me­cum ha­bet, non du­bi­to, qua­si ad eum per­ti­neat: et cau­tu­rum de ra­to, si man­da­tum ei non sit. 6Si in­itium ta­bu­la­rum ha­bet diem, in qui­bus Ti­tii ra­tio scrip­ta est, post­mo­dum mea si­ne die et con­su­le, et­iam mi­hi eden­dus est dies et con­sul: com­mu­nis enim om­nis ra­tio­nis est prae­po­si­tio diei et con­su­lis. 7Edi au­tem est vel dic­ta­re vel tra­de­re li­bel­lum vel co­di­cem pro­fer­re. 8Prae­tor ait: ‘Ar­gen­ta­rio ei­ve, qui ite­rum edi pos­tu­la­bit, cau­sa co­gni­ta edi iu­be­bo’. 9Pro­hi­bet ar­gen­ta­rio edi il­la ra­tio­ne, quod et­iam ip­se in­struc­tus es­se pot­est in­stru­men­to suae pro­fes­sio­nis: et ab­sur­dum est, cum ip­se in ea sit cau­sa, ut ede­re de­beat, ip­sum pe­te­re ut eda­tur ei. an nec he­redi ar­gen­ta­rii edi ra­tio de­beat, vi­den­dum: et si qui­dem in­stru­men­tum ar­gen­ta­riae ad eum per­ve­nit, non de­bet ei edi, si mi­nus, eden­da est ex cau­sa. nam et ip­si ar­gen­ta­rio ex cau­sa ra­tio eden­da est: si nau­fra­gio vel rui­na vel in­cen­dio vel alio si­mi­li ca­su ra­tio­nes per­di­dis­se pro­bet aut in lon­gin­quo ha­be­re, vel­uti trans ma­re. 10Nec ite­rum pos­tu­lan­ti edi prae­tor iu­bet, ni­si ex cau­sa:

6Ulp. lib. IV. ad Edict. Wenn einer von den Geldhändlern, so wie es sehr viele von ihnen thun, auf dem Landhause, oder in seiner Niederlage die Rechnungen haben sollte, so wird er dich entweder dahin führen, oder dir die Rechnungen in Abschrift geben. 1Auch die Nachfolger in die Güter des Geldhändlers werden gezwungen werden, die Rechnungen vorzuzeigen. Sind mehrere Erben vorhanden und hat nur Einer die Rechnungen, so wird er allein zum Vorzeigen gezwungen; wenn alle sie besitzen und nur ein Einziger sie vorgezeigt hat, so sind alle zum Vorzeigen zu zwingen. Denn wie, wenn ein armer Schlucker, der wenig Credit hat, sie vorgezeigt, so dass man an der Glaubhaftigkeit, mit der die Vorzeigung geschehen, mit Recht zweifeln könnte. Damit also die Rechnungen verglichen werden können, müssen die Uebrigen entweder sie auch vorzeigen, oder des Einen Angabe unterschreiben. Dasselbe wird Statt finden, wenn es auch mehrere Geldhändler gewesen, von denen die Vorzeigung erheischt wird; denn auch, wenn mehrere Vormünder zusammen eine Vormundschaft verwaltet haben, müssen sie entweder alle die Rechnungen vorzeigen, oder des Einen Angabe unterschreiben. 2Man verlangt aber vom Gegner des Geldhändlers einen Eid, dass er versichere, nicht aus Chicane Vorzeigung der Documente zu verlangen; damit er, um den Geldwechsler zu vexiren, nicht etwa die Vorzeigung entweder überflüssiger Rechnungen, oder solcher, die er selbst hat, verlange. 3Rechnung, sagt Labeo, sie die Aufzeichnung der durch Hin- und Wiedergeben, Einnehmen, Borgen, Sichverbindlichmachen und Bezahlen gemachten Geschäfte; und keine Rechnung fange von der Bezahlung einer Schuld allein an; auch sei man nicht zu zwingen, dass man vorzeige, wenn man eine Pfand oder einen Auftrag erhalten habe: denn das liege ausser dem Kreise der Rechnung. Auch was der Geldhändler zu bezahlen versprochen hat, muss er vorzeigen; denn auch das ist Folge des Geldhandels. 4Aus diesem Edicte steht die klage auf so viel zu, als das Interesse betrug. 5Daher ist es klar, dass es erst dann von Wirkung sein könne, wenn die Rechnung mich betrifft. Sie scheint mich aber zu betreffen, wenn du sie nur auf meinen Auftrag geführt hast; hat indess in meiner Abwesenheit mein Anwalt den Auftrag dazu gegeben, muss dann mir die Rechnung vorgezeigt werden, als ob sie mich betreffe? Und es ist mehr dafür vorhanden, dass sie mir vorgezeigt werde. Eine Rechnung, in der er mit mir steht, bezweifle ich nicht, müsse er auch meinem Anwalte vorzeigen, gleich als ob sie ihn betreffe, und dieser müsse Sicherheit für Genehmhaltung seiner Handlungen stellen, wenn es ihm nicht besonders aufgetragen worden. 6Wenn der Anfang der Tafeln, auf welchen die Rechnung des Titius geschrieben ist, den Tag enthält, gleich nachher aber meine Rechnung steht und keinen Tag oder Consul aufweist, so muss auch mir Tag und Consul vorgezeigt werden: denn Vorsetzung des Tages und Consuls ist allen Rechnungen gemeinschaftlich. 7Vorzeigen (edi) aber heisst entweder dictiren, oder schriftlich geben, oder das Rechnungsbuch aufschlagen. 8Der Prätor sagt: Einem Geldhändler oder dem, welcher das Vorzeigen zum andern Male verlangen wird, werde ich nach vorläufiger Untersuchung der Sache vorzuzeigen befehlen. 9Er hindert die Vorzeigung der Rechnung an den Geldhändler deshalb, weil dieser doch selbst mit Urkunden seines Gewerbes versehen sein kann, und es absurd ist, selbst in den Umständen zu sein, dass man sie vorzeigen müsse, und dennoch zu verlangen, dass Andere sie ihm vorzeigen. Sehen wir, ob auch dem Erben des Geldhändlers die Rechnung nicht vorgezeigt werden müsse? Allerdings muss dies nicht geschehen, wenn er selbst zum Besitze der Urkunden über den Geldhandel gekommen ist; wo nicht, so muss sie ihm aus triftigen gründen vorgezeigt werden; denn auch dem Geldhändler selbst muss eine Rechnung aus Gründen vorgezeigt werden, wenn er beweist, dass er sie durch Schiffbruch, Einsturz, Feuersbrunst oder durch einen heimlichen Unfall verloren, oder dass er sie an einem zu weit entfernten Orte habe, z. B. über dem Meere drüben. 10Auch einem, der zum zweiten Male um Vorzeigung bittet, gestattet der Prätor sein Suchen nicht anders, als aus triftigen Gründen,

7Pau­lus li­bro ter­tio ad edic­tum. vel­uti si per­egre ha­be­re quod pri­mum edi­tum est do­ceat: vel mi­nus ple­ne edi­tum: vel eas ra­tio­nes, quas ca­su ma­io­re, non ve­ro neg­le­gen­tia per­di­de­rit. nam si eo ca­su amis­it, cui ignos­ci de­beat, ex in­te­gro edi iu­be­bit. 1Haec vox ‘ite­rum’ duas res sig­ni­fi­cat: al­te­ram, qua de­mons­tra­re­tur tem­pus se­cun­dum, quod Grae­ci δεύτερον di­cunt: al­te­ram, quae ad in­se­quen­tia quo­que tem­po­ra per­ti­net, quae Grae­ce di­ci­tur πάλιν, quod ita ac­ci­pi­tur ‘quo­tiens opus erit’. nam pot­est fie­ri ut bis edi­tam si­bi ra­tio­nem quis per­di­de­rit: ut ver­bum ite­rum pro sae­pius ac­ci­pia­tur.

7Ulp. lib. III. ad Edict. z. B. wenn er beweist, dass er die Abschrift dessen, was ihm zum ersten Male vorgezeigt worden, weit von dem Orte entfernt habe; oder dass nicht Alles vorgezeigt worden, oder dass er Rechnungen durch unvorhergesehenen Unfall, nicht aber durch Nachlässigkeit, verloren. Hat er sie nämlich durch Zufall, der ihm nicht zugerechnet werden kann, verloren, so wird der Prätor von neuem Befehl zum Vorzeigen ertheilen. 1Der Ausdruck zum andern Male bedeutet zwei Dinge; erstens zeigt er auf eine bestimmte zweite Zeit, was die Griechen δεύτερον nennen. Zweitens bezieht er sich auch auf alle Folgezeiten, eine Bedeutung, welche die Griechen durch πάλιν ausdrücken. Hier versteht man ihn von: so oft es nothwendig sein wird. Denn es kann sein, dass Jemand eine zweimal vorgezeigte Rechnung verloren habe. Demnach ist hier zum andern Male für öfter zu nehmen.

8Ul­pia­nus li­bro quar­to ad edic­tum. Ubi ex­igi­tur ar­gen­ta­rius ra­tio­nes ede­re, tunc pu­ni­tur, cum do­lo ma­lo non ex­hi­bet: sed cul­pam non prae­sta­bit ni­si do­lo pro­xi­mam. do­lo ma­lo au­tem non edi­dit et qui ma­li­tio­se edi­dit et qui in to­tum non edi­dit. 1Is au­tem, qui in hoc edic­tum in­ci­dit, id prae­stat, quod in­ter­fuit mea ra­tio­nes edi, cum de­cer­ne­re­tur a prae­to­re, non quod ho­die in­ter­est: et id­eo li­cet in­ter­es­se de­siit vel mi­no­ris vel plu­ris in­ter­es­se coe­pit, lo­cum ac­tio non ha­be­bit ne­que aug­men­tum ne­que de­mi­nutio­nem.

8Ulp. lib. IV. ad Edict. Wenn ein Geldhändler Rechnungen vorzuzeigen befehligt wird, so wird er dann bestraft, wenn er sie aus bösem Vorsatze nicht aushändigt. Aber Schuld wird er nicht büssen, ausser derjenigen, welche dem bösen Vorsatze sehr nahe kommt. Aus bösem Vorsatze zeigt eben so sehr derjenige nicht vor, welcher die Rechnungen nur aus Chicane vorzeigt, als wer sie gar nicht vorzeigt. 1Wer diesem Edicte verfällt, ersetzt soviel, als mein Interesse, die Vorzeigung der Rechnungen zu erhalten, damals betrug, als die Vorzeigung vom Prätor anbefohlen wurde; nicht soviel, als es jetzt beträgt. Und hat vielleicht das Interesse ganz aufgehört, oder hat es angefangen, geringer oder grösser zu sein, so wird doch die Klage weder auf mehr noch auf weniger gerichtet werden können.

9Pau­lus li­bro ter­tio ad edic­tum. Quae­dam sunt per­so­nae, quas ra­tio­nes no­bis ede­re opor­tet nec ta­men a prae­to­re per hoc edic­tum com­pel­lun­tur. vel­uti cum pro­cu­ra­tor res ra­tio­nes­ve nos­tras ad­mi­nis­tra­vit, non co­gi­tur a prae­to­re per me­tum in fac­tum ac­tio­nis ra­tio­nes ede­re: sci­li­cet quia id con­se­qui pos­su­mus per man­da­ti ac­tio­nem. et cum do­lo ma­lo so­cius neg­otia ges­sit, prae­tor per hanc clau­su­lam non in­ter­ve­nit: est enim pro so­cio ac­tio. sed nec tu­to­rem co­git prae­tor pu­pil­lo ede­re ra­tio­nes: sed iu­di­cio tu­te­lae so­let co­gi ede­re. 1Ni­hil in­ter­est, si suc­ces­so­res aut pa­ter aut do­mi­nus ar­gen­ta­rii eius­dem fue­runt pro­fes­sio­nis: quia cum in lo­cum et in ius suc­ce­dant ar­gen­ta­rii, par­ti­bus eius fun­gi de­bent. is au­tem, cui ar­gen­ta­rius ra­tio­nes suas le­ga­vit, non vi­de­bi­tur con­ti­ne­ri, quia iu­ris suc­ces­sor his ver­bis sig­ni­fi­ca­tur: non ma­gis, quam si ei vi­vus eas do­nas­set. sed nec he­res te­ne­bi­tur, cum nec pos­si­deat nec do­lo ma­lo fe­ce­rit: sed si ei, an­te­quam eas le­ga­ta­rio tra­de­ret, re­nun­tia­tum fue­rit, ne an­te eas tra­dat, te­ne­bi­tur qua­si do­lo fe­ce­rit: item an­te­quam eas tra­dat, te­ne­bi­tur. quod si ni­hil do­lo fe­ce­rit, cau­sa co­gni­ta le­ga­ta­rius co­gen­dus est ede­re. 2Num­mu­la­rios quo­que non es­se in­iquum co­gi ra­tio­nes ede­re Pom­po­nius scri­bit: quia et hi num­mu­la­rii sic­ut ar­gen­ta­rii ra­tio­nes con­fi­ciunt, quia et ac­ci­piunt pe­cu­niam et ero­gant per par­tes, qua­rum pro­ba­tio scrip­tu­ra co­di­ci­bus­que eo­rum ma­xi­me con­ti­ne­tur: et fre­quen­tis­si­me ad fi­dem eo­rum de­cur­ri­tur. 3Ce­te­rum om­ni­bus pos­tu­lan­ti­bus et iu­ran­ti­bus non ca­lum­niae cau­sa pe­te­re ra­tio­nes, quae ad se per­ti­neant, edi iu­bet. 4Ad nos enim per­ti­net non tan­tum cum ip­si con­tra­xi­mus vel suc­ces­si­mus ei qui con­tra­xit, sed et­iam si is qui in nos­tra po­tes­ta­te est con­tra­xit.

9Paul. lib. III. ad Edictum. Es giebt einige Personen, die uns die Rechnungen vorzeigen müssen, und doch vom Prätor durch das vorliegende Edict nicht dazu gezwungne werden. Wenn z. B. ein Anwalt meine Geschäfte und Rechnungen geführt, so wird er nicht vom Prätor durch die Furcht vor der Klage in factum gezwungen, die Rechnungen vorzuzeigen; weil wir nämlich dasselbe durch die Klage aus dem Auftrage erlangen können. Und hat mein Gesellschafter die Geschäfte aus bösem Vorsatze schlecht geführt, so kommt der Prätor mit unserer Vorschrift nicht ins Spiel; denn es steht mir die Klage aus dem Gesellschaftsvertrage zu. Auch den Vormund zwingt der Prätor nicht, auf diese Weise seinem Mündel die Rechnungen vorzuzeigen, sondern er pflegt dazu durch die Klage aus der Vormundschaft gezwungen zu werden. 1Es ist kein Unterschied, ob die Erben, der Vater oder der Herr des Geldhändlers zu dessen Profession gehörten, weil sie an die Stelle und in die Rechte des Geldhändlers rücken und deshalb auch seine Verpflichtungen übernehmen müssen. Wem aber der Geldhändler seine Rechnungen vermacht hat, der wird nicht hierunter begriffen zu sein scheinen, weil in diesen Worten eben so wenig ein Nachfolger im Rechte angedeutet wird, als wenn er sie ihm bei seinem eigenen Leben geschenkt habe. Auch die Erben werden nicht in Strafe kommen, weil sie weder dieselben besitzen, noch aus bösem Vorsatze den Besitz derselben aufgegeben haben. Wenn dem Erben indess, bevor er sie dem Legatar übergab, angekündigt wurde, er solle sie nicht früher übergeben, so wird er in Strafe kommen, als habe er aus bösem Vorsatze so gehandelt. Gleichfalls wird er straffällig sein, bevor er sie übergiebt. Wenn er in gar nichts mit bösem Vorsatze gehandelt, so muss nach vorläufiger Untersuchung der Sache der Legatar zum Vorzeigen gezwungen werden. 2Pomponius schreibt, es sei nicht unbillig, auch Geldwechsler (numularios) zum Vorzeigen von Rechnungen zu zwingen, weil auch diese, sowie die Geldhändler, Rechnungen führen, weil sie Geld empfangen und Theil für Theil ausgeben, wovon die Beweise besonders in ihren schriftlichen Aufzeichnungen und Handelsbüchern liegen: und sehr oft muss auf ihre Zuverlässigkeit gebaut werden. 3Uebrigens befiehlt der Prätor, dass die betreffenden Rechnungen nur denen vorgezeigt werden, welche es verlangen und schwören, dass sie dies nicht aus Chicane verlangen. 4Uns aber betreffen sie nicht allein dann, wenn wir selbst mit Jemanden contrahirt, oder dem contrahirenden Theile Erben geworden sind, sondern auch, wenn der, welcher in unserer Gewalt steht, contrahirt hat.

10Gaius li­bro pri­mo ad edic­tum pro­vin­cia­le. Ar­gen­ta­rius ra­tio­nes ede­re iu­be­tur: nec in­ter­est cum ip­so ar­gen­ta­rio con­tro­ver­sia sit an cum alio. 1Id­eo au­tem ar­gen­ta­rios tan­tum ne­que alios ul­los ab­si­mi­les eis ede­re ra­tio­nes co­git, quia of­fi­cium eo­rum at­que mi­nis­te­rium pu­bli­cam ha­bet cau­sam et haec prin­ci­pa­lis eo­rum ope­ra est, ut ac­tus sui ra­tio­nes di­li­gen­ter con­fi­ciant. 2Edi au­tem ra­tio ita in­tel­le­gi­tur, si a ca­pi­te eda­tur, nam ra­tio ni­si a ca­pi­te in­spi­cia­tur, in­tel­le­gi non pot­est: sci­li­cet ut non to­tum cui­que co­di­cem ra­tio­num to­tas­que mem­bra­nas in­spi­cien­di de­scri­ben­di­que po­tes­tas fiat, sed ut ea so­la pars ra­tio­num, quae ad in­struen­dum ali­quem per­ti­neat, in­spi­cia­tur et de­scri­ba­tur. 3Cum au­tem in id ac­tio com­pe­tit, quan­ti agen­tis in­ter­sit edi­tas si­bi ra­tio­nes es­se: eve­niet, ut, si­ve quis con­dem­na­tus sit si­ve quod pe­tie­rit non op­ti­nue­rit eo, quod non ha­bue­rit ra­tio­nes ex qui­bus cau­sam suam tue­ri pos­sit, id ip­sum, quod ita per­di­de­rit, hac ac­tio­ne con­se­qua­tur. sed an hoc pro­ce­dat vi­dea­mus: nam si apud hunc iu­di­cem, qui in­ter eum et ar­gen­ta­rium iu­di­cat, pot­est pro­ba­re se il­lo iu­di­cio, quo vic­tus est, vin­ce­re po­tuis­se, pot­erat et tunc pro­ba­re: et si non pro­ba­vit aut pro­ban­tem iu­dex non cu­ra­vit, de se ip­so aut de iu­di­ce que­ri de­bet. sed non ita est. fie­ri enim pot­est, ut nunc, ra­tio­nes vel ip­so eden­te vel alio mo­do nanc­tus, aut aliis in­stru­men­tis vel tes­ti­bus, qui­bus il­lo tem­po­re ali­qua ex cau­sa uti non po­tuit, pos­sit pro­ba­re po­tuis­se se vin­ce­re. sic enim et de cau­tio­ne sub­rep­ta aut cor­rup­ta com­pe­tit con­dic­tio et dam­ni in­iu­riae ac­tio: quia quod an­te non po­tui­mus in­ter­cep­ta cau­tio­ne pro­ba­re et ob id amis­i­mus, hoc nunc aliis in­stru­men­tis aut tes­ti­bus, qui­bus tum uti non po­tui­mus, pro­ba­re pos­su­mus.

10Gaj. lib. I. ad Edictum prov. Wenn ein Geldhändler den Befehl erhält, die Rechnungen vorzuzeigen, so ist es kein Unterschied, ob mit diesem selbst oder mit einem Andern Streit obwaltet. 1Man zwingt aber nur Geldhändler, und keine andern von ihnen verschiedene Personen, zur Vorzeigung von Rechnungen, deshalb, weil nur ihr Wirkungskreis und ihr Dienst öffentlich ist, und es eine vorzügliche Beschäftigung derselben ausmacht, dass sie über ihre Geschäfte genau Rechnung führen. 2Vorzeigen einer Rechnung versteht man so, dass sie ganz vorgezeigt werde; denn sonst kann keine Rechnung verstanden werden, nicht als ob man das ganze Rechnungsbuch einzusehen und abzuschreiben Jedem verstatten müsse, sondern damit nur der Theil der Rechnungen, welcher auf Jedes Instruction Bezug hat, eingesehen und abgeschrieben werde. 3Weil aber die Klage nur auf soviel zusteht, als dem Kläger daran liegt, dass ihm die Rechnungen vorgezeigt wurden, so wird es kommen, dass, es mag nun Jemand verurtheilt worden sein, oder, warum er gebeten, eben deshalb nicht erlangt haben, weil er keine Rechnungen gehabt, mit denen er sein Ansuchen hätte unterstützen können, er dieses alles was er auf diese Weise verloren, vermittelst dieser Klage erhalte. Sehen wir indess, ob dies ausführbar sei. Wenn er nämlich bei dem Richter, welcher zwischen ihm und dem Geldhändler entscheidet, beweisen kann, dass er in jenem Processe, wo er unterlegen, habe siegen können, so wird er den Beweis auch damals haben führen können; und wenn er es nicht beweisen kann, oder der Richter seinen Beweis nicht beachtet, so muss er sich das selbst oder dem Richter zuschreiben. Aber so ist es nicht: denn es ist ja möglich, dass ich jetzt der Rechnungen entweder auf sein eigenes Vorzeigen oder auf andere Art habhaft geworden bin, oder vermöge anderer Urkunden oder Zeugen, die ich vorher aus einem anderen Grunde nicht gebrauchen konnte, zu erweisen im Stande bin, ich habe siegen können. Denn auf dieselbe Weise steht uns ja auch die Condiction wegen einer heimlich entwedeten oder verderbten Verschreibung und die Klage auf Vergütung ungerechten Schadens zu, weil wir das, was vorher wegen Vorenthaltung der Verschreibung nicht bewiesen werden konnte, und deshalb den Process verlieren machte, jetzt vermittelst anderer Urkunden oder durch Zeugen, die wir damals nicht gebrauchen konnten, zu erweisen im Stande sind.

11Mo­des­ti­nus li­bro ter­tio re­gu­la­rum. Ex­em­pla in­stru­men­to­rum et­iam si­ne sub­scrip­tio­ne eden­tis edi pos­se re­cep­tum est.

11Modestin. lib. III. Regularum. Man hat angenommen, dass Copien von Urkunden auch ohne Unterschrift dessen, welcher sie vorzeigt, vorgezeigt werden können.

12Cal­lis­tra­tus li­bro pri­mo edic­ti mo­ni­to­rii. Fe­mi­nae re­mo­tae vi­den­tur ab of­fi­cio ar­gen­ta­rii, cum ea ope­ra vi­ri­lis sit.

12Callistrat. lib. I. Edicti Monitorii. Frauen scheinen von dem Berufe eines Geldhändlers ausgeschlossen zu sein, weil dies eine nur für Männer passende Beschäftigung ist.

13Ul­pia­nus li­bro quar­to ad edic­tum. Haec ac­tio ne­que post an­num ne­que in he­redem ni­si ex suo fac­to da­bi­tur. he­redi au­tem da­bi­tur.

13Ulp. lib. IV. ad Edictum. Diese Klage wird weder nach Jahresfrist, noch gegen den Erben, ausser, wenn eine Handlung von ihm der Grund der Klage ist, wohl aber dem Erben, verstattet werden.